nah dran 2009 - Kinderschutz eV
nah dran 2009 - Kinderschutz eV
nah dran 2009 - Kinderschutz eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
geworden. Er kann nun mit Spaß und Leidenschaft<br />
Metallbauer sein oder aber eine<br />
weitere Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker<br />
– mit einer Lehrzeitverkürzung –<br />
beginnen.<br />
Bei der Berufswahl hat es sich als sehr<br />
hilfreich herausgestellt, wenn die jungen<br />
Menschen eine Ausbildung absolvieren,<br />
die einen Tick unter ihrem Leistungsniveau<br />
liegt. Dann haben sie die Chance, dort<br />
richtig gut zu sein. Dabei setzt ein ungeheurer<br />
Reifeprozess ein und sie haben die<br />
lange vermissten Erfolgserlebnisse.<br />
EDER: Das Selbstbewusstsein ist ein wichtiger<br />
Schlüssel. Wir haben zum Teil verhaltensauffällige<br />
Jugendliche. Wenn diese dann<br />
aber beispielsweise ein Praktikum gemacht<br />
haben, sind sie hinterher oftmals wie verwandelt.<br />
Verhaltensauffälligkeiten sind häufig<br />
auch ein Zeichen für mangelndes Selbstbewusstsein.<br />
Positive Praktikumserlebnisse<br />
motivieren solche Schülerinnen und Schüler<br />
oftmals nachhaltig.<br />
Was sind die besonderen Herausforderungen<br />
für Hauptschülerinnen und<br />
Hauptschülern bei der Ausbildungsplatzsuche?<br />
EDER: Im gesamten Bewerbungsprozess<br />
sind oftmals viele schwierige Hindernisse<br />
von den Schülerinnen und Schülern zu<br />
überwinden. Beispielsweise muss auf der<br />
Internetseite der Agentur für Arbeit eine<br />
18-stellige Referenznummer eingegeben<br />
werden, um zu den Adressdaten der Arbeitsstelle<br />
zu gelangen.<br />
TRÖGER-HIERL: Damit sind die Jungendlichen<br />
vielfach überfordert! Viele Arbeitgeber<br />
stellen das Bewerbungssystem auf<br />
Onlinebewerbungen um. Das ist hochkomplex<br />
und für die Schüler nicht ohne Hilfe zu<br />
bewältigen. Sie müssen ihr Bild einscannen,<br />
es ins entsprechende Format konvertieren,<br />
die richtige Schriftgröße verwenden etc.<br />
EDER: Das wird immer stärker auf unsere<br />
Jugendlichen zukommen.<br />
TRÖGER-HIERL: Ja, aber auch eine<br />
„normale“ Bewerbung ist eine komplizier-<br />
te Angelegenheit. Es setzt viel formales<br />
Wissen und Transferleistungen voraus,<br />
womit sich viele Schülerinnen und Schüler<br />
häufig schwer tun.<br />
Was sind die Stärken „Ihrer Jugendlichen“<br />
beim Übergang von der Schule in<br />
die Arbeitswelt?<br />
EDER: Hauptschüler sind oftmals sehr<br />
bodenständig. Sie haben eine nette umgängliche<br />
Art, Charme und sind praktisch<br />
begabt. Sie können meist mehr, als man<br />
ihnen zutraut.<br />
TRÖGER-HIERL: Mehr als sie sich selbst<br />
oft zutrauen! Oft sind sie sehr authentisch,<br />
besonders die Mädchen können sehr liebevoll<br />
und fürsorglich sein. Die Geschichten<br />
hinter den Jugendlichen treiben einem<br />
manchmal die Tränen in die Augen. Da gibt<br />
es Schüler die pflegen ihre Eltern, kümmern<br />
sich um ihre kleineren Geschwister und<br />
beißen sich trotzdem durch.<br />
EDER: Sie haben meist vielfältige Kompetenzen,<br />
die auf den ersten Blick kaum<br />
jemand wahrnimmt.<br />
Was passiert, wenn kein Ausbildungsplatz<br />
gefunden wurde?<br />
TRÖGER-HIERL: Die Agentur für Arbeit<br />
hat ein Bündel von Maß<strong>nah</strong>men, um den<br />
Jugendlichen ohne Abschluss mit Qualifizierungsmaß<strong>nah</strong>men<br />
in den Beruf zu helfen.<br />
EDER: Bei uns wird ein sehr großer Teil<br />
der Schülerinnen und Schüler in diese<br />
Maß<strong>nah</strong>men des Arbeitsamtes vermittelt.<br />
Dabei spielen beispielsweise die sprachlichen<br />
Voraussetzungen eine Rolle. Ziel<br />
kann sein, sie in Deutsch so fit zu machen,<br />
dass sie in der Berufsschule bestehen können.<br />
Praktika sind ebenfalls ein wichtiger<br />
Aspekt. Dort haben die jungen Menschen<br />
die Möglichkeit zu testen, was ihnen<br />
besonders taugt und in welche Richtung<br />
es beruflich wirklich gehen soll.<br />
TRÖGER-HIERL: Egal welche Maß<strong>nah</strong>me<br />
durchgeführt wird, es ist für jeden einzelnen<br />
wichtig ein klares Ziel vor Augen zu<br />
haben, damit sie darauf hinarbeiten können.<br />
Zahlen und Standorte<br />
Der <strong>Kinderschutz</strong> e.V. bietet an folgenden Schulen<br />
in München und im Landkreis Dachau Jugendsozialarbeit<br />
und/oder offene Ganztagsbetreuung an:<br />
Hauptschule an der Wörthstraße<br />
Jugendsozialarbeit Wörthschule<br />
Wörthstraße 2<br />
81667 München<br />
Tel. (089) 45 86 75 88<br />
woerthschule@kinderschutz.de<br />
Schule zur individuellen Lernförderung<br />
in der Kirchenstraße<br />
Jugendsozialarbeit Förderschule Kirchenstraße<br />
Kirchenstraße 13<br />
81675 München<br />
Tel. (089) 41 94 23 -29<br />
fs-kirchenstrasse@kinderschutz.de<br />
Sozialpädagogisches Förderzentrum-Ost<br />
Jugendsozialarbeit Förderzentrum München-Ost<br />
Astrid-Lindgren-Straße 5<br />
81829 München<br />
Tel. (089) 233 -47434<br />
fz-muenchen-ost@kinderschutz.de<br />
Förderzentrum München-Mitte 1<br />
Jugendsozialarbeit Förderzentrum<br />
München-Mitte 1<br />
Dachauer Straße 98<br />
80335 München<br />
Tel. (089) 121 16 39 -24<br />
fz-muenchen-mitte1@kinderschutz.de<br />
Schule zur individuellen Lernförderung<br />
in der Herrnstraße<br />
Jugendsozialarbeit Förderschule Herrnstraße<br />
Herrnstraße 21<br />
80539 München<br />
Tel. (089) 233 -20428<br />
fs-herrnstrasse@kinderschutz.de<br />
Sonderpädagogisches Förderzentrum Dachau<br />
Schülerzentrum am Schlossberg<br />
Dr.-Engert-Straße 9<br />
85221 Dachau<br />
Tel. (089) 23 17 16 -8820<br />
sz-schlossberg@kinderschutz.de<br />
Hauptschule Markt Indersdorf<br />
Jugendsozialarbeit Hauptschule<br />
Markt Indersdorf<br />
Wittelsbacherring 15<br />
85229 Markt Indersdorf<br />
Tel. (08136) 93 12 22<br />
hs-markt-indersdorf@kinderschutz.de<br />
Hauptschule Dachau-Süd<br />
Jugendsozialarbeit Hauptschule Dachau-Süd<br />
Eduard-Ziegler-Straße 3<br />
85221 Dachau<br />
Tel. (08131) 332 79 95<br />
hs-dachau-sued@kinderschutz.de<br />
34 Fachkräfte sind in Voll- und Teilzeit in<br />
diesem Bereich tätig.<br />
Rund 1.780 Schülerinnen und Schüler wurden<br />
2008 im Rahmen der Angebote an Schulen<br />
betreut und gefördert.<br />
<strong>nah</strong> <strong>dran</strong> 9