nah dran 2009 - Kinderschutz eV
nah dran 2009 - Kinderschutz eV
nah dran 2009 - Kinderschutz eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
10<br />
Kindertagesstätten<br />
Die kindliche Lernentwicklung<br />
setzt emotionale<br />
Geborgenheit voraus<br />
Lena ist drei Jahre alt und neu in der Kindertagesstätte. Sie weicht ihrer Erzieherin<br />
nicht von der Seite. David ist da schon ganz anders drauf. Er ist fast fünf und<br />
damit ein alter Hase in der Kita. Er tobt gerne im Garten mit den anderen Kindern<br />
und will meist mitspielen, wenn andere gerade ein Spiel aufgebaut haben. Typsache,<br />
könnte man sagen und sicherlich auch eine Frage des Alters. Aber auch eine Frage<br />
der emotionalen Geborgenheit und Sicherheit, die Kinder empfinden. Und die<br />
entwickelt sich bei jedem kleinen Menschen ganz individuell.<br />
Tanja Aumann, Leiterin des Bereichs<br />
Kindertagesstätten, weiß, dass Kinder<br />
sich geborgen fühlen müssen, bevor sie<br />
hinaus ziehen um die Welt zu entdecken.<br />
Dies wird in den Kindertagesstätten des<br />
<strong>Kinderschutz</strong> e.V. mit einfachen aber<br />
entscheidenden Prinzipien erreicht: zum<br />
einen durch feste Bezugspersonen. Jedes<br />
Kind weiß genau, welche Erzieherin<br />
verlässlich und konstant in seiner Gruppe<br />
ist. Sie empfängt das Kind jeden Morgen<br />
und ist immer da, um zu trösten, Fragen zu<br />
beantworten und zu helfen. Wichtig sind<br />
darüber hinaus Regelmäßigkeiten, an<br />
denen sich die Kinder orientieren können<br />
wie z.B. gleichbleibende Rituale im Tagesablauf:<br />
der Morgenkreis, das gemeinsame<br />
Mittagessen, die Ruhepause am Nachmittag<br />
und der Abschlusskreis bevor die<br />
Kinder von ihren Eltern abgeholt werden.<br />
Ein maßgeblicher Bestandteil des Konzeptes<br />
ist das Stammgruppenprinzip, bei<br />
dem jedes Kind zunächst einer ganz<br />
bestimmten Gruppe angehört und weiß,<br />
hier – in der blauen Gruppe, in der<br />
Regenbogen-Gruppe oder in der Taka-<br />
Tuka-Gruppe – habe ich meinen Platz! Erst<br />
wenn Kinder eine sichere Basis haben,<br />
beginnt das teiloffene Konzept, bei dem<br />
sich die Kinder gruppenübergreifende<br />
Angebote aussuchen und neues Terrain<br />
entdecken.<br />
Ohne E kein L<br />
In einem Umfeld emotionaler Geborgenheit<br />
und Stabilität sind Kinder bereit und<br />
fähig zu lernen. Die Kindertagesstätte<br />
bietet ein großes Lernfeld für das Sozial-<br />
<strong>nah</strong> <strong>dran</strong><br />
verhalten: Die Kinder lernen Freundschaften<br />
aufzubauen, Konflikte auszutragen,<br />
sich etwas zu trauen sowie für andere da<br />
zu sein und Dinge gemeinsam zu machen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt in den Kindergartenjahren<br />
ist die Förderung der Grobund<br />
Feinmotorik durch Bewegung, Spiele<br />
und kreative Angebote. Wahrnehmung,<br />
Koordination und Geschicklichkeit werden<br />
sowohl beim Rennen, Hüpfen, Tanzen,<br />
Balancieren und Klettern geschult, als<br />
auch beim Umgang mit Schere und Stift,<br />
beim Kleben und Falten. Wesentliches<br />
Lernfeld sind auch die kognitiven Fähigkeiten,<br />
das Denk- und Konzentrationsvermögen.<br />
Die Kinder lernen Musik und<br />
Rhythmus kennen, die Wiedergabe einer<br />
Geschichte oder eines Erlebnisses, begreifen<br />
kleine Experimente. Das Lernen in der<br />
Kita erfolgt in hohem Maße durch wortwörtliches<br />
„Begreifen“, durch befühlen,<br />
riechen und schmecken der Dinge.<br />
In der Diskussion um den „Bildungswahn“<br />
im Kindergarten greift Tanja Aumann auf<br />
die Worte von Astrid Lindgren zurück:<br />
„Kinder sollten mehr spielen, als viele<br />
Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man<br />
genügend spielt, solange man klein ist,<br />
dann trägt man Schätze mit sich herum,<br />
aus denen man später sein ganzes Leben<br />
lang schöpfen kann.“ Spielen, das sei der<br />
„Hauptberuf“ von Kindern. Durch Spielen<br />
lernen Kinder, setzen sich aktiv mit ihrer<br />
Umwelt und ihren Erlebnisse auseinander<br />
und teilen sich mit. Spielen soll Spaß<br />
machen mit dem Ziel, für das Leben wichtige<br />
Lernerfahrungen zu machen.<br />
Zahlen und Standorte<br />
Der <strong>Kinderschutz</strong> e.V. betreibt fünf<br />
Kindertagesstätten in München:<br />
Kindertagesstätte Berg am Laim<br />
(3 Kindergartengruppen und 1 Hortgruppe)<br />
St.-Michael-Straße 77<br />
81671 München<br />
Tel. (089) 23 17 16 -7930<br />
kita-berg-am-laim@kinderschutz.de<br />
Kindertagesstätte Fingerkrautanger<br />
(2 Kindergartengruppen und 1 Hortgruppe)<br />
Fingerkrautanger 4<br />
80937 München<br />
Tel. (089) 23 17 16 -7730<br />
kita-fingerkrautanger@kinderschutz.de<br />
Kindertagesstätte Lotte Wetter<br />
(3 Kindergartengruppen)<br />
Elisabeth-Mann-Borgese-Straße 35<br />
81829 München<br />
Tel. (089) 43 75 98 72<br />
Kita-lotte-wetter@kinderschutz.de<br />
Kindertagesstätte Michael-Huber-Weg<br />
(2 Kindergartengruppen)<br />
Michael-Huber-Weg 28<br />
81667 München<br />
Tel. (089) 23 17 16 -7330<br />
kita-michael-huber-weg@kinderschutz.de<br />
Kindertagesstätte Parkstadt Schwabing<br />
(3 Kindergartengruppen)<br />
Lilly-Reich-Straße 14<br />
80807 München<br />
Tel. (089) 23 17 16 -7230<br />
kita-parkstadt-schwabing@kinderschutz.de<br />
37 Fachkräfte sind in Voll- und Teilzeit in<br />
diesem Bereich tätig.<br />
Rund 260 Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren<br />
wurden 2008 in den Kindergarten- und<br />
Hortgruppen betreut und gefördert.