nah dran - Ausgabe 2008 - Kinderschutz eV
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gesiedelt ist. Fünf bis sechs Grundschüler<br />
mit extrem hohem Förderbedarf – der<br />
auch an anderen Sondereinrichtungen<br />
nicht zu erfüllen war – werden hier<br />
gemeinsam von einer Sonderschullehrerin,<br />
einer Heilpädagogin, Sozialpädagogen und<br />
einem Psychologen ganztags betreut.<br />
Diese intensive Betreuung erweist sich als<br />
äußerst effektiv und erfolgreich und<br />
ermöglicht die schrittweise Rückführung<br />
der Schüler in eine reguläre Schule.<br />
1 + 1 = Eins<br />
Zahlen und Standort<br />
16 Fachkräfte sind in Voll- und Teilzeit in der<br />
Schule und in der Stütz- und Förderklasse tätig.<br />
3 der Lehrkräfte unterstützen zusätzlich im<br />
Mobilen Sonderpädagogischen Dienst örtliche<br />
Grund-, Haupt- und Realschulen und das<br />
Förderzentrum in Dachau.<br />
60 Schüler besuchten 2007 die Dr.-Elisabeth-<br />
Bamberger-Schule. Davon wurden 5 Schüler in<br />
der Stütz- und Förderklasse betreut.<br />
Zukunftsweisende Integration<br />
von Schule und Jugendhilfe<br />
In Deutschland sind schulische Angebote<br />
und Angebot der Jugendhilfe traditionell<br />
organisatorisch und von ihrer Finanzierung<br />
her weitestgehend getrennte Bereiche.<br />
Schulen arbeiten primär an der Wissensvermittlung,<br />
Jugendhilfe widmet sich der<br />
„Lebenserziehung“. Das isolierte Verhältnis<br />
von Schule und Jugendhilfe führt dazu,<br />
dass ihre Angebote – die sich in großen<br />
Teilen an dieselbe Zielgruppe richten und<br />
sich ergänzen müssten – oft nebeneinander<br />
herlaufen. Damit verpufft ein Teil ihrer<br />
Wirkung ebenso wie Investitionen öffentlicher<br />
Mittel. Was nützt beispielsweise der<br />
beste Förderunterricht, wenn es zugleich<br />
an therapeutischen und sozialpädagogischen<br />
Angeboten fehlt, die bei belasteten<br />
Kindern erst die Bereitschaft zum Lernen<br />
und zu einem sozialen Miteinander in der<br />
Schule wecken könnten?<br />
Der <strong>Kinderschutz</strong> e.V. hat bereits vor vielen<br />
Jahren begonnen, in der engen Kooperation<br />
der Dr.-Elisabeth-Bamberger-Schule und<br />
des Amalie-Nacken-Heims die Angebote<br />
von Jugendhilfe und Schule zu verzahnen.<br />
Auf Basis all der Erfahrungen der letzten<br />
Jahre möchte der Verein diese Integration<br />
nun weiter vorantreiben und optimieren:<br />
Im Angebot einer integrierten Lern- und<br />
Lebenswelt für Kinder und Jugendliche mit<br />
emotionalem und sozialem Förderbedarf.<br />
Das geplante Schulkonzept mit angeschlossenem<br />
Wohnangebot zielt auf ein<br />
differenziertes, sowohl stationäres als<br />
auch ambulantes Angebot für Kinder und<br />
Jugendliche der Klassen 1 bis 9 mit heilpädagogischem<br />
oder therapeutischem<br />
Betreuungsbedarf. Ziel der stationären<br />
Maß<strong>nah</strong>men und der gleichzeitig stattfindenden<br />
intensiven Elternarbeit ist die<br />
Rückkehr der Kinder in ihre Familie beziehungsweise<br />
die Vorbereitung auf ein selbständiges<br />
und eigenverantwortliches<br />
Leben. Das ganzheitliche Angebot steht<br />
dabei nicht nur den in den Wohngruppen<br />
lebenden Kindern und Jugendlichen offen.<br />
Auch zahlreiche „externe“ Schülerinnen<br />
und Schüler werden das Ganztagsprogramm<br />
wahrnehmen und am Ende des<br />
Tages in ihre Familien zurückkehren können.<br />
Kern der geplanten „Lern- und Lebenswelt“<br />
ist ein Ganztagskonzept, das die<br />
praktische Verzahnung von Schule und<br />
Jugendhilfe im Tagesablauf ermöglicht. Ein<br />
strikt durchgängiges Schulprogramm am<br />
Vormittag erweist sich erfahrungsgemäß<br />
für die unter Verhaltensauffälligkeiten und<br />
Entwicklungsrückständen leidenden Kinder<br />
als ungeeignet. Ein durch Spiel- und Frei-<br />
Dr.-Elisabeth-Bamberger-Schule<br />
Hermann-Stockmann-Straße 13<br />
85221 Dachau<br />
Tel. (089) 23 17 16 -8910<br />
bamberger-schule@kinderschutz.de<br />
Stütz- und Förderklassen<br />
Hermann-Stockmann-Straße 13<br />
85221 Dachau<br />
Tel. (089) 23 17 16 -8310<br />
sfk@kinderschutz.de<br />
zeiteinheiten, Schulblöcke sowie therapeutische<br />
und heilpädagogische Phasen<br />
gegliederter Tag kommt daher der Leistungsentwicklung<br />
der Schülerinnen und<br />
Schüler ebenso zugute wie der Entwicklung<br />
ihrer sozialen und emotionalen Fähigkeiten.<br />
Ein durchgehend strukturierter<br />
Tagesablauf bietet zudem Halt und Orientierung<br />
– was für Kinder, die aus extremer<br />
Strukturlosigkeit kommen, ganz entscheidend<br />
ist. Auch ist durch das Ganztagsprogramm<br />
mehr Zeit vorhanden, sich den<br />
individuellen Problemen ebenso wie den<br />
Neigungen und Interessen der Schülerinnen<br />
und Schülern zuzuwenden.<br />
Die bestehenden Gebäude der Dr.-Elisabeth-Bamberger-Schule<br />
und des Amalie-<br />
Nacken-Heims in der Dachauer Herrmann-<br />
Stockmann-Straße sind nach mehr als 30<br />
Jahren Betrieb marode. Eine Sanierung<br />
kommt aus wirtschaftlicher Sicht nicht<br />
mehr in Frage. Der Verein nutzt diese<br />
Situation als Chance und hat bereits mit<br />
den Planungen für einen Neubau begonnen,<br />
in dem die Integration von Schule und<br />
Jugendhilfe im Rahmen eines Ganztagskonzeptes<br />
optimal umgesetzt werden<br />
kann.<br />
<strong>nah</strong> <strong>dran</strong><br />
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