nah dran - Ausgabe 2008 - Kinderschutz eV

nah dran - Ausgabe 2008 - Kinderschutz eV nah dran - Ausgabe 2008 - Kinderschutz eV

27.04.2013 Aufrufe

10 Kindertagesstätten Spielerisch Fördern und Fordern Der Kinderschutz e.V. hat die Betriebsträgerschaft für drei Kindertagesstätten der Landeshauptstadt München übernommen. Die Arbeit in den Kindertagesstätten des Vereins ist auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet und an die Richtlinien des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes angelehnt. Im Mittelpunkt steht die ganzheitliche Förderung der Kinder in ihrer gesamten Persönlichkeit und Entwicklung. Im Spiel als Hauptmethode der pädagogischen Arbeit werden durch freies Handeln und angeleitete Angebote Lernprozesse angeregt, die die Kinder aktiv selbst mit gestalten. Der Tag beginnt in den Kindertagesstätten um 9 Uhr mit dem „Morgenkreis“. „Guten Tag liebe Leute, guten Tag. Wir spielen wieder heute, wer ist da“, tönt es fröhlich über den Gang. Im Lied werden alle Kinder persönlich begrüßt: „…der Luca ist da, die Sophie-Marie ist da, die Raihana ist da…“ Solche festen Rituale geben den Kindern Sicherheit, fördern das Gemeinschaftsgefühl und die Sprachentwicklung. Nach der Begrüßung dürfen die Kleinen ihre Wünsche in die Gestaltung des Tages einbringen. Die Kinder haben vielfältige Vorstellungen, angefangen vom Basteln von Flugzeugen, über Singen und Malen, bis zur Erkundung von Natur- und nah dran Alltagsphänomen wie „Wo wohnt die Spinne und was macht sie?“ Freiräume zur Entwicklung Die Kinder haben ihre festen Gruppen, doch das „teil-offene Betreuungskonzept“ ermöglicht, dass sie sich auch außerhalb der Gruppe neue Spiel- und Erfahrungsräume erschließen können. Entstanden ist diese pädagogische Umorientierung im Rahmen eines Konzepttages, an dem die pädagogischen Fachkräfte beleuchteten, was gut im Alltag funktioniert und was weiter verbessert werden könnte. Im Tagesablauf konzentrierte sich beispiels- weise sehr viel auf die Gruppe, es war oft sehr laut und es fehlten Rückzugs - möglichkeiten für die Kinder. Im Rahmen der Teilöffnung wurden deshalb „Lernangebote auf dem Gang“ eingeführt. Die Kinder können 1,5 Stunden am Vor- und Nachmittag an verschiedenen Spiel- und Beschäftigungsgruppen, wie beispielsweise der „Bewegungsbaustelle“ oder „Kochund Backgruppe“ teilnehmen, sie können aber auch alleine spielen oder andere Gruppen besuchen. Die Autonomie und das Selbstbewusstsein der Kinder werden durch dieses Angebot gestärkt und gleichzeitig konzentriert sich nicht mehr alles auf den begrenzten Gruppenraum.

Multikulturelles Miteinander Die kleinen Besucherinnen und Besucher der Kindertagesstätten stammen aus 22 verschiedenen Nationen. Eine wesentliche Aufgabe ist daher die Integration von Kindern und Familien mit Migrationshintergrund. Im pädagogischen Alltag werden interkulturelle Begegnungen gelebt – wie beispielsweise bei der Kinderolympiade im Rahmen der 5-Jahr-Feier der Kindertagesstätte Parkstatt Schwabing: Das Fest wurde mit der Entzündung des olympischen Feuers und dem feierlichen Einzug der Nachwuchsathleten zu den Nationalhymnen aller im Kindergarten vertretenen Nationen gestartet. Besonders bewährt hat sich das „Förderkonzept“ der Kindertagesstätten. Mit vielfältigen Angeboten unterstützt eine Förder-Erzieherin die bedarfsorientierte individuelle Förderung einzelner Kinder. So findet z.B. eine gezielte Sprachförderung in Kleingruppen statt. Die Kinder lernen vom Ergreifen zum Begreifen: Beim Verkleiden und Wühlen in der Kleiderkiste erfassen die Kinder beispielsweise die Begrifflichkeiten vom „Pullover“ bis zur „Strumpfhose“ mit verschiedenen Sinnen. Die Einheiten zur Vorschul-Erziehung und der Vorkurs Deutsch sollen die Kinder optimal auf den Übergang in die Grundschule vorbereiten. Projektgruppen und gruppenübergreifende Angebote in den Bereichen musisch-kreative Entwicklung, Gesellschaft für Sportförderung sorgt mit Sponsoren für neue Sportgeräte Turnen und Sport sind wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit und Förderung in der Kindertagesstätte Parkstadt Schwabing. Durch die Sportangebote werden die motorischen Fähigkeiten, Kraft, Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Ausdauer der Kinder spielerisch trainiert. Dabei stehen der Spaß an der Bewegung und das Wohlbefinden der Kinder im Mittelpunkt. Die Gesellschaft für Sportförderung (GFS) konnte zehn engagierte Unternehmen mobilisieren, die Anschaffung von neuen Sportgeräten in einem Gesamtwert von 1.551 Euro zu sponsern. Vom Gymnastikball über einen Bewegungsparcours bis hin zu vielfältigen Geschicklichkeitsgeräten konnte das Sportgeräteangebot der Kindertagesstätte erweitert werden. Die neuen Geräte sind mobil einsetzbar und können für verschiedenste Sportübungen in der Turnhalle, im Garten und in den Gruppenräumen genutzt werden. Die Kinder und Erzieherinnen freuten sich sehr über diese Förderung der sportlichen Aktivitäten in der Kindertagesstätte. Dabei gilt ein herzlicher Dank allen Sponsoren dieser gelungenen Aktion! Sprachen, Naturwissenschaften und Bewegungserziehung unterstützen das Lernverhalten sowie die Denkfähigkeit und fördern die Fein- und Grobmotorik. Hortgruppe für Grundschulkinder Grundschülerinnen und Grundschüler bis zehn Jahre besuchen die Hortgruppe in der Kindertagesstätte Fingerkrautanger. Hier steht der Übergang vom Kindergarten zur Schule im Mittelpunkt: Die Kinder werden beim Lernen unterstützt, in ihrer Selbständigkeit gefördert und können gemeinsam ihre Freizeit mit altersgerechten Aktivitäten verbringen. Die Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit der Kindertagesstätten steht nicht still, denn die Ausrichtung der Arbeit auf die Bedürfnisse von Kindern und Eltern ist ein fortwährender Prozess. So werden 2008 die interkulturelle Erziehung, die Elternarbeit und die Netzwerkarbeit mit dem Jugendamt und anderen sozialen Einrichtungen in den jeweiligen Stadtvierteln intensiviert werden. Zahlen und Standorte Der Kinderschutz e.V. betreibt drei Kindertagesstätten in München: Kindertagesstätte Parkstadt Schwabing (3 Kindergartengruppen) Lilly-Reich-Straße 14 80807 München Tel. (089) 23 17 16 -7230 kita-parkstadt-schwabing@kinderschutz.de Kindertagesstätte Fingerkrautanger (2 Kindergartengruppen und 1 Hortgruppe) Fingerkrautanger 4 80937 München Tel. (089) 23 17 16 -7730 kita-fingerkrautanger@kinderschutz.de Kindertagesstätte Michael-Huber-Weg (2 Kindergartengruppen) Michael-Huber-Weg 28 81667 München Tel. (089) 23 17 16 -7330 kita-michael-huber-weg@kinderschutz.de 29 Fachkräfte sind in Voll- und Teilzeit in diesem Bereich tätig. Rund 165 Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren wurden 2007 in den Kindergarten- und Hortgruppen betreut und gefördert. nah dran 11

10<br />

Kindertagesstätten<br />

Spielerisch Fördern<br />

und Fordern<br />

Der <strong>Kinderschutz</strong> e.V. hat die Betriebsträgerschaft für drei Kindertagesstätten der<br />

Landeshauptstadt München übernommen. Die Arbeit in den Kindertagesstätten<br />

des Vereins ist auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet und an die Richtlinien<br />

des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes angelehnt. Im Mittelpunkt steht<br />

die ganzheitliche Förderung der Kinder in ihrer gesamten Persönlichkeit und Entwicklung.<br />

Im Spiel als Hauptmethode der pädagogischen Arbeit werden durch freies<br />

Handeln und angeleitete Angebote Lernprozesse angeregt, die die Kinder aktiv<br />

selbst mit gestalten.<br />

Der Tag beginnt in den Kindertagesstätten<br />

um 9 Uhr mit dem „Morgenkreis“. „Guten<br />

Tag liebe Leute, guten Tag. Wir spielen<br />

wieder heute, wer ist da“, tönt es fröhlich<br />

über den Gang. Im Lied werden alle Kinder<br />

persönlich begrüßt: „…der Luca ist da, die<br />

Sophie-Marie ist da, die Raihana ist da…“<br />

Solche festen Rituale geben den Kindern<br />

Sicherheit, fördern das Gemeinschaftsgefühl<br />

und die Sprachentwicklung. Nach der<br />

Begrüßung dürfen die Kleinen ihre<br />

Wünsche in die Gestaltung des Tages<br />

einbringen. Die Kinder haben vielfältige<br />

Vorstellungen, angefangen vom Basteln<br />

von Flugzeugen, über Singen und Malen,<br />

bis zur Erkundung von Natur- und<br />

<strong>nah</strong> <strong>dran</strong><br />

Alltagsphänomen wie „Wo wohnt die<br />

Spinne und was macht sie?“<br />

Freiräume zur Entwicklung<br />

Die Kinder haben ihre festen Gruppen,<br />

doch das „teil-offene Betreuungskonzept“<br />

ermöglicht, dass sie sich auch außerhalb<br />

der Gruppe neue Spiel- und Erfahrungsräume<br />

erschließen können. Entstanden ist<br />

diese pädagogische Umorientierung im<br />

Rahmen eines Konzepttages, an dem die<br />

pädagogischen Fachkräfte beleuchteten,<br />

was gut im Alltag funktioniert und was<br />

weiter verbessert werden könnte. Im<br />

Tagesablauf konzentrierte sich beispiels-<br />

weise sehr viel auf die Gruppe, es war oft<br />

sehr laut und es fehlten Rückzugs -<br />

möglichkeiten für die Kinder. Im Rahmen<br />

der Teilöffnung wurden deshalb „Lernangebote<br />

auf dem Gang“ eingeführt. Die<br />

Kinder können 1,5 Stunden am Vor- und<br />

Nachmittag an verschiedenen Spiel- und<br />

Beschäftigungsgruppen, wie beispielsweise<br />

der „Bewegungsbaustelle“ oder „Kochund<br />

Backgruppe“ teilnehmen, sie können<br />

aber auch alleine spielen oder andere<br />

Gruppen besuchen. Die Autonomie und<br />

das Selbstbewusstsein der Kinder werden<br />

durch dieses Angebot gestärkt und gleichzeitig<br />

konzentriert sich nicht mehr alles<br />

auf den begrenzten Gruppenraum.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!