Festschrift 100 Jahre Innovative Sozialarbeit ... - Kinderschutz eV

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1901 – 1933
Soziale Arbeit hat viele Dimensionen
Die Aufgabe des Kinderschutz e.V. bestand zunächst darin,
Kinder und Jugendliche gegen Verwahrlosung und Misshandlungen
jeder Art zu schützen. Durch die Übernahme von
Schutzaufsichten konnte der Verein viele gefährdete junge
Menschen vor schädigenden Einflüssen im Elternhaus
bewahren. Er vermittelte geeignete Unterbringungsmöglichkeiten
und errichtete eigene, damals sogenannte Erziehungsanstalten
für Mädchen und Jungen, wo sie ein neues,
heilsames Zuhause finden konnten. Darüber hinaus versuchte
der Kinderschutz e.V. Einfluss auf die Entwicklung der
Kinderschutzgesetzgebung zu nehmen: So wirkten Mitglieder
des Vereins bei der Schaffung des 1922 in Kraft getretenen
Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes mit, dem die Einrichtung
von Jugendämtern folgte. Damals wie heute legen wir
größten Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den
öffentlichen Trägern und anderen sozialen Einrichtungen,
denn darin sehen wir eine wichtige Voraussetzung für
umfassende und gezielt-individuelle Hilfe.
1921
Kindern ein Zuhause geben
Amalie Nacken (1855 - 1940)
Im Lebenswerk von Amalie Nacken spielte das Engagement
für junge Menschen die entscheidende Rolle. Als stellvertretende
Vorsitzende des Kinderschutz e.V. und als Betreuerin
vor Ort verkörperte sie für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sowie für Generationen von Kindern und Jugendlichen
die „Seele“ des Vereins. Als alleinstehende, wohlhabende
Bürgerstochter aus dem Rheinland setzte sie sich zunächst
für die Emanzipationsbewegung des Münchner „Vereins für
Fraueninteressen e.V.“ und anderer Frauenverbände ein.
Sie unterstützte aktiv deren Pionierarbeit im Kampf um Ausbildung,
Wahlrecht und soziale Gleichberechtigung für Frau-
Aufbau des Amalienheims in Dachau
Aufbau des Knabenheims in Pasing
zwischen 1913 und 1930