Festschrift 100 Jahre Innovative Sozialarbeit ... - Kinderschutz eV

gelegt. Obwohl sich unsere Gesellschaft und mit ihr die
Anforderungen an Soziale Arbeit seit damals stark gewandelt
haben, bleiben wir auch in der Innovation unseren Wurzeln
verbunden. Denn gestern wie heute brauchen Kinder
und Jugendliche Schutz - damit ihnen die Zukunft gehört.
1901
Verantwortung für die
Gesellschaft von morgen
Dr. Georg Hirth (1841 - 1916)
Der bedeutende Schriftsteller, Verleger
und Herausgeber der „Münchner Neuesten
Nachrichten“ (heute „Süddeutsche
Zeitung“) hat sein Leben lang
gegen soziale Missstände gekämpft
und sich für Freiheit und Rechtsgleichheit
eingesetzt. Sein Ideal war
eine menschenwürdige Gesellschaft,
in der sich jeder Einzelne frei, aber in
Achtung seiner Mitmenschen entfal-
ten kann. Als Gründungsvorsitzender des Kinderschutz e.V.
galt sein besonderes Engagement der jungen Generation,
deren Lebenschancen als Gestalter/innen der zukünftigen
Gemeinschaft er aktiv zu verbessern half. Dr. Georg Hirth
erkannte, wie bedeutsam die individuellen Lebensumstände
für die menschliche Persönlichkeitsentwicklung sind und
forderte deshalb bereits zur Jahrhundertwende die Schaffung
lebensfreundlicher Rahmenbedingungen für Schwangerschaft,
Geburt und Erziehung. Vom Schutz der Kinder vor
physischer, seelischer und sexueller Gewalt im privaten und
öffentlichen Bereich bis hin zur gesetzlichen Absicherung
unehelicher Kinder und lediger Mütter vertrat Dr. Georg
Hirth Ziele, die für unsere Arbeit nach wie vor aktuell und
zukunftsweisend sind.
Das Heim für Mädchen in Oberbrunn und das Heim für
Jungen in Niederaltenburg nehmen ihren Betrieb auf
zwischen 1901 und 1913
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Georg Hirth um1900
(Museum für Kunst und
Gewerbe, Hamburg)