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Kinder rechte AfriKA - HelpDirect.org

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K. wurde von seiner<br />

Stiefmutter verdächtigt,<br />

ein hexenkind zu sein.<br />

der Junge erzählt seinen<br />

Leidensweg:<br />

»Ich heiße K. und werde demnächst<br />

17 Jahre alt. Ich lebe bei meinem<br />

Vater. Ich war erst drei als meine<br />

Mutter starb. Ich wohne jetzt im Dorf<br />

NB in der Region Mweka.<br />

Nach dem Tod meiner Mutter heiratete<br />

mein Vater wieder. Sobald mein Vater<br />

von zu Hause fort war, schlug meine<br />

Stiefmutter mich. Sie mochte mich<br />

wirklich nicht. Deshalb lief ich von zu<br />

Hause weg. Egal wohin, nur weit fort<br />

von der Familie. Ich fuhr mit dem Zug<br />

nach Kananga. Dort lebte ich auf der<br />

Straße und auf dem Markt. Ich habe gestohlen.<br />

Und konnte mir dann etwas zu<br />

essen kaufen. Eines Tages brachte man<br />

mich in ein <strong>Kinder</strong>heim der Kirche. Dort<br />

blieb ich eine Zeit lang. Anschließend<br />

kam ich wieder zu meiner Familie.<br />

8 P r o j e k t b e r i c h t<br />

Die Probleme mit meiner Stiefmutter<br />

hörten aber nicht auf. Sie sagte, ich<br />

sei verhext. Sie gab mir nichts zu<br />

essen und schlug mich. Deshalb bin<br />

ich wieder weggelaufen und wieder<br />

nach Kananga. Dort trieb ich mich auf<br />

dem Markt und auf der Straße herum.<br />

Aber ich hatte nur Pech.<br />

Eines Tages traf ich die Sozialarbeiter<br />

von Bice Kongo. Sie brachten mich<br />

ein neues Projekt<br />

mit ambitionierten Zielen<br />

Mit dem Jahr 2009 beginnt eine neue Aktionsphase im<br />

Kongo. Die Dreijahresbilanz der vorhergehenden Projektphase<br />

zeigt ermutigende Ergebnisse bei der Durchsetzung und Umsetzung<br />

der <strong>Kinder</strong><strong>rechte</strong> sowohl auf Seiten der staatlichen<br />

Institutionen und Einrichtungen als auch auf Seiten der Zivilgesellschaft.<br />

Es gab aber auch Rückschläge und Defizite im<br />

Hinblick auf Kenntnisse und Fähigkeiten zur Schaffung eines<br />

<strong>Kinder</strong><strong>rechte</strong> schützenden Umfeldes. Für die neue Projektphase<br />

wurde daher besonderer Wert auf die Befähigung der für die<br />

Förderung und Durchsetzung von <strong>Kinder</strong><strong>rechte</strong>n zuständigen<br />

Stellen auf politischer und zivilgesellschaftlicher Ebene<br />

gelegt. Unser Engagement findet weiterhin in Kinshasa und<br />

in den beiden Kasai-Provinzen statt, wobei wir uns auf Orte<br />

im Landesinnern konzentrieren. Ein ambitioniertes Unterfangen<br />

angesichts der Probleme im Bereich Logistik und Kommunikation.<br />

Unser engagement vor schwierigem politischem<br />

und wirtschaftlichem hintergrund<br />

Im Kongo herrscht weiterhin politischer und wirtschaftlicher<br />

Stillstand. Die Wirksamkeit der vom Präsidenten lancierten<br />

fünf Hauptstoßrichtungen der kongolesischen Politik ist<br />

ins Dorf des Friedens. Ich konnte<br />

dort eine Bäckerlehre beginnen.<br />

Ich fühle mich sehr wohl hier. Das<br />

Leben auf der Straße liegt endlich<br />

hinter mir. Ich möchte aber zu meiner<br />

Familie zurück. Dieses Mal wird es<br />

sicher klappen, denn ich habe etwas<br />

gelernt, kann für mich selbst aufkommen<br />

und meine Familie noch unterstützen.«<br />

d . r . K o n g o<br />

Foto: E. Munsch<br />

kaum wahrnehmbar. Der Slogan »Null Toleranz« zur Eindämmung<br />

der Korruption wurde zwar über die Medien verbreitet,<br />

in der alltäglichen Handhabung jedoch nicht umgesetzt.<br />

Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Krise im Kongo – durch<br />

die Probleme der Weltwirtschaft noch verschärft – sind<br />

deutlich spürbar. Lehrer und medizinisches Personal streikten<br />

für höhere Löhne. Die Folgen für die <strong>Kinder</strong>: wenig Unterricht<br />

und kaum medizinische Vers<strong>org</strong>ung. Die zunehmende Verarmung<br />

der Familien führt dazu, dass immer mehr Kleinkinder<br />

verlassen in Kirchen aufgefunden werden. Es handelt sich<br />

hierbei immer öfter um Waisenkinder, die Verwandten anvertraut<br />

wurden, die sie jedoch auch nicht mehr vers<strong>org</strong>en können.<br />

Dagegen sank die Zahl der von ihren Familien verstoßenen<br />

sogenannten Hexenkinder. Sicherlich eine positive Auswirkung<br />

der zahlreichen Sensibilisierungskampagnen der vom<br />

lokalen Partner initiierten und intensiv betreuten <strong>Kinder</strong>schutzkomitees.<br />

Aufgrund der wirtschaftlichen Misere flüchten viele<br />

verarmte Familien in der Kasai-Provinz aus den Städten aufs<br />

Land, was oft zu Konflikten mit der dort lebenden Bevölkerung<br />

führt.

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