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Kinder rechte AfriKA - HelpDirect.org

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Sophie wurde am<br />

23. dezember 2003<br />

geboren. Sie ist körper-<br />

lich behindert und leidet<br />

an psychomotorischen<br />

Störungen. ihre Mutter<br />

erzählt:<br />

»Die Zeit der Schwangerschaft mit<br />

meiner Tochter Pinda war sehr schwierig.<br />

Ich ging zwar regelmäßig zum Arzt<br />

und habe alle v<strong>org</strong>eburtlichen Untersuchungen<br />

vornehmen lassen. Doch trotz<br />

dieser Vors<strong>org</strong>emaßnahmen bekam ich<br />

oft Blutungen.<br />

Auch die Geburt selbst war schwer.<br />

Pinda kam schließlich per Kaiserschnitt<br />

zur Welt. Sie weinte die ganze Nacht<br />

durch. Am nächsten M<strong>org</strong>en kam sie in<br />

die Neugeborenenstation der Klinik in<br />

Treichville, wo sie Stauerstoff erhielt.<br />

Pinda blieb einen Monat in der Klinik<br />

und wurde gründlich von einem Neurologen<br />

untersucht. Er hat ihr ein spezielles<br />

Medikament verschrieben.<br />

Bis zum Alter von 2 Jahren blieb Pinda<br />

kraftlos und schwach. Sie konnte ihren<br />

Kopf nicht halten und nicht sitzen. Von<br />

meinen Nachbarn und Schwiegereltern<br />

werde ich verspottet. Sie bezeichnen<br />

meine Tochter als Schlangen- oder<br />

Hexenkind, weil sie mit 2 Jahren nicht<br />

sprechen und nicht laufen kann.«<br />

Pindas Mutter bricht in Tränen aus und<br />

kann erst nach ein paar Minuten<br />

weitererzählen.<br />

<strong>Kinder</strong> in Gefängnissen<br />

oder in Polizeigewahrsam<br />

e l f e n b e i n k ü s t e<br />

Auch im Jahr 2009 unterstützte KiRA zusammen mit seinen<br />

Partnern die Arbeit von Bice Elfenbeinküste zugunsten von <strong>Kinder</strong>n<br />

in Gefängnissen oder in Polizeigewahrsam. Insgesamt<br />

ca. 560 <strong>Kinder</strong> und Jugendliche, die einer Straftat verdächtigt,<br />

angeklagt oder überführt wurden sowie ca. 250 <strong>Kinder</strong>, die Opfer<br />

einer Straftat wurden, erhielten psychosoziale und ggf. medizinische<br />

Betreuung, Nahrungsmittel und Kleidung sowie rechtlichen<br />

Beistand. 104 straffällig gewordenen Jugendlichen blieb zudem<br />

durch die Aufnahme im Rehabilitationszentrum Alois ERB (CREA)<br />

ein längerer Gefängnisaufenthalt erspart.<br />

Einen Schwerpunkt der Arbeit in 2009 bildeten die Aktionen zum<br />

Schutz der Rechte von mit ihren Kleinindern inhaftierten Müttern<br />

sowie von inhaftierten schwangeren Frauen und Mädchen. Vor-<br />

und Nachs<strong>org</strong>euntersuchungen, Impfungen, Nahrungsmittel und<br />

Hygieneartikel insbesondere für Babys und Kleinkinder, Rechtsbeistand,<br />

Früherziehung, informelle Gruppengespräche zu Themen<br />

wie z. B. HIV/Aids sowie <strong>Kinder</strong>pflege und -ernährung trugen<br />

dazu bei, die Haftbedingungen von ca. 40 Frauen und Mädchen<br />

sowie 28 Kleinkindern wesentlich zu verbessern.<br />

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Nationalen Polizeischule<br />

in Abidjan konnte ebenfalls fortgesetzt werden. So wurden erneut<br />

insgesamt 3.250 angehende Polizeibeamte im Rahmen ihrer Ausbildung<br />

zum Thema »Schutz der Rechte von <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen<br />

auf Polizeistationen« geschult.<br />

»Eine Nachbarin in unserem Viertel<br />

kannte das Behindertenzentrum CESEH<br />

von Bice und gab mir die Adresse.<br />

Pinda wird jetzt seit 6 Monaten hier<br />

behandelt, und sie hat schon erste<br />

Fortschritte gemacht. Sie kann jetzt<br />

ihren Kopf halten und sich immer<br />

besser hinsetzen. Ich danke dem<br />

Physiotherapeuten und allen Mitarbeitern<br />

des Zentrums für die große Hilfe.«<br />

Pindas Gesichtsausdruck zeigt Interesse<br />

an ihrer Umgebung. Sie konnte sich<br />

während des Gespräches aufsetzen. Der<br />

nächste große Schritt wird das selbständige<br />

Laufen sein.<br />

Das CREA arbeitet eng mit lokalen Polizeistationen<br />

zusammen. Regelmäßige Treffen<br />

zwischen Polizeibeamten und der im Zentrum<br />

untergebrachten straffällig gewordenen<br />

Jugendlichen ermöglichen einen Austausch<br />

und fördern das gegenseitige Verständnis.<br />

(Foto: Bice Elfenbeinküste)<br />

P r o j e k t b e r i c h t<br />

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