Nachhaltigkeitsbericht – Wir schaffen Werte - Kärcher

Nachhaltigkeitsbericht – Wir schaffen Werte - Kärcher Nachhaltigkeitsbericht – Wir schaffen Werte - Kärcher

Titelbild und Fotografien auf dieser Seite:<br />

Nach der Reinigung der Präsidentenköpfe auf dem Mount Rushmore im Jahr 2005 hat sich <strong>Kärcher</strong> im Mai und Juni 2008 eines weiteren<br />

amerikanischen Wahrzeichens angenommen: der Space Needle in Seattle im US-Bundesstaat Washington. Das 184 m hohe Gebäude wurde<br />

mit Hochdruckreinigern gründlich von größtenteils sehr hartnäckigen Verschmutzungen befreit. Die Arbeiten nahmen acht Wochen in Anspruch.<br />

Um den laufenden Betrieb des Gebäudes mit seinen 1,3 Mio. Besuchern im Jahr nicht zu stören, wurde in Nachtschichten gearbeitet.


Das Unternehmen<br />

Nachhaltiges<br />

<strong>Wir</strong>tschaften<br />

Gesellschaftliche<br />

Verantwortung<br />

<strong>Wir</strong> und die Umwelt<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort von Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung | 5<br />

<strong>Kärcher</strong> Verhaltenskodex | 7<br />

Grundsätze gesellschaftlicher Verantwortung<br />

Im Wandel beständig <strong>–</strong> Unternehmensgeschichte | 8<br />

Das Familienunternehmen <strong>Kärcher</strong> | 11<br />

In 54 Ländern werden mehr als 8.700 Mitarbeiter beschäftigt <strong>–</strong> Weltweit über 50.000 Servicestellen<br />

Vertriebsgesellschaften und Produktionsstätten | 12<br />

Wachstum und Innovation im Spiegel der Zahlen | 15<br />

Gemeinsam sind wir stark | 19<br />

Im Dialog mit Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Die Zukunft gestalten <strong>–</strong> nachhaltiges <strong>Wir</strong>tschaften bei <strong>Kärcher</strong> | 23<br />

Die guten Unternehmensergebnisse sichern profitables Wachstum<br />

Das <strong>Kärcher</strong> Produktionssystem <strong>–</strong> von den Besten lernen | 25<br />

Mit einem Wettbewerb werden Abläufe in Produktion und Logistik kontinuierlich verbessert<br />

Im Dialog mit Wissenschaft und Forschung | 27<br />

Alfred <strong>Kärcher</strong> Förderstiftung fördert Mechanisierung und Automation von Reinigungsaufgaben<br />

Hoch qualifizierte Ausbildung <strong>–</strong> Zukunft bei <strong>Kärcher</strong> | 29<br />

Mitarbeiter setzen im globalen Wettbewerb auf lebenslanges Lernen<br />

Helfende Hände <strong>–</strong> stolz auf den Arbeitsplatz bei <strong>Kärcher</strong> | 31<br />

Seit vielen Jahren erfolgreiche Kooperation mit dem Samariter-Stift/Fränkische Werkstätten<br />

Schätze der Vergangenheit bewahren | 33<br />

„Spitzenleistungen für Sauberkeit und <strong>Werte</strong>rhaltung“: Kultursponsoring bei <strong>Kärcher</strong><br />

Eisige Restaurierung der Lügenbrücke in Hermannstadt | 35<br />

<strong>Kärcher</strong> engagiert sich in Europas Kulturhauptstadt 2007<br />

Weltweite Förderung des musikalischen Nachwuchses | 37<br />

Enge Partnerschaft zwischen <strong>Kärcher</strong> und Internationaler Bachakademie Stuttgart<br />

In Verantwortung für unsere Umwelt | 39<br />

Bei allen Unternehmensprozessen werden weltweit Umweltaspekte berücksichtigt<br />

Umweltkennzahlen | 41<br />

Umweltfreundlich zur Arbeit | 45<br />

Das <strong>Kärcher</strong>-Mobilitätskonzept fördert die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs<br />

Kleiner Knopfdruck, große <strong>Wir</strong>kung | 47<br />

Arbeitskreis Umwelt- und Klimaschutz sucht an allen Standorten nach Einsparpotential<br />

Impressum | 50<br />

Nachhaltigkeit bei <strong>Kärcher</strong> | Inhaltsverzeichnis 3


Der Firmengründer Alfred <strong>Kärcher</strong><br />

mit seiner Frau Irene, 1950er Jahre.


Vorwort<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

Nachhaltigkeit ist als unternehmenspolitisches Schlagwort zur Zeit in Mode <strong>–</strong> bei<br />

<strong>Kärcher</strong> war sie von Anbeginn wesentlicher Bestandteil der Firmenkultur. Schon<br />

Alfred <strong>Kärcher</strong> und seine Frau Irene leitete die Einsicht, dass anhaltender wirtschaftlicher<br />

Erfolg nur unter Berücksichtigung sozialer Belange möglich sei. Zu ökonomischen<br />

und gesellschaftlichen Aspekten ist als dritte Säule einer zukunftsfähigen<br />

Unternehmensentwicklung der Schutz der Umwelt hinzugekommen, der bei <strong>Kärcher</strong><br />

schon in den 1970er Jahren einen hohen Stellenwert einnimmt.<br />

<strong>Wir</strong> sind der Überzeugung, dass im Mittelpunkt unternehmerischen Handelns<br />

eine nachhaltige, am Menschen orientierte Unternehmensentwicklung stehen muss.<br />

Unser vorrangiges Ziel ist das Schaffen von <strong>Werte</strong>n für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter<br />

und das Unternehmen. <strong>Wir</strong> investieren daher überdurchschnittlich in Forschung<br />

und Entwicklung, in moderne Produktionsverfahren und in die qualitätvolle<br />

Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. So <strong>schaffen</strong> wir die Voraussetzungen,<br />

uns über unsere tägliche Arbeit hinaus gesellschaftlich engagieren zu können <strong>–</strong> sei<br />

es für kulturelle Aufgaben, soziale Einrichtungen oder den Schutz der Umwelt.<br />

Das gesunde Wachstum von <strong>Kärcher</strong> in den letzten Jahrzehnten und die Umsetzung<br />

zahlreicher gemeinnütziger Projekte im selben Zeitraum zeigen, dass wir auf<br />

dem richtigen Weg sind. Unser international ausgerichtetes Unternehmen hat sich<br />

dank seiner hohen Innovationskraft und dem hohen Engagement seiner Mitarbeiter<br />

zum weltweiten Markt- und Technologieführer in der Reinigungstechnik entwickelt<br />

und ist dabei seiner gesellschaftlichen Verantwortung in besonderem Maße nachgekommen.<br />

Es gilt jedoch immer wieder von neuem, wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />

Erfordernisse in Einklang zu bringen. Dieser Herausforderung stellen wir uns<br />

jeden Tag.<br />

Die vielfältigen Initiativen von <strong>Kärcher</strong> möchten wir Ihnen mit dem vorliegenden<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> vorstellen und Sie gleichzeitig, sehr geehrte Leserinnen und<br />

Leser, dazu einladen, in einen offenen und konstruktiven Dialog mit uns zu treten.<br />

<strong>Wir</strong> freuen uns auf Ihre Anregungen und Impulse!<br />

Hartmut Jenner<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Nachhaltigkeit bei <strong>Kärcher</strong> | Vorwort 5


Präambel<br />

Für das Familienunternehmen <strong>Kärcher</strong> ist nachhaltiges <strong>Wir</strong>tschaften ein wesent licher Bestandteil seiner<br />

Unternehmenskultur. <strong>Kärcher</strong> steht zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung und erklärt folgende<br />

Grundsätze:<br />

Menschenrechte und Einhaltung der Gesetze<br />

<strong>Wir</strong> achten die Menschenrechte und in allen Ländern die jeweiligen Gesetze, <strong>Werte</strong>, Normen und sozialen<br />

Ordnungen.<br />

Diskriminierung<br />

<strong>Wir</strong> tolerieren keinerlei Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Alter, Rasse, Nationalität, Behinderung,<br />

sozialer Herkunft und sexueller Orientierung. <strong>Wir</strong> treten für Chancengleichheit ein.<br />

Kinderarbeit<br />

<strong>Wir</strong> verurteilen Kinderarbeit und beachten die gesetzlichen Regelungen zum Mindestalter für Beschäftigte<br />

Zwangsarbeit und Bestrafung<br />

<strong>Wir</strong> verurteilen Zwangsarbeit und die körperliche Bestrafung, Bedrohung und Belästigung von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern.<br />

Korruption<br />

<strong>Wir</strong> lehnen jede Form von Korruption entschieden ab.<br />

<strong>Kärcher</strong> Verhaltenskodex<br />

Grundsätze gesellschaftlicher Verantwortung<br />

Vereinigungsfreiheit<br />

<strong>Wir</strong> erkennen das Recht unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Vereinigungsfreiheit an. Mit Arbeitnehmervertretungen<br />

arbeiten wir vertrauensvoll zusammen.<br />

Faire Entlohnung und Arbeitszeit<br />

Löhne, Sozialleistungen sowie Arbeitszeit entsprechen mindestens den gesetzlichen Standards vor Ort.<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

<strong>Wir</strong> schützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Gefahren am Arbeitsplatz und unterstützen gesundheitsfördernde<br />

Maßnahmen.<br />

Umweltschutz<br />

Unsere Produkte, Dienstleistungen und Prozesse gestalten wir umweltgerecht. Überall, wo wir tätig<br />

sind, tragen wir den Umweltanforderungen Rechnung und gehen mit natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll<br />

um.<br />

Das Unternehmen | Verhaltenskodex 7


Im Wandel beständig <strong>–</strong> Unternehmensgeschichte<br />

1901 | Alfred <strong>Kärcher</strong> wird am 27. März in Cannstatt geboren.<br />

1924 | Der 23-Jährige geht als Diplom-Ingenieur von der<br />

Technischen Hochschule Stuttgart ab und nimmt die Arbeit in<br />

der Vertretungsfirma seines Vaters auf. Er ent wickelt sie zu einem<br />

Konstruktionsbüro, geplant werden unter anderem Großkoch-,<br />

Groß wäsch erei- und Was ser ge win nungs an la gen.<br />

1935 | Alfred <strong>Kärcher</strong> eröffnet in Stuttgart-Bad Cannstatt<br />

seine eigene Firma und nimmt die Herstellung von Elektro-<br />

Heizgeräten, Großtauchheizkörpern und Spezial-Heiz vor richtungen<br />

für die Industrie auf.<br />

1939 | Umzug nach Winnenden <strong>–</strong> <strong>Kärcher</strong> hat 1937 vom<br />

Arzneimittelhersteller Thomae ein Industrie gelände erworben,<br />

auf dem sich noch heute die Firmenzentrale befindet. Produktion<br />

von Anwärm geräten für Flugzeugmotoren, Kabinenheizungen<br />

und von Ver neblerdüsen für Hochleistungsmoto ren.<br />

1942 beginnt die Entwicklung des sogenannten Stoßbrenners.<br />

1945 | Neubeginn nach Kriegsende: Mit 40 Mitarbeitern<br />

werden unterschiedlichste Produkte gefertigt, die meisten für<br />

den dringenden täglichen Bedarf. Dazu gehören Rundöfen<br />

(aus Kartuschen), Ofen kocher, Kleinherde und Handkarren.<br />

1950 | Entwicklung und Patent des ersten europäischen<br />

Heißwasser-Hochdruckreinigers („Kochendwasserreiniger<br />

KW 350“). Die Fertigung in verschiedenen Leistungsklassen<br />

wird voran ge trieben, ebenso die Weiterentwicklung eines<br />

Schnelldampf erzeugers. Zum Angebot zählen außerdem tragbare<br />

Heiz geräte und Spritz köpfe für die Innenreinigung von<br />

Kes selwagen und Großbehältern. Alfred <strong>Kärcher</strong> beschäftigt<br />

120 Mitarbeiter.<br />

1959 | Tod Alfred <strong>Kärcher</strong>s am 17. September infolge eines<br />

Herzinfarkts; seine Frau Irene <strong>Kärcher</strong> führt sein Le benswerk<br />

weiter. Das Unternehmen hat zum Ende des Jahres 300 Mitarbeiter<br />

und erzielt einen Umsatz von 7 Mio. DM.<br />

1962 | Gründung der ersten Auslandsgesellschaft in Frankreich<br />

mit Sitz in Maisons-Alfort bei Paris.<br />

1974 | Konzentration des Unter nehmens auf die Hochdruckreinigung.<br />

Wechsel der Firmenfarbe von Blau auf das<br />

heute weltbekannte <strong>Kärcher</strong>-Gelb.<br />

8 Geschichte | Das Unternehmen<br />

Alfred <strong>Kärcher</strong>, 1901 - 1959<br />

Kochendwasserreiniger KW 350, der erste<br />

Heißwasserhochdruckreiniger.<br />

Das Werksgelände in Winnenden,<br />

um 1950.<br />

Wechsel der Gerätefarbe: von Hammerschlagblau<br />

zum weltbekannten Gelb.<br />

Wenn es um<br />

Versuche ging,<br />

dann war Alfred<br />

<strong>Kärcher</strong> in seinem<br />

Element. Der Mann<br />

hatte laufend neue<br />

Ideen.<br />

Ein Mitarbeiter in<br />

der Rückschau.


Losgelöst von<br />

Technologien, muss<br />

ein Unternehmen<br />

eine ureigene Kultur<br />

pflegen, die sich<br />

vorrangig an<br />

humanen Zielen<br />

orientiert.<br />

Irene <strong>Kärcher</strong><br />

Irene <strong>Kärcher</strong>, 1920 - 1989<br />

Der erste tragbare Hochdruckreiniger<br />

HD 555 profi.<br />

Mit einem neuartigen Strahlverfahren reinigt<br />

<strong>Kärcher</strong> die Kolonnaden in Rom.<br />

Wasserförderung aus einem Brunnen mit<br />

einer Pumpe der SPP-Reihe.<br />

1901 <strong>–</strong> 2011<br />

1980 | Strategieanpassung: <strong>Kärcher</strong> deckt nun weltweit den<br />

Grundbedarf Reinigung, und zwar zunächst in den Anwendungsgebieten<br />

„Transport und Gebäude“.<br />

1984 | Einstieg in den Endverbraucher-Markt mit dem ers ten<br />

tragbaren Hochdruckreiniger HD 555 profi. Mit die ser Idee<br />

wurde ein neuer Markt ge<strong>schaffen</strong>, in dem <strong>Kärcher</strong> bis heute<br />

weltweit führend ist.<br />

1989 | Tod von Irene <strong>Kärcher</strong>. Johannes <strong>Kärcher</strong> und Susanne<br />

Zimmermann von Siefart übernehmen die Verantwortung<br />

in zweiter Generation.<br />

1993 | Ausweitung des Consumer-Geschäfts auf den Innen<br />

bereich. Einführung gewerblicher Kehr- und Scheu ersaugmaschinen.<br />

1998 | Mit einem neuentwickelten Strahlverfahren reinigt<br />

<strong>Kärcher</strong> die Kolonnaden des Petersplatzes in Rom. In neunmonatiger<br />

Arbeit werden über 25.000 m² Fläche vom<br />

Schmutz befreit.<br />

2003 | Mit dem RoboCleaner RC 3000 bringt <strong>Kärcher</strong> den<br />

ersten vollautomatischen Reinigungsroboter für Endverbraucher<br />

auf den Markt.<br />

2004 | <strong>Kärcher</strong> erwirbt das amerikanische Unternehmen<br />

C-Tech und baut die weltweite Marktführung bei Hochdruckreinigern<br />

aus.<br />

2006 | Übernahme von Castle Rock Industries Inc., des<br />

amerikanischen Marktführers für die gewerbliche Teppichreinigung.<br />

2007 | Einstieg ins neue Geschäftsfeld Garten: <strong>Kärcher</strong> erschließt<br />

sich mit Pumpen für die Bewässerung, Ent wässerung<br />

und die Haus was serversorgung weltweit neue Märkte.<br />

2010 | <strong>Kärcher</strong> feiert sein 75-jähriges Firmenjubiläum.<br />

Übernahme der Ringler GmbH, eines führenden Herstellers<br />

von Industriesaugern.<br />

2011 | <strong>Kärcher</strong> erwirbt die WOMA GmbH, einen Hersteller<br />

von Höchstdruckpumpen, und erweitert mit dem Kauf der<br />

Marke Belos das Angebot in der Kommunaltechnik.<br />

Das Unternehmen | Geschichte 9


Vertriebsgesellschaften und Produktionsstätten<br />

12 <strong>Kärcher</strong> weltweit | Das Unternehmen


Unsere Werke und Logistikzentren<br />

Deutschland<br />

n Winnenden<br />

n Bühlertal<br />

n Obersontheim<br />

n Gissigheim<br />

n Illingen<br />

n Waldstetten<br />

n Duisburg<br />

Italien<br />

n Volpiano<br />

n Quistello<br />

n Reggio Emilia<br />

n Montereale Valcellina<br />

Rumänien<br />

n Curtea de Arges<br />

Nordamerika<br />

n Camas / Washington<br />

n Springdale / Arkansas<br />

n Denver / Colorado<br />

n Chandler / Arizona<br />

Mexiko<br />

n Monterrey<br />

Brasilien<br />

n Paulínia, S.P.<br />

China<br />

n Ningbo<br />

Das Unternehmen | <strong>Kärcher</strong> weltweit 13


Wachstum und Innovation im Spiegel der Zahlen<br />

Umsatz<br />

in Millionen Euro<br />

Stückzahlen<br />

in 1000 Stück<br />

Mitarbeiter<br />

107<br />

1980<br />

73<br />

1466<br />

219<br />

461<br />

633<br />

955<br />

1106<br />

1985 1990 1995 2000 2005<br />

197<br />

2393<br />

808<br />

3739<br />

2254<br />

4604<br />

4378<br />

5346<br />

5535<br />

1980 1985 1990 1995 2000 2005<br />

5872<br />

1980 1985 1990 1995 2000 2005<br />

1526<br />

1700<br />

2010 2011<br />

7279<br />

2010<br />

7452<br />

8250<br />

2011<br />

8700<br />

2010 2011<br />

Das Unternehmen | Im Spiegel der Zahlen 15


Im Team zum Erfolg: Die Mitarbeiter von <strong>Kärcher</strong><br />

identifizieren sich stark mit ihrem Unternehmen,<br />

haben gemeinsam das Ziel, <strong>Kärcher</strong> noch weiter<br />

nach vorne zu bringen.


„Bei <strong>Kärcher</strong><br />

haben wir uns<br />

ganz bewusst<br />

darauf verständigt,<br />

eine<br />

internationale,<br />

offene und gemeinsameUnternehmenskultur<br />

zu leben.“<br />

„Eine unserer<br />

ureigenen Stärken<br />

ist, dass wir<br />

unsere Probleme<br />

selbst lösen.“<br />

Herr Jenner, wenn es um das Image eines Unte r-<br />

nehmens geht, verweisen <strong>Wir</strong>tschaftsvertreter häufig<br />

auf ihre Unternehmenskultur. Was ist darunter<br />

zu verstehen?<br />

Jedes Unternehmen hat immer auch eine eigene Kultur<br />

<strong>–</strong> ganz gleich, ob diese aktiv gesteuert und kommuniziert<br />

wird oder nicht. Im Allgemeinen setzt sich<br />

eine solche Kultur aus bestimmten Wertvorstellungen,<br />

Verhaltensformen, Einstellungen und Normen<br />

zusammen, die im Unternehmen wirksam sind.<br />

Welche Rolle spielt dieses Thema bei <strong>Kärcher</strong>?<br />

Bei <strong>Kärcher</strong> haben wir uns in unseren schriftlich festgehaltenen<br />

Zielen ganz bewusst darauf verständigt, eine<br />

internationale, offene und ge meinsame Unterneh-<br />

Gemeinsam sind wir stark<br />

Im Dialog mit Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

menskultur zu leben. <strong>Wir</strong> untermau ern dieses Ziel außerdem<br />

mit unserem Unter neh mensleitbild und den<br />

Führungs- und Hand lungs grundsätzen. Diese Impulse<br />

sind zunächst von der Familie <strong>Kärcher</strong>, dem<br />

Verwaltungsrat und der Geschäftsführung ausgegangen;<br />

entscheidend ist jedoch, dass unsere <strong>Werte</strong> nicht<br />

nur in Broschüren festgehalten sind, sondern tatsächlich<br />

von Vorgesetzten und Mit arbeitern glaubhaft gelebt<br />

werden.<br />

Und was ist charakteristisch für die gelebte <strong>Kärcher</strong>-<br />

Kultur?<br />

Grundsätzlich ist für <strong>Kärcher</strong> sehr prägend, dass wir ein<br />

Familienunternehmen sind. Das heißt, es gibt eine<br />

Familie <strong>Kärcher</strong>, die voll und ganz zu ihrem Unternehmen<br />

steht und ihre Verantwortung für die Mitarbeiter<br />

und die Gesellschaft wahrnimmt. Diese Haltung zeigt<br />

sich auch bei unseren Mitarbeitern: Sie identifizieren<br />

sich mit dem Unter neh men und mit ihrer Arbeit, und<br />

viele von ihnen sind für <strong>Kärcher</strong> mehrere Jahrzehnte<br />

lang tätig. Persönlich erlebe ich sehr fleißige Mitarbeiter,<br />

Menschen, die gemeinsam etwas erreichen wollen<br />

und sich engagiert und verantwortungsvoll ihren<br />

Aufgaben widmen. Auch Stolz auf unsere Marke und<br />

unsere Erfolge ist zu spüren <strong>–</strong> allerdings nie überheblich,<br />

sondern stets mit dem Anspruch, <strong>Kärcher</strong><br />

noch weiter nach vorne zu bringen.<br />

Eine unserer ureigenen Stärken ist, dass wir unsere<br />

Probleme, sobald sie entstanden sind, selbst<br />

lösen. <strong>Wir</strong> benötigen keinen Arbeitgeberverband,<br />

keine Gewerkschaft, keine Richter, sondern sind in<br />

der Lage, gemeinsam vor Ort Lösungen zu finden.<br />

Auch wenn es Konflikte und Aus einandersetzungen<br />

gibt, bleiben wir fair im Um gang miteinander und<br />

respektieren uns. Anregungen, Verbesserungs vorschläge<br />

und Kritik sind immer willkommen, und zwar<br />

nicht nur von oben nach unten.<br />

Das Unternehmen | Nachhaltiges <strong>Wir</strong>tschaften 19


Jedes <strong>Kärcher</strong> Produkt wird 100 % auf Qualität und<br />

Funktionssicherheit geprüft - hier ein Heißwasser-<br />

Hochdruckreiniger im Werk Winnenden.


Maßgebliche Impulse zur Fortschreibung des <strong>Kärcher</strong><br />

Produktionssystems kommen im Rahmen des Wettbewerbs<br />

KPS Award von den Mitarbeitern.


Im Schallmesslabor überprüfen wir mit modernsten Messmethoden die Effi zienz unserer<br />

Low-noise-Kits, die die Lärmemissionen von <strong>Kärcher</strong> Geräten so gering wie möglich<br />

halten. Durch Zusammenarbeit mit Hochschulen und Instituten und der Beteiligung an<br />

Forschungsprojekten, fließen in die Produkt entwicklung neuste Erkenntnisse ein.


Alle zwei Jahre<br />

vergibt die Alfred<br />

<strong>Kärcher</strong> Förderstiftung<br />

im Rahmen eines<br />

Innovationsempfangs<br />

den Alfred <strong>Kärcher</strong>-<br />

Förderpreis an<br />

Forscher und<br />

Studenten.<br />

Im Dialog mit Wissenschaft und Forschung<br />

Die Alfred <strong>Kärcher</strong> Förderstiftung fördert die Mechanisierung und<br />

Automation von Reinigungsaufgaben<br />

Mit der Erfindung des ersten europäischen Heißwasser-Hochdruckreinigers<br />

hatte Alfred <strong>Kärcher</strong> im Jahr<br />

1950 einen Meilenstein auf dem Gebiet der Reinigungstechnik<br />

gesetzt: Leichter denn je konnten nun<br />

hartnäckige Verschmutzungen entfernt und die Standards<br />

in zahlreichen, zunächst überwiegend gewerblichen<br />

Bereichen verbessert werden.<br />

Heute, rund sechzig Jahre später, ist die Mechanisierung<br />

von Reinigungsarbeiten weit vorangeschritten.<br />

Doch trotz beachtlicher Fortschritte ist die manuelle<br />

Arbeit gerade in diesem Bereich noch weit verbreitet.<br />

Hierfür geeignete Lösungen zu finden, haben wir uns<br />

zur Aufgabe gemacht.<br />

Zusätzlich zu unseren Investitionen in Forschung<br />

und Entwicklung wurde deshalb im Jahr 2002 mit<br />

der Alfred <strong>Kärcher</strong> Förderstiftung eine Einrichtung ge<strong>schaffen</strong>,<br />

deren erklärtes Ziel es ist, die Mechanisierung<br />

und Automation manueller Reinigungstätigkeiten<br />

und neue Problemlösungen zur Pflege und Reinhaltung<br />

der Umwelt zu fördern.<br />

Stiftung fördert vorrangig junge Wissenschaftler,<br />

die im Sinne Alfred <strong>Kärcher</strong>s forschen<br />

„<strong>Wir</strong> setzen uns dafür ein, dass Forschung an allen<br />

nur denkbaren Reinigungsaufgaben attraktiver wird<br />

und das Interesse daran beim wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs wächst“, erklärt der Stiftungsbeauftragte<br />

Dr. Ulrich Hagenmeyer. „Noch immer gibt es keinen<br />

Lehrstuhl, der sich ausschließlich mit Reinigungstechnik<br />

befasst. Dementsprechend klein ist die Zahl<br />

an wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet.<br />

Innovationen sind aber der Schlüssel zum Erfolg. Mit<br />

der Alfred <strong>Kärcher</strong>-Stiftung fördern wir daher vorrangig<br />

junge Wissenschaftler, die im Sinne Alfred <strong>Kärcher</strong>s<br />

forschen und mit ihren Ideen technische Probleme<br />

anpacken und lösen.“<br />

Aufgaben in der Reinigungstechnik erleichtern<br />

und weitere Anwendungen entwickeln<br />

Ausgezeichnet werden hervorragende Diplom- und<br />

Studienarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften.<br />

Alle zwei Jahre vergibt die Stiftung im Rahmen<br />

eines Innovationsempfangs den Alfred <strong>Kärcher</strong>-<br />

Förderpreis an Forscher und Studenten, die mit ihrer<br />

Leistung einen wertvollen Beitrag zum Fortschritt auf<br />

dem Gebiet der Reinigungstechnik geleistet haben.<br />

Die Stiftung unterstützt darüber hinaus verschiedene<br />

Forschungsvorhaben, vergibt Aufträge und stellt<br />

Sachmittel bereit. Zusätzlich ist sie Initiator von Kongressen<br />

und Veranstaltungen. Dr. Ulrich Hagenmeyer:<br />

„<strong>Wir</strong> wollen den Dialog mit Wissenschaftlern dauerhaft<br />

stärken und die Forschungslandschaft vernetzen, um<br />

Wissen auszutauschen und zu erweitern. Unser Ziel<br />

ist es, die vorhandenen Aufgaben in der Reinigungstechnik<br />

zu erleichtern und weitere Anwendungen zu<br />

entwickeln.“<br />

Das Unternehmen | Nachhaltiges <strong>Wir</strong>tschaften 27


16 Diversity | <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>


Auf dem Weg zum<br />

Industriemechaniker<br />

<strong>–</strong> in der Lehrwerkstatt<br />

von <strong>Kärcher</strong>.<br />

Hoch qualifizierte Ausbildung <strong>–</strong> Zukunft bei <strong>Kärcher</strong><br />

Mitarbeiter setzen im globalen Wettbewerb auf lebenslanges Lernen<br />

Vom Technischen Zeichner und Koch über den Verfahrensmechaniker<br />

und den Industriekaufmann bis hin<br />

zu den Studiengängen Betriebswirtschaftslehre,<br />

Maschinenbau und <strong>Wir</strong>tschaftsingenieurwesen <strong>–</strong><br />

<strong>Kärcher</strong> ermöglicht vielen jungen Menschen eine qualifizierte<br />

Ausbildung, die ihnen beste Chancen für einen<br />

erfolgreichen Start ins Berufsleben bietet. „Yellow Future“,<br />

Zukunft bei <strong>Kärcher</strong>, ist diese auf Nachhaltigkeit<br />

ausgelegte Initiative überschrieben, die sich in derzeit<br />

über 140 Ausbildungsplätzen widerspiegelt <strong>–</strong> Tendenz<br />

steigend.<br />

Zusammenarbeit mit Berufsakademie und<br />

Universitäten<br />

Die qualifizierte Ausbildung in so vielen Sparten erfordert<br />

kompetente Partner, und einer davon ist der<br />

Studienbereich Technik an der Berufsakademie<br />

Stuttgart. <strong>Kärcher</strong> arbeitet mit der Hochschule seit<br />

Jahren eng zusammen und hat in dieser Zeit über<br />

100 Ingenieure, <strong>Wir</strong>tschaftsingenieure, Betriebswirte<br />

sowie <strong>Wir</strong>tschaftsinformatiker ausgebildet <strong>–</strong> zwei von<br />

ihnen sind heute Geschäftsführer unserer deutschen<br />

Vertriebsgesellschaft. „Ein Unternehmen wie <strong>Kärcher</strong><br />

profitiert von der Zusammenarbeit mit der Berufsakademie<br />

in besonderem Maße“, so Personalleiter Rüdiger<br />

Bechstein. „Für uns als Reinigungsgerätehersteller<br />

hat die gelungene Verbindung von Theorie und<br />

Praxis eine besondere Bedeutung, da diese Bereiche<br />

bei der täglichen Arbeit noch enger miteinander verknüpft<br />

sind als in anderen Branchen.“<br />

Eine weitere Kooperation unterhalten wir mit der Technischen<br />

Universität Karlsruhe. Dort können sich Studenten<br />

des Deutsch-Französischen Ingenieurstudiengangs Maschinenbau<br />

(DEFIS) für ein von <strong>Kärcher</strong> finanziertes Stipendium<br />

bewerben. Damit unterstützen wir künftige Ingenieure,<br />

neben Fachwissen auch interkulturelles Knowhow<br />

zu erwerben. Gefördert werden auch erfolgreiche<br />

Absolventen an der Universität Stuttgart, die für herausragende<br />

Diplomarbeiten im Fachbereich Maschinenbau<br />

mit dem Alfred-<strong>Kärcher</strong>-Preis geehrt werden. An der<br />

Hochschule Esslingen vergeben wir den Irene- <strong>Kärcher</strong>-<br />

Preis.<br />

Hilfe bei der beruflichen Erstorientierung<br />

Dass die Absolventen bei <strong>Kärcher</strong> zu den Spitzenreitern<br />

ihres Faches gehören, dokumentieren die vielen<br />

Auszeichnungen und Preise. Und bei <strong>Kärcher</strong> endet<br />

die Ausbildung nie, die Mitarbeiter verstehen ihren<br />

Beruf als lebenslanges Lernen: Die weiterführende Förderung<br />

auf Techniker- und Meisterschulen, die Teilnahme<br />

an Abendkursen und Seminaren sind für sie<br />

selbstverständlich. Die ständigen Veränderungen im<br />

globalen Wettbewerb begreifen sie als Chance.<br />

<strong>Kärcher</strong> hilft jungen Menschen aber auch bei der beruflichen<br />

Erst-Orientierung, so im Rahmen des „Girls’<br />

Day“, von Berufsvorbereitungscamps, beim Bewerbertraining<br />

an Schulen oder durch das Azubi-Patenmodell<br />

„Fit for Job“. Erfahrene <strong>Kärcher</strong>-Mitarbeiter<br />

stehen hier ehrenamtlich bei allen Fragen rund um das<br />

Thema Bewerbung als Ratgeber zur Verfügung.<br />

Das Unternehmen | Gesellschaftliche Verantwortung 29


Das Unternehmen <strong>Kärcher</strong> kooperiert mit dem Samariter-Stift/Fränkische<br />

Werkstätten in Obersont heim unter anderem im Bereich Versand. Psychisch<br />

kranke Menschen machen täglich bis zu 40.000 Artikel versandfertig.


„<strong>Wir</strong> arbeiten<br />

beim <strong>Kärcher</strong>“ <strong>–</strong><br />

Nachhaltigkeit hat viel<br />

damit zu tun, Menschen<br />

eine Aufgabe zu geben.<br />

Beim Samariter-Stift/<br />

Fränkische Werkstätten<br />

in Obersontheim ist<br />

man stolz darauf, für<br />

das Unternehmen<br />

<strong>Kärcher</strong> zu arbeiten.<br />

Helfende Hände <strong>–</strong> stolz auf den Arbeitsplatz bei <strong>Kärcher</strong><br />

Seit vielen Jahren erfolgreiche Kooperation mit dem Samariter-Stift/Fränkische Werkstätten<br />

Bereits seit vielen Jahren arbeitet <strong>Kärcher</strong> mit dem<br />

Samariter-Stift/Fränkische Werkstätten in Obersontheim<br />

zusammen. Dort werden psychisch kranke<br />

Menschen durch regelmäßige tägliche Arbeit therapiert.<br />

Initiiert wurde die Kooperation im Jahre 1993.<br />

Die soziale Einrichtung verfügt heute über komplett<br />

eingerichtete, moderne Arbeitsplätze. So produzieren<br />

und verpacken knapp 100 Mitarbeiter der<br />

Fränkischen Werkstätten im Bereich Metall für das<br />

Unternehmen <strong>Kärcher</strong> diverse Dreh-, Bohr- und<br />

Fräs komponenten für zahlreiche Bauteile und Produkte.<br />

Die Elektrowerkstatt fertigt Kleinbaugruppen.<br />

In der Versandabteilung werden die Ersatzteile für<br />

zahlreiche Artikel transportfertig ge macht.<br />

Am Tag füllen die Arbeitskräfte der Frän ki schen<br />

Werkstätten zwei große Container für Werk und Logistikzentrum.<br />

Das bedeutet kurze Durchlaufzeiten,<br />

man produziert „Just-in-Time“ und von Tag zu Tag<br />

gleichmäßig verläss lich. Außer den produktabhängigen<br />

Arbeiten sorgen die Arbeitnehmer der Fränkischen<br />

Werkstätten auch für die Landschaftspflege<br />

auf dem Werksgelände.<br />

Joachim Koplin, Betriebsratsmitglied und Mitarbeiter<br />

der Vorverpackung im Logistikzentrum Obersontheim,<br />

kann sich auf seine Kollegen aus dem<br />

Samariter-Stift verlassen: „Ich weiß genau, was sie<br />

hin kriegen.“ Das heißt für ihn auch, bei zwischenmenschlichen<br />

Konflikten für diese Mitarbeiter da zu<br />

sein. „Für mich ist es als Christ selbstverständlich,<br />

sich um kranke Menschen zu kümmern und sie bei<br />

uns zu integrieren“, sagt er.<br />

Bernd Otter, Werkstattleiter beim Samariter-Stift:<br />

„<strong>Wir</strong> versuchen, für unsere Patienten Hilfe zur<br />

Selbst hilfe zu leisten. Das beginnt mit der lang sa men<br />

Einweisung in den Arbeitsplatz, der Stei gerung der<br />

Kon zentration, der Vermittlung von Disziplin und Erziehung<br />

zur Pünktlichkeit.“ Damit werde das Ziel verfolgt,<br />

den psychisch Kranken wieder einen Platz in<br />

der Gesellschaft zukommen zu lassen, somit das<br />

Selbstbewusstsein zu stärken und ihnen Bestätigung<br />

sowie Anerkennung zu zollen.<br />

Durch die Struktur der Arbeitsabläufe und die Zusammenarbeit<br />

mit der Industrie wird mit prakti schen<br />

Mitteln erreicht, diesen Menschen wieder auf die Füße<br />

zu helfen. „Bei uns muss sich keiner verstecken, denn<br />

eine psychische Erkrankung kann jeden treffen“,<br />

meint Bernd Otter. Stolz ist er auf die Arbeitsplätze,<br />

die von den Selbst ständigeren unter seinen Schutzbefohlenen<br />

direkt im Logistikzentrum vollständig ausgefüllt<br />

werden. „Es ist schon inte ressant, dass diese<br />

Leute gerne sagen, sie arbeiten doch beim <strong>Kärcher</strong><br />

und nicht bei den Fränkischen Werkstätten.“<br />

Das Unternehmen | Gesellschaftliche Verantwortung 31


Reinigung des Backnanger Gänsebrunnens: Vom<br />

<strong>Kärcher</strong>-Kultursponsoring profitieren auch kleinere Objekte.


Mit seinen<br />

Reinigungs aktionen<br />

engagiert sich<br />

<strong>Kärcher</strong> auf der<br />

ganzen Welt. Im<br />

Rahmen dieses<br />

außergewöhnlichen<br />

Kultursponsorings<br />

wurden auch die<br />

Christusstatue<br />

in Rio de Janeiro<br />

und der 185 Meter<br />

hohe Euromast in<br />

Rotterdam gereinigt.<br />

„Spitzenleistungen für Sauberkeit und <strong>Werte</strong>rhaltung“: Kultursponsoring bei <strong>Kärcher</strong><br />

„Spitzenleistungen für Sauberkeit und <strong>Werte</strong>rhaltung“<br />

<strong>–</strong> diesen Anspruch, der im <strong>Kärcher</strong>-Unterneh<br />

mensleitbild schriftlich fixiert wurde, nehmen wir<br />

sehr ernst. Seit vielen Jahren führen wir weltweit restauratorische<br />

Reinigungsprojekte an Kunstwerken<br />

und denkmalgeschützten Bauwerken durch, um sie<br />

der Nachwelt zu erhalten. Die Arbeiten finden stets<br />

in enger Zusammenarbeit mit Restauratoren, Kunsthis<br />

torikern und anderen Fachwissenschaftlern statt;<br />

so stellen wir sicher, dass für jedes Objekt die beste<br />

Reinigungsmethode zur Anwendung kommt.<br />

Seine Kompetenz hat <strong>Kärcher</strong> bereits bei über 90<br />

ungewöhnlichen Reinigungsprojekten auf allen Kontinenten<br />

unter Beweis gestellt. Dazu gehört zum Beispiel<br />

die Reinigung der Christusstatue in Rio de<br />

Janeiro und von Teilen der Freiheitsstatue in New<br />

York. Nach dem Fall der Mauer in Berlin hat <strong>Kärcher</strong><br />

das Brandenburger Tor, das Symbol der deutschen<br />

Einheit, einer gründlichen Reinigung unterzogen. 1998<br />

wurden die Kolonnaden des Petersplatzes in Rom mit<br />

einem neuentwickelten Strahlverfahren in neunmonatiger<br />

Arbeit gereinigt; mit 25.000 m2 Gesamtfläche war<br />

es das bislang umfangreichste Projekt.<br />

Im Frühjahr 2002 befreite ein Team von <strong>Kärcher</strong>-<br />

Spezialisten die Memnon-Kolosse im ägyptischen<br />

Schätze der Vergangenheit bewahren<br />

Luxor von einer steinschädigenden Schmutzschicht.<br />

Die 3.300 Jahre alten und über 800 t<br />

schwe ren Steinfiguren wurden so vor dem weiteren<br />

Verfall bewahrt.<br />

Zusammen mit Parkrangern und Mitarbeitern<br />

einer Firma für Seilzugangstechnik reinigten unsere<br />

Anwendungstechniker im Sommer 2005 die Präsidentenköpfe<br />

am Mount Rushmore (South Dakota,<br />

USA). Mit Hochdruckreinigern wurden Flechten,<br />

Algen, Moose und andere organische Verschmutzungen<br />

entfernt, die dem Monument durch Biokorrosion<br />

auf Dauer geschadet hätten.<br />

Kleinere Reinigungsaktionen an weniger prominenten,<br />

doch für uns nicht minder wichtigen Objekten<br />

führen wir ebenfalls unentgeltlich und regelmäßig<br />

durch <strong>–</strong> sei es an Brunnen, Skulpturen oder graffitiverschmutzten<br />

Flächen.<br />

Mit dieser ungewöhnlichen Art des Kultursponsorings<br />

setzt sich <strong>Kärcher</strong> auf eine sehr persönliche<br />

und individuelle Weise mit dem kulturellen Erbe<br />

aus einander, die weit über das bloße Spenden hinausgeht:<br />

<strong>Wir</strong> stellen nicht nur Geld zur Verfügung,<br />

sondern engagieren uns auch mit unserer Erfahrung,<br />

unserem Wissen und unserer Technik.<br />

Das Unternehmen | Kultursponsoring 33


Die Lügenbrücke<br />

im rumänischen<br />

Hermannstadt<br />

wurde von <strong>Kärcher</strong><br />

mit dem neu ar tigen<br />

Trockeneisstrahlverfahren<br />

restauriert.<br />

Mit dieser Technik<br />

konnten alte<br />

Farbschichten<br />

schonend entfernt<br />

werden.<br />

Eisige Restaurierung der Lügenbrücke in Hermannstadt<br />

Maschinen, Formen, Fließbänder und Werkzeuge <strong>–</strong><br />

das sind die klassischen Reinigungsobjekte unseres<br />

innovativen Trockeneis-Strahlgeräts IB 15/80. Dass<br />

es auch bei restauratorischen Arbeiten wertvolle<br />

Dienste leistet, hat <strong>Kärcher</strong> an der Lügenbrücke in<br />

Hermannstadt (rumänisch: Sibiu) unter Beweis gestellt.<br />

Das 1859 errichtete Bauwerk wurde behutsam<br />

von alten Farbschichten befreit und konnte so<br />

für die in der Europäischen Kulturhauptstadt 2007<br />

geplanten Veranstaltungen im ursprünglichen Glanz<br />

präsentiert werden. Es ist die erste gusseiserne Liegebrücke<br />

in Südosteuropa, in ganz Europa gibt es<br />

nur noch drei dieser Art. Im Volksmund heißt sie<br />

Lügenbrücke, weil sie der Legende zufolge einstürzt,<br />

sobald ein Lügner sie betritt.<br />

„Die Herausforderung des dreiwöchigen Projekts<br />

bestand vor allem darin, die originale gusseiserne<br />

Substanz der in Rumänien sehr populären Brücke<br />

nicht zu beschädigen“, erläutert Anwendungstechniker<br />

Thorsten Möwes. „Im Vorfeld des Projekts haben<br />

wir deshalb zunächst Testflächen angelegt, um für die<br />

Lügenbrücke die richtige Reinigungsmethode festzulegen.“<br />

Da mit dem Verfahren sehr ma terialschonend<br />

gearbeitet werden kann, konnte Thorsten Möwes die<br />

alten und mehrfach übereinander gelagerten Farbschichten<br />

abnehmen <strong>–</strong> ohne die sogenannte Gusshaut,<br />

die einen natürlichen Korrosionsschutz darstellt,<br />

an der Eisenoberfläche zu zerstören.<br />

<strong>Kärcher</strong> engagiert sich in Europas Kulturhauptstadt 2007<br />

Mit konventionellen Verfahren wie Abbürsten<br />

oder Partikelstrahlen wäre dies nicht möglich gewesen.<br />

Beim Trockeneisstrahlen wird verfestigter CO2- Schnee mit Druckluft auf bis zu Schallgeschwindigkeit<br />

beschleunigt. Wenn die -79 °C kalten Pellets auf<br />

die Verschmutzung treffen, bewirken die Temperaturdifferenz<br />

und die kinetische Energie, dass sie versprödet<br />

und aufbricht. Nachfolgende Partikel dringen<br />

in die Risse ein und sublimieren dort vom festen Aggregatzustand<br />

in den gasförmigen. Dies ist mit einer<br />

Volumenvergrößerung um den Faktor 400 verbunden,<br />

der Schmutz wird geradezu abgesprengt, und<br />

das Strahlmedium löst sich buchstäblich in Luft auf.<br />

Da das Gerät zudem ohne Chemie arbeitet, müssen<br />

keine Abwässer entsorgt werden.<br />

Das Ziegelmauerwerk, das an die 10 m Spannweite<br />

messende Lügenbrücke angrenzt sowie das<br />

Fundament aus Sandsteinquadern, wurden mit der<br />

<strong>Kärcher</strong>-Strahlpistole gereinigt. Die Brücke wurde<br />

abschließend auf unsere Kosten neu beschichtet<br />

und die Schriftzüge und Stadtwappen mit Blattgold<br />

versehen.<br />

Die Restaurierungsarbeiten wurden in Kooperation<br />

mit einem Vertreter des Landesamts für<br />

Denkmalpflege Stuttgart, dem Forschungsinstitut<br />

Edelmetalle & Metallchemie in Schwäbisch<br />

Gmünd und mit den Restauratoren der AeDis GbR<br />

in Hochdorf durchgeführt.<br />

Das Unternehmen | Kultursponsoring 35


Der Tradition der europäischen Musikkultur verpflichtet:<br />

Die beiden Ensembles der Bachakademie Stuttgart,<br />

das Bach-Collegium und die Gächinger Kantorei Stuttgart.<br />

Foto: Martin Sigmund


Workshops für<br />

junge Musikerinnen<br />

und Musiker in aller<br />

Welt, Seminare,<br />

Symposien und<br />

Konzerte: Die<br />

1981 von Dirigent<br />

Helmuth Rilling<br />

gegründete<br />

Bachakademie wird<br />

von <strong>Kärcher</strong> seit<br />

Jahren unterstützt.<br />

Weltweite Förderung des musikalischen Nachwuchses<br />

Enge Partnerschaft zwischen <strong>Kärcher</strong> und Internationaler Bachakademie Stuttgart<br />

Die Unterstützung von Kunst und Kultur nimmt bei<br />

<strong>Kärcher</strong> von jeher einen hohen Stellenwert ein. Mit<br />

unserem Engagement wollen wir künstlerisches<br />

Schaffen fördern und unseren Mitarbeitern und Kunstinteressierten<br />

die Freude an der Beschäftigung mit<br />

kulturellen Themen vermitteln.<br />

Eine langjährige Partnerschaft besteht zwischen<br />

<strong>Kärcher</strong> und der Internationalen Bachakademie Stuttgart.<br />

Die Bachakademie wurde 1981 von Helmuth<br />

Rilling gegründet. Sie ist Trägerin der Ensembles Gächinger<br />

Kantorei und Bach-Collegium Stuttgart sowie<br />

des Festivalensembles. Die Inter nationale Bachakademie<br />

veranstaltet Konzerte im In- und Ausland sowie<br />

Workshops <strong>–</strong> die sogenannten Bachakademien <strong>–</strong> für<br />

junge Musikerinnen und Musiker in aller Welt. Sie führt<br />

Meisterkurse, musikwissenschaftliche Seminare und<br />

Symposien durch. Auch betreibt sie eine ständige<br />

Forschungs- und Fortbildungsstätte, die vor allem<br />

dem Werk und der Person Johann Sebastian Bachs<br />

gewidmet ist. Die Wurzeln des Komponisten werden<br />

erkundet und seine <strong>Wir</strong>kung in Klassik, Romantik und<br />

Moderne erforscht <strong>–</strong> mit einem besonderen Schwerpunkt<br />

auf der Musik unserer Zeit.<br />

Die Internationale Bachakademie Stuttgart vergibt<br />

regelmäßig Auftragskompositionen und trägt so<br />

ihren Teil zur Zukunft der zeitgenössischen Musik<br />

bei.<br />

Helmuth Rilling: „<strong>Wir</strong> fühlen uns der Tradition<br />

der europäischen Musikkultur verpflichtet“<br />

Als Veranstalterin der jährlichen Konzertreihe mit<br />

Chorliteratur in der Liederhalle, der Bachwoche und<br />

des Europäischen Musikfestes prägt die Bachakademie<br />

das Kulturleben der Region Stuttgart nachhaltig.<br />

„<strong>Wir</strong> fühlen uns der Tra dition der europäischen Musikkultur<br />

verpflichtet und arbeiten an ihrer lebendigen<br />

Fortsetzung“, sagt Helmuth Rilling. „Die Internationale<br />

Bachakademie öffnet sich aber auch den musikalischen<br />

Traditionen anderer Kulturkreise. Unser<br />

Wissen und unsere Erfahrung geben wir weltweit<br />

an den musikalischen Nachwuchs weiter. In unseren<br />

Meisterklassen, mit dem Festivalensemble und<br />

im Orchester bilden wir zukünftige Musiker aus. Der<br />

Enthusiasmus der Jugend wirkt auf uns zurück und<br />

gibt uns die Kraft zur gemeinsamen Gestaltung der<br />

Zukunft.“<br />

Das Unternehmen | Kultursponsoring 37


Auf unserem Winnender Werksgelände findet jedes Jahr eine<br />

„Bachputzete“ statt: Engagierte Auszubildende befreien in einer<br />

ganztägigen Reinigungsaktion den Buchenbach und seine Ufer<br />

vom Müll, der sich übers Jahr anhäuft.


Zwei Solarkraftwerke<br />

vermeiden bei<br />

<strong>Kärcher</strong> jährlich<br />

20.000 kg<br />

Kohlendioxid.<br />

Bei allen Unternehmensprozessen werden weltweit Umweltaspekte berücksichtigt<br />

Als weltweit führendes Unternehmen in Entwicklung,<br />

Produktion und Vertrieb von Reinigungssystemen ist<br />

sich <strong>Kärcher</strong> seiner globalen Verantwortung für den<br />

Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und einer<br />

intakten Umwelt bewusst. <strong>Kärcher</strong> hat sehr früh erkannt,<br />

dass der Schutz der Umwelt als dritte Säule<br />

einer nachhaltigen, zu kunftsfähigen Unter neh mensent<br />

wicklung unabdingbar ist: Die Verknüpfung von<br />

Innovation, Produktion, Arbeitssicherheit und Umweltschutz<br />

ist im Unternehmensleitbild verankert<br />

<strong>–</strong> an allen Produktionsstandorten wird streng auf die<br />

Einhaltung von Umweltstandards geachtet.<br />

Das Umweltmanagement-System im Stammhaus<br />

Winnenden wurde bereits 1996 nach der internationalen<br />

Norm DIN EN ISO 14001 zertifiziert. <strong>Kärcher</strong><br />

war damit das erste Unternehmen seiner Bran che,<br />

das dieses Umweltzertifikat erhalten hat. Die Umwelteigenschaften<br />

der Geräte werden kontinuierlich<br />

verbessert, so hat <strong>Kärcher</strong> die weltweit erste Ökobilanz<br />

für einen Hoch druckreiniger erstellt und für jedes<br />

neue Produkt eine Umwelt check liste eingeführt.<br />

Umweltschutz bei <strong>Kärcher</strong>, das bedeutet: Ein<br />

jährlich aktualisiertes Umweltprogramm zu leben,<br />

das konti nuierliche Verbesserungen statt Stillstand<br />

ga ran tiert. Alle Ab teilungen melden Umweltziele für<br />

das kommende Jahr und setzen diese um. Die Erfolge<br />

können sich sehen lassen. So wurden zwei<br />

Solarkraftwerke installiert, die jährlich 20.000 kg<br />

In Verantwortung für unsere Umwelt<br />

Kohlendioxid verhindern. Auch die Nutzung von<br />

Abwärme aus Lüftungsanlagen und Produktionsprozessen<br />

zur Hei zung von Fertigungshallen und<br />

Erwärmung von Dusch wasser schonen die Um welt:<br />

Jährlich werden auf diese Weise mehr als 1.000.000<br />

kg CO2 vermieden. Das Holzhackschnitzelheizwerk<br />

im Oberen Bühlertal reduziert den CO2-Ausstoß um<br />

ca. 1 Mio. kg im Jahr. Einen weiteren Beitrag zum<br />

Klimaschutz liefert eine Geo thermieanlage, die im<br />

Winter als Heizung und im Sommer als Klimaanlage<br />

dient. Die Reinigung von 75.000 m3 Grundwasser im<br />

Jahr, das als Brauchwassser für die Ge räteprüfung<br />

dient, spart wertvolles Trinkwasser.<br />

Das Unternehmen <strong>Kärcher</strong> achtet darauf, dass<br />

seine Mitarbeiter umweltfreundlich an ihren Arbeitsplatz<br />

gelangen und erstattet 50 % der Kosten für den<br />

öffentlichen Nahverkehr. Umweltschulungen gibt es<br />

zu Themen wie Abfallvermeidung, Wasser oder Gefahrstoffe;<br />

Abfallwegweiser und Infotafeln helfen dabei,<br />

Abfälle sauber zu trennen und wo immer möglich zu<br />

vermeiden. Die Auszubildenden im Winnender Werk<br />

reinigen jährlich den teilweise renaturierten Buchenbach,<br />

ein Biotop mitten auf dem Werksge lände.<br />

Die Optimierung von Umwelteigenschaften unserer<br />

Produkte nimmt einen hohen Stellenwert ein. Die<br />

Zen tralabteilung Forschung und Innovation kooperiert<br />

deshalb mit der Technischen Universität Darmstadt<br />

und dem Fraunhofer-Institut.<br />

<strong>Wir</strong> und die Umwelt | Umweltschutz 39


CO2 - Ausstoß: Konstant trotz erhöhter Produktion<br />

20.487<br />

23.348<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Angaben in t<br />

4.136<br />

4.632<br />

22.320<br />

21.223<br />

22.658<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Angaben in t<br />

4.776<br />

Obwohl die Produktionsmen-<br />

ge in den vergangenen vier<br />

Jahren um fast 25 % gestie-<br />

gen ist, blieben die CO2-Emis-<br />

sionen nahezu gleich. Alleine<br />

das Holzhackschnitzelheiz-<br />

werk vermeidet ca. 1.000.000<br />

kg CO2 im Jahr. Zwei Fotovol-<br />

taikanlagen im Werk Win-<br />

nenden bewirken eine weitere<br />

jährliche Reduktion um<br />

20.000 kg. Gebäude -<br />

isolierungen, Geothermie,<br />

Wärmerückgewinnung und<br />

Abwärmenutzung leisten<br />

ebenfalls einen wichtigen<br />

Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Abfall: Mehr als 95 % werden verwertet<br />

3.595<br />

2.848<br />

Soweit möglich wird Abfall<br />

vermieden, zum Beispiel<br />

durch den Einsatz von wie-<br />

derverwendbarenVerpa- ckungen bei der Anlieferung<br />

von Produktionsmaterial.<br />

Mehr als 95 % der Abfälle<br />

werden einer Verwertung zu-<br />

geführt, der Rest wird um-<br />

weltgerecht entsorgt.<br />

Umweltkennzahlen<br />

Der Einsatz erneuerbarer Energien wie der Fotovoltaik<br />

reduziert den CO2-Ausstoß.<br />

Der Abfall wird konsequent sortiert und, wo möglich, einer Verwertung<br />

zugeführt.<br />

<strong>Wir</strong> und die Umwelt | Umweltschutz 41


145.028<br />

177.838<br />

193.726<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Angaben in m 3<br />

969.002<br />

1.012.160<br />

Wasser: Konsequente Kreislaufführung<br />

156.481<br />

145.047<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Angaben in l<br />

854.336<br />

Kein <strong>Kärcher</strong>-Gerät verlässt<br />

die Produktion ohne einen<br />

abschließenden Qualitäts-<br />

und Funktionstest, für den<br />

bei Hochdruckreinigern na-<br />

turgemäß Wasser benötigt<br />

wird. Durch Kreislaufführung<br />

wird der Wasserverbrauch<br />

jedoch deutlich reduziert <strong>–</strong><br />

im Werk Bühlertal wird<br />

beispielsweise eine<br />

Recyclingquote von<br />

95 % erreicht.<br />

Heizöl: Teilweise ersetzt durch Holz als<br />

nachwachsenden Energieträger<br />

648.278<br />

626.067<br />

Heizöl wird zum Heizen, für<br />

die Erzeugung von Prozess-<br />

wärme und für Produkt-<br />

prüfungen benötigt, unter<br />

anderem bei Heißwasserhochdruckreinigern.<br />

Seit<br />

Herbst 2008 beheizt ein<br />

Holzhackschnitzelheizwerk<br />

einen Teil der <strong>Kärcher</strong>-Werke<br />

im Oberen Bühlertal <strong>–</strong> das<br />

reduziert den Heizölverbrauch<br />

um 340.000 Liter im<br />

Jahr, wie der Grafik deutlich<br />

zu entnehmen ist.<br />

42 <strong>Wir</strong> und die Umwelt | Umweltschutz<br />

Qualitäts- und Funktionstest eines Hochdruckreinigers K 3.91 MD im<br />

italienischen Werk Quistello.<br />

Das Holzhackschnitzelheizwerk deckt 85 % des Wärmebedarfs des Werks<br />

Obersontheim und des Logistikzentrums ab.


23.040.662<br />

673.437<br />

Elektrische Energie: Sparmaßnahmen wirken<br />

26.183.172<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Angaben in kWh<br />

918.195<br />

Gas: Wärmerückgewinnung und Isolierung<br />

senken Bedarf<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Angaben in m 3<br />

25.606.862<br />

747.066<br />

24.894.543<br />

761.418<br />

26.669.685<br />

926.485<br />

Trotz gestiegener Produk-<br />

tionszahlen ist der Energie-<br />

verbrauch in den letzten drei<br />

Jahren weitgehend konstant<br />

geblieben. Vielfältige Energie-<br />

sparmaßnahmen wie die Ver-<br />

wendung von Energiespar-<br />

lampen und Bewegungsmel-<br />

dern, die Verminderung des<br />

Energieverbrauchs in der<br />

Produktion und Energiespar-<br />

tipps fürs Büro haben hier<br />

den Ausschlag gegeben.<br />

Gas wird hauptsächlich zum<br />

Heizen eingesetzt. Wärme-<br />

rückgewinnung, Geothermie<br />

und zahlreiche andere<br />

Projekte wie die bessere<br />

Isolierung von Gebäuden<br />

helfen, den Gasverbrauch<br />

trotz vieler Neubauten<br />

möglichst gering zu halten.<br />

Umweltkennzahlen<br />

Spritzgussmaschine mit isolierender Ummantelung <strong>–</strong> die Wärme bleibt länger für<br />

Prozesse erhalten und Strom wird gespart.<br />

Das 2009 über der Teststrecke in Winnenden errichtete Gebäude ist mit einer<br />

modernen Isolierung und aktuellster Technik ausgestattet.<br />

<strong>Wir</strong> und die Umwelt | Umweltschutz 43


An der <strong>Kärcher</strong>-Hauptpforte wird die Fahrt von Sabine Sohn<br />

zum Arbeitsplatz dokumentiert. Wer mindestens 20 Stempel<br />

auf seiner Radkarte hat, nimmt an einer Verlosung teil.


Das Mobilitäts -<br />

konzept von <strong>Kärcher</strong><br />

umfasst auch<br />

Spritsparkurse und<br />

die sehr beliebte<br />

Fahr radkarte.<br />

Das <strong>Kärcher</strong>-Mobilitätskonzept fördert die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs<br />

„Die Fahrt mit dem Rad durch Winnenden zu <strong>Kärcher</strong><br />

mache ich, so oft es geht <strong>–</strong> denn Radeln ist umweltfreundlich<br />

und hält mich fit!“ Sabine Sohn aus der<br />

Abteilung Beteiligungscontrolling Auslandsgesellschaften<br />

schätzt das <strong>Kärcher</strong>-Mobilitätskonzept. Am<br />

Stammsitz in der Alfred-<strong>Kärcher</strong>-Straße angekommen,<br />

bestätigt ihr ein <strong>Kärcher</strong>-Pförtner mit einem<br />

Stempel in die Fahrradkarte ihre Fahrt. Ein gutes Dutzend<br />

hat Sabine Sohn bereits gesammelt. Alle Karten<br />

mit mindestens 20 Stempeln nehmen am Jahresende<br />

an einer Verlosung teil, mehr als 500 Fahrradkarten<br />

befinden sich dann in der Lostrommel.<br />

50 bis 75 Prozent Zuschuss für die<br />

Nutzung von Bus und Bahn<br />

Das Mobilitätskonzept ist Bestandteil unserer Ak tion<br />

„Umweltfreundlich zur Arbeit“, die 1994 initiiert wur -<br />

de. Die Radkarte gehört zu einer ganzen Reihe von<br />

Initiativen bei <strong>Kärcher</strong>, den täglichen Weg zur Arbeit<br />

so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten: Wer<br />

den öffent lichen Per sonennah verkehr nutzt, erhält<br />

50 % der Kosten für Wo chen-, Mo nats- oder Jahreskarten<br />

für Bus und Bahn erstattet <strong>–</strong> bei Aus zu bildenden<br />

sind es sogar 75 %.<br />

2011 erhielt <strong>Kärcher</strong> als 9. Unternehmen in<br />

Deutschland die Auszeichnung „Fahrradfreundlicher<br />

Betrieb“ des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad<br />

Club). Im selben Jahr wurde <strong>Kärcher</strong> beim Wett-<br />

Umweltfreundlich zur Arbeit<br />

bewerb „Die fahrradfreundlichsten Arbeitgeber<br />

Deutschlands“ ausgezeichnet. Der Wettbewerb wird<br />

vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes<br />

Management e. V. ausgerichtet.<br />

Spritsparfahrkurse helfen dabei, den<br />

Benzinverbrauch deutlich zu reduzieren<br />

Spritsparfahrkurse sol len helfen, den Treibstoffverbrauch<br />

bei Dienstfahrten zu reduzieren. In Zusammenarbeit<br />

mit dem ADAC organisiert <strong>Kärcher</strong> die<br />

Schulungen und trägt den Teil der Kosten, die die<br />

Fördermaßnahmen des Landes nicht decken. Die<br />

Ergebnisse sind beachtlich: Die Teilnehmer können<br />

ihren Spritverbrauch um bis zu 30 % reduzieren.<br />

In unserem Umweltprogramm, das 20 Ziele umfasst,<br />

haben wir unter anderem festgeschrieben,<br />

dass Firmenfahr zeuge mit Dieselmotor nur noch mit<br />

Rußfilter an geschafft werden. Außerdem gehören zur<br />

Flotte unserer Fuhrparks auch Flüssiggas-Fahrzeuge.<br />

Mitarbeiter, die mit einem Elektroauto zur Arbeit kommen,<br />

tanken ihre Energie kostenlos.<br />

Für sein Engagement wurde <strong>Kärcher</strong> mit mehreren<br />

Preisen ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem<br />

1. <strong>Wir</strong>tschaft-in-Bewegung-Award 2004 für das<br />

<strong>Kärcher</strong>-Mobilitätsmanagement und mit dem Umweltpreis<br />

2004 des Landes Baden-Württemberg im<br />

Bereich Industrie.<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> | Umweltschutz 45


Motorenfertigung

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