Nachhaltigkeitsbericht – Wir schaffen Werte - Kärcher
Nachhaltigkeitsbericht – Wir schaffen Werte - Kärcher Nachhaltigkeitsbericht – Wir schaffen Werte - Kärcher
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- Seite 4 und 5: Der Firmengründer Alfred Kärcher
- Seite 7 und 8: Präambel Für das Familienunterneh
- Seite 9: Losgelöst von Technologien, muss e
- Seite 13: Unsere Werke und Logistikzentren De
- Seite 18 und 19: Im Team zum Erfolg: Die Mitarbeiter
- Seite 20: Jedes Kärcher Produkt wird 100 % a
- Seite 26 und 27: Im Schallmesslabor überprüfen wir
- Seite 28 und 29: 16 Diversity | Nachhaltigkeitsberic
- Seite 30 und 31: Das Unternehmen Kärcher kooperiert
- Seite 32 und 33: Reinigung des Backnanger Gänsebrun
- Seite 35 und 36: Die Lügenbrücke im rumänischen H
- Seite 37 und 38: Workshops für junge Musikerinnen u
- Seite 39: Zwei Solarkraftwerke vermeiden bei
- Seite 42 und 43: 145.028 177.838 193.726 2006 2007 2
- Seite 44 und 45: An der Kärcher-Hauptpforte wird di
- Seite 46: Motorenfertigung
Titelbild und Fotografien auf dieser Seite:<br />
Nach der Reinigung der Präsidentenköpfe auf dem Mount Rushmore im Jahr 2005 hat sich <strong>Kärcher</strong> im Mai und Juni 2008 eines weiteren<br />
amerikanischen Wahrzeichens angenommen: der Space Needle in Seattle im US-Bundesstaat Washington. Das 184 m hohe Gebäude wurde<br />
mit Hochdruckreinigern gründlich von größtenteils sehr hartnäckigen Verschmutzungen befreit. Die Arbeiten nahmen acht Wochen in Anspruch.<br />
Um den laufenden Betrieb des Gebäudes mit seinen 1,3 Mio. Besuchern im Jahr nicht zu stören, wurde in Nachtschichten gearbeitet.
Das Unternehmen<br />
Nachhaltiges<br />
<strong>Wir</strong>tschaften<br />
Gesellschaftliche<br />
Verantwortung<br />
<strong>Wir</strong> und die Umwelt<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort von Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung | 5<br />
<strong>Kärcher</strong> Verhaltenskodex | 7<br />
Grundsätze gesellschaftlicher Verantwortung<br />
Im Wandel beständig <strong>–</strong> Unternehmensgeschichte | 8<br />
Das Familienunternehmen <strong>Kärcher</strong> | 11<br />
In 54 Ländern werden mehr als 8.700 Mitarbeiter beschäftigt <strong>–</strong> Weltweit über 50.000 Servicestellen<br />
Vertriebsgesellschaften und Produktionsstätten | 12<br />
Wachstum und Innovation im Spiegel der Zahlen | 15<br />
Gemeinsam sind wir stark | 19<br />
Im Dialog mit Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Die Zukunft gestalten <strong>–</strong> nachhaltiges <strong>Wir</strong>tschaften bei <strong>Kärcher</strong> | 23<br />
Die guten Unternehmensergebnisse sichern profitables Wachstum<br />
Das <strong>Kärcher</strong> Produktionssystem <strong>–</strong> von den Besten lernen | 25<br />
Mit einem Wettbewerb werden Abläufe in Produktion und Logistik kontinuierlich verbessert<br />
Im Dialog mit Wissenschaft und Forschung | 27<br />
Alfred <strong>Kärcher</strong> Förderstiftung fördert Mechanisierung und Automation von Reinigungsaufgaben<br />
Hoch qualifizierte Ausbildung <strong>–</strong> Zukunft bei <strong>Kärcher</strong> | 29<br />
Mitarbeiter setzen im globalen Wettbewerb auf lebenslanges Lernen<br />
Helfende Hände <strong>–</strong> stolz auf den Arbeitsplatz bei <strong>Kärcher</strong> | 31<br />
Seit vielen Jahren erfolgreiche Kooperation mit dem Samariter-Stift/Fränkische Werkstätten<br />
Schätze der Vergangenheit bewahren | 33<br />
„Spitzenleistungen für Sauberkeit und <strong>Werte</strong>rhaltung“: Kultursponsoring bei <strong>Kärcher</strong><br />
Eisige Restaurierung der Lügenbrücke in Hermannstadt | 35<br />
<strong>Kärcher</strong> engagiert sich in Europas Kulturhauptstadt 2007<br />
Weltweite Förderung des musikalischen Nachwuchses | 37<br />
Enge Partnerschaft zwischen <strong>Kärcher</strong> und Internationaler Bachakademie Stuttgart<br />
In Verantwortung für unsere Umwelt | 39<br />
Bei allen Unternehmensprozessen werden weltweit Umweltaspekte berücksichtigt<br />
Umweltkennzahlen | 41<br />
Umweltfreundlich zur Arbeit | 45<br />
Das <strong>Kärcher</strong>-Mobilitätskonzept fördert die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs<br />
Kleiner Knopfdruck, große <strong>Wir</strong>kung | 47<br />
Arbeitskreis Umwelt- und Klimaschutz sucht an allen Standorten nach Einsparpotential<br />
Impressum | 50<br />
Nachhaltigkeit bei <strong>Kärcher</strong> | Inhaltsverzeichnis 3
Der Firmengründer Alfred <strong>Kärcher</strong><br />
mit seiner Frau Irene, 1950er Jahre.
Vorwort<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
Nachhaltigkeit ist als unternehmenspolitisches Schlagwort zur Zeit in Mode <strong>–</strong> bei<br />
<strong>Kärcher</strong> war sie von Anbeginn wesentlicher Bestandteil der Firmenkultur. Schon<br />
Alfred <strong>Kärcher</strong> und seine Frau Irene leitete die Einsicht, dass anhaltender wirtschaftlicher<br />
Erfolg nur unter Berücksichtigung sozialer Belange möglich sei. Zu ökonomischen<br />
und gesellschaftlichen Aspekten ist als dritte Säule einer zukunftsfähigen<br />
Unternehmensentwicklung der Schutz der Umwelt hinzugekommen, der bei <strong>Kärcher</strong><br />
schon in den 1970er Jahren einen hohen Stellenwert einnimmt.<br />
<strong>Wir</strong> sind der Überzeugung, dass im Mittelpunkt unternehmerischen Handelns<br />
eine nachhaltige, am Menschen orientierte Unternehmensentwicklung stehen muss.<br />
Unser vorrangiges Ziel ist das Schaffen von <strong>Werte</strong>n für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter<br />
und das Unternehmen. <strong>Wir</strong> investieren daher überdurchschnittlich in Forschung<br />
und Entwicklung, in moderne Produktionsverfahren und in die qualitätvolle<br />
Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. So <strong>schaffen</strong> wir die Voraussetzungen,<br />
uns über unsere tägliche Arbeit hinaus gesellschaftlich engagieren zu können <strong>–</strong> sei<br />
es für kulturelle Aufgaben, soziale Einrichtungen oder den Schutz der Umwelt.<br />
Das gesunde Wachstum von <strong>Kärcher</strong> in den letzten Jahrzehnten und die Umsetzung<br />
zahlreicher gemeinnütziger Projekte im selben Zeitraum zeigen, dass wir auf<br />
dem richtigen Weg sind. Unser international ausgerichtetes Unternehmen hat sich<br />
dank seiner hohen Innovationskraft und dem hohen Engagement seiner Mitarbeiter<br />
zum weltweiten Markt- und Technologieführer in der Reinigungstechnik entwickelt<br />
und ist dabei seiner gesellschaftlichen Verantwortung in besonderem Maße nachgekommen.<br />
Es gilt jedoch immer wieder von neuem, wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Erfordernisse in Einklang zu bringen. Dieser Herausforderung stellen wir uns<br />
jeden Tag.<br />
Die vielfältigen Initiativen von <strong>Kärcher</strong> möchten wir Ihnen mit dem vorliegenden<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> vorstellen und Sie gleichzeitig, sehr geehrte Leserinnen und<br />
Leser, dazu einladen, in einen offenen und konstruktiven Dialog mit uns zu treten.<br />
<strong>Wir</strong> freuen uns auf Ihre Anregungen und Impulse!<br />
Hartmut Jenner<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Nachhaltigkeit bei <strong>Kärcher</strong> | Vorwort 5
Präambel<br />
Für das Familienunternehmen <strong>Kärcher</strong> ist nachhaltiges <strong>Wir</strong>tschaften ein wesent licher Bestandteil seiner<br />
Unternehmenskultur. <strong>Kärcher</strong> steht zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung und erklärt folgende<br />
Grundsätze:<br />
Menschenrechte und Einhaltung der Gesetze<br />
<strong>Wir</strong> achten die Menschenrechte und in allen Ländern die jeweiligen Gesetze, <strong>Werte</strong>, Normen und sozialen<br />
Ordnungen.<br />
Diskriminierung<br />
<strong>Wir</strong> tolerieren keinerlei Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Alter, Rasse, Nationalität, Behinderung,<br />
sozialer Herkunft und sexueller Orientierung. <strong>Wir</strong> treten für Chancengleichheit ein.<br />
Kinderarbeit<br />
<strong>Wir</strong> verurteilen Kinderarbeit und beachten die gesetzlichen Regelungen zum Mindestalter für Beschäftigte<br />
Zwangsarbeit und Bestrafung<br />
<strong>Wir</strong> verurteilen Zwangsarbeit und die körperliche Bestrafung, Bedrohung und Belästigung von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.<br />
Korruption<br />
<strong>Wir</strong> lehnen jede Form von Korruption entschieden ab.<br />
<strong>Kärcher</strong> Verhaltenskodex<br />
Grundsätze gesellschaftlicher Verantwortung<br />
Vereinigungsfreiheit<br />
<strong>Wir</strong> erkennen das Recht unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Vereinigungsfreiheit an. Mit Arbeitnehmervertretungen<br />
arbeiten wir vertrauensvoll zusammen.<br />
Faire Entlohnung und Arbeitszeit<br />
Löhne, Sozialleistungen sowie Arbeitszeit entsprechen mindestens den gesetzlichen Standards vor Ort.<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
<strong>Wir</strong> schützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Gefahren am Arbeitsplatz und unterstützen gesundheitsfördernde<br />
Maßnahmen.<br />
Umweltschutz<br />
Unsere Produkte, Dienstleistungen und Prozesse gestalten wir umweltgerecht. Überall, wo wir tätig<br />
sind, tragen wir den Umweltanforderungen Rechnung und gehen mit natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll<br />
um.<br />
Das Unternehmen | Verhaltenskodex 7
Im Wandel beständig <strong>–</strong> Unternehmensgeschichte<br />
1901 | Alfred <strong>Kärcher</strong> wird am 27. März in Cannstatt geboren.<br />
1924 | Der 23-Jährige geht als Diplom-Ingenieur von der<br />
Technischen Hochschule Stuttgart ab und nimmt die Arbeit in<br />
der Vertretungsfirma seines Vaters auf. Er ent wickelt sie zu einem<br />
Konstruktionsbüro, geplant werden unter anderem Großkoch-,<br />
Groß wäsch erei- und Was ser ge win nungs an la gen.<br />
1935 | Alfred <strong>Kärcher</strong> eröffnet in Stuttgart-Bad Cannstatt<br />
seine eigene Firma und nimmt die Herstellung von Elektro-<br />
Heizgeräten, Großtauchheizkörpern und Spezial-Heiz vor richtungen<br />
für die Industrie auf.<br />
1939 | Umzug nach Winnenden <strong>–</strong> <strong>Kärcher</strong> hat 1937 vom<br />
Arzneimittelhersteller Thomae ein Industrie gelände erworben,<br />
auf dem sich noch heute die Firmenzentrale befindet. Produktion<br />
von Anwärm geräten für Flugzeugmotoren, Kabinenheizungen<br />
und von Ver neblerdüsen für Hochleistungsmoto ren.<br />
1942 beginnt die Entwicklung des sogenannten Stoßbrenners.<br />
1945 | Neubeginn nach Kriegsende: Mit 40 Mitarbeitern<br />
werden unterschiedlichste Produkte gefertigt, die meisten für<br />
den dringenden täglichen Bedarf. Dazu gehören Rundöfen<br />
(aus Kartuschen), Ofen kocher, Kleinherde und Handkarren.<br />
1950 | Entwicklung und Patent des ersten europäischen<br />
Heißwasser-Hochdruckreinigers („Kochendwasserreiniger<br />
KW 350“). Die Fertigung in verschiedenen Leistungsklassen<br />
wird voran ge trieben, ebenso die Weiterentwicklung eines<br />
Schnelldampf erzeugers. Zum Angebot zählen außerdem tragbare<br />
Heiz geräte und Spritz köpfe für die Innenreinigung von<br />
Kes selwagen und Großbehältern. Alfred <strong>Kärcher</strong> beschäftigt<br />
120 Mitarbeiter.<br />
1959 | Tod Alfred <strong>Kärcher</strong>s am 17. September infolge eines<br />
Herzinfarkts; seine Frau Irene <strong>Kärcher</strong> führt sein Le benswerk<br />
weiter. Das Unternehmen hat zum Ende des Jahres 300 Mitarbeiter<br />
und erzielt einen Umsatz von 7 Mio. DM.<br />
1962 | Gründung der ersten Auslandsgesellschaft in Frankreich<br />
mit Sitz in Maisons-Alfort bei Paris.<br />
1974 | Konzentration des Unter nehmens auf die Hochdruckreinigung.<br />
Wechsel der Firmenfarbe von Blau auf das<br />
heute weltbekannte <strong>Kärcher</strong>-Gelb.<br />
8 Geschichte | Das Unternehmen<br />
Alfred <strong>Kärcher</strong>, 1901 - 1959<br />
Kochendwasserreiniger KW 350, der erste<br />
Heißwasserhochdruckreiniger.<br />
Das Werksgelände in Winnenden,<br />
um 1950.<br />
Wechsel der Gerätefarbe: von Hammerschlagblau<br />
zum weltbekannten Gelb.<br />
Wenn es um<br />
Versuche ging,<br />
dann war Alfred<br />
<strong>Kärcher</strong> in seinem<br />
Element. Der Mann<br />
hatte laufend neue<br />
Ideen.<br />
Ein Mitarbeiter in<br />
der Rückschau.
Losgelöst von<br />
Technologien, muss<br />
ein Unternehmen<br />
eine ureigene Kultur<br />
pflegen, die sich<br />
vorrangig an<br />
humanen Zielen<br />
orientiert.<br />
Irene <strong>Kärcher</strong><br />
Irene <strong>Kärcher</strong>, 1920 - 1989<br />
Der erste tragbare Hochdruckreiniger<br />
HD 555 profi.<br />
Mit einem neuartigen Strahlverfahren reinigt<br />
<strong>Kärcher</strong> die Kolonnaden in Rom.<br />
Wasserförderung aus einem Brunnen mit<br />
einer Pumpe der SPP-Reihe.<br />
1901 <strong>–</strong> 2011<br />
1980 | Strategieanpassung: <strong>Kärcher</strong> deckt nun weltweit den<br />
Grundbedarf Reinigung, und zwar zunächst in den Anwendungsgebieten<br />
„Transport und Gebäude“.<br />
1984 | Einstieg in den Endverbraucher-Markt mit dem ers ten<br />
tragbaren Hochdruckreiniger HD 555 profi. Mit die ser Idee<br />
wurde ein neuer Markt ge<strong>schaffen</strong>, in dem <strong>Kärcher</strong> bis heute<br />
weltweit führend ist.<br />
1989 | Tod von Irene <strong>Kärcher</strong>. Johannes <strong>Kärcher</strong> und Susanne<br />
Zimmermann von Siefart übernehmen die Verantwortung<br />
in zweiter Generation.<br />
1993 | Ausweitung des Consumer-Geschäfts auf den Innen<br />
bereich. Einführung gewerblicher Kehr- und Scheu ersaugmaschinen.<br />
1998 | Mit einem neuentwickelten Strahlverfahren reinigt<br />
<strong>Kärcher</strong> die Kolonnaden des Petersplatzes in Rom. In neunmonatiger<br />
Arbeit werden über 25.000 m² Fläche vom<br />
Schmutz befreit.<br />
2003 | Mit dem RoboCleaner RC 3000 bringt <strong>Kärcher</strong> den<br />
ersten vollautomatischen Reinigungsroboter für Endverbraucher<br />
auf den Markt.<br />
2004 | <strong>Kärcher</strong> erwirbt das amerikanische Unternehmen<br />
C-Tech und baut die weltweite Marktführung bei Hochdruckreinigern<br />
aus.<br />
2006 | Übernahme von Castle Rock Industries Inc., des<br />
amerikanischen Marktführers für die gewerbliche Teppichreinigung.<br />
2007 | Einstieg ins neue Geschäftsfeld Garten: <strong>Kärcher</strong> erschließt<br />
sich mit Pumpen für die Bewässerung, Ent wässerung<br />
und die Haus was serversorgung weltweit neue Märkte.<br />
2010 | <strong>Kärcher</strong> feiert sein 75-jähriges Firmenjubiläum.<br />
Übernahme der Ringler GmbH, eines führenden Herstellers<br />
von Industriesaugern.<br />
2011 | <strong>Kärcher</strong> erwirbt die WOMA GmbH, einen Hersteller<br />
von Höchstdruckpumpen, und erweitert mit dem Kauf der<br />
Marke Belos das Angebot in der Kommunaltechnik.<br />
Das Unternehmen | Geschichte 9
Vertriebsgesellschaften und Produktionsstätten<br />
12 <strong>Kärcher</strong> weltweit | Das Unternehmen
Unsere Werke und Logistikzentren<br />
Deutschland<br />
n Winnenden<br />
n Bühlertal<br />
n Obersontheim<br />
n Gissigheim<br />
n Illingen<br />
n Waldstetten<br />
n Duisburg<br />
Italien<br />
n Volpiano<br />
n Quistello<br />
n Reggio Emilia<br />
n Montereale Valcellina<br />
Rumänien<br />
n Curtea de Arges<br />
Nordamerika<br />
n Camas / Washington<br />
n Springdale / Arkansas<br />
n Denver / Colorado<br />
n Chandler / Arizona<br />
Mexiko<br />
n Monterrey<br />
Brasilien<br />
n Paulínia, S.P.<br />
China<br />
n Ningbo<br />
Das Unternehmen | <strong>Kärcher</strong> weltweit 13
Wachstum und Innovation im Spiegel der Zahlen<br />
Umsatz<br />
in Millionen Euro<br />
Stückzahlen<br />
in 1000 Stück<br />
Mitarbeiter<br />
107<br />
1980<br />
73<br />
1466<br />
219<br />
461<br />
633<br />
955<br />
1106<br />
1985 1990 1995 2000 2005<br />
197<br />
2393<br />
808<br />
3739<br />
2254<br />
4604<br />
4378<br />
5346<br />
5535<br />
1980 1985 1990 1995 2000 2005<br />
5872<br />
1980 1985 1990 1995 2000 2005<br />
1526<br />
1700<br />
2010 2011<br />
7279<br />
2010<br />
7452<br />
8250<br />
2011<br />
8700<br />
2010 2011<br />
Das Unternehmen | Im Spiegel der Zahlen 15
Im Team zum Erfolg: Die Mitarbeiter von <strong>Kärcher</strong><br />
identifizieren sich stark mit ihrem Unternehmen,<br />
haben gemeinsam das Ziel, <strong>Kärcher</strong> noch weiter<br />
nach vorne zu bringen.
„Bei <strong>Kärcher</strong><br />
haben wir uns<br />
ganz bewusst<br />
darauf verständigt,<br />
eine<br />
internationale,<br />
offene und gemeinsameUnternehmenskultur<br />
zu leben.“<br />
„Eine unserer<br />
ureigenen Stärken<br />
ist, dass wir<br />
unsere Probleme<br />
selbst lösen.“<br />
Herr Jenner, wenn es um das Image eines Unte r-<br />
nehmens geht, verweisen <strong>Wir</strong>tschaftsvertreter häufig<br />
auf ihre Unternehmenskultur. Was ist darunter<br />
zu verstehen?<br />
Jedes Unternehmen hat immer auch eine eigene Kultur<br />
<strong>–</strong> ganz gleich, ob diese aktiv gesteuert und kommuniziert<br />
wird oder nicht. Im Allgemeinen setzt sich<br />
eine solche Kultur aus bestimmten Wertvorstellungen,<br />
Verhaltensformen, Einstellungen und Normen<br />
zusammen, die im Unternehmen wirksam sind.<br />
Welche Rolle spielt dieses Thema bei <strong>Kärcher</strong>?<br />
Bei <strong>Kärcher</strong> haben wir uns in unseren schriftlich festgehaltenen<br />
Zielen ganz bewusst darauf verständigt, eine<br />
internationale, offene und ge meinsame Unterneh-<br />
Gemeinsam sind wir stark<br />
Im Dialog mit Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
menskultur zu leben. <strong>Wir</strong> untermau ern dieses Ziel außerdem<br />
mit unserem Unter neh mensleitbild und den<br />
Führungs- und Hand lungs grundsätzen. Diese Impulse<br />
sind zunächst von der Familie <strong>Kärcher</strong>, dem<br />
Verwaltungsrat und der Geschäftsführung ausgegangen;<br />
entscheidend ist jedoch, dass unsere <strong>Werte</strong> nicht<br />
nur in Broschüren festgehalten sind, sondern tatsächlich<br />
von Vorgesetzten und Mit arbeitern glaubhaft gelebt<br />
werden.<br />
Und was ist charakteristisch für die gelebte <strong>Kärcher</strong>-<br />
Kultur?<br />
Grundsätzlich ist für <strong>Kärcher</strong> sehr prägend, dass wir ein<br />
Familienunternehmen sind. Das heißt, es gibt eine<br />
Familie <strong>Kärcher</strong>, die voll und ganz zu ihrem Unternehmen<br />
steht und ihre Verantwortung für die Mitarbeiter<br />
und die Gesellschaft wahrnimmt. Diese Haltung zeigt<br />
sich auch bei unseren Mitarbeitern: Sie identifizieren<br />
sich mit dem Unter neh men und mit ihrer Arbeit, und<br />
viele von ihnen sind für <strong>Kärcher</strong> mehrere Jahrzehnte<br />
lang tätig. Persönlich erlebe ich sehr fleißige Mitarbeiter,<br />
Menschen, die gemeinsam etwas erreichen wollen<br />
und sich engagiert und verantwortungsvoll ihren<br />
Aufgaben widmen. Auch Stolz auf unsere Marke und<br />
unsere Erfolge ist zu spüren <strong>–</strong> allerdings nie überheblich,<br />
sondern stets mit dem Anspruch, <strong>Kärcher</strong><br />
noch weiter nach vorne zu bringen.<br />
Eine unserer ureigenen Stärken ist, dass wir unsere<br />
Probleme, sobald sie entstanden sind, selbst<br />
lösen. <strong>Wir</strong> benötigen keinen Arbeitgeberverband,<br />
keine Gewerkschaft, keine Richter, sondern sind in<br />
der Lage, gemeinsam vor Ort Lösungen zu finden.<br />
Auch wenn es Konflikte und Aus einandersetzungen<br />
gibt, bleiben wir fair im Um gang miteinander und<br />
respektieren uns. Anregungen, Verbesserungs vorschläge<br />
und Kritik sind immer willkommen, und zwar<br />
nicht nur von oben nach unten.<br />
Das Unternehmen | Nachhaltiges <strong>Wir</strong>tschaften 19
Jedes <strong>Kärcher</strong> Produkt wird 100 % auf Qualität und<br />
Funktionssicherheit geprüft - hier ein Heißwasser-<br />
Hochdruckreiniger im Werk Winnenden.
Maßgebliche Impulse zur Fortschreibung des <strong>Kärcher</strong><br />
Produktionssystems kommen im Rahmen des Wettbewerbs<br />
KPS Award von den Mitarbeitern.
Im Schallmesslabor überprüfen wir mit modernsten Messmethoden die Effi zienz unserer<br />
Low-noise-Kits, die die Lärmemissionen von <strong>Kärcher</strong> Geräten so gering wie möglich<br />
halten. Durch Zusammenarbeit mit Hochschulen und Instituten und der Beteiligung an<br />
Forschungsprojekten, fließen in die Produkt entwicklung neuste Erkenntnisse ein.
Alle zwei Jahre<br />
vergibt die Alfred<br />
<strong>Kärcher</strong> Förderstiftung<br />
im Rahmen eines<br />
Innovationsempfangs<br />
den Alfred <strong>Kärcher</strong>-<br />
Förderpreis an<br />
Forscher und<br />
Studenten.<br />
Im Dialog mit Wissenschaft und Forschung<br />
Die Alfred <strong>Kärcher</strong> Förderstiftung fördert die Mechanisierung und<br />
Automation von Reinigungsaufgaben<br />
Mit der Erfindung des ersten europäischen Heißwasser-Hochdruckreinigers<br />
hatte Alfred <strong>Kärcher</strong> im Jahr<br />
1950 einen Meilenstein auf dem Gebiet der Reinigungstechnik<br />
gesetzt: Leichter denn je konnten nun<br />
hartnäckige Verschmutzungen entfernt und die Standards<br />
in zahlreichen, zunächst überwiegend gewerblichen<br />
Bereichen verbessert werden.<br />
Heute, rund sechzig Jahre später, ist die Mechanisierung<br />
von Reinigungsarbeiten weit vorangeschritten.<br />
Doch trotz beachtlicher Fortschritte ist die manuelle<br />
Arbeit gerade in diesem Bereich noch weit verbreitet.<br />
Hierfür geeignete Lösungen zu finden, haben wir uns<br />
zur Aufgabe gemacht.<br />
Zusätzlich zu unseren Investitionen in Forschung<br />
und Entwicklung wurde deshalb im Jahr 2002 mit<br />
der Alfred <strong>Kärcher</strong> Förderstiftung eine Einrichtung ge<strong>schaffen</strong>,<br />
deren erklärtes Ziel es ist, die Mechanisierung<br />
und Automation manueller Reinigungstätigkeiten<br />
und neue Problemlösungen zur Pflege und Reinhaltung<br />
der Umwelt zu fördern.<br />
Stiftung fördert vorrangig junge Wissenschaftler,<br />
die im Sinne Alfred <strong>Kärcher</strong>s forschen<br />
„<strong>Wir</strong> setzen uns dafür ein, dass Forschung an allen<br />
nur denkbaren Reinigungsaufgaben attraktiver wird<br />
und das Interesse daran beim wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs wächst“, erklärt der Stiftungsbeauftragte<br />
Dr. Ulrich Hagenmeyer. „Noch immer gibt es keinen<br />
Lehrstuhl, der sich ausschließlich mit Reinigungstechnik<br />
befasst. Dementsprechend klein ist die Zahl<br />
an wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet.<br />
Innovationen sind aber der Schlüssel zum Erfolg. Mit<br />
der Alfred <strong>Kärcher</strong>-Stiftung fördern wir daher vorrangig<br />
junge Wissenschaftler, die im Sinne Alfred <strong>Kärcher</strong>s<br />
forschen und mit ihren Ideen technische Probleme<br />
anpacken und lösen.“<br />
Aufgaben in der Reinigungstechnik erleichtern<br />
und weitere Anwendungen entwickeln<br />
Ausgezeichnet werden hervorragende Diplom- und<br />
Studienarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften.<br />
Alle zwei Jahre vergibt die Stiftung im Rahmen<br />
eines Innovationsempfangs den Alfred <strong>Kärcher</strong>-<br />
Förderpreis an Forscher und Studenten, die mit ihrer<br />
Leistung einen wertvollen Beitrag zum Fortschritt auf<br />
dem Gebiet der Reinigungstechnik geleistet haben.<br />
Die Stiftung unterstützt darüber hinaus verschiedene<br />
Forschungsvorhaben, vergibt Aufträge und stellt<br />
Sachmittel bereit. Zusätzlich ist sie Initiator von Kongressen<br />
und Veranstaltungen. Dr. Ulrich Hagenmeyer:<br />
„<strong>Wir</strong> wollen den Dialog mit Wissenschaftlern dauerhaft<br />
stärken und die Forschungslandschaft vernetzen, um<br />
Wissen auszutauschen und zu erweitern. Unser Ziel<br />
ist es, die vorhandenen Aufgaben in der Reinigungstechnik<br />
zu erleichtern und weitere Anwendungen zu<br />
entwickeln.“<br />
Das Unternehmen | Nachhaltiges <strong>Wir</strong>tschaften 27
16 Diversity | <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>
Auf dem Weg zum<br />
Industriemechaniker<br />
<strong>–</strong> in der Lehrwerkstatt<br />
von <strong>Kärcher</strong>.<br />
Hoch qualifizierte Ausbildung <strong>–</strong> Zukunft bei <strong>Kärcher</strong><br />
Mitarbeiter setzen im globalen Wettbewerb auf lebenslanges Lernen<br />
Vom Technischen Zeichner und Koch über den Verfahrensmechaniker<br />
und den Industriekaufmann bis hin<br />
zu den Studiengängen Betriebswirtschaftslehre,<br />
Maschinenbau und <strong>Wir</strong>tschaftsingenieurwesen <strong>–</strong><br />
<strong>Kärcher</strong> ermöglicht vielen jungen Menschen eine qualifizierte<br />
Ausbildung, die ihnen beste Chancen für einen<br />
erfolgreichen Start ins Berufsleben bietet. „Yellow Future“,<br />
Zukunft bei <strong>Kärcher</strong>, ist diese auf Nachhaltigkeit<br />
ausgelegte Initiative überschrieben, die sich in derzeit<br />
über 140 Ausbildungsplätzen widerspiegelt <strong>–</strong> Tendenz<br />
steigend.<br />
Zusammenarbeit mit Berufsakademie und<br />
Universitäten<br />
Die qualifizierte Ausbildung in so vielen Sparten erfordert<br />
kompetente Partner, und einer davon ist der<br />
Studienbereich Technik an der Berufsakademie<br />
Stuttgart. <strong>Kärcher</strong> arbeitet mit der Hochschule seit<br />
Jahren eng zusammen und hat in dieser Zeit über<br />
100 Ingenieure, <strong>Wir</strong>tschaftsingenieure, Betriebswirte<br />
sowie <strong>Wir</strong>tschaftsinformatiker ausgebildet <strong>–</strong> zwei von<br />
ihnen sind heute Geschäftsführer unserer deutschen<br />
Vertriebsgesellschaft. „Ein Unternehmen wie <strong>Kärcher</strong><br />
profitiert von der Zusammenarbeit mit der Berufsakademie<br />
in besonderem Maße“, so Personalleiter Rüdiger<br />
Bechstein. „Für uns als Reinigungsgerätehersteller<br />
hat die gelungene Verbindung von Theorie und<br />
Praxis eine besondere Bedeutung, da diese Bereiche<br />
bei der täglichen Arbeit noch enger miteinander verknüpft<br />
sind als in anderen Branchen.“<br />
Eine weitere Kooperation unterhalten wir mit der Technischen<br />
Universität Karlsruhe. Dort können sich Studenten<br />
des Deutsch-Französischen Ingenieurstudiengangs Maschinenbau<br />
(DEFIS) für ein von <strong>Kärcher</strong> finanziertes Stipendium<br />
bewerben. Damit unterstützen wir künftige Ingenieure,<br />
neben Fachwissen auch interkulturelles Knowhow<br />
zu erwerben. Gefördert werden auch erfolgreiche<br />
Absolventen an der Universität Stuttgart, die für herausragende<br />
Diplomarbeiten im Fachbereich Maschinenbau<br />
mit dem Alfred-<strong>Kärcher</strong>-Preis geehrt werden. An der<br />
Hochschule Esslingen vergeben wir den Irene- <strong>Kärcher</strong>-<br />
Preis.<br />
Hilfe bei der beruflichen Erstorientierung<br />
Dass die Absolventen bei <strong>Kärcher</strong> zu den Spitzenreitern<br />
ihres Faches gehören, dokumentieren die vielen<br />
Auszeichnungen und Preise. Und bei <strong>Kärcher</strong> endet<br />
die Ausbildung nie, die Mitarbeiter verstehen ihren<br />
Beruf als lebenslanges Lernen: Die weiterführende Förderung<br />
auf Techniker- und Meisterschulen, die Teilnahme<br />
an Abendkursen und Seminaren sind für sie<br />
selbstverständlich. Die ständigen Veränderungen im<br />
globalen Wettbewerb begreifen sie als Chance.<br />
<strong>Kärcher</strong> hilft jungen Menschen aber auch bei der beruflichen<br />
Erst-Orientierung, so im Rahmen des „Girls’<br />
Day“, von Berufsvorbereitungscamps, beim Bewerbertraining<br />
an Schulen oder durch das Azubi-Patenmodell<br />
„Fit for Job“. Erfahrene <strong>Kärcher</strong>-Mitarbeiter<br />
stehen hier ehrenamtlich bei allen Fragen rund um das<br />
Thema Bewerbung als Ratgeber zur Verfügung.<br />
Das Unternehmen | Gesellschaftliche Verantwortung 29
Das Unternehmen <strong>Kärcher</strong> kooperiert mit dem Samariter-Stift/Fränkische<br />
Werkstätten in Obersont heim unter anderem im Bereich Versand. Psychisch<br />
kranke Menschen machen täglich bis zu 40.000 Artikel versandfertig.
„<strong>Wir</strong> arbeiten<br />
beim <strong>Kärcher</strong>“ <strong>–</strong><br />
Nachhaltigkeit hat viel<br />
damit zu tun, Menschen<br />
eine Aufgabe zu geben.<br />
Beim Samariter-Stift/<br />
Fränkische Werkstätten<br />
in Obersontheim ist<br />
man stolz darauf, für<br />
das Unternehmen<br />
<strong>Kärcher</strong> zu arbeiten.<br />
Helfende Hände <strong>–</strong> stolz auf den Arbeitsplatz bei <strong>Kärcher</strong><br />
Seit vielen Jahren erfolgreiche Kooperation mit dem Samariter-Stift/Fränkische Werkstätten<br />
Bereits seit vielen Jahren arbeitet <strong>Kärcher</strong> mit dem<br />
Samariter-Stift/Fränkische Werkstätten in Obersontheim<br />
zusammen. Dort werden psychisch kranke<br />
Menschen durch regelmäßige tägliche Arbeit therapiert.<br />
Initiiert wurde die Kooperation im Jahre 1993.<br />
Die soziale Einrichtung verfügt heute über komplett<br />
eingerichtete, moderne Arbeitsplätze. So produzieren<br />
und verpacken knapp 100 Mitarbeiter der<br />
Fränkischen Werkstätten im Bereich Metall für das<br />
Unternehmen <strong>Kärcher</strong> diverse Dreh-, Bohr- und<br />
Fräs komponenten für zahlreiche Bauteile und Produkte.<br />
Die Elektrowerkstatt fertigt Kleinbaugruppen.<br />
In der Versandabteilung werden die Ersatzteile für<br />
zahlreiche Artikel transportfertig ge macht.<br />
Am Tag füllen die Arbeitskräfte der Frän ki schen<br />
Werkstätten zwei große Container für Werk und Logistikzentrum.<br />
Das bedeutet kurze Durchlaufzeiten,<br />
man produziert „Just-in-Time“ und von Tag zu Tag<br />
gleichmäßig verläss lich. Außer den produktabhängigen<br />
Arbeiten sorgen die Arbeitnehmer der Fränkischen<br />
Werkstätten auch für die Landschaftspflege<br />
auf dem Werksgelände.<br />
Joachim Koplin, Betriebsratsmitglied und Mitarbeiter<br />
der Vorverpackung im Logistikzentrum Obersontheim,<br />
kann sich auf seine Kollegen aus dem<br />
Samariter-Stift verlassen: „Ich weiß genau, was sie<br />
hin kriegen.“ Das heißt für ihn auch, bei zwischenmenschlichen<br />
Konflikten für diese Mitarbeiter da zu<br />
sein. „Für mich ist es als Christ selbstverständlich,<br />
sich um kranke Menschen zu kümmern und sie bei<br />
uns zu integrieren“, sagt er.<br />
Bernd Otter, Werkstattleiter beim Samariter-Stift:<br />
„<strong>Wir</strong> versuchen, für unsere Patienten Hilfe zur<br />
Selbst hilfe zu leisten. Das beginnt mit der lang sa men<br />
Einweisung in den Arbeitsplatz, der Stei gerung der<br />
Kon zentration, der Vermittlung von Disziplin und Erziehung<br />
zur Pünktlichkeit.“ Damit werde das Ziel verfolgt,<br />
den psychisch Kranken wieder einen Platz in<br />
der Gesellschaft zukommen zu lassen, somit das<br />
Selbstbewusstsein zu stärken und ihnen Bestätigung<br />
sowie Anerkennung zu zollen.<br />
Durch die Struktur der Arbeitsabläufe und die Zusammenarbeit<br />
mit der Industrie wird mit prakti schen<br />
Mitteln erreicht, diesen Menschen wieder auf die Füße<br />
zu helfen. „Bei uns muss sich keiner verstecken, denn<br />
eine psychische Erkrankung kann jeden treffen“,<br />
meint Bernd Otter. Stolz ist er auf die Arbeitsplätze,<br />
die von den Selbst ständigeren unter seinen Schutzbefohlenen<br />
direkt im Logistikzentrum vollständig ausgefüllt<br />
werden. „Es ist schon inte ressant, dass diese<br />
Leute gerne sagen, sie arbeiten doch beim <strong>Kärcher</strong><br />
und nicht bei den Fränkischen Werkstätten.“<br />
Das Unternehmen | Gesellschaftliche Verantwortung 31
Reinigung des Backnanger Gänsebrunnens: Vom<br />
<strong>Kärcher</strong>-Kultursponsoring profitieren auch kleinere Objekte.
Mit seinen<br />
Reinigungs aktionen<br />
engagiert sich<br />
<strong>Kärcher</strong> auf der<br />
ganzen Welt. Im<br />
Rahmen dieses<br />
außergewöhnlichen<br />
Kultursponsorings<br />
wurden auch die<br />
Christusstatue<br />
in Rio de Janeiro<br />
und der 185 Meter<br />
hohe Euromast in<br />
Rotterdam gereinigt.<br />
„Spitzenleistungen für Sauberkeit und <strong>Werte</strong>rhaltung“: Kultursponsoring bei <strong>Kärcher</strong><br />
„Spitzenleistungen für Sauberkeit und <strong>Werte</strong>rhaltung“<br />
<strong>–</strong> diesen Anspruch, der im <strong>Kärcher</strong>-Unterneh<br />
mensleitbild schriftlich fixiert wurde, nehmen wir<br />
sehr ernst. Seit vielen Jahren führen wir weltweit restauratorische<br />
Reinigungsprojekte an Kunstwerken<br />
und denkmalgeschützten Bauwerken durch, um sie<br />
der Nachwelt zu erhalten. Die Arbeiten finden stets<br />
in enger Zusammenarbeit mit Restauratoren, Kunsthis<br />
torikern und anderen Fachwissenschaftlern statt;<br />
so stellen wir sicher, dass für jedes Objekt die beste<br />
Reinigungsmethode zur Anwendung kommt.<br />
Seine Kompetenz hat <strong>Kärcher</strong> bereits bei über 90<br />
ungewöhnlichen Reinigungsprojekten auf allen Kontinenten<br />
unter Beweis gestellt. Dazu gehört zum Beispiel<br />
die Reinigung der Christusstatue in Rio de<br />
Janeiro und von Teilen der Freiheitsstatue in New<br />
York. Nach dem Fall der Mauer in Berlin hat <strong>Kärcher</strong><br />
das Brandenburger Tor, das Symbol der deutschen<br />
Einheit, einer gründlichen Reinigung unterzogen. 1998<br />
wurden die Kolonnaden des Petersplatzes in Rom mit<br />
einem neuentwickelten Strahlverfahren in neunmonatiger<br />
Arbeit gereinigt; mit 25.000 m2 Gesamtfläche war<br />
es das bislang umfangreichste Projekt.<br />
Im Frühjahr 2002 befreite ein Team von <strong>Kärcher</strong>-<br />
Spezialisten die Memnon-Kolosse im ägyptischen<br />
Schätze der Vergangenheit bewahren<br />
Luxor von einer steinschädigenden Schmutzschicht.<br />
Die 3.300 Jahre alten und über 800 t<br />
schwe ren Steinfiguren wurden so vor dem weiteren<br />
Verfall bewahrt.<br />
Zusammen mit Parkrangern und Mitarbeitern<br />
einer Firma für Seilzugangstechnik reinigten unsere<br />
Anwendungstechniker im Sommer 2005 die Präsidentenköpfe<br />
am Mount Rushmore (South Dakota,<br />
USA). Mit Hochdruckreinigern wurden Flechten,<br />
Algen, Moose und andere organische Verschmutzungen<br />
entfernt, die dem Monument durch Biokorrosion<br />
auf Dauer geschadet hätten.<br />
Kleinere Reinigungsaktionen an weniger prominenten,<br />
doch für uns nicht minder wichtigen Objekten<br />
führen wir ebenfalls unentgeltlich und regelmäßig<br />
durch <strong>–</strong> sei es an Brunnen, Skulpturen oder graffitiverschmutzten<br />
Flächen.<br />
Mit dieser ungewöhnlichen Art des Kultursponsorings<br />
setzt sich <strong>Kärcher</strong> auf eine sehr persönliche<br />
und individuelle Weise mit dem kulturellen Erbe<br />
aus einander, die weit über das bloße Spenden hinausgeht:<br />
<strong>Wir</strong> stellen nicht nur Geld zur Verfügung,<br />
sondern engagieren uns auch mit unserer Erfahrung,<br />
unserem Wissen und unserer Technik.<br />
Das Unternehmen | Kultursponsoring 33
Die Lügenbrücke<br />
im rumänischen<br />
Hermannstadt<br />
wurde von <strong>Kärcher</strong><br />
mit dem neu ar tigen<br />
Trockeneisstrahlverfahren<br />
restauriert.<br />
Mit dieser Technik<br />
konnten alte<br />
Farbschichten<br />
schonend entfernt<br />
werden.<br />
Eisige Restaurierung der Lügenbrücke in Hermannstadt<br />
Maschinen, Formen, Fließbänder und Werkzeuge <strong>–</strong><br />
das sind die klassischen Reinigungsobjekte unseres<br />
innovativen Trockeneis-Strahlgeräts IB 15/80. Dass<br />
es auch bei restauratorischen Arbeiten wertvolle<br />
Dienste leistet, hat <strong>Kärcher</strong> an der Lügenbrücke in<br />
Hermannstadt (rumänisch: Sibiu) unter Beweis gestellt.<br />
Das 1859 errichtete Bauwerk wurde behutsam<br />
von alten Farbschichten befreit und konnte so<br />
für die in der Europäischen Kulturhauptstadt 2007<br />
geplanten Veranstaltungen im ursprünglichen Glanz<br />
präsentiert werden. Es ist die erste gusseiserne Liegebrücke<br />
in Südosteuropa, in ganz Europa gibt es<br />
nur noch drei dieser Art. Im Volksmund heißt sie<br />
Lügenbrücke, weil sie der Legende zufolge einstürzt,<br />
sobald ein Lügner sie betritt.<br />
„Die Herausforderung des dreiwöchigen Projekts<br />
bestand vor allem darin, die originale gusseiserne<br />
Substanz der in Rumänien sehr populären Brücke<br />
nicht zu beschädigen“, erläutert Anwendungstechniker<br />
Thorsten Möwes. „Im Vorfeld des Projekts haben<br />
wir deshalb zunächst Testflächen angelegt, um für die<br />
Lügenbrücke die richtige Reinigungsmethode festzulegen.“<br />
Da mit dem Verfahren sehr ma terialschonend<br />
gearbeitet werden kann, konnte Thorsten Möwes die<br />
alten und mehrfach übereinander gelagerten Farbschichten<br />
abnehmen <strong>–</strong> ohne die sogenannte Gusshaut,<br />
die einen natürlichen Korrosionsschutz darstellt,<br />
an der Eisenoberfläche zu zerstören.<br />
<strong>Kärcher</strong> engagiert sich in Europas Kulturhauptstadt 2007<br />
Mit konventionellen Verfahren wie Abbürsten<br />
oder Partikelstrahlen wäre dies nicht möglich gewesen.<br />
Beim Trockeneisstrahlen wird verfestigter CO2- Schnee mit Druckluft auf bis zu Schallgeschwindigkeit<br />
beschleunigt. Wenn die -79 °C kalten Pellets auf<br />
die Verschmutzung treffen, bewirken die Temperaturdifferenz<br />
und die kinetische Energie, dass sie versprödet<br />
und aufbricht. Nachfolgende Partikel dringen<br />
in die Risse ein und sublimieren dort vom festen Aggregatzustand<br />
in den gasförmigen. Dies ist mit einer<br />
Volumenvergrößerung um den Faktor 400 verbunden,<br />
der Schmutz wird geradezu abgesprengt, und<br />
das Strahlmedium löst sich buchstäblich in Luft auf.<br />
Da das Gerät zudem ohne Chemie arbeitet, müssen<br />
keine Abwässer entsorgt werden.<br />
Das Ziegelmauerwerk, das an die 10 m Spannweite<br />
messende Lügenbrücke angrenzt sowie das<br />
Fundament aus Sandsteinquadern, wurden mit der<br />
<strong>Kärcher</strong>-Strahlpistole gereinigt. Die Brücke wurde<br />
abschließend auf unsere Kosten neu beschichtet<br />
und die Schriftzüge und Stadtwappen mit Blattgold<br />
versehen.<br />
Die Restaurierungsarbeiten wurden in Kooperation<br />
mit einem Vertreter des Landesamts für<br />
Denkmalpflege Stuttgart, dem Forschungsinstitut<br />
Edelmetalle & Metallchemie in Schwäbisch<br />
Gmünd und mit den Restauratoren der AeDis GbR<br />
in Hochdorf durchgeführt.<br />
Das Unternehmen | Kultursponsoring 35
Der Tradition der europäischen Musikkultur verpflichtet:<br />
Die beiden Ensembles der Bachakademie Stuttgart,<br />
das Bach-Collegium und die Gächinger Kantorei Stuttgart.<br />
Foto: Martin Sigmund
Workshops für<br />
junge Musikerinnen<br />
und Musiker in aller<br />
Welt, Seminare,<br />
Symposien und<br />
Konzerte: Die<br />
1981 von Dirigent<br />
Helmuth Rilling<br />
gegründete<br />
Bachakademie wird<br />
von <strong>Kärcher</strong> seit<br />
Jahren unterstützt.<br />
Weltweite Förderung des musikalischen Nachwuchses<br />
Enge Partnerschaft zwischen <strong>Kärcher</strong> und Internationaler Bachakademie Stuttgart<br />
Die Unterstützung von Kunst und Kultur nimmt bei<br />
<strong>Kärcher</strong> von jeher einen hohen Stellenwert ein. Mit<br />
unserem Engagement wollen wir künstlerisches<br />
Schaffen fördern und unseren Mitarbeitern und Kunstinteressierten<br />
die Freude an der Beschäftigung mit<br />
kulturellen Themen vermitteln.<br />
Eine langjährige Partnerschaft besteht zwischen<br />
<strong>Kärcher</strong> und der Internationalen Bachakademie Stuttgart.<br />
Die Bachakademie wurde 1981 von Helmuth<br />
Rilling gegründet. Sie ist Trägerin der Ensembles Gächinger<br />
Kantorei und Bach-Collegium Stuttgart sowie<br />
des Festivalensembles. Die Inter nationale Bachakademie<br />
veranstaltet Konzerte im In- und Ausland sowie<br />
Workshops <strong>–</strong> die sogenannten Bachakademien <strong>–</strong> für<br />
junge Musikerinnen und Musiker in aller Welt. Sie führt<br />
Meisterkurse, musikwissenschaftliche Seminare und<br />
Symposien durch. Auch betreibt sie eine ständige<br />
Forschungs- und Fortbildungsstätte, die vor allem<br />
dem Werk und der Person Johann Sebastian Bachs<br />
gewidmet ist. Die Wurzeln des Komponisten werden<br />
erkundet und seine <strong>Wir</strong>kung in Klassik, Romantik und<br />
Moderne erforscht <strong>–</strong> mit einem besonderen Schwerpunkt<br />
auf der Musik unserer Zeit.<br />
Die Internationale Bachakademie Stuttgart vergibt<br />
regelmäßig Auftragskompositionen und trägt so<br />
ihren Teil zur Zukunft der zeitgenössischen Musik<br />
bei.<br />
Helmuth Rilling: „<strong>Wir</strong> fühlen uns der Tradition<br />
der europäischen Musikkultur verpflichtet“<br />
Als Veranstalterin der jährlichen Konzertreihe mit<br />
Chorliteratur in der Liederhalle, der Bachwoche und<br />
des Europäischen Musikfestes prägt die Bachakademie<br />
das Kulturleben der Region Stuttgart nachhaltig.<br />
„<strong>Wir</strong> fühlen uns der Tra dition der europäischen Musikkultur<br />
verpflichtet und arbeiten an ihrer lebendigen<br />
Fortsetzung“, sagt Helmuth Rilling. „Die Internationale<br />
Bachakademie öffnet sich aber auch den musikalischen<br />
Traditionen anderer Kulturkreise. Unser<br />
Wissen und unsere Erfahrung geben wir weltweit<br />
an den musikalischen Nachwuchs weiter. In unseren<br />
Meisterklassen, mit dem Festivalensemble und<br />
im Orchester bilden wir zukünftige Musiker aus. Der<br />
Enthusiasmus der Jugend wirkt auf uns zurück und<br />
gibt uns die Kraft zur gemeinsamen Gestaltung der<br />
Zukunft.“<br />
Das Unternehmen | Kultursponsoring 37
Auf unserem Winnender Werksgelände findet jedes Jahr eine<br />
„Bachputzete“ statt: Engagierte Auszubildende befreien in einer<br />
ganztägigen Reinigungsaktion den Buchenbach und seine Ufer<br />
vom Müll, der sich übers Jahr anhäuft.
Zwei Solarkraftwerke<br />
vermeiden bei<br />
<strong>Kärcher</strong> jährlich<br />
20.000 kg<br />
Kohlendioxid.<br />
Bei allen Unternehmensprozessen werden weltweit Umweltaspekte berücksichtigt<br />
Als weltweit führendes Unternehmen in Entwicklung,<br />
Produktion und Vertrieb von Reinigungssystemen ist<br />
sich <strong>Kärcher</strong> seiner globalen Verantwortung für den<br />
Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und einer<br />
intakten Umwelt bewusst. <strong>Kärcher</strong> hat sehr früh erkannt,<br />
dass der Schutz der Umwelt als dritte Säule<br />
einer nachhaltigen, zu kunftsfähigen Unter neh mensent<br />
wicklung unabdingbar ist: Die Verknüpfung von<br />
Innovation, Produktion, Arbeitssicherheit und Umweltschutz<br />
ist im Unternehmensleitbild verankert<br />
<strong>–</strong> an allen Produktionsstandorten wird streng auf die<br />
Einhaltung von Umweltstandards geachtet.<br />
Das Umweltmanagement-System im Stammhaus<br />
Winnenden wurde bereits 1996 nach der internationalen<br />
Norm DIN EN ISO 14001 zertifiziert. <strong>Kärcher</strong><br />
war damit das erste Unternehmen seiner Bran che,<br />
das dieses Umweltzertifikat erhalten hat. Die Umwelteigenschaften<br />
der Geräte werden kontinuierlich<br />
verbessert, so hat <strong>Kärcher</strong> die weltweit erste Ökobilanz<br />
für einen Hoch druckreiniger erstellt und für jedes<br />
neue Produkt eine Umwelt check liste eingeführt.<br />
Umweltschutz bei <strong>Kärcher</strong>, das bedeutet: Ein<br />
jährlich aktualisiertes Umweltprogramm zu leben,<br />
das konti nuierliche Verbesserungen statt Stillstand<br />
ga ran tiert. Alle Ab teilungen melden Umweltziele für<br />
das kommende Jahr und setzen diese um. Die Erfolge<br />
können sich sehen lassen. So wurden zwei<br />
Solarkraftwerke installiert, die jährlich 20.000 kg<br />
In Verantwortung für unsere Umwelt<br />
Kohlendioxid verhindern. Auch die Nutzung von<br />
Abwärme aus Lüftungsanlagen und Produktionsprozessen<br />
zur Hei zung von Fertigungshallen und<br />
Erwärmung von Dusch wasser schonen die Um welt:<br />
Jährlich werden auf diese Weise mehr als 1.000.000<br />
kg CO2 vermieden. Das Holzhackschnitzelheizwerk<br />
im Oberen Bühlertal reduziert den CO2-Ausstoß um<br />
ca. 1 Mio. kg im Jahr. Einen weiteren Beitrag zum<br />
Klimaschutz liefert eine Geo thermieanlage, die im<br />
Winter als Heizung und im Sommer als Klimaanlage<br />
dient. Die Reinigung von 75.000 m3 Grundwasser im<br />
Jahr, das als Brauchwassser für die Ge räteprüfung<br />
dient, spart wertvolles Trinkwasser.<br />
Das Unternehmen <strong>Kärcher</strong> achtet darauf, dass<br />
seine Mitarbeiter umweltfreundlich an ihren Arbeitsplatz<br />
gelangen und erstattet 50 % der Kosten für den<br />
öffentlichen Nahverkehr. Umweltschulungen gibt es<br />
zu Themen wie Abfallvermeidung, Wasser oder Gefahrstoffe;<br />
Abfallwegweiser und Infotafeln helfen dabei,<br />
Abfälle sauber zu trennen und wo immer möglich zu<br />
vermeiden. Die Auszubildenden im Winnender Werk<br />
reinigen jährlich den teilweise renaturierten Buchenbach,<br />
ein Biotop mitten auf dem Werksge lände.<br />
Die Optimierung von Umwelteigenschaften unserer<br />
Produkte nimmt einen hohen Stellenwert ein. Die<br />
Zen tralabteilung Forschung und Innovation kooperiert<br />
deshalb mit der Technischen Universität Darmstadt<br />
und dem Fraunhofer-Institut.<br />
<strong>Wir</strong> und die Umwelt | Umweltschutz 39
CO2 - Ausstoß: Konstant trotz erhöhter Produktion<br />
20.487<br />
23.348<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Angaben in t<br />
4.136<br />
4.632<br />
22.320<br />
21.223<br />
22.658<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Angaben in t<br />
4.776<br />
Obwohl die Produktionsmen-<br />
ge in den vergangenen vier<br />
Jahren um fast 25 % gestie-<br />
gen ist, blieben die CO2-Emis-<br />
sionen nahezu gleich. Alleine<br />
das Holzhackschnitzelheiz-<br />
werk vermeidet ca. 1.000.000<br />
kg CO2 im Jahr. Zwei Fotovol-<br />
taikanlagen im Werk Win-<br />
nenden bewirken eine weitere<br />
jährliche Reduktion um<br />
20.000 kg. Gebäude -<br />
isolierungen, Geothermie,<br />
Wärmerückgewinnung und<br />
Abwärmenutzung leisten<br />
ebenfalls einen wichtigen<br />
Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Abfall: Mehr als 95 % werden verwertet<br />
3.595<br />
2.848<br />
Soweit möglich wird Abfall<br />
vermieden, zum Beispiel<br />
durch den Einsatz von wie-<br />
derverwendbarenVerpa- ckungen bei der Anlieferung<br />
von Produktionsmaterial.<br />
Mehr als 95 % der Abfälle<br />
werden einer Verwertung zu-<br />
geführt, der Rest wird um-<br />
weltgerecht entsorgt.<br />
Umweltkennzahlen<br />
Der Einsatz erneuerbarer Energien wie der Fotovoltaik<br />
reduziert den CO2-Ausstoß.<br />
Der Abfall wird konsequent sortiert und, wo möglich, einer Verwertung<br />
zugeführt.<br />
<strong>Wir</strong> und die Umwelt | Umweltschutz 41
145.028<br />
177.838<br />
193.726<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Angaben in m 3<br />
969.002<br />
1.012.160<br />
Wasser: Konsequente Kreislaufführung<br />
156.481<br />
145.047<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Angaben in l<br />
854.336<br />
Kein <strong>Kärcher</strong>-Gerät verlässt<br />
die Produktion ohne einen<br />
abschließenden Qualitäts-<br />
und Funktionstest, für den<br />
bei Hochdruckreinigern na-<br />
turgemäß Wasser benötigt<br />
wird. Durch Kreislaufführung<br />
wird der Wasserverbrauch<br />
jedoch deutlich reduziert <strong>–</strong><br />
im Werk Bühlertal wird<br />
beispielsweise eine<br />
Recyclingquote von<br />
95 % erreicht.<br />
Heizöl: Teilweise ersetzt durch Holz als<br />
nachwachsenden Energieträger<br />
648.278<br />
626.067<br />
Heizöl wird zum Heizen, für<br />
die Erzeugung von Prozess-<br />
wärme und für Produkt-<br />
prüfungen benötigt, unter<br />
anderem bei Heißwasserhochdruckreinigern.<br />
Seit<br />
Herbst 2008 beheizt ein<br />
Holzhackschnitzelheizwerk<br />
einen Teil der <strong>Kärcher</strong>-Werke<br />
im Oberen Bühlertal <strong>–</strong> das<br />
reduziert den Heizölverbrauch<br />
um 340.000 Liter im<br />
Jahr, wie der Grafik deutlich<br />
zu entnehmen ist.<br />
42 <strong>Wir</strong> und die Umwelt | Umweltschutz<br />
Qualitäts- und Funktionstest eines Hochdruckreinigers K 3.91 MD im<br />
italienischen Werk Quistello.<br />
Das Holzhackschnitzelheizwerk deckt 85 % des Wärmebedarfs des Werks<br />
Obersontheim und des Logistikzentrums ab.
23.040.662<br />
673.437<br />
Elektrische Energie: Sparmaßnahmen wirken<br />
26.183.172<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Angaben in kWh<br />
918.195<br />
Gas: Wärmerückgewinnung und Isolierung<br />
senken Bedarf<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Angaben in m 3<br />
25.606.862<br />
747.066<br />
24.894.543<br />
761.418<br />
26.669.685<br />
926.485<br />
Trotz gestiegener Produk-<br />
tionszahlen ist der Energie-<br />
verbrauch in den letzten drei<br />
Jahren weitgehend konstant<br />
geblieben. Vielfältige Energie-<br />
sparmaßnahmen wie die Ver-<br />
wendung von Energiespar-<br />
lampen und Bewegungsmel-<br />
dern, die Verminderung des<br />
Energieverbrauchs in der<br />
Produktion und Energiespar-<br />
tipps fürs Büro haben hier<br />
den Ausschlag gegeben.<br />
Gas wird hauptsächlich zum<br />
Heizen eingesetzt. Wärme-<br />
rückgewinnung, Geothermie<br />
und zahlreiche andere<br />
Projekte wie die bessere<br />
Isolierung von Gebäuden<br />
helfen, den Gasverbrauch<br />
trotz vieler Neubauten<br />
möglichst gering zu halten.<br />
Umweltkennzahlen<br />
Spritzgussmaschine mit isolierender Ummantelung <strong>–</strong> die Wärme bleibt länger für<br />
Prozesse erhalten und Strom wird gespart.<br />
Das 2009 über der Teststrecke in Winnenden errichtete Gebäude ist mit einer<br />
modernen Isolierung und aktuellster Technik ausgestattet.<br />
<strong>Wir</strong> und die Umwelt | Umweltschutz 43
An der <strong>Kärcher</strong>-Hauptpforte wird die Fahrt von Sabine Sohn<br />
zum Arbeitsplatz dokumentiert. Wer mindestens 20 Stempel<br />
auf seiner Radkarte hat, nimmt an einer Verlosung teil.
Das Mobilitäts -<br />
konzept von <strong>Kärcher</strong><br />
umfasst auch<br />
Spritsparkurse und<br />
die sehr beliebte<br />
Fahr radkarte.<br />
Das <strong>Kärcher</strong>-Mobilitätskonzept fördert die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs<br />
„Die Fahrt mit dem Rad durch Winnenden zu <strong>Kärcher</strong><br />
mache ich, so oft es geht <strong>–</strong> denn Radeln ist umweltfreundlich<br />
und hält mich fit!“ Sabine Sohn aus der<br />
Abteilung Beteiligungscontrolling Auslandsgesellschaften<br />
schätzt das <strong>Kärcher</strong>-Mobilitätskonzept. Am<br />
Stammsitz in der Alfred-<strong>Kärcher</strong>-Straße angekommen,<br />
bestätigt ihr ein <strong>Kärcher</strong>-Pförtner mit einem<br />
Stempel in die Fahrradkarte ihre Fahrt. Ein gutes Dutzend<br />
hat Sabine Sohn bereits gesammelt. Alle Karten<br />
mit mindestens 20 Stempeln nehmen am Jahresende<br />
an einer Verlosung teil, mehr als 500 Fahrradkarten<br />
befinden sich dann in der Lostrommel.<br />
50 bis 75 Prozent Zuschuss für die<br />
Nutzung von Bus und Bahn<br />
Das Mobilitätskonzept ist Bestandteil unserer Ak tion<br />
„Umweltfreundlich zur Arbeit“, die 1994 initiiert wur -<br />
de. Die Radkarte gehört zu einer ganzen Reihe von<br />
Initiativen bei <strong>Kärcher</strong>, den täglichen Weg zur Arbeit<br />
so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten: Wer<br />
den öffent lichen Per sonennah verkehr nutzt, erhält<br />
50 % der Kosten für Wo chen-, Mo nats- oder Jahreskarten<br />
für Bus und Bahn erstattet <strong>–</strong> bei Aus zu bildenden<br />
sind es sogar 75 %.<br />
2011 erhielt <strong>Kärcher</strong> als 9. Unternehmen in<br />
Deutschland die Auszeichnung „Fahrradfreundlicher<br />
Betrieb“ des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad<br />
Club). Im selben Jahr wurde <strong>Kärcher</strong> beim Wett-<br />
Umweltfreundlich zur Arbeit<br />
bewerb „Die fahrradfreundlichsten Arbeitgeber<br />
Deutschlands“ ausgezeichnet. Der Wettbewerb wird<br />
vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes<br />
Management e. V. ausgerichtet.<br />
Spritsparfahrkurse helfen dabei, den<br />
Benzinverbrauch deutlich zu reduzieren<br />
Spritsparfahrkurse sol len helfen, den Treibstoffverbrauch<br />
bei Dienstfahrten zu reduzieren. In Zusammenarbeit<br />
mit dem ADAC organisiert <strong>Kärcher</strong> die<br />
Schulungen und trägt den Teil der Kosten, die die<br />
Fördermaßnahmen des Landes nicht decken. Die<br />
Ergebnisse sind beachtlich: Die Teilnehmer können<br />
ihren Spritverbrauch um bis zu 30 % reduzieren.<br />
In unserem Umweltprogramm, das 20 Ziele umfasst,<br />
haben wir unter anderem festgeschrieben,<br />
dass Firmenfahr zeuge mit Dieselmotor nur noch mit<br />
Rußfilter an geschafft werden. Außerdem gehören zur<br />
Flotte unserer Fuhrparks auch Flüssiggas-Fahrzeuge.<br />
Mitarbeiter, die mit einem Elektroauto zur Arbeit kommen,<br />
tanken ihre Energie kostenlos.<br />
Für sein Engagement wurde <strong>Kärcher</strong> mit mehreren<br />
Preisen ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem<br />
1. <strong>Wir</strong>tschaft-in-Bewegung-Award 2004 für das<br />
<strong>Kärcher</strong>-Mobilitätsmanagement und mit dem Umweltpreis<br />
2004 des Landes Baden-Württemberg im<br />
Bereich Industrie.<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> | Umweltschutz 45
Motorenfertigung