Augsburger Kontakt - KAB Augsburg

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27.04.2013 Aufrufe

AUGSBURGER KONTAKT EXTRA Peißenberger Gegend begeistert auch Franken, Schwaben und Altbayern (md) „Warum eigentlich Tiefstollenhalle?“ fragten sich am Morgen des Diözesantages so manche Delegierten, die von weit angereist waren. Unsere Recherchen über die fast 130 Jahre alte Tiefstollenhalle ergaben Folgendes: Auf diesem Gelände wurde 1869 mit dem Anschlag des Tiefstollens der Kohlebergbau in Peißenberg eröffnet. Das Bergwerk Peißenberg nutzte diese Halle als Maschinenhalle. Heute steht sie unter Denkmalschutz und wurde 2003/2004 durch die Marktgemeinde Peißenberg für die öffentliche Nutzung Erwin Helmer—der neue Diözesanpräses (pz) Einen guten Namen im Bereich der praktischen Sozialethik hat er schon lange, der neue Dienststellenleiter des Marcel-Callo-Hauses in Augsburg, war er doch lange Jahre die Stimme der Betriebsseelsorge in Bayern. Diakon Erwin Helmer führte von Weilheim aus viele Protestaktionen gegen Stellenverlagerungen und Schließungen von Standorten an. Mehr als einmal war er in politischen Talkshows oder überregionalen Tageszeitungen ein gefragter Gesprächspartner. Nun hat er den Ruf nach umgebaut. Eines dürfte die Halle heute und vor rund 130 Jahren gemeinsam haben: bei manchen Diskussionspunkten am Diözesantag stand sie bestimmt genauso KAB-Diözesantag in historisch beeindruckenden Gefilden unter Dampf wie zu der Zeit, als hier noch große Dampfmaschinen untergebracht waren. „Wir kommen wieder“ war Augsburg angenommen, wo er nicht nur Leiter von CAJ, KAB und Betriebsseelsorge, sondern seit heute auch Präses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung im Diözesanverband Augsburg ist. Seine inhaltlichen Ziele formuliert er klar und deutlich: „Mir ist es ein Anliegen, der prekären Arbeit, die sich in den letzten Jahren immer weiter ausbreitet, Einhalt zu gebieten. Ich denke dabei ebenso an die auf Abruf beschäftigten Kassiererinnen wie an die befristet beschäftigten jungen Leute. Wir brauchen eine Stärkung der Seite 2 von so manchem weit gereisten Teilnehmer zu hören. Denn viele der Delegierten, die aus den Gegenden Franken, Schwaben und dem Allgäu angereist waren, waren von der Landschaft und Geschichte dieser Region beeindruckt. Ihnen können wir für die Zukunft folgende Tipps geben: Sehenswert ist auch die St. Georgskapelle mit einem Freskenzyklus aus dem 15. Jahrhundert. Eine Wanderung auf den Hohen Peißenberg, den „Bayerischen Rigi“, oder über den Stollenwanderweg ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern bietet zugleich viele Informationen über den Bergbau und die Geologie. Übrigens: gute Einkehrtipps bekommen Sie von den Peißenbergern KAB´lern bestimmt gerne! sozialen Sicherungssysteme wie der Sicherheit von Arbeit.“ Zunehmende Unsicherheit der Beschäftigten rechne sich auch betriebswirtschaftlich nicht, ist Helmer überzeugt... Seite 3 DIÖZESANTAG 2009 Was tut ein Kamel auf dem Diözesantag? (pz) Die Verwunderung war groß, als plötzlich ein leibhaftiges Kamel vor der Tiefstollenhalle auftauchte. Orientiert an Mk 25,10 setzte die Diözesanverbandsleitung auf das Motto „fair teilen statt sozial spalten“ und gab das Ziel aus, Wege aus dem Dilemma der Wirtschaftskrise zu definieren. Aber nicht erst beim Kirchenzug, sondern bereits im inhaltlichen Teil trat das Wüstenschiff in Erscheinung: Auch wenn es sich gegenüber der Politik nicht beklagen könne, die sich in den letzten Jahren den „Sklaventreibern doch sehr entgegenkommend verhalten habe“, so fühle es sich doch eigenartig sinnentleert. Deswegen habe es sich auf den Weg zur KAB gemacht, um dort Auswege aus seiner Sinnkrise zu finden. Im folgenden inhaltlichen Teil forderte es den Diözesantag auf, doch Wege aus der unbefriedigenden Situation zu formulieren. Zu den Bereichen „Politik“, „Wirtschaft“, „Kirche“ und „Verband“ suchten die Delegierten der Kreisverbände nach nicht zur Schaubühne für Politiker wird. Es soll eine Botschaft hervorgehen, die Missstände beim Namen nennt, zur Umkehr ruft und Hoffnungen weckt. So heißt es in dem Aufruf: „Die neoliberale Globalisierung steht vor einem Scherbenhaufen aus globalen Krisen. Wir wollen eine Ökonomie, die sich an den ethischen Leitbildern der Bibel ausrichtet: Gerechtigkeit, Teilen, Bewahrung der Schöpfung. Was wir fordern, bedeutet nichts weniger als eine soziale und ökologische Revolution; einen Neubeginn, der uns ein gerechtes und nachhaltiges Leben erst ermöglicht. Der ökumenische Kirchentag 2010 muss sich den globalen Herausforderungen stellen...Wir nehmen die Politik, unsere Kirchen wie auch uns selbst in die Pflicht: Fair teilen statt sozial spalten!“ Antworten. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand denn aber auch nicht das Kamel, das nicht durchs Nadelöhr passe, sondern der Reiche, der vermeintlich schlechte Karten besitzt, wenn es um die Vergabe der Platzkarten für das Himmelreich gehe. Man nimmt diesem Vergleich nichts von seiner Radikalität, wenn man darauf hinweist, dass es in diesem Zusammenhang nicht um den Reichtum schlechthin geht, sondern um den angemessenen Umgang damit sowie darum, was den ersten Platz im Herzen des Menschen habe, Gott oder der Mammon… Fair teilen statt sozial spalten— eine politische Zeitansage (md)„Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“. Dieses Wort Jesu soll eine Provokation an alle diejenigen sein, die viel haben und für die Besitz das Wichtigste im Leben ist. Es richtet sich an Menschen, bei denen sich alles nur darum dreht, wie sie ihren Reichtum vermehren können. Provozierende Texte wollen aufrütteln und zur Umkehr und zu positiven Veränderung von Verhaltensweisen führen. So ist das Bild vom Kamel und dem Nadelöhr zur politischen Zeitansage, mit dem Titel „Fair teilen statt sozial spalten“ geworden. Aus Anlass des ökumenischen Kirchentages 2010 in München wollen katholische und evangelische Verbände und Organisationen mit diesem Bild und einem Text bewirken, dass der Kirchentag Auch der Herbstbildungskurs in der Wies befasste sich bereits mit dem Thema So beschreibt der Aufruf, dass es wichtig ist, das Menschen einen gerechten Lohn erhalten, in Bildung junger Leute investiert wird, oder aber, dass Reichtum nicht auf Kosten unseres Klimas angehäuft wird. Das Kamel, das sich diese Initiativen zum Symbol erwählt haben, ist somit kein Zeichen für Dummheit. Es ist ein Zeichen der Mahnung und Hoffnung.

AUGSBURGER KONTAKT EXTRA<br />

Peißenberger Gegend begeistert auch Franken, Schwaben und Altbayern<br />

(md) „Warum eigentlich<br />

Tiefstollenhalle?“ fragten<br />

sich am Morgen des Diözesantages<br />

so manche Delegierten,<br />

die von weit angereist<br />

waren. Unsere Recherchen<br />

über die<br />

fast 130 Jahre<br />

alte Tiefstollenhalle<br />

ergaben<br />

Folgendes: Auf<br />

diesem Gelände<br />

wurde 1869 mit<br />

dem Anschlag<br />

des Tiefstollens<br />

der Kohlebergbau<br />

in Peißenberg<br />

eröffnet.<br />

Das Bergwerk<br />

Peißenberg<br />

nutzte diese Halle<br />

als Maschinenhalle.<br />

Heute steht sie<br />

unter Denkmalschutz und<br />

wurde 2003/2004 durch die<br />

Marktgemeinde Peißenberg<br />

für die öffentliche Nutzung<br />

Erwin Helmer—der neue Diözesanpräses<br />

(pz) Einen guten Namen im<br />

Bereich der praktischen Sozialethik<br />

hat er schon lange,<br />

der neue Dienststellenleiter<br />

des Marcel-Callo-Hauses in<br />

<strong>Augsburg</strong>, war er doch lange<br />

Jahre die Stimme der Betriebsseelsorge<br />

in Bayern.<br />

Diakon Erwin Helmer führte<br />

von Weilheim aus viele<br />

Protestaktionen gegen Stellenverlagerungen<br />

und Schließungen<br />

von Standorten an.<br />

Mehr als einmal war er in<br />

politischen Talkshows oder<br />

überregionalen Tageszeitungen<br />

ein gefragter Gesprächspartner.<br />

Nun hat er den Ruf nach<br />

umgebaut. Eines dürfte die<br />

Halle heute und vor rund<br />

130 Jahren gemeinsam haben:<br />

bei manchen Diskussionspunkten<br />

am Diözesantag<br />

stand sie bestimmt genauso<br />

<strong>KAB</strong>-Diözesantag in historisch beeindruckenden<br />

Gefilden<br />

unter Dampf wie zu der<br />

Zeit, als hier noch große<br />

Dampfmaschinen untergebracht<br />

waren.<br />

„Wir kommen wieder“ war<br />

<strong>Augsburg</strong> angenommen, wo<br />

er nicht nur Leiter von CAJ,<br />

<strong>KAB</strong> und Betriebsseelsorge,<br />

sondern seit heute auch Präses<br />

der Katholischen Arbeitnehmerbewegung<br />

im Diözesanverband<br />

<strong>Augsburg</strong> ist.<br />

Seine inhaltlichen Ziele formuliert<br />

er klar und deutlich:<br />

„Mir ist es ein Anliegen, der<br />

prekären Arbeit, die sich in<br />

den letzten Jahren immer<br />

weiter ausbreitet, Einhalt zu<br />

gebieten. Ich denke dabei<br />

ebenso an die auf Abruf<br />

beschäftigten Kassiererinnen<br />

wie an die befristet beschäftigten<br />

jungen Leute. Wir<br />

brauchen eine Stärkung der<br />

Seite 2<br />

von so manchem weit gereisten<br />

Teilnehmer zu hören.<br />

Denn viele der Delegierten,<br />

die aus den Gegenden Franken,<br />

Schwaben und dem<br />

Allgäu angereist waren, waren<br />

von der Landschaft und<br />

Geschichte dieser Region<br />

beeindruckt.<br />

Ihnen können wir für die<br />

Zukunft folgende Tipps<br />

geben: Sehenswert ist auch<br />

die St. Georgskapelle mit<br />

einem Freskenzyklus aus<br />

dem 15. Jahrhundert. Eine<br />

Wanderung auf den Hohen<br />

Peißenberg, den „Bayerischen<br />

Rigi“, oder über den<br />

Stollenwanderweg ist nicht<br />

nur landschaftlich reizvoll,<br />

sondern bietet zugleich viele<br />

Informationen über den<br />

Bergbau und die Geologie.<br />

Übrigens: gute Einkehrtipps<br />

bekommen Sie von den Peißenbergern<br />

<strong>KAB</strong>´lern bestimmt<br />

gerne!<br />

sozialen Sicherungssysteme<br />

wie der Sicherheit von Arbeit.“<br />

Zunehmende Unsicherheit<br />

der Beschäftigten rechne<br />

sich auch betriebswirtschaftlich<br />

nicht, ist Helmer überzeugt...<br />

Seite 3 DIÖZESANTAG 2009<br />

Was tut ein Kamel auf dem Diözesantag?<br />

(pz) Die Verwunderung war<br />

groß, als plötzlich ein leibhaftiges<br />

Kamel vor der<br />

Tiefstollenhalle auftauchte.<br />

Orientiert an Mk 25,10 setzte<br />

die Diözesanverbandsleitung<br />

auf das Motto „fair<br />

teilen statt sozial spalten“<br />

und gab das Ziel aus, Wege<br />

aus dem Dilemma der<br />

Wirtschaftskrise zu definieren.<br />

Aber nicht erst beim Kirchenzug,<br />

sondern bereits im<br />

inhaltlichen Teil trat das<br />

Wüstenschiff in Erscheinung:<br />

Auch wenn es sich<br />

gegenüber der Politik nicht<br />

beklagen könne, die sich in<br />

den letzten Jahren den<br />

„Sklaventreibern doch sehr<br />

entgegenkommend verhalten<br />

habe“, so fühle es sich doch<br />

eigenartig sinnentleert. Deswegen<br />

habe es sich auf den<br />

Weg zur <strong>KAB</strong> gemacht, um<br />

dort Auswege aus seiner<br />

Sinnkrise zu finden.<br />

Im folgenden inhaltlichen<br />

Teil forderte es den Diözesantag<br />

auf, doch Wege aus<br />

der unbefriedigenden Situation<br />

zu formulieren. Zu den<br />

Bereichen „Politik“, „Wirtschaft“,<br />

„Kirche“ und „Verband“<br />

suchten die Delegierten<br />

der Kreisverbände nach<br />

nicht zur Schaubühne für<br />

Politiker wird. Es soll eine<br />

Botschaft hervorgehen, die<br />

Missstände beim Namen<br />

nennt, zur Umkehr ruft und<br />

Hoffnungen weckt. So heißt<br />

es in dem Aufruf:<br />

„Die neoliberale Globalisierung<br />

steht vor einem Scherbenhaufen<br />

aus globalen Krisen.<br />

Wir wollen eine Ökonomie,<br />

die sich an den ethischen<br />

Leitbildern der Bibel<br />

ausrichtet: Gerechtigkeit,<br />

Teilen, Bewahrung der<br />

Schöpfung. Was wir fordern,<br />

bedeutet nichts weniger als<br />

eine soziale und ökologische<br />

Revolution; einen Neubeginn,<br />

der uns ein gerechtes<br />

und nachhaltiges Leben erst<br />

ermöglicht. Der ökumenische<br />

Kirchentag 2010 muss<br />

sich den globalen Herausforderungen<br />

stellen...Wir nehmen<br />

die Politik, unsere Kirchen<br />

wie auch uns selbst in<br />

die Pflicht: Fair teilen statt<br />

sozial spalten!“<br />

Antworten.<br />

Im Mittelpunkt der Diskussionen<br />

stand denn aber auch<br />

nicht das Kamel, das nicht<br />

durchs Nadelöhr passe, sondern<br />

der Reiche, der vermeintlich<br />

schlechte Karten besitzt,<br />

wenn es um die Vergabe der<br />

Platzkarten für das Himmelreich<br />

gehe. Man nimmt diesem<br />

Vergleich nichts von<br />

seiner Radikalität, wenn man<br />

darauf hinweist, dass es in<br />

diesem Zusammenhang nicht<br />

um den Reichtum schlechthin<br />

geht, sondern um den angemessenen<br />

Umgang damit sowie<br />

darum, was den ersten<br />

Platz im Herzen des Menschen<br />

habe, Gott oder der<br />

Mammon…<br />

Fair teilen statt sozial spalten— eine politische Zeitansage<br />

(md)„Eher geht ein Kamel<br />

durch ein Nadelöhr, als dass<br />

ein Reicher in das Reich<br />

Gottes gelangt“. Dieses<br />

Wort Jesu soll eine Provokation<br />

an alle diejenigen sein,<br />

die viel haben und für die<br />

Besitz das Wichtigste im<br />

Leben ist. Es richtet sich an<br />

Menschen, bei denen sich<br />

alles nur darum dreht, wie<br />

sie ihren Reichtum vermehren<br />

können. Provozierende<br />

Texte wollen aufrütteln und<br />

zur Umkehr und zu positiven<br />

Veränderung von Verhaltensweisen<br />

führen. So ist<br />

das Bild vom Kamel und<br />

dem Nadelöhr zur politischen<br />

Zeitansage, mit dem<br />

Titel „Fair teilen statt sozial<br />

spalten“ geworden. Aus Anlass<br />

des ökumenischen Kirchentages<br />

2010 in München<br />

wollen katholische und<br />

evangelische Verbände und<br />

Organisationen mit diesem<br />

Bild und einem Text bewirken,<br />

dass der Kirchentag<br />

Auch der Herbstbildungskurs in der Wies<br />

befasste sich bereits mit dem Thema<br />

So beschreibt der Aufruf,<br />

dass es wichtig ist, das Menschen<br />

einen gerechten Lohn<br />

erhalten, in Bildung junger<br />

Leute investiert wird, oder<br />

aber, dass Reichtum nicht<br />

auf Kosten unseres Klimas<br />

angehäuft wird.<br />

Das Kamel, das sich diese<br />

Initiativen zum Symbol erwählt<br />

haben, ist somit kein<br />

Zeichen für Dummheit. Es<br />

ist ein Zeichen der Mahnung<br />

und Hoffnung.

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