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Lagernin - Junger GmbH

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LOGISTIK<br />

HEUTE<br />

HEUTE<br />

Im niedersächsischen Soltau geht das Logistikleben<br />

wieder seinen Gang. Die Soltau<br />

Logistic Center <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

hat das Zentrallager des insolventen Alli-<br />

Frischdienstes übernommen und ihm<br />

neues Leben eingehaucht. Kraftspendend<br />

war auch die Ware, welche hier gleich anfangs<br />

gelagert wurde: 12.000 t ägyptische<br />

Frühkartoffeln kamen mit der Bahn ins<br />

Soltau Logistic Center (SLC), um anschließend<br />

per Lkw an Produzenten und<br />

Kartoffelhändler in der Region Niedersachsen<br />

ausgeliefert zu werden.<br />

Das 174.000 m² große Gesamtareal an<br />

der A7 zwischen Hamburg und Hannover<br />

stand rund drei Jahre lang zum Verkauf.<br />

Seit der Übernahme Anfang des Jahres modernisiert<br />

und vermietet das Soltau Logistic<br />

Center sein Distributionszentrum<br />

gleichzeitig. „Momentan nutzen wir unsere<br />

25.000 m² großen freien Lager als<br />

Blocklagerfläche und entwickeln sie kundengetrieben“,<br />

erzählt Carsten Tietje, Ge-<br />

26<br />

PROJEKTE Frischelogistik SPECIAL<br />

Lagern in neuer Frische<br />

Neustart Das Zentraldepot<br />

des insolventen Alli-Frischdienstes<br />

hat einen neuen<br />

Besitzer gefunden. Die<br />

ersten Mieter sind in Soltau<br />

bereits eingezogen.<br />

schäftsführer des Soltau Logistic Centers.<br />

So kam es auch gleich nach dem Immobilienkauf<br />

zur Einlagerung der ägyptischen<br />

Kartoffeln. Tietje weiter: „Sollte aber eine<br />

Kundenanforderung kommen, die es sinnvoll<br />

macht, ein kompaktes Automatiklager<br />

oder ähnliches zu installieren, dann<br />

würden wir das machen.“<br />

Neben den aktuellen Vermietungen<br />

laufen zeitgleich die Modernisierungsarbeiten.<br />

„Wir haben das Hochregallager<br />

technisch komplett überholt“, berichtet<br />

der Geschäftsführer. Seit August erstrahlt<br />

es in neuem Glanz und moderner Technik.<br />

Es bietet Platz für bis zu 28.000 Euro -<br />

paletten in CCG 2. Generalüberholt wurde<br />

es von der <strong>Junger</strong> <strong>GmbH</strong> aus Gütersloh.<br />

Momentan stehen insgesamt 42.000 Palettenplätze<br />

und 12.000 m² Handlingflä-<br />

Das Soltau Logistic Center<br />

hat nach dreijähriger<br />

Unterbrechung wieder den<br />

Betrieb aufgenommen.<br />

Die ersten Kunden im<br />

Soltauer Logistic Center<br />

lagern bereits Schokoladenund<br />

Getränke produkte.<br />

che, welche sich über vier Vertikalförderer<br />

erreichen lässt, zur Verfügung. Das Logistikzentrum<br />

ist eines der größten in<br />

Norddeutschland und bietet Platz zur Expansion<br />

oder Freilagerung von Containern,<br />

Trailern oder anderen Großteilen.<br />

Bahnanschluss für Güterzüge<br />

Neben der HRL-Generalüberholung<br />

nimmt das SLC-Management noch einige<br />

kosmetische Maßnahmen vor. So wird<br />

das Lager beispielsweise gestrichen, die Sanitärräume<br />

modernisiert und die Rampen<br />

technisch überholt.<br />

„Weiter haben wir eine komplexe Sorteranlage<br />

entfernt, weil sie veraltet und<br />

extrem spezifisch war“, berichtet der Geschäftsführer.<br />

Er und Martin Buck, zwei-<br />

LOGISTIK HEUTE 9/2007<br />

Bilder: Soltau Logistic Center


Soltau Logistic Center<br />

3.300 m² überdachte Umschlagfläche<br />

mit 34 WE-/WA-Toren<br />

28.000 Palettenstellplätze (CCG2)<br />

im automatisierten Hochregal lager<br />

13.500 zusätzliche Palettenplätze<br />

im EG<br />

1.750 Stellplätze in Sonderkühlräumen<br />

(bis -30 C°)<br />

12.000 m² Handlingfläche für<br />

Value Added Services im OG<br />

aktiver Bahnanschluss für jeweils<br />

zwei Güterzüge<br />

1.500 m² Bürofläche<br />

30.000 m² Abstell- und Rangierfläche<br />

für Fahrzeuge, Freilagerflächen<br />

für Großteile<br />

ter Geschäftsführer, zogen es vor, die 6.000<br />

m², auf denen der Sorter stand, einer konventionellen<br />

Lagerung zuzuführen. Ein<br />

aktiver Bahnanschluss für jeweils zwei<br />

Güterzüge rundet das Angebot des Logistikzentrums<br />

ab. Zu den Value Added Services<br />

des SLC gehören beispielsweise<br />

Kommissionierung, Konfektionierung,<br />

Preisauszeichnung, Vormontage, Display<br />

und die notwendige Verpackung für unter-<br />

LOGISTIK HEUTE 9/2007<br />

schiedliche Kunden. Bei Bedarf organisiert<br />

es auch Transportleistungen für seine<br />

Kunden, führt diese aber nicht zwingend<br />

selbst durch.<br />

Die ersten Kunden sind bereits eingezogen.<br />

So haben sich neben dem Schokoladenhersteller<br />

Stollwerck <strong>GmbH</strong> auch die<br />

Kraft Foods Deutschland <strong>GmbH</strong> und die<br />

Elsdorfer Milchwerke für das SLC entschieden.<br />

Der Verpackungsmittelhersteller<br />

WBV Eselgrimm <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

hat das SCL mit dem Transport seiner Seecontainer<br />

aus dem Hamburger Hafen beauftragt.<br />

Diese werden in Soltau eingelagert,<br />

die Waren aufpalettiert und bedarfsgerecht<br />

an den Firmenhauptsitz ins<br />

westfälische Oelde geliefert.<br />

Abrechnung nach Tagespreis<br />

PROJEKTE Frischelogistik LOGISTIK<br />

HEUTE<br />

HEUTE<br />

Für Unternehmen mit kleineren Palettenmengen<br />

gibt es noch die Kurzzeitlagerung<br />

mit Tagesabrechnung. Diese eignet<br />

sich besonders für Saison-Artikel und kurzfristige<br />

Warenüberhänge. Im Gegensatz<br />

zum Geschäftskonzept von Alli-Frischdienst,<br />

stehen die automatische Lagerung<br />

und Kommissionierung im Tiefkühl- und<br />

Frischebereich nicht mehr im Vorder-<br />

LOGISTIK<br />

grund. Die Wiedereröffnung geht auch<br />

mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze einher.<br />

Tietje rechnet damit, kommendes Jahr<br />

zwischen 50 und 100 Mitarbeiter zu beschäftigen.<br />

Für die Zukunft kann der Geschäftsführer<br />

sich gut vorstellen, in Kooperation<br />

mit anderen Logistikunternehmen ein Regionallagerkonzept<br />

einzuführen: „Dann<br />

wäre unser Objekt in Soltau das Regionallager<br />

Nord und ein anderer Logistikdienstleister<br />

würde in Zusammenarbeit mit<br />

uns ein Regionallager Süd betreiben.“<br />

Hierzu laufen bereits erste Gespräche.<br />

Eine weitere Idee steckt auch noch in<br />

den Kinderschuhen: „Wir betreiben hier<br />

einen neutralen Lagerstandort. Das SLC<br />

könnte in Zusammenarbeit mit Logistikunternehmen,<br />

die über unzureichende Lagerkapazität<br />

verfügen, deren Kunden Flächen<br />

anbieten.“ Auf diese Weise könnte<br />

der mit dem SLC kooperierende Dienstleister<br />

für seine Kunden weiterhin Transporte<br />

und andere Aufträge erledigen und<br />

hätte zugleich die Sicherheit der Kundenneutralität.<br />

„Er muss nicht befürchten, dass<br />

wir ihm morgen seine Auftraggeber abwerben<br />

könnten“, betont Tietje.<br />

Karin Diedrichsen<br />

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