M.Truckses Artikel - Jugendmusikschule St. Georgen
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suedkurier.de - 29.09.2006<br />
Musiklehrerin aus Leidenschaft<br />
Martina <strong>Truckses</strong> unterrichtet an der Jugend-<br />
Musikschule Querflöte<br />
<strong>St</strong>._<strong>Georgen</strong><br />
VON STEPHANIE WETZIG<br />
Die Arbeit mit Kindern lag ihr schon immer am<br />
Herzen, deshalb hatte sich Martina <strong>Truckses</strong><br />
auch für Grundschulpädagogik eingeschrieben.<br />
"Mir war schon klar, dass ich mal Lehrerin<br />
werden wollte, als ich selbst noch in die<br />
Grundschule ging", erinnert sich die<br />
Querflötendozentin der <strong>Jugendmusikschule</strong> <strong>St</strong>.<br />
<strong>Georgen</strong>. Musik und Deutsch waren damals ihre<br />
Schwerpunkte, doch schon nach zwei<br />
Semestern stellte sie fest, dass ihr die Musik<br />
immer wichtiger wurde.<br />
"Eine Freundin von mir studierte damals Musik,<br />
also bewarb ich mich ebenfalls." Sie bekam<br />
einen Platz an der Musikhochschule Trossingen<br />
und schon während des <strong>St</strong>udiums war ihr klar,<br />
dass sie weder Solistin noch<br />
Orchestermusikerin, sondern Querflötenlehrerin<br />
werden würde. Vor allem die Arbeit mit ganz<br />
jungen Kindern macht ihr Spaß: "In der<br />
Für Martina <strong>Truckses</strong> war schon immer klar, dass<br />
sie beruflich mit Musik und mit Kindern zu tun<br />
haben wollte. Was lag da näher, als Dozentin der<br />
<strong>Jugendmusikschule</strong> zu werden?<br />
Bild: Wetzig<br />
Früherziehung überlegen die Kinder nicht, ob sie gut oder schlecht sind. Das ist<br />
völlig egal, Hauptsache sie sind ehrlich. Ältere Kinder haben oft<br />
Versagensängste, das ist dann schon schwierig, diese wieder los zu werden."<br />
An der Musikschule hat sie deshalb auch ganz frühen Querflötenunterricht<br />
eingeführt. "Es gibt eine Holzflöte, bei der die Löcher genauso angeordnet sind<br />
wie bei einer Querflöte aus Metall. Die Kinder können damit direkt umsteigen,<br />
wenn sie alt genug für eine richtige' Querflöte sind." Die beiden Semester an<br />
der Uni Heidelberg, wo sie für Methodik und Pädagogik eingeschrieben war,<br />
helfen ihr im Umgang mit ihren Schülern sehr.<br />
Während ihres Musikstudiums hat sie einiges von der Welt gesehen: Ein<br />
<strong>St</strong>udentenaustausch führte sie für ein Jahr nach Oslo und im Urlaub bereiste<br />
sie mit einer Freundin Irland. Obwohl ihre Querflöte nicht mit auf die Grüne<br />
Insel durfte, kaufte sie sich dort eine Tin Whistle, mit der sie in den Pubs die<br />
einheimischen Musiker aufs Beste unterstützte.<br />
Nach Norwegen nahm sie natürlich ihr Instrument mit, musste aber auch erst<br />
einmal den Zöllnern beweisen, dass es eine echte Querflöte und kein<br />
Schmugglerversteck oder Ärgeres ist. "Ich bin damals vom Flughafen Frankfurt
Hahn mit Ryan Air geflogen. Beim Einchecken musste ich mein Handgepäck<br />
auspacken. Als die Flöte zum Vorschein kam, musste ich etwas vorspielen."<br />
Martina <strong>Truckses</strong> zögerte nicht lange und gab zum Erstaunen von<br />
Bodenpersonal und Reisenden ein spontanes Mozart-Konzert. "Es gab riesigen<br />
Applaus", erinnert sie sich. Das Publikum hat ihr offensichtlich gefallen: Als sie<br />
später noch einmal auf dem Flughafen losflog, spielte sie erneut.<br />
Martina <strong>Truckses</strong> spielt vor jedem Publikum. Auf ihrem Junggesellinnen-<br />
Abschiedsabend gestalteten ihre Freundinnen eine Art Schnitzeljagd durch<br />
Berlin, bei der sie ihre Ehetauglichkeit unter Beweis stellen sollte. Um zu<br />
prüfen, ob sie auch in der Lage ist, eine Familie zu ernähren, musste sie auf<br />
den Käthe-Kollwitz-Platz <strong>St</strong>raßenmusik machen. Sie durfte erst aufhören, als<br />
genug Geld im Hut war, so dass die ganze Clique in ein Café gehen konnte.<br />
Bei aller Liebe zur Musik ist diese nicht die einzige Sparte der Kunst, die<br />
Martina <strong>Truckses</strong> in ihren Bann zieht. Sie malt, töpfert, schreibt Gedichte und<br />
hat früher auch Ballett getanzt. "Ich habe immer die Verbindung zwischen den<br />
Künsten gesucht." Als Dozentin hat sie sich aber ganz klar zur Musik bekannt:<br />
"Ich verstehe meinen Beruf als Musiklehrerin als einen Bildungsauftrag, der ein<br />
kostbares Kulturgut den Schülern nahe bringt."<br />
Diesen Auftrag will sie auch weiterhin in <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> ausführen, obwohl sie<br />
nach einem Jahr Ehe auf Distanz nun in die Nähe von Ludwigsburg zieht und<br />
ihre <strong>St</strong>undenzahl reduziert. "Die Abiturienten lasse ich aber nicht im <strong>St</strong>ich und<br />
meine ganz jungen Schüler behalte ich auch."<br />
Diesen <strong>Artikel</strong> finden Sie im Online-Angebot unter<br />
http://www.suedkurier.de/region/stgeorgen/art1068,2231194.html<br />
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