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C-Teil adé Moderne dynamische Dichtungen ... - ISGATEC GmbH

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ISSN: 1863-4699<br />

Im Fokus: Dynamische <strong>Dichtungen</strong><br />

Automotive Energietechnik<br />

C-<strong>Teil</strong> <strong>adé</strong> 12 Grenzen verschieben 20 Dicht und wirtschaftlich 32<br />

TRIALOG DER DICHTUNGS- UND KLEBETECHNIK 01-2010 | 8,50


12 | IM FOKUS<br />

C-<strong>Teil</strong> <strong>adé</strong><br />

<strong>Moderne</strong> <strong>dynamische</strong> <strong>Dichtungen</strong> werden<br />

immer mehr zur Schlüsselkomponente<br />

DYNAMISCHE DICHTUNGEN – Höhere Lebensdauer,<br />

Drücke, Temperaturen, CO 2 -reduzierend,<br />

resistent gegen neue Schmierstoffe<br />

– die Anforderungsliste an <strong>dynamische</strong><br />

Dichtsysteme lässt sich derzeit scheinbar<br />

beliebig verlängern. Die Dichtungsanbieter<br />

haben eine Vielzahl von Lösungen parat<br />

– werden aber auch in Zukunft durch<br />

immer neue Anforderungen gefordert.<br />

» 1<br />

Die Erwartungen hinsichtlich Leistungsfähigkeit,<br />

Lebensdauer und Wartungsfreundlichkeit<br />

von Maschinen, Anlagen und Motoren<br />

steigen stetig. Dabei rücken umwelttechnische<br />

Aufgaben immer weiter in den Vordergrund.<br />

Um dieser Situation gerecht zu<br />

werden, arbeiten Dichtungshersteller und<br />

ihre Kunden heute intensiver zusammen als<br />

früher. Gemeinsam werden Lösungen entwickelt,<br />

um den enormen Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Momentan spielen hierbei<br />

sowohl Themen wie die Kompatibilität<br />

zu neu entwickelten Ölen und umweltfreundlicheren<br />

Kraftstoffen als auch unterschiedliche<br />

Verfahren zur Erzeugung von<br />

optimierten Wellenoberflächen eine besondere<br />

Rolle. Immer häufiger sollen Dichtsysteme<br />

auch für höhere Oberflächengeschwindigkeiten<br />

geeignet sein, geringere<br />

Reibung erzeugen und höhere Lebensdauern<br />

aufweisen. Dichtungshersteller müssen<br />

heute in der Lage sein, ihre Kunden mit<br />

flexiblen Lösungen zu unterstützen. Einerseits<br />

müssen Werkstoff und Geometrie der<br />

„Standarddichtungen“ weiterentwickelt werden.<br />

Andererseits muss man darüber hinaus<br />

auch schnell Alternativen für besondere<br />

Anforderungen anbieten können.<br />

01 | 2010<br />

„Um die Kunden bestmöglich<br />

bei ihren zukünftigen<br />

Aufgaben zu unterstützen,<br />

muss der Dichtungshersteller<br />

bei der Optimierung<br />

der Anlagen sowohl<br />

mit verbesserten Standards<br />

als auch mit schnell verfügbaren kundenspezifischen<br />

Lösungen helfen können. Und<br />

das immer mehr auch auf globaler Ebene.“ –<br />

Dr.-Ing. Andreas Grambow, SKF Industrial<br />

Division Europe Central<br />

Ein Beispiel für einen weiterentwickelten<br />

Standard ist der neue RWDR von SKF aus<br />

dem Werkstoff NBR 3243. Dieser Werkstoff<br />

besitzt eine hervorragende Verschleißfestigkeit<br />

und hat eine entsprechend hohe Lebensdauer.<br />

Er hat bereits in Anwendungen<br />

Platz gefunden, wo Flourpolymer-<strong>Dichtungen</strong><br />

aufgrund veränderter Parameter nicht mehr<br />

einsetzbar waren. Als kundenspezifische<br />

Lösung wurde z.B. ein Kraftstoffpumpen-<br />

RWDR entwickelt, dessen Dichtlippe aus<br />

einem mineralisch gefüllten und glasfaserverstärktem<br />

PTFE-Werkstoff besteht. Zur<br />

Unterstützung der Dichtwirkung sind zwei<br />

umlaufende Nuten in der Kontaktfläche<br />

der Dichtlippe eingebracht, die eine drehrichtungsunabhängige<br />

sichere Funktion ge-<br />

währleisten. Der Außenmantel des Radialwellendichtrings<br />

ist aus einem Fluorpolymer<br />

gefertigt, der gegen den eingesetzten Bio-<br />

Kraftstoff beständig ist.<br />

» 2<br />

Seit einigen Jahren gibt es einen klaren<br />

Trend zu steigenden Herausforderungen an<br />

Gleitringdichtungen mit verschiedenen Zielrichtungen.<br />

Dazu zählen die Erhöhung der<br />

Dichtungsverfügbarkeit bei „bad actors“.<br />

Darunter versteht man <strong>Dichtungen</strong>, welche<br />

eine Lebenszeit von weniger als einem Jahr<br />

haben oder oft unerwartet ausfallen. Eine<br />

weitere spannende Entwicklung ist die Tendenz<br />

zum Detektieren kritischer Betriebszustände<br />

für Gleitringdichtungen mittels<br />

moderner Frühwarnsysteme. Dies geschieht<br />

mit verschiedensten Sensortechnologien.<br />

»1 Anwendungsoptimierter RWDR<br />

Bekannte Megatrends, wie z.B. die Verknap-<br />

pung von Ressourcen und die damit verbundene<br />

Erhöhung des Preises für fossile<br />

Brennstoffe, führen zum Zwang, die Effizienz<br />

von Anlagen zu erhöhen. Dies zeigt sich<br />

in steigenden Drücken, Gleitgeschwindigkeiten<br />

und Temperaturen.<br />

„Mit Blick in die Zukunft<br />

werden noch verschiedene<br />

Herausforderungen<br />

perspektivisch zu lösen<br />

sein. Dazu zählen die<br />

Vereinfachung komplexer<br />

Dichtungskonzepte, der<br />

unterbrechungsfreie Betrieb mit deutlich<br />

verlängerten Wartungszyklen und ein höherer<br />

Standardisierungsgrad von „High<br />

end“-Lösungen.“ – Dr. Joachim Otschik,<br />

EagleBurgmann Germany <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Ein besonders wichtiger Ansatz zur Lösung<br />

vieler Herausforderungen ist die Entwicklung<br />

bzw. Anpassung von neuen Materialien<br />

an die Anforderungen von Gleitringdichtungen.<br />

Besonders wichtig werden diese neuen<br />

Materialien oder Oberflächenbeschichtungen,<br />

wenn es darum geht, die tribologischen<br />

Eigenschaften massiv zu verbessern. Aber<br />

auch die Erhöhung der Härte und Wärmeleitfähigkeit<br />

für Gleitwerkstoffe eröffnen zusätzliche<br />

Freiheitsgrade für die Konstruktion.<br />

Neue Materialentwicklungen, auch im<br />

Zusammenhang mit nanotechnologischen<br />

Entwicklungen werden in den nächsten<br />

Jahren deutliche Entwicklungssprünge ermöglichen.<br />

Auf dem Gebiet der Sensorik entstehen gerade<br />

komplett neue Konzepte zur Messung<br />

von Druck, Temperatur, Verschleiß und<br />

Spalthöhe.<br />

Steigende Anforderungen an Druck, Temperatur,<br />

Gleitgeschwindigkeit und Durchmesser<br />

machen den Einsatz von aufwändigen,<br />

gekoppelten FEM-Berechnungen<br />

immer notwendiger. Dies wirkt sich übri-<br />

gens sehr positiv auf die Entwicklungszeiten<br />

von neuen <strong>Dichtungen</strong> bzw. Dichtungsbaureihen<br />

schon heute aus.


»2 DiamondFaces ® – die innovative und für zahl-<br />

reiche Anwendungen international ausgezeichnete<br />

Beschichtungstechnologie<br />

» 3<br />

Ein wichtiger Trend ist die Reduktion des<br />

Reibmomentes, welches eine <strong>dynamische</strong><br />

Dichtung verursacht. Die Einsparung an<br />

Energie wie auch die damit verbundene Reduktion<br />

des CO 2-Ausstoßes ist ein bedeutender<br />

aktueller Entwicklungsschwerpunkt<br />

in der automobilen und industriellen Antriebstechnik.<br />

Diese Anforderungen werden<br />

sich in den kommenden Jahren noch verstärken.<br />

An <strong>dynamische</strong> <strong>Dichtungen</strong> werden<br />

steigende Anforderungen bezüglich der<br />

Medienverträglichkeit gestellt. Um die Lebensdauer<br />

der Schmierstoffe und damit<br />

auch der Aggregate zu erhöhen, werden<br />

neue und verbesserte Additive wie auch<br />

Schmierstoffe entwickelt und eingeführt. Es<br />

ist selbstverständlich, dass die <strong>dynamische</strong>n<br />

<strong>Dichtungen</strong> eine hohe Kompatibilität mit<br />

diesen Medien aufweisen müssen. Jegliche<br />

Unverträglichkeit würde sich sofort in einer<br />

Leckage und damit einer Funktionsstörung<br />

des Aggregates äußern. Ein weiterer Trend<br />

ist der weite Temperaturbereich, in dem <strong>dynamische</strong><br />

<strong>Dichtungen</strong> verstärkt zum Einsatz<br />

kommen. Durch eine erhebliche Leistungssteigerung<br />

und -verdichtung in der Antriebstechnik<br />

sind die Einsatztemperaturen<br />

für Dichtsysteme stetig gestiegen.<br />

„In der Zukunft liegt ein<br />

Schwerpunkt auf <strong>dynamische</strong>n<br />

Dichtsystemen,<br />

die eine Reduktion des<br />

CO 2 -Ausstoßes unterstützen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt<br />

ist die Medienverträglichkeit.<br />

Durch Änderungen und Neu-<br />

entwicklungen in Ölen und Schmierstoffen<br />

werden neue Kompatibilitätsanforderungen<br />

an Elastomermaterialien gestellt. Diese<br />

zu erfüllen, bedarf einer intensiven und<br />

fokussierten Materialentwicklung sowie<br />

umfassender Prüfmöglichkeiten.“ – Hubertus<br />

Prinzler, Freudenberg Simmerringe<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Die Reduktion von CO 2-Emissionen realisiert<br />

Freudenberg mit dem ESS – Energy<br />

Saving Simmerring – durch gezielte Mini-<br />

»3 Reibungsverminderte <strong>Dichtungen</strong> wie der Energy<br />

Saving Simmerring tragen zur CO 2 -Reduktion bei<br />

mierung der Reibleistung. Der ESS arbeitet<br />

ohne die „gewohnte“ Feder und besteht je<br />

nach Anwendungsbereich aus speziell abgestimmten<br />

Elastomerwerkstoffen. Anwendung<br />

findet dieser reibungsminimierte Simmerring<br />

in der Automobiltechnik in Motoren<br />

und Getrieben, wie auch in der industriellen<br />

Antriebstechnik. Hinsichtlich der Medienverträglichkeit<br />

sind innovative Werkstoffentwicklungen<br />

speziell bei FKM- und NBR-<br />

Werkstoffen der Schlüssel für zuverlässige<br />

Dichtsysteme. In enger Zusammenarbeit<br />

mit Freudenberg Klüber Lubrication werden<br />

Schmierstoffe und Simmerringe – Lube and<br />

Seal – unter Berücksichtigung der Kundenanforderungen<br />

optimal aufeinander abgestimmt.<br />

Um den zuvor erwähnten deutlich erweiterten<br />

Temperatureinsatzbereich <strong>dynamische</strong>r<br />

Dichtsysteme abzudecken, hat man<br />

speziell für Simmerringe einen innovativen<br />

ACM-Werkstoff entwickelt. Dieser Werkstoff<br />

ist sowohl mit den herkömmlichen als auch<br />

den neuesten Schmierstoffen in der Antriebstechnik<br />

kompatibel.<br />

» 4<br />

Vielfach werden für die <strong>dynamische</strong> Abdichtung<br />

rotierender Wellen Dichtringe mit<br />

einer Lippendichtung aus PTFE-Compound<br />

eingesetzt. Dabei nutzt man die nahezu<br />

universelle Beständigkeit des Werkstoffes<br />

PTFE, seinen niederen Reibungskoeffizienten<br />

und die abriebverminderten Eigenschaften<br />

der Füllstoffe aus. Der typische<br />

Aufbau dieser Radialwellendichtung gestaltet<br />

sich jedoch vergleichsweise komplex:<br />

So werden typischerweise zur Aufnahme<br />

der Compound-Lippendichtung metallische<br />

Winkelringe verwendet, die dann unter Zuhilfenahme<br />

einer elastischen Zwischenlage,<br />

durch Hinterspritzen oder durch andere<br />

Fügemethoden mechanisch fixiert werden.<br />

Wegen der antiadhäsiven Eigenschaften<br />

des PTFE kann noch ein zusätzlicher Aktivierungsschritt<br />

der PTFE-Lippe erforderlich<br />

sein. Dieser komplexe Aufbau ist nicht nur<br />

kostenintensiv und anfällig für Fehler im<br />

SKF Industrial Divsion<br />

Europe Central<br />

www.skf.de<br />

EagleBurgmann<br />

Germany <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

www.eagleburgmann.com<br />

Freudenberg<br />

Simmerringe <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

www.simrit.de<br />

IM I M FOKUS F O K U S |<br />

13<br />

»4 Radialwellendichtring „aus einem Guss“ mit<br />

elastischer PTFE-Compoundlippe und Dichtungsgrundkörper<br />

sowie außenliegendem Elastomer-O-Ring<br />

Fertigungsprozeß, sondern er birgt auch das<br />

Risiko unerwünschter Leckage über die<br />

Grenzschichten der Dichtungskomponenten<br />

in sich. Auch begrenzt die Vielfalt der<br />

Werkstoffe den Einsatz in Anwendungen mit<br />

hohen Zulassungsanforderungen.<br />

„Die Vielzahl der möglichen<br />

Anwendungen dieser<br />

innovativen Systemlösung<br />

wird sich durch<br />

neue PTFE-Compounds<br />

ständig erweitern.“ – Dr.<br />

Michael Schlipf, Elring-<br />

Klinger Kunststofftechnik <strong>GmbH</strong><br />

Durch Herstellung der Radialwellendichtung<br />

„aus einem Guss“ gelingt es, die<br />

Nachteile der bisherigen Systemlösungen<br />

zu überwinden. Aus speziell entwickelten<br />

PTFE-Compounds werden innovative <strong>dynamische</strong><br />

<strong>Dichtungen</strong> gefertigt, die sowohl<br />

die elastische, abriebbeständige Lippendichtung,<br />

als auch den druckbeständigen<br />

Dichtungskörper in sich vereinen. Lediglich<br />

zur Abdichtung gegenüber dem Einbauraum<br />

ist dann noch eine weitere Komponente,<br />

meist wird hierfür ein Elastomer-O-Ring eingesetzt,<br />

erforderlich.<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik <strong>GmbH</strong><br />

www.elringklinger-kunststoff.de<br />

01 | 2010

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