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Aktuelle Aspekte zur Beeinflussung der ... - 3GO

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Wurzeloberfläche mittels Heparin ein instabiler Verbund<br />

zwischen Wurzeloberfläche und Blutkoagulum<br />

entsteht. Die histologische Heilung in <strong>der</strong> Testgruppe<br />

(Heparin) war nach vier Wochen vorwiegend durch<br />

die Ausbildung eines langen Saumepithels charakterisiert.<br />

Im Vergleich hierzu konnte durch den zusätzlichen<br />

Einsatz einer e-PTFE-Membran70 o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einlage<br />

eines PLA-Implantats73 eine bindegewebige Defektheilung<br />

erzielt werden. Diese Ergebnisse deuten<br />

darauf hin, dass <strong>der</strong> Stabilisierung des Blutkoagulums<br />

eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zukommen sollte.<br />

Die Biokompatibilität <strong>der</strong> Membranen und ihrer<br />

Abbauprodukte stellt eine weitere Grundvoraussetzung<br />

für einen komplikationslosen Heilungsverlauf<br />

dar. Die Biokompatibilität hat weiterhin einen unmittelbaren<br />

Einfluss auf die Gewebeintegration des inkorporierten<br />

Materials. Eine durch den Werkstoff<br />

o<strong>der</strong> dessen Abbauprodukte hervorgerufene Fremdkörperreaktion<br />

im angrenzenden Gewebe kann dessen<br />

Gewebeintegration verhin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> reduzieren,<br />

da die Anlagerung und die Proliferation von Fibroblasten<br />

eine Grundvoraussetzung für die Kollagensynthese<br />

und die nachfolgende Gewebeintegration<br />

darstellen74 .<br />

Weiterhin wurde berichtet, dass eine reduzierte<br />

Gewebeintegration zu einer bindegewebigen Einkapselung<br />

einer Membran führen kann75 . Experimentelle<br />

und klinische Untersuchungen ergaben,<br />

dass das Ausmaß <strong>der</strong> Regeneration von <strong>der</strong> Morphologie<br />

des Knochendefekts beeinflusst werden kann76- 78 . In Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wandbeschaffenheit<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Größe des Knochendefekts besteht die Gefahr,<br />

dass die Membran in das Wundgebiet kollabiert<br />

und somit den für den Regenerationsprozess benötigten<br />

Raum limitiert. Um dieser Komplikation entgegenzuwirken,<br />

hat man die Formstabilität als weitere<br />

Anfor<strong>der</strong>ung an GBR-/GTR-Membranen gefor<strong>der</strong>t62<br />

.<br />

Um die Barrierefunktion und Formstabilität kollagener<br />

Membranen zu optimieren, werden seit einiger<br />

Zeit unterschiedliche Verfahren <strong>zur</strong> Quervernetzung<br />

eingesetzt. Diese reichen von physikalischen<br />

Behandlungen mittels Druck, Temperatur und UV-<br />

Licht über chemische Verfahren, wie Behandlung mit<br />

Glutaraldehyd, Diphenylphosphorylazid o<strong>der</strong> Hexmethylenediisocyanat,<br />

bis hin <strong>zur</strong> enzymatischen<br />

Quervernetzung über Polysaccharide69,79-83 geht hervor, dass die Resorption quervernetzter<br />

Membranen zum einen signifikant langsamer verläuft<br />

als diejenige nichtquervernetzter Membranen<br />

. Aus den<br />

Ergebnissen tierexperimenteller Untersuchungen<br />

84,85 und die Resorptionsdauer zum an<strong>der</strong>en mit<br />

zunehmendem Vernetzungsgrad proportional ansteigt79<br />

. Durch die Verwendung enzymatischer und<br />

chemischer Verfahren <strong>zur</strong> Quervernetzung kann die<br />

Biokompatibilität kollagener Membranen jedoch signifikant<br />

reduziert werden75,86 . Neuerdings wird auch<br />

auf die Wichtigkeit einer frühzeitigen transmembranösen<br />

Angiogenese hingewiesen62,87 .<br />

Weiterhin konnte in tierexperimentellen Untersuchungen<br />

gezeigt werden, dass die Ausbildung von<br />

Blutkapillaren in einer unmittelbaren räumlichen sowie<br />

zeitlichen Korrelation <strong>zur</strong> Knochenneubildung<br />

stand16,88 . Diese Beobachtung kann mit Hilfe des<br />

Prinzips <strong>der</strong> Knochenbildung erklärt werden, da sich<br />

osteogenetische Zellen aus undifferenzierten mesenchymalen<br />

Progenitorzellen entwickeln, die sich entwe<strong>der</strong><br />

im Bindegewebe des Knochenmarks befinden<br />

o<strong>der</strong> sich aus Perizyten des angrenzenden Bindegewebes<br />

kleiner Blutkapillaren entwickeln13-15 .<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage dieser Untersuchung könnte<br />

man schlussfolgern, dass eine frühzeitige transmembranöse<br />

Vaskularisation, die eine Anastomose zwischen<br />

<strong>der</strong> Blutversorgung des angrenzenden Mukoperiostlappens<br />

und dem Wundgebiet herstellt, die<br />

Knochenneubildung positiv beeinflussen könnte.<br />

Weitere Anfor<strong>der</strong>ungen an Membranen sollten <strong>der</strong>en<br />

praktikable klinische Handhabung, <strong>der</strong> histologische<br />

Nachweis <strong>der</strong> Regeneration sowie die erfolgreiche<br />

klinische Testung in prospektiven randomisierten<br />

klinischen Studien sein. Außerdem sollte vor<br />

dem Einsatz eines Biomaterials auf die Zulassung<br />

nach dem Medizinproduktegesetz geachtet werden.<br />

Um einen Kollaps <strong>der</strong> Membran in das Wundgebiet<br />

grundsätzlich zu verringern, werden die meisten<br />

Membranmaterialien heute überwiegend mit autogenen,<br />

xenogenen o<strong>der</strong> alloplastischen Materialien<br />

zum Knochenersatz unterstützt (Abb. 4a bis f und<br />

Tab. 2).<br />

Die Prinzipien <strong>der</strong> GTR/GBR wurden in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

auch <strong>zur</strong> Dimensions- und Strukturerhaltung<br />

im Bereich von Extraktionsalveolen eingesetzt.<br />

Der Einsatz <strong>der</strong> Membran erfolgte hierbei entwe<strong>der</strong><br />

mit89-97 o<strong>der</strong> ohne Unterstützung durch ein Füllmaterial29,30,98<br />

. Lekovic et al. 30 for<br />

8 Copyright<br />

Schwarz et al. Dimensionsverän<strong>der</strong>ungen des Alveolarknochens<br />

by Not<br />

konnten in einer klinischen<br />

Vergleichsstudie zeigen, dass eine Abdeckung<br />

Implantologie 2006;14(4):000-000<br />

Not for Publication<br />

Quintessence

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