Aktuelle Aspekte zur Beeinflussung der ... - 3GO

Aktuelle Aspekte zur Beeinflussung der ... - 3GO Aktuelle Aspekte zur Beeinflussung der ... - 3GO

26.04.2013 Aufrufe

± 0,6 mm) sowie palatinalen Alveolarfortsatzes (0,6 ± 1,0 mm) nach Implantatinsertion in frische Extraktionsalveolen beobachten. Im marginalen Bereich zeigte sich allerdings eine vom angrenzenden Implantatlager ausgehende knöcherne Regeneration des periimplantären Spaltraums40-42 . Bei einer vierwandigen Defektkonfiguration wurden Distanzbereiche von 1 bis 2,25 mm nach Membranabdeckung vollständig überbrückt41 . Semianaloge-/ wurzelanaloge alloplastische Implantate Durch eine infrakrestale Implantation präfabrizierter, nichtresorbierbarer wurzelförmiger Hydroxylapatitkegel konnte in einer tierexperimentellen Untersuchung die vertikale Atrophie des Alveolarkamms im Vergleich zu unbehandelten Extraktionsalveolen reduziert werden43-48 . Unter klinischen Bedingungen zeigten diese soliden Implantatstrukturen, insbesondere im Vergleich zu partikulärem Hydroxylapatit49 , allerdings eine hohe Verlustrate von 27 % 50 . Vergleichbare positive Ergebnisse konnten auch durch den Einsatz standardisierter Kegel aus Bioglas erzielt werden, da keine Veränderung der Dimension des Alveolarkamms nachgewiesen werden konnte51 . Eine defektanaloge Auffüllung der Extraktionsalveole ist unter Verwendung von β-Trikalziumphosphat-Granula (β-TCP), die über Polylaktide (PLA) / Polyglykolide (PLG) nach Abformung der Wurzel des extrahierten Zahns in die entsprechende Form überführt werden, möglich52,53 . Obwohl eine Resorbierbarkeit der β-TCP-Granula histologisch über einen Zeitraum von 60 Wochen nachgewiesen werden konnte, schien die Regeneration der Extraktionsalveolen im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe verzögert abzulaufen52 (Abb. 3a bis j). Die alleinige Implantation eines Polylaktid-Wurzelreplikats führte in einer klinischen Fallbeschreibung über einen Beobachtungszeitraum von 21 Monaten zur Erhaltung der Alveolarfortsatzdimensionen54 . Gesteuerte Gewebe- und Knochenregeneration Das Prinzip der gesteuerten Geweberegeneration (GTR) konnte erfolgreich zur Regeneration knöcherner Defekte eingesetzt werden55,56 durch den Einsatz einer nichtresorbierbaren Teflon . Hierbei konnten ® - Membran sowohl standardisierte mandibuläre Defekte als auch periimplantäre Dehiszenzdefekte in der Tibia von Ratten im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe knöchern regeneriert werden55,56 . Das Prinzip dieser Verfahren beruht auf der Isolation potenziell regenerativer Zelltypen, wie zum Beispiel Desmodontalfibroblasten und Osteoblasten von schnell proliferierenden Epithel- und Bindegewebezellen, mit dem Ziel einer vorhersehbaren Regeneration verloren gegangenen Gewebes57-60 . Dieser Prozess kann durch den Einsatz einer mechanischen Barrieremembran beeinflusst werden. Ein Nachteil nichtresorbierbarer Materialien besteht in der Notwendigkeit eines zweiten chirurgischen Eingriffs, um die Membran zu entfernen. Hierbei kann die Periostlösung zu einer krestalen Resorption des Alveolarknochens und somit zu einer Beeinträchtigung des Behandlungsergebnisses führen61 . Weiterhin wurde im Zusammenhang mit e- PTFE-Membranen häufig von einer Spontanperforation der bedeckenden Schleimhaut berichtet, die unweigerlich zu einer bakteriellen Kontamination des Membrankörpers führt und deren frühzeitige Entfernung erfordert62-64 . Um diese Nachteile zu umgehen, wurden während der letzten Jahre zahlreiche bioresorbierbare Membranen entweder aus natürlichen (Dura mater) oder synthetischen (PLA, PGA oder Polyurethan) Biomaterialien hergestellt und auf einen möglichen Einsatz für GBR-/GTR-Verfahren hin untersucht65-68 . Neuerdings wird zunehmend über den Einsatz von Membranen berichtet, die aus bovinem und porcinem Kollagen-Typ I und III gewonnen werden69 . Ein Material, das als Membran für GBR-/GTR- Verfahren zum Einsatz kommen soll, muss verschiedenartigen Anforderungen genügen. Neben der bereits o. g. Barrierefunktion wurde auf die Wichtigkeit der Stabilisierung des Blutkoagulums im Wundbereich hingewiesen70 . Auf der Basis zahlreicher experimenteller Untersuchungen am Hundemodell konnte unter Verwendung eines supraalveolären Defektmodells71 gezeigt werden, dass das Ausmaß der zu erwartenden parodontalen Regeneration primär von einer stabilen Adhärenz des Blutkoagulums auf der gereinigten Wurzeloberfläche abhängig zu sein scheint72,73 for 6 Copyright Schwarz et al. Dimensionsveränderungen des Alveolarknochens by Not . Die Hypothese dieser Untersuchungen bestand darin, dass durch eine Konditionierung der Implantologie 2006;14(4):000-000 Not for Publication Quintessence

Schwarz et al. Dimensionsveränderungen des Alveolarknochens a b c d e f g h i j Implantologie 2006;14(4):000-000 Not for Publication Copyright by Not for Quintessence 7 Abb. 3a bis j Defektanaloge Auffüllung von Extraktionsalveolen unter Verwendung von β-Trikalziumphosphat- Granula (β-TCP), die über Polylaktide (PLA) / Polyglykolide (PLG) nach Abformung der Wurzel des extrahierten Zahns in die entsprechende Form überführt werden. a Extrahierter Zahn 13 und analoges Wurzelreplikat. b Implantation individueller Replikas in die entsprechenden Extraktionsalveolen (011, 012, 013, 024) in subkrestaler Position. c Verlust der Wurzelreplikate 012 und 024 nach einem Tag. d Wurzelreplikat 024 nach Verlust. e Temporäre Streifeneinlage (Zinkoxid- Eugenol-Anästhesietamponade) zur Abdeckung der freiliegenden Alveolenwand. f Klinische Situation vier Wochen nach der Extraktion. g Klinische Situation drei Monate nach der Extraktion. h und i Intraoperative Defektdarstellung drei Monate nach der Extraktion und vor der Implantatinsertion. j Deutlich erkennbare bindegewebige Einkapselung residualer β-TCP-Granula in regio 011. Die bukkale Knochenlamelle ist fast vollständig resorbiert.

Schwarz et al. Dimensionsverän<strong>der</strong>ungen des Alveolarknochens<br />

a b c d<br />

e f<br />

g h<br />

i j<br />

Implantologie 2006;14(4):000-000<br />

Not for Publication<br />

Copyright by Not for<br />

Quintessence<br />

7<br />

Abb. 3a bis j Defektanaloge<br />

Auffüllung von<br />

Extraktionsalveolen unter<br />

Verwendung von<br />

β-Trikalziumphosphat-<br />

Granula (β-TCP), die<br />

über Polylaktide (PLA)<br />

/ Polyglykolide (PLG)<br />

nach Abformung <strong>der</strong><br />

Wurzel des extrahierten<br />

Zahns in die entsprechende<br />

Form überführt<br />

werden.<br />

a Extrahierter Zahn 13<br />

und analoges Wurzelreplikat.<br />

b Implantation individueller<br />

Replikas in die<br />

entsprechenden Extraktionsalveolen<br />

(011,<br />

012, 013, 024) in subkrestaler<br />

Position.<br />

c Verlust <strong>der</strong> Wurzelreplikate<br />

012 und 024<br />

nach einem Tag.<br />

d Wurzelreplikat 024<br />

nach Verlust.<br />

e Temporäre Streifeneinlage<br />

(Zinkoxid-<br />

Eugenol-Anästhesietamponade)<br />

<strong>zur</strong><br />

Abdeckung <strong>der</strong> freiliegenden<br />

Alveolenwand.<br />

f Klinische Situation<br />

vier Wochen nach <strong>der</strong><br />

Extraktion.<br />

g Klinische Situation<br />

drei Monate nach <strong>der</strong><br />

Extraktion.<br />

h und i Intraoperative<br />

Defektdarstellung drei<br />

Monate nach <strong>der</strong><br />

Extraktion und vor <strong>der</strong><br />

Implantatinsertion.<br />

j Deutlich erkennbare<br />

bindegewebige Einkapselung<br />

residualer<br />

β-TCP-Granula in regio<br />

011. Die bukkale<br />

Knochenlamelle ist fast<br />

vollständig resorbiert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!