Aktuelle Aspekte zur Beeinflussung der ... - 3GO
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nen Alveole ausgeprägter als im lingualen Anteil 2,26 .<br />
Hierduch kommt es unweigerlich zu einer Verschiebung<br />
des zentralen Alveolarfortsatzes in oraler Richtung<br />
26 . Das Ausmaß <strong>der</strong> Atrophie scheint dabei insbeson<strong>der</strong>e<br />
während <strong>der</strong> ersten drei Monate nach <strong>der</strong><br />
Zahnextraktion am augeprägtesten zu sein 22,27 . Die<br />
apikokoronale sowie bukkolinguale Verän<strong>der</strong>ung des<br />
Alveolarfortsatzes nach Zahnextraktion wurde in<br />
zahlreichen präklinischen und klinischen Untersuchungen<br />
bestimmt 1,2,22,28-30 (Tab. 1).<br />
Im Rahmen einer tierexperimentellen Untersuchung<br />
am Hundemodell wurde die Atrophie des Alveolarfortsatzes<br />
nach einer Zahnextraktion histologisch<br />
beschrieben 2 . Hierbei wurde beobachtet, dass<br />
ausgeprägte Dimensionsverän<strong>der</strong>ungen bereits innerhalb<br />
von acht Wochen stattgefunden hatten.<br />
Durch eine verstärkt ablaufende osteoklastische Aktivität<br />
kam es innerhalb dieses Zeitraums sowohl im<br />
bukkalen als auch im lingualen Anteil <strong>der</strong> Alveole zu<br />
einer krestalen Knochenresorption. Diese Erscheinungen<br />
waren jedoch im bukkalen Bereich <strong>der</strong> Extraktionsalveole<br />
am stärksten ausgeprägt. So betrug<br />
die vertikale Diskrepanz zwischen bukkalem und lingualem<br />
Knochenniveau nach acht Wochen ca.<br />
2 mm. Im Vergleich dazu war <strong>der</strong> bukkale Anteil <strong>der</strong><br />
Alveole nach einer Woche ca. 0,3 mm koronal des<br />
lingualen Anteils gelegen 2 . In klinischen Untersuchungen<br />
konnte festgestellt werden, dass innerhalb<br />
von vier bis zwölf Monaten nach Zahnextraktion mit<br />
3,1 bis 5,9 mm eine horizontale Atrophie um ca.<br />
50 % <strong>der</strong> initialen Breite des Alveolarkamms stattgefunden<br />
hatte 1,22,28-30 .<br />
Die vertikale Atrophie betrug in diesem Beobachtungszeitraum<br />
zwischen 0,7 und 1,5 mm 1,22,28 . Zudem<br />
scheint die Atrophie in apikokoronaler Richtung<br />
nach multiplen Zahnextraktionen stärker ausgeprägt<br />
zu verlaufen 27,31 (s. Tab. 1).<br />
Schwarz et al. Dimensionsverän<strong>der</strong>ungen des Alveolarknochens<br />
<strong>Beeinflussung</strong> <strong>der</strong><br />
Knochenregeneration in<br />
Extraktionsalveolen<br />
Während man durch augmentative Therapieverfahren<br />
versuchen kann, die Dimension des reduzierten<br />
Alveolarfortsatzes wie<strong>der</strong> herzustellen, beschreibt die<br />
Kammprophylaxe (socket preservation) ein Vorgehen,<br />
mit dem die initialen physiologischen Resorptionsvorgänge<br />
nach einer Zahnextraktion kompensiert<br />
werden sollen. Diese Maßnahme wäre jedoch theoretisch<br />
nur bei einem für eine Implantatinsertion initial<br />
ausreichenden Knochenangebot sinnvoll anwendbar.<br />
In den vergangenen Jahren wurden hierfür<br />
zahlreiche prophylaktische und therapeutische Maßnahmen<br />
vorgeschlagen.<br />
Extraktionsmethode<br />
Während <strong>der</strong> Zahnextraktion kann <strong>der</strong> Limbus alveolaris<br />
durch ein vorsichtiges Vorgehen weitestgehend<br />
erhalten werden, was wie<strong>der</strong>um einen positiven Einfluss<br />
auf die zu erwartenden Resorptionsvorgänge zu<br />
haben scheint 32 .<br />
Sofortimplantation<br />
Das primäre Ziel einer Sofortimplantation 33-38 ist neben<br />
einer Verkürzung <strong>der</strong> Behandlungsdauer die Erhaltung<br />
<strong>der</strong> knöchernen Dimension des Alveolarfortsatzes.<br />
In einer tierexperimentellen Untersuchung<br />
konnte jedoch beobachtet werden, dass die Resorptionsvorgänge<br />
im Bereich <strong>der</strong> bukkalen Kompakta<br />
durch die Sofortimplantation eines schraubenförmigen<br />
Titanimplantats nicht kompensiert werden konnten.<br />
In diesem Bereich kam es innerhalb eines Zeitraums<br />
von drei Monaten ebenfalls zu einem ausgeprägten<br />
vertikalen Knochenverlust von ca. 2 mm 39 .<br />
In einer klinische Re-entry-Untersuchung konnten<br />
Boticelli et al. 40 jedoch geringere vertikale Dimensionsverän<strong>der</strong>ungen<br />
im Bereich des bukkalen (0,3<br />
Studie Heilungsdauer Spezies Apikokoronale Bukkoorale<br />
[Monate] Verän<strong>der</strong>ung Verän<strong>der</strong>ung<br />
Schropp et al. 22 12 Mensch – 0,7 mm – 5,9 mm<br />
Araújo und Lindhe2 2 Hund – 1,9 ± 0,2 mm – 1,2 ± 0,1 mm bis – 2,7 ± 0,5 mm<br />
Araújo et al. 39 3 Hund – 2,2 ± 0,9 mm –<br />
Implantologie 2006;14(4):000-000<br />
Not for Publication<br />
Copyright by Not for<br />
Quintessence<br />
5<br />
Tabelle 1 Dimensionsverän<strong>der</strong>ungen<br />
des<br />
Alveolarfortsatzes nach<br />
Zahnextraktion [mm<br />
± SD]