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Aktuelle Aspekte zur Beeinflussung der ... - 3GO

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growth factor) und FGF (fibroblast growth factor) ab.<br />

Neben ihrem Effekt auf Osteoblasten und Osteoklasten<br />

üben sie Wirkungen (u. a. über Zellaktivität, Zellproliferation,<br />

Chemotaxis) auf weitere Zielzellen,<br />

wie Makrophagen, Granulozyten, Fibroblasten und<br />

Endothelzellen, aus und induzieren die Angiogenese,<br />

die für die Knochenregeneration bedeutsam ist 13-16 .<br />

Nach 14 Tagen konnte im marginalen Anteil <strong>der</strong><br />

Alveole bereits teilweise eine epitheliale Abdeckung<br />

des stark vaskularisierten mesenchymalen Bindegewebes<br />

beobachtet werden 3 . Zu diesem Zeitpunkt<br />

hatte sich das verbleibende parodontale Ligament,<br />

einschließlich <strong>der</strong> angrenzenden Lamina cribriformis,<br />

aufgelöst, sodass eine direkte Verbindung zwischen<br />

<strong>der</strong> provisorischen Matrix und den eröffneten Markräumen<br />

<strong>der</strong> angrenzenden Spongiosa zustande gekommen<br />

war. Mit <strong>der</strong> Neovaskularisation hatte sich<br />

die Ausbildung von Geflechtknochen bis in den zentralen<br />

Anteil <strong>der</strong> Extraktionsalveole manifestiert. In<br />

diesem Bereich waren letzte Anteile <strong>der</strong> provisorischen<br />

Matrix erkennbar.<br />

Nach 30 Tagen war <strong>der</strong> marginale Bereich <strong>der</strong> Alveole<br />

von einem gut organisierten fibrösen Bindegewebe<br />

mit typischer Ausbildung eines keratinisierten,<br />

mehrschichtigen Plattenepithels bedeckt. Erste Anteile<br />

des neu gebildeten Geflechtknochens zeigten<br />

die Ausbildung primärer Osteone als Zeichen einer<br />

Ausreifung in eine lamelläre Knochenstruktur. Zu diesem<br />

Zeitpunkt waren zahlreiche Osteoklasten sowohl<br />

im Bereich des Geflechtknochens als auch im lateralen<br />

krestalen Anteil <strong>der</strong> Alveole erkennbar 3 .<br />

Deren Auftreten symbolisiert den Beginn des Remodelings<br />

neu gebildeter sowie alter Knochenstrukturen.<br />

Dieser Prozess wird u. a. durch das Parathormon<br />

gesteuert, indem die Knochenresorption durch eine<br />

Aktivierung <strong>der</strong> Osteoklasten angeregt und gleichzeitig<br />

die Kollagensynthese, für die die Osteoblasten<br />

verantwortlich sind, gehemmt wird.<br />

Nach 60 und 90 Tagen war die Ausbildung einer<br />

überwiegend aus Geflechtknochen zusammengesetzten<br />

Hartgewebebrücke erkennbar, die die marginale<br />

Mukosa von <strong>der</strong> Alveole deutlich trennte. Dagegen<br />

wurden die Anteile des Geflechtknochens apikal<br />

dieser Hartgewebebrücke im zentralen Anteil <strong>der</strong><br />

Alveole überwiegend durch ein gut vaskularisiertes<br />

Knochenmark mit zahlreichen Fettzellen ersetzt.<br />

Nach 90 Tagen waren in diesem Bereich verbleibende<br />

Anteile des Geflechtknochens bereits in lamelläre<br />

Knochenstrukturen umgewandelt. Das Remodeling<br />

zeigte sich zu diesem Zeitpunkt auch deutlich im<br />

Randbereich des ehemaligen knöchernen Alveolarfachs3<br />

.<br />

Nach 120 und 180 Tagen war die marginale<br />

knöcherne Hartgewebebrücke zu einer lamellären<br />

Knochenstruktur ausgereift. Gleichzeitig war eine Insertion<br />

kollagener Fasern aus dem Bereich des bedeckenden<br />

Bindegewebes in die äußere Kortikalisstruktur<br />

erkennbar. Zu diesem Zeitpunkt konnte<br />

erstmals die Ausbildung einer bedeckenden Periostschicht<br />

beobachtet werden. Innerhalb des Knochenmarks<br />

waren nach 180 Tagen nur noch vereinzelte<br />

Anteile von Geflechtknochen nachweisbar3 (Abb. 2a<br />

bis d).<br />

In zahlreichen tierexperimentellen Studien wurden<br />

Faktoren untersucht, die eine vollständige knöcherne<br />

Ausheilung von Extraktionsalveolen beeinflussen<br />

könnten17-19 . So zeigten zum Beispiel junge<br />

Tiere eine dynamischere initiale Wundheilung und<br />

Osteoidbildung als ältere Tiere. Die Unterschiede<br />

zwischen beiden Gruppen waren jedoch nach 40 Tagen<br />

nicht mehr nachweisbar17 . Des Weiteren war die<br />

knöcherne Regeneration <strong>der</strong> Extraktionsalveole bei<br />

systemischen Störungen des Knochenmetabolismus<br />

und bei Diabetes mellitus verzögert abgelaufen18,19 .<br />

Von herausragen<strong>der</strong> Bedeutung scheinen jedoch<br />

lokale Faktoren, wie zum Beispiel <strong>der</strong> periapikale<br />

bzw. parodontale Zustand des extrahierten Zahns, zu<br />

sein. Durch entzündlich bedingte Osteolysen können<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Bereich <strong>der</strong> bukkalen Kompaktaschicht<br />

Fenestrations- und Dehiszenzdefekte entstanden<br />

sein, die durch ein unvorsichtiges Extraktionsverfahren<br />

weiter verstärkt werden können20 .<br />

Weiterhin kann die Regeneration <strong>der</strong> Extraktionsalveole<br />

durch postoperative Wundinfektionen negativ<br />

beeinflusst werden21 Copyright<br />

Schwarz et al. Dimensionsverän<strong>der</strong>ungen des Alveolarknochens<br />

by Not for<br />

.<br />

Knochenatrophie nach<br />

Zahnextraktion<br />

Nach einer Zahnextraktion unterliegt <strong>der</strong> Alveolarfortsatz<br />

einem physiologischen Remodellationsprozess.<br />

Hierbei handelt es sich um eine chronische, progressive<br />

und irreversible Verän<strong>der</strong>ung. Diese Remodellationsprozesse<br />

scheinen zudem lokal sehr<br />

unterschiedlich zu verlaufen 22 und zusätzlich von <strong>der</strong><br />

Implantologie 2006;14(4):000-000<br />

Not for Publication<br />

Quintessence<br />

3

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