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Aktuelle Aspekte zur Beeinflussung der ... - 3GO

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10 Schwarz et al. Dimensionsverän<strong>der</strong>ungen des Alveolarknochens<br />

Tabelle 2<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

Membranen für GBR-<br />

/GTR-Verfahren<br />

Anfor<strong>der</strong>ung Bedeutung<br />

1. Biokompatibilität – beeinflusst Zellattachment, Proliferation und Gewebeintegration<br />

– reduziert/verhin<strong>der</strong>t entzündliche Abbauvorgänge<br />

– antigenfrei<br />

2. Barrierefunktion – inhibiert Einwachsen schnell proliferieren<strong>der</strong> Epithel- und Bindegewebezellen in den<br />

Wundbereich<br />

3. Formstabilität – Volumenerhalt des Wundbereichs<br />

– Erhalt <strong>der</strong> Geometrie und Lokalisation des Augmentats<br />

4. Gewebeintegration – Stabilisierung des Blutkoagulums<br />

– verhin<strong>der</strong>t bindegewebige Einkapselung<br />

5. Semipermeabilität – ermöglicht frühzeitige transmembranöse Angiogenese<br />

6. klinische Handhabung – praktikable klinische Anwendbarkeit<br />

7. Sonstiges – histologischer Nachweis <strong>der</strong> Regeneration<br />

– erfolgreiche klinische Testung<br />

– Zulassung nach dem Medizinproduktegesetz<br />

atrophie 1,7 ± 0,7 mm in <strong>der</strong> Test- und 4,4 ± 0,7 mm<br />

in <strong>der</strong> Kontrollgruppe aufwies. Alle Differenzen zwischen<br />

den Gruppen waren statistisch signifikant.<br />

Vergleichbare Ergebnisse konnten auch durch<br />

den Einsatz von PLA-/PGA-Membranen erzielt werden<br />

29 . Eine frühzeitige Exposition <strong>der</strong> e-PTFE-Membran<br />

führte jedoch zu einer signifikanten Verschlechterung<br />

<strong>der</strong> klinischen Ergebnisse 30 . Um eine geschlossene<br />

Einheilung <strong>der</strong> Membran auch ohne<br />

koronale Verschiebeplastik zu ermöglichen, empfahlen<br />

Chen und Dahlin 99 die Abdeckung <strong>der</strong> Extraktionsalveole<br />

bzw. <strong>der</strong> Membran mittels eines Bindegewebetransplantats<br />

vom Gaumen. Mit dieser Technik<br />

konnten 22 von insgesamt 24 Membranen über einen<br />

Beobachtungszeitraum von sechs Monaten<br />

ohne Exposition einheilen 99 . Der Einfluss einer zusätzlichen<br />

Auffüllung <strong>der</strong> Extraktionsalveole mit Füllkörpern<br />

<strong>zur</strong> Membranunterstützung wird kontrovers<br />

diskutiert. Dies et al. 98 konnten zeigen, dass eine e-<br />

PTFE-Membran mit und ohne Einsatz eines allogenen<br />

o<strong>der</strong> xenogenen Knochenersatzmaterials nach<br />

sechs bis neun Monaten zu einer Regeneration bukkaler<br />

Dehiszenzdefekte im Bereich <strong>der</strong> Extraktionsalveole<br />

führte. Die histologische Qualität des regenerierten<br />

Knochens war jedoch in <strong>der</strong> Kontrollgruppe<br />

(ohne Knochenersatzmaterial) verbessert 98 . Vergleichbare<br />

Ergebnisse wurden auch von Carmagnola<br />

et al. 91 beschrieben, da <strong>der</strong> Einsatz eines xenogenen<br />

Knochenersatzmaterials überwiegend zu einer bindegewebigen<br />

Ausheilung im Bereich <strong>der</strong> Extraktionsalveole<br />

führte. Im Vergleich hierzu führte <strong>der</strong> alleinige<br />

Einsatz einer porcinen Typ-I-/Typ-III-Kollagenmembran<br />

zu einer vergleichbaren Knochenqualität<br />

Implantologie 2006;14(4):000-000<br />

wie in <strong>der</strong> unbehandelten Kontrollgruppe 91 . Obwohl<br />

allogene, xenogene und alloplastische Knochenersatzmaterialien<br />

in an<strong>der</strong>en Fallberichten die Knochenregeneration<br />

im Bereich <strong>der</strong> Extraktionsalveole<br />

positiv beeinflussen konnten, war <strong>der</strong>en Resorbierbarkeit<br />

im jeweiligen Beobachtungszeitraum in vielen<br />

Fällen nicht nachweisbar 89,96,97,100,101 . Becker et<br />

al. 102 beobachteten dagegen, dass sowohl allogene<br />

und xenogene als auch autogene Knochentransplantate<br />

zu einer Verzögerung <strong>der</strong> Wundheilung in <strong>der</strong><br />

Alveole führten (Abb. 5a bis d). Grundsätzlich konnte<br />

jedoch beobachtet werden, dass die Dimensionsverän<strong>der</strong>ungen<br />

im Bereich des Alveolarkamms nach einer<br />

Zahnextraktion durch die Methode <strong>der</strong> „Socket<br />

preservation“ im Vergleich zu einer unbehandelten<br />

Kontrollgruppe positiv beeinflusst werden können<br />

(Tab. 3).<br />

Schlussfolgerung<br />

Not for Publication<br />

Copyright by Not for<br />

Quintessence<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong>zeit verfügbarer Evidenz <strong>zur</strong><br />

<strong>Beeinflussung</strong> <strong>der</strong> Dimensionsverän<strong>der</strong>ungen des Alveolarknochens<br />

nach Zahnextraktion lassen sich<br />

nachfolgende Schlussfolgerungen formulieren:<br />

• Unter klinischen Gesichtspunkten sollte bei <strong>der</strong><br />

Entfernung eines nicht erhaltungswürdigen<br />

Zahns grundsätzlich so viel Knochen wie möglich<br />

erhalten werden.<br />

• Selbst nach atraumatischer Extraktionsweise und<br />

komplikationsloser postoperativer Wundheilung<br />

unterliegt die Extraktionsalveole einer Dimensionsverän<strong>der</strong>ung<br />

in horizontaler und vertikaler

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