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Detailliertes Programm - Hochschule für Gestaltung Offenbach

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Vom roten Mars<br />

und runden Atomen<br />

Bilder von Wissenschaft und Technik zwischen öffentlicher<br />

Wissensvermittlung und Faszinationsproduktion.<br />

Tagung im Rahmen der Förderinitiative »Wissen <strong>für</strong><br />

Entscheidungsprozesse« des BMBF und des DFG-<br />

Schwerpunktes 1143 »Wissenschaft, Politik und Gesellschaft«.<br />

Veranstalter:<br />

Ralf Adelmann, Alexander Gall, Jochen Hennig und Martina<br />

Heßler<br />

Ort: <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Gestaltung</strong>, <strong>Offenbach</strong><br />

25./26. Oktober 2007


<strong>Programm</strong> Donnerstag, 25. Oktober 2007<br />

9.30 – 10.00 Uhr Eröffnung<br />

Begrüßung:<br />

Prof. Peter Eckart, Dekan des FB Produktgestaltung, HfG <strong>Offenbach</strong><br />

Alexander Gall (DFG Schwerpunkt-<strong>Programm</strong>)<br />

Martina Heßler (BMBF-Förderinitiative Wissen <strong>für</strong> Entscheidungsprozesse)<br />

I. „Wahre Lücken?“ Zur Sichtbarmachung des Vergangenen<br />

Moderation: Jochen Hennig<br />

10.00 – 11.00 Uhr<br />

Hans-Jürgen Lechtreck<br />

„Ein seltsames Gemisch von Wahrheit und Dichtung“.<br />

Taxidermische Präparate des Gorillas und ihr literarischer Kontext im 19. Jahrhundert<br />

Oliver Hochadel<br />

Lucy wie sie leibt und lebt.<br />

Dermoplastiken und virtuelle Rekonstruktionen in der Paläoanthropologie<br />

11.00 – 11.20 Uhr Pause<br />

II. Faszination und Wissensproduktion<br />

Moderation: Ralf Adelmann<br />

11.20 – 12.00<br />

Natascha Adamowsky<br />

Visualisierung des Unbekannten.<br />

Medienästhetische Überlegungen zu wissenschaftspopulärer Bildproduktion<br />

12.00–12.40<br />

Nina Samuel<br />

‚Erzwingen – knacken – Tötungsbiß‘.<br />

Bilderwissen der nichtlinearen Dynamik zwischen Labor und Publikation<br />

12.40 – 14.00 Uhr Lunch<br />

III. Visuelle „boundary objects“ und ihre Präsentation in der<br />

Öffentlichkeit<br />

Moderation: Jochen Hennig<br />

14.00 – 15.00 Uhr<br />

Charlotte Bigg<br />

What’s in a line?<br />

Eine visuelle Geschichte des Brownschen Bewegungs-Diagramms<br />

Sebastian Linden<br />

Die Karte der kosmischen Hintergrundstrahlung in Wissenschaft und Öffentlichkeit<br />

15.00 – 15.20 Uhr Pause<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 1


IV. Visualisierungstechniken und Popularisierung<br />

Moderation: Ralf Adelmann<br />

15.20 – 16.00<br />

Thilo Habel<br />

Zackenprofile und Strichwolken.<br />

Lithografie und Xylografie im publizistischen Experiment um 1850<br />

16.00 – 16.40<br />

Alexander Gall<br />

Populäre Wissenschaft in Holzstich und Fotografie um 1900<br />

16.40 – 17.20<br />

Ann-Sophie Lehmann<br />

How to render Jupiter (Jupiter und andere Kunstwerke).<br />

Zur Interaktion naturwissenschaftlicher und künstlerischer Prozesse bei der Herstellung<br />

photorealistischer Computergraphiken<br />

17.20 – 17.40 Uhr Pause<br />

V. Der Blick zur Kunst<br />

Moderation: Christian Janecke (HfG)<br />

17.40 – 18.15<br />

Tim Otto Roth<br />

Pixelsex oder zellulärer Automat?<br />

Kunst trifft Wissenschaft jenseits von musealer Pauschalkritik und Science-Event<br />

18.15 – 18.30 Uhr Pause<br />

18.30 – 19.30<br />

Peter Müller<br />

Werkstattgespräch über die Zeichnungsserie<br />

"„L.Y.S.S.A. wäre natürlich unpassend gewesen“ von Julia Bellberg, Toronto/„Syndrome und vier<br />

Dekaden Forschung“ von Stefan Poller, Brüssel"<br />

(von Peter Müller und Adrian Nießler)<br />

20:00 Uhr Abendessen<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 2


<strong>Programm</strong> Freitag, 26 Oktober 2007<br />

VI. Visuelle Überzeugungsstrategien<br />

Moderation: Martina Heßler<br />

9.30 – 10.10<br />

Stefanie Klamm<br />

Populäre und Nicht-populäre Bilder.<br />

Klassische Archäologie im 19. Jahrhundert<br />

10.10 – 10.50<br />

Barbara Wurm<br />

Von „Erde und Himmel“ zur „Ionisierung“ des Menschen.<br />

Populärwissenschaftliche Filme der frühen Sowjetunion und<br />

ihre (nicht-)filmischen Verfahren<br />

10.50 – 11.10 Uhr Pause<br />

VII. Roter Mars und bunte Sterne – Darstellungen der Astronomie in<br />

der Öffentlichkeit<br />

Moderation: Jan Frercks<br />

11.10 – 11.50<br />

Thomas Hensel – fällt aus !<br />

Von Canali, Himmelsschiffen und Sterndämonen.<br />

Der Planet Mars als Leitstern der Bildwissenschaft<br />

11.50 – 12.45 Uhr<br />

Ralf Adelmann<br />

Natural – Representative – Enhanced.<br />

Medialisierung und Popularisierung astronomischer Bilder<br />

Rolf Nohr<br />

Amateurastronomie und das Bild vom Mars<br />

12.45 – 14.15 Uhr Lunch<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 3


VIII. Medialisierung der Wissenschaften<br />

Moderation: Alexander Gall<br />

14.15 – 15.00.<br />

Ulf von Rauchhaupt, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung<br />

„Und was zeigen wir da?“<br />

Welche Bilder im Wissenschaftsteil einer Sonntagszeitung auftauchen<br />

– und warum<br />

15.00 – 15.15 Uhr Pause<br />

15.15 – 16.15 Uhr<br />

Christoph Bieber, Benjamin Drechsel<br />

Bilder im Staatsdienst.<br />

Instrumentalisierungsstrategien visueller politischer Kommunikation<br />

Karin Bruns<br />

„Die Erde glüht“.<br />

Vom Orientierungswissen „Klima“ zum mediopolitischen<br />

Katastrophismus<br />

Kommentar: Helmuth Trischler<br />

ca. 17.00 Uhr Ende<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 4


„Visualisierungen in der Wissenskommunikation. Analysen zur<br />

Frage einer »digitalen Zäsur« und ihrer Konsequenzen in der<br />

Forschungspraxis und der Kommunikation in der<br />

Öffentlichkeit“<br />

Das Projekt wird Im Rahmen der BMBF-Förderinitiative Wissen <strong>für</strong><br />

Entscheidungsprozesse - Forschung zum Verhältnis von<br />

Wissenschaft, Politik und Gesellschaft gefördert.<br />

Kurzbeschreibung des Projekts<br />

Das Forschungsvorhaben analysiert die Rolle von Visualisierungen in der Wissensproduktion und der<br />

Wissenskommunikation. Der mittlerweile unbestrittene Befund, dass Naturwissenschaften keine<br />

ausschließlich logisch-diskursiven Disziplinen darstellen, sondern dass sich ihre Forschung<br />

wesentlich in Bildern vollzieht, sowie deren enorme Relevanz in der Wissenskommunikation<br />

unterstreichen die Notwendigkeit, sich über die jeweilige historische Funktion und die grundsätzliche<br />

theoretische Struktur von Bilderwissen klar zu werden. Aktuell liegt die besondere Herausforderung<br />

zweifellos in der »digitalen Zäsur«, die daher im Zentrum des geplanten Vorhabens stehen soll. Die<br />

Digitalisierung der Wissenschaften erscheint als ein erkenntnistheoretisch außerordentlich relevantes<br />

Problem, da sich mit ihr sowohl die instrumentellen Produktionsbedingungen des Bilderwissens<br />

(durch die digitale Bildgenerierung und -verarbeitung) als auch häufig die Voraussetzungen der<br />

Erkenntnisgewinnung (z.B. riesige Datenmengen, die in einen interpretierbaren Zustand gebracht<br />

werden müssen) verändert haben. Ziel des Projektes ist es vor allem, den epistemischen Status des<br />

Bilderwissens zu untersuchen.<br />

Das Projekt gliedert sich in drei zentrale Untersuchungsebenen:<br />

a) bild- und medientheoretische Aspekte<br />

b) die Untersuchung der wissenschaftlichen Praxis der<br />

Bildherstellung und -verwendung<br />

c) die Analyse der visuellen Wissenskommunikation in der Öffentlichkeit<br />

a) Bild- und medientheoretische Aspekte<br />

Der epistemische Status von Wissen unterscheidet sich je nach medialem Format (Zahl, Bild, Text),<br />

ohne dass diese Unterschiede als Bedingungen der Wissensproduktion systematisch untersucht<br />

wären. Die Untersuchung des Bildlichen als einer eigenen Wissensform mit spezifischen Potentialen<br />

und Grenzen (vor allem im Hinblick auf Nichtwissen oder Uneindeutigkeiten) soll dazu beitragen, die<br />

Bedingungen der Wissensproduktion zu reflektieren. Dabei wird – in Auseinandersetzung mit<br />

Bildtheorien – der Frage nachgegangen, wie sich naturwissenschaftliche Verbildlichungsstrategien<br />

wie Tabellen, Diagramme, Fotografien und digitale Bilder zwischen Bild und Text verorten lassen. Die<br />

zentrale Frage ist, inwieweit Transformationen zwischen verschiedenen Darstellungsformaten jeweils<br />

das Wissen verschieben. ( Christina Hanke / Dieter Mersch, Uni Potsdam, Europäische<br />

Medienwissenschaften, und Martina Heßler, <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Gestaltung</strong>, <strong>Offenbach</strong>)<br />

b) Untersuchung der wissenschaftlichen Praxis<br />

Im Anschluss an jüngere Studien der Wissenschaftsforschung wird von der Grundannahme<br />

ausgegangen, dass es zum Verständnis der Funktion von Bildern und vor allem ihres epistemischen<br />

Status notwendig ist, nicht nur die fertigen Endprodukte zu untersuchen, sondern vor allem die Praxis<br />

wissenschaftlicher Bildproduzenten sowie die instrumentellen Bedingungen der Herstellung von<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 5


Bildern. Schwerpunkt der Untersuchungen soll dabei sein, wie die Digitalisierung die<br />

wissenschaftliche Praxis sowie die Publikationspraxis verändert hat. Methodisch basiert dieser<br />

Arbeitsschritt auf der ethnologischen Beobachtung wissenschaftlicher Praxis, auf Interviews sowie auf<br />

einer historischen Analyse der Einführung digitaler Techniken in das wissenschaftliche Arbeiten.<br />

c) Visuelle Wissenskommunikation<br />

Bilder stehen nicht <strong>für</strong> sich allein. Ihr Sinn ergibt sich wesentlich aus ihrem Kontext und entsprechend<br />

verändert die Transformation von Bildern in einen anderen Kontext ihren epistemischen Status und<br />

führt zu einer Bedeutungsverschiebung. Die gleichen Bilder haben jeweils eine unterschiedliche<br />

Bedeutung, je nachdem, ob sie in Fachjournalen oder in populärwissenschaftlichen Zeitschriften oder<br />

Tageszeitungen publiziert werden.<br />

Indem Peter Weingart von der »Medialisierung der Wissenschaft« spricht, verweist er auf veränderte<br />

Bedingungen, die auch die Produktion und Publikation von Wissenschaftsbildern betreffen. (Weingart<br />

2001) Bedeutend ist dies vor allem angesichts eines erhöhten Legitimations- und<br />

Glaubwürdigkeitsdruckes, dem die Wissenschaften ausgesetzt sind und der sie in Konkurrenz um<br />

Zustimmung und Forschungsgelder zwingt. Gerade Bilder eignen sich, um Faszination und<br />

Aufmerksamkeit zu wecken. Die Möglichkeiten der Digitalisierung änderten, so die These, die Rolle<br />

und Bedeutung von Bildern in der Wissenskommunikation.<br />

Um die Bedeutung einer Zäsur digitaler Bilder zu untersuchen, erweist sich zum einen eine<br />

diachrone Untersuchung von Verbildlichungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Hinblick<br />

auf Bildtraditionen, ihre Ästhetik und ihr Zusammenspiel mit Text als sinnvoll. Zum anderen steht die<br />

Frage im Mittelpunkt, welche Bilder überhaupt an die Öffentlichkeit gelangen und, eng damit<br />

verbunden, inwieweit die »öffentlichen« Bilder wiederum Rückwirkungen auf die<br />

innerwissenschaftlichen Bildproduktionen haben. Daher werden die Wechselwirkungen von Bildern in<br />

der öffentlichen Wissenskommunikation, dem fachinternen und dem Laien-Diskurs untersucht.<br />

Fallstudien<br />

Diese Fragen sollen anhand zweier Fallstudien, der Nanotechnologie (Jochen Hennig, HU-Berlin,<br />

Helmholtz-Zentrum, Das Technische Bild) und der Astronomie (Dr. Ralf Adelmann, Dr. Jan Frercks),<br />

erforscht werden. Damit werden erstens zwei Wissenschaftsfelder untersucht, <strong>für</strong> die der Gebrauch<br />

von Bildern im Erkenntnisprozess konstitutiv ist und die beide von hoher Öffentlichkeitsrelevanz sind.<br />

Zweitens geraten so zwei Wissenschaftsfelder in den Blick, die auf unterschiedlichen<br />

Untersuchungsebenen agieren: der Nanobereich auf der einen, der Kosmos auf der anderen Seite.<br />

Drittens spielt in beiden Feldern die Digitalisierung der visuellen Erkenntnis eine große Rolle. Viertens<br />

gerät zum einen eine Laborwissenschaft, zum anderen eine Feldwissenschaft in den Fokus. Während<br />

die Nanotechnologie eine typische Laborwissenschaft darstellt, galt (und gilt) die Astronomie als<br />

Feldwissenschaft, die allerdings, so die These Knorr-Cetinas, durch die Fotografie und schließlich vor<br />

allem durch Digitalisierung zunehmend zu einer Laborwissenschaft transformiert werde, weshalb sie<br />

ein besonders geeignetes Untersuchungsobjekt <strong>für</strong> die Frage der Konsequenzen einer »ditigalen<br />

Zäsur« darstellt. Der Vergleich zweier Wissenschaftsfelder, einer Labor- und einer Feldwissenschaft,<br />

erlaubt es darüber hinaus, die Frage nach einer »visuellen Kultur« bzw. nach »visuellen Kulturen« in<br />

den Naturwissenschaften zu stellen.<br />

Literatur zur Thematik<br />

Hennig, Jochen (2006): »Aspekte instrumenteller Bedingungen in Bildern der<br />

Rastertunnelmikroskopie.« In: Helmar Schramm / Ludger Schwarte / Jan Lazardzig (Hg.):<br />

Instrumente in Wissenschaft und Kunst – Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert.<br />

Berlin, S. 377-391.<br />

Hennig, Jochen (2006): »Changes in the Design of Scanning Tunneling Microscopic Images from 1980<br />

to 1990.« In: Joachim Schummer, Davis Baird (Hg.): Nanotechnology Challenges: Implications fpr<br />

Philosophy, Ethics and Society. Singapore u.a., S. 143-163. (Projekt Visualisierung)<br />

Hennig, Jochen (2006): »Die Versinnlichung des Unzugänglichen – Oberflächendarstellungen in der<br />

Zeitgenössischen Mikroskopie.« In: Martina Heßler (Hg.): Konstruierte Sichtbarkeiten.<br />

Wissenschafts- und Technikbilder seit der Frühen Neuzeit. München, S. 99-116.<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Hennig, Jochen (2006): »Lokale Bilder in globalen Kontroversen. Die heterogenen Bildwelten der<br />

Rastertunnelmikroskopie.« In: Inge Hinterwaldner / Markus Buschhaus (Hg.): The Picture's Image.<br />

Wissenschaftliche Visualisierung als Komposit. München, S. 243-260.<br />

Heßler, Martina (2005): »Bilder zwischen Kunst und Wissenschaft. Neue Herausforderung <strong>für</strong> die<br />

Forschung.« In: Geschichte und Gesellschaft, Jg. 3 / H. 2, S. 266-292.<br />

Heßler, Martina (2006): »Der Imperativ der Sichtbarmachung. Zu einer Bildgeschichte der<br />

Unsichtbarkeit.« In: Bildwelten des Wissens, 4/2, S. 69-79.<br />

Heßler, Martina (2006): »Die Konstruktion visueller Selbstverständlichkeiten. Überlegungen zu einer<br />

Visual History der Wissenschaft und Technik.« In: Gerhard Paulmann (Hg.): Visual History. Ein<br />

Studienbuch. Göttingen 2006, S. 76-95.<br />

Heßler, Martina (2006): »Einleitung. Annäherung an Wissenschaftsbilder.« In: dies. (Hg.): Konstruierte<br />

Sichtbarkeiten. Wissenschafts- und Technikbilder seit der Frühen Neuzeit. München, S. 11-37.<br />

Heßler, Martina (2006): »Von der doppelten Unsichtbarkeit digitaler Bilder.« In: Zeitenblicke, 5 / 3.<br />

Themenheft »Digitale Medien und Wissenschaftskulturen«.<br />

http://www.zeitenblicke.de/2006/3/Hessler<br />

Heßler, Martina (Hg) (2006): Konstruierte Sichtbarkeiten. Wissenschafts- und Technikbilder seit der<br />

Frühen Neuzeit. München.<br />

Mersch, Dieter (2006): »Naturwissenschaftliches Wissen und Bildliche Logik.« In: Martina Heßler<br />

(Hg.): Konstruierte Sichtbarkeiten. Wissenschafts- und Technikbilder seit der Frühen Neuzeit.<br />

München, S. 405-420.<br />

Weitere Informationen zur BMBF-Förderinitiative siehe:<br />

http://www.sciencepolicystudies.de/index.htm<br />

sowie zum Projekt „Visualisierungen in der Wissenskommunikation“ siehe:<br />

http://www.sciencepolicystudies.de/projekt/visualisierung/index.htm<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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DFG-Schwerpunkt 1143<br />

Wissenschaft, Politik und Gesellschaft<br />

Deutschland im internationalen Zusammenhang im späten 19. und im<br />

20. Jahrhundert: Personen, Institutionen, Diskurse<br />

Das Schwerpunktprogramm 1143 der Deutschen Forschungsgemeinschaft macht auf vordringliche<br />

Forschungsfragen in der Wissenschaftsgeschichte im deutschsprachigen Raum aufmerksam. Es zielt<br />

damit erstens auf eine inhaltliche Orientierung auf zentrale Fragestellungen und zweitens auf eine<br />

Verstärkung der internationalen Vernetzung dieses Problemgebietes. Die Themenfelder orientieren<br />

sich einerseits an Genese und Struktur von Wissenschaft in der Gesellschaft, andererseits an<br />

Wechselwirkungen in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.<br />

Das Schwerpunktprogramm macht auf vordringliche Forschungsfragen in der<br />

Wissenschaftsgeschichte im deutschsprachigen Raum aufmerksam. Es zielt damit erstens auf eine<br />

inhaltliche Orientierung auf zentrale Fragestellungen und zweitens auf eine Verstärkung der<br />

internationalen Vernetzung dieses Problemgebiets. Das <strong>Programm</strong> zielt ferner auf eine breite<br />

disziplinäre und interdisziplinäre Anschlussfähigkeit. Wissenschaftshistorisch interessierte<br />

Fachvertreter aus Geistes-, Sozial-, Kultur- und Rechtswissenschaften, aus Medizin, Mathematik,<br />

Natur- und Technikwissenschaften werden zur Mitwirkung ermuntert.<br />

Vorrangig im Schwerpunkt sollen die folgenden Fragestellungen sein:<br />

• Welche strukturellen Besonderheiten (oder Anschlussfähigkeiten) weisen das deutsche<br />

Wissenschaftssystem und die deutsche Wissenschaftskultur sowie die in ihnen agierenden<br />

Einzeldisziplinen in internationaler Perspektive auf?<br />

• Wie beeinflussten kulturell geprägte Themenstellungen, Forschungsstile oder strukturell bzw.<br />

politisch bedingte Entwicklungspfade längerfristig wirksame Verhaltens- und<br />

Verfahrensmuster in den Wissenschaften über mehrfache politische Systembrüche hinweg?<br />

• Wie sind fachspezifische Entwicklungen in disziplinenübergreifenden Perspektiven zu<br />

gewichten und auf transdisziplinäre Problemhaushalte zurückzubeziehen<br />

Unverzichtbar bei der Beantwortung dieser Fragen sind die Vergleichs- bzw. Bezugsperspektiven, die<br />

mit der im Titel genannten doppelten Trias einerseits in der Problemstellung - Wissenschaft, Politik,<br />

Gesellschaft -, andererseits im analytischen Zugriff - Personen, Institutionen, Diskurse - benannt sind.<br />

Erwartet wird nicht, dass alle Einzelprojekte des Schwerpunktprogramms auf alle dieser Kategorien im<br />

gleichen Masse bezug nehmen. Das <strong>Programm</strong> stellt mit ihnen ein Bezugsraster bereit, aus dem<br />

Themenfelder abgeleitet werden.<br />

Solche Fragen schließen Spezialstudien in Teilbereichen keineswegs aus; dabei sind indes auf<br />

Transnationalität, Transepochalität und Transdisziplinarität zu achten. Die Perspektive sollte über ein<br />

spezielles Thema hinausreichen; enggeführte Disziplinengeschichte ist zu vermeiden; bei Themen mit<br />

einem kurzen Untersuchungszeitraum sollten vorrangig Umbruchzeiten mit je spezifischen (Dis-)<br />

Kontinuitätsproblemen in den Blick gelangen.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://spp1143.geschichte.hu-berlin.de/site/lang__de/3962/default.aspx<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 8


Prof. Dr. Natascha Adamowsky<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Visualisierung des Unbekannten – medienästhetische<br />

Überlegungen zu wissenschaftspopulärer Bildproduktion<br />

Im Rahmen einer größeren Arbeit über das Dispositiv des Wunderbaren in der Moderne beschäftige<br />

ich mich mit wissenschaftsästhetischen Fragen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht jener Moment<br />

tiefer Verwunderung, in dem sich dem Forscherauge ein Anblick des Neuen bietet. Dieses Neue muss<br />

visualisiert werden, um sowohl den Fachkollegen als auch der Öffentlichkeit kommuniziert werden zu<br />

können. Wie aber kommen die Bilder des Neuen zustande?<br />

Forscher thematisieren auf unterschiedliche Weise die Erfahrung einer Blindheit im Angesicht des<br />

Unbekannten und die Verarbeitung dieser Erfahrung als eine Form der Übersetzung in Texte und Bilder<br />

des Bekannten. Die bildlichen Vorbilder werden dabei transformiert und zu neuen Collagen<br />

zusammengesetzt und transportieren als eine Art ‚visuelle Metaphern’ Bedeutungsspuren ihrer<br />

Herkunftskontexte. Diese Herkunftskontexte können die Künste, die Populärkultur, aber auch andere<br />

wissenschaftliche Visualisierungspraktiken sein.<br />

Das Material, an dem diese und andere Strategien der Bildproduktion analysiert werden sollen,<br />

zeigt eine Welt, die einer Grundvoraussetzung jedes Bildes entbehrt, nämlich Licht. Die unterseeische<br />

Welt ist nicht <strong>für</strong> den Menschen und sein bevorzugtes Erkenntnisorgan, das Auge, gemacht. Im kalten<br />

Licht unserer Scheinwerfer verwandeln sich die Geschöpfe der Tiefsee in fahle Gespenster, blutrote<br />

Tiefseewölfe und andere Horrorgestalten. So zumindest schildert der amerikanische Naturforscher<br />

William Beebe seine Erfahrung, als er 1934 als erster Mensch in einer 1,50 Meter großen Kugel, der<br />

Bathysphere, in eine Tiefe von 923 m vordrang. Die Farbtafeln, die nach seinen Skizzen und den<br />

Mitschriften seiner Telefonate mit dem Mutterschiff angefertigt wurden, zeigen eine seltsame<br />

Traumwelt, die dennoch, berücksichtigt man die eingeschränkten Beobachtungsbedingungen,<br />

erstaunlich präzise Meereslebewesen präsentiert. Beebes Bilder hatten wissenschaftlichen Anspruch<br />

und wollten gleichzeitig faszinieren, nicht zuletzt erschienen seine Farbtafeln im National Geographic.<br />

Anhand dieser frühen Bilder der Tiefsee soll einer doppelten Funktion wissenschaftlicher Bilder von<br />

‚sensationellen Entdeckungen’ nachgegangen werden. Zum einen sollen sie faszinieren und<br />

aufklären, zum anderen aber, und das wird zu zeigen sein, transportieren sie weniger ein Wissen vom<br />

Neuen als ein Moment tiefster Verwunderung. So enthüllt denn der Lichtstrahl der Bathysphere auch<br />

kein Rätsel, sondern zeigt die Umrisse eines neuen ergreifenden Geheimnisses. In diesem<br />

Zusammenhang sollen erste Anhaltspunkte <strong>für</strong> eine naturwissenschaftliche Produktionsästhetik des<br />

Wunderbaren vorgestellt werden.<br />

Dr. Benjamin Drechsel Dr. Christoph Bieber<br />

Ludwig Boltzmann Institut Giessen Institut <strong>für</strong> Politikwissenschaft Gießen<br />

Bilder im Staatsdienst<br />

Instrumentalisierungsstrategien visueller<br />

politischer Kommunikation<br />

Ein wesentliches Element des im November 2005 in Deutschland eingeführten biometrischen<br />

Reisepasses ist das fotografische Gesichtsbild. Wir möchten insbesondere zwei Problemdimensionen<br />

dieser staatlichen Bildbemächtigung aufzeigen: zum einen die Wissenschaftsgeschichte des<br />

Gesichtsbildes als Identifizierungsinstrument, zum anderen werfen die aktuellen Bedingungen und<br />

Möglichkeiten intersubjektiv überprüfbarer Bilderzeugnisse im Zusammenhang mit dem politischen<br />

Sicherheitsdiskurs des beginnenden 21. Jahrhunderts zahlreiche Fragen auf.<br />

Die scheinbar ideologiefreien Passfotos des beginnenden 21. Jahrhunderts basieren auf einer<br />

problematischen Bildtradition; das digitale Passbild von heute hat über das Verbrecherfoto des 19.<br />

Jahrhunderts gemeinsame Wurzeln mit der Physiognomik, die anatomischen Merkmalen bereits seit<br />

der Antike charakterologische Bedeutung zuschreibt. Der erste Teil des Vortrags skizziert in groben<br />

Zügen die allmähliche Verwissenschaftlichung der Identifizierung per Gesichtsbild bis hin zum<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 9


zweiteiligen Personenbild und „portrait parlé“ das erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmend<br />

durch die Daktyluskopie (Fingerabdruckerkennung) ersetzt worden ist. Trotz dieser Abwertung der<br />

Identifizierung über Gesichtsbilder zeigen unsere Personalausweise und Reisepässe bislang noch<br />

immer Gesichter und keine Fingerabdrücke (oder gar DNA-Sequenzen), was die Wirkmächtigkeit der<br />

aufgezeigten Tradition eindrucksvoll bestätigt.<br />

Der zweite Teil des Vortrags unternimmt den Versuch, auf der knapp skizzierten Basis einige Fragen<br />

und Thesen zu Rolle und Funktion von Bildern im aktuellen Sicherheitsdiskurs zu entwickeln. Weshalb<br />

behaupten sich Portraitbilder als zentrales Werkzeug der Personenidentifizierung? Wann<br />

verschwinden technikferne Rituale wie die „Passkontrolle“ zugunsten modernerer biometrischer<br />

Erkennungsverfahren? Welche Barrieren verlangsamen oder verhindern die flächendeckende<br />

Implementierung nicht-visueller Kontrollmechanismen? Gibt es noch andere Interessen, die in das<br />

schwierige Feld der „Sicherheitspolitik“ hineinwirken und zu einer Strukturierung neuer Kontroll- und<br />

Überwachungsregimes beitragen?<br />

Dr. Charlotte Bigg<br />

Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Wissenschaftsgeschichte in Berlin<br />

WHAT’S IN A LINE? Eine visuelle Geschichte des Brownschen<br />

Bewegungs-Diagramms<br />

Im Jahre 1909 veröffentlichte der französische Chemiker Jean Perrin diese Darstellung der Brownschen<br />

Bewegung einzelner, in Flüssigkeit suspendierter Partikel. Dieses Bild sollte als experimenteller<br />

Beweis einer neuen, ursprünglich von Albert Einstein vorgeschlagenen Methode der<br />

Geschwindigkeitsmessung der Partikel dienen. Anhand dieses und weiterer Experimente konnte Perrin<br />

den endgültigen Beweis der Existenz der Atome anbringen, wo<strong>für</strong> er 1926 den Nobelpreis erhielt.<br />

Dieses Bild wurde entsprechend oft von Perrin selbst und anderen in öffentlichen Vorträgen vorgeführt<br />

und abgedruckt, so daß es - zumindest unter Wissenschaftlern – bis heute einen hohen<br />

Wiedererkennungswert besitzt.<br />

Obwohl sie noch heute selbstverständlich als ‘Brownsche Bewegung’ erkannt wird, ist die Geschichte<br />

der Erfindung, Verbreitung und nachfolgenden Deutungen dieser visuellen Darstellung bisher<br />

unerforscht geblieben und soll in dem Beitrag dargestellt werden. Bemerkenswert ist, dass außer<br />

Perrin kein anderer Wissenschaftler, der Einsteins neuen Methoden experimentell zu prüfen<br />

versuchte, eine solche Art der Darstellung entwickelte. Vielmehr entstand dieses Diagramm aus einer<br />

Koinzidenz verschiedener visueller Kulturen in dem engen Pariser Milieu um Perrin - von der<br />

Physiologie und Filmtechnik bis zur physikalischen Chemie und mathematischen Theorie. Damit zeugt<br />

das Brownsche Bewegungs-Diagramm einerseits von den Wechselwirkungen zwischen verschiedenen<br />

naturwissenschaftlichen Disziplinen und zwischen Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit um 1900,<br />

und anderseits von der Fruchtbarkeit eines Bildes als eigenständiger Wissenserzeuger, -träger und -<br />

vermittler.<br />

Prof. Dr. Karin Bruns<br />

Universität <strong>für</strong> künstlerische und industrielle <strong>Gestaltung</strong> Linz/A<br />

"Die Erde glüht"<br />

Vom Orientierungswissen 'Klima' zum<br />

mediopolitischen Katastrophismus<br />

„Die Erde glüht“, titelte die BILD am 23.2.2007 im Anschluss an den „geheimen Bericht des<br />

Weltklimarates der UNO, IPCC. Am Abend desselben Tages bringen „heute“, „Zeit im Bild“,<br />

„Tagesschau“ usw. komprimiert Bildmaterial von Überschwemmungen, Hurrikanen und<br />

schmelzendem Treibeis. Kaum mehr zu übersehen lassen sich hier Einschreibungen aus dem Genre<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 10


der Science Fiction und dem Format des Katastrophenfilms oder –reports im politischen<br />

Mediendiskurs erkennen – jedoch: warum penetriert der „Save the Earth“-Topos nach langjähriger<br />

ökologischer Debatte über die Klimaprognosen genau zu diesem Zeitpunkt die politische<br />

Berichterstattung von den so genannten Boulevardzeitungen und –magazinen bis zu „Tagesschau“<br />

und „Tagesthemen“ und wird zur hegemonialen Rede? „Plötzlich“ wissen wir, dass der Klimawandel<br />

„definitiv“ stattfindet. Zeitgleich erklärt Angela Merkel Klimaschutz zum Thema des deutschen EU-<br />

Ratsvorsitzes; und noch 2004/2005 antagonistisch umkämpfte Thesen zur Erderwärmung und<br />

„Angst“ als medialem Psycho-Faktor (z.B. in Michael Chrichtons Bestseller „State of Fear“) werden mit<br />

der „Klimakatastrophe im Winter 2006/2007“ zu dominanten Argumenten der politischen Rhetorik<br />

und Journalistik.<br />

Welchen Anteil, so möchte ich in dem Vortrag fragen, besitzen Medienkampagnen wie Al Gores<br />

Promotiontour um und mit dem Film An Inconvenient Truth (USA 2006, R: David Guggenheim), welcher<br />

zahlreiche Filmpreise in den USA und Europa erhielt und erfolgreich in den europäischen Kinos lief,<br />

am Definitiv-Werden einer meteorologischen Hypothese, am Manifest-Werden des Prognostischen?<br />

Welche Unterschiede und Ähnlichkeiten lassen sich in der mediopolitischen Kette von Institutionen,<br />

Lobbyismus, Nachrichtenagenturen, TV-Sendern, Politiker/innen/Parteien, Medienkonzernen und<br />

Zeitungsredaktionen zu Medienereignissen wie der Club of Rome-Debatte der 1970er Jahre finden (s.<br />

den ersten „Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“ mit dem Titel „Die Grenzen des<br />

Wachstums“, verfasst von Dennis L. Meadows, Donella H. Meadows und Erich Zahn, 1972 erschienen<br />

unter dem Originaltitel „The Limits to Growth“) ? Wie also kommt es zur Konvertierung des<br />

Orientierungswissens ‚Wetter’ in ein mediales und intermediales Katastrophenszenario, in dem uns<br />

nur noch 13 Jahre bleiben, um „die Erde zu retten“ (BILD)?<br />

Dr. Alexander Gall<br />

Forschungsinstitut <strong>für</strong> Technik- und Wissenschaftsgeschichte - Deutsches Museum<br />

Populäre Wissenschaft in Holzstich und Fotografie um 1900<br />

Ausgelöst durch Verbesserungen der Ducktechnik fand um 1900 in der Massenpresse binnen weniger<br />

Jahre ein Medienwechsel vom Holzstich zur Fotografie bzw. zur Autotypie statt. In der Folge etablierten<br />

sich primär mit Fotos illustrierte Zeitschriften, wie die Berliner Illustrirte Zeitung oder Die Woche mit<br />

hohen Auflagen auf dem Markt und lösten Familienblätter wie die Gartenlaube als Leitmedien ab. In<br />

dem Vortrag geht es um die Frage, wie sich die visuelle Präsentation von Wissenschaft durch diesen<br />

Medienwechsel in den populären Wochenzeitschriften änderte. Da der Wechsel vom Holzstich zur<br />

Fotografie in ausgesprochen kurzer Zeit erfolgte, bietet sich eine überaus günstige Möglichkeit, den<br />

Einfluss des Mediums auf die Art und Weise der Darstellung zu untersuchen, ohne aber die<br />

Konkurrenz anderer Mediengattungen wie Film oder Hörfunk berücksichtigen zu müssen.<br />

Wissenschaft als (Bild)Thema ist dabei vor allem deshalb von besonderem Interesse, weil deren<br />

Wahrheitsorientierung mit dem Authentizitätsversprechen der Fotografie konvergiert, das auch <strong>für</strong> den<br />

Erfolg der Illustrierten von entscheidender Bedeutung war. Obwohl schon seit Mitte der 1870er Jahre<br />

die meisten Holzstiche nach direkter fotografischer Vorlage gefertigt wurden (Photoxylographie),<br />

scheint dem Holzstich, bzw. der Subjektivität der Stecher, zumindest in einem Fall keine adäquate<br />

oder öffentlichkeitswirksame Wiedergabe zugetraut worden zu sein. Zu diskutieren bleibt, inwieweit<br />

sich daraus Aufschlüsse <strong>für</strong> die Medialisierung von Wissenschaft ergeben.<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 11


Thilo Habel<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Zackenprofile und Strichwolken<br />

Lithografie und Xylografie im publizistischen<br />

Experiment um 1850<br />

Trieben die Kosten <strong>für</strong> die Aquatinta-Tafel-Bebilderung seines Reisewerks Alexander v. Humboldt noch<br />

in den finanziellen Ruin, so wurden spätestens zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts raffinierte Bild-<br />

Text-Gefüge zum Standard in wissenschaftlichen Publikationen: Älteren bebilderten Werken mit<br />

getrennten Text- und Bildseiten in Kupferstichtechniken stehen Bücher mit einer Vielzahl an<br />

Bildformen gegenüber, von winzigen Abbildungen im Text bis hin zu großformatigen Klapptafeln.<br />

Wurde die Textabbildung erst mit der Holzstichtechnik <strong>für</strong> auflagenstarke Drucke möglich, ersetzten<br />

die vielfältigen <strong>Gestaltung</strong>smöglichkeiten der kostengünstigeren Lithografie die Kupferstiche,<br />

Radierungen und Aquatinten der biologischen, medizinischen und geowissenschaftlichen Bücher.<br />

Exemplarisch soll an den Veröffentlichungen Franz Junghuhns zu Java (u. a. Junghuhn, Franz: Java,<br />

seine Gestalt, Pflanzendecke und innere Bauart. Leipzig, 1857) das formale Experimentieren um die<br />

Frage der Vermittlung tropischer Vulkanlandschaften, Bergprofile und Wetterphänomene. Junghuhn<br />

(1809-1864) unterscheidet sich von seinem großen Vorbild Alexander v. Humboldt als Kartograph und<br />

wissenschaftlicher Schriftsteller darin, dass er zeitgemäße und kostengünstige Publikationsformen<br />

wählte und somit ein abgeschlossenes geographisches Werk hinterlassen konnte, wenngleich eines,<br />

das im Zeitdruck weniger Urlaubsjahre in Europa entstehen musste und damit eine gewisse<br />

Sprunghaftigkeit der <strong>Gestaltung</strong> aufweist.<br />

Der wichtigste Erfolg seiner naturphysiognomischen Betrachtungsweise war der geschärfte Blick <strong>für</strong><br />

Veränderungen des Landschaftsbildes in längeren oder kürzeren Zeiträumen der Erdgeschichte (><br />

Charles Lyell und Charles Darwin) wie auch der Gegenwart. Die methodische Neuerung war die an<br />

Bestandsaufnahmen anschließende Langzeitbeobachtung des natürlichen Pflanzenwachstums, die<br />

Registrierung der spezifischen Reliefformen bei Wanderungen durch verschiedene Gebirge. Er<br />

versuchte seine Erkenntnisse über Messwertreihen, Strichskizzen und Profilkonstruktionen bis hin zu<br />

topographischen Karten von großer plastischer Illusion zu verdeutlichen.<br />

Franz Junghuhn stellte einen typischen klimatischen Tagesablauf im tropischen Hochgebirge als<br />

Reihe von Holzstichen seiner flüchtigen Skizzen dar. Er orientierte sich an damals geläufigen<br />

Wolkenbeschreibungen (>Luke Howard), doch das publizistische Resultat unterscheidet sich von den<br />

„Momentaufnahmen“ der Künstler (> John Ruskin) seiner Zeit. Das Problem war nicht die Darstellung<br />

des Flüchtigen, sondern die Idealisierung zu einem die Natur charakterisierenden Vorgang. Diesen<br />

unmittelbar im Textfluss wiederzugeben, verlangte nach der grafisch weniger geeigneten Technik: der<br />

Holzstich-Textabbildung, die der graustufenreichen Kreidelithografie hier deutlich unterlegen ist.<br />

Dr. des. Thomas Hensel – fällt aus!<br />

Von Canali, Himmelsschiffen und Sterndämonen.<br />

Der Planet Mars als Leitstern der Bildwissenschaft<br />

Ausgehend von der Veröffentlichung des ominösen »Marsgesichts«, das die amerikanische<br />

Raumsonde Viking 1 im Jahr 1976 photographierte, möchte der projektierte Vortrag ein ähnlich<br />

spektakuläres, einhundert Jahre älteres Konstrukt in den Blick nehmen: die vermeintliche Entdeckung<br />

der »canali« des Mars durch den italienischen Astronomen Giovanni Schiaparelli im Jahr 1877.<br />

Ebenfalls als vielsinnig motivierter Versuch zu deuten, dem Planeten in literaler wie figuraler Hinsicht<br />

ein menschliches Antlitz zu geben, haben die so genannten Marskanäle über ihre Entzauberung als<br />

optische Täuschung hinaus eine einzigartige kulturgeschichtliche Wirkung entfaltet, die sich etwa mit<br />

Steven Spielbergs Verfilmung von H. G. Wells’ Menetekel »Krieg der Welten« noch bis in die jüngste<br />

Gegenwart hinein verfolgen ass . Im ersten Teil des Vortrags soll die Rezeption jenes berühmt<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 12


gewordenen Phänomens an Hand dreier so unbekannter wie paradigmatischer Äußerungen aus dem<br />

ersten Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts untersucht werden: erstens am Beispiel des dänischen<br />

Stummfilms »Himmelskibet« (»Das Himmelsschiff«) von Holger Madsen, zweitens einer Monographie<br />

über den Mars von Robert Henseling und drittens eines Zeitungsartikels von unbekannter Hand mit<br />

dem Titel »Der Planet Mars als Sterndämon«. Während mit Madsens Film eine Linie innerhalb des<br />

Science-Fiction-Genres beginnt, in welcher der Außerirdische den moralisch besseren ›Menschen‹<br />

repräsentiert, und mit Henselings Buch die Gattung der populärwissenschaftlichen Literatur aus der<br />

Taufe gehoben wird, führt der Zeitungsartikel – wie auch »Himmelskibet« – sehr früh eine visuelle<br />

Organisation von Wissen vor Augen, die <strong>für</strong> eine im Entstehen begriffene Bildwissenschaft<br />

mustergültig werden wird. Gemeinsam ist allen drei medialen Niederschlägen astronomischer und<br />

astrologischer Reflexionen über den Mars, ass sie von einem der berühmtesten Bildwissenschaftler<br />

ante litteram des 20. Jahrhunderts rezipiert wurden, von dem Kunst- und Kulturhistoriker Aby Warburg.<br />

Wie Warburg gerade seine wichtigsten ethnologisch-historiographischen und mediologischerkenntnistheoretischen<br />

Theoreme in der Auseinandersetzung mit jenen drei Bildern des Mars<br />

gewinnt, sucht der zweite Teil des Vortrags aufzuzeigen.<br />

Dr. Oliver Hochadel<br />

Wien<br />

Lucy wie sie leibt und lebt<br />

Dermoplastiken und virtuelle Rekonstruktionen<br />

in der Paläoanthropologie<br />

Niemand weiß, wie „Lucy“, jene berühmte, etwa 3,2 Millionen Jahre alte Australopithecusdame,<br />

„wirklich“ aussah. Und doch tritt sie Museumsbesuchern in New York, Paris, Wien und vielen anderen<br />

Orten leibhaftig vor Augen. Der Versuch, die Vorfahren des Homo sapiens nicht zur zu klassifizieren,<br />

sondern auch zu imaginieren und Ganzkörpermodelle von ihnen zu erstellen, ist so alt wie die<br />

Paläoanthropologie selbst. Diese dreidimensionalen Visualisierungen spielen in der<br />

Wissenschaftsvermittlung, aber auch in der Forschung selbst eine zentrale Rolle.<br />

Dieser Vortrag möchte der Frage nachgehen, wie diese Rekonstruktionen entstehen. Wie gestaltet<br />

sich die Zusammenarbeit von Künstlern bzw. Dermoplastikern, Kuratoren und Paläoanthropologen?<br />

Wie fließen unterschiedliche und mitunter gegenläufige Zielvorstellungen – wissenschaftliche<br />

Genauigkeit, ästhetische Gesichtspunkte, Anforderung der Museumspädagogik – in die Dermoplastik<br />

ein? Nimmt der Wissenschaftler hier nur die Rolle des Experten ein oder ergeben sich <strong>für</strong> ihn auch<br />

neue Erkenntnisse?<br />

Das Problem der Rekonstruktion von Neanderthaler und Co. wird verschärft durch das<br />

„Materialproblem“, denn Weichteile fossilieren nicht. Wie aber werden die „Lücken“ gefüllt, also etwa<br />

Haare bzw. Fell, Haar- und Hautfarbe sowie geschlechtsspezifische Merkmale? Welche Mimik, welche<br />

Positur wird eingenommen und auf welche Darstellungstraditionen wird dabei bewusst oder<br />

unbewusst rekurriert? Welche Wirkung entfalten diese Rekonstruktionen im öffentlichen Raum und<br />

wie stark prägen sie die Vorstellung von Museumsbesuchern, aber auch von Paläoanthropologen<br />

selbst?<br />

Hinzu kommt eine weitere Spielart der Rekonstruktion: In den letzten Jahren sind gerade mittels<br />

neuester, aus der Medizin entlehnter Technologien wie Computertomographie vermehrt Hominiden<br />

virtuell rekonstruiert worden. Damit sollen zentrale Fragen nach dem Gehirnvolumen und anderen <strong>für</strong><br />

weitergehende Interpretation der Fossilien entscheidenden anatomischen Merkmale beantwortet<br />

werden. Auch hier wird zu fragen sein, welche Art von „Übersetzung“ hier geleistet wird, zumal diese<br />

virtuellen Rekonstruktionen in der von zahlreichen inhaltlichen Kontroversen geprägten Disziplin der<br />

Paläoanthropologie vermehrt zum Fokus der Auseinandersetzung werden.<br />

Das Material <strong>für</strong> diesen Beitrag wird zum einen durch Interviews mit Museumskuratoren,<br />

Dermoplastikern und den beteiligten Paläoanthropologen gewonnen. Zum anderen werden die<br />

Rekonstruktionen selbst analysiert: Gerade der Vergleich der oft sehr unterschiedlich ausfallenden<br />

Rekonstruktionen, etwa von Lucy, erweist sich hierbei als sehr aufschlussreich.<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 13


Stefanie Klamm<br />

MPI <strong>für</strong> Wissenschaftsgeschichte, Berlin<br />

Populäre und Nicht-populäre Bilder.<br />

Klassische Archäologie im 19. Jahrhundert (Arbeitstitel)<br />

Die Klassische Archäologie gehört zu den Disziplinen, die sich in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts besonderen gesellschaftlichen Beachtung erfreuten. Die maßgeblichen Archäologen<br />

versuchten daher, auch die gebildeten Schichten <strong>für</strong> ihre zum Teil sehr zeit- und kostenintensiven<br />

wissenschaftlichen Unternehmungen zu gewinnen. Ganz besonders galt das <strong>für</strong> archäolgische<br />

Ausgrabungen, von denen diejenige in Olympia von 1875-1881 die wohl exponierteste ist. Von Anfang<br />

an zielten die Archäologen, allen voran Ernst Curtius, darauf ab, in Vorträgen eine interessierte<br />

Öffentlichkeit <strong>für</strong> Olympia zu begeistern, und dabei Geldmittel <strong>für</strong> die Durchführung einer Ausgrabung<br />

zu sammeln. Als dies durch eine Finanzierung aus Mitteln des Reichstages und des preußischen<br />

Königshauses gelang, stand damit wiederum die Tätigkeit der Archäologen im besonderen Licht der<br />

Öffentlichkeit. Olympia wurde zu einem nationalen Prestigeunternehmen in einer Zeit der<br />

internationalen Wissenschafts- und Kulturkonkurrenz. Die Wissenschaftler standen daher unter<br />

besonderem Präsentations- und Erfolgsdruck, der in einer <strong>für</strong> diese Zeit breitgestreuten<br />

Öffentlichkeitsarbeit der Archäologen zum Ausdruck kam.<br />

Ziel des Beitrages wird es sein, die Bildproduktion der betreffenden Archäologen im<br />

wissenschaftlichen Kontext mit der Verwendung von Bildern <strong>für</strong> eine breitere Öffentlichkeit zu<br />

vergleichen. Wie unterscheiden sich Publikationen, die <strong>für</strong> ein größeres Publikum bestimmt waren,<br />

wie Adolf Boettichers „Olympia. Das Fest und seine Stätten“ von 1882 von den im wissenschaftlichen<br />

Kontext publizierten Grabungsergebnissen und im Laufe der Grabung selbst angefertigten Zeichungen<br />

und Fotografien? Welche Rolle spielten Ausstellungen, wie die Jubiläumskunstausstellung der<br />

Akademie der Künste 1886 in Berlin, auf der auch Ergebnisse der Archäologen präsentiert wurden?<br />

Wurde von Seiten der Wissenschaftler eine besondere Auswahl aus der archäologischen<br />

Bildproduktion getroffen, oder wurden professionelle Fotografen eigens beauftragt, spezielle<br />

Aufnahmen <strong>für</strong> die Öffentlichkeit anzufertigen? Was ist der spezifische Wert von Kupferstichen resp.<br />

Fotografien in den einzelnen Bereichen der Bildherstellung und –verwendung? Die Rolle der einzelnen<br />

Reproduktionsmedien wird insbesondere <strong>für</strong> eine Grabung zu untersuchen sein, bei der zum ersten<br />

Mal die Funde – dem griechischen Antikengesetz gemäß – im Land der Herkunft verblieben.<br />

Hans-Jürgen Lechtreck<br />

Essen<br />

„Ein seltsames Gemisch von Wahrheit und Dichtung“<br />

Taxidermische Präparate des Gorillas und ihr literarischer<br />

Kontext im 19. Jahrhundert<br />

Nachdem bis zu Beginn der 1850er Jahre nur einzelne Schädel und Knochen des Gorillas nach Europa<br />

und Nordamerika gelangt waren, konnten in den folgenden Jahren massenhaft weitere Skelette,<br />

Knochen und Bälge <strong>für</strong> europäische und nordamerikanische Sammlungen erworben werden. Dieses<br />

Material bildete die Grundlage <strong>für</strong> zahlreiche vollplastische, taxidermische Präparate, die vorgaben,<br />

das Erscheinungsbild des Menschenaffen ‚lebensecht’ oder ‚nach der Natur’ zu rekonstruieren.<br />

Hierzu wurden neben den materiellen Überresten der getöteten Tiere zahlreiche weitere Medien<br />

herangezogen. Zeichnungen und Druckgraphiken nach Zeichnungen, Gipsmasken, Fotografien von<br />

toten Tieren, von bereits vorhandenen taxidermischen und Flüssigpräparaten, seit Ende der 1850er<br />

Jahre auch Fotografien von lebenden Tieren.<br />

Die über diese Medien vermittelten Bilder konkurrierten um Authentizität und Glaubwürdigkeit.<br />

Diese Konkurrenz stützte sich auf einen Vergleich der Medien untereinander sowie auf verschiedene<br />

literarische Kontexte, die als Rahmen <strong>für</strong> die Produktion und Präsentation der Bilder fungierten. Zu<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 14


den relevanten Textsorten gehören Forschungs- und Abenteuerberichte, fachwissenschaftliche Artikel<br />

und Monographien, populärwissenschaftliche Darstellungen, Gedichte und Erzählungen, wobei die<br />

Grenzen zwischen den einzelnen Textsorten häufig ineinander übergehen. Diese Unschärfe wurde von<br />

den Protagonisten (Abenteurer, Wissenschaftler, Schriftsteller, Publikum) mitunter selbst thematisiert<br />

– „Ein seltsames Gemisch von Wahrheit und Dichtung“ – und <strong>für</strong> die eigenen Zwecke<br />

instrumentalisiert.<br />

Die Untersuchung dieser Konkurrenz und der darin implementierten Legitimationsstrategien<br />

veranschaulicht den großen Anteil der auf Bilder gestützten Medialisierung von Forschungen zur<br />

Verwandtschaft von Mensch und Affe <strong>für</strong> die Rezeption der Darwinschen Theorien in der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig lässt sich zeigen, wie durch diese in der Öffentlichkeit<br />

ausgetragene Rezeption sowohl innerhalb als auch außerhalb der scientific community ein<br />

bestimmtes Verständnis der Darwinschen Theorien konstruiert wurde, das auch heute virulent ist.<br />

Ann-Sophie Lehmann<br />

Institute for Media and Cultural Studies, University of Utrecht<br />

How to render Jupiter. The interaction of scientific and artistic<br />

processes in the production of photorealistic computer<br />

graphics<br />

In 1978, computer scientist James Blinn developed the first computer generated fly-by animation of<br />

the planet Jupiter for NASA. The short movie, loosely based on visual material gathered by the Voyager<br />

space shuttle was intended to present the public with color images of the planet and broadcasted on<br />

television as real life footage. Blinn used ray tracing to generate his images. In an article describing<br />

the method he writes: “The algorithm was created to model electron density maps of molecular<br />

structures, but it can be used for other artistically interesting shapes”. This statement from one of the<br />

pioneers in the field characterizes the initial position of computer graphics as images in between<br />

scientific and artistic praxis.<br />

This paper wants to analyze the reciprocal relationship in several steps. Looking at the early history<br />

of CG and the Special Interest Group for Graphics (SIGGRAPH), I will analyze how the development of<br />

algorithms in computer science informs the use of photorealistic CG-images in non-scientific contexts.<br />

Vice versa, the paradigm of photorealism in the movie and game sector has influenced the<br />

appearance of scientific imagery, challenging the idea of objective visualization.<br />

Yet not only the application of CG images fuses scientific and artistic motivations. Already at the<br />

developmental stage of CG, scientists obliviously turn to artistic traditions. Using the example of ray<br />

tracing and that of a more recent algorithm to render the appearance of translucent materials like<br />

human skin, it can be shown that scientific analysis preceding the development of algorithms, is<br />

essentially linked to pre-photographic artistic procedures. Thus, scientific CG does not only adhere to<br />

similar visual conventions, also the making of CG follows similar paths of production as artistic<br />

imagery.<br />

Recent media studies have mostly concentrated on the relation between CG and photography;<br />

foregrounding the analogous history of CG and pre-photographic image production and questioning<br />

the art/science dichotomy, helps to establish a more thorough theoretical framework to study the role<br />

of CG in contemporary visual culture.<br />

This research is part of my larger project The brush in the computer. A critical history of computer<br />

graphics and the ‘painterly’ turn in visual culture (financed by the Netherlands Organization for<br />

Scientific Research until 2010).<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Sebastian Linden<br />

Université de Provence, Aix-Marseille<br />

The Map of the Cosmic Microwave Background<br />

Radiation in Science and Publicity<br />

For the case of one of the most popular illustrations of modern exact sicences, the map of Cosmic<br />

Microwave Background Radiation (CMB), I compare the innerscientific relevance of the underlying<br />

data, first revealed by the COBE Mission and object to ongoing intensive research, with the reception<br />

of it’s illustrations and results in worldwide publicity, for practical purposes focussing on french,<br />

german and english/american publications (print and electronic).<br />

The analysis in hand considers the overwhelmingly large efforts of the CMB community to perform<br />

studies of the large variety of different aspects of the CMB, which shows up in an ever growing size of<br />

community and amount of publications since the radiation’s lucky discovery in 1964 [Penzias and<br />

Wilson (1965)]. To get a first impression of the complexity involved in ourdays CMBResearch just have<br />

a look at reference’s [de Bernardis et al. (2000)] authors list. This complexity is rewarding to compare<br />

with public reception in semi-scientific and popular media such as television, newspapers, magazins<br />

and internet, which apparently focusses on the resulting pictures and, quite interestingly: seems to<br />

strongly depend on choice of names. Whereas referring to Big Bang not only the spectacular choice of<br />

name, but surely it’s deep impact on human selfconception seems to be the reason for it’s fast<br />

involvement in public disourse on all levels, the case is quite different with more recent results of<br />

CMB (and other cosmological) studies. Important results such as evidence for a Flat Universe, Inflation<br />

or Accelerated Expansion (see [Dodelson (2003)] for a review) were barely recognized, until some of<br />

the involved phenoma were named Dark Matter and Dark Energy. To find out whether it is due to these<br />

names that public reception is strong, 1 or, which is the interesting part here, due to the effect that<br />

these phenomena – as suggested by names – are supposed to be ineducible at all, is the objective of<br />

the proposed analysis.<br />

Peter Müller<br />

Jan van Eyck Academie, Maastricht<br />

Werkstattgespräch mit über die Zeichnungsserie "„L.Y.S.S.A.<br />

wäre natürlich unpassend gewesen“ von Julia Bellberg,<br />

Toronto/„Syndrome und vier Dekaden Forschung“ von Stefan<br />

Poller, Brüssel"<br />

Die Zeichnungsserie von Peter Müller und Adrian Nießle, die sich zurzeit noch in<br />

Realisierung befindet, wird aus rund 80 schwarzen Konturzeichnungen bestehen. Die<br />

Grundlage der Zeichnungen bilden Fotografien aus verschiedenen Online-<br />

Bilddatenbanken. Es handelt sich oft um offizielle Gruppenfotografien mit Beteiligten<br />

an naturwissenschaftlichen Großforschungsvorhaben. Alle Zeichnungen tragen<br />

fiktive journalistische Bildunterschriften, die das Abgebildete kommentieren.<br />

Intention der Arbeit ist unter anderem, Abbildungen über Big Science in einen<br />

ironisierten und zugleich undurchdringlichen Kosmos des Verhandelns, Agierens und<br />

Repräsentierens zu verkehren.<br />

1 And sometimes bizarre.<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Rolf F. Nohr<br />

Institut <strong>für</strong> Medienforschung an der HBK Braunschweig<br />

Amateurastronomie und das Bild vom Mars (A.T.)<br />

Ein zentrales theoretisches Moment der kritischen Diskursanalyse ist es, moderne Gesellschaften<br />

durch funktionale Ausdifferenzierung zu charakterisieren, d.h. durch die Entwicklung abgrenzbarer<br />

und spezieller Praxis- und Wissensbereiche, die ihre jeweilig eigenen Aussagestrukturen in Form<br />

spezifischen Wissensdiskursen ausgebildet haben. In diesen Orten dominieren spezialisierte<br />

Sprachformen die subjektive und intersubjektive Wissenszirkulation, so genannte Spezialdiskurse.<br />

Den Abgrenzungsverfahren der Spezialdiskurse (untereinander wie auch den common sense-<br />

Diskursen der ›populär-kulturellen‹ Orte) stehen dann Integrations- und Reintegrationsverfahren zur<br />

Seite, die diese distinkten Bereiche aneinander ankoppeln. Translationsarbeit und Kommunikation<br />

wird somit durch koppelnden Strukturen und Diskurse hergestellt. Diese verbindenden Strukturen<br />

firmieren in der Linkschen Diskurstheorie unter dem Begriff des Interdiskurses. Lesbarkeit solcher<br />

Interdiskurse entsteht also durch eine Art der doppelten Codierung. Keineswegs aber kann aber die so<br />

gemachte Differenzierung auf eine unterschiedliche (im Sinnen von ›inkommensurablen‹)<br />

Epistemologie herunter gebrochen werden.<br />

»Dieser Unterschied zwischen Spezial- und Interdiskurs ist nicht identisch mit C.P. Snows Two<br />

Cultures, [...]. Natur- und Kulturwissenschaften bzw. Natur-, Geistes- und Kulturwissenschaften<br />

unterscheiden sich zwar u.a. auch durch verschiedenes Prozessieren der Differenz zwischen Spezial-<br />

und Interdiskursivität und ihres Verständnisses, sind aber institutionell sämtlich als Spezialdiskurse<br />

konstituiert. « (Link 2001 78).<br />

Die Produktion von (beispielsweise naturwissenschaftlichem) Wissen kann somit als ein komplexes<br />

und interdependentes Aushandeln und ›Übersetzen‹ von Wissensbeständen in unterschiedliche<br />

Spezial- und Interdiskurse begriffen werden.<br />

Der Vortrag möchte am Beispiel der Marsbeobachtung diese theoretische Figur analytisch<br />

überprüfen. Das Material soll dabei die Berichterstattung über den Mars in der Zeitschrift STERNE UND<br />

WELRAUM (von 1960 bis heute) bilden. Der Untersuchungszeitraum ergibt sich aus der These, dass in<br />

dieser Zeit wesentliche Verschiebungen im Beobachtungsparadigma zu verzeichnen sind.<br />

Vereinfachend kann diese Verschiebung damit beschreiben werden, dass sich mit dem Übergang zum<br />

›technisch-digitalen‹ Beobachten und mit der ›Veringerung‹ des Beobachtungsabstandes durch die<br />

Sondenfernerkundung die Astronomie vom Erkenntnisobjekt ›emanzipiert‹. Im Zentrum der<br />

Aufmerksamkeit steht dementsprechend die technische Prothese, das (mediale) Werkzeug der<br />

Beobachtungsleistung. Nicht nur das Fernrohr, auch die Fotografie, die digitale Bildtechnik und zu<br />

guter letzt die Fernerkundung prägen als Technologien und Sichtbarkeitsgaranten die<br />

paradigmatischen Konturen der unterschiedlichen Wissensdiskurse. Die Astronomie entwickelt sich<br />

binnen relativ kurzer Zeit von der beobachtenden Feldwissenschaft zu einer bildprozessierenden<br />

Laborwissenschaft, und lässt die ›analoge‹ Himmelsbetrachtung zu einer den Amateuren<br />

überlassenen »Backyard«-Disziplin werden (Knorr-Cetina 2002, 47).<br />

Michael Hagner (1997) unterscheidet im epistemologischen Prozess des Labors in den Typus des<br />

Ingenieurs und des Bastler (in Anlehnung an den Levi-Strausschen »bricoleur«) um den Begriff einer<br />

science in action (»Wissenschaft im Machen« ebd., 347) zu etablieren, die einen höchst unscharfen<br />

und prozessualen Repräsentationsbegriff benutzt – diesen Beschreibung erschient mir <strong>für</strong> das<br />

Fortbestehen der ›analogen‹ und beobachtungsgestützten Astronomie neben der digitalen<br />

Beobachtung angebrachter als der leicht normative Begriff einer »Hinterhof«-Astronomie.<br />

Die Analyse der Zeitschrift Sterne und Weltraum ermöglicht nun, diese paradigmatische<br />

Verschiebung en detail zu rekonstruieren – und dies anhand eines Materials, welches in hohem Maße<br />

als Aushandlungsort interdiskursiver Koppelung verstanden werden muss. Die Zeitschrift positioniert<br />

sich auf der Schnittstelle zwischen der professionellen und laborativen Astronomie (und<br />

›kommuniziert‹ diese teilweise in Form eines public understanding of science), wendet sich aber<br />

andererseits dezidiert an den Amateurastronomen und ›Sternenfreund‹ und bedient somit auch eine<br />

spezialdiskursive Wissenskonstellation.<br />

Am Material soll nun untersucht werden, inwieweit die Veränderung der Astronomie und im<br />

speziellen der Beobachtung des Mars ein backyard-Wissen produziert oder vielmehr als science in<br />

action zu konturieren wäre.<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

S. 17


Tim Otto Roth<br />

Oppenau/Köln<br />

Pixelsex oder zellulärer Automat? Kunst trifft Wissenschaft<br />

jenseits von musealer Pauschalkritik und Science-Event<br />

„La poésie ne s’impose pas, elle s’expose“ 1 , dieser Zustand des Ausgesetztseins den Peter Sloterdijk<br />

in Anlehnung an Paul Celan <strong>für</strong> die Kunst reklamierte, stellte sich in diesem Herbst <strong>für</strong> mich auch als<br />

Medium, das zwischen Kunst, Medientheorie und Naturwissenschaft oszilliert, in besonderer Weise<br />

bei einem Artist-in-Residence-Aufenthalt in Dresden ein. Der Biomathematiker Andreas Deutsch, der<br />

mich an die TU Dresden eingeladen hatte, um eine Woche an seinem Fachbereich <strong>für</strong> Innovatives<br />

Computing zu arbeiten, wies genau auf den Zustand der Exposition hin, als er mich als Künstler seiner<br />

Forschergruppe offiziell vorstellte.<br />

Um der Frage näher zu kommen, wann ein Prozeß des produktiven sich Aussetzens im derzeit so<br />

populären Grenzgebiet von Art & Science 2 überhaupt statt findet, möchte ich das Feld ein wenig näher<br />

differenzieren. Unterscheidet man nämlich neben den Institutionen Kunst und Wissenschaft auch die<br />

beteiligten Personen des Künstlers und Wissenschaftlers, so gibt es vier Konstellationen des<br />

Aufeinandertreffens:<br />

- Kunst & Wissenschaft. Es fällt auf, daß diese Konstellation ein doch sehr abstraktes Potpourri<br />

bleibt und wenig konkrete Aussagekraft besitzt.<br />

- Künstler → Wissenschaft. Hier bezieht sich ein Künstler auf eine bestimmte Vorstellung von<br />

Wissenschaft. Da er nur über Wissenschaft, aber nicht mit Wissenschaftlern spricht, findet<br />

keine Exposition statt. Findet die Präsentation des Ergebnisses in einem Kunstkontext statt,<br />

kann ebenfalls von keiner Exposition gesprochen werden, da das Publikum den<br />

wissenschaftlichen Kontext meist gar nicht begreift. Arbeiten können in diesem Kontext zu<br />

einer pauschalisierenden Kritik tendieren oder Wissenschaft mystifizieren.<br />

- Wissenschaftler → Kunst. Hier bezieht sich ein Wissenschaftler einseitig auf Kunst, indem er<br />

zum Beispiel schönen Bilder einen künstlerischen Charakter beimißt. Hier findet umgekehrt<br />

keine Exposition statt, da er sich keinem Urteil von Seiten der Kunst stellt.<br />

- Künstler ↔ Wissenschaftler. Treffen die Akteure aus Kunst und Wissenschaft aufeinander, so<br />

kann eine Exposition stattfinden. Stellt ein Künstler sein Art & Science Konzept in einem<br />

wissenschaftlichen Kontext vor, so setzt er sich dem Dialog und der fachlichen Diskussion<br />

aus.<br />

In einem Vortrag am Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Zellbiologie und Genetik in Dresden habe ich diese<br />

„Ausstellungs“-Situation <strong>für</strong> zwei Experimente genutzt. Ich habe in der kunstwissenschaftlichen<br />

Literatur als Bioart bezeichnete Projekte dem wissenschaftlichen Fachpublikum vorgestellt 3 . Mehr als<br />

überraschend war die einhellige Reaktion, daß man wissenschaftliche Fragestellungen in keiner der<br />

Arbeiten widergespiegelt sähe. Auch verwendete Verfahren, wie gentechnische Veränderungen oder<br />

das Tissue Engineering, seien als Techniken nicht per se wissenschaftlich. Das zweite Experiment<br />

bestand in einer umgekehrten Exposition, indem ich das Publikum in einer Art Performance, dem<br />

mathematischen Modell eines zellulären Automaten sprichwörtlich aussetzte. Bei diesem von mir<br />

auch als Pixelsex bezeichnetem Modell mußte das Publikum ähnlich dem Prinzip der Laola-Welle in<br />

einem bestimmten Takt auf den linken und rechten Nachbarn durch Aufstehen und Hinsetzten<br />

reagieren, woraus ein oszillierendes Auf und Ab entstand. Diese Anwendung eines Modells am<br />

eigenen Leib führte mitunter zu einiger Konfusion, doch hatte hinterher jeder das Prinzip der<br />

zellulären Automaten als Paradigma <strong>für</strong> Organisationsprinzipien verstanden.<br />

1 Zitiert nach Sloterdijk, Peter: Zur Welt kommen – Zur Sprache kommen, Frankfurt 1988, S.7.<br />

2 In dem Kontext meiner Fragestellung sind in Anlehnung an das englische science mit Wissenschaft vornehmlich die<br />

Naturwissenschaften gemeint.<br />

3 Vorgestellt wurden Arbeiten von Peter Gerwin Hoffmann, Symbiotiy A Research, Eduardo Kac, Joe Davis, Critical Art Ensemble<br />

und Wim Delvoye.<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Nina Samuel, M.A.<br />

Mitglied des Graduiertenkollegs „Bild und Wissen“ bei eikones (NFS Bildkritik) in Basel.<br />

Bilderwissen zwischen Labor und Publikation:<br />

Intuition und Abstraktion in der Theorie dynamischer Systeme<br />

(Arbeitstitel)<br />

In der Mitte der achtziger Jahre avancierte die Mandelbrotmenge zum Wahrzeichen der Fraktalen<br />

Geometrie der Natur – von Zeitgenossen schon bald überschwenglich verehrt als „Neuformulierung<br />

der Struktur des Universums“ bzw. als „Ikone, die in Erinnerung bleiben wird als Meilenstein beim<br />

Entziffern der Geheimnisse der Natur“. Ihr „Entdecker“ Benoît Mandelbrot forderte eine „Rückkehr des<br />

Sehens“ in die Wissenschaften und behauptete, dies sei durch die Verwendung des Computers als<br />

bildgenerierendes Medium gelungen. Bedingt durch die Auswahl der Bilder <strong>für</strong> Publikationen und<br />

internationale Ausstellungen propagierte er nicht nur die Gültigkeit seiner fraktalen Theorie, sondern<br />

auch das digitale Medium als bevorzugte Methode eines intuitiven Bilderwissens. Ob und inwiefern<br />

die der Öffentlichkeit zugänglichen Bilder jedoch geeignet waren, Wissen über das Verhalten<br />

dynamischer Systeme zu vermitteln, wurde nicht nur in Mathematikerkreisen stark bezweifelt.<br />

Zusammen mit der von Mandelbrot geprägten ikonodulen Formel „Seeing is believing“, riefen sie auch<br />

seitens der kunsthistorischen Bildwissenschaft massive Kritik hervor.<br />

Ziel meines Vortrags ist es jedoch, die Pfade der tradierten Rezeption der Fraktale zu verlassen und<br />

den Blick auf die interne Bildpraxis der zu Beginn der achtziger Jahre im Bereich der komplexen<br />

Dynamik forschenden Mathematiker und damit auf die vielschichtigen Entstehungsbedingungen<br />

digitaler Bildformen zu richten. Im Zentrum steht die These, dass analoge und digitale Medien nicht in<br />

einem Ausschlußverhältnis stehen, sondern sich vielmehr gegenseitig bedingen und benötigen. Vor<br />

allem Handzeichnungen entziehen sich in diesem Feld der öffentlichen Wahrnehmung, weil man sie<br />

<strong>für</strong> nicht breitenwirksam ‚kommunizierbar’ hält. Die dabei zu Tage tretende Differenz zwischen<br />

Laborpraxis und Medienöffentlichkeit stellt nicht nur die populäre Bildgeschichte der Fraktale auf den<br />

Kopf, sondern auch grundsätzliche Fragen an Methoden der Bildwissenschaft und die Geschichte des<br />

digitalen Bildes.<br />

Insbesondere sollen in den Beitrag aktuelle Forschungsergebnisse einbezogen werden, die sich aus<br />

einer derzeit in Vorbereitung befindlichen Reise ins bis vor kurzem noch unzugängliche private<br />

Bildarchiv des Mathematikers Benoît Mandelbrots in Cambridge Mass. ergeben werden (Frühling /<br />

Sommer 2007). Skizzenbücher und etwa 150 Kisten Archivmaterial aus allen Phasen seines Schaffens<br />

dokumentieren dort den Transformationsprozess vom Labor in die Veröffentlichung und warten auf die<br />

bald erfolgende bildwissenschaftliche Auswertung.<br />

Barbara Wurm<br />

Graduiertenkolleg „Codierung von Gewalt im medialen Wandel“, Humboldt-Universität, Berlin<br />

Von „Erde und Himmel“ zur „Ionisierung“ des Menschen.<br />

Populärwissenschaftliche Filme der frühen Sowjetunion und<br />

ihre (nicht-)filmischen Verfahren<br />

In Fortführung der Wissenschafts- oder Lehrfilme der „early popular visual culture“, wie sie von<br />

Thomas Edison, den Pathé-Studios oder der Rockefeller Foundation in den ersten Jahrzehnten des<br />

neuen kinematographischen Mediums produziert wurden (vgl. u.a. die Arbeiten von Lisa Cartwright,<br />

Oliver Gaycken, Hannah Landecker oder Kirsten Ostherr), sowie in Anlehnung an den deutschen Ufa-<br />

Kulturfilm der 1920er Jahre formierte sich in der jungen Sowjetunion, gestützt von institutionellen<br />

Bemühungen um eine breite Wissensdemokratisierung, eine intensive Bewegung des populärwissenschaftlichen<br />

Films. Sämtliche Wissensbereiche wurden von diesem ‚Verfilmungsdrang’ erfasst<br />

– neben den Arbeits- und Lebenswissenschaften, die gerade im Hinblick auf biopolitische Fragen der<br />

Hygiene oder Gesundheit zentral waren, galt das auch <strong>für</strong> Naturwissenschaft und Technik. So<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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produzierte das <strong>für</strong> den Kultur- und populären Wissenschaftsfilm wichtige Mežrabpomfilm-Studio<br />

(Internationale Arbeiter-Hilfe) etwa Filme zur Sicherheitstechnik (Umgang mit der Maschine, Fragen<br />

der Elektrotechnik, physikalische Fragen der Gravitation), zur Produktionstechnik („Wie ein Buch<br />

hergestellt wird“, „Wie man einen Ofen beheizt“), zur Landwirtschaftstechnik (Traktoren, chemische<br />

Ungezieferbekämpfung) oder zur Verkehrstechnik („Wie man über die Straße geht“, „Hinter dem<br />

Lenkrad“). Optik, Typographie, Mess- und Kommunikationstechnik waren wesentliche Themen dieser<br />

Filme, aber auch ganze Wissenschaftsdisziplinen wie Geographie, Archäologie oder Astronomie<br />

fanden Beachtung.<br />

Ich möchte in meinem Vortrag nicht nur den institutionellen und ideologischen Kontext des<br />

sowjetischen populär-wissenschaftlichen Kinos beleuchten, sondern am Beispiel zweier Filme – des<br />

1928 entstandenen „Die Erde und der Himmel“ („Zemlja i nebo“) sowie von „Ionisierung. Eine<br />

Entdeckung von Prof. L.A. Čiževskij“ („Ionizacija“, 1931) – auf die visuellen Codierungsverfahren von<br />

spezifischem Wissen eingehen. Das Problem der ‚Medialisierung’ muss dabei einerseits im Kontext<br />

der produktionstechnischen Möglichkeiten verhandelt werden – auffällig ist z.B. der<br />

überproportionale Einsatz von Zwischentiteln, Diagrammen oder animierten Trickaufnahmen –,<br />

andererseits haben aber auch (explizite oder implizite) politische Forderungen Auswirkungen auf die<br />

konkrete Herstellung und Funktionalisierung der Bilder.<br />

Gerade hinsichtlich ihrer Wirksamkeit scheint die ‚Politik der Bilder’ von einem Widerstreit geprägt,<br />

der bisher aus dem Bereich des Politischen ausgeschlossene „ästhetisch-formale“ Fragen, stellt man<br />

sie (im Sinne der Tagung) aus der Perspektive der Vermittlung und Kommunikation von Wissen, als<br />

zentral erscheinen lässt. Die 1926 formulierte Devise der Leiterin <strong>für</strong> Bildungsaufgaben Kameneva –<br />

der populär-wissenschaftliche Film müsse „anschaulich“, „überzeugend“ und „unterhaltend“ sein –<br />

führt mitten hinein in das komplexe Verhältnis, das Pädagogen, Filmer, Wahrnehmungs- und<br />

Zuschauerforscher, Politiker und letztlich Wissenschaftler eingehen, wenn sie Bilder erzeugen wollen,<br />

die gleichermaßen faszinierend und exakt, überzeugend und evident, lehrreich und experimentell sein<br />

sollen, letztlich aber auch jenseits des Labors (bzw. des Studios) funktionieren sollen.<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Kurzbiographien der<br />

Referentinnen<br />

Adamowsky, Prof. Dr. Natascha<br />

Kultur- und Medienwissenschaftlerin<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Kulturwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung<br />

von Spieltheorien und der Kultur- und Mediengeschichte des Spiels<br />

e-mail: NAdamowsky@culture.hu-berlin.de<br />

1998 Promotion im Fach Allgemeine Literaturwissenschaften /Medienwissenschaften der Universität<br />

Siegen mit der Dissertation „Spielfiguren in virtuellen Welten“<br />

1998-1999 Postdoktorandin am Graduiertenkolleg ‚e-commerce -Infrastrukturen <strong>für</strong> den<br />

elektronischen Markt‘ am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt<br />

1999-2002 wissenschaftliche Assistentin bei Prof. Dr. Hartmut Böhme (Kulturtheorie und<br />

Mentalitätsgeschichte) am Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin<br />

seit 2002 Professorin <strong>für</strong> Kulturwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung von Spieltheorie und<br />

Medienkultur am selben Institut<br />

Publikationen (Auswahl)<br />

„Spielfiguren in virtuellen Welten.“ Campus Verlag, Frankfurt am Main 2000.<br />

„»Die Vernunft ist mir noch nicht begegnet«. Zum konstitutiven Verhältnis von Spiel und Erkenntnis.“<br />

Transcript-Verlag, Bielefeld 2005.<br />

„Eine Natur unbegrenzter Geschmeidigkeit. Medientheoretische Überlegungen zum Zusammenhang<br />

von Aisthesis, Performativität und Ereignishaftigkeit am Beispiel des Anormalen.“ In: Stephan<br />

Münker, Alexander Rößler (Hg.): Was ist ein Medium? Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main<br />

(erscheint Herbst 2007).<br />

„Annäherungen an eine Ästhetik des Geheimnisvollen – Beispiele aus der Meeresforschung des 19.<br />

Jahrhunderts.“ In: Wolfgang Krohn (Hg.): Ästhetik in der Wissenschaft. Interdisziplinärer Diskurs<br />

über das Gestalten und Darstellen von Wissen. Sonderheft Nr. 7 der Zeitschrift <strong>für</strong> Ästhetik und<br />

Allgemeine Kunstwissenschaft, Meiner Verlag, Hamburg 2006, S. 219-232.<br />

Bieber, Dr. Christoph<br />

z. Zt. Professorenvertreter<br />

Institut <strong>für</strong> Politikwissenschaft<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Karl-Glöckner-Str. 21e<br />

35394 Gießen<br />

e-mail: christoph.bieber@sowi.uni-giessen.de<br />

Hochschulassistent am Institut <strong>für</strong> Politikwissenschaft sowie Mitglied des Zentrum <strong>für</strong> Medien und<br />

Interaktivität an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Forschungsschwerpunkte sind politische<br />

Kommunikation in alten und neuen Medien, zurzeit Arbeit an einem Buch zum Thema „Interaktive<br />

Demokratie. Konzepte öffentlicher Medienorganisation“.<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Bigg, Dr. Charlotte<br />

ist Wissenschaftshistorikerin am Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Nach<br />

ihrem B.A. Hons. In Geschichte (Oxford) und M.Phil sowie PhD in Wissenschaftsgeschichte<br />

(Cambridge) war sie am MPIWG in Berlin und an der ETH Zürich tätig. Ihr aktuelles Projekt widmet sich<br />

der Geschichte der Brownschen Bewegung und der Entstehung der modernen physikalischen<br />

Wissenschaften. Sie hat sich mit der Rolle wissenschaftlicher Bilder in der Öffentlichkeit unter<br />

verschiedenen Perspektiven beschäftigt und u.a. die folgenden Aufsätze veröffentlicht: “Photography<br />

and the Labour History of Astronomy and Astrophysics,” The Role of Visual Representations in<br />

Astronomy: History and Research practice (Acta Historia Astronomiae), Hrsg. K. Hentschel & A.<br />

Wittmann (Harri Deutsch, 2000), 90-106; “Das Panorama, oder La Nature A Coup d’Oeil,” Nach<br />

Feierabend – Zürcher Jahrbuch <strong>für</strong> Wissensgeschichte 1 (2005), 15-33; “The scientist as personality.<br />

Elaborating a science of intimacy in the Nadar/ Chevreul interview (1886),” Images of the Sciences<br />

and the Scientists in Visual Media, ed. B. Hüppauf & P. Weingart (Routledge, im Erscheinen).<br />

Bruns, Prof. Dr. Karin<br />

Universität <strong>für</strong> künstlerische und industrielle <strong>Gestaltung</strong><br />

Institut <strong>für</strong> Medien<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Medientheorien<br />

Reindlstr. 16-18<br />

A-4040 Linz<br />

Tel. +43 (0)732 7898 582<br />

mobil +43 (0)650 7898 582<br />

Sekr. +43 (0)732 7898 333<br />

e-mail: karin.bruns@ufg.ac.at<br />

Karin Bruns wurde 1957 in Gelsenkirchen, Deutschland geboren. Studium der Literatur- und<br />

Sprachwissenschaften, Physik, Sozialpsychologie und Sozialanthropologie; Habilitation zum Thema<br />

-Audiovisuelle Körperinszenierungen.<br />

Lehrtätigkeit an der Ruhruniversität Bochum, an der Fachhochschule <strong>für</strong> Grafik und Design in<br />

Dortmund und der <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> Fernsehen und Film in München. Medienwissenschaftliche Lehr-<br />

und Vortragstätigkeiten in Deutschland und Großbritannien. Zuletzt war Prof. Bruns als Professorin<br />

<strong>für</strong> Medientheorie an der HS <strong>für</strong> Bildende Kunst in Braunschweig tätig und arbeitete an einer<br />

Projektarbeit <strong>für</strong> die Volkswagen Stiftung.<br />

Drechsel, Dr. Benjamin<br />

Ludwig Boltzmann Institut<br />

Europäische Geschichte und Öffentlichkeit<br />

c/o Zentrum <strong>für</strong> Medien und Interaktivität Ludwigstr. 34<br />

35390 Giessen<br />

e-mail: Benjamin.Drechsel@zmi.uni-giessen.de<br />

fon +49 160- 96579143<br />

http://ehp.lbg.ac.at<br />

http://www.zmi.uni-giessen.de<br />

geb. 1977<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ludwig Boltzmann Institut <strong>für</strong> Europäische Geschichte und<br />

Öffentlichkeit (Wien/Gießen) mit Arbeitsschwerpunkt „Politische Ikonographie des Kalten Krieges“;<br />

2002-2005 Promotion mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes zum Thema<br />

„Politische Bilder und Archivpolitik“, publiziert als „Politik im Bild“ (Campus, 2005)<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Gall, Dr. Alexander<br />

a.gall@deutsches-museum.de<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut <strong>für</strong> Technik- und Wissenschaftsgeschichte des<br />

Deutschen Museums. Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in München und Berlin, 2002<br />

Promotion an der LMU München. Derzeit arbeitet er an dem Projekt „Bilder, die die Welt erklären.<br />

Wissenschaftsfotografie und Öffentlichkeit“ im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1143<br />

„Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“. Publikationen u.a.: Das Atlantropa-Projekt. Die Geschichte<br />

einer gescheiterten Vision. Herman Sörgel und die Absenkung des Mittelmeers. Frankfurt, New York<br />

(Campus) 1998; „Gute Straßen bis ins kleinste Dorf!“ Verkehrspolitik in Bayern zwischen<br />

Wiederaufbau und Ölkrise. Frankfurt, New York (Campus) 2005 (zugl. Diss. Univ. München); (Hg.):<br />

Konstruieren, kommunizieren, präsentieren. Bilder von Wissenschaft und Technik. Göttingen<br />

(Wallstein) im Druck.<br />

Habel, Thilo<br />

(geb. 9.5.1962)<br />

Heilbronner Str. 3<br />

10779 Berlin<br />

Tel.: 030/21913533<br />

e-mail: thilo.habel@rz.hu-berlin.de<br />

Studium:<br />

Biologie an der Philipps-Universität Marburg, Kunstgeschichte (Hauptfach), Europäische Ethnologie<br />

(Nebenfach mit Schwerpunkt Museumsarbeit), Botanik und Geschichte der Medizin an der Philipps-<br />

Universität Marburg;<br />

Künstlerische Ausbildung am Institut <strong>für</strong> Grafik und Malerei.<br />

1989-1995: interdisziplinäres Dissertationsprojekt zum Thema „Naturgemälde – Die Darstellung<br />

landschaftsphysiognomischer Regeln im 19. Jahrhundert“. Wissenschaftliche Tätigkeit an der<br />

Humboldt-Universität zu Berlin:<br />

seit 1999<br />

Erstellung eines Thesaurus zur Inventarisierung und Dokumentation wissenschaftlicher Sammlungen<br />

der Humboldt-Universität zu Berlin; Inventarisierung und Datenbankpräsentation von medizin- und<br />

biologiehistorischen Sammlungsobjekten<br />

Hennig, Jochen<br />

e-mail: jochen.hennig@staff.hu-berlin.de<br />

Physik-Studium in Münster, Edinburgh, Granada, Oldenburg;<br />

Abschluss mit einer wissenschaftshistorischen Diplomarbeit zur<br />

Experimentierpraxis in der Astrophsik im 19. Jahrhundert. Anschließend wissenschaftliches<br />

Volontariat am Deutschen Museum, München, in der Abteilung "Zentrum Neue Technologien"; seit<br />

2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung "Das Technische Bild" am Helmholtz-Zentrum <strong>für</strong><br />

Kulturtechnik an der HU Berlin, seit 2005 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem BMBF-<br />

Projektverbund "Wissen <strong>für</strong> Entscheidungsprozesse" mit einer Falstudie zur visuellen Kommunikation<br />

in der Nanotechnologie;<br />

Promotionsprojekt an der Universität Oldenburg zur Bildpraxis in der<br />

Rastertunnelmikroskopie 1980-1990; Mitarbeiter und Kurator in mehreren Austellungsprojekten u.a.<br />

zu Physik in der Frühen Neuzeit, zu Klimaforschung und -wandel, zu Automaten und zuletzt zu<br />

"Atombildern" (am Deutschen Museum, München, noch bis Januar 2008).<br />

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Heßler, Prof. Dr. Martina<br />

e-mail: hessler@hfg-offenbach.de<br />

promovierte im Jahr 2000 an der TU Darmstadt im Fach Neuere Geschichte mit einer Arbeit zur<br />

Technisierung des Privaten und habilitierte im Januar 2006 an der Philosophischen Fakultät der RWTH<br />

Aachen mit einer Arbeit zur „Kreativen Stadt“. Ihre Forschungsgebiete sind die Kulturgeschichte des<br />

20. Jahrhunderts, Technisierungs- und Verwissenschaftlichungsprozesse, Stadtgeschichte sowie die<br />

Geschichte visueller Kulturen und Bildtheorie. Seit Mai 2006 hat sie an der <strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Gestaltung</strong><br />

in <strong>Offenbach</strong> eine Professur <strong>für</strong> Kultur- und Technikgeschichte.<br />

Hochadel, Dr. Oliver<br />

ist zur Zeit freier Wissenschaftsjournalist und Wissenschaftshistoriker, Redakteur des<br />

Wissenschaftsmagazins „heureka“. Studium der Geschichte, Philosophie und Germanistik an der<br />

Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i.Br. (D), am Trinity College Dublin (IRL), Studium an der<br />

Université Miséricorde in Freiburg i.Ue. (CH); Promotion: „Öffentliche Wissenschaft: Elektrizität in der<br />

deutschen Aufklärung (1740-1800)“. Mai 2001 bis Oktober 2004 Mitarbeiter der<br />

wissenschaftshistorischen Forschungsgruppe „250 Jahre Tiergarten Schönbrunn“ (Projekt zum 19.<br />

Jahrhundert, gefördert vom FWF). Oktober 2005 bis Februar 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Wissenschaftsgeschichte der Universität Regensburg. April 2006 bis September 2008<br />

„Welche Wissenschaftskommunikation braucht der Dialog mit der Gesellschaft?“ (Abteilung <strong>für</strong> Kultur-<br />

und Wissenschaftsanalyse, IFF Wien, gefördert von ProVision)<br />

Klamm, Stefanie<br />

e-mail: klammmpiwg-berlin.mpg.de<br />

studierte Geschichte, Klassische Archäologie, Kulturwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-<br />

Universität zu Berlin und der Universiteit van Amsterdam studiert. Wissenschaftshistorische<br />

Magisterarbeit zum Thema "Der Einsatz der Fotografie in der Klassischen Archäologie des 19.<br />

Jahrhunderts" (abgeschlossen 2005).<br />

Seit 2006 Doktorandin am Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Wissenschaftsgeschichte, Berlin. Thema der<br />

Doktorarbeit lautet "Reproduktionsverfahren und ihre Diskussion in der Klassischen Archäologie des<br />

19. und beginnenden 20. Jahrhunderts".<br />

Lechtreck, Hans-Jürgen<br />

freier Kurator und Autor, lebt in Essen. Studium der Kunstgeschichte und Geschichte in Münster,<br />

Stuttgart und Bochum. Promotion an der RWTH Aachen. Veröffentlichungen zur Kunst des 16. bis 18.<br />

Jahrhunderts, zur Gegenwartskunst und zur Kulturgeschichte wissenschaftlicher Bilder und Objekte.<br />

Publikationen (Auswahl):<br />

Empirie des Bleistifts. Sebastian Rugs Poetik des wissenschaftlichen Zeichnens, in: Sebastian Rug.<br />

Zeichnungen, Ausstellungskatalog Münster 2007, o. P.<br />

Nützlich, süß und museal. Das fotografierte Tier. Essays, Göttingen 2005 (Hg.; zus. mit Ute Eskildsen)<br />

Fotografie und Tierpräparation komplementär. Anmerkungen zur gemeinsamen Geschichte zweier<br />

zoologischer Aufzeichnungsmedien des 19. Jahrhunderts, ebd. S. 70 – 95<br />

A history of some fruit models in wax and other materials: scientific teaching aids and courtly table<br />

decorations, in: Archives of Natural History 30 (2003), H. 2, S. 299 – 316<br />

Die Äpfel der Hesperiden werden Wirtschaftsobst. Botanische Illustration und Pomologie im 18. und<br />

frühen 19. Jahrhundert, Berlin 2000<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Lehmann, Dr. Ann-Sophie<br />

Institute for Media and Cultural Studies/<br />

Research Institute for History and Culture<br />

Janskerkhof 13, Utrecht<br />

e-mail: Ann-Sophie.Lehmann@let.uu.nl<br />

www.let.uu.nl/~Ann-Sophie.Lehmann/personal/<br />

since 2004 Assistant Professor<br />

2002-2004 Junior Teacher-Researcher, Institute for Media and Cultural Studies, University of Utrecht.<br />

1998-2002 Ph.D. Student/Junior Teacher in the Department of Art-History, University of Utrecht.<br />

1991-1998 Study of Art History in Vienna and Utrecht.<br />

Research<br />

The Brush in the Computer. A critical history of computer graphics and the ‘painterly turn’ in visual<br />

culture. The project is carried out with a 3 year VENI-research grant by NWO (Netherlands<br />

Organization for Scientific Research)<br />

Object appearance in painting and digital media: skin, hair and trees. In collaboration with Dr. S. Pont,<br />

Physics of Man, Utrecht University and Dr. J.M. Geusebroek, Intelligent Systems Lab Amsterdam,<br />

Amsterdam University<br />

The Impact of Oil. A History of Oil Painting 1500-1600 Primary Investigator: Prof. J. Stumpel, UU.<br />

Investigative team: Prof. J.P. Filedt Kok, Rijksmuseum/UvA, Dr. Arie Wallert, Rijksmuseum, Ann-<br />

Sophie Lehmann, UU (financed by NWO).<br />

Key Publications:<br />

In the Flesh. Jan van Eyck's Adam and Eva panels and the Making of the Northern Nude, Zwolle:<br />

Waanders 2007 (forthcoming)<br />

“Leibfarbe, Erinnerungsfarbe, Scheinfarbe. Die Darstellung der Haut als Prüfstein <strong>für</strong> alte und neue<br />

Bildmedien”, Haut-zwischen Innen und Außen. Organ, Fläche, Diskurs. Villigst Profile, Münster: Lit-<br />

Verlag 2007 (forthcoming)<br />

„Jan van Eyck und die Entdeckung der Leibfarbe“, in: D. Bohde, M. Fend (eds), Weder Haut noch<br />

Fleisch. Das Inkarnat in der Kunstgeschichte, Berlin: Gebrüder Mann Verlag, 2007, p. 21-40.<br />

„Wat de hand weet. De kunstenaar aan het werk“, in: M. Haveman, E. de Jongh, A. Overbeek, A.<br />

Lehmann (eds.), Ateliergeheimen, Amsterdam/Zutphen 2006, p. 120-141.<br />

A. Lehmann, S.C. Pont. J.M. Geusebroek, "Tree Textures. Modern techniques in art historical context",<br />

in: M. Chantler (ed.) The 4th international workshop ontexture analysis and synthesis, Proceedings<br />

of the International Congress of Computer Vision, Bejing 2005<br />

“Invisible Work. The Representation of Artistic Practice in Digital Visual Culture”, Computers and the<br />

History of Art (CHart) 2005 conference proceedings, www.chart.ac.uk<br />

Linden, Sebastian<br />

e-mail: SebastianLinden@gmail.com<br />

Seit 03/07 Promotion in Theoretischer Physik an der Université de Provence, Aix-Marseille I.<br />

09/00 – 11/05 Studium der Physik an der Friedrich-Schiller-Universität (FSU)<br />

Seit 03/07 Stipendiat der Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung.<br />

07/06 – 02/07 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl <strong>für</strong> Wissenschaftliches Rechnen am<br />

Institut <strong>für</strong> Angewandte Mathematik der FSU Jena.<br />

12/05 – 04/06 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl <strong>für</strong> Gravitationstheorie am Theoretisch-<br />

Physikalischen Institut der FSU Jena.<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Müller, Peter<br />

e-mail: mueller@mit.edu<br />

Der Künstler arbeitet in Frankfurt am Main und Maastricht, wo er seit 2007 Researcher im Fachbereich<br />

Kunst an der Jan van Eyck Academie ist. Zuvor war er Visiting Scholar am Comparative Media Studies<br />

program des Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, USA. Er studierte Kunst an der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>Offenbach</strong> und an der Universität Kapstadt. 2005 erhielt er sein Diplom. In<br />

seinen Installationen, Videos und Zeichnungen verarbeitet Peter Müller immer wieder populäre<br />

Erzählungen über die Wissenschaft.<br />

Nohr, Rolf<br />

e-mail: r.nohr@hbk-bs.de<br />

Studium an der Ruhr-Universität Bochum in den Fächern Theater-,<br />

Film- und Fernsehwissenschaften, Philosophie und Soziologie. 2001 Abschluss des<br />

Promotionsprojekts Karten im Fernsehen: Produktion von Positionierung<br />

(gefördert durch die Heinrich-Böll-Stiftung) bei Wolfgang Beilenhoff, Hartmut<br />

Winkler und Peter Spangenberg. 12/2001 bis 11/2002 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im<br />

kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg Medien und kulturelle Kommunikation, Projekt: Medialität<br />

und Körper. Das Gesicht im Film (Wolfgang Beilenhoff), Universität Köln<br />

12/2002 Beginn der Tätigkeit als Juniorprofessor <strong>für</strong> Medienkultur am Institut <strong>für</strong> Medienforschung an<br />

der HBK Braunschweig.<br />

Publikationen (Auswahl)<br />

Nützliche (2002) Karten im Fernsehen: Die Produktion von Positionierung, Münster: LIT<br />

(2002) mit Hilde Hofmann / Ralf Adelmann Video als mediales Phänomen.<br />

Weimar: VDG<br />

(2003) mit Matthias Grimm (Edition): Sonderteil Computergame und Film.<br />

In: Schnitt - Das Filmmagazin, Nr.30, 1/2003<br />

(2004) Evidenz - »...das sieht man doch!«. Münster: LIT [Reihe Medien ´ Welten Bd.1]<br />

Rauchhaupt, Dr. Ulf von<br />

e-mail: u.rauchhaupt@faz.de<br />

Jahrgang 1964, studierte Physik und Philosophie im München. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Max-Planck-Institut <strong>für</strong> extraterrestrische Physik in Garching. Nach der Promotion 1997 war er<br />

freier Mitarbeiter der Wochenzeitung DIE ZEIT, 1998 ging er als Reimar-Lüst-Fellow an das Max-Planck-<br />

Institut <strong>für</strong> Wissenschaftsgeschichte in Berlin und 2000 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das<br />

Forschungsinstitut des Deutschen Museums in München. 2001 trat er in die Redaktion des Feuilletons<br />

der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein und ist seither Wissenschaftsredakteur <strong>für</strong> die<br />

Sonntagszeitung. Im Jahr 2002 erhielt er den Georg-von-Holtzbrinck-Preis <strong>für</strong><br />

Wissenschaftsjournalismus und 2006 den Journalistenpreis der Deutschen Mathematiker-<br />

Vereinigung. Er ist Autor des Buches "Wittgensteins Klarinette. Gegenwart und Zukunft des Wissens"<br />

(Berliner Taschenbuch Verlag 2005).<br />

Roth, Tim Otto<br />

e-mail: research@photogram.org<br />

wurde 1974 in Oppenau im Schwarzwald geboren, 1994-1995 Politik- und Philosophiestudium in<br />

Tübingen (D), 1995-2000 Studium der Freien Kunst in Kassel (D), 2001 Meisterschüler bei Floris M.<br />

Neusüss, Gründung des Forschungsportals www.photogram.org, 2001/2002 Gastdozenturen in<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Madrid und Valencia (E), 2004 Abschluß mit einer theoretischen Arbeit zum Photogramm in der<br />

Theorie der Visuellen Kommunikation, Kassel, 2004/05 Lehrauftrag an der Kunsthochschule Kassel,<br />

2006 zusammen mit Peter Weibel Leitung des Symposiums „Das Photogramm. Licht, Spur und<br />

Schatten” am ZKM Karlsruhe. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 2004 Deutscher Lichtkunstpreis,<br />

Lüdenscheid und Internationaler Medienkunstpreis, ZKM Karlsruhe. Seit 1997 publiziert Roth im<br />

Grenzgebiet von Kunst und Wissenschaft Texte und Interviews. Er lebt in Oppenau und in Köln.<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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Aktuelle Publikationen:<br />

A Walk on the Retinas of the Extreme Sciences, A Minimalist Concept for an Internet-Based Light Art Art<br />

Façade in Munich, Leonardo Volume 39, Issue 1 / February 2006 (MIT Press).<br />

Das Photogramm, Licht, Spur und Schatten: Online Tagungsbericht, 2006,<br />

www.photogram.org/symposium.<br />

Das Echo der Dinge im Zelluloid - Vom Höhlenkino zum Photogrammfilm, in: Museum der Moderne<br />

(Hrsg.): Kamera los, Salzburg 2006, S.57-61.<br />

Bild und Anblick - Versuch über atmosphärisches Sehen, Interview mit Peter Sloterdijk, 2006,<br />

www.imachination.net/next100/reactive/sloterdijk.<br />

Lichtspuren, in: Peter Gerwin Hoffmann 1960-2006 – Malerei, Bild, Handlung (Kat.), Neue Galerie Graz<br />

2007 (im Druck).<br />

Samuel, Nina, M.A.<br />

eikones - NFS Bildkritik – Graduiertenkolleg „Bild und Wissen“ – Universität Basel<br />

Rheinsprung 11 – 4051 Basel - Tel: +41-61.267.18.21 - Mobil: +41–78.744.86.34 –<br />

n.samuel@unibas.ch<br />

1997 – 2005 Studium der Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften in Berlin und Paris. Praktika in<br />

der Andrea Rosen Gallery <strong>für</strong> zeitgenössische Kunst in New York (1999), seit 2002 kuratorische<br />

Mitarbeit in der Berliner Galerie kurt im hirsch. Tutorium und Dokumentarfilm zur jungen, britischen<br />

Kunst der neunziger Jahre (The Fate of Young British Artists, 2002/03). Zentrale Forschungsinteressen:<br />

Das Bild in der Wissenschaft - Auslassungen und Verschiebungen in der Geschichte des<br />

epistemischen Bildes; Medienumbrüche; Ikonoklasmen in Kunst und Wissenschaft;<br />

Wechselwirkungen zwischen Naturwissenschaften und zeitgenössischer Kunst.<br />

September 2005 Magister im Fach Kunstgeschichte (<strong>Programm</strong>ierte Natürlichkeit: Fraktale als<br />

bildwissenschaftliche Herausforderung). Seit November 2005 Mitglied des Graduiertenkollegs „Bild<br />

und Wissen“ bei eikones (NFS Bildkritik) in Basel.<br />

Trischler, Prof. Dr. Helmuth<br />

Deutsches Museum, München<br />

H.Trischler@deutsches-museum.de<br />

Studium der Geschichte und Germanistik in München, 1986 Promotion zum Dr.phil., 1991<br />

Habilitation; Forschungsdirektor des Deutschen Museum und Professor <strong>für</strong> Neuere und Neueste<br />

Geschichte sowie Technikgeschichte an der LMU München; Vorstand des Münchner Zentrums <strong>für</strong><br />

Wissenschafts- und Technikgeschichte.<br />

Koordinator mehrerer nationaler und internationaler Forschungsverbünde, darunter der DFG-<br />

Forschergruppe 393 „Wechselbeziehungen zwischen Naturwissenschaft und Technik. Formen der<br />

Wahrnehmung und Wirkung im 20. Jahrhundert“ und Ko-Koordinator des DFG-SP 1143 „Wissenschaft,<br />

Politik und Gesellschaft“ sowie des Forschungsverbunds zur „Geschichte der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft 1920 bis 1970“.<br />

Zahlreiche Bücher und Artikel zur Wissenschafts-, Technik- und Innovationsgeschichte.<br />

Wurm, Barbara<br />

Studium der Vergleichende Literaturwissenschaft und Slawistik (Russisch, Zweitsprache: Tschechisch)<br />

unter anderem an der Universität Wien, an der Universität Innsbruck (Schwerpunkt: Film & Lit.) und an<br />

der RGGU (Russ. Staatl. Geisteswiss. Univ.) in Moskau, Russland [Kulturaustauschstipendium d. Uni<br />

Wien]<br />

Studienabschluss Universität Wien (Mag. phil.); Diplomarbeit: Fortschrift statt Fortschritt. Jurij N.<br />

Tynjanovs Konzeption der 'literarischen Evolution' als Schreib-Praxis (Betreuung: Prof. Dr. Aage<br />

Hansen-Löve, Institut <strong>für</strong> Slawistik, München; Note: Sehr gut). Dissertationsprojekt: "Biopolitik und<br />

Sichtbarkeitsregime. Neuer Mensch und Neues Sehen im frühen sowjetischen Film" als Stipendiatin<br />

Vom roten Mars und runden Atomen | HfG <strong>Offenbach</strong> 25-26.10.2007<br />

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im Graduiertenkolleg "Codierung von Gewalt im medialen Wandel" (Humboldt-Universität zu Berlin),<br />

www2.hu-berlin.de/gewalt; seit 10/2007Junior Fellowship am IFK Wien<br />

Publikationen (/Auswahl)<br />

Österreichisches Filmmuseum, Thomas Tode, Barbara Wurm (Hg.): Dziga Vertov. Die Vertov-Sammlung<br />

im Österreichischen Filmmuseum. Wien: FilmmuseumSynemaPublikationen 2006<br />

Kine(to)-mano-grafie. Animationsfilme von Evgenij Kondrat’ev und Boris Kazakov. In: Arns, Inke<br />

/Goller, Mirjam /Strätling, Susanne /Witte, Georg (Hg.): Kinetographien. Berlin 2003, 367-396<br />

Ab-Ort der Bilder. Zum filmischen Oeuvre Evgenij Jufits. In: Schwerpunktthema: 300 Jahre St.<br />

Petersburg. Berliner Osteuropa-Info (BOI) 20 (2004), 20-26<br />

[12b: dass überarbeitet: die horen. Zeitschrift <strong>für</strong> Lit., Kunst und Kritik 214, 49. Jg. (2004), 117-120]<br />

Walzer der Freiheit. (In-)offizielle Filmdiplomatie der Sowjetunion (Der Fall Österreich). In: Karl, Lars<br />

(Hg.): Leinwand zwischen Tauwetter und Frost: Der osteuropäische Spiel- und Dokumentarfilm im<br />

Kalten Krieg. Berlin 2006 (im Druck)<br />

Kulturfilm und kulturwissenschaftliche Filmwissenschaft [Arbeitstitel]. In: Zeitschrift <strong>für</strong><br />

Kulturwissenschaft H. 2/2007.<br />

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