50 Jahre Sowjetische Kriegsgräberstätte Herleshausen
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<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> „<strong>Sowjetische</strong> <strong>Kriegsgräberstätte</strong> <strong>Herleshausen</strong>“; 26.09.2009<br />
Seite 7<br />
Anette Wetterau (<strong>Herleshausen</strong>):<br />
Religionslehrerin an der Südringgauschule<br />
Die Geschichte unserer Gemeinde prägt und<br />
begleitet uns. Gerade in <strong>Herleshausen</strong> sind von<br />
der deutschen Geschichte des vergangenen<br />
Jahrhunderts viele Spuren sichtbar. Als besonders<br />
wertvoll empfinde ich es, wenn Geschichte<br />
aufgearbeitet wird, behutsam und angemessen.<br />
Die aufgearbeiteten Spuren können uns mahnen,<br />
uns ermuntern und stärken.<br />
Als das Kriegsende sich am 08.05.2005 das<br />
sechzigste Mal jährte, wurde in der Südringgauschule<br />
ein Projekttag durchgeführt - mit Zeitzeugen,<br />
die vom Kriegseinsatz, Gefangenschaft<br />
und Flucht berichteten […]. Zum Thema<br />
„Kampf um die Werralinie 1945“ lud der Werratalverein<br />
Südringgau zum Lichtbildvortrag mit<br />
Vorstellung des gleichnamigen Buches ein.<br />
Die erste öffentliche Großveranstaltung am<br />
15.01.2006 zum Gedenken an den Empfang der<br />
Spätheimkehrer in <strong>Herleshausen</strong> 1955/56 gestaltete<br />
der WTV Südringgau zusammen mit dem<br />
DRK-Ortsverein <strong>Herleshausen</strong> sehr eindrucksvoll<br />
und lebendig. […]. Eine neu angebrachte<br />
Gedenktafel am Bahnhof zeugt heute von der<br />
Ankunft und von dem Empfang der 7.796 Spätheimkehrer.<br />
Am 09.11.2008 wurde, auf Einladung des WTV<br />
Südringgau, der Herleshäuser Juden gedacht,<br />
die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft<br />
auswanderten oder in Konzentrationslagern<br />
ums Leben kamen. […] Eine weitere<br />
Gedenktafel weist nun in der Lauchröder Straße<br />
auf die Zerstörung der ehemaligen Synagoge<br />
hin.<br />
Eine Schweigeminute im 3. Teil der Gedenkveranstaltung.<br />
Zu hören war der dumpfe<br />
Klang einer Mahnglocke.<br />
Für den 26.09.2009 organisierte die Gemeinde<br />
<strong>Herleshausen</strong> die Gedenkveranstaltung „<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Sowjetische</strong> <strong>Kriegsgräberstätte</strong> <strong>Herleshausen</strong>“<br />
unter Mitwirkung zahlreicher Herleshäuser Vereine,<br />
die ihren Höhepunkt durch den Besuch<br />
von Ludmila Ustinova und ihrer Familie erhielt.<br />
Diesen Friedhof und seine Geschichte so zu<br />
würdigen, brachte der Gemeinde, insbesondere<br />
unserem Bürgermeister Helmut Schmidt, über<br />
die Orts- und Landesgrenze hinaus viel Anerkennung.<br />
Ein weiterer geschichtlicher Höhepunkt steht<br />
unmittelbar an: 20 <strong>Jahre</strong> Grenzöffnung. […].<br />
Die Südringgauschule plant einen besonderen<br />
Projekttag am 9. Nov., damit die Kinder und<br />
Jugendlichen hautnah nachempfinden können,<br />
was die Grenze und die Grenzöffnung bedeuteten.<br />
Das Wunder der Grenzöffnung durften wir<br />
in <strong>Herleshausen</strong> hautnah miterleben. […].<br />
Geschichte bewahren und weitergeben, um daraus<br />
zu lernen, das ist in <strong>Herleshausen</strong> in den<br />
letzten <strong>Jahre</strong>n gut geglückt. Der stets gute Besuch<br />
durch die Herleshäuser und die auswärtigen<br />
Gäste zeugt von Interesse. […].<br />
Der „Russenfriedhof“ vor 1959<br />
Berta Schellenberg (<strong>Herleshausen</strong>):<br />
Zeitzeugin<br />
Die Gedenkveranstaltung ging mir sehr zu Herzen,<br />
schließlich habe ich mein Leben lang nicht<br />
verarbeitet, was ich als Kind erlebt habe. Alles<br />
wurde wieder lebendig, was tief in mir drinsitzt,<br />
so als sei es erst gestern gewesen.<br />
Ich erinnere mich noch sehr gut an den 10. Aug.<br />
1942, als ein Brief ins Haus kam, in dem meiner<br />
Mutter mitgeteilt wurde, dass mein 20jähriger