25.04.2013 Aufrufe

Bindungstheorie, klinische Psychologie und Psychotherapie bei ...

Bindungstheorie, klinische Psychologie und Psychotherapie bei ...

Bindungstheorie, klinische Psychologie und Psychotherapie bei ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1<br />

Bindungsrepräsentation so gut wie nie als "unabhängige Variable" in<br />

einer Studie berücksichtigt. Es gibt keine Kenntnisse darüber, ob<br />

"distanziert Geb<strong>und</strong>ene" häufiger submissiv sind als "Verwickelte".<br />

Es handelt sich <strong>bei</strong> der Darstellung der differentiellen Vorgehensweisen<br />

um einen vorübergehenden offenen Entwurf, der bisher empirisch<br />

in keiner Weise abgesichert ist. Hier eröffnen sich spannende Fragestellungen.<br />

A) Vorgehen <strong>bei</strong> distanzierten Patienten (Ds)<br />

a) Ziel: Abbau des negativen Bildes von anderen.<br />

Das Mißtrauen der Ds gegenüber Anderen <strong>und</strong> ihre Erwartung des zurück<br />

gewiesen werdens (vor allem <strong>bei</strong> Bindungsbedürfnissen <strong>und</strong> Gefühlen der<br />

Trauer <strong>und</strong> Angst) sollte abgebaut werden.<br />

mögliche "Interventionen":<br />

-Verwirklichung therapeutischer Basisfertigkeiten im hohen Maße (Beständigkeit,<br />

Verläßlichkeit des Therapeuten);<br />

-Anregen von Realitätsüberprüfungen <strong>und</strong> Ermöglichung neuer Erfahrungen.<br />

-Kognitive Umstrukturierung nach Beck (siehe Depressionstherapie)<br />

z.B. von Gedanken wie "ich werde dir nie vertrauen" zu "ich kann<br />

dir vertrauen". Oder transaktionsanalytische Einstellungsar<strong>bei</strong>t<br />

mit den Sätzen "ich brauche Dich, ich bin bedürftig etc.".<br />

b) Ziel: Selbst- <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung verbessern <strong>und</strong> vertiefen.<br />

Verbesserung der Wahrnehmung der eigenen Gefühle, v.a. Trauer <strong>und</strong><br />

Angst; Andere sensibler betrachten <strong>und</strong> sich besser in sie einfühlen<br />

lernen.<br />

mögliche Interventionen:<br />

-Gestalt Techniken zur Wahrnehmungsvertiefung,<br />

-Selbstexploration ermöglichen (GT),<br />

-Focusing,<br />

-Rollentauschübungen (Rollenspiel);<br />

-Empathietraining;<br />

-zeitlich begrenzte "freie Assoziation" von Gedanken, Phantasien <strong>und</strong><br />

Empfindungen.<br />

c) Ausdruck von Emotionen <strong>und</strong> Bedürfnissen lernen.<br />

Vor allem der Ausdruck von Angst <strong>und</strong> Trauer sollte vertieft werden.<br />

Ebenso die Bedürfnisse nach echter Begegnung <strong>und</strong> des "dazu gehören<br />

Wollens", oder "teilnehmen wollens". Der Ausdruck pauschaler Wut auf<br />

sich oder andere sollte nicht verstärkt werden, sondern die Wut<br />

sollte konkret auf bestimmte Verhaltensweisen Anderer (oder früheres<br />

Elternverhalten) fokussiert werden, so daß der Patient mit sich <strong>und</strong><br />

dem Anderen direkt in Kontakt bleibt <strong>und</strong> auch die Folgen seines<br />

Wutausbruchs wahrnehmen kann ("Was richte ich <strong>bei</strong> anderen an?").<br />

Ferner sollte der Patient lernen, daß eine Selbstöffnung <strong>und</strong> das sich<br />

verlassen auf andere erleichternd <strong>und</strong> befreiend sein kann <strong>und</strong> zu<br />

einer Verbesserung der Lebensqualität <strong>und</strong> einer besseren Verbindung<br />

zu anderen Menschen <strong>bei</strong>tragen kann. Durch letzteres werden auch<br />

indirekt die häufig <strong>bei</strong> abweisend-distanzierten Patienten zu

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!