Flyer "Borderline-Persönlichkeitsstörungen" - HELIOS Kliniken GmbH
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Foto<br />
<strong>HELIOS</strong> Rehazentrum<br />
Bad Berleburg, Rothaarklinik<br />
<strong>Borderline</strong>-<br />
Persönlichkeitsstörungen<br />
Patienteninformation
Einleitung<br />
Extreme Stimmungsschwankungen, Gefühle<br />
von Niedergeschlagenheit, Depressivität,<br />
Selbstverachtung, Selbsthass, extreme Ängste<br />
und exzessive Wut, massive Selbstverletzungen,<br />
ausgeprägte Nähewünsche und<br />
zugleich heftige Attacken und Zerstörung von<br />
Nähe bei tatsächlicher Annäherung – all das<br />
sind Symptome des sogenannten <strong>Borderline</strong>-<br />
Syndroms. Häufig finden sich gleichzeitig<br />
Symptome von Essstörungen, Suchttendenzen,<br />
posttraumatischen Belas tungsstörungen<br />
sowie Angst- und depressive Erkrankungen.<br />
Auch kurzzeitige psycho tische<br />
Störungen sind möglich. Bis zu 2% der<br />
Allgemeinbevölkerung sind betroffen, etwa<br />
80% der <strong>Borderline</strong>-Patienten sind weiblich.<br />
Das <strong>Borderline</strong>-spezifische Behandlungssetting<br />
in der Rothaarklinik ist entwickelt<br />
worden im Rahmen der Arbeit einer Station,<br />
auf der traditionsgemäß seit Jahren Patientinnen<br />
mit Essstörungen behandelt werden.<br />
Zunehmend wurde dann die Station auch<br />
frequentiert von Patientinnen mit der Zweitdiagnose<br />
einer posttraumatischen Belastungsstörung<br />
und diagnostischen Übergängen in<br />
Richtung einer <strong>Borderline</strong>-Per sön lichkeitsstörung.<br />
Von daher war es für das<br />
Be hand lungs team der Rothaarklinik naheliegend,<br />
ausgehend von den Erfahrungen auf<br />
dieser Station, das störungsspezifische<br />
Behandlungssetting speziell als Behand lungsangebot<br />
für Frauen zu konzeptualisieren.
Störungsspezifische<br />
Behandlungsstrategien<br />
Die Symptomvielfalt der <strong>Borderline</strong>-Problematik,<br />
die häufige Schwere und Chronizität<br />
des Krankheitsbildes sowie die fast regelhaft<br />
auftretenden therapeutischen Schwierigkeiten<br />
haben zu einer breiten Diskussion in Klinik<br />
und Forschung beigetragen bezüglich der<br />
Entstehung des Krankheitsbildes und eines<br />
sinnvollen therapeutischen Vorgehens. Die<br />
vielfältigen therapeutischen Möglichkeiten im<br />
stationären Bereich legen ein auf die Störung<br />
spezifiziertes Therapieschulen-übergreifendes<br />
bzw. integratives Behandlungskonzept nahe.<br />
Hiervon ausgehend scheinen uns 2 therapeutische<br />
Ansätze in ihrem jeweiligen Zusammenwirken<br />
besonders geeignet:<br />
· Eine tiefenpsychologisch interaktionell<br />
ausgerichtete Gesprächsgruppe: In dieser<br />
Gruppe geht es insbesondere um das<br />
Erkennen und Überwinden von Schwierigkeiten<br />
im zwischenmenschlichen Bereich. Im<br />
Vordergrund steht die Bearbeitung des „Hier<br />
und Jetzt“ und weniger die des „Dort und<br />
Damals“.<br />
· Eine verhaltenstherapeutisch (DBT) ausgerichtete<br />
Fertigkeiten-Trainingsgruppe: Aus<br />
verhaltenstherapeutischer Sicht steht die<br />
Fokussierung der Emotionsregulation im<br />
Vordergrund. Eine Störung bzw. Einschränkung<br />
in diesem Bereich soll überwunden<br />
werden durch ein gezieltes Training in den<br />
Bereichen Stresstoleranz, Spannungsregulation,<br />
Gefühlsregulation, zwischenmenschliche<br />
Fertigkeiten und innere Achtsamkeit.<br />
Neben der Einzel- und Gruppenpsychotherapie<br />
gehören die Musiktherapie, die Boxtherapie,<br />
eine Gruppe zur Förderung der Körperwahrnehmung,<br />
Sport- und Bewegungs-<br />
therapie, Physiotherapie, psychoedukative<br />
Maßnahmen, Ernährungsberatung, Sozialberatung<br />
und ggf. Reittherapie zum Therapieprogramm.<br />
Der Gesamtbehandlungsplan<br />
wird jeweils individuell abgestimmt.<br />
Die Behandlung findet statt im Rahmen einer<br />
so zialtherapeutisch konzipierten Stationsgemeinschaft.<br />
Die für die Behandlung von <strong>Borderline</strong>-<br />
Störungen und Essstörungen konzipierte<br />
Station nimmt nur weibliche Patientinnen auf.
Behandlungsangebot<br />
Zu Behandlungsbeginn sind wegen Selbstverletzungen<br />
und möglicher suizidaler Tendenzen<br />
diesbezüglich spezielle Vereinbarungen<br />
schriftlich zu fixieren. Dabei geht es<br />
um die notwendige Bereitschaft der Patientinnen<br />
fest zuzusichern, während der Rehabilitationsbehandlung<br />
keinen Suizidversuch<br />
durchzuführen und auch nach der stationären<br />
Rehabilitationsmaßnahme weiter am Leben<br />
bleiben zu wollen und alles in diese Richtung<br />
Notwendige zu tun. Ferner geht es um die<br />
notwendige Bereitschaft im Falle des krisenhaften<br />
Auftretens von Suizidalität, sich in<br />
solchen Situationen freiwillig auf eine geschützte<br />
psychiatrische Akutstation verlegen<br />
zu lassen. Gegebenenfalls kann dann nach<br />
wenigen Tagen die Rehabilitationsbehandlung<br />
fortgesetzt werden. Im Falle der Notwendigkeit<br />
einer zwangsweisen Verlegung<br />
von Patientinnen ist in der Regel die Behandlung<br />
in der Rothaarklinik beendet.<br />
Ferner geht es um die feste Zusicherung der<br />
Patientinnen während der gesamten hiesigen<br />
Behandlungszeit weder innerhalb noch<br />
außerhalb der Klinik Alkohol oder Rauschdrogen<br />
zu konsumieren und der Einhaltung<br />
dieser Regel durch ggf. durchzuführende<br />
Kontrollen zuzustimmen.
Mit der Aufnahme der Patientinnen in die<br />
Rothaarklinik beginnt beinahe zeitgleich<br />
bereits die Planung der Entlassung. In diesem<br />
Zusammenhang legen wir großen Wert<br />
darauf, während des Aufenthaltes die reale<br />
Lebens situation nicht außer acht zu lassen.<br />
Zur konkreten Klärung praktischer, sozialer<br />
und rechtlicher Fragen steht von daher eine<br />
Diplom-Sozialarbeiterin zur Verfügung. Sie<br />
hilft ebenso bei der Suche nach Selbsthilfegruppen<br />
wie auch bei der Suche nach ambulanter<br />
psychotherapeutischer Weiterbehandlung<br />
am Wohnort. Ferner leitet sie auch<br />
notwendige Kontakte zu Ämtern in die Wege.<br />
Zur Klärung beruflicher Perspektiven führen<br />
wir Belastungserprobungen im Rahmen der<br />
Ergotherapie, Mitarbeit in einem von Patienten<br />
betriebenen Café oder Gartentherapie<br />
durch. Auch eine berufliche Testdiagnostik ist<br />
möglich. Die Sozialarbeiterin informiert über<br />
mögliche berufliche Integrationsmaßnahmen<br />
und unterstützt die Patientinnen bei der<br />
Beantragung beruflicher Teilhabeleistungen.<br />
Für Patientinnen der DRV ist auch eine<br />
qualifizierte berufliche Beratung durch einen<br />
Rehaberater des Kostenträgers in unserem<br />
Hause möglich.
Der Weg in die Klinik<br />
In allen Fragen der Aufnahme<br />
und Kostenzusage beraten<br />
wir Sie gerne über unser<br />
Aufnahmesekretariat. Untergebracht<br />
sind die Patientinnen<br />
in Einzelzimmern mit Dusche,<br />
Telefon und Kabelanschluss.<br />
Für Mütter mit<br />
Kindern ist ein spezieller Flur<br />
mit für Kinder angepassten<br />
Möglichkeiten eingerichtet<br />
(z.B. Spielmöglichkeit).<br />
Patientinnen, die im Berufsleben<br />
stehen, werden von der<br />
Die Unterbringung erfolgt in gemütlich<br />
eingerichteten Einzelzimmern.<br />
DRV zugewiesen. Wenn vor der<br />
Aufnahme eine entsprechende<br />
Kostenzusage vorliegt, ist auch eine<br />
Behandlung über eine gesetzliche<br />
Krankenkasse möglich. Die Klinik ist<br />
nach § 4 und 6 Beihilfeverordnung<br />
NRW anerkannt.<br />
Auf Wunsch sind ambulante Vorgespräche<br />
möglich, um die Klinik<br />
kennenzulernen. Bei Minderjährigen<br />
ist ein Vorgespräch in Begleitung der<br />
Eltern oder eines Elternteils erwünscht.
Rothaarklinik<br />
Fachklinik für Psychosomatik, Psychotherapie und<br />
psychiatrische Rehabilitation<br />
Am Spielacker 5 • 57319 Bad Bad Berleburg<br />
Telefon (02751) 83-241<br />
Telefax (02751) 83-213<br />
info.rothaarklinik@helios-kliniken.de<br />
www.helios-kliniken.de/rothaarklinik<br />
DIO<br />
Impressum<br />
Verleger: Wittgensteiner <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong> • Friedrichstraße 136 • 10117 Berlin<br />
(Betriebsstätte <strong>HELIOS</strong> Rehazentrum Bad Berleburg - Rothaarklinik)<br />
Druckerei: Preis-Druck-Frankfurt • Marktgerecht & Punktgenau Seitz/Klein GbR<br />
Ankerstrasse 66 • 65795 Hattersheim<br />
Zertif zierungen im Gesundheitswesen<br />
cert<br />
DIN EN ISO 9001 -<br />
Zertifikat Nr. Z11205<br />
Revisions-Nr.: 001/2011