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DEUTSCHER HOLZBAUPREIS 2009<br />

Obwohl Holz eines <strong>de</strong>r ältesten Baustoffe<br />

ist, erfüllt es alle Anfor<strong>de</strong>rungen an ein<br />

zeitgemäßes Baumaterial. Holz ist nachhaltig,<br />

recyclebar und benötigt einen minimalen<br />

Energieaufwand zur Herstellung und<br />

Verarbeitung. Mit <strong>de</strong>m Deutschen Holzbaupreis<br />

wollen wir diese Stärken hervorheben<br />

und einer breiten Öffentlichkeit aufzeigen,<br />

was mit Holz als Baustoff möglich ist.<br />

Dazu gehören in diesem Jahr erneut fertiggestellte<br />

Neubauten, die unter überwiegen<strong>de</strong>r<br />

Verwendung <strong>de</strong>s Werkstoffes Holz<br />

realisiert wur<strong>de</strong>n. Auch wur<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r<br />

innovative Bauprodukte prämiert.<br />

Erstmals wur<strong>de</strong> 2009 ein Preis für die Kategorie<br />

„Baumaßnahmen im Bestand“ vergeben.<br />

Das war uns als Bund Deutscher Zimmermeister<br />

beson<strong>de</strong>rs wichtig, um auf das<br />

Können und die Kompetenz unserer Branche<br />

im Bereich <strong>de</strong>r energetischen Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

mit Holz aufmerksam zu machen.<br />

Das Bauen im Bestand ist neben <strong>de</strong>m Neubau<br />

unser zweites Standbein gewor<strong>de</strong>n.<br />

Auch hier hat sich Holz aufgrund seiner<br />

wär medämmen<strong>de</strong>n Eigenschaften und seines<br />

geringen Eigengewichts bewährt. Die<br />

eingereichten Arbeiten in dieser Kategorie<br />

bestätigen das.<br />

Der Deutsche Holzbaupreis 2009 zeigt eindrucksvoll,<br />

was Holzbauer mit Holz beim<br />

Neubau wie beim Bauen im Bestand machen<br />

können. Ich danke allen Wettbewerbsteilnehmer<br />

für Ihr Engagement, die Vorteile<br />

und Vorzüge <strong>de</strong>s Baustoffes Holz in <strong>de</strong>r<br />

Praxis darzustellen. Machen Sie weiter<br />

so. Holz ist ein Baustoff mit einer großen<br />

Zukunft.<br />

Ullrich Huth<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Bund Deutscher Zimmermeister<br />

im Zentralverband <strong>de</strong>s Deutschen Baugewerbes e.V.<br />

Auch im Jahr 2009 veranschaulicht die Anzahl<br />

und Qualität <strong>de</strong>r eingereichten Arbeiten<br />

zum Holzbaupreis, dass Holz für verschie<strong>de</strong>nste<br />

Bauaufgaben große Gestaltungsspielräume<br />

eröffnet. Die Deutsche Bun<strong>de</strong>sstiftung<br />

Umwelt verbin<strong>de</strong>t mit <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung<br />

dieses Preises das Ziel, das <strong>de</strong>m Baustoff<br />

innewohnen<strong>de</strong> hohe Innovations- und Umweltentlastungspotenzial<br />

auch im Kontext<br />

energieeffizienter Bauweisen zu dokumentieren<br />

und zu verbreiten. Da die energetische<br />

Gebäu<strong>de</strong>sanierung zur Schlüsselaufgabe<br />

für <strong>de</strong>n Klimaschutz wird, sollte die<br />

hier zu erschließen<strong>de</strong> Energie- und CO 2 -<br />

Einsparung auch in Kombination mit einer<br />

verstärkten Nutzung nachwachsen<strong>de</strong>r Rohstoffe<br />

voran getrieben wer<strong>de</strong>n. Deshalb<br />

war für uns entschei<strong>de</strong>nd, dass neben <strong>de</strong>n<br />

Themen <strong>de</strong>r herausragen<strong>de</strong>n Holzbauarchitektur<br />

und <strong>de</strong>r innovativen Bauprodukte<br />

die energetische Sanierung von Bestandsbauten<br />

als eigene Preiskategorie initiiert<br />

wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Das Ergebnis <strong>de</strong>s Holzbaupreises ist auch<br />

in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r ein Erfolg. In allen<br />

drei Preiskategorien konnten aus einer<br />

Vielzahl an interessanten Beiträgen überzeugen<strong>de</strong><br />

Preisträger ermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dass Holz sowohl in innovativen Produktentwicklungen,<br />

beim Neubau wie auch bei<br />

<strong>de</strong>r Sanierung gestalterisch und konstruktiv<br />

hochwertige Lösungen zu bieten hat,<br />

kann <strong>de</strong>r Holzbaupreis mit einer hohen Öffentlichkeitswirksamkeit<br />

dokumentieren.<br />

Für das Engagement aller Wettbewerbs teilnehmer<br />

und Preisträger, Holz als zukunftsfähigen<br />

Baustoff zu etablieren, möchte ich<br />

im Sinne einer lebenswerten Umwelt meinen<br />

beson<strong>de</strong>ren Dank aussprechen.<br />

Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwed<strong>de</strong><br />

Generalsekretär<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Bun<strong>de</strong>sstiftung Umwelt<br />

Leuchttürme! Leuchttürme weisen als<br />

weithin sichtbares Zeichen <strong>de</strong>n richtigen<br />

Weg und ermöglichen es so, Gefahren auszuweichen<br />

und Risiken zu vermei<strong>de</strong>n. Im<br />

übertragenen Sinne erzielen Leuchtturmprojekte<br />

weitreichen<strong>de</strong> Wirkung und üben<br />

Vorbildfunktion aus. Sie schaffen Vertrauen<br />

und geben Sicherheit beim Beschreiten<br />

neuer Wege und Ent<strong>de</strong>cken zukunftsweisen<strong>de</strong>r<br />

Lösungen.<br />

Für <strong>de</strong>n Bausektor trägt <strong>de</strong>r Deutsche Holzbaupreis<br />

2009 erneut dazu bei, echte Leuchttürme<br />

für ein zukunftsweisen<strong>de</strong>s Bauen zu<br />

fin<strong>de</strong>n und sie einer breiten Öffentlichkeit<br />

vorzustellen. Die preisgekrönten Projekte<br />

weisen <strong>de</strong>n Weg für ein verantwortungsvolles<br />

Bauen, das <strong>de</strong>n Wünschen <strong>de</strong>r Bauherren<br />

gerecht wird, die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Umwelt- und Ressourcenschonung erfüllt<br />

und gleichermaßen wirtschaftlich und<br />

gestal terisch attraktive Lösungen hervorbringt.<br />

Wie kein an<strong>de</strong>rer Baustoff wird Holz –<br />

D e u t s c h lands be<strong>de</strong>u t ends t er nach w achs e n -<br />

<strong>de</strong>r Rohstoff – diesen Herausfor<strong>de</strong>run gen<br />

gerecht. Kein an<strong>de</strong>rer Baustoff schnei<strong>de</strong>t<br />

in Ökobilanzen und Nachhaltigkeitsbewertungen<br />

besser ab. Technische Innovationen<br />

und herausragen<strong>de</strong> Qualitätssicherung<br />

lassen das Bauen mit Holz in immer neue<br />

Dimensionen vorstoßen – ob beim Neubau,<br />

<strong>de</strong>m Bauen im Bestand o<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>n meist<br />

komplexen Aufgaben im urbanen Umfeld.<br />

Den Teilnehmern und Preisträgern <strong>de</strong>s<br />

Deutschen Holzbaupreises 2009 gilt Dank<br />

und Anerkennung. Wir brauchen solche Vorbil<strong>de</strong>r,<br />

um auch nachfolgen<strong>de</strong>n Generationen<br />

<strong>de</strong>n Weg in eine lebenswerte Zukunft<br />

zu sichern. Ein Weg, <strong>de</strong>n hoffentlich noch<br />

Viele beschreiten wer<strong>de</strong>n.<br />

Dirk Alfter<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Holzabsatzfonds, Bonn<br />

3


4<br />

Die Jury<br />

Die Jurysitzung zum Deutschen Holzbaupreis<br />

2009 fand am 12. März 2009 in<br />

<strong>de</strong>n Räumen <strong>de</strong>r Messe Hannover statt.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Vorprüfung konnten<br />

214 eingereichte Arbeiten registriert<br />

wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n formalen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Ausschreibung entsprachen.<br />

Die Jury ermittelte in mehreren Run<strong>de</strong>n<br />

über eine reine Positivauswahl die Preisträger.<br />

Alle eingereichten Beiträge hinterließen<br />

einen Gesamteindruck, <strong>de</strong>r als<br />

niveauvoll beschrieben wur<strong>de</strong> und sich<br />

Fotos Stephan Klein, Bonn<br />

durch ein breites und qualitativ starkes<br />

Mittelfeld auszeichnete. Nach mehreren<br />

Bewertungsrundgängen entschloss sich<br />

die Jury, fünf Preise und neun Anerkennungen<br />

in <strong>de</strong>n Kategorien „Neubau“,<br />

„Bauen im Bestand“ und „Komponenten /<br />

Konzepte“ zu vergeben. Es wur<strong>de</strong> ein<br />

Preisgeld von insgesamt 25.000 Euro verteilt.<br />

Eine größere Anzahl von Arbeiten<br />

stand aufgrund ihres hohen Niveaus<br />

bis zuletzt in <strong>de</strong>r engeren Wahl. Die Juy<br />

empfahl <strong>de</strong>m Auslober, diese Gruppe<br />

ebenfalls <strong>de</strong>r Öffentlichkeit vorzustellen.<br />

Sie fin<strong>de</strong>t sich in diesem Katalog auch<br />

wie<strong>de</strong>r.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Prof. Dipl.-Ing. Architekt Karl-Heinz Petzinka Gelsenkirchen<br />

Dipl.-Ing. Architekt Ludger De<strong>de</strong>rich Bonn<br />

Dipl.-Ing. Architekt Sabine Djahanschah Osnabrück<br />

Hans-Robert Holzer Gießen<br />

Dipl.-Ing. Architekt Ullrich Huth Alzey<br />

Prof. Dipl.-Ing. Architekt Thomas Jocher München<br />

Dipl.-Ing. Konrad Merz Dornbirn (A)<br />

Dipl.-Ing. Architekt Christoph Schild Wentorf<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Architekt Wolfgang Winter Wien (A)<br />

Der Deutsche Holzbaupreis wur<strong>de</strong> am<br />

19. Mai 2009 in Hannover auf <strong>de</strong>r LIGNA –<br />

Weltmesse für die Forst- und Holzwirtschaft<br />

– <strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Projekten beteiligten<br />

Bauherren, Architekten, Tragwerksplanern<br />

sowie Holzbaubetrieben verliehen.<br />

P R E I S T R Ä G E R U n D<br />

AnERkEnnUnGEn 2009


kATEGORIE nEUBAU<br />

PREIS<br />

SIEBEnGESCHOSSIGES MEHRfAMILIEnHAUS In BERLIn<br />

6 7<br />

Lageplan<br />

Bauherr<br />

Baugemeinschaft e3, Berlin<br />

Architekten<br />

Ka<strong>de</strong>n Klingbeil Architekten, Berlin<br />

Tragwerksplaner<br />

Prof. Julius Natterer, Etoy (CH)<br />

Tobias Linse, Dachau<br />

Holzbau<br />

projekt holzbau merkle k.o.m., Bissingen<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Ausgerechnet in Berlin ist es Bauherren und Planern in<br />

einem Akt gemeinsamer Anstrengung gelungen, mit <strong>de</strong>m<br />

Wohnhaus das erste siebengeschossige Holzgebäu<strong>de</strong> in<br />

urbanem Kontext innerhalb Mitteleuropas zu realisieren.<br />

Dabei ist von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung, dass die Wahl <strong>de</strong>s<br />

Baustoffs expliziter Wunsch <strong>de</strong>r Bauherren gewesen ist,<br />

<strong>de</strong>n die Planer unter Beachtung von konstruktiven, gestalterischen,<br />

anlagentechnischen und energetischen Rand-<br />

bedingungen erfolgreich umgesetzt haben. Das Vorhaben<br />

macht <strong>de</strong>utlich, dass ungewöhnliche Projekte nicht unbedingt<br />

kostenträchtiger Verfahren zu ihrer Umsetzung bedürfen,<br />

son<strong>de</strong>rn es gleichermaßen zielführend ist, wenn<br />

alle Beteiligten kontinuierlich miteinan<strong>de</strong>r kommunizieren.<br />

Mit seiner bewusst nicht holzsichtigen Fassa<strong>de</strong> füllt das<br />

Gebäu<strong>de</strong> eine Kriegslücke in <strong>de</strong>r Blockrandbebauung und<br />

spiegelt doch Eigenständigkeit in Konzept und Wohnform<br />

wie<strong>de</strong>r. Dem Anspruch <strong>de</strong>r Bauherren auf selbstbestimmtes<br />

Bauen und Wohnen haben die Architekten und Ingenieure in<br />

<strong>de</strong>r Form Rechnung getragen, dass sie mit bewährten, gleichzeitig<br />

in Teilen weiterentwickelten Konstruktionen hochflexible<br />

Grundrisse möglich gemacht haben. Je<strong>de</strong>s Geschoss funktioniert<br />

auf diese Weise – nicht zuletzt durch die fast inszeniert<br />

zu nennen<strong>de</strong> Erschließung über Stege vom Treppenhaus her –<br />

als Eigenheim. Die gewählte Anordnung <strong>de</strong>s Treppenhauses<br />

macht zu<strong>de</strong>m eine dritte Fassa<strong>de</strong> möglich, die die Wohnqualität<br />

<strong>de</strong>r Wohneinheiten zusätzlich steigert, und die bei einer rein<br />

ökonomischen Motivation <strong>de</strong>s Bauens an dieser Stelle nicht<br />

hätte realisiert wer<strong>de</strong>n können.<br />

Mit Blick auf <strong>de</strong>n Standort und die von <strong>de</strong>r öffentlichen Hand<br />

bei <strong>de</strong>n Bauvorhaben <strong>de</strong>r letzten 15 Jahre in Berlin nicht<br />

einmal ansatzweise angemessen berücksichtigte Holzbauweise<br />

ist sich die Jury einig, dass diesem Gebäu<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n<br />

lokalen Kontext hinaus richtungsweisen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung zukommt.<br />

Zu<strong>de</strong>m sind <strong>de</strong>m Projekt zahlreiche Nachahmer o<strong>de</strong>r<br />

Nachfolger zu wünschen.


8<br />

kATEGORIE nEUBAU<br />

PREIS<br />

EInfAMILIEnHAUS In HA<strong>MB</strong>URG<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Gängigen Klischees eines Einfamilienhauses aus Holz wird<br />

eine mo<strong>de</strong>rne Interpretation <strong>de</strong>s Holzbaus gegenübergestellt.<br />

Das Holz wird hierbei in <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> gezeigt, ohne <strong>de</strong>n Entwurf<br />

zu dominieren. Das Schweben <strong>de</strong>s Baukörpers kann mit<br />

<strong>de</strong>r Technologie einer Brettsperrholzplatte in i<strong>de</strong>aler Weise<br />

gelöst wer<strong>de</strong>n. Der verspringen<strong>de</strong> Fenstersturz sowie die<br />

spielerisch angeordneten Fensteröffnungen können in die<br />

Wan<strong>de</strong>lemente eingefräst wer<strong>de</strong>n und stellen gleichzeitig<br />

Wand und Träger dar. Die Entwurfsi<strong>de</strong>e spielt gekonnt mit <strong>de</strong>n<br />

technischen Möglichkeit <strong>de</strong>s Brettsperrholzes und <strong>de</strong>monstriert<br />

<strong>de</strong>ren Gestaltungsfreiheit. Die Leichtigkeit <strong>de</strong>s schweben<strong>de</strong>n<br />

Kubus entspricht <strong>de</strong>r Leichtigkeit <strong>de</strong>s Materials Holz.<br />

Spannungsverteilung im Tragsystem<br />

Der teilweise eingegrabene Kubus reduziert die Gebäu<strong>de</strong>-<br />

höhe und lässt aufgrund <strong>de</strong>r großzügigen Verglasung <strong>de</strong>s<br />

halb in die Er<strong>de</strong> versenkten Erdgeschosses einen ungewöhnlichen<br />

und gestalterisch hochwertigen Innenraum entstehen,<br />

<strong>de</strong>r die Souterrainsituation beispielhaft interpretiert. Die<br />

holzgeschalte Betonbrüstung <strong>de</strong>s Erdgeschosses wie<strong>de</strong>rholt<br />

verspielt die hölzerne Struktur. Das Obergeschoss stellt sich<br />

im Gegensatz zum Erdgeschoss sehr geschlossen dar und<br />

symbolisiert damit primär Schutz und Rückzug für die Individualräume,<br />

<strong>de</strong>r die Lösung <strong>de</strong>r Wand als Überzug sinnfällig<br />

erscheinen lässt. Insgesamt han<strong>de</strong>lt es sich um einen ungewöhnlichen<br />

und beispielhaften Beitrag zu <strong>de</strong>n Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Holzbaus im Bereich freistehen<strong>de</strong>r Einfamilienhäuser.<br />

Bauherr<br />

Familie Wachsmuth, Hamburg<br />

Architekt<br />

Krausschönberg Architekten, Konstanz/London<br />

Tragwerksplaner<br />

Ingenieurbüro Werner Sobek, Frankfurt<br />

Holzbau<br />

Pagels, Bad Segeberg


kATEGORIE nEUBAU<br />

PREIS<br />

kUHSTALL In THAnkIRCHEn<br />

10 11<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

So sehen glückliche Kühe aus: im Heu liegend, in einer<br />

Basilika aus Holz. Im oberbayerischen Thankirchen haben<br />

Architekt und Tragwerksplaner es geschafft, etwas Selbstverständliches<br />

umzusetzen. Eine einfache Halle aus gera<strong>de</strong>n<br />

Vollhölzern, ohne Leim, ohne Blechverbindungen zu<br />

zimmern, die so aussieht, als gäbe es nichts An<strong>de</strong>res im<br />

„Hallenangebot“. Hier wur<strong>de</strong> erfolgreich gegen die Karriere<br />

<strong>de</strong>r Systemhallen angekämpft, die uniform die kulturelle<br />

I<strong>de</strong>ntität die Landschaft überformen. Großer wirtschaftlicher<br />

Zwang und handwerkliche Kenntnisse haben hier zur<br />

Materialökonomie geführt, die keine gestalterischen Zugeständnisse<br />

erfor<strong>de</strong>rten, son<strong>de</strong>rn im Gegensatz Beschei<strong>de</strong>nheit<br />

zur ästhetischen Tugend geführt hat.<br />

Bauherr, Holzbau<br />

Regina & Kaspar Raßhofer, Dietramszell<br />

Architekten<br />

Florian Nagler Architekten, München<br />

Rau . Steinblock . Tietze . Tietze, Mag<strong>de</strong>burg<br />

Tragwerksplaner<br />

merz kley partner, Dornbirn<br />

Querschnitt Grundriss


12 13<br />

+11,35<br />

kATEGORIE BAUEn IM BESTAnD<br />

PREIS<br />

E R w E I T E R U n G E I n E S S C H U L PAv I L L O n S<br />

In kARLSRUHE<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Die Architekten befassen sich mit einem zeitgenössischen<br />

Problem <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit, <strong>de</strong>r Verdichtung im Bestand.<br />

Geringe Belastbarkeit, vorhan<strong>de</strong>ne Nutzungsstrukturen und<br />

statische Optimierungen führen zu einem Gestaltungsvorschlag,<br />

<strong>de</strong>r in angenehmer Zurückhaltung einen hohen ästhetischen<br />

Wert darstellt. Die Aufstockung <strong>de</strong>s Schulpavillons<br />

in räumlich beengten Verhältnissen mit einer Konstruktion<br />

0,31 9,22 0,27 0,21<br />

0,06 0,05 0,18 0,09<br />

+16,97<br />

0,06 1,00 1,00 1,00<br />

0,38<br />

0,14<br />

0,05<br />

0,12<br />

0,67<br />

0,27<br />

0,49 0,63<br />

Heizverteiler Heizverteiler<br />

0,62 0,17 0,62 0,62 0,62 0,62<br />

0,62 0,62 0,62 0,62 0,62 0,62 0,62<br />

+12,41<br />

+7,52 Bestand<br />

0,51<br />

0,65 5,85 2,95 5,85<br />

Detailschnitt<br />

-<br />

Latentwärmespeicher<br />

0,53<br />

0,27 0,21<br />

Trägerlage<br />

siehe Plan Nr. 74.506<br />

+16,47<br />

0,12 0,94 2,15 0,06<br />

0,30 0,36 3,27 1,35<br />

0,30 5,09<br />

aus Massivholzelementen zieht größtmöglichen Nutzen aus<br />

<strong>de</strong>n Vorzügen <strong>de</strong>r Bauweise: geringes Gewicht, hoher Vorfertigungsgrad<br />

sowie leichte und schnelle Montage. Klarheit,<br />

Elemente, Farben und Materialität wer<strong>de</strong>n Ausdruck eines<br />

vorbildlichen Bauwerks, das sich vorbildlich in <strong>de</strong>n Bestand<br />

einfügt.<br />

0,76 0,92 1,03 1,03 0,95 0,95 0,92 1,03 1,03 0,76<br />

Fotos Stephan Baumann, Karlsruhe<br />

Bauherr<br />

Stadt Karlsruhe, Hochbauamt<br />

Architekten<br />

Assem Architekten, Karlsruhe<br />

Tragwerksplaner<br />

IGP – Hartmann, Jung, Ruck, Karlsruhe<br />

Holzbau<br />

Aeckerle, Lauda-Königshofen


14<br />

kATEGORIE kOMPOnEnTEn/kOnZEPTE<br />

PREIS<br />

PAvILLOn „SOLAR DECATHLOn“<br />

Bauherr<br />

TU Darmstadt, Fachbereich Architektur<br />

Fachgebiet Entwerfen und<br />

Energieeffizientes Bauen<br />

Architekt<br />

Solar Decathlon Team Deutschland<br />

TU Darmstadt, Fachbereich Architektur<br />

Fachgebiet Entwerfen und<br />

Energieeffizientes Bauen<br />

Tragwerksplaner<br />

Tragwerk+, Jochen Stahl, Weiterstadt<br />

Holzbau<br />

fachwerk, Petrick Ungermann,<br />

Linsengericht<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Der Beitrag <strong>de</strong>r TU Darmstadt stellt ein Gebäu<strong>de</strong> dar, das über<br />

einen Steckbrief von neun Komponenten <strong>de</strong>finiert ist. Ziel war<br />

eine Optimierung von ganzheitlicher Betrachtung: Energiebedarf,<br />

effiziente Gebäu<strong>de</strong>technik, ästhetische Qualität und Materialeinsatz<br />

<strong>de</strong>monstrieren die Nachhaltigkeit und gesamtökologische<br />

Sicht. Das Gebäu<strong>de</strong> sollte transportgeeignet modular<br />

aufgebaut sein, um es an verschie<strong>de</strong>nen Orten <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren. Beson<strong>de</strong>rs zu erwähnen ist auch, dass in<br />

<strong>de</strong>r Hauptsache nicht handwerklich ausgebil<strong>de</strong>te, stu<strong>de</strong>ntische<br />

Kräfte tätig waren. Einfachheit hatte Vorrang, ebenso industriell<br />

vorgefertigte und einsatzbereite Teile, Elemente und Komponenten.<br />

Der Grundriss ist als Schichtung verschie<strong>de</strong>ner Zonen horizontal<br />

und vertikal organisiert. Nach <strong>de</strong>m „Zwiebelprinzip“ gibt es<br />

einen inneren Kern, <strong>de</strong>r alle ver- und entsorgen<strong>de</strong>n Techniken<br />

und Teile aufnimmt. Der Doppelbo<strong>de</strong>n ist als Möbel angelegt,<br />

versenkt o<strong>de</strong>r ausgeklappt folgt er allen Ansprüchen <strong>de</strong>s<br />

Lebens. Die umgeben<strong>de</strong> Hülle folgt <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an Wär-<br />

me und Kälte, Sonne und Schatten. Sie zeigt einen optimalen<br />

U-Wert von < 0,1 W/m 2 K, die Vierfach-Verglasung einen<br />

U-Wert von 0,5 bis 0,3 W/m 2 K. Die großen Fensterflächen kombiniert<br />

mit einem energetisch aktivierten Verschattungssystem<br />

sorgen für eine an Passiv-Maßnahmen orientierte Optimierung.<br />

Photovoltaik, Warmwassererwärmung mit solarthermischen<br />

Kollektoren, Kühlen und Heizen mit einer reversiblen<br />

Wärmpumpe sowie einer Lüftungswärmerückgewinnung run<strong>de</strong>n<br />

die aktiven Maßnahmen ab.<br />

Alles in allem ein vorbildlicher Beitrag, <strong>de</strong>r in seiner hölzernen<br />

Gesamtsicht Material, Ziele für zukünftiges Bauen und ästhetische<br />

Wirkung beispielhaft ineinan<strong>de</strong>rgreifen lässt. Das Ziel,<br />

ein modular aufgebautes Passivhaus mit hohem Nutzwert,<br />

eigener Ästhetik und über eine große Produktion optimierten<br />

Kosten wäre eine echte Bereicherung zukunftsfähiger Bauten<br />

und <strong>de</strong>n Verfassern zu wünschen.<br />

15


kATEGORIE nEUBAU<br />

AnERkEnnUnG<br />

E I n f A M I L I E n H A U S U n D G Ä S T E H A U S<br />

In GROSSELfInGEn<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Ein kleines Theater hat <strong>de</strong>r Architekt aus einem wirtschaftlichen,<br />

kleinen Holzhaus gemacht. Hinter <strong>de</strong>m Bühnenvorhang,<br />

<strong>de</strong>r hier ungewöhnlich als außen liegen<strong>de</strong>r Sonnenschutz<br />

liegt, kommt ein kleines Schatzkästchen hervor, das<br />

außen zwar ruppig ist, innen aber im Gegensatz dazu fein<br />

und reich ausgeschlagen ist. Mit i<strong>de</strong>enreicher Raffinesse<br />

und Präzision ist dieses kleine Häuschen geplant, das sowohl<br />

außen als auch innen positiv räumlich und stofflich<br />

überrascht.<br />

16 17<br />

Grundriss EG<br />

Baufrau<br />

Julia Berkhan, Berlin<br />

Architekt<br />

Markus Fischer, Berlin<br />

Tragwerksplaner<br />

Hans Schmitt, Berlin<br />

Holzbau<br />

Siedler Holzbau, Haigerloch


kATEGORIE nEUBAU<br />

AnERkEnnUnG<br />

B I O H O T E L I M A P f E L G A R T E n<br />

In HOHEnBERCHA<br />

18<br />

19<br />

Erdgeschoss<br />

Bauherr<br />

Andreas Hörger, Kranzberg<br />

Architekten<br />

Deppisch Architekten, Freising<br />

Tragwerksplaner<br />

Ingenieurbüro Cohrs, Freising<br />

Holzbau<br />

O.Lux, Georgensgmünd<br />

Querschnitt<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Das Biohotel im Apfelgarten besticht durch die Einfachheit<br />

<strong>de</strong>r gewählten Konstruktion, in <strong>de</strong>r die Brettsperrholzplatten<br />

die vorgefertigten Oberflächen <strong>de</strong>r Decken und Wän<strong>de</strong><br />

darstellen. Damit wird sowohl ehrlich die Konstruktion gezeigt,<br />

als auch über <strong>de</strong>n gesamten Lebenszyklus hin bis<br />

zu Recycling und Entsorgung eine beispielhafte Lösung entwickelt,<br />

die die Thematik von Materialverbün<strong>de</strong>n umgeht.<br />

Die offenen Holzoberflächen haben eine raumklimatisch<br />

positive Auswirkung im Bereich Feuchte und warme Wandoberflächen<br />

und sind im Kontext eines Biohotels passend<br />

eingesetzt.


20<br />

kATEGORIE nEUBAU<br />

AnERkEnnUnG<br />

R A U M L A B O R L I A n E<br />

In kASSEL<br />

Fotos Sabine Bielmeier, Kassel<br />

Bauherr<br />

Universität Kassel, <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Architekten<br />

Josef Herz, Carmen Luippold, Potsdam<br />

mit Projektteam Prof. Jakob Gebert,<br />

Arne Amtsfeld, Sebastian Däschle,<br />

Tobias Jurezek, Christian Poppel,<br />

Christof Schmidt, Liane Sorg u.v.m.<br />

Tragwerksplaner<br />

Andreas Leipold, Berlin<br />

Baubetreuung<br />

Zimmermeister Andreas Brencke<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Die Jury bewertete das Vorhaben KASBAH nicht konventionell<br />

im Hinblick auf die Ausschreibungsbedingungen, son<strong>de</strong>rn<br />

würdigte ausdrücklich – zusammen mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren zum<br />

Holzbaupreis eingereichten stu<strong>de</strong>ntischen Projekten – <strong>de</strong>n<br />

konzeptionellen Ansatz stu<strong>de</strong>ntischen Engagements sowie<br />

die stringente Umsetzung <strong>de</strong>r Aufgabe als Skulptur. Beson<strong>de</strong>rs<br />

hervorgehoben wird die Tatsache, dass sich mit <strong>de</strong>r<br />

konkreten Umsetzung <strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>n die Möglichkeit geboten<br />

hat, <strong>de</strong>n Baustoff Holz anfassen und damit begreifen zu<br />

können. Gleichermaßen fällt auf, dass bezogen auf die Nutzung<br />

keine Schablonen bedient, son<strong>de</strong>rn in Anlehnung an<br />

<strong>de</strong>n Anlass <strong>de</strong>s Projektes – die documenta in Kassel – neue<br />

Formen und Angebote gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n.<br />

Schnitte<br />

30 26 225 28 122 28 215 51<br />

30<br />

251 150 273 21<br />

21<br />

725


kATEGORIE BAUEn IM BESTAnD<br />

AnERkEnnUnG<br />

E R w E I T E R U n G w O H n H A U S<br />

In PILSACH<br />

22<br />

23<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Ein bestehen<strong>de</strong>s Fachwerkhaus wird durch einen im rechten<br />

Winkel hinzugefügten Anbau ergänzt, <strong>de</strong>r großzügig Platz<br />

für Schlafraum, Bad und Anklei<strong>de</strong> schafft. Zusammen<br />

umfassen bei<strong>de</strong> Baukörper einen großzügigen Terrassenhof<br />

mit Schwimmteich und lenken <strong>de</strong>n Blick auf ein unverbautes<br />

Obstbaumgrundstück. Der Annex in Holzrahmenbauweise<br />

greift das Material <strong>de</strong>s Altbaus auf, überträgt es aber in eine<br />

mo<strong>de</strong>rne Architektursprache mit raumhohen Fensterelementen<br />

und einem flachen, weit auskragen<strong>de</strong>n Vordach.<br />

Erdgeschoss<br />

Weiße, homogene Oberflächen verhüllen innen wie außen<br />

<strong>de</strong>n Blick auf <strong>de</strong>n Baustoff. Bezug dazu sucht ein Eichenbo<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>n Wohnräumen, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Terrasse mit thermisch<br />

behan<strong>de</strong>lten Buchendielen weiterfließt. Auf reines Volumen<br />

reduzierte Wand- und Deckenscheiben schaffen ausdrucksstarke<br />

Raumsituationen, für die <strong>de</strong>r Baustoff Holz im besten<br />

Sinne dienen<strong>de</strong> Funktion übernimmt.<br />

Fotos Erich Spahn, Amberg<br />

Bauherr<br />

Johannes + Gudrun Berschnei<strong>de</strong>r, Pilsach<br />

Architekten<br />

Berschnei<strong>de</strong>r + Berschnei<strong>de</strong>r, Pilsach<br />

Tragwerksplaner<br />

Ingenieurbüro Braun-Haas-Lerzer, Neumarkt<br />

Holzbau<br />

Rupprecht, Neumarkt


HOLZBAU-ARCHITEkTUR<br />

AnERkEnnUnG<br />

S A n I E R U n G T U R n H A L L E A M H E D T B E R G<br />

In wUPPERTAL<br />

24<br />

Bauherr<br />

Gebäu<strong>de</strong>management Wuppertal,<br />

Renate Fahlenbock<br />

Architekten<br />

Wissmann Architekten, Wuppertal<br />

Tragwerksplaner<br />

Ingenieurbüro Brüninghoff und Rampf,<br />

Rösrath Ingenieurbüro Brüninghoff und<br />

Rampf, Rösrath<br />

Holzbau<br />

Schmees & Lühn, Fresenburg<br />

25<br />

Am Hedtberg<br />

Vorraum<br />

Geräte<br />

Turnhalle<br />

Sportplatz<br />

WC 1<br />

San / Betreuer<br />

Besucher-WC<br />

Putzmittel<br />

WC 2<br />

Haustechnik<br />

Umklei<strong>de</strong> 1<br />

Umklei<strong>de</strong> 2<br />

Grundriss Querschnitt<br />

Waschraum 1<br />

Waschraum 2<br />

Flur<br />

Abstellraum<br />

Abstellraum<br />

Schnitt B-B<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Das vorbildlich restaurierte Bauwerk entwickelte 1911 die<br />

Firma Christoph & Unmack – damals größter Hersteller von<br />

Gebäu<strong>de</strong>n in Holztafelbauweise – als Musterturnhalle für die<br />

Internationale Hygieneausstellung Dres<strong>de</strong>n. Der zerlegbare<br />

„Döcker-Systembau“ (nach <strong>de</strong>m Erfin<strong>de</strong>r Johann Gerhard<br />

Clemens Döcker benannt) besitzt eine Tragkonstruktion aus<br />

parabelförmigen Leimholz-Bogenbin<strong>de</strong>rn, die auf Otto Hetzer<br />

zurückgehen, <strong>de</strong>n Erfin<strong>de</strong>r gebogener, aus mehreren Lamellen<br />

Fotos Markus Bollen, Bergisch Gladbach<br />

verleimter Brettschichtträger. Nach ihrer Demontage wur<strong>de</strong><br />

die Halle 1912 in Wuppertal wie<strong>de</strong>r aufgebaut und bis heute<br />

genutzt. Die Turnhalle Am Hedtberg ist nicht nur ein wertvolles<br />

Denkmal für die Geschichte <strong>de</strong>s Holzbaus, son<strong>de</strong>rn auch ein<br />

herausragen<strong>de</strong>s Beispiel für die Langlebigkeit und Wie<strong>de</strong>rverwendbarkeit,<br />

kurzum die Nachhaltigkeit von Holzbauwerken.


kATEGORIE BAUEn IM BESTAnD<br />

AnERkEnnUnG<br />

GERÄTEHAUS In BERLIn<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

In geschickt verschachtelter Anordnung wur<strong>de</strong> im Garten<br />

einer Berliner Villa ein Gerätehaus erstellt, dass neben <strong>de</strong>m<br />

Lager für die Geräte Raum für <strong>de</strong>n Sitzplatz <strong>de</strong>s Gärtners,<br />

einen Arbeitsplatz und die Kompostanlage bietet. Das kleine<br />

Bauwerk entstand als Holzstän<strong>de</strong>rbau mit einer Zangenkonstruktion<br />

für das Dach und vorgehängten Baumschutzmatten,<br />

die wie ein Lamellenvorhang wirken. Das Gerätehaus dokumentiert<br />

in eindrucksvoller Weise, wie wichtig es ist, auch<br />

für untergeordnete Funktionen eine gute Gestaltung zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Eine gelungene Alternative zu <strong>de</strong>n vielerorts aufgestellten<br />

Gartenhäuschen <strong>de</strong>r Baumärkte.<br />

26 27<br />

Grundriss<br />

Architektur, Tragwerksplanung<br />

Christina C. Mehlhose + Thomas<br />

Reinke, Berlin<br />

Holzbau<br />

Bernd Schulze zur Verth, Berlin


kATEGORIE kOMPOnEnTEn/kOnZEPTE<br />

AnERkEnnUnG<br />

EInGEkLEBTE STRECkMETALLE ALS vERBInDUnGSMITTEL<br />

füR STRASSEnvERkEHRSBRüCkEn In HOLZ-BETOn-vERBUnDBAUwEISE<br />

28 29<br />

Fachhochschule Wiesba<strong>de</strong>n,<br />

Fachbereich Architektur und<br />

Bauingenieurwesen, Institut für Baustoffe<br />

und Konstruktion, Holzbaulabor,<br />

Prof. Dr.-Ing. Lean<strong>de</strong>r Bathon<br />

Projektleiter<br />

Oliver Bletz<br />

Projektpartner<br />

Holzleimbau<br />

W. & J. Derix, Markus Derix,<br />

Nie<strong>de</strong>rkrüchten<br />

Holzbetonverbundbau<br />

TiComTech, Rainer Bahmer, Haibach<br />

Klebstoffe<br />

Purbond, Alexan<strong>de</strong>r Sauer,<br />

Sempach-Station (CH)<br />

Straßenverkehrsbrücke bei Wien<br />

Bauherr<br />

Gemein<strong>de</strong> Purkersdorf (A)<br />

Tragwerksplaner<br />

Duscheck & Duscheck, Eichgraben (A)<br />

Ausführungsbeispiel Straßenverkehrsbrücke bei Wien (Spannweite: 17,60 m)<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Ohne Zweifel hat <strong>de</strong>r Verbundbau mit Holz und Beton in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren an Be<strong>de</strong>utung gewonnen. Eine kraftschlüssige<br />

Verbindung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Materialien lässt sich auf unteschiedlichste<br />

Weise herstellen. Die hier vorgestellte Variante mit<br />

eingeschlitzten Blechen hat sich in <strong>de</strong>r Praxis bewährt. Beson<strong>de</strong>rs<br />

<strong>de</strong>r Einsatz han<strong>de</strong>lsüblicher Komponenten sowie<br />

die einfache Handhabung er<strong>öffnen</strong> <strong>de</strong>m System viele Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Beton<br />

Holz<br />

Konstruktionsprinzip<br />

Streckmetall einbetoniert<br />

+ =<br />

Streckmetall eingeklebt


kATEGORIE kOMPOnEnTEn/kOnZEPTE<br />

AnERkEnnUnG<br />

H O L Z B A U<br />

An DER HOCHHAUSGREnZE<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Anhand eines prototypischen multifunktionalen Gebäu<strong>de</strong>s,<br />

das sowohl Büro- als auch Wohnnutzungen ermöglichen<br />

soll, wur<strong>de</strong>n in enger Zusammenarbeit zwischen Planern,<br />

Wissenschaftlern und Herstellern verschie<strong>de</strong>ne innovative<br />

Bauteile und Haustechnikkomponenten entwickelt und aufeinan<strong>de</strong>r<br />

abgestimmt. Die Lösungen und Strategien dieses<br />

Koordinationsprojektes innerhalb <strong>de</strong>s Forschungsverbun<strong>de</strong>s<br />

„Holzbau <strong>de</strong>r Zukunft“ haben hohe Qualität und sollten rasch<br />

in realen Bauprojekten eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

30 31<br />

Nutzung Bürozellen Nutzung Wohnen<br />

Innenfassa<strong>de</strong><br />

Außenfassa<strong>de</strong><br />

Forschungsverbund ‚Holzbau <strong>de</strong>r Zukunft‘<br />

Kooperationspartner<br />

Technische Universität München<br />

Fachhochschule Rosenheim<br />

Institut für Fenstertechnik Rosenheim<br />

Koordination<br />

Technische Universität München<br />

Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter<br />

Verfasser Teilprojekt 01<br />

Technische Universität München<br />

Fachgebiet Holzbau<br />

Univ.-Prof. Hermann Kaufmann<br />

Bearbeitung<br />

Wolfgang Huß<br />

Fachhochschule Rosenheim<br />

Prof. Jürgen Krug<br />

Bearbeitung<br />

Sebastian Koch


kATEGORIE kOMPOnEnTEn/kOnZEPTE<br />

AnERkEnnUnG<br />

A k U S T I k wA n D J O H A n n E S k I R C H E<br />

In STUTTGART<br />

Staatliche Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Künste Stuttgart<br />

Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann<br />

Klasse für Konstruktives Entwerfen und Tragwerkslehre<br />

Die mobile Schallreflektionswand zeichnet sich durch minimalen<br />

Materialeinsatz – acht Millimeter MDF-Platten – und<br />

einfache Zerleg- und Stapelbarkeit aus. Mit einem speziell<br />

entwickelten einfachen Blechwinkel und schmalen Schlitzen<br />

in <strong>de</strong>n Platten kann dank <strong>de</strong>r Faltwerksgeometrie eine extrem<br />

leichte Wand schnell auf- und abgebaut wer<strong>de</strong>n. Die mit<br />

einem äußerst niedrigen Budget entstan<strong>de</strong>ne modulare<br />

Tragstruktur entfaltet eine <strong>de</strong>m Kirchenraum angemessene<br />

atmosphärische Wirkung.<br />

32 33<br />

Foto Alexan<strong>de</strong>r Merkel<br />

Foto Daniela Otter<br />

Würdigung <strong>de</strong>r Jury<br />

Fotos Daniela Otter


EnGERE wAHL 2009<br />

Erdgeschoss<br />

kATEGORIE nEUBAU<br />

Einfamilienhaus in Heiligenhaus<br />

Baufrau, Architektin<br />

Diana Flügge-Schütz, Heiligenhaus<br />

Tragwerksplaner<br />

Ulrich Hamacher, Overath<br />

Holzbau<br />

Hamacher, Overath<br />

Kin<strong>de</strong>rgarten in Freiburg<br />

Bauherr<br />

Kath. Kirchengemein<strong>de</strong><br />

St. Peter + Paul, Freiburg<br />

Entwurfsverfasser<br />

Architekturbüro Matthias Betz +<br />

Erzbischöfliches Bauamt,<br />

Christoph Hendrich, Freiburg<br />

Tragwerksplaner<br />

Andreas Wirth, Freiburg<br />

Holzbau<br />

Steiger + Riesterer, Staufen<br />

35


Betriebskin<strong>de</strong>rtagesstätte<br />

in Düsseldorf<br />

Bauherr<br />

Metro Group, Düsseldorf<br />

Architekten<br />

Marc Eller Architekten,<br />

Düsseldorf,<br />

MA Van Hoa Nguyen,<br />

Jürgen Bäuml<br />

Tragwerksplaner<br />

Burkhard Walter, Aachen<br />

Holzbau<br />

Ochs, Kirchberg<br />

36 Schule, Hort und Kin<strong>de</strong>rgarten<br />

Martinskirche in Bernburg<br />

Firmenzentrale in Wörrstadt<br />

37<br />

Bauherr<br />

Evangelische Lan<strong>de</strong>skirche Anhalts,<br />

Dessau<br />

Architekten<br />

Weis & Volkmann, Leipzig<br />

Tragwerksplaner<br />

Fankhänel & Müller, Leipzig<br />

Holzbau<br />

Peukert, Albrechtshain<br />

Fotos Michael Reisch, Düsseldorf<br />

Fotos Ludger De<strong>de</strong>rich, Bonn<br />

Bauherr<br />

juwi Holding, Wörrstadt<br />

Architektur, Tragwerksplanung, Holzbau<br />

Griffner-Haus, Griffen (A)<br />

Feuerwehr-Gerätehaus<br />

in Neuseddin<br />

Bauherr<br />

Gemein<strong>de</strong> Seddiner See,<br />

Seddiner See<br />

Architekten<br />

Roswag & Jankowski, Berlin<br />

Tragwerksplaner<br />

ZRS, Berlin<br />

Holzbau<br />

Abbundwerk Luckenwal<strong>de</strong>,<br />

Luckenwal<strong>de</strong><br />

Fotos Torsten Sei<strong>de</strong>l, Berlin


38<br />

Bauherr<br />

Zweckverband Naturpark<br />

Arnsberger Wald, Soest<br />

Architekt<br />

Johannes-Ulrich Blecke, Warstein<br />

Tragwerksplaner<br />

Dr. Michael Maas, Arnsberg<br />

Holzbau<br />

Hunold, Leinefel<strong>de</strong><br />

39<br />

Infobox in Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Architekten<br />

grabowski.spork architektur,<br />

Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Tragwerksplaner<br />

Ingenieurbüro Wagner Zeitter,<br />

Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Holzbau<br />

Wolf Öko-Häuser,<br />

Frankenau-Altenlothein<br />

Fotos Dirk Übele, Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Aussichtsturm im<br />

Naturpark Arnsberger Wald<br />

Grundriss


kATEGORIE BAUEn IM BESTAnD<br />

Fassa<strong>de</strong>nsanierung Mehrfamilienhaus<br />

in Hopferau<br />

Tragsystem aus Holz und Acrylglas<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Arbeitsgruppe Prof. Dr.-Ing. J.-D. Wörner,<br />

TU Darmstadt<br />

Bearbeitung<br />

Dr.-Ing. Christian Eckhardt,<br />

Dipl.-Ing. Jochen Stahl in Kooperation mit<br />

Evonik Röhm GmbH, Darmstadt<br />

Musterbauwerk Schlossgrabenbrücke<br />

in Darmstadt<br />

Auftraggeber<br />

Evonik Röhm GmbH, Darmstadt<br />

Bauherr<br />

TU Darmstadt<br />

Entwurf<br />

TU Darmstadt,<br />

FG Statik <strong>de</strong>r Hochbaukonstruktionen,<br />

Prof. Dr.-Ing. J.-D. Wörner<br />

Tragwerksplaner<br />

Tragwerk+, Weiterstadt<br />

Holzbau<br />

Hess Wohnwerk, Kleinheubach<br />

40 41<br />

Bauherr, Holzbau<br />

Anton Ambros, Hopferau<br />

Architekt<br />

Architekturbüro Felkner, Waltenhofen<br />

Tragwerksplaner<br />

Ingenieurbüro Herz & Lang, Weitnau<br />

Sanierung Einfamilienhaus in Engstingen<br />

Baufrau<br />

Susanne Glück, Engstingen<br />

Architekten<br />

Baisch + Fritz, Tübingen<br />

Tragwerksplaner<br />

Karlheinz Gekeler, St. Johann<br />

Holzbau<br />

Gekeler Holzbau, St. Johann<br />

PLEXIGLAS ® : Transparent und tragfähig<br />

PLEXIGLAS ® : Transparent und tragfähig<br />

<br />

kATEGORIE kOMPOnEnTEn/kOnZEPTE<br />

Weltweit erste PLEXIGLAS<br />

® Brücke<br />

Belastung führt zu<br />

Durchbiegung<br />

Belastung führt zu<br />

Durchbiegung<br />

<br />

Materialoptimierung verringert<br />

das Gewicht<br />

Materialoptimierung verringert<br />

das Gewicht<br />

Konstruktionsprinzip Lastversuch<br />

<br />

Mehrere Schichten verringern<br />

die Durchbiegung<br />

Mehrere Schichten verringern<br />

die Durchbiegung<br />

<br />

Transparenz erzeugt einen<br />

Transparenz erzeugt einen<br />

<br />

V e rbin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schichten<br />

V e rbin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schichten


42<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Bund Deutscher Zimmermeister<br />

im Zentralverband <strong>de</strong>s Deutschen Baugewerbes e. V.<br />

Kronenstraße 55-58 . 10117 Berlin<br />

030 . 203 14-557 Telefon<br />

030 . 203 14-561 Fax<br />

www.bdz-holzbau.<strong>de</strong> info@bdz-holzbau.<strong>de</strong><br />

Aus Mitteln <strong>de</strong>r Deutschen Bun<strong>de</strong>sstiftung Umwelt<br />

sowie <strong>de</strong>s Holzabsatzfonds geför<strong>de</strong>rt.<br />

Fachliche Betreuung <strong>de</strong>s Wettbewerbs, Redaktion<br />

Fachagentur Holz, Düsseldorf<br />

Dipl.-Ing. Arnim Sei<strong>de</strong>l<br />

Gestaltung und Konzeption<br />

vonbremen Kommunikations<strong>de</strong>sign, Düsseldorf<br />

Anke von Bremen, Nilab Amir<br />

Die Abbildungsrechte <strong>de</strong>r Fotografien und Pläne liegen – soweit nicht<br />

an<strong>de</strong>rs ausgewiesen – bei <strong>de</strong>n Architekten.<br />

Mai 2009

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