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Bergehalle bei St. Moritz - Hbv-systeme.de

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Im Blickpunkt: Gewerbe- und Sportstättenbau<br />

<strong>Bergehalle</strong> <strong>bei</strong> <strong>St</strong>. <strong>Moritz</strong><br />

Bei landwirtschaftlich genutzten Holzhallen ist <strong>de</strong>r<br />

Dreigelenkrahmen ein oftmals anzufin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Konstruktionsansatz.<br />

Zur Herstellung <strong>de</strong>r biegesteifen<br />

Rahmenecke kommen hierfür häufig Generalkeilzinkenstöße<br />

o<strong>de</strong>r <strong>St</strong>abdübelkreise zum Einsatz,<br />

wo<strong>bei</strong> neben diesen <strong>bei</strong><strong>de</strong>n etablierten Ausführungsvarianten<br />

in <strong>de</strong>r Vergangenheit vielfältige<br />

weitere Konstruktionsansätze entwickelt wur<strong>de</strong>n<br />

(z.B. [3], [6]). Am MPA Wiesba<strong>de</strong>n hat man<br />

sich dieser Thematik in <strong>de</strong>n letzten Jahren ebenfalls<br />

angenommen und einen innovativen<br />

Lösungsansatz mittels einer Holz-<strong>St</strong>ahl-Klebeverbindung<br />

(HSK) verfolgt ([1], [2]). Hier<strong>bei</strong> wer<strong>de</strong>n in<br />

die Einzelbauteile <strong>St</strong>ütze und Halbriegel spezielle<br />

<strong>St</strong>ahlformteile eingeklebt, die nach <strong>de</strong>r Anlieferung<br />

auf die Baustelle über eine einfache Bolzenverbindung<br />

zu einer biegesteifen Rahmenecke verbun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Funktionsweise <strong>de</strong>r innovativen<br />

HSK-Rahmenecke wur<strong>de</strong> anhand theoretischer<br />

Untersuchungen hergeleitet und im Rahmen praktischer<br />

Versuche (u.a. zweier 1:1 Versuche)<br />

grundsätzlich bestätigt. Nach <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

eines Bemessungsansatzes für die HSK-Rahmenecke<br />

konnte in <strong>de</strong>r Nähe von <strong>St</strong>. <strong>Moritz</strong> mit<br />

einer landwirtschaftlich genutzten <strong>Bergehalle</strong> das<br />

erste Pilotprojekt ausgeführt wer<strong>de</strong>n. Anhand dieser<br />

<strong>Bergehalle</strong> wird im folgen<strong>de</strong>n Beitrag das<br />

Funktionsprinzip <strong>de</strong>r HSK-Rahmenecke näher<br />

erläutert.<br />

Autoren:<br />

Prof. Dr.-Ing. Lean<strong>de</strong>r Bathon<br />

Dipl.-Ing. Oliver Bletz<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Jens Schmidt M.Eng<br />

Fachhochschule Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Fachbereich Architektur und<br />

Bauingenieurwesen<br />

Institut für Baustoffe und<br />

Konstruktion<br />

Labor für Holzbau<br />

26<br />

6/2008<br />

<strong>St</strong>ahlbau als Maßstab<br />

Die tägliche Baupraxis<br />

zeigt, dass <strong>bei</strong> Vergabeverfahren<br />

von Hallenbauwerken<br />

Konstruktionen in<br />

<strong>St</strong>ahlbauweise gegenüber<br />

Tragwerken in Holzbauweise<br />

aus Kostengrün<strong>de</strong>n<br />

oft <strong>de</strong>n Vorzug erhalten.<br />

Dies ist insofern erstaunlich,<br />

da – wie in Tabelle 1<br />

dargestellt – <strong>de</strong>r Baustoff<br />

Holz im Vergleich zum<br />

Werkstoff <strong>St</strong>ahl <strong>bei</strong> gleicher<br />

Biegesteifigkeit um <strong>de</strong>n<br />

Faktor 5 preisgünstiger ist.<br />

Der Holzbau verliert somit<br />

<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s Bauwerks<br />

seine werkstoffspezifischen<br />

Wettbewerbsvorteile<br />

gegenüber <strong>de</strong>m <strong>St</strong>ahlbau.<br />

Als Ursachen hierfür können<br />

u.a. geringere Knotenleistungsfähigkeiten<br />

und<br />

ungünstigere statische<br />

Systemansätze im Holzbau<br />

ausgemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Seitens <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Holzindustrie<br />

beteiligten Unternehmen,<br />

Planer und Auftraggeber<br />

besteht aus diesem<br />

Grund ein hoher Bedarf<br />

nach neuen, innovativen<br />

Verbindungsmitteln<br />

im Ingenieurholzbau, um<br />

● keine nachgiebigen, son<strong>de</strong>rn<br />

starre Verbindungen<br />

herzustellen<br />

● Knotenpunkte mit nur<br />

geringen Querschnittsschwächungenherzustellen<br />

● kraft- und formschlüssige<br />

Verbindungen herzustellen<br />

● standardisierte und wirtschaftliche<br />

Ausführungen<br />

von Knotenpunktanschlüssen<br />

mit einem<br />

hohen Ausnutzungsgrad<br />

zu ermöglichen, die<br />

gleichzeitig ein duktiles<br />

Systemverhalten im Versagensfall<br />

aufweisen<br />

Wird im Ingenieurholzbau<br />

ein Verbindungsmittel<br />

entwickelt, welches die<br />

oben genannten Kernanfor<strong>de</strong>rungen<br />

besitzt, verfügt<br />

<strong>de</strong>r Holzbau über ein<br />

Instrument, dass vergleichbar<br />

ist mit <strong>de</strong>m Schweißen<br />

im <strong>St</strong>ahlbau – <strong>de</strong>nn<br />

Schweißverbindungen, die<br />

zwei <strong>St</strong>ahlbauteile miteinan<strong>de</strong>r<br />

verbin<strong>de</strong>n, sind starr,<br />

ohne Querschnittsschwächung,<br />

kraft- und<br />

formschlüssig, standardisiert,<br />

und stellen somit eine<br />

wirtschaftliche Ausführungsvariante<br />

für Knotenpunkte<br />

<strong>bei</strong> <strong>St</strong>ahlbauwerken<br />

dar.<br />

Es ist unumstritten, dass<br />

im Ingenieurholzbau Klebeverbindungen<br />

das Potential<br />

besitzen, in Zukunft als<br />

Pendant zur Schweißverbindung<br />

im <strong>St</strong>ahlbau angesehen<br />

zu wer<strong>de</strong>n – <strong>de</strong>nn Klebeverbindungen<br />

besitzen<br />

die Charakteristik von starren<br />

sowie kraft- und formschlüssigen<br />

Verbindungen<br />

ohne (heutige Anwendung:<br />

z.B. Keilzinkenverbindung,<br />

Brettschichtholz) bzw. mit<br />

nur minimalen Querschnittsschwächungen<br />

(heutige Anwendung: eingeklebte<br />

<strong>St</strong>ahlstäbe). Klebeverbindungen<br />

stellen für<br />

<strong>de</strong>n Holzbau wirtschaftliche<br />

und leistungsfähige Verbindungen<br />

dar, die erheblich<br />

höhere <strong>St</strong>eifigkeiten aufweisen<br />

als z.B. Verbindungen<br />

mit herkömmlichen<br />

Tabelle 1: Vergleich <strong>St</strong>ahlbau<br />

vs. Holzbau am Beispiel einer<br />

Halle


mechanischen Verbindungsmitteln.<br />

Eine vergleichsweise<br />

neuartige Variante <strong>de</strong>r<br />

Klebeverbindung stellt in<br />

diesem Zusammenhang die<br />

Holz-<strong>St</strong>ahl-Klebeverbindung<br />

dar. Mittels dieser<br />

können z.B. Nachteile, die<br />

im Holzbau gegenüber <strong>de</strong>m<br />

<strong>St</strong>ahlbau <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Ausbildung<br />

von Knotenpunkten<br />

bestehen, eliminiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wird<br />

eine Lösung für die Ausbildung<br />

von Rahmenecken<br />

vorgestellt, die auf dieser<br />

Holz-<strong>St</strong>ahl-Klebetechnologie<br />

basiert.<br />

Vorfertigung im Werk<br />

Bei einer <strong>Bergehalle</strong>, die in<br />

<strong>de</strong>n Schweitzer Alpen in<br />

<strong>de</strong>r Nähe von <strong>St</strong>. <strong>Moritz</strong><br />

erstellt wur<strong>de</strong>, han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um ein Hallenbauwerk,<br />

das für die Viehunterstellung<br />

sowie die Heueinfuhr<br />

genutzt wird. Im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Projektierung und Planung<br />

dieser Halle wur<strong>de</strong>n<br />

im Vorfeld unterschiedliche<br />

Varianten für die Ausführung<br />

<strong>de</strong>r Rahmenecke<br />

erörtert. Im Werk vorgefertigte<br />

keilgezinkte Rahmenecken<br />

besaßen aus <strong>de</strong>r<br />

Sicht <strong>de</strong>r Planer danach<br />

grundsätzlich ausgezeichnete<br />

Eigenschaften, verursachten<br />

jedoch erheblichen<br />

planerischen und kostenintensiven<br />

Aufwand <strong>bei</strong>m<br />

Transport zur Baustelle.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Bauteildimensionen<br />

und <strong>de</strong>r beengten<br />

Zufahrtsverhältnisse zu<br />

<strong>de</strong>m Hallenstandort in<br />

1400 müNN waren diese<br />

Bauteile für einen Transport<br />

zu sperrig. Bei einer möglichen<br />

Baustellenverklebung<br />

<strong>de</strong>r Keilzinkenverbindung<br />

hätte <strong>de</strong>r Transportaufwand<br />

zwar erheblich reduziert<br />

wer<strong>de</strong>n können, gleichzeitig<br />

wäre diese jedoch mit<br />

einem enormen technischen<br />

und logistischen Aufwand<br />

für <strong>de</strong>n Klebevorgang<br />

verbun<strong>de</strong>n gewesen. Auf<br />

<strong>de</strong>r Baustelle mit Dübelkreisen<br />

zu montieren<strong>de</strong><br />

Rahmenecken reduzierten<br />

ebenfalls <strong>de</strong>n Transportauf-<br />

Abb. 1:<br />

Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r HSK-Rahmenecke<br />

wand, verfügten jedoch aufgrund<br />

<strong>de</strong>r reduzierten Nettoquerschnittsflächen<br />

nicht<br />

über dieselben statischen<br />

Eigenschaften wie keilgezinkte<br />

Rahmenecken <strong>de</strong>rselben<br />

Bauteildimensionen.<br />

An<br />

die Rahmenecke bestand<br />

somit folgen<strong>de</strong>s Anfor<strong>de</strong>rungsprofil:<br />

● weitgehen<strong>de</strong> werkseitige<br />

Einzelteilvorfertigung,<br />

● Montage vor Ort auf <strong>de</strong>r<br />

Baustelle,<br />

● Vorzüge einer wirtschaftlichen<br />

und kraftschlüssigen<br />

Lösung.<br />

Abbildung 1 zeigt ein<br />

Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Rahmenecke,<br />

die diese Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

allesamt erfüllt. Die<br />

HSK-Rahmenecke besteht<br />

aus <strong>de</strong>n werkseitig vorgefertigten<br />

Einzelbauteilen<br />

2<br />

4<br />

<strong>St</strong>ütze und Riegel, die –<br />

nach<strong>de</strong>m sie als Einzelbauteile<br />

zur Baustelle gebracht<br />

wor<strong>de</strong>n sind – dort über<br />

eine Bolzenverbindung zu<br />

einer biegesteifen Rahmenecke<br />

zusammengefügt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Eingeklebte<br />

<strong>St</strong>ahlformteile<br />

Herzstück <strong>de</strong>r HSK-Rahmenecke<br />

sind speziell verzinkte<br />

<strong>St</strong>ahlbauteile, die<br />

jeweils aus einer <strong>St</strong>ahlplatte<br />

(<strong>St</strong>ahlflansch) mit mehreren<br />

senkrecht aufgeschweißtenLochblechstegen<br />

sowie zwei angeschweißten<br />

Augenstäben bestehen<br />

(Abbildungen 2 bis 5). Diese<br />

<strong>St</strong>ahlbauteile wer<strong>de</strong>n<br />

werkseitig in die geschlitzten<br />

Schmalseiten <strong>de</strong>r BS-<br />

<strong>St</strong>iele und BS-Riegel eingeklebt.<br />

Folgen<strong>de</strong> statische<br />

Grundfunktionen sind <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Elementen <strong>de</strong>r<br />

HSK-Rahmenecke zuzuordnen<br />

(<strong>bei</strong> einer schließen<strong>de</strong>n<br />

Momentenbeanspruchung):<br />

● Die eingeklebten Lochblechstege<br />

stellen eine<br />

kraft- und formschlüssige<br />

Verbindung zum Holz her<br />

● Weiterhin sorgen die eingeklebten<br />

Lochblechstege<br />

für eine gleichmäßige<br />

Übertragung <strong>de</strong>r Kräfte<br />

aus <strong>de</strong>m Holzquerschnitt<br />

in die angeschweißten<br />

<strong>St</strong>ahlflansche<br />

3<br />

5<br />

● Der <strong>St</strong>ahlflansch stellt<br />

auf <strong>de</strong>r Außenseite ein<br />

Zugband dar und fungiert<br />

auf <strong>de</strong>r Innenseite als<br />

Druckglied<br />

● <strong>St</strong>iel und Riegel wer<strong>de</strong>n<br />

über eine Bolzenverbindung<br />

biegesteif verbun<strong>de</strong>n<br />

● Zwischen <strong>de</strong>n Gelenkbolzen<br />

ist ein massiver<br />

<strong>St</strong>ahldruckstab angeordnet,<br />

<strong>de</strong>r die Druckkräfte<br />

in <strong>de</strong>r Fuge zwischen<br />

<strong>St</strong>iel und Riegel überträgt,<br />

wodurch das Holz<br />

nicht quer zur Faserrichtung<br />

beansprucht wird<br />

● Auf <strong>de</strong>r Innenseite <strong>de</strong>r<br />

Rahmenecke angeordnete<br />

und an die Augenstäbe<br />

angeschweißte<br />

<strong>St</strong>ahlplatten übertragen<br />

die Querkräfte in <strong>St</strong>iel<br />

und Riegel über Druckkontakt<br />

ins Holz (Abbildungen<br />

3, 6 bis 9)<br />

● Rechtwinkelig zu <strong>de</strong>n<br />

<strong>St</strong>ahlflanschen angeordnete<br />

<strong>St</strong>ahlplatten an <strong>de</strong>r<br />

Innenseite <strong>de</strong>r Rahmenecke<br />

übertragen<br />

weiterhin die Normalkräfte<br />

in <strong>St</strong>iele und<br />

Riegel (Abbildungen 3,<br />

6 bis 9)<br />

Abb. 2 – 5:<br />

Detaildarstellungen <strong>de</strong>r<br />

Verbindungstechnik <strong>de</strong>r HSK-<br />

Rahmenecke<br />

6/2008 27<br />

Im Blickpunkt: Gewerbe- und Sportstättenbau


Im Blickpunkt: Gewerbe- und Sportstättenbau<br />

28<br />

6<br />

8<br />

Abb. 6 – 9:<br />

<strong>Bergehalle</strong> <strong>bei</strong> <strong>St</strong>. <strong>Moritz</strong>.<br />

Ansichten <strong>de</strong>r biegesteifen<br />

HSK-Rahmenecke<br />

(Fotos: Fa. Gröber [4])<br />

Abb. 10 – 13:<br />

Ansichten <strong>de</strong>r <strong>Bergehalle</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Moritz</strong> in <strong>de</strong>r Bauphase<br />

(Fotos: Fa. Gröber [4])<br />

10<br />

12<br />

6/2008<br />

Bemessungsansatz<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r durchgeführten<br />

Untersuchungen konnte<br />

für die HSK-Rahmenecke<br />

ein Bemessungsansatz<br />

vorgeschlagen wer<strong>de</strong>n.<br />

Danach sind u.a.<br />

nachzuweisen und zu<br />

dimensionieren:<br />

● Abmessungen <strong>de</strong>r <strong>St</strong>iele<br />

und <strong>de</strong>r Halbriegel<br />

● Anzahl und Länge <strong>de</strong>r<br />

eingesetzten Lochblechstreifen,<br />

wo<strong>bei</strong> ein eingeklebterLochblechstreifen<br />

<strong>de</strong>r Länge 100 cm<br />

7<br />

9<br />

11<br />

13<br />

eine charakteristische<br />

Tragfähigkeit von ca.<br />

290 kN aufweist<br />

● Abmessungen (Dicke,<br />

Länge, Breite) und<br />

Materialgüte <strong>de</strong>r <strong>St</strong>ahlflansche<br />

in Abhängigkeit<br />

<strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Zugkraft<br />

● Blockscheren <strong>de</strong>s durch<br />

die eingeklebten Lochbleche<br />

bewehrten Holzes<br />

● Übertragung <strong>de</strong>r Querkräfte<br />

an <strong>de</strong>r Innenseite<br />

<strong>de</strong>r Rahmenecke über<br />

Kontaktpressung<br />

● Vorholzlänge<br />

● Druckstab in <strong>de</strong>r Fuge<br />

zwischen <strong>St</strong>iel und Riegel<br />

(Knicknachweis)<br />

● Gelenkbolzen, <strong>de</strong>r in die<br />

Augenstäbe eingeführt<br />

wird (Abscheren)<br />

● Fließmoment <strong>de</strong>r <strong>St</strong>ahlplatte<br />

● Selbstbohren<strong>de</strong> Schrauben<br />

auf <strong>de</strong>r Außenseite<br />

zur Querzugsicherung<br />

Montage<br />

Die Abbildungen 6 bis 13<br />

zeigen die <strong>Bergehalle</strong> während<br />

<strong>de</strong>r Bauphase. Die<br />

Halle weist eine Spannweite<br />

von 12 m auf und ist<br />

als Dreigelenkrahmen ausgeführt.<br />

Über die Hallenlänge<br />

von ca. 25 m sind 6<br />

Brettschichtholzbin<strong>de</strong>r im<br />

Achsabstand von ca. 4,0 m<br />

angeordnet. Die BS-Bin<strong>de</strong>r<br />

besitzen eine Breite von<br />

20 cm sowie im Eckbereich<br />

eine Höhe von 120 cm.<br />

Zum <strong>St</strong>ützenfuß sowie zum<br />

First hin laufen die Bin<strong>de</strong>r<br />

konisch zu. Die Dachneigung<br />

<strong>de</strong>r Halle beträgt 21°.<br />

Gut erkennbar in <strong>de</strong>n<br />

Abbildungen sind die freiliegen<strong>de</strong>n<br />

<strong>St</strong>ahlteile im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Rahmenecke<br />

(möglich aufgrund <strong>de</strong>r Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />

F0).<br />

Zur Montage wur<strong>de</strong>n <strong>St</strong>ütze<br />

und Halbriegel liegend auf<br />

<strong>de</strong>r Baustelle zusammengefügt<br />

und anschließend mit<br />

einem Kran in die<br />

gewünschte Position eingehoben.<br />

Insgesamt ist die<br />

HSK-Rahmenecke ist für<br />

eine Beanspruchungskombination<br />

von<br />

N <strong>St</strong>iel = -327 kN,<br />

Q <strong>St</strong>iel = -61,5 kN,<br />

Q Riegel = 183,5 kN sowie<br />

M <strong>St</strong>iel = -275 kNm<br />

ausgelegt. In <strong>de</strong>r Halle ist<br />

hier<strong>bei</strong> ein Heukran vorgesehen,<br />

mit <strong>de</strong>m die Landwirte<br />

die eingefahrenen<br />

Heuballen leicht versetzen<br />

können (Abbildung 12).<br />

Nach <strong>de</strong>m ausgeführten<br />

Pilotprojekt <strong>de</strong>r <strong>Bergehalle</strong><br />

in <strong>St</strong>. <strong>Moritz</strong> konnten<br />

inzwischen weitere Hallen<br />

mit <strong>de</strong>r HSK-Rahmenecke<br />

erstellt wer<strong>de</strong>n. Hier<strong>bei</strong>


han<strong>de</strong>lt es sich um die in<br />

Deutschland erbaute<br />

Schwerstedter Halle [5]<br />

sowie weitere Hallenkonstruktionen<br />

in <strong>de</strong>r Schweiz<br />

und in Island. Weiterhin<br />

liegen einige Ausführungs<strong>bei</strong>spiele<br />

vor, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>nen die<br />

HSK-Technologie erfolgreich<br />

im Bereich von <strong>St</strong>ützeneinspannungeneingesetzt<br />

wur<strong>de</strong> [7].<br />

Fazit<br />

Holz-<strong>St</strong>ahl-Klebeverbindungen<br />

stellen für <strong>de</strong>n<br />

Holzbau wirtschaftliche und<br />

leistungsfähige Verbindungen<br />

dar. Aufgrund ihrer<br />

Charakteristik sind sie vergleichbar<br />

mit Schweißverbindungen<br />

im <strong>St</strong>ahlbau. Die<br />

in diesem Beitrag vorgestellte<br />

Lösung für die Ausbildung<br />

einer biegesteifen<br />

Rahmenecke auf Basis <strong>de</strong>r<br />

Holz-<strong>St</strong>ahl-Klebetechnologie<br />

(HSK) stellt einen Konstruktionsansatz<br />

dar, <strong>de</strong>r<br />

von Planern dann weiter<br />

verfolgt wer<strong>de</strong>n kann, wenn<br />

die baulichen Randbedingungen<br />

eine werkseitige<br />

Einzelteilvorfertigung <strong>de</strong>r<br />

<strong>St</strong>iele und Riegel mit späterer<br />

Endmontage vor Ort auf<br />

<strong>de</strong>r Baustelle erfor<strong>de</strong>rn.<br />

Ausführungs<strong>bei</strong>spiele zeigen,<br />

dass die HSK-Technologie<br />

in einer möglichen<br />

Ausführungsvariante auch<br />

<strong>bei</strong> <strong>St</strong>ützeneinspannungen<br />

erfolgreich anwendbar ist.<br />

Damit kommt <strong>de</strong>r Holzbau<br />

seinem Ziel, dieselben stati-<br />

Anzeige<br />

schen Systemansätze und<br />

Knotenpunktausbildungen<br />

anzuwen<strong>de</strong>n wie <strong>de</strong>r <strong>St</strong>ahlbau,<br />

ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s <strong>St</strong>ück<br />

näher. Die Chance für <strong>de</strong>n<br />

Holzbau, <strong>bei</strong> Hallenbauwerken<br />

Marktanteile aus <strong>de</strong>m<br />

Bereich <strong>de</strong>s <strong>St</strong>ahlbaus hinzuzugewinnen,<br />

scheint<br />

somit möglich. ■<br />

Literatur & Quellen<br />

[1] Bathon, L.; Bletz, O.;<br />

Schmidt, J.: „Untersuchungsbericht<br />

zum Holz-<strong>St</strong>ahl-Klebeverbundsystem<br />

mit eingeklebten<br />

Lochblechen (HSK-System)“,<br />

Fachhochschule Wiesba<strong>de</strong>n,<br />

Holzbaulabor, 2006<br />

[2] Bathon, L.; Bletz, O.;<br />

Schmidt, J.: „Holz-<strong>St</strong>ahl-Klebeverbindungen<br />

– Neue Möglichkeiten<br />

durch starre und duktile<br />

Verbindungsansätze“, 7. Holzbauforum<br />

Leipzig, Leipzig,<br />

Deutschland, 2006<br />

[3] Brüninghoff, H.: „Rahmenecken“,Präsentationsunterlagen<br />

zur Sitzung <strong>de</strong>s Technischen<br />

Ausschusses <strong>de</strong>r <strong>St</strong>udiengemeinschaft<br />

Holzleimbau, 2004<br />

[4] Holzbau Gröber GmbH,<br />

Biberacher <strong>St</strong>raße 19, D-88436<br />

Eberhardzell-Füramoos,<br />

www.holzbau-groeber.<strong>de</strong><br />

[5] Jakob, S.: „Rahmenecke<br />

spezial“, bauen mit holz 11/2007,<br />

Seite 16 - 19<br />

[6] Lippert, P.: „Rahmenecken<br />

aus Holz mit eingeklebten<br />

Gewin<strong>de</strong>stangen“, Dissertation,<br />

Universität <strong>St</strong>uttgart,<br />

Institut für Konstruktion und<br />

Entwurf, 2002<br />

[7] Ticomtec GmbH, Goethestraße<br />

60, D-63808 Haibach,<br />

www.ticomtec.<strong>de</strong><br />

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6/2008 29<br />

in München 12.–17. Januar 2009,<br />

Halle B5, <strong>St</strong>and 500<br />

Im Blickpunkt: Gewerbe- und Sportstättenbau

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