Was ist eigentlich ein Betablocker? - Hausärzteverband Bremen eV

Was ist eigentlich ein Betablocker? - Hausärzteverband Bremen eV Was ist eigentlich ein Betablocker? - Hausärzteverband Bremen eV

24.04.2013 Aufrufe

HAUSÄRZTEVERBAND BREMEN Was ist eigentlich ein Betablocker? Liebe Patientin, lieber Patient, Rablinghauser Landstr. 51e - 28197 Bremen Telefon +49 421 520 79 790 Fax +49 421 520 79 791 www.hausaerzteverband-bremen.de geschaeftsstelle@hausaerzteverband- bremen.de Wir haben Ihnen einen Betablocker verordnet. Bei den meisten Patienten ist der Grund ein zu hoher Blutdruck. Große Untersuchungen haben gezeigt, dass Betablocker nicht nur den Blutdruck senken können, sondern auch wirksam gegen Herzinfarkt schützen können. Gegen Schlaganfall helfen andere Blutdruck-Senker eher besser. Bei manchen Patienten werden Betablocker auch gegen Herzrhythmus-Störungen eingesetzt. Und auch bei Herzschwäche können Betablocker helfen. Wie wirken Betablocker? Stellen Sie sich einmal vor, ein guter Geist stellt eine Käseglocke über Ihr Herz. Störende Stress-Einflüsse schlagen mit Hilfe dieses Filters nicht so leicht auf das Herz durch – alles geht etwas ruhiger – ohne dass man dadurch so gedämpft wäre wie durch Suchtmedikamente wie Valium. Manche Patienten schätzen „ihren“ Betablocker mit der Zeit so, dass sie ihn gar nicht mehr absetzen wollen. Welche Arzneien gehören zu den Betablockern? Wir verordnen vor allem die Medikamente Metoprolol und Bisoprolol. Wann darf ich einen Betablocker auf keinen Fall einnehmen? Manche Menschen haben einen sehr langsamen Herzschlag. Der elektrische Impuls springt vom Herz-Vorhof nicht schnell genug auf die Herzkammer über. Bei manchen Asthmatikern können Betablocker die Lungenfunktion verschlechtern. Das muss aber nicht so sein. Im Zweifelsfall kann man die Einnahme ausprobieren. Natürlich nicht bei allergischer Überempfindlichkeit. Welche Nebenwirkungen können unter Betablockern auftreten? Etwa jeder 10. klagt über Müdigkeit – manchmal hilft es dann, das Medikament spät am Abend einzunehmen. Depressionen und Magen-Darm-Beschwerden sind nicht selten. Bei einigen Patienten kann es zu Schwindelsymptomen kommen. Bei einigen Männern können unter Betablockern Potenz-Störungen auftreten. Wenn ich die lange Nebenwirkungs-Liste lese, traue ich mich gar nicht, das Medikament einzunehmen. Lange Nebenwirkungs-Listen sprechen nicht unbedingt gegen ein Medikament – manchmal sind sie ein Hinweis darauf, dass ein Medikament sehr lange schon benutz wird und darum gut bekannt ist.

HAUSÄRZTEVERBAND<br />

BREMEN<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>eigentlich</strong> <strong>ein</strong> <strong>Betablocker</strong>?<br />

Liebe Patientin, lieber Patient,<br />

Rablinghauser Landstr. 51e - 28197<br />

<strong>Bremen</strong> Telefon +49 421 520 79 790<br />

Fax +49 421 520 79 791<br />

www.hausaerzteverband-bremen.de<br />

geschaeftsstelle@hausaerzteverband-<br />

bremen.de<br />

Wir haben Ihnen <strong>ein</strong>en <strong>Betablocker</strong> verordnet.<br />

Bei den me<strong>ist</strong>en Patienten <strong>ist</strong> der Grund <strong>ein</strong> zu hoher Blutdruck.<br />

Große Untersuchungen haben gezeigt, dass <strong>Betablocker</strong> nicht nur den Blutdruck senken<br />

können, sondern auch wirksam gegen Herzinfarkt schützen können. Gegen Schlaganfall<br />

helfen andere Blutdruck-Senker eher besser.<br />

Bei manchen Patienten werden <strong>Betablocker</strong> auch gegen Herzrhythmus-Störungen <strong>ein</strong>gesetzt.<br />

Und auch bei Herzschwäche können <strong>Betablocker</strong> helfen.<br />

Wie wirken <strong>Betablocker</strong>?<br />

Stellen Sie sich <strong>ein</strong>mal vor, <strong>ein</strong> guter Ge<strong>ist</strong> stellt <strong>ein</strong>e Käseglocke über Ihr Herz.<br />

Störende Stress-Einflüsse schlagen mit Hilfe dieses Filters nicht so leicht auf das Herz durch<br />

– alles geht etwas ruhiger – ohne dass man dadurch so gedämpft wäre wie durch<br />

Suchtmedikamente wie Valium.<br />

Manche Patienten schätzen „ihren“ <strong>Betablocker</strong> mit der Zeit so, dass sie ihn gar nicht mehr<br />

absetzen wollen.<br />

Welche Arzneien gehören zu den <strong>Betablocker</strong>n?<br />

Wir verordnen vor allem die Medikamente Metoprolol und Bisoprolol.<br />

Wann darf ich <strong>ein</strong>en <strong>Betablocker</strong> auf k<strong>ein</strong>en Fall <strong>ein</strong>nehmen?<br />

Manche Menschen haben <strong>ein</strong>en sehr langsamen Herzschlag. Der elektrische Impuls springt<br />

vom Herz-Vorhof nicht schnell genug auf die Herzkammer über.<br />

Bei manchen Asthmatikern können <strong>Betablocker</strong> die Lungenfunktion verschlechtern. Das<br />

muss aber nicht so s<strong>ein</strong>. Im Zweifelsfall kann man die Einnahme ausprobieren.<br />

Natürlich nicht bei allergischer Überempfindlichkeit.<br />

Welche Nebenwirkungen können unter <strong>Betablocker</strong>n auftreten?<br />

Etwa jeder 10. klagt über Müdigkeit – manchmal hilft es dann, das Medikament spät am<br />

Abend <strong>ein</strong>zunehmen.<br />

Depressionen und Magen-Darm-Beschwerden sind nicht selten.<br />

Bei <strong>ein</strong>igen Patienten kann es zu Schwindelsymptomen kommen.<br />

Bei <strong>ein</strong>igen Männern können unter <strong>Betablocker</strong>n Potenz-Störungen auftreten.<br />

Wenn ich die lange Nebenwirkungs-L<strong>ist</strong>e lese, traue ich mich gar nicht, das Medikament<br />

<strong>ein</strong>zunehmen.<br />

Lange Nebenwirkungs-L<strong>ist</strong>en sprechen nicht unbedingt gegen <strong>ein</strong> Medikament – manchmal<br />

sind sie <strong>ein</strong> Hinweis darauf, dass <strong>ein</strong> Medikament sehr lange schon benutz wird und darum<br />

gut bekannt <strong>ist</strong>.


Im Zweifelsfall sprechen Sie uns darauf an, ob von Ihnen beobachtete Beschwerden mit dem<br />

Medikament zusammenhängen können.<br />

Und denken Sie daran: jede Nebenwirkung, und sei sie noch so selten, wird auf den Bypack-<br />

Zettel gedruckt.<br />

Sobald <strong>ein</strong>e Nebenwirkung auf dem Zettel beschrieben steht, wird die Pharma-Firma nicht<br />

mehr für die Folgen <strong>ein</strong>es Medikamentes haftbar gemacht.<br />

Nicht selten nützen die Bypack-Zettel mehr den Firmen als Ihnen als End-VerbraucherIn.<br />

Mit welchen Medikamenten sollte ich <strong>ein</strong>en <strong>Betablocker</strong> nicht zusammen <strong>ein</strong>nehmen?<br />

Möglichst k<strong>ein</strong>e gleichzeitige Einnahme von Verapamil und Diltiazem (Mitteln gegen<br />

Herzrhythmus-Störungen)<br />

Der Blutspiegel der Blutverdünners Marcumar kann erhöht werden.<br />

Die Antidepressiva Citalopram und Fluoxetin sowie das Magenmedikament Ranitidin können<br />

die Metoprolol-Wirkung verstärken und so zu unerwünschten Blutdruck-Abfällen führen<br />

Frage Sie Ihren Augenarzt, ob von ihm verordnete Augentropfen zusätzlich <strong>Betablocker</strong><br />

enthalten – manchmal können auch Augentropfen zu Überdosierungen führen.<br />

<strong>Was</strong> muss ich auf jeden Fall beachten?<br />

Sie sollten <strong>ein</strong>en <strong>Betablocker</strong> nicht schlagartig absetzen.<br />

Wenn Sie ihn nicht vertragen, schleichen Sie die Dosis möglichst in Absprache mit uns über<br />

mindestens 2 Wochen langsam aus.<br />

Andernfalls kann es zu krisenhaften Anstiegen von Blutdruck und Pulsschlag kommen.<br />

Information unentgeltlich erstellt im Mai 2010 – gültig bis Mai 2013

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