24.04.2013 Aufrufe

Journal 2 - Hamburg Ballett

Journal 2 - Hamburg Ballett

Journal 2 - Hamburg Ballett

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

JOURNAL<br />

JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER Ausgabe 2 2008/09<br />

Jean-Madeleine Schneitzhoeffer<br />

La Sylphide<br />

<strong>Ballett</strong> von Pierre Lacotte<br />

nach Filippo Taglioni<br />

Premiere 7. Dezember<br />

Richard Wagner<br />

Die Meistersinger<br />

von Nürnberg<br />

Wiederaufnahme 21. Dezember<br />

<strong>Journal</strong> 1 | U1


Die wichtigsten Veranstaltungen<br />

■ Mit »La Sylphide« präsentiert die Compagnie von John Neumeier ein <strong>Ballett</strong>,<br />

das 1832 dichterisches Schwärmen und Poesie in den Tanz brachte. In seiner<br />

Version, die der Originalchoreografie nachspürt, gibt der französische Choreograf<br />

Pierre Lacotte die Geschichte eines jungen Mannes wieder, der seinem<br />

Traum erliegt. Das verwundert nicht, sieht man doch eine Elfe, die federleicht,<br />

fast schwerelos über die Bühne »schwebt« (Seite 2). ■ Ein Zeitgenosse<br />

Bachs erregte sich einmal zürnend, dass die Musik des Thomaskantors »besser<br />

auf einen Tanzboden aufgehoben wäre.« Was der Kritiker damals abfällig<br />

meinte, nahm John Neumeier spätestens mit der »Matthäus-Passion« beim<br />

Wort. In seiner einfühlsamen Choreografie des »Weihnachtsoratoriums« 2007<br />

02 06<br />

10<br />

IM BLICKPUNKT INHALT<br />

setzte er sich neuerlich mit Bachs Musik auseinander. (Seite 8). ■ Wagners<br />

»Meistersinger von Nürnberg« in der Inszenierung von Peter Konwitschny<br />

steht mit interessanten <strong>Hamburg</strong>-Debüts wieder auf dem Spielplan. Als<br />

Beckmesser stellt sich Jochen Schmeckenbecher vor. Der Bariton erzählt über<br />

die menschlichen Züge und die gesanglichen Herausforderungen der Figur<br />

(Seite 10). ■ Spätromantische Opulenz ist im Philharmonischen Konzert<br />

mit Schönbergs »Pelleas und Melisande« angesagt. Die große Pianistin<br />

Elisabeth Leonskaja spielt das beliebte Klavierkonzert von Grieg. Und<br />

Simone Young setzt ihren Bruckner-Zyklus fort mit der Urfassung der Achten.<br />

(Seite 24)<br />

premiere Seite 2 ballett repertoire Seite 6 wiederaufnahme Seite 10 oper repertoire Seite 14 opernrätsel Seite 21<br />

junge staatsoper Seite 22 philharmoniker Seite 24 spielplan Seite 30 coupon, preise, impressum Seite 31 news Seite 32<br />

24<br />

NOVEMBER, DEZEMBER 2008


BALLETT PREMIERE<br />

›LA SYLPHIDE‹<br />

fotos: holger badekow Eine<br />

La Sylphide<br />

<strong>Ballett</strong> in zwei Akten<br />

von Pierre Lacotte<br />

nach Filippo Taglioni (1832)<br />

Libretto<br />

Adolphe Nourrit<br />

Liebe in der Schwebe<br />

»La Sylphide« gilt neben »Giselle« als das romantische <strong>Ballett</strong> schlechthin. Aus einer Vielzahl von Materialien hat Pierre<br />

Lacotte für die Pariser Oper die historische Choreografie von Filippo Taglioni nachgezeichnet, die nun an der <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper zu erleben ist. Elisabeth Platel und Manuel Legris studierten gemeinsam mit Pierre Lacotte für John Neumeiers<br />

Compagnie ein <strong>Ballett</strong> ein, das den Zustand einer fragilen, elfenhaften Körperlichkeit kultiviert.<br />

2 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Musik<br />

Jean-Madeleine Schneitzhoeffer<br />

Musikalische Leitung<br />

André Presser<br />

Bühnenbild<br />

Marie-Claire Musson nach Pierre Ciceri<br />

Kostüme<br />

Michel Fresnay nach Eugène Lami<br />

Premiere A 7. Dezember, 18.00 Uhr<br />

Premiere B 9. Dezember, 19.30 Uhr<br />

Weitere Aufführungen<br />

10. Dezember, 19.30 Uhr<br />

17. Dezember, 19.30 Uhr<br />

9. Januar, 19.30 Uhr<br />

10. Januar, 19.30 Uhr<br />

■ Die Romantik als Hort immerwährender Schöpfungsfantasien.<br />

Als die Einlösung eines Traums, der im Grenzland<br />

zwischen Realität und Fiktion ein Wesen durch die<br />

Präzision enthüllt, mit der es Gestalt annimmt. Elfen gelten<br />

seit jeher als luftige Fantasiewesen, die durch das Leben<br />

der Menschen geistern und vor allem in einer Zeit des übersteigerten<br />

Schwärmens ihre Sehnsüchte verkörpern.So geschieht<br />

es auch James, der in einem Landhaus in Schottland<br />

durch den Kuss einer geflügelten Sylphide aus dem<br />

Schlaf geweckt wird. Es ist der Morgen seiner Hochzeit mit<br />

Effie, was den verwirrten James jedoch nicht davon abhält,<br />

nach der davonschwebenden Sylphide zu greifen.Ein böses<br />

Omen? Immerhin bietet sich eine alte Frau an, James im<br />

Beisein seiner Anvertrauten die Zukunft vorherzusagen.<br />

Entsetzt muss Effie erfahren, dass ihr Verlobter von einer<br />

unerreichbaren Schönen träumt und sie selbst ihren ungeliebten<br />

Verehrer Gurn heiraten wird. Als James die Hexe<br />

wütend davonjagt, schwört diese Rache. Die Sylphide, die<br />

während der Hochzeitsfeier auftaucht, bleibt den Gästen<br />

unsichtbar, nur James kann sie sehen. Es gelingt ihr, ihm<br />

den Trauring zu entwenden, und sie entflieht in den Wald.<br />

James folgt ihr und taucht im Schein des Mondes in eine<br />

Parallelwelt ein. Dort tanzen geflügelte Wesen auf einer<br />

Lichtung.Noch verwirrender: aus einem kochenden Kessel<br />

zieht die Hexe einen Schleier, der über die Zaubermacht<br />

verfügt, die nicht greifbare Elfe einzufangen. James<br />

bekommt ihn von der Alten vieldeutig überreicht. Die<br />

Sylphide fordert ihn auf, am Tanz ihrer Schwestern teilzunehmen.<br />

Dabei vermag er den Schleier um ihre<br />

Schultern zu legen und sie an sich zu ziehen. Doch<br />

als der Schleier sie berührt, verkümmern ihre<br />

Flügel und das Leben entweicht aus ihrem<br />

Körper – die Magie der heimtückischen<br />

Alten beginnt zu wirken.In den Armen<br />

des Verzweifelten verliert die Sylphide<br />

ihr Bewusstsein. Sie stirbt,<br />

während James’ Verlobte und<br />

Gurn in der Ferne vergeblich<br />

nach dem vom Leben<br />

bestraften Träumer<br />

suchen.<br />

Thiago Bordin Hélène Bouchet


Die zerbrechliche Erscheinung einer zierlichen<br />

Elfe trifft den Nerv der Zeit, als »La Sylphide«<br />

am 12. Mai 1832 in Paris an der Oper in der Rue<br />

Le Peletier uraufgeführt wird.Das <strong>Ballett</strong> nährt<br />

die Illusion einer Körperlosigkeit durch den Gebrauch<br />

von Kostümen aus weißem, luftigem<br />

Musselin. Die Tänzerinnen verstärken den Eindruck<br />

schwerelosen Fließens, indem sie sich<br />

bewegen, als ob sie fliegen würden – für die<br />

Zuschauer damals nichts weniger als eine Sensation.Und<br />

die Tänzerinnen fliegen tatsächlich.<br />

Durch eine komplizierte Maschinerie aus Seilen,<br />

Rollen und Winden schwingen sie sich von<br />

Baum zu Baum.Selbst auf der Bühne scheint es,<br />

als ob sie den Boden nicht streifen. Eine von<br />

ihnen tanzt auf den Fußspitzen besonders auffallend,verharrt<br />

in der Balance und bewegt sich<br />

im Zustand der Schwerelosigkeit weiter: es ist<br />

die Tochter des Choreografen Filippo Taglioni,<br />

die das Pariser Publikum regelrecht hypnotisiert.Als<br />

die Sylphide wirkt Marie Taglioni bald<br />

über die Grenzen des Theaters hinweg stilbildend:<br />

Zeitungen werden »La Sylphide« genannt,<br />

die französische Sprache bereichert sich um das<br />

Verb »taglionisieren« und um das Adjektiv »sylphidisch«,sogenannte<br />

Sylphiden-Turbane kommen<br />

in Mode. Blusen aus zartem Stoff sollen<br />

den Frauen ein »engelhaftes Ideal« verleihen.<br />

Mit ihrem natürlichen, federnden und sensitiven<br />

Stil revolutioniert Marie Taglioni die Welt<br />

des <strong>Ballett</strong>s und gilt fortan als Mythos, dessen<br />

Wirkung bis in die heutige Zeit hineinstrahlt.<br />

Als Sylphide verkörpert sie ein Wesen, das der<br />

menschlichen Begehrlichkeit entsprungen ist<br />

und am Ende durch seinen Schöpfer auf tragische<br />

Weise zerstört wird.Wunschbilder zerbrechen,<br />

wenn man sich ihnen nähert.<br />

Verzauberung der Vorstellungskraft<br />

Als Pierre Lacotte seine Rekonstruktion von »La<br />

Sylphide« 1972 an der Pariser Oper herausbringt,<br />

tanzt Ghislaine Thesmar die weibliche<br />

Hauptfigur des <strong>Ballett</strong>s. Seither prägt ihre<br />

Sylphide-Deutung viele Tänzerinnen, die ihr in<br />

dieser Rolle folgen: »Die Sylphide ist das Bild<br />

der weiblichen Verführung, mit allem, was das<br />

18. Jahrhundert uns hinterlassen hat an Leichtigkeit,<br />

Zärtlichkeit, Frivolität und herausfordernder<br />

Unschuld. Ihre Macht ist die Verzauberung<br />

als Resultat von James’ Vorstellungskraft.Weil<br />

er das richtige Leben scheut, verliebt<br />

sich dieser junge Mann in einen Traum.Er flieht<br />

aus der Welt, um einer Vision zu folgen, und<br />

lässt sich genussreich – weil unbekannt – auf ein<br />

anderes Universum ein, von dem er mehr oder<br />

weniger dessen Illusorisches ahnt. Bereitwillig<br />

akzeptiert er, dass die Sylphide ihn animiert,<br />

seine Verpflichtungen aufzugeben und von dem<br />

Kurs seiner Existenz abzukommen: sie ist ein<br />

Instrument der Fatalität mit einer verführerischen<br />

Maske.« Ist es das, was Pierre Lacotte unbeirrt<br />

an eine Wiederherstellung der verschollenen<br />

Choreografie von Filippo Taglioni glauben<br />

lässt?<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 3


›LA SYLPHIDE‹<br />

Von Théophile Gautier,Alfred de Musset, George<br />

Sand, Lamartine und Victor Hugo erfährt der<br />

Enthusiast,dass »La Sylphide« während der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts immer wieder<br />

Könige, Königinnen, Kaiser und Zaren angezogen<br />

hat: »Fasziniert von diesem Werk, das seit<br />

über einem Jahrhundert verschwunden war,<br />

träumte ich davon, es eines Tages wieder auf die<br />

Bühne zu bringen und diesem Meisterwerk erneut<br />

zum Leben zu verhelfen.Mehr noch: von ›La<br />

Sylphide‹ sollte abermals eine magische Anziehungskraft<br />

ausgehen und ganz Europa verzaubern.«<br />

In seiner Suche nach überliefertem Material<br />

stößt Lacotte 1968 auf das Testament von<br />

Marie Taglionis Urenkel, Augusto Gilbert de<br />

Voisins, das die Namen und Adressen mehrerer<br />

Archive nennt. »Diese Dokumente, seitdem verstreut<br />

in privaten Sammlungen, waren nicht alle<br />

zugänglich,aber fortan war ich motiviert,bis zum<br />

Ende zu forschen.« Im Zuge seiner Recherchen<br />

verwertet Pierre Lacotte zeitgenössische Pressestimmen,<br />

die in ungewöhnlich präziser Weise<br />

einzelne Schrittkombinationen preisgeben,da sie<br />

zum Teil aus der Feder von Tänzern stammen.<br />

Darüber hinaus entdeckt der <strong>Ballett</strong>detektiv die<br />

Korrespondenz von Filippo Taglioni mit Künstlern<br />

und Mitarbeitern sowie dessen persönliche<br />

Notizen. »In meine Hände fielen Zeichnungen<br />

und Vermerke des Choreografen, verschiedene<br />

Hefte und die Musik, die er für seinen <strong>Ballett</strong>unterricht<br />

benutzte. Nun fand ich auch die Partitur<br />

(die sogenannte führende Violine, da die<br />

Proben damals nicht von einem Pianisten begleitet<br />

wurden, sondern von einem Violinisten), die<br />

Taglioni selbst gehörte. Unter den fünf Notenlinien<br />

werden einige Schritte ganz genau beschrieben,<br />

auch gibt es Eintragungen zur Inszenierung.<br />

Natürlich suchte ich auch im Archiv der<br />

Pariser Oper, wo das detaillierte Inventar der von<br />

Ciceri gezeichneten Kostüme und der Modellbau<br />

aufbewahrt werden.«<br />

Filippo Taglioni fordert von seinen Tänzerinnen<br />

leichte, fließende Bewegungen, vor allem aber<br />

jenes Maß an Sprungfähigkeit, das die Franzosen<br />

»Ballon« nennen.Er gestattet seiner Tochter keine<br />

Geste,die geschmacklos und nicht zurückhaltend<br />

ist und das Schamgefühl verletzt: »Frauen und<br />

junge Mädchen müssen dich sehen können,ohne<br />

rot zu werden; dein Tanz soll voller Strenge, Zierlichkeit<br />

und von gutem Geschmack sein«. Taglioni,<br />

der nach einer mystischen oder religiösen<br />

Naivität strebt, entwickelt in »La Sylphide« einen<br />

raffinierten Stil, den Pierre Lacotte hervorhebt:<br />

»Das Spektrum der Schrittkombinationen und<br />

die Intelligenz der Aneinanderreihung der Allegri,<br />

dem Zeitmaß des Aneinanderschlagens der<br />

gestreckten Beine, bringt dem klassischen Tanz<br />

eine neue Emotion. Die Technik steht im Dienst<br />

eines Tanzes, der zur Kunstform des Ausdrucks<br />

wird. Die Zeit der seichten Unterhaltung, des<br />

künstlichen Lächelns,der Effekte um des Applauses<br />

willen, ist vorbei. Fortan wendet man sich<br />

nicht nur an die Augen, sondern auch an die<br />

Seele.«<br />

4 | <strong>Journal</strong> 2<br />

ANDRÉ PODSCHUN<br />

Alexandre Riabko Silvia Azzoni · Elisabeth Platel und Manuel Legris während der Proben mit dem Ensemble


Pierre Lacotte wurde 1932 in Paris geboren. Er erhielt seine Tanzausbildung an der <strong>Ballett</strong>schule der<br />

Pariser Oper und trat 1946 ins dortige Corps de ballet ein. 1951 avancierte er zum Ersten Solisten<br />

und tanzte das ganze klassische Repertoire. 1955 gründete er seine eigene Compagnie und folgte zahlreichen<br />

Gastengagements. Seine erste Choreografie schuf er 1954 für das belgische Fernsehen, hinzu<br />

kamen Auftragsarbeiten für verschiedene Festivals, für die Pariser Oper sowie für seine eigene Compagnie.<br />

1968 rekonstruierte er »La Sylphide« und widmet sich seither überwiegend dem Nachspüren<br />

historischer Choreografien. Seine halb wissenschaftliche, halb intuitive Arbeitsmethode führte ihn<br />

bis heute zu den renommiertesten Compagnien und in die entferntesten Archive der ganzen Welt. Als<br />

Kenner vor allem des romantischen <strong>Ballett</strong>s rekonstruierte er u.a. »Coppélia«, »La Vivandière«,<br />

»Papillon«, »La Fille du Danube«, »Giselle«, »Nathalie ou la laitière suisse«, »Marco Spada«, »La Gitana«,<br />

»L’Ombre«, »Schwanensee«, »La Fille du Pharaon«, »Der Nussknacker« und »Paquita«, darunter 1995 auch für das <strong>Ballett</strong> der<br />

Staatsoper Unter den Linden Paolo Taglionis »Le Lac des fées«. Außerdem unterrichtete er an der <strong>Ballett</strong>schule der Pariser Oper<br />

und war 1985 bis 1988 Kodirektor der Ballets de Monte-Carlo, die er gemeinsam mit Ghislaine Thesmar leitete. 1988 stand er<br />

dem <strong>Ballett</strong> der Oper Verona vor, 1991 berief man ihn zum Künstlerischen Leiter des <strong>Ballett</strong>s von Nancy und Lorraine, wo er bis<br />

1999 wirkte. Pierre Lacotte ist Träger des Titels »Commandeur des Arts et Lettres«.<br />

André Presser, der 1933 in Amsterdam geboren wurde, studierte Klavier und Dirigieren am Königlichen<br />

Konservatorium in Den Haag. 1957 arbeitete er mit Sonia Gaskell zusammen, der Direktorin<br />

des 1954 neu gegründeten Niederländischen Nationalballetts.1961 berief man ihn dort zum Musikalischen<br />

Leiter – ein Amt, das er bis 1976 ausübte. Serge Lifar, Harald Lander, Leonid Massine, David<br />

Lichine und George Balanchine sind nur einige der großen Choreografen, mit denen Presser zusammenwirkte.<br />

1965 dirigierte er erstmals eine Vorstellung mit Rudolf Nurejew, dessen musikalischer<br />

Partner er auf unzähligen Tourneen um die ganze Welt wurde. 1978 erhielt er ein Engagement am<br />

Opernhaus Zürich, zunächst unter der <strong>Ballett</strong>direktion von Patricia Neary, dann unter Uwe Scholz.<br />

1990 wechselte er nach München, wo er bis 2001 als Chefdirigent des Bayerischen Staatsballetts am<br />

Pult stand. Gastverpflichtungen führten ihn an die Pariser Oper, zum Boston Ballet, zu Roland Petits<br />

Ballet de Marseille, an die Deutsche Oper und Staatsoper in Berlin, an die Wiener Staatsoper sowie an das Königliche <strong>Ballett</strong> in<br />

Kopenhagen und Stockholm. Für das HAMBURG BALLETT, mit dem er langjährig verbunden ist, dirigierte André Presser zuletzt<br />

John Neumeiers »Kameliendame« während der 33. <strong>Hamburg</strong>er <strong>Ballett</strong>-Tage im Juli 2007.<br />

Elisabeth Platel wurde nach ihrer Ausbildung an den Konservatorien von St. Germain-en-Laye und<br />

Paris an die École de Danse de l’Opéra der französischen Hauptstadt aufgenommen, die sie mit<br />

Auszeichnung abschloss. 1976 engagierte man die 17-Jährige in das Corps de ballet. Ein Jahr später<br />

avancierte sie zur Halbsolistin, 1978 zur Solistin und 1979 schließlich zur Ersten Solistin. Nach ihrem<br />

Debüt in »Giselle« erfolgte ihre Ernennung zur Étoile. Neben Rollen des klassischen Repertoires tanzte<br />

sie in Choreografien von George Balanchine und Maurice Béjart, der sie u.a. als Elue in »Le Sacre<br />

du Printemps« besetzte. Zudem war sie in <strong>Ballett</strong>en von Roland Petit, Jerome Robbins, Ben Stevenson,<br />

Kenneth MacMillan, Glen Tetley, William Forsythe und John Neumeier zu sehen. Gastengagements<br />

führten sie wiederholt zum Royal Ballet in Covent Garden und zum HAMBURG BALLETT. 1982<br />

erhielt sie den Benson and Hedges Award für ihre herausragende Darstellung der »Sylphide« in<br />

London. 1999 gab sie ihre offizielle Abschiedsvorstellung an der Pariser Oper. Seither unterrichtet sie weltweit als Gastlehrerin<br />

und <strong>Ballett</strong>meisterin, u.a. beim <strong>Ballett</strong> der Pariser Oper.<br />

Manuel Legris studierte an der École de Danse de l’Opéra in Paris, wo er mit 16 Jahren ins Corps de<br />

Ballet der Pariser Oper aufgenommen wurde. Ein Jahr später avancierte er zum Halbsolisten, 1982<br />

wurde er Solist. Nach der »Raymonda«-Vorstellung am 11. Juli 1986 an der Met in New York wurde<br />

er von Rudolf Nurejew im Alter von 22 Jahren zum Étoile ernannt.Zahlreiche namhafte Choreografen<br />

kreierten für ihn, u.a. Maurice Béjart (»Arepo« 1986 sowie »Phrases de quatuor« 2003), Jirˇí Kylián<br />

(»Doux mensonges« 1999 und »Il faut qu’une porte...« 2004), John Neumeier (»Magnificat« 1987<br />

und »Sylvia« 1997), Rudolf Nurejew (»Raymonda« 1983), Twyla Tharp (»Rules of the Game« 1989)<br />

sowie Rudi van Dantzig (»Le Chant des petites gosses« 1984). Er gastierte u.a. in London, Wien,<br />

Mailand, Brüssel, New York, Moskau, Montreal, Tokio und St. Petersburg. Zudem war er häufig Gast<br />

bei der Nijinsky-Gala, die alljährlich die <strong>Hamburg</strong>er <strong>Ballett</strong>-Tage abschließt, zuletzt am 13. Juli 2008.<br />

Manuel Legris gewann 1986 den Prix de l’AROP,1998 den Benois de la Danse sowie 2000 den Nijinsky Award und ist zudem Officier<br />

des Arts et Lettres, Chevalier de l’Ordre national du Mérite sowie Chevalier de la Légion d’honneur.<br />

›LA SYLPHIDE‹<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 5


BALLETT NEWS<br />

Neues aus der Compagnie<br />

v. l. n. r. Madison Keesler, Taisia Muratore, Alexander Busch, Lidia Pettinicchio, Amélie Berthet, Joel Small, Leslie Heylmann, Lennart Radtke<br />

■ Mit seiner Othello-Interpretation verzückte er zuletzt das Baden-<br />

Badener Publikum. Schon im Frühjahr 2008 tanzte sich Amilcar Moret<br />

Gonzalez als venezianischer Hauptmann in die Herzen des <strong>Hamburg</strong>er<br />

Publikums. Der gebürtige Kubaner, der seit 2006 als Solist beim HAM-<br />

BURG BALLETT verpflichtet ist, avancierte mit Beginn der neuen Spielzeit<br />

zum Ersten Solisten. In <strong>Hamburg</strong> choreografierte John Neumeier für ihn<br />

Gahmuret in »Parzival – Episoden und Echo«. Darüber hinaus war er u.a.<br />

als Wanderer, Gondoliere, Dionysos, Friseur und Gitarrist in »Tod in Venedig«<br />

zu sehen. Neben seiner Othello-Rolle in Shakespeares Eifersuchtsdrama,<br />

die er als Wandlung »von einem liebenden Mann zum Monster«<br />

begreift, gab er jüngst in John Neumeiers <strong>Hamburg</strong>er Fassung der »Josephs<br />

Legende« die Rolle des Potiphar. Zudem wird er in der Matineevorstellung<br />

am 15. sowie abends am 21. November den Hexer in der »Kleinen Meerjungfrau«<br />

tanzen.<br />

Für Leslie Heylmann bedeutet die Spielzeit einen neuen Anfang.Auch wenn<br />

sie weiterhin an der Elbe bleibt, so wechselt sie die Metropolen und zieht<br />

von Dresden nach <strong>Hamburg</strong>. Nach über 10 Jahren als Solistin am <strong>Ballett</strong><br />

der Semperoper freut sich die Deutsch-Brasilianerin auf ihr neues Wirkungsfeld:<br />

»Das Repertoire des HAMBURG BALLETT gefällt mir sehr gut,<br />

gerade auch die <strong>Ballett</strong>e, die diese Saison auf dem Spielplan stehen. Die<br />

›Kameliendame‹ liebe ich besonders, es ist ein wunderschönes <strong>Ballett</strong>, ebenso<br />

den ›Nussknacker‹, den ich in meiner Dresdner Zeit oft getanzt habe,<br />

natürlich auch ›La Sylphide‹. Ich habe immer sehr viele klassische Sachen<br />

gemacht, was nicht heißt, dass ich nicht ebenso offen bin für modernes<br />

<strong>Ballett</strong>. Ganz besonders freue ich mich auf ›Le Sacre‹ von John Neumeier,<br />

das mir aus Dresden gut bekannt ist. Darin habe ich über viele Jahre das<br />

Solo getanzt. ›Le Sacre‹ und ›Der Nussknacker‹ sind immerhin zwei <strong>Ballett</strong>e<br />

aus dem reichhaltigen Repertoire des HAMBURG BALLETT, die ich bereits<br />

6 | <strong>Journal</strong> 2<br />

kenne. Trotzdem bleibt es für mich eine große Herausforderung, als Solistin<br />

für John Neumeiers Compagnie zu tanzen. Allein 120 Veranstaltungen in<br />

diesem Jahr zu bewältigen, ist eine physische wie kreative Höchstleistung,<br />

der ich mich sehr gern stelle.« Leslie Heylmann, die ihre Ausbildung u.a. an<br />

der Dresdner Palucca Schule erhalten hat,dürfte dem <strong>Hamburg</strong>er Publikum<br />

bereits aufgefallen sein. In Yaroslav Ivanenkos Choreografie »You never<br />

know« begeisterte sie mit Alexandre Riabko in der Reihe »Junge Choreografen«<br />

sowie in der ersten <strong>Ballett</strong>-Werkstatt der neuen Saison.<br />

Den Sprung von der Gruppentänzerin zur Solistin hat Anna Laudere geschafft,<br />

die in <strong>Hamburg</strong> längst keine Unbekannte mehr ist. Schon ihre<br />

Ausbildung erhielt die gebürtige Lettin an der <strong>Ballett</strong>schule des HAMBURG<br />

BALLETT, bevor sie 2001 von John Neumeier in die Compagnie aufgenommen<br />

wurde. Im Februar 2008 erhielt sie den Dr.-Wilhelm-Oberdörffer-<br />

Preis. Zu ihrem Repertoire zählen u.a. Rollen in »Parzival«, »Weihnachtsoratorium«,<br />

»Die Möwe« und »Othello«. Zuletzt überzeugte sie in John<br />

Neumeiers jüngster Kreation »Verklungene Feste«.<br />

Seit dieser Spielzeit gehören die vormaligen Elevinnen Mayo Arii und Yun-<br />

Su Park fest zum Corps de ballet. Alexandr Trusch, der im Mai 2006 in John<br />

Neumeiers <strong>Ballett</strong>collage »Romeo und Julia« für Aufsehen sorgte und letzte<br />

Saison als Eleve tanzte, zählt nun ebenfalls zu den Gruppentänzern.<br />

Bemerkenswert ist auch die Entwicklung von Joel Small, der direkt von der<br />

<strong>Ballett</strong>schule ins Corps de ballet aufgenommen wurde.Zu den neuen Elevinnen<br />

und Eleven zählen Amélie Berthet, Madison Keesler, Taisia Muratore,<br />

Lidia Pettinicchio, Alexander Busch und Lennart Radtke, die allesamt aus<br />

der <strong>Hamburg</strong>er <strong>Ballett</strong>schule kommen – mit einer Ausnahme: Madison<br />

Keesler wurde an der San Francisco Ballet School ausgebildet, wo sie John<br />

Neumeier im Frühjahr 2008 während der Einstudierung von »Yondering«<br />

entdeckte und nach <strong>Hamburg</strong> holte. ■ AP


In Bewegung<br />

■ In seiner Spielzeitbilanz 2007/2008 bezeichnet<br />

Horst Koegler das neue Buch von<br />

John Neumeier als »das historisch wichtigste<br />

Ereignis dieser Saison«: »Ich bin überzeugt,<br />

dass es in die Geschichtsbücher eingehen<br />

wird. Denn eine vergleichbare Publikation<br />

hat es bisher nicht gegeben – nicht von<br />

Noverre, nicht von Bournonville, nicht von<br />

Blasis und leider auch nicht von Balanchine.<br />

Habe ich Neumeier bisher als <strong>Ballett</strong>-Erben<br />

Lessings und seiner ›<strong>Hamburg</strong>ischen Dramaturgie‹<br />

gesehen, so kommt mir bei der langsam<br />

voranschreitenden Lektüre dessen, was<br />

er selbst ›eine fragmentarische Autobiogra-<br />

<strong>Ballett</strong>kalender 2009<br />

2009<br />

JOHN NEUMEIER<br />

THE HAMBURG BALLET<br />

PHOTOGRAPHED BY HOLGER BADEKOW<br />

CURIO VERLAG<br />

Die bisher unveröffentlichten Notizen<br />

von John Neumeier sind kurz nach<br />

ihrem Erscheinen im Buchhandel bereits<br />

vergriffen. Zu beziehen ist »In<br />

Bewegung« über die Stiftung John<br />

Neumeier (www.johnneumeier.org)<br />

sowie über das HAMBURG BALLETT<br />

(www.hamburgballett.de).<br />

JOHN NEUMEIER »In Bewegung«<br />

Gestaltung: Peter Schmidt<br />

578 Seiten, über 580 Abbildungen<br />

Gebunden, Format 24 x 33 cm<br />

135,– EUR<br />

fie‹ nennt, ein ganz anderer Vergleich in den<br />

Sinn: und zwar mit den französischen Enzyklopädisten<br />

des 18. Jahrhunderts aus dem<br />

Kreis um Diderot und d’Alembert – in seinem<br />

Fall also mit dem für die musischen Belange<br />

zuständigen Jean-Jacques Rousseau. Denn<br />

dieses – sagen wir also: Buch ist so etwas<br />

wie eine State-of-Art-des-<strong>Ballett</strong>s-Erklärung<br />

zu Beginn des 21. Jahrhunderts, seiner heutigen<br />

Erscheinungsform, seiner Problematik,<br />

seines Verhältnisses zu den anderen Künsten<br />

und seinen Zukunftschancen – ein Werk der<br />

Aufklärung also, wie es den Enzyklopädisten<br />

vor zweieinhalb Jahrhunderten vorschwebte.«<br />

Der Kalender für das Jahr 2009 präsentiert Probenund<br />

Aufführungsfotos von Holger Badekow aus<br />

dem Repertoire des HAMBURG BALLETT. Zu sehen<br />

sind Momentaufnahmen der jüngsten Premiere<br />

»Josephs Legende/Verklungene Feste« und der<br />

Erfolgsstücke »Die kleine Meerjungfrau« und<br />

»Weihnachtsoratorium« sowie der Nijinsky-Gala<br />

2008. Als Besonderheit gibt es ein Foto, das<br />

während der Proben zu »Die Stühle« entstand.<br />

Gemeinsam mit Joëlle Boulogne tanzte John<br />

Neumeier im Juli 2008 Maurice Béjarts <strong>Ballett</strong> in<br />

Erinnerung an den im November 2007 verstorbenen<br />

französischen Choreografen, dem sich John<br />

Neumeier eng verbunden fühlte. Der Kalender<br />

enthält 8 Farb- und 4 s/w-Bilder und ist für 30,–<br />

EUR im Internet unter www.hamburgballett.de<br />

(service), im Foyer der Staatsoper sowie im Buchhandel<br />

über den Curio-Verlag erhältlich.<br />

<br />

abc-strasse 1, hamburg<br />

www.uli-schneider.de


BALLETT REPERTOIRE<br />

›NUSSKNACKER‹ ›MEERJUNGFRAU‹ ›WEIHNACHTSORATORIUM‹ ›DAPHNIS UND CHLOË | DER NACHMITTAG EINES FAUNS | LE SACRE‹LLE<br />

fotos: holger badekow<br />

Besinnlich, märchenhaft, weihnachtlich<br />

Der kleinen Meerjungfrau ist das Meer zu klein. Eines Tages erblickt sie<br />

an Bord eines Schiffes einen jungen Prinzen: »Es wurde spät, aber die kleine<br />

Meerjungfrau konnte die Augen nicht von dem Dreimaster und dem<br />

schönen Prinzen abwenden«, so schildert Hans Christian Andersen die aufkeimende<br />

Liebe eines Meerwesens, das trotz der Barriere unterschiedlicher<br />

Welten an die Erfüllung der Liebe glaubt. Für John Neumeier enthüllt sich<br />

hier »eine wunderschöne Geschichte über die Unsterblichkeit der Liebe«.<br />

Den Choreografen bewegt vor allem die metaphysische Beschreibung von<br />

Sehnsucht, »das Nichtzufriedensein mit dem, was man hat«. Die Komponistin<br />

Lera Auerbach,die für das <strong>Ballett</strong> die Musik schrieb,erblickt in dem<br />

Märchen ebenfalls eine kaum verhüllte Intimität: »Es geht um persönliche<br />

Veränderung und die Beziehung zwischen Andersen und der Meerjungfrau.<br />

Gleichzeitig ist die ›Meerjungfrau‹ eine überlebensgroße Geschichte von<br />

Liebe, Tod, Identität, Zeit und Zeitlosigkeit.«<br />

Als sich John Neumeier 1972 in Frankfurt mit »Daphnis und Chloë«<br />

beschäftigte, ging es dem Choreografen um die Vermeidung jeglicher Manierismen.<br />

Entstanden ist ein Bewegungsschauspiel, das ein Erweckungserlebnis<br />

zweier Heranwachsender zum Thema hat. »Der Nachmittag eines<br />

Fauns«, 1996 in Dresden uraufgeführt und für <strong>Hamburg</strong> neu bearbeitet,<br />

schildert in der Glut der Hitze einen Zustand träumerischer Wollust.Claude<br />

Debussys »Prélude à l’après-midi d’un faune« bildet den musikalischen Hintergrund<br />

für ein Spiel gegenseitiger Anziehungskräfte. Komplettiert wird<br />

der dreiteilige Abend, der in seiner Zusammenstellung an das Wirken der<br />

Ballets Russes erinnert, mit »Le Sacre«. John Neumeier schuf die Choreografie<br />

in Frankfurt während der großen Studentenproteste und setzte sich<br />

mit den verschiedenen Formen physischer Gewalt auseinander: »Nach der<br />

Konfrontation mit dem Tod führt der Weg von Verdacht über Aggression<br />

und blinde Zerstörungswut zu einem Kampf aller gegen alle,Wahnsinnsausbrüche<br />

münden schließlich in einen letzten Verzweiflungsschrei.«<br />

8 | <strong>Journal</strong> 2<br />

»Als Kind und Erwachsener erlebt man viele Weihnachten, aber nur<br />

einmal den 12. Geburtstag, dann nämlich, wenn ein Mensch die Schwelle<br />

zwischen Kindheit und Jugend, zwischen Kindsein und Erwachsenwerden<br />

überschreitet«, so John Neumeier, der seine »Nussknacker«-Version an<br />

Maries 12.Geburtstag spielen lässt.Zunächst ist ihr der <strong>Ballett</strong>meister Drosselmeier<br />

ein bisschen unheimlich. Später aber nimmt er sie mit ins<br />

Hoftheater, wo sie auf neuen Spitzenschuhen, die Drosselmeier ihr zuvor<br />

geschenkt hat, mit dem Kadetten Günther tanzt. In einem aufregenden<br />

Traum führt der <strong>Ballett</strong>meister sie in die schillernde Welt des Theaters und<br />

fasziniert die kleine Marie durch seine Extravaganz. Sie erliegt seinem<br />

Zauber und entdeckt die Geheimnisse des klassischen Tanzes.Drosselmeiers<br />

Magie lässt die Träume Maries glaubhaft werden, denn nur »im<br />

Traumhaften liegt der Ort, wo die unglaublichsten, phantastischsten Dinge<br />

möglich werden«, so John Neumeier.<br />

»Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage«, so hebt die Musik zum<br />

Weihnachtsoratorium an, aus der John Neumeier eine mitreißende,<br />

menschliche Fröhlichkeit heraushört, das »Brodeln einer unaufhaltsamen<br />

eigenen Freude«. Inspiriert durch das Choralwort »mit dir will ich endlich<br />

schweben« und durch die Beschreibung des Evangelisten: »Maria aber<br />

behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen« schuf John<br />

Neumeier 2007 ein <strong>Ballett</strong>, in dem das Individuum gerne glauben will, was<br />

man ihm vorträgt. Der Mensch gerät auf Wanderschaft, auf Sinnsuche, so<br />

wie sich das Wesentliche immer erst »unterwegs« zeigt. In Bewegung ist<br />

schließlich ein ganzes Volk, das sich zu einer Schätzung aufmacht – dargestellt<br />

durch vereinzelte Reisende, die an bestimmten Stellen des <strong>Ballett</strong>s<br />

immer wieder auftreten. Die äußere Unruhe, auch in der Stille am Anfang<br />

des <strong>Ballett</strong>s, entspricht einer inneren Aufgeregtheit, die auf die Frage zielt,<br />

wohin man schließlich gelangt.


In memoriam Rolf Warter<br />

Liebe Freunde,<br />

liebe Verwandte von Rolf Warter,<br />

ich freue mich, dass Sie gemeinsam mit uns<br />

hier im <strong>Ballett</strong>zentrum unseres lieben<br />

Mitarbeiters und Freundes Rolf bei einer<br />

kleinen Vorstellung gedenken wollen. Es<br />

mag ungewöhnlich sein, hier eine solche<br />

Feier zu gestalten – aber mir persönlich<br />

scheint es angemessen, ja genau richtig, Sie<br />

alle hierher einzuladen.<br />

Als dieses wunderbare <strong>Ballett</strong>zentrum<br />

vor fast 20 Jahren errichtet wurde,beschrieb<br />

ich es in meinen Äußerungen als einen<br />

Mikrokosmos der Welt, in dem sich eine<br />

ganze Gesellschaft von Menschen lernend<br />

der Kunst widmet: von den Kleinsten angefangen<br />

bis hin zu den Stars der Compagnie<br />

und ehemaligen Stars, die als <strong>Ballett</strong>meister<br />

oder Mitarbeiter im administrativen<br />

Bereich tätig sind,um ihre Erfahrungen weiterzugeben.<br />

Heute merke ich durch die zahlreichen Kinderwagen im Gebäude, dass hier<br />

auch ein Platz für den ganz kleinen Nachwuchs entstanden ist – und so muss es auch ein<br />

Ort sein, an dem wir unserer lieben Verstorbenen gedenken. Eine solche Gedenkfeier hat<br />

es in diesen Räumen bisher nicht gegeben, auch nicht für die unvergesslichen und unvergessenen<br />

Tänzer und Mitarbeiter, die das HAMBURG BALLETT in der Vergangenheit<br />

verloren hat. Für Rolf wollen wir eine neue Tradition beginnen. Wir denken an ihn und<br />

holen ihn durch unsere Ausdrucksform, durch die Sprache des Tanzes, in Erinnerung.<br />

Rolf Warter war Charaktertänzer des <strong>Ballett</strong>s der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper, bevor<br />

ich die Compagnie übernahm. Er gehörte zu den 27 Mitgliedern, die meinem Angebot<br />

folgten, ein persönliches Gespräch über ihre Zukunft zu führen. Ich sehe sein Gesicht<br />

immer noch vor mir – typisch Rolf, das besondere Glänzen in seinen Augen, als er mir<br />

erklärte, dass er sicher nicht der beste technisch ausgestattete Tänzer des Ensembles sei,<br />

aber »sehr gut heben« könne. Es war mir schon vorher klar gewesen, ihn zu übernehmen.<br />

In meiner Anfangszeit war es nicht nur sein Heben, sondern seine eigene, sehr persönliche,<br />

faszinierende Bühnenpräsenz in all den Rollen meiner Choreografien, die er<br />

auf der Bühne in <strong>Hamburg</strong> gezeigt hat: als »Das Meer« in meiner ersten Premiere von<br />

»Daphnis und Chloë«, als Vater Capulet in »Romeo und Julia« und als Clara Schumanns<br />

Vater in »Meyerbeer/Schumann«. Seine Kraft »zu heben« bezog sich nach kurzer Zeit<br />

nicht nur auf seine Tänzerkolleginnen, die er mühelos in die Luft stemmte, sondern auch<br />

auf mich in meiner Position als Choreograf und Direktor. Schnell wurde er choreografischer<br />

Assistent, <strong>Ballett</strong>meister und hob mehr und mehr Verantwortung von meinen<br />

Choreografenschultern und meinem Direktorenrücken.<br />

Wie alles, was er machte, war seine Arbeit als <strong>Ballett</strong>meister präzise vorbereitet. Seine<br />

Notizbücher sind für die nachfolgenden <strong>Ballett</strong>meister noch immer eine klare und enorme<br />

Hilfe – seine Handschrift ist unverwechselbar, die Informationen bis ins Detail exakt.<br />

Noch stärker als die Fähigkeit, eine Probe zu leiten, war die seltene Gabe, eine Vielzahl<br />

an Proben zu koordinieren und Probenpläne zu erstellen. Eine solch komplexe Probendisposition<br />

geradezu perfekt zu gestalten, bewundere ich – und für sich besehen war<br />

diese Fähigkeit schon genug. Aber Rolf zeigte eine zusätzliche Begabung und hob immer<br />

mehr von meinen Schultern, als er technische und Beleuchtungspläne begriff, sie niederschrieb<br />

und vermittelte. Jeder, der am Theater arbeitet, weiß, dass technische Proben<br />

immer zu kurz angesetzt und nervenaufreibend sind. Auch hier verstand es Rolf, durch<br />

seine Vorbereitung zu bestechen und eine Atmosphäre im dunklen Zuschauerraum mit<br />

Konzentration, Geduld, Bestimmtheit, aber vor allem mit seinem Humor positiv zu<br />

beeinflussen. Rolf war »meine rechte Hand«. Ich konnte »gerade« stehen, weil er viel für<br />

mich hob. So war es überraschend, als er sich im Jahre 2000 entschied, aufzuhören. Mich<br />

traf ein unerwarteter Schock. Wahrscheinlich war die enorme Verantwortung, seine von<br />

sich selbst verlangte Exaktheit und Konsequenz, einfach zu viel, und er verließ die<br />

Compagnie – auch wenn er zeitweise für bestimmte Projekte wiederkam.<br />

Ich denke, es wäre gut, wenn wir am Ende der Veranstaltung ein paar Minuten sitzen<br />

bleiben, um in Stille Rolfs zu gedenken.<br />

John Neumeier am 8. September 2008<br />

<strong>Ballett</strong>zentrum des HAMBURG BALLETT<br />

PELZWERK°HAMBURG<br />

Stefan Buchmann<br />

haute couture in pelz<br />

Eppendorfer Landstr. 54 · 20249 <strong>Hamburg</strong> · Ruf & Fax 040.476590<br />

info@pelzwerkhamburg.de · www.pelzwerkhamburg.de


OPER WIEDERAUFNAHME<br />

›DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG‹<br />

Jochen Schmeckenbecher, rechte Seite: Szenenfoto mit Hans Joachim Ketelsen (Beckmesser), John Treleaven (Walther von Stolzing)<br />

Auf der einen Seite singen Sie Partien wie Klingsor, Wozzeck oder<br />

Beckmesser, auf der anderen Don Alfonso, Ford und Papageno. Ihr<br />

Stimmfach ist nicht eindeutig zu definieren. Wie empfinden Sie sich selbst:<br />

als einen Helden-, Charakter- oder als einen lyrischen Bariton?<br />

JOCHEN SCHMECKENBECHER: Das Stimmfach spiegelt die Entwicklung wider,<br />

die man als Sänger im Lauf der Jahre macht. Ich habe als lyrischer Bariton<br />

mit Mozart-Partien oder dem »Wildschütz«-Grafen begonnen,die ich großteils<br />

heute nicht mehr singe. Heute scheint sich meine Stimme nicht auf<br />

ein bestimmtes Fach einengen zu lassen. Vielleicht kann man es umschreiben<br />

als mittelschweres deutsches Fach, also nicht Wotan, aber eben nicht<br />

mehr Partien wie Papageno – den ich im September 2006 an der <strong>Hamburg</strong>er<br />

Oper sozusagen in Rente geschickt habe –, in dem ich mich momentan am<br />

wohlsten fühle. Dazu gehören Charakterpartien wie Wozzeck, Beckmesser<br />

oder Alberich,aber auch Partien wie Amfortas,Kurwenal oder Orest,genauso<br />

wie lyrischere Partien wie die Bösewichte in »Hoffmann« oder Don<br />

Alfonso in »Così fan tutte«, den ich übrigens im kommenden Juni mit Peter<br />

Konwitschny in Graz zum ersten Mal machen werde.<br />

Im Charakterfach gab es die Tradition, diese Partien musikalisch über<br />

eine Art Typisierung oder über das aggressive Zupacken anzugehen. Ich<br />

versuche dagegen, diese Rollen eher aus der Tradition des Singens zu gestalten.<br />

Beispielsweise den Wozzeck, den ich auch in <strong>Hamburg</strong> übernommen<br />

habe: Ich spreche oder brülle ihn nicht, sondern ich versuche ihn zu singen<br />

und über den musikalischen Ausdruck, die Farben der Stimme und natürlich<br />

auch das Darstellerische das Profil dieser Figur herauszuarbeiten.<br />

Was zieht Sie besonders an einer Rolle an, stimmlich wie szenisch?<br />

JOCHEN SCHMECKENBECHER: Mich interessieren vielschichtige Charaktere,<br />

die im Laufe des Stückes eine Entwicklung durchlaufen. Die Partie des<br />

10 | <strong>Journal</strong> 52<br />

Die Meistersinger von Nürnberg<br />

Richard Wagner<br />

Da ist eine tiefe Menschlichkeit<br />

in dieser Figur.<br />

Peter Konwitschnys erfolgreiche »Meistersinger«-Inszenierung kehrt nach vier Jahren Abstinenz an die Alster zurück. Dem Regisseur ging<br />

es bei seiner Interpretation von Wagners komischer Oper hauptsächlich um den scheinbaren Widerstreit von Tradition und Innovation, und<br />

alle Figuren sind, wie immer bei seinen Inszenierungen, mit liebevoller Hand porträtiert. Die Figur des Sixtus Beckmesser wird bei der<br />

Wiederaufnahme zum ersten Mal von Jochen Schmeckenbecher interpretiert. Annedore Cordes unterhielt sich mit dem Bariton, der aktuell<br />

zu den international gefragten Vertretern des Helden- und Charakterfachs gehört.<br />

Beckmesser ist ein Paradebeispiel dafür. Der hat viele Charaktereigenschaften,die<br />

zum Teil im Widerstreit miteinander stehen; als Darsteller kann<br />

ich diese divergierenden Züge im Laufe des Abends modellieren und in<br />

Konflikt treten lassen. Solche Rollen sind für mich viel interessanter als die<br />

so genannten »Schönsing-Partien«, wo man dasteht und wunderschöne<br />

Musik von sich gibt, den Charakter einer Figur aber kaum zeichnen kann.<br />

Ich finde es spannend, wenn Wozzeck von Anfang bis zum Ende diesen persönlichen<br />

Konflikt austrägt und wenn man merkt, wie ihm langsam eine<br />

Sicherung nach der anderen rausspringt, weil der Druck so stark wird, dass<br />

er ihm nicht mehr standhält. Oder wenn ich das Profil des Beckmesser, der<br />

ja ständig zwischen Hybris und Unsicherheit schwankt, der sich einerseits<br />

anbiedert und andererseits aggressiv zubeißt, im Laufe des Abends so herausmeißeln<br />

kann, dass er am Schluss auf der Festwiese sehenden Auges<br />

untergeht. Und meistens sind diese Partien dann auch musikalisch sehr<br />

interessant. Sie haben, was den stimmlichen Anspruch betrifft, so viele<br />

Farben, so viele Anforderungen an Ausdruck und Gesang, dass mir diese<br />

Figuren eigentlich am meisten Spaß machen, nicht zuletzt, weil sie mich<br />

auch am stärksten herausfordern.<br />

Die Rolle des Beckmesser haben Sie bereits in Wien und anderorts<br />

gesungen. Jetzt folgt <strong>Hamburg</strong>. Was ist das Einzigartige und Außergewöhnliche<br />

an dieser schon vom Komponisten höchst ambivalent gestalteten<br />

Figur? Gehen Sie gerade bei einer solchen Rolle bereits mit einer ganz<br />

konkreten Vorstellung des darzustellenden Charakters in die Probenarbeit?<br />

JOCHEN SCHMECKENBECHER: Bedingt. Es ist ein großer Unterschied, ob ich<br />

in einer Neuinszenierung mit dem Regisseur zusammen die Rolle erarbeite<br />

oder ob ich mich in eine bestehende Produktion einfügen muss, wie es<br />

jetzt in <strong>Hamburg</strong> der Fall ist.Die Inszenierung von Peter Konwitschny kenne


Musikalische Leitung<br />

Michael Schønwandt<br />

Inszenierung<br />

Peter Konwitschny<br />

Bühnenbild und<br />

Kostüme<br />

Johannes Leiacker<br />

Licht<br />

Hans Toelstede<br />

Spielleitung<br />

Petra Müller<br />

Opernwerkstatt<br />

»Die Meistersinger von Nürnberg«<br />

von und mit Volker Wacker<br />

Freitag, 19. Dezember 2008,<br />

18.00–21.00 Uhr Fortsetzung<br />

am Sonnabend, 20. Dezember 2008,<br />

11.00–17.00 Uhr, Opera stabile<br />

(mit entsprechenden Pausen)<br />

Hans Sachs<br />

Alan Titus<br />

Veit Pogner<br />

Georg Zeppenfeld<br />

Kunz Vogelgesang<br />

Markus Petsch<br />

Konrad Nachtigall<br />

Moritz Gogg<br />

Sixtus Beckmesser<br />

Jochen Schmeckenbecher<br />

Fritz Kothner<br />

Jan Buchwald<br />

Balthasar Zorn<br />

Ziad Nehme<br />

Ulrich Eißlinger<br />

Dovlet Nurgeldiyev<br />

Augustin Moser<br />

Michael Smallwood<br />

Hermann Ortel<br />

Hee-Saup Yoon<br />

Hans Schwarz<br />

Wilhelm Schwinghammer<br />

Hans Foltz<br />

Dieter Schweikart<br />

Walther von Stolzing<br />

John Treleaven<br />

David<br />

Jürgen Sacher<br />

Eva<br />

Edith Haller<br />

Magdalene<br />

Katja Pieweck<br />

Nachtwächter<br />

Alexander Tsymbalyuk<br />

Wiederaufnahme<br />

21. Dezember 2008 um 17.00 Uhr<br />

Aufführungen<br />

26. Dezember 2008<br />

4. Januar 2009<br />

um 17.00 Uhr<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 11


›DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG‹<br />

ich persönlich noch nicht. Aber ich trage die Erlebnisse aus vier »Meistersinger«-Produktionen,<br />

die ich bisher gemacht habe, mit mir herum und<br />

werde meine Erfahrungen mit dieser Partie anbieten. Wie im Gegenzug<br />

hoffentlich mein eigener Erfahrungsschatz bereichert wird durch das, was<br />

ich in <strong>Hamburg</strong> mit den Kollegen szenisch erarbeite. Da wird einiges überraschend<br />

sein für mich, vielleicht kann ich auch während der Probenarbeit<br />

etwas zum Rollenprofil des Beckmesser in dieser Produktion beitragen, was<br />

neu, aber im Sinne des Erfinders ist. Das war bei Wozzeck ähnlich. Diese<br />

Konwitschny-Inszenierung ist ja eine sehr eigenwillige Produktion. Auch<br />

da habe ich meine eigene Vorstellung des Wozzeck mitgebracht und versucht,<br />

Teile meiner Interpretation zusammen mit dem Spielleiter in das bestehende<br />

Konzept einzufügen. Da gibt es zwar manchmal Reibungen, aber<br />

die sind Voraussetzung aller Kreativität. Man muss sich als Interpret eine<br />

gewisse Offenheit erhalten und sich neuen Sichtweisen stellen, die Dinge<br />

wollen immer wieder hinterfragt werden. Und das ist das eigentlich Spannende<br />

an unserem Beruf. Sonst könnte man immer das Gleiche machen<br />

von morgens bis abends wie ein Musikautomat.<br />

Für Konwitschny ist Beckmesser Stolzings gefährlichster und stärkster<br />

Gegenspieler. Sein Fehler ist, dass er nur in seinem System denkt – wie die<br />

anderen Meister auch –, und nicht in der Lage ist, etwas Neues, das die<br />

Grenzen dieses Systems sprengt, zu akzeptieren. Seine Schwäche ist, dass<br />

er als alternder Junggeselle eine junge schöne Frau heiraten möchte. Wie<br />

viel entdecken Sie von sich selbst bei einem so schillernden Rollenporträt?<br />

JOCHEN SCHMECKENBECHER: Also, Facetten von sich selbst in eine Rolle zu<br />

geben finde ich immer schwierig. Wie Hans Hotter mal gesagt hat: »Wir<br />

sind Schauspieler, wir spielen Schau und sind nicht dazu da, um Schau zu<br />

sein.« Man muss sich natürlich in eine Bühnenfigur einfühlen, aber ob die<br />

Darstellung auf der Bühne überzeugend wirkt, hängt nicht davon ab, dass<br />

die Figur dem eigenen Charakter nahe steht. Eine Verwandtschaft zum<br />

Pizarro in »Fidelio« beispielsweise kann ich nicht wirklich in mir entdecken,<br />

trotzdem ist es möglich, sich in ihn hineinzudenken. Das fällt mir natürlich<br />

beim Beckmesser leichter. Gerade wir Kunstschaffenden neigen dazu,<br />

dass wir die Interpretation, die wir über Jahre hinweg in Vorstellungen erarbeitet<br />

und erprobt haben, für die einzig wahre und richtige halten. Ähnlich<br />

ergeht es Beckmesser, dessen Gesang durchaus eine große Virtuosität hat.<br />

Er ist überzeugt, dass seine künstlerische Auffassung die richtige ist. Das<br />

war sie bisher wohl auch, doch jetzt kommt etwas Neues, das er überhaupt<br />

nicht verstehen kann, wie Konwitschny treffend erkannt hat. Was Stolzing<br />

von sich gibt, ist ein Kulturschock für Beckmesser, und es ist nur verständlich,<br />

wenn er damit nicht umgehen kann. Er ist so nervös, dass er sich in<br />

Fehlern und Widersprüchen verheddert, die ihm unter normalen Umständen<br />

wahrscheinlich nie passiert wären. Ich glaube, dass Beckmesser schon<br />

12 | <strong>Journal</strong> 2<br />

während der ersten Phrase, die Stolzing singt: »Am stillen Herd<br />

in Winterszeit«, erkennt: »Verdammt, ist der gut! Ich weiß zwar<br />

nicht warum und habe keine Ahnung, was der da macht, aber<br />

das ist wirklich gut.« Gerade deshalb reagiert Beckmesser zu<br />

scharf und ist umso mehr bemüht, seinen Kontrahenten fertig<br />

zu machen:Weder beruflich noch privat soll er ihm in die Quere<br />

kommen! Ich glaube nicht, dass er aus purer Überheblichkeit<br />

sagt: Ach, was der da singt, ist ja alles Quatsch.<br />

Bei aller szenischen Herausforderung sollte man die musikalische<br />

Profilierung nicht vergessen. Was sind für Sie die spezifischen<br />

vokalen Anforderungen dieser Partie?<br />

JOCHEN SCHMECKENBECHER: Das Schwierigste ist, die Balance<br />

zwischen Gesang und Ausdruck richtig auszuloten. Früher<br />

wurde diese Figur sehr stark über die Charakterisierung präsentiert,<br />

weniger über die gesanglichen Schwerpunkte. Durch<br />

diese überzeichnete Charakterisierung konnten auch Kollegen,<br />

die zum Teil in fortgeschrittenem Alter und nicht mehr im<br />

Vollbesitz ihrer stimmlichen Mittel waren, sehr erfolgreich in<br />

dieser Partie sein.Durch Hermann Prey hat sich das Ganze dann<br />

radikal verändert. Seither haben die »Schönsänger« diese Partie<br />

erobert, und ich finde, eigentlich müsste der »Ideal-Beckmesser«<br />

eine Mischung zwischen beidem sein. Natürlich muss<br />

Beckmesser wirklich gut singen, denn er ist ja ein Meistersinger, nicht nur<br />

einer von zwölfen, die da sitzen, sondern wahrscheinlich der Beste in diesem<br />

Club bisher.Also muss er was können.Deswegen sollte man diese Partie<br />

gut und wohlklingend interpretieren. Als zweiter Schritt muss dann die<br />

stimmliche Charakterisierung folgen. Es darf also nicht beim Wohlklang<br />

allein bleiben, sondern es müssen diese Brüche und diese zum Teil ja wie<br />

gehackt klingenden Staccato-Passagen – wo es dann weg vom Legato in sehr<br />

kurze Notenwerte geht – gebührend zur Geltung kommen. Das ist stimmlich<br />

nicht ganz einfach, weil die Partie lang und rhythmisch schwierig ist.<br />

Der Sachs, der – wie wir alle wissen – eine der längsten Opernrollen überhaupt<br />

ist,kommt hauptsächlich aus dem Legato,er hat immer schöne Bögen<br />

zu gestalten.Beckmesser dagegen ist eine rhythmisch viel vertracktere Partie.<br />

Sieht man von den beiden »Preisliedern« ab, gibt es hier viele Phrasen, die<br />

durch Pausen unterbrochen sind; das darf einen aber nicht zum Forcieren<br />

oder Attackieren verführen, sondern man muss sich eine imaginäre Legatolinie<br />

darüber denken und auf dem großen Atem singen. Auf diese Weise<br />

kann man wunderbar mit der vokaltechnischen Doppelbödigkeit der Partie<br />

spielen.<br />

In den letzten Jahren sind Sie an der <strong>Hamburg</strong>er Oper in eher abstrakt<br />

gegenwartsnahen Inszenierungen aufgetreten. Papageno in Freyers<br />

»Zauberflöte«, Klingsor in Wilsons »Parsifal« oder Wozzeck in der Konwitschny-Inszenierung.<br />

Sind Sie zeitgemäßen Deutungen gegenüber aufgeschlossen,<br />

oder schätzen Sie eher die einer bestimmten Tradition verpflichteten<br />

Regie- und Bühnenbildkonzepte?<br />

JOCHEN SCHMECKENBECHER: Wenn der Vorhang hoch geht, will ich überrascht<br />

werden,will ich etwas erzählt bekommen,das meine Aufmerksamkeit<br />

fesselt, egal ob als Zuschauer oder als Darsteller. Ob das letztendlich traditionell<br />

à la Jean-Pierre Ponnelle ist oder ob es sich um moderne Arbeiten à<br />

la Calixto Bieito oder Christine Mielitz handelt, ist mir im Grunde genommen<br />

völlig wurscht. Eine der spannendsten Regiearbeiten, die ich je gesehen<br />

habe, war der ganz traditionelle »Figaro« von Ponnelle. Und eine der<br />

Produktionen, die mir am meisten Spaß gemacht haben, war die modern<br />

gebrochene Sichtweise des »Wozzeck« von Calixto Bieito in Barcelona. Da<br />

ist man als Darsteller bis zum Schluss unter Hochspannung. Die Geschichte<br />

muss schlüssig und interessant erzählt sein. Dann ist es mir völlig egal, ob<br />

das im konservativen oder modernen Stil geschieht.Es gibt grauenhaft langweilige<br />

moderne und ebenso grauenhaft langweilige konventionelle Produktionen.<br />

Gutes Theater will ich sehen. Wenn es der Beckmesser in einer<br />

»Meistersinger«-Aufführung nicht schafft,die Leute zu berühren,haben wir<br />

etwas verkehrt gemacht. Dieses »in die Katastrophe rennen«, was er da im<br />

letzten Akt unternimmt,muss das Publikum zur Anteilnahme treiben.Denn<br />

da ist eine tiefe Menschlichkeit in dieser Figur.


<strong>Hamburg</strong>er »Meistersinger«-Debüts<br />

Michael Schønwandt (Musikalische Leitung) wurde in Kopenhagen geboren.<br />

1979 begann er seine Laufbahn als Kapellmeister an der Kopenhagener Oper.<br />

Von 1992 bis 1998 wirkte er als Chefdirigent des Berliner Sinfonie-Orchesters.<br />

Er war zudem u. a. Erster Gastdirigent des Théâtre de la Monnaie in Brüssel<br />

und des Dänischen Nationalen Radio-Symphonieorchesters. In den letzten<br />

Jahren hat er an den führenden Opernhäusern der Welt dirigiert, darunter an<br />

der Wiener Staatsoper, der Pariser Oper, dem ROH Covent Garden und bei den<br />

Bayreuther Festspielen, wo er »Die Meistersinger von Nürnberg« dirigierte.<br />

Michael Schønwandt ist Musikdirektor der Königlichen Kapelle und der Königlich Dänischen Oper in<br />

Kopenhagen. In der Spielzeit 2008/09 gibt er auch sein Debüt bei den Philharmonikern <strong>Hamburg</strong>.<br />

Alan Titus präsentiert sich in <strong>Hamburg</strong> zum ersten Mal als Hans Sachs. Der<br />

Amerikaner gehört weltweit zu den gefragtesten Sängern des Bass-Bariton-<br />

Faches. Er gastiert regelmäßig an den führenden Bühnen, unter anderem an der<br />

Mailänder Scala, der New Yorker Met, der Wiener Staatsoper sowie den Opernhäusern<br />

in Paris, London, Barcelona und München. An der Dammtorstraße ist er<br />

seit 1985 in fast jeder Saison zu Gast und sang zuletzt Partien wie Falstaff,<br />

Macbeth, Holländer und Scarpia (»Tosca«). 1997 wurde er von der Zeitschrift<br />

»Opernwelt« für die Interpretation des Falstaff zum »Sänger des Jahres« gewählt.<br />

In der laufenden Spielzeit tritt Alan Titus außerdem in »Les Contes d’Hoffmann« in den Partien der<br />

Bösewichte Lindorf/Coppélius/Dr. Miracle/Dappertutto auf.<br />

Georg Zeppenfeld ist ein Schüler von Kammersänger Hans Sotin. Er startete<br />

seine Karriere an den Städtischen Bühnen Münster und war von 1999 bis 2001<br />

Ensemblemitglied des Bonner Opernhauses. Seit 2001 ist Georg Zeppenfeld an<br />

der Sächsischen Staatsoper Dresden engagiert. Der Bass gastiert regelmäßig<br />

an großen internationalen Bühnen, so unter anderem bei den Salzburger<br />

Festspielen, der Staatsoper München, der Deutschen Oper Berlin sowie in Edinburgh,<br />

Genf, Bologna und San Francisco. Zu seinem Repertoire gehören Partien<br />

wie Sarastro (»Die Zauberflöte«), Figaro (»Die Hochzeit des Figaro«), König<br />

Marke (»Tristan und Isolde«) oder Pater Guardian (»Die Macht des Schicksals«). 2007 gab Georg<br />

Zeppenfeld als Sarastro in »Die Zauberflöte« sein Debüt an der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper. Mit dieser<br />

Partie kehrt er Anfang Dezember zurück; sein Auftritt als Pogner in den »Meistersingern« erfolgt<br />

zwei Wochen später.<br />

Ihre Ausbildung erhielt Edith Haller am Mozarteum in Salzburg. Bald darauf<br />

gewann sie den 1. Preis beim italienischen Gesangswettbewerb Mario Lanza<br />

in Filignano. Seit 2005 ist Edith Haller Ensemblemitglied des Badischen<br />

Staatstheaters in Karlsruhe. Gastengagements führten die aus Italien stammende<br />

Sopranistin unter anderem 2005 als Erste Dame (»Die Zauberflöte«) zu<br />

den Salzburger Festspielen, 2006 an die Bayerische Staatsoper als Helmwige<br />

(»Die Walküre«) und Gutrune (»Götterdämmerung«) unter Stabführung von<br />

Zubin Mehta sowie an die Vlaamse Opera Antwerpen als Hanna Glawari in »Die<br />

lustige Witwe«. Nach ihrem viel beachteten Debüt als Gutrune bei den Bayreuther Festspielen 2006<br />

wurde die Künstlerin 2007 als Freia (»Das Rheingold«), Helmwige (»Walküre«) und 3. Norn<br />

(»Götterdämmerung«) auch 2008 wieder zu den Bayreuther Festspielen eingeladen. In der Spielzeit<br />

2008/09 debütiert sie in <strong>Hamburg</strong> mit der Partie der Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«.<br />

BÜHNE FREI!<br />

Zu einer schönen Tradition hat sich das alljährliche<br />

Konzert mit Ensemblemitgliedern<br />

entwickelt. »Bühne frei« heißt es dieses Mal am 9.<br />

Dezember – Mit beliebten Arien aus Oper und Operette<br />

präsentieren sich Sänger des <strong>Hamburg</strong>er Ensembles:<br />

Maria-Cristina Damian, Kari Postma, Ha Young Lee,<br />

Ann-Beth Solvang, Moritz Gogg, Jun-Sang Han<br />

und Hee-Saup Yoon. Die unterhaltsame Moderation<br />

übernimmt wieder Simone Young.<br />

Am Flügel: Simone Young und Alexander Soddy<br />

6. Dezember, 20.00 Uhr, Großes Haus<br />

er amburger<br />

ing<br />

Photo: © Kasskara<br />

J:<br />

as heingold<br />

<br />

<br />

Vol. 1: Das Rheingold 2CDs · OC 925<br />

Umfangreiches, farbiges Booklet<br />

mit Libretto und Szenenfotos<br />

www.oehmsclassics.de · im vertrieb von harmonia mundi


OPER REPERTOIRE<br />

14 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Die Märchen meiner Kinderjahre<br />

Zwischen Wagners Göttern und<br />

Helden, Verdis Königsdramen und<br />

Mozarts erotischen Verwirrspielen<br />

kehren zu Weihnachten Werke mit<br />

märchenhaften Stoffen in die<br />

Spielpläne der Opernhäuser zurück.<br />

Märchen sind oft die erste<br />

Begegnung mit Büchern und<br />

Literatur, der Besuch des Weihnachtsmärchens<br />

ein erster Kontakt<br />

zum Theater. Oberflächlich betrachtet<br />

erfährt man in Märchen<br />

vielleicht wenig über die Verhältnisse<br />

des modernen Lebens, über<br />

die inneren Probleme des Menschen<br />

und über Lösungen für seine<br />

Schwierigkeiten jedoch eine ganze


Menge. Kindern vermitteln diese<br />

Stoffe Hilfe, Trost, Anregung und<br />

Mut; für Erwachsene ist die<br />

Zauberwelt des Märchens kostbare<br />

und schöne Erinnerung an die eigene<br />

Kindheit. Für einige bleiben<br />

diese Geschichten jedoch in jedem<br />

Lebensalter wichtige Begleiter; wie<br />

schon Friedrich Schiller formulierte:<br />

»Tiefere Bedeutung liegt in dem<br />

Märchen meiner Kinderjahre als in<br />

der Wahrheit, die das Leben lehrt«.<br />

Engelbert Humperdinck schrieb<br />

seine Oper »Hänsel und Gretel« als<br />

Weihnachtsgeschenk für seine<br />

Nichten und Neffen. Zunächst nur<br />

als kleines Singspiel für hausmusikalische<br />

Aufführungen gedacht,<br />

avancierte das Werk wenig später<br />

zur erfolgreichsten deutschen<br />

Märchenoper. Auch Mozarts philosophisch<br />

angehauchte »Zauberflöte«<br />

gehört zu den Favoriten des Winter-<br />

Repertoires. Zu den weiteren märchenhaften<br />

Opern, die im November<br />

und Dezember in der Staatsoper<br />

zu erleben sind, zählen Puccinis chinesisch<br />

anmutende »Turandot« und<br />

Offenbachs skurril-phantastische<br />

»Hoffmanns Erzählungen«.<br />

Wir fragten einige Künstler der<br />

Aufführungen,welche Rolle<br />

Märchen in ihrem Leben spielen.<br />

links: »Hänsel und Gretel«, oben: »Turandot«<br />

Das Wesentliche ist für die<br />

Augen unsichtbar<br />

Märchen haben mir immer viel bedeutet. Als<br />

Kind war es »Schneewittchen«, das ich früh kennengelernt<br />

hatte, oder Andersens »Das hässliche<br />

Entlein« und »Die Schneekönigin« und natürlich<br />

die vielen schönen Geschichten aus russischen<br />

Sammlungen wie »Die feuerrote Blume«, »Die<br />

verzauberte Marie« oder »Der Hirsch mit dem<br />

goldenen Geweih«.<br />

Die Märchenwelt hilft Kindern,Gut und Böse<br />

zu verstehen und zu unterscheiden. Sie vermittelt<br />

eine positive Einstellung zum Leben und gibt<br />

eine gewisse Sicherheit, dass alles gut werden<br />

wird. Auch für die Entwicklung der Seele spielen<br />

Märchen eine wichtige Rolle. In Saint-Exupérys<br />

»Kleinem Prinzen« erklärt der Fuchs: »Man sieht<br />

nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für<br />

die Augen unsichtbar«. Märchen bieten eine universelle<br />

Sprache, die komplizierte Begriffe und<br />

Situationen vereinfacht und verständlich macht.<br />

Auch für Erwachsene können Märchen bei der<br />

Bewältigung von Lebensaufgaben hilfreich sein.<br />

Mittels der Allegorien und Parabeln betrachtet<br />

man die Wirklichkeit aus einem anderen Blickwinkel<br />

und öffnet sich vielleicht sogar Wahrheiten,<br />

denen man sich normalerweise verschließt.<br />

Für uns Künstler sind Märchen eine<br />

innere Kraftquelle, sie helfen uns, die vorgestellten<br />

Welten und Figuren zu erschließen und sie in<br />

der Darstellung auf der Bühne zu vervollkommnen.<br />

Noch heute lese ich gerne Märchen, eine<br />

meiner Lieblingslektüren ist Saint-Exupérys<br />

»Der kleine Prinz« geblieben.<br />

Alexander Tsymbalyuk<br />

TIMUR IN »TURANDOT«<br />

Die Liebe rettet beide<br />

Als Kind habe ich viele Märchen gelesen oder mir<br />

vorlesen lassen. In meinen Lieblingsgeschichten<br />

wurden immer arme Prinzessinnen von heldenhaften<br />

Prinzen gerettet. Natürlich kam mir das<br />

schon damals ein wenig einseitig vor, wenn stets<br />

der eine nur dem andern hilft, aber insgeheim<br />

habe ich es für wahr gehalten und gehofft, dass<br />

es so laufen könnte im Leben. Mittlerweile habe<br />

ich natürlich meine eigenen Erfahrungen mit der<br />

Liebe gesammelt und herausgefunden, dass zum<br />

vollkommenen Glück zwei gehören, durch ein<br />

wechselseitiges Geben und Nehmen können<br />

beide ihr Seelenheil finden.<br />

Aus der Erfahrung mit Märchen ist mir ein<br />

Grundvertrauen geblieben – bis ins Erwachsenenalter.<br />

In schwierigen Zeiten glaube ich noch<br />

heute daran, dass sich die Dinge letztlich zum<br />

Guten wenden werden – so wie es in meinen<br />

liebsten Märchen der Fall war. Diese Überzeugung<br />

verleiht mir Kraft, den Widrigkeiten des<br />

Alltags besser standzuhalten. Insofern bieten<br />

Märchen Lebenshilfe und Seelennahrung.<br />

Vielen Opern haftet etwas Märchenhaftes an,<br />

auch wenn sie nicht unmittelbar auf eine Märchenvorlage<br />

zurückgehen.Zum Beispiel Wagners<br />

»Lohengrin«.Am Anfang ist er es, der Schwanenritter,<br />

der Elsa aus schwerer Not rettet. Aber dann<br />

gelingt es ihr, ihn aus seiner »Entrücktheit« zu<br />

befreien, ihm Menschlichkeit und Liebe zu gewähren.<br />

Erst der dritte Akt reißt beide – und uns<br />

– aus diesen märchenhaften Träumen.<br />

Miriam Gordon-Stewart<br />

GERTRUD IN »HÄNSEL UND GRETEL«<br />

1. DAME IN »DIE ZAUBERFLÖTE«<br />

GIULIETTA IN »LES CONTES D’HOFFMANN«<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 15


OPER REPERTOIRE<br />

›LES CONTES D’HOFFMANN‹ ›TURANDOT‹ ›HÄNSEL UND GRETEL‹<br />

Ich finde in Märchen manchmal<br />

für mich wichtige Antworten<br />

Solange ich denken kann, waren Märchen für<br />

mich von großer Bedeutung.Mein Großvater war<br />

ein wunderbarer Erzähler der Märchen seiner<br />

Nordmährischen Heimat,später las ich selbst alle<br />

Märchen, die ich in die Finger bekommen konnte,<br />

und verlor mich in den wunderbaren Welten,<br />

in denen alles möglich schien. Die Grenzen der<br />

Wirklichkeit lösten sich ein Stück weit auf, alles<br />

wurde farbiger, aufregender. Noch mit 10 Jahren<br />

suchte ich nach Fußspuren des »Mädchens mit<br />

den Schwefelhölzern« in frisch gefallenem<br />

Schnee. Ich hätte sie so gerne gerettet. Mit meinem<br />

zehnjährigen Sohn kann ich meine bis heute<br />

anhaltende Schwäche für Märchen nicht wirklich<br />

Jacques Offenbach<br />

Les Contes d’Hoffmann<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Emmanuel Plasson INSZENIE-<br />

RUNG Christine Mielitz BÜHNENBILD Hartmut Schörghofer<br />

KOSTÜME Renate Schmitzer LICHT Friedrich Rom<br />

CHOR Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Petra Müller<br />

Hoffmann Zvetan Michailov · Olympia Ha Young Lee<br />

Antonia/Stella Inga Kalna · Giulietta Miriam<br />

Gordon-Stewart · Lindorf/Coppélius/Dr. Miracle/<br />

Dapertutto Alan Titus · Andrès/Cochenille/ Frantz/<br />

Pitichinaccio Benjamin Hulett · La Muse/Nicklausse<br />

Maite Beaumont · La Mère Ann-Beth Solvang ·<br />

Crespel/Maître Luther Carsten Wittmoser ·<br />

Spalanzani/Nathanaël Jürgen Sacher · Wilhelm<br />

Dovlet Nurgeldiyev · Hermann Dominik Köninger ·<br />

Schlémil Kyung-Il Ko<br />

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Aufführungen<br />

14., 20. November 2008 um 19.00 Uhr<br />

16 | <strong>Journal</strong> 2<br />

teilen. Er begeistert sich eher für moderne märchenhafte<br />

Stoffe: Schon vor Jahren spielte er mit<br />

seinen Freunden »Star Wars« – ohne die Filme<br />

gesehen zu haben. Neuerdings sind Mythen und<br />

Sagen seine Leidenschaft, auch die Handlung des<br />

»Ring« findet er faszinierend. Allerdings geht er<br />

immer wieder gerne in »Hänsel und Gretel«, eine<br />

Oper, auf die ich mich nach wie vor besonders<br />

freue, obwohl ich die Gretel nun schon fast sechzig<br />

Mal gesungen habe, denn abgesehen vom<br />

herrlichen Gesangspart hat es einen ganz eigenen<br />

Reiz, in diese kindliche Märchenfigur zu<br />

schlüpfen, scheinbar losgelöst von der Wirklichkeit<br />

zu sein, und doch ganz echt.<br />

Als Opernsänger hat man immer wieder die<br />

Gelegenheit, märchenhafte Figuren darzustellen,<br />

so finde ich es z.B. herrlich, als Walküre einen<br />

Gott zum Vater zu haben, eine superstarke<br />

Kampfmaschine zu sein,auf meinem Ross fliegen<br />

zu können … Ein bisschen von dem berauschenden<br />

Gefühl, das die Musik schürt, nehme<br />

ich mit, wenn ich auf meinem Fahrrad nach<br />

Hause fahre. Die Mélisande darzustellen, bedeutet<br />

hingegen wirklich Erfüllung für mich. Ich<br />

finde hier Musik und Text gleichermaßen vollkommen.<br />

Perfekt, um dieses rätselhafte, womög-<br />

Giacomo Puccini<br />

Turandot<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Will Humburg INSZENIERUNG<br />

nach Giancarlo del Monaco BÜHNENBILD UND KOSTÜ-<br />

ME Peter Sykora CHOR Florian Csizmadia SPIELLEI-<br />

TUNG Heiko Hentschel<br />

Turandot Elizabeth Connell · Altoum Frieder Stricker<br />

· Timur Alexander Tsymbalyuk · Calaf Carl Tanner ·<br />

Liù Hellen Kwon · Ping Moritz Gogg · Pang Jun-Sang<br />

Han · Pong Peter Galliard · Un Mandarino Hee-Saup<br />

Yoon · Kammerfrauen Gabriele Alban/Ines Krebs,<br />

Lucija Marinkovic/Franziska Seibold<br />

Aufführungen<br />

16. (16.00 Uhr), 19., 23., 29. November 2008<br />

um 19.30 Uhr<br />

Neu in der »Turandot«-Serie dieser Spielzeit:<br />

Will Humburg, Hellen Kwon, Jun-Sang Han<br />

lich aus dem Wasser kommende Geschöpf darzustellen.<br />

Für mich als Privatmensch sind Märchen<br />

auf einer tieferen Ebene lehrreich, wenn ich<br />

nämlich versuche, dahinter zu kommen, warum<br />

mich bestimmte Geschichten schon immer ganz<br />

besonders bewegten. Wenn ich ergründe, was ich<br />

in den archetypischen Figuren, Verhaltensmustern<br />

erkenne, und hinterfrage, von welchen Konstellationen<br />

ich abhänge, welcher Teil von mir<br />

womöglich erlöst werden möchte, finde ich in<br />

Märchen manchmal für mich wichtige Antworten.<br />

Gabriele Rossmanith<br />

GRETEL IN »HÄNSEL UND GRETEL«<br />

Engelbert Humperdinck<br />

Hänsel und Gretel<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simon Hewett INSZENIERUNG<br />

Peter Beauvais BÜHNENBILD Jan Schlubach KOSTÜME<br />

Barbara Bilabel, Susanne Raschig CHOR Jürgen Luhn<br />

SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />

Peter Jan Buchwald/Oliver Zwarg (28.11.;15. 12.;<br />

22.12. nm.) · Gertrud Miriam Gordon-Stewart/Katja<br />

Pieweck (4.,11.,22.12.)/· Hänsel Deborah<br />

Humble/Ann Beth Solvang (4.,12.12.) /Renate<br />

Spingler (15.,22.12.) · Gretel Trine W. Lund/<br />

Gabriele Rossmanith (4., 11.,15. 12.; 22.12.nm) ·<br />

Knusperhexe Jürgen Sacher/Peter Galliard<br />

(11.,12.,15.12.; 22.12. nm) · Sandmännchen Vida<br />

Mikneviciute · Taumännchen Katerina Tretyakova ·<br />

<strong>Hamburg</strong>er Alsterspatzen<br />

Aufführungen<br />

28. November; 4., 11., 12., 15. Dezember 2008 um<br />

19.00 Uhr; 22. Dezember um 15.00 und 19.00 Uhr


KLASSIK TRIFFT NATUR –<br />

EINE MUSIKALISCHE FESTTAGS-SEEREISE<br />

Erleben Sie auf unserer einzigartigen Festtags-Seereise<br />

einen unvergesslichen Jahreswechsel.<br />

Genießen Sie auf MS Midnatsol eine faszinierende Winter-<br />

Fahrt entlang der norwegischen Fjord-Küste. Freuen Sie<br />

sich auf zauberhafte Melodien und beeindruckende Darbietungen.<br />

Denn diese Hurtigruten Sonderreise steht ganz im<br />

Zeichen der Musik – und führt Sie zunächst<br />

Nähere Informationen und Buchung in Ihrem Reisebüro oder unter:<br />

Tel.: (040) 376 93-283 E-Mail: info@hurtigruten.de<br />

Fax: (040) 376 93-232 www.hurtigruten.de<br />

HURTIGRUTEN SILVESTER-SONDERREISE<br />

8-Tage-Reise schon ab 1.795,– € p.P.<br />

inkl. Linienflug<br />

Reisetermin: 28.12.08 – 04.01.09<br />

Musikalisches Highlight: Besuch der<br />

Operette „Die Fledermaus“ in der<br />

neuen norwegischen Nationaloper<br />

von Tromsø in die bezaubernde Jugendstilstadt Ålesund.<br />

Mit Tanz und Feuerwerk lassen Sie das alte Jahr dort stilvoll<br />

ausklingen, bevor es über Bergen und Stavanger nach<br />

Oslo geht. Hier erwartet Sie der musikalische Höhepunkt<br />

Ihrer Reise: eine eindrucksvolle Aufführung der Operette<br />

„Die Fledermaus“ in der neuen norwegischen Nationaloper!<br />

Ein Ereignis, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten.<br />

Hurtigruten – Faszination Seefahrt seit 1893


OPER REPERTOIRE<br />

›DIE ZAUBERFLÖTE‹ ›UN BALLO IN MASCHERA‹ ›MACBETH‹<br />

Märchen gehören zum<br />

Erwachsenwerden dazu<br />

Ich habe als Kind viele Märchen gelesen und vor<br />

allen Dingen auch als Hörspielkassetten und -<br />

schallplatten gehört, habe mit den Helden und<br />

Heldinnen gezittert, gebibbert, gelacht und geweint.<br />

Hinterher spielte ich diese Geschichten oft<br />

mit meinen Playmobil- und Lego-Figuren nach.<br />

Heute stelle ich mit Begeisterung fest, dass meine<br />

Kinder mir diesbezüglich nacheifern: Vor allem<br />

meine größere Tochter verarbeitet die Erzählungen<br />

weiter, teilweise in variierter Form und mit<br />

neu erfundenen Dialogen. Ich finde, Fabeln,<br />

Sagen und Märchen gehören zum Leben und vor<br />

allen Dingen zum Erwachsenwerden dazu, weil<br />

sie Phantasie und Vorstellungskraft anregen und<br />

auch die soziale und emotionale Intelligenz för-<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Zauberflöte<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Soddy<br />

INSZENIERUNG, BÜHNENBILD UND KOSTÜME Achim<br />

Freyer CHOR Florian Csizmadia SPIELLEITUNG<br />

Wolfgang Bücker<br />

Sarastro Georg Zeppenfeld · Tamino Benjamin<br />

Hulett/Martin Homrich (30.12., 1.1.) · Pamina Kari<br />

Postma · Sprecher Carsten Wittmoser/Jan Buchwald<br />

· Priester Ziad Nehme · Königin der Nacht Petya<br />

Ivanova · Drei Damen Miriam Gordon-Stewart ·<br />

Maria Cristina Damian · Ann-Beth Solvang ·<br />

Papageno Dominik Köninger/Moritz Gogg<br />

(30.12.,1.1.) · Papagena Vida Mikneviciute ·<br />

Monostatos Jürgen Sacher · Zwei Geharnischte<br />

Peter Galliard · Kyung-Il Ko · Drei Knaben Solisten<br />

des Tölzer Knabenchores · Drei Sklaven Mark<br />

Bruce/Jürgen Stahl · Christian Bodenburg/Bruno<br />

Nimtz · Jürgen Ohneiser/Detlev Tiemann<br />

Aufführungen<br />

3., 14., 30. Dezember 2008;<br />

1. Januar 2009 um 19.00 Uhr<br />

18 | <strong>Journal</strong> 2<br />

dern. Für mich selbst kann ich zusammenfassen,<br />

dass diese Lektüre wichtig war und mich sogar für<br />

meinen späteren Sängerberuf präpariert hat.<br />

Denn im Grunde machen wir auf der Bühne<br />

etwas ganz Ähnliches wie die Kinder bei ihren<br />

Spielen: Wir interpretieren Geschichten neu, die<br />

andere Leute geschrieben haben, wir legen sie aus<br />

und vollziehen sie szenisch nach – nur dass diese<br />

Auseinandersetzung jetzt einem Kunstwerk gilt.<br />

Oliver Zwarg<br />

PETER IN »HÄNSEL UND GRETEL«<br />

Im wahren Leben bleiben manche Frösche<br />

eben einfach immer Frösche!<br />

Ich erinnere mich an viele Märchen, die ich als<br />

Kind gelesen habe: »Pinocchio«, »Schneewittchen«,<br />

»Rotkäppchen« und »Das hässliche Entlein«.<br />

Einige Geschichten haben mich sehr beein-<br />

Giuseppe Verdi<br />

Un Ballo in Maschera<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Stefan Soltesz/György G. Rath<br />

(13.,16.,18.12.) INSZENIERUNG Alexander Schulin<br />

BÜHNENBILD Richard Peduzzi KOSTÜME Moidele<br />

Bickel LICHT Heinrich Brunke CHOR Florian Csizmadia<br />

SPIELLEITUNG Alexa Zeggaï<br />

Gustavo III Carlo Ventre/Franco Farina (13.,16.,18.12.)<br />

· Il Conte Anckarström (Renato) George Petean/<br />

Ambrogio Maestri (13.,16.,18.12.) · Amelia Angela<br />

Marambio/Michèle Crider (13.,16.,18.12.) · Ulrica<br />

Elena Batoukova/Elena Zaremba (13.,16.,18.12.) ·<br />

Oscar Ha Young Lee · Christiano Moritz Gogg/Oleg<br />

Romashyn · Il Conte di Ribbing Tigran Martirossian/<br />

Wilhelm Schwinghammer · Il Conte di Horn<br />

Alexander Tsymbalyuk/Hee-Saup Yoon · Un Giudice<br />

Ziad Nehme<br />

Aufführungen<br />

26., 30. November; 2., 13., 16., 18. Dezember 2008<br />

um 19.30 Uhr<br />

druckt, aber ich hatte schon immer ein gespaltenes<br />

Verhältnis zu Märchen.Oft wecken sie falsche<br />

Erwartungen an das Leben. Zum Beispiel »Dornröschen«:<br />

Die Prinzessin ist mir viel zu passiv. Sie<br />

liegt schlafend da und muss auf den Prinzen warten,<br />

der sie wachküsst. Damit konnte ich mich<br />

noch nie identifizieren – ich nehme mein Leben<br />

lieber selbst in die Hand.Auch den »Froschkönig«<br />

fand ich schon immer unglaubwürdig: Im wahren<br />

Leben bleiben manche Frösche eben einfach<br />

immer Frösche!<br />

Maite Beaumont<br />

MUSE/NICKLAUSSE IN »LES CONTES D’HOFFMANN<br />

Die Statements der Künstler wurden von Annedore Cordes und<br />

Bettina Bermbach aufgezeichnet.<br />

Giuseppe Verdi<br />

Macbeth<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG György G. Rath INSZENIERUNG<br />

Steven Pimlott BÜHNENBILD Tobias Hoheisel KOSTÜ-<br />

ME Ingeborg Bernerth LICHT Manfred Voss SPEZIALEF-<br />

FEKTE Paul Kieve BEWEGUNGSREGIE Sue Lefton CHOR<br />

Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Aldona Farrugia<br />

Macbeth Andrzej Dobber · Banco Alexander<br />

Tsymbalyuk · Lady Macbeth Iano Tamar · La Dama<br />

di Lady Macbeth Vida Mikneviciute · Macduff<br />

Wookyung Kim · Malcolm Dovlet Nurgeldiyev · Un<br />

Medico Wilhelm Schwinghammer · Un Servitore<br />

Hee-Saup Yoon · Un Sicario Kyung-Il Ko · Tre<br />

Apparizioni Kyung-Il Ko, Mitglieder der <strong>Hamburg</strong>er<br />

Alsterspatzen<br />

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Aufführungen<br />

8. 11. Januar 2009<br />

um 19.30 Uhr


Neu besetzt beim »Maskenball«<br />

Wer trotz des reichhaltigen Angebots an märchenhaften<br />

Opern nicht auf Belcanto verzichten<br />

möchte, dem sei ein Besuch von Verdis Meisterwerken<br />

»Macbeth« oder »Ein Maskenball«<br />

empfohlen. Internationale Stars gastieren bei<br />

der zweiten und dritten Aufführungsserie von<br />

»Un Ballo in Maschera«. Neu im November<br />

bzw. Dezember sind Carlo Ventre (Gustavo II),<br />

der kürzlich als Cavaradossi seinen <strong>Hamburg</strong>er<br />

Einstand feierte und Franco Farina (Gustavo II),<br />

er war zuletzt als Otello zu Gast an der Alster.<br />

Michèle Crider kehrt als Amelia zurück, wie<br />

auch Ambrogio Maestri (Renato), dessen Auftritte<br />

in dieser Rolle sowie als Giorgio Germont,<br />

bei den <strong>Hamburg</strong>er Opernfans in bester Erinnerung<br />

sein dürften. Die Partie der Ulrica ist<br />

ebenfalls prominent besetzt: Neben Elena<br />

Batoukova wird Elena Zaremba die drei letzten<br />

»Ballo«-Vorstellungen in der Dezemberserie<br />

übernehmen.<br />

Die schönste Kunstform überhaupt<br />

Die Jungen Opernfreunde <strong>Hamburg</strong> stellen sich vor<br />

Was haben die Filme »Kick it like Beckham« und »Das Meer<br />

in mir«, die Fernsehserien »Dr. House« und »Six feet under«<br />

mit der Oper »Turandot« gemeinsam? Sie ahnen es, nicht nur<br />

die Telekom bediente sich der Wirkung des »Hits« der letzten<br />

Oper Giacomo Puccinis, »Nessun dorma«. Alexander<br />

Schultze, Gründungsmitglied der Jungen Opernfreunde<br />

<strong>Hamburg</strong> und Medizinstudent,hat »schon weit mehr Geld für<br />

DVDs ausgegeben, als ein Jugendabonnement der <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper kostet«. Ausschnitte aus seiner Sammlung<br />

erwarten wir mit Spannung in der Einführung zu »Turandot« am 23. November um 18.30 Uhr<br />

in der Opera stabile, die er zusammen mit dem Pianisten Jorge Vega Vilanova gestalten wird. Es<br />

wird nicht die einzige unterhaltsame Komponente seiner Einführung bleiben, an dieser Stelle sei<br />

nur verraten,dass ein Gong bereit steht,ein Rätsel auf uns wartet – und hoffentlich trotzdem keine<br />

Köpfe rollen werden …<br />

Die »Jungen Opernfreunde <strong>Hamburg</strong>«, eine Gruppe von jungen Leuten zwischen 15 und 30<br />

Jahren, die regelmäßig in die Staatsoper gehen, haben sich vor Kurzem auf Initiative der<br />

Staatsoper gegründet. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, »andere junge Leute für dieses tolle Hobby<br />

zu begeistern«, und bieten mit ihren Einführungen kleine Anleitungen an, um den Zugang zu<br />

dieser wohl »schönsten Kunstform überhaupt zu finden«,der dem unerfahrenen Zuschauer nicht<br />

ganz so leicht gemacht wird »wie beim Kinostreifen aus Hollywood«.Die »Jungen Opernfreunde«<br />

wollen ihr Publikum im Vorfeld der Aufführung auf wichtige inhaltliche, musikalische und szenische<br />

Besonderheiten aufmerksam machen, um einen entspannten Opernbesuch mit Konzentration<br />

auf die Musik und die Geschehnisse auf der Bühne zu ermöglichen.<br />

Nach der Vorstellung gibt es zusammen mit Vertretern des Ensembles, der Spielleitung und<br />

der Dramaturgie der Staatsoper eine Diskussionsrunde,um das Gesehene zu vertiefen.Der Abend<br />

klingt bei einem Glas Wein oder Bier und netten Gesprächen in einem Lokal in der Nähe aus.<br />

Ab sofort können Inhaber einer JugendCard für sich selbst und eine Begleitung unter 26 Jahren<br />

ermäßigte Karten für 15 Euro an der Tageskasse der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper erwerben. Auch<br />

Besitzer eines Jugendabos profitieren: Sie können ebenfalls schon jetzt für eine Begleitperson<br />

(unter 26 Jahren) eine ermäßigte Karte für 15 Euro kaufen.<br />

Für diese Veranstaltung der »Jungen Opernfreunde« kommen auch Schüler und Studenten<br />

bis 26 Jahre, die keine JugendCard und kein Jugendabo besitzen, bereits im Vorverkauf in den<br />

Genuss einer ermäßigten Karte für 15 Euro. Für sie gilt das Angebot ab dem 15. November,<br />

gegen Vorlage ihres entsprechenden Ausweises im Kartenservice.<br />

Wir würden uns freuen, wenn ihr eure Teilnahme unter joh@staatsoper-hamburg.de<br />

anmeldet. Weitere Informationen zu den »Jungen<br />

Opernfreunden <strong>Hamburg</strong>« gibt es unter www.junge-opernfreundehamburg.de.<br />

■ DB<br />

präsentiert:<br />

DIE BOX<br />

IM 70er<br />

JAHRE STIL!<br />

Historische Studio-Produktionen<br />

aus der Ära Rolf Liebermann der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Kat.-Nr. 101 261<br />

LE NOZZE DI FIGARO<br />

DIE ZAUBERFLÖTE<br />

FIDELIO<br />

DER FREISCHÜTZ<br />

ZAR UND ZIMMERMANN<br />

ORPHEUS IN DER UNTER WELT<br />

DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG<br />

WOZZECK<br />

HELP, HELP, THE GLOBOLINKS!<br />

DIE TEUFEL VON LOUDUN<br />

Richard CASSILLY · Cristina DEUTEKOM<br />

Dietrich FISCHER-DIESKAU · Gottlob FRICK<br />

Nicolai GEDDA · Franz GRUNDHEBER<br />

Sena JURINAC · Theo LINGEN · Edith MATHIS<br />

Inge MEYSEL · Bernhard MINETTI · Kurt MOLL<br />

Lucia POPP · Liselotte PULVER · Anja SILJA<br />

Hans SOTIN · Tatiana TROYANOS<br />

www.arthaus-musik.com<br />

Im Vertrieb von Naxos Deutschland<br />

www.naxos.com<br />

Arthaus und das Arthaus-Logo sind eingetragene Marken der Kinowelt-Gruppe, Deutschland


OPERA STABILE<br />

Von A-Train bis Advent<br />

After work im November und Dezember<br />

■ Standards sind ihr Metier: die »Philharmonic<br />

Clowns« haben schon so manche Theaternacht<br />

und After work-Veranstaltung zum Swingen<br />

gebracht. Nun stellen sie eine neue Selektion<br />

bekannter Jazz-Standards vor.<br />

Philharmonic Clowns:<br />

»Someday my Prince will come«<br />

Mit Claas Ueberschär (trp),Christian Seibold<br />

(sax),Christoph Becher (pno),Katharina von<br />

Held (bass), Michael Zöller (drums)<br />

21. November, 18.00 Uhr<br />

■ Adventliches in Wort und Ton läutet in der<br />

Opera stabile die Weihnachtszeit ein. Vier Sängerinnen<br />

und Sänger des Staatsopern-Ensembles<br />

stimmen Sie mit Musik verschiedenster Länder<br />

und Epochen auf Winter und Weihnacht ein.<br />

Dazu liest die Leitende Dramaturgin Kerstin<br />

Schüssler-Bach Texte rund ums Fest der Feste.<br />

Dass es dabei nicht nur festlich-besinnlich, sondern<br />

auch hintergründig humorvoll zugeht, versteht<br />

sich. Und selbstverständlich können sich<br />

Finger und Herzen wieder beim Glühweinausschank<br />

erwärmen.<br />

Schöne Bescherung<br />

Mit Maria-Cristina Damian,<br />

Deborah Humble, Benjamin Hulett<br />

und Diogenes Randes<br />

Klavier: Anna Skryleva, Viola: Naomi Seiler<br />

Moderation: Kerstin Schüssler-Bach<br />

12. Dezember, 18.00 Uhr<br />

»Die großen Sänger«<br />

Buchpräsentation mit Jürgen Kesting<br />

■ »In diesem Buch wird künftig lesen wollen,wer<br />

sich für Sängerkarrieren, Stimm- und Plattenvergleich,<br />

kurz: für alles, was mit der Gesangskunst<br />

zusammenhängt, interessiert.« So die FAZ<br />

über Jürgen Kestings »Die großen Sänger«. Die<br />

völlig überarbeitete Neufassung des Standardwerks<br />

erschien im Oktober und umfasst auf über<br />

2600 Seiten nun vier Bände. Im Gespräch mit<br />

dem Kulturjournalisten Dr. Johannes Saltzwedel<br />

(DER SPIEGEL) stellt Stimmpapst Jürgen Kesting<br />

das gebündelte Sängerwissen vor – natürlich<br />

mit zahlreichen, raren Tonbeispielen, die selbst<br />

emsigste Sammler verblüffen dürften.<br />

1. Dezember, 19.30 Uhr<br />

»Der Tenor Heinz Hoppe«<br />

Buchpräsentation mit Joachim Puttkammer<br />

■ Und noch eine Buchvorstellung für Stimmfans:<br />

Heinz Hoppe, in den 50er- und 60er-Jahren<br />

einer der führenden lyrischen Tenöre, ist mit der<br />

20 | <strong>Journal</strong> 2<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper seit seinem Debüt<br />

1956 als Tamino eng verbunden gewesen. Bis<br />

1969 verkörperte er hier über 40 Partien von<br />

Mozart bis Henze. Der <strong>Hamburg</strong>ische Kammersänger<br />

gastierte in ganz Europa und nahm zahlreiche<br />

Opern und Operetten für Rundfunk,<br />

Fernsehen und Schallplatte auf. Als besonders<br />

volkstümlicher Sänger wird er bis heute geschätzt.<br />

Der Publizist Joachim Puttkammer beschäftigt<br />

sich seit Jahrzehnten mit Heinz Hoppe.<br />

Er präsentiert und signiert sein reich bebildertes<br />

Buch im Rahmen einer Vorstellung der »Zauberflöte«<br />

im Eingangsfoyer.<br />

3. Dezember, 18.00 Uhr<br />

ZU GAST IN DER OPERA STABILE<br />

ensemble Intégrales<br />

■ »ensemble Intégrales goes Christmas«: In der<br />

Weihnachtszeit haben Konzerte, in denen das<br />

Publikum mitsingen darf, Hochkonjunktur. Dabei<br />

darf ein Mitmachkonzert des ensemble Intégrales<br />

nicht fehlen. Der prominenteste Vertreter<br />

interaktiver Musik ist Cornelius Cardew, der mit<br />

seinem in den 60er-Jahren entstandenen Megawerk<br />

»The great Learning« die Phantasie und<br />

Kreativität der Zuhörer ins Zentrum des Geschehens<br />

stellt. Im Vordergrund des Konzertes steht<br />

das Publikum: Es wird hinein in die kreative<br />

Beteiligung gelockt. Felix Kubin beispielsweise<br />

teilt den Hörern die Rolle der Ringrichter bei der<br />

Vertonung eines japanischen Sumo-Kampfes zu.<br />

Des Weiteren darf man gespannt sein, was junge<br />

zeitgenössische Komponisten wie Jan Trütschler<br />

von Falkenstein mit diversen Papier-Instrumenten<br />

und Sascha Demand mit dem werten<br />

Publikum vorhaben.<br />

ensemble Intégrales: »Christmas special«<br />

Mitmachkonzert<br />

Werke von Felix Kubin, Jan Trütschler von<br />

Falkenstein, Sascha Demand, Robert Ashley<br />

und Cornelius Cardew<br />

Einführung 18.45 Uhr<br />

11. Dezember, 20.00 Uhr<br />

Veranstaltungskalender Opera stabile<br />

N OVEMBER<br />

14.11. 18.20 Uhr Einführung Les Contes d’Hoffmann<br />

21.11. 18.00 Uhr After work Philharmonic Clowns<br />

23.11. 18.30 Uhr Einf. Junge Opernfreunde <strong>Hamburg</strong> (PB 3)<br />

24.11.– 26.11. 9.30 u. 11.30 Uhr Musikkontakte Die Bremer<br />

Stadtmusikanten<br />

27. und 28.11. 9.30 u. 11.30 Uhr Musikkontakte Ganz weit von Zuhause<br />

D EZEMBER<br />

01.12. 20.00 Uhr Jürgen Kesting Die großen Sänger<br />

03.12. (Foyer Gr.Haus) 18.00 Uhr Joachim Puttkammer Heinz Hoppe<br />

11.12. 20.00 Uhr, Einf. 18.45 Uhr ensemble Intégrales<br />

12.12. 18.00 Uhr After work: Schöne Bescherung<br />

19.12. 18.00 Uhr Opernwerkstatt Meistersinger<br />

20.12. 11.00 Uhr Opernwerkstatt Meistersinger (Forts.)<br />

21.12. 16.20 Uhr Einführung Meistersinger<br />

Opernwerkstatt zu<br />

»Die Meistersinger von Nürnberg«<br />

■ Eine geistvolle Abrechnung mit dem ewig<br />

Gestrigen in der Kunst und ein glühendes Bekenntnis,<br />

dass erst in der Verbindung von Kunst<br />

und Leben die Menschen wirklich frei und glücklich<br />

werden – das sind »Die Meistersinger von<br />

Nürnberg«. Zur Wiederaufnahme von Peter Konwitschnys<br />

Inszenierung an der <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper führt »Die Opernwerkstatt« in eine weitere<br />

zentrale Wagneroper ein.<br />

»Was ist deutsch?« – diese Frage stellt sich an Wagners<br />

Beitrag zur Gattung der »Komischen Oper«<br />

besonders. Humor und Groteske sind ebenso<br />

Kennzeichen der Partitur wie eine besonders sinfonische<br />

Orchesterbehandlung.Der Musikwissenschaftler<br />

und Diplomregisseur Volker Wacker erklärt<br />

die Leitmotivtechnik und Wagners »kommentierendes<br />

Orchester«.<br />

Zum anderen bildet die zweitägige Veranstaltung<br />

einen Beitrag zum Verständnis heutiger Opernregie<br />

am Beispiel der brillanten Umsetzung durch<br />

den Regisseur Peter Konwitschny.<br />

Berühmte Sänger,Dirigenten und Aufnahmen der<br />

Bayreuther Festspiele werden die analytischen Erkenntnisse<br />

der Teilnehmer als Klangmaterial begleiten.<br />

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.<br />

Opernwerkstatt<br />

»Die Meistersinger von Nürnberg«<br />

19. Dezember, 18.00 bis 21.00 Uhr;<br />

Fortsetzung 20. Dezember,11-17 Uhr<br />

(mit entsprechenden Pausen)<br />

Mit Diplomregisseur Volker Wacker<br />

23.12. 18.45 Uhr Familieneinführung Weihnachtsoratorium<br />

■ KSB


Das Opernrätsel Nr. 2<br />

»O dieses Lied! Werd’ nicht draus klug<br />

und hab’ doch dran studiert genug!«<br />

Vielleicht haben Sie – wie Richard Wagners Beckmesser aus den<br />

»Meistersingern« – beim Lesen mancher Libretti einmal ähnlich<br />

gedacht. Dabei gibt es doch Beispiele für klare, verständliche<br />

Opernhandlungen, die häufig näher am eigenen Alltag verortet<br />

sind, als man annehmen würde und möchte. Stellen wir uns eine<br />

einfache Konstellation vor: Zwei Männer lieben dieselbe Frau,<br />

die Umworbene kann sich aber nur für den Jüngeren erwärmen.<br />

Das alleine ist nicht abendfüllend; nehmen wir also an, dass der<br />

Auserwählte beispielsweise aufgrund einer Zeitungsente für tot<br />

gehalten wird. Und der Sohn eines inzwischen verstorbenen<br />

Adeligen ebenso – warum, ist in seinem Fall schnell erklärt: Er<br />

soll angeblich der Tochter einer, von seinem Vater aus dem<br />

Verkehr gezogenen, reiselustigen Dame zum Opfer gefallen sein.<br />

Natürlich stimmt das nicht, denn die Gute war im entscheidenden<br />

Moment geistig nicht auf der Höhe und ließ ihre Wut über<br />

das Schicksal ihrer Mutter, die sich mit dem alten Grafen angelegt<br />

hatte, an ihrem eigenen Sohn aus und zog stattdessen ihr<br />

nichts ahnendes Entführungsopfer auf. Der zweite Sohn des<br />

Grafen – er ist es nebenbei, der unglücklich in die anfangs genannte<br />

Frau verliebt ist – soll nun den verlorenen Sohn finden: Der<br />

alte Graf hatte inzwischen nämlich intuitiv erkannt, dass er noch<br />

leben müsse. Dieser tot geglaubte Sohn ist es übrigens auch, der<br />

später nochmals verfrüht für tot erklärt wird – und schon schließt<br />

sich der Kreis! Zusammengefasst: Der angeblich vor Jahren verstorbene<br />

Sohn lebt, wird dann zum irrtümlich tot geglaubten<br />

Widersacher des jungen Grafen und wird später für den Enkel<br />

der ominösen Feindin des alten Grafen gehalten. Außerdem liebt<br />

er die Frau, die auch sein älterer Bruder liebt, ohne zu wissen,<br />

dass es sich bei ihm um die liebe Verwandtschaft handelt. Dies<br />

kommt erst nach dem nicht nur vermeintlichen Ableben der<br />

Beteiligten zu Tage. »Euch macht ihr´s leicht, mir macht ihr´s<br />

schwer« werden Sie jetzt vielleicht wie Hans Sachs ausrufen;<br />

andernfalls beantworten Sie doch folgende<br />

Fragen: Wie heißt die beschriebene Oper, wer hat sie vertont und<br />

wie heißt der tot geglaubte Sohn des alten Grafen?<br />

Senden Sie die Lösung bitte bis zum 14. Dezember 2008 an<br />

die Redaktion »<strong>Journal</strong>«, <strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper, Postfach,<br />

20308 <strong>Hamburg</strong>. Mitarbeiter der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

und ihre Angehörigen sind leider nicht teilnahmeberechtigt.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Das können Sie gewinnen:<br />

1. Preis: Zwei Karten für »Pelléas et Mélisande«<br />

am 22. Februar 2009<br />

2. Preis: Zwei Karten für »Simon Boccanegra« am 7. März 2009<br />

3. Preis: Zwei Karten für »Tosca« am 20. März 2009<br />

Das war beim letzten Mal die richtige Antwort:<br />

Elsa und Lohengrin, Turandot und Calaf<br />

Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.<br />

GUTE ADRESSEN<br />

RUND UM DIE STAATSOPER<br />

„Madame Butterfly“<br />

Schmuck von Nana Hellwege + Katrin Hellwege<br />

<strong>Hamburg</strong>· Colonnaden 25<br />

T 040 - 38 61 04 40<br />

Schuhe, die schön sind!<br />

Schuhe, die handwerklich gearbeitet sind!<br />

Schuhe, die passen! Für Sie und Ihn<br />

bei Crossford’s Number One,<br />

gleich um die Ecke ...<br />

Crossford's Number One · Spezialisten seit 1845<br />

Colonnaden 21 · 20354 <strong>Hamburg</strong> · Tel. 25 31 56 72 · Mo.-Fr. 10 30 -19 00 Uhr · Sa. 10 30 -18 00 Uhr


JUNGE STAATSOPER<br />

»Die Soldaten haben mich<br />

zum Lachen gebracht.«<br />

Für viele Kinder das Lieblingsballett: »Der Nussknacker«<br />

»Das <strong>Ballett</strong> ›Der Nussknacker‹<br />

ist bis jetzt mein Lieblingsballett,<br />

denn es ist sehr lebendig, fröhlich<br />

und vor allem ausdrucksstark!<br />

Der letzte Teil hat mich<br />

sehr beeindruckt. Besonders die<br />

russischen Soldaten haben mich<br />

zum Lachen gebracht. Am Ende<br />

der Szene war ich sehr gespannt,<br />

22 | <strong>Journal</strong> 2<br />

denn ein Soldat wagte einen<br />

spektakulären Sprung, bei dem<br />

ich Angst hatte, dass er nicht aufgefangen<br />

werden würde. Als ich<br />

am Ende des Stückes aus der verzauberten<br />

Fantasiewelt erwachte,<br />

war ich traurig, dass es schon<br />

vorbei war!« Damit dürfte es der<br />

13-jährigen Lucia Thien aus der<br />

<strong>Ballett</strong>schule des HAMBURG BAL-<br />

LETT nicht anders ergangen sein<br />

als Marie selbst, die enttäuscht<br />

von der Wirklichkeit am Ende des<br />

<strong>Ballett</strong>s die aufregende Traumwelt<br />

verlassen muss. Und was sie<br />

dort erlebt hat, ist wahrlich märchenhaft.<br />

Plötzlich werden die<br />

alten, schweren Möbel wie von<br />

unsichtbarer Hand weggezogen<br />

und geben den Blick frei auf eine<br />

verwandelte Bühne. Drosselmeier,<br />

der <strong>Ballett</strong>meister, zaubert<br />

Marie in ihre geheimen Wünsche.<br />

Er vermag den mächtigen<br />

Vorhang auf dem Theater zu<br />

heben und führt sie in das Reich<br />

Vorstellungen für Kleine und Große<br />

Die Tage werden kürzer, der Winter kommt. An der <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper gibt es wieder viele tolle Vorstellungen für Kleine und Große,<br />

nicht nur für lange Winterabende. Im November steht »Turandot« auf<br />

dem Spielplan. Puccini erzählt in seiner Oper die aufregende Geschichte<br />

der schönen Prinzessin Turandot, die nur den Mann heiratet, der ihre<br />

drei Rätsel lösen kann. Das hat noch keiner geschafft – bis Calaf auftaucht<br />

… (16., 19., 23. und 29.11., ab 10 Jahren).<br />

Ende November geben die Philharmoniker <strong>Hamburg</strong> das 3. Philharmonische<br />

Konzert. Speziell für Kinder gibt es eine besondere<br />

Einführung: Während die Eltern schon die erste Konzerthälfte hören,<br />

bereitet die Konzertpädagogin Anne Heyens Kinder zwischen neun und<br />

14 Jahren auf die zweite Konzerthälfte mit Schönbergs »Pelleas und<br />

Melisande« vor (23.11.; am 24.11. ohne Kindereinführung).<br />

Der Klassiker für die Vorweihnachtszeit ist ohne Zweifel die Oper<br />

»Hänsel und Gretel«. Jedes Jahr begeistern Engelbert Humperdincks<br />

Ohrwürmer aufs Neue. Stücke wie »Brüderchen, komm tanz mit mir«<br />

oder den »Abendsegen« gibt es natürlich in der märchenhaften<br />

Inszenierung zu hören (28.11., 4., 11., 12., 15., 22.12., ab 8 Jahren).<br />

Bunt geht es auch in Achim Freyers »Zauberflöte«-Inszenierung zu. Mit<br />

Papagenos Späßen und der spannenden Liebesgeschichte von Tamino<br />

und Pamina wird es ein lustiger und fesselnder Opernabend (3., 14.,<br />

30.12., 1.1., ab 7 Jahren). Und auch zum <strong>Ballett</strong> »Weihnachtsoratorium«<br />

am 23.12., in dem zur Musik von Johann Sebastian Bach die Geschichte<br />

der Geburt Jesu erzählt wird, gibt es eine Familieneinführung (23.12.,<br />

ab 10 Jahren). So vergehen lange Winterabende wie im Flug! ■ AB<br />

Zeichnung von Lucia Thien<br />

des Tanzes. Besonders aufregend<br />

ist es für Marie, wenn sie aus<br />

dem Orchestergraben klettert –<br />

ein Moment, der auch für den<br />

Choreografen John Neumeier<br />

ganz besonders wichtig ist, weil<br />

hier im Vorspiel zum zweiten Akt<br />

der Schlüssel zu dem Werk liegt:<br />

»Ich höre in dieser Musik den<br />

Abschied von der Kindheit, also<br />

Musik über den Lebensabschnitt,<br />

in dem man aufhört, Kind zu<br />

sein, aber noch nicht erwachsen<br />

ist.« Bleibt nur zu hoffen, dass<br />

dieser Moment des Übergangs<br />

so lang wie möglich anhält – auf<br />

der Bühne wie im »wirklichen«<br />

Leben. ■ AP


02.11.<br />

Laeiszhalle<br />

Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH präsentiert<br />

WinterClassics<br />

06.-9.11.<br />

Fliegende Bauten<br />

15.11.<br />

CCH Saal 3<br />

28.11.<br />

CCH Saal 2<br />

17.12.<br />

Deutsches Schauspielhaus<br />

18.12.<br />

Fabrik<br />

19.&20.12.<br />

CCH Saal 1<br />

03.01.<br />

CCH Saal 1<br />

16., 17., 18. 01.<br />

CCH Saal 2<br />

21.1.-1.2.<br />

Heiligengeistfeld Nord<br />

25.01.<br />

CCH Saal 2<br />

30.01.<br />

CCH Saal 1<br />

04.02.<br />

Laeiszhalle<br />

02.03.<br />

CCH Saal 1<br />

2008 2009<br />

KLAUS HOFFMANN & Band „Spirit“<br />

Georg Uecker fordert FANG DEN MÖRDER!<br />

mit: Pasadena Roof Orchestra, Münsters Old Merry Tale<br />

Jazz Band & Peter Petrel, Gottfried Böttger, Robin McKelle,<br />

HOT JAZZ MEETING Jazz Connection, spec. guest: Dr. John<br />

RITTER ROST feiert Weihnachten<br />

NILS LANDGREN Christmas With My Friends II<br />

Salve Papa<br />

WLADIMIR KAMINER & neue Geschichten aus dem Alltag<br />

MAX RAABE & DAS PALAST ORCHESTER „Heute Nacht oder nie“<br />

Das Russische Staatsballett tanzt SCHWANENSEE<br />

LA BELLE BIZARRE DU MOULIN ROUGE<br />

THE ROCK’N’ROLL CIRCUS PERFORMS<br />

SERGEANT PEPPER’S LONELy HEARTS CLUB BAND AND OTHER BEATLES SONGS<br />

CHINESISCHER NATIONALCIRCUS „Konfuzius“<br />

Die Neu-Inszenierung<br />

mit Starbesetzung! DAS PHANTOM DER OPER<br />

THE 12 TENORS „Crossover”<br />

BEST OF MUSICALS<br />

Änderungen vorbehalten! Telefonischer Kartenservice 040 - 413 22 60 (Mo-Fr, 10-18 Uhr) und<br />

01805 - 62 62 80 (14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz; Mobilfunkpreise können abweichen) sowie an<br />

allen bekannten Vvk.-Stellen. Online-Tickets: www.karsten-jahnke.de<br />

12 Nationen<br />

in einem Sound vereint<br />

Die größten Musical-Highlights mit den Top- und<br />

Originalsolisten aus London Westend und Wien


PHILHARMONIKER KONZERTE<br />

PHILHARMONIKER HAMBURG<br />

Schönberg, Shakespeare und Springtanz<br />

Elisabeth Leonskaja und Michael Schønwandt im 3. Philharmonischen Konzert<br />

■ Den »eindringlichsten<br />

und einfallsreichsten<br />

Höhepunkt der nachromantischen<br />

Bewegung«<br />

nannte Glenn Gould die<br />

opulenten Jugendwerke<br />

Arnold Schönbergs. Zu<br />

ihnen gehört auch »Pelleas und Melisande«: ein<br />

über 40-minütiges Tongemälde in üppigster<br />

Jugendstil-Pracht. Die Klangmöglichkeiten eines<br />

riesigen Orchesters kostet der junge Schönberg<br />

noch einmal bis zur Neige aus, bevor er mit seinen<br />

atonalen Werken einen radikalen neuen Kurs<br />

einschlägt. In »Pelleas und Melisande« aber ist<br />

davon noch nicht viel zu spüren.Mit Leitmotiven<br />

nach Wagnerscher Manier werden die Figuren<br />

gezeichnet, die Opernfreunden natürlich auch<br />

aus Claude Debussys Vertonung des Dramas von<br />

Maurice Maeterlinck bekannt sind: Die tragische<br />

Dreiecksgeschichte zwischen der zarten, rätselhaften<br />

Melisande, die Pelleas, den Bruder ihres<br />

Mannes Golo liebt, ist in ein mythenhaftes Ambiente<br />

getaucht. Verbotene Liebe und mittelalterlicher<br />

Schauplatz – der Vergleich mit Wagners<br />

»Tristan« drängte sich schon den Zeitgenossen<br />

des belgischen Symbolisten Maeterlinck auf.Und<br />

so stieß sein Drama bei den Komponisten der<br />

Jahrhundertwende auf großes Interesse: auch<br />

Fauré und Sibelius schrieben »Pelleas«-Vertonungen.<br />

Es war »das wunderbare Parfum des<br />

Stückes«, so Schönberg, das ihn so gefangen<br />

nahm: ein fragiler Fin-de-siècle-Duft, den er mit<br />

breit auskomponierten Liebesszenen atmosphärisch<br />

einzufangen wusste.<br />

4. Philharmonisches Konzert<br />

Simone Young<br />

Dirigentin<br />

Anton Bruckner<br />

Sinfonie Nr. 8 c-Moll (Urfassung)<br />

14. Dezember, 11.00 Uhr<br />

15. Dezember, 20.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung mit Kerstin Schüssler-Bach<br />

am 14.12. um 10.15 Uhr<br />

und am 15.12. um 19.15 Uhr<br />

jeweils im Kleinen Saal<br />

24 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Dirigent Michael Schønwandt, Generalmusikdirektor<br />

in Kopenhagen, stellt neben dieser<br />

spätromantischen Rarität noch ein weiteres seltenes<br />

und theaterinspiriertes Stück vor: die Ouvertüre<br />

»William Shakespeare« von Friedrich<br />

Kuhlau. Eine lokalpatriotische Reverenz nach<br />

zwei Seiten: Kuhlau, der in Kopenhagen Karriere<br />

machte, gilt als dänischer Nationalkomponist<br />

und ist damit der Heimat Schønwandts verbunden.<br />

Aber auch die <strong>Hamburg</strong>er dürfen ihn als<br />

einen der Ihren reklamieren, denn Kuhlau wurde<br />

zwar in Uelzen geboren,wuchs aber in der Hansestadt<br />

auf. Seine Shakespeare-Ouvertüre aus dem<br />

Jahre 1825 ist nach dem Vorbild der deutschen<br />

Romantik, vor allem Weber, modelliert.<br />

Schließlich ein Highlight aus dem skandinavischen<br />

Repertoire: das Klavierkonzert a-Moll<br />

von Edvard Grieg. Auch der Norweger huldigte<br />

hier einem Modell aus Deutschlands Romantik,<br />

nämlich dem Klavierkonzert von Robert Schumann,<br />

kombiniert es aber mit folkloristischen<br />

Einsprengseln seiner nördlichen Heimat wie dem<br />

»Springtanz« und norwegischen Volkliedmelodien.<br />

Im 3. Philharmonischen Konzert gibt es ein<br />

Wiedersehen mit der Pianistin Elisabeth Leonskaja.<br />

Die Grande Dame der russischen Klavierschule<br />

gehört seit Jahrzehnten dank ihrer tiefempfundenenMusikalität<br />

und ihrer<br />

besonderen Ausstrahlung<br />

zu den<br />

Publikumslieblingen<br />

der internationalen<br />

Konzertsäle.<br />

Himmelsstürmende Architektur<br />

Simone Young dirigiert Bruckners Achte<br />

■ Simone Youngs Bruckner-Zyklus schreitet weiter<br />

fort: Jüngst erschien die Vierte als Live-Mitschnitt<br />

der letzten Saison – und wurde bereits mit<br />

Kritikerlob bedacht: »Es wird nicht allein an der<br />

frühen Fassung der vierten Sinfonie liegen, wenn<br />

diese Einspielung Bestand haben wird. Denn sowohl<br />

die ungewohnten Eigenwilligkeiten der<br />

Partitur wie auch die Interpretation von Simone<br />

Young lassen aufhorchen. Mit kluger Hand führt<br />

sie in dieser Live-Produktion ihre Philharmoniker<br />

zu einer ausgewogenen Leistung.« So urteilte<br />

»Fono Forum«-Kritiker Michael Kube in der<br />

Novemberausgabe des diskographischen Fachmagazins.<br />

Nun besteht wieder Gelegenheit, die Urfassung<br />

einer weiteren Bruckner-Sinfonie kennenzulernen.<br />

Man braucht nicht mit der Lupe auf<br />

Detailsuche zu gehen, um die Unterschiede zu<br />

bemerken: denn auch die Urgestalt der Achten<br />

weicht deutlich von der späteren Version ab.<br />

»Möge sie Gnade finden«, befand Bruckner demütig<br />

zu dieser ersten Fassung, die er im<br />

Hochgefühl seines künstlerischen Durchbruchs<br />

3. Philharmonisches Konzert<br />

Michael Schønwandt<br />

Dirigent<br />

Elisabeth Leonskaja<br />

Klavier<br />

Friedrich Kuhlau<br />

Ouvertüre »William Shakespeare« op. 74<br />

Edvard Grieg<br />

Klavierkonzert a-Moll op. 16<br />

Arnold Schönberg<br />

Pelleas und Melisande op. 5<br />

23. November, 11.00 Uhr<br />

24. November, 20.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung mit Kerstin Schüssler-Bach<br />

am 23.11. um 10.15 Uhr<br />

und am 24.11. um 19.15 Uhr<br />

jeweils im Kleinen Saal<br />

Kindereinführung mit Anne Heyens<br />

am 23.11. um 11.00 Uhr im Studio E<br />

Das preiswerte Familienangebot bietet wieder<br />

eine Kindereinführung (Altersempfehlung 9-14<br />

Jahre) mit Konzertpädagogin Anne Heyens: Sie<br />

erklärt während der ersten Konzerthälfte die spannende<br />

Geschichte von Pelleas und Melisande.<br />

KERSTIN SCHÜSSLER- BACH<br />

herausbrachte.Allein,sie fand weder Gnade noch<br />

Gehör – und der tief niedergeschlagene, überkritische<br />

Komponist rang sich zu einer vermeintlich<br />

»gefälligeren« Umarbeitung durch. So kürzte er<br />

nicht nur radikal das Finale (weniger umfangreich<br />

auch die übrigen Sätze), sondern griff auch<br />

in Harmonik und Melodik ein, radierte und<br />

überklebte ganze Seiten der handschriftlichen<br />

Partitur.Erst 85 Jahre nach ihrem Entstehen wurde<br />

diese Urfassung wieder zugänglich gemacht.<br />

In dieser Gestalt hat Bruckner selbst das Werk nie<br />

gehört.<br />

So präsentiert sich auch die Achte in ihrer<br />

ursprünglich konzipierten Gestalt voll kühner<br />

harmonischer Details und stolzer, himmelsstürmender<br />

Architektur.Der Schluss des ersten Satzes<br />

etwa kennt noch nicht die spätere »Totenuhr«<br />

und endet mit einer rauschenden Apotheose,<br />

deren machtvolle Majestät Bruckners Herkunft<br />

von der Orgel deutlich vor Ohren führt.Das hymnische<br />

Adagio dieser letzten von Bruckner vollendeten<br />

Sinfonie gehört zu seinen bewegendsten<br />

Schöpfungen. ■ KSB


»Salut!«<br />

Das <strong>Hamburg</strong>er Silvesterkonzert<br />

Simone Young<br />

Dirigentin und Moderation<br />

Christian Kunert<br />

Fagott<br />

Überraschungsprogramm<br />

mit Werken aus fünf Jahrhunderten<br />

31. Dezember, 11.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Streichtrio für Sakom<br />

■ Nicht nur für Streichquartett gibt es herrliche<br />

Literatur: Auch die »kleine Schwester«, das<br />

Streichtrio,bietet dankbare Aufgaben für Violine,<br />

Bratsche und Violoncello.<br />

Virtuose Aufgaben sind beispielsweise in der<br />

Serenade für Streichtrio von Ernst von Dohnányi<br />

zu bewältigen. Der Brahms-Zeitgenosse und<br />

Großvater zweier in <strong>Hamburg</strong> wohlbekannter<br />

Enkel schuf ein gleichermaßen melodienseliges<br />

wie anspruchsvolles Stück in dieser Gattung.<br />

Vorbild waren die frühen Streichtrios des jungen<br />

Beethoven, von denen eines ebenfalls auf dem<br />

Programm steht. Es geht auch ohne den üblichen<br />

»Sonaten-Partner«, das Klavier, wie die Sonate<br />

des Franzosen Maurice Ravel beweist.<br />

Das Programm ist dem Gedenken an Jakob<br />

Sakom gewidmet: Der gebürtige Litauer war fast<br />

Fast schon ein Gesellschaftsspiel zur Jahreswende:<br />

das alljährliche Mitraten beim Silvesterkonzert.<br />

Denn wenn Simone Young am<br />

letzten Tag des Jahres zu Taktstock und Mikrophon<br />

greift, werden wieder die Jubilare des<br />

kommenden Jahres beleuchtet – und Überraschungen<br />

sind garantiert. Drei besonders große<br />

Komponisten aus Barock, Wiener Klassik und<br />

Romantik feiern 2009 einen Ehrentag, zwei<br />

davon sind sogar eng mit <strong>Hamburg</strong> verbunden.<br />

Doch da gibt es unerwartete Querverbindungen.<br />

Auch Musik des 20. und 21. Jahrhunderts hat traditionellerweise<br />

ihren Platz im »Salut!«-Programm.<br />

Das jüngste Stück stammt aus dem zu<br />

verabschiedenden Jahr 2008, ist also quasi noch<br />

druckfrisch und eine deutsche Erstaufführung.<br />

Mit dem temperamentvollen Werk eines<br />

Jubiläums-Brasilianers präsentiert sich Christian<br />

Kunert, Solo-Fagottist der Philharmoniker <strong>Hamburg</strong>.<br />

Für ihn war 2008 ein besonderes Jahr: Mit<br />

gleich zwei Preisen wurde er beim diesjährigen<br />

Internationalen Musikwettbewerb der ARD ausgezeichnet,<br />

darunter mit dem Publikumspreis.<br />

Der junge Musiker, der die Zuhörer beim Wettbewerbs-Finale<br />

in München zu Bravo-Stürmen<br />

hinriss, kann nun auch das heimische Publikum<br />

von seinem solistischen Können überzeugen.<br />

2. Kammerkonzert<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Streichtrio Es-Dur op. 3<br />

Maurice Ravel<br />

Sonate für Violine und Violoncello<br />

Ernst von Dohnányi<br />

Serenade für Streichtrio op. 10<br />

Thomas C. Wolf, Violine<br />

Bettina Rühl, Viola<br />

Klaus Stoppel, Violoncello<br />

30. November, 11.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

drei Jahrzehnte Solocellist des Orchesters der<br />

Philharmonischen Gesellschaft, bis die Nazis ihn<br />

aus dem Amt jagten. Auf der Flucht wurde er<br />

1941 von der SS erschossen. Heute lebt Sakoms<br />

Name vor allem durch seine Sammlung von<br />

Etüden fort. Nach dem Konzert wird ein<br />

Stolperstein für Jakob Sakom vor der Laeiszhalle<br />

verlegt, über den Prof. Klaus Stoppel, Cellist der<br />

Philharmoniker <strong>Hamburg</strong>, eine Patenschaft<br />

übernommen hat. ■ KSB<br />

Schon jetzt an<br />

Weihnachten denken und<br />

REISERING-Gutscheine schenken!<br />

Kultur- und Festspielreisen<br />

2008/2009<br />

Miteinander reisen – mehr erleben!<br />

Berlin mit Friedrichstadtpalast zum Advent<br />

Mit Stadtrundfahrt & Friedrichstadtpalast mit<br />

Revue „Qi – eine Palastphantasie“.<br />

13.12. – 14.12.08 o 209,-<br />

Dresden mit Semperoper<br />

Aufführung in einem der schönsten Opernhäuser<br />

der Welt! Zentrales 4*-Hotel am Elbufer.<br />

25. – 27.02.09 inkl. „Fidelio“<br />

23. – 25.03.08 inkl. „Der Freischütz“ ab o 394,-<br />

Mozart in Breslau<br />

„Die Hochzeit des Figaro“ im renovierten Opernhaus!<br />

Zentrales Hotel Holiday Inn Wroclaw.<br />

24.05. – 27.05.09 o 511,-<br />

Mailänder Scala und Arena di Verona<br />

Ein Traum: „Carmen” in der Arena und „Aida“<br />

in der Scala! Gute 4*-Hotels.<br />

Reiseleitung: Dr. Ulf Jöde.<br />

29.06. – 06.07.09 o 2.136,-<br />

Festspiele in Verona<br />

4*-Hotel in Verona. Ausflug zum Gardasee. Das<br />

absolute Highlight: Zwei Vorstellungen in der Arena!<br />

7. – 13.7.09 inkl. „Carmen & Barbier von Sevilla“<br />

15. – 21.8.09 inkl. „Aida und Tosca“ o 915,-<br />

Bregenzer Festspiele<br />

„Aida“ auf der weltbekannten Seebühne am<br />

Bodensee! 4*-Hotel Krone (mit Naturbadesee,<br />

Schwimmhalle und Sky Spa) im Bregenzerwald.<br />

Viel Programm!<br />

19.07. – 26.07.09 ab o 953,-<br />

Seefestspiele Mörbisch<br />

mit dem Musical „My fair Lady“ sowie Konzert in der<br />

Wiener Hofburg. 4*-Hotel bei Schloss Schönbrunn.<br />

26.07. – 02.08.09 o 939,-<br />

Domstufen-Festspiele in Erfurt<br />

Vor grandioser Kulisse, auf eine gewaltigen<br />

Treppenanlage sehen Sie die Aufführung<br />

„Carmina Burana“. 4*-Hotel in der Innenstadt.<br />

Inkl. Wartburg, Weimar, uvm.<br />

13.08. – 16.08.09 o 422,-<br />

Alle Preise pro Person im Doppelzimmer!<br />

INKLUSIVE: Taxiservice ab/bis Haustür, 4*-Reisebusse,<br />

Eintrittskarten, Halbpension, Ausflugsprogramm, u.v.m.<br />

Die besondere Tagesfahrt<br />

ab <strong>Hamburg</strong> ZOB, Nettelnburg, Quickborn<br />

3-Gang Mittags-Menü „Gans vorweihnachtlich“ im<br />

Restaurant Süllberg. Anschließend Lichterfahrt<br />

durch <strong>Hamburg</strong>. Abends Weihnachtskonzert des<br />

Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chors in der Laeiszhalle.<br />

12.12.08 o 103,-


OPER ENSEMBLE<br />

MITGLIEDER DES ENSEMBLES<br />

■ Diese Doppelporträts im Staatsopernmagazin<br />

sind eine schöne Gelegenheit zum Kennenlernen.<br />

Nicht nur für Leser und Autor, sondern auch für<br />

die Sänger selbst. Denn es kann schon passieren,<br />

dass sie sich bei unserm Gespräch zum ersten Mal<br />

treffen. So wie Katja Pieweck und Diogenes<br />

Randes – die beiden sind sich vorher noch nicht<br />

richtig begegnet: Der brasilianische Bassbariton<br />

(dessen Stimme schon am Telefon so herrlich kernig<br />

durch den Hörer dröhnt und bestens zum<br />

stattlichen Erscheinungsbild passt) gehört erst<br />

seit Anfang der Saison zum Ensemble. Während<br />

wir gemeinsam in Richtung Planten un Blomen<br />

zum Café Seeterrassen aufbrechen, übernimmt<br />

Katja Pieweck netterweise den Gesprächseinstieg<br />

und fragt ihren neuen Kollegen, ob er sich denn<br />

schon gut eingelebt habe. »Ja, vielen Dank, alles<br />

bestens«, antwortet Randes in fließendem<br />

Deutsch, »Ich bin mit meiner Frau und unserer<br />

zweijährigen Tochter hergezogen, und wir haben<br />

26 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Ideal für die persönliche Entwicklung<br />

Seit knapp zehn Jahren gehört Katja Pieweck dem Ensemble der Staatsoper an, wo sie sich sukzessive die dramatischen<br />

Mezzopartien erobert: Magdalene, Brangäne, Fricka im »Rheingold« und vor Kurzem Siegrune in der »Walküre«.<br />

Ensembleneuzugang Diogenes Randes zeigte sich in <strong>Hamburg</strong> schon sehr aktiv, in den letzten Monaten<br />

gestaltete er u. a. Sarastro, Fiesco und den Mozart-Figaro. Marcus Stäbler und Fotografin Maja Metz nutzten die<br />

letzten schönen Herbsttage und spazierten mit den beiden durch die Indian-summer-gefärbten Planten un Blomen.<br />

uns in der Nähe von Hagenbecks Tierpark in<br />

Niendorf ein Haus gekauft.« Upps. Die Fragerin<br />

fragt nach. Wirklich gleich gekauft? »Doch, wir<br />

fanden das sinnvoll, weil die Mieten in <strong>Hamburg</strong><br />

einfach außergewöhnlich hoch sind und wir das<br />

Geld nicht so zum Fenster rausschmeißen wollen.«<br />

Da sagt er was. Kommt uns bekannt vor, das<br />

Problem. Und während wir am herbstfarbenen<br />

japanischen Garten vorbeischlendern und uns<br />

ein bisschen, aber nicht sooo schlimm verlaufen,<br />

nimmt Katja mir weiter die Arbeit ab und möchte<br />

wissen, wo Diogenes vorher gewesen ist: »Ich<br />

bin vier Jahre am Essener Aalto-Theater gewesen,<br />

wo ich unter Stefan Soltesz gesungen habe.«<br />

Über ihn und seinen besonderen Führungsstil<br />

tauschen sich die beiden weiter aus, bis wir im<br />

Café angekommen sind.Jetzt ist sie aber auch mal<br />

dran. Und muss gleich mal verraten, wir sie diese<br />

sehr spezielle Choreografie im dritten Akt der<br />

»Walküre« fand – da lässt Regisseur Claus Guth<br />

die acht Schwestern in einem abgewarzten, turnhallenartigen<br />

Aufbewahrungsheim für durchgeknallte<br />

Mädchen eine rhythmische Kampfsportübung<br />

exerzieren. »Das hat wirklich großen Spaß<br />

gemacht. Anfangs denkt man, man kriegt die<br />

Arme und Beine nicht auseinander, aber dann<br />

klappt es doch. Wir hatten richtig Tanztraining.<br />

Renate Spingler hat gesagt, wir keuchen wie die<br />

Postgäule. Man wird aber fitter, und ich habe der<br />

Hochschule gedankt fürs Bewegungstraining –<br />

wir hatten dort nämlich Jazzdance ….«<br />

A propos Hochschule. Ein gutes Stichwort,<br />

um über den Werdegang der Hannoveranerin zu<br />

sprechen (deren ruhige, zurückhaltende Art in<br />

wohltuendem Widerspruch zum kapriziösen<br />

Zicken-Image einer Sopranistin steht): »Das Singen<br />

und ein professionelles Interesse für Musik<br />

kamen bei mir erst ziemlich spät. Ich habe mir<br />

zwar selber Blockflöte beigebracht, konnte aber


erst mit 18 Klavier spielen – das musste ich für<br />

die Aufnahmeprüfung lernen. Und der Weg<br />

dahin war ein reiner Zufall: Zwei Klassenkameradinnen<br />

von mir haben im Mädchenchor Hannover<br />

gesungen. Also bin ich mal mit ins Konzert<br />

gegangen, um das anzuhören. Das hat mich dann<br />

so begeistert, dass ich das unbedingt auch lernen<br />

wollte – und es klappte ganz gut. Ich hab mich<br />

dann an der <strong>Hamburg</strong>er Hochschule beworben,<br />

wurde genommen und konnte bei Judith Beckmann<br />

studieren. Danach, von 1997-99, war ich<br />

im Opernstudio und bin anschließend ins Ensemble<br />

der Staatsoper übernommen worden.«<br />

Spät, aber dann richtig, könnte man das wohl<br />

zusammenfassen. Bei Diogenes Randes war es<br />

ganz ähnlich – auch er hat nicht direkt einen<br />

Frühstart hingelegt: »Meine Eltern sind zwar Musiker<br />

– der Vater Chordirigent, die Mutter spielt<br />

Klavier –, aber ich wollte damit erstmal nichts zu<br />

tun haben. Klassische Musik mochte ich nicht,<br />

höchstens Jazz, den ich auch heute noch höre. Ich<br />

habe mich lieber mit Zeichnen und Illustration<br />

beschäftigt. Aber so mit 18 hörte ich dann doch<br />

immer mehr Konzerte, auch mit Gesang, und<br />

kam langsam auf den Geschmack – das haben<br />

meine Eltern natürlich sehr unterstützt! Dann<br />

war ich acht Jahre bei einem Privatlehrer in Bra-<br />

silien und hatte 1999 die Gelegenheit, nach Europa<br />

zu gehen. In Frankreich beendete ich mein<br />

Studium und gelangte über das Opernstudio in<br />

Straßburg/Colmar in mein Engagement am Freiburger<br />

Theater. Anschließend kam die Zeit in<br />

Essen, und jetzt bin ich hier.«<br />

Eigentlich wollte der junge Mann mit der<br />

Hammerstimme ja keine feste Stelle mehr, doch<br />

als das Angebot aus <strong>Hamburg</strong> kam, mochte er<br />

doch nicht Nein sagen.Weil das Haus einen guten<br />

Ruf hat – und Simone Young ihn überzeugte:<br />

»Nach einer Arbeitsprobe mit ihr hatte ich ein<br />

sehr gutes Gefühl, das passte musikalisch und<br />

auch menschlich einfach hervorragend.«<br />

Das Sängerlob für die Intendantin und Generalmusikdirektorin<br />

zieht sich wie ein Leitmotiv<br />

durch die Gespräche mit den Ensemblemitgliedern.Auch<br />

Katja Pieweck stimmt in den Chor der<br />

Young-Jünger ein: »Unter ihr wird einfach sehr<br />

stringent gearbeitet, sie nimmt sich Zeit für uns.<br />

Mit mir hat sie zum Beispiel viel an der Brangäne<br />

im ›Tristan‹ gearbeitet und wichtige Tipps gegeben.<br />

Sie kennt die Partien sehr gut, weiß, wo<br />

gefährliche Stellen sind, aber auch, wo man sich<br />

mal zurücknehmen kann, und begleitet dann<br />

auch sehr schön.«<br />

In der Tat: Unter den Händen von Simone<br />

Young ist eine ganz neue piano-Kultur entstanden<br />

– auch bei Wagner und Verdi können es sich<br />

die Solisten erlauben,richtig leise zu singen,ohne<br />

unterzugehen. Aber diese filigrane Feinarbeit<br />

wird oft zu wenig wahrgenommen, sagt Pieweck:<br />

»Wenn man heute die Kritiken liest, bekommt<br />

man leicht den Eindruck, als ginge es vor allem<br />

um die Inszenierung – die musikalische Seite<br />

wird dann eher so unter ferner liefen behandelt.<br />

Das ist natürlich schade.« Obwohl die Sängerin<br />

sehr wohl auch gern ungewohnte Ideen umsetzt:<br />

»Ich habe zum Beispiel die Zusammenarbeit mit<br />

Peter Konwitschny sehr geschätzt, der ja ganz<br />

starke Einfälle hat und sich die Personen sehr<br />

genau anschaut, die auf der Bühne stehen.«<br />

Die starke Fokussierung auf das szenische<br />

Moment ist für Diogenes Randes auch ein geografisch<br />

begrenztes Phänomen: »Ich finde, dass<br />

dieses Verständnis des Musiktheaters vor allem<br />

im deutschsprachigen Raum zu beobachten ist.<br />

In anderen europäischen Ländern, aber auch in<br />

Brasilien, liegen die Akzente anders – da sind die<br />

Zuschauer solche experimentellen Auseinandersetzungen<br />

weniger gewohnt.« Er selbst hat damit<br />

aber kein Problem und schon ganz unterschiedliche<br />

Regisseure erlebt – darunter auch Katharina<br />

Wagner in Bayreuth. »Ihre »Meistersinger«-Inszenierung<br />

ist natürlich Geschmackssache, aber<br />

die Zusammenarbeit war wirklich sehr angenehm<br />

und sehr locker. Wir haben immer viel<br />

gelacht!«<br />

In Bayreuth wird Randes auch die nächsten<br />

Jahre in den »Meistersingern« und im »Parsifal«<br />

regelmäßig zu hören sein – dafür opfert er die<br />

Sommermonate in der Spielzeitpause gern. Auch<br />

Katja Pieweck hat neben den Proben und Auftritten<br />

an der Staatsoper noch Zeit für andere<br />

Engagements – und wirkt auch sonst ausgesprochen<br />

zufrieden mit ihrer Berufswahl und dem<br />

Arbeitsplatz. »Ich bewege mich ja so auf einem<br />

Mittelweg zwischen Sopran und Mezzosopran.An<br />

einem kleineren Haus hätte ich sicher beides singen<br />

müssen und damit der Stimme nicht gut getan.<br />

Hier kann ich allmählich die dramatischen Partien<br />

erarbeiten; das ist doch wunderbar! Ich wüsste<br />

nicht, warum ich woanders hingehen sollte.«<br />

Randes schließt sich an: »Als Bass musste ich<br />

in Freiburg und Essen viele kleine Rollen machen,<br />

dort mal ein Hauptmann, da ein Diener, und für<br />

alles braucht es sehr viel Probenaufwand. Das<br />

kostet wahnsinnig Kraft. Hier habe ich jetzt eine<br />

gute Mischung.Mozart,etwas Belcanto,und dazu<br />

das schwere Fach, das ist ideal für die persönliche<br />

Entwicklung.«<br />

Die Staatsoper <strong>Hamburg</strong> – das passt für beide<br />

gut. Künstlerisch bieten sich vielversprechende<br />

Perspektiven für die Zukunft. Das menschliche<br />

Klima im Ensemble ist kollegial und offen. Und<br />

davon abgesehen,hat ja auch die Stadt ihren Reiz.<br />

Katja Pieweck ist sowieso schon halbe <strong>Hamburg</strong>erin.<br />

Und Diogenes Randes fühlt sich ebenfalls<br />

sehr wohl: »Selbst wenn ich irgendwann nicht<br />

mehr fest engagiert sein sollte, kann ich mir gut<br />

vorstellen, meinen Wohnsitz hier zu haben. Das<br />

kulturelle Angebot ist groß, das Klima ist sehr<br />

offen – und für Sänger, die immer viel unterwegs<br />

sind, finde ich es wichtig, ein richtiges Zuhause<br />

zu haben.«<br />

Marcus Stäbler arbeitet u. a. für den NDR, das <strong>Hamburg</strong>er<br />

Abendblatt, die Neue Zürcher Zeitung und das Fachmagazin<br />

Fono Forum.<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 27


LEUTE<br />

Viel Spaß hatten Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Prof. Simone Young bei einem Treffen<br />

im Anschluss an das Konzert am 3. Oktober. Die Generalmusikdirektorin und die Philharmoniker<br />

<strong>Hamburg</strong> spielten beim offiziellen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit im »Theater im Hafen«<br />

Werke von Bach und Mahler. Beim anschließenden Empfang unterhielt sich Simone Young angeregt<br />

mit der Bundeskanzlerin über Musik, dahinter Orchesterdirektor Hermann Baumann.<br />

Am 22. Oktober 2008 begrüßte Prof. John Neumeier Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler und<br />

Frau Eva Luise Köhler zu »Verklungene Feste / Josephs Legende« in der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper.<br />

Köhler und Neumeier trafen sich 2006 beim Matthiae-Mahl im <strong>Hamburg</strong>er Rathaus. Im<br />

Gespräch stellte sich damals schnell heraus, dass der Bundespräsident seit seiner Studienzeit ballettbegeistert<br />

ist und John Neumeier bereits seit dessen Jahren in Stuttgart kennt. Daraufhin lud<br />

ihn der <strong>Ballett</strong>intendant ein. Zu Ehren des Staatsoperhauptes gab es in der Vorstellungspause<br />

einen Empfang in der Stifter-Lounge. Neben der Senatorin für Kultur, Sport und Medien, Prof. Dr.<br />

Karin von Welck (u.l.), Vertretern der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper und Förderern des <strong>Ballett</strong>s und<br />

der Oper – darunter Albert Darboven (o.r.) und Ian K. Karan (u.r.) – waren auch Ensemblemitglieder<br />

geladen. Der Bundespräsident ließ es sich nicht nehmen, sich persönlich mit den Tänzern zu unterhalten.<br />

28 | <strong>Journal</strong> 2<br />

v.o.n.u.: Prof. Dr. Michael Göring, ZEIT-Stiftung,<br />

und Frau Monika – Armin Mueller-Stahl, Frau<br />

Gabriele und Dr. Kerstin Schüssler-Bach, Leitende<br />

Dramaturgin der Staatsoper – Prof. Simone<br />

Young und Thomas J. Mayer – Claus Strunz,<br />

Chefredakteur des <strong>Hamburg</strong>er Abendblattes,<br />

und seine Frau Anne Meyer-Minnemann –<br />

Dr. h.c. Hans-Heinrich Bruns, Geschäftsführer<br />

der Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper, mit Hilke und Bernd Wrede<br />

Intendanten,<br />

Geschäftsführer und<br />

Direktoren der großen<br />

Opernhäuser waren die<br />

Teilnehmer der deutschsprachigenOpernkonferenz,<br />

die vom<br />

16. bis 18. Oktober in der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

tagte.<br />

Rund 500 Gäste feierten den Erfolg der<br />

Premiere »Die Walküre«. Einer der Stars des<br />

Abends war der Bariton Thomas J. Mayer, der<br />

starke Nerven bewies: kurzfristig sprang er bei<br />

der Premiere ein und sang die Partie des<br />

Wotan von der Seite.<br />

Im Fragebogen des Magazins<br />

»Focus« antwortete<br />

Christa Goetsch (GAL) auf<br />

die Frage »Mit wem würden<br />

Sie gern einen Monat lang<br />

tauschen?« »Einen Tag mit<br />

John Neumeier …«. Diesen<br />

Wunsch erfüllte Prof. John<br />

Neumeier ihr gern: Am<br />

6. Oktober war <strong>Hamburg</strong>s<br />

Zweite Bürgermeisterin und<br />

Bildungssenatorin einen Tag<br />

lang zu Gast im <strong>Ballett</strong>zentrum<br />

und begleitete den<br />

<strong>Ballett</strong>intendanten bei der<br />

Arbeit. Neben Tanz standen<br />

auch Bildungsthemen in der<br />

<strong>Ballett</strong>schule auf dem<br />

Programm.<br />

Fotos: Holger Badekow (<strong>Ballett</strong>) Stage Entertainment (Merkel & Young) Jürgen Joost (Fotos Premierenfeier Walküre) Oliver Fantitsch (Foto Opernkonferenz)


Im Gedenken an Heinz Kruse<br />

■ Eigentlich ist er sein Leben lang der norddeutsche Junge mit den stechend blauen Augen und den<br />

immer etwas struppigen blonden Haaren geblieben. Wenn er den Raum betrat, vermeinte man eine<br />

Brise salziger Nordseeluft zu verspüren. So stellte man sich einen vor, der an der Waterkant daheim<br />

und auf dem Wasser zu Hause ist. Und doch war Heinz Kruse mit jeder Faser seines Seins Opernsänger.<br />

Und die Bühne seine Heimat.<br />

Ich bin Heinz Kruse erstmals 1987 an der Bonner Oper begegnet. Bonn war damals Bundeshauptstadt<br />

und die Bonner Oper Treffpunkt des internationalen Opernjetsets. Die Premiere der<br />

»Meistersinger« stand kurz bevor, da erkrankte der Sänger des David. Ich schlug meinem Intendanten<br />

Heinz Kruse vor, den ich wenige Monate zuvor bei einem Gastspiel der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

als 1. Geharnischten in der »Zauberflöte« gehört hatte. Die Premiere wurde zu einem überragenden<br />

Erfolg für ihn – und das neben Partnern wie Bernd Weikl als Hans Sachs, René Kollo als Walther von<br />

Stolzing und Hans Sotin als Nachtwächter (das war Bonn damals!).<br />

Ich erinnere mich gut, dass ich während der Meisterweisen-Erzählung meiner Frau ins Ohr flüsterte:<br />

»Der singt wie die Nilsson«. Und so ungewöhnlich dieser Vergleich im ersten Moment erscheinen<br />

mag, was die Zentrierung seiner Stimme, die Fokussierung des Tons anlangte, war Heinz Kruse<br />

der großen Wagnersängerin tatsächlich ähnlich. In diesen Tagen entwickelte sich auch unsere persönliche<br />

Beziehung, die bis zur letzten Begegnung vor wenigen Monaten blieb, was sie von Anbeginn<br />

an war – herzlich. Bald begegneten wir einander wieder. Die zahlreichen Abende, die ich mit ihm in<br />

den folgenden neun Jahren erlebte, sind heute <strong>Hamburg</strong>er Theatergeschichte. Wann hatte man je<br />

wieder eine heldentenorale Knusperhexe in »Hänsel und Gretel« erlebt? Einen Florestan, den keine<br />

Finsternis schrecken konnte, das »himmlische Reich« so zu bejubeln, wie Beethoven es komponiert<br />

hatte. Und einen Loge, bei dem man sich die Frage stellte, welcher Held geboren werden müsse, um<br />

den Halbgott an Strahlkraft noch zu übertreffen.<br />

Und es kam, wie es kommen musste. Aus Loge wurde Siegfried. Dieser 14. März 1993 markiert wohl<br />

den Höhepunkt in der Karriere des Sängers Heinz Kruse. Als er nach der umjubelten Premiere von seinen<br />

Kollegen Günter von Kannen und Aage Haugland wie ein Triumphator auf deren Schultern auf die<br />

Bühne getragen wurde, war dies einer der Momente, die man sein Leben lang nicht vergisst. Vielleicht<br />

war es überhaupt der glücklichste Moment im Leben des Heinz Kruse. Wir trafen uns einige Jahre später<br />

wieder in Wien. Die großen Opernhäuser waren längst auf ihn aufmerksam geworden und so konnte<br />

eine Einladung an die Wiener Staatsoper in seiner Paraderolle, als Siegfried, nicht ausbleiben. Mit den<br />

Partnern Heinz Zednik als Mime und John Tomlinson als Wanderer sollte ich an diesem Abend den besten<br />

1. Siegfried-Akt meines Lebens hören. Und zugleich den letzten mit Heinz Kruse.<br />

Wenige Wochen später zerriss ein Schicksalsschlag alles, was den Künstler Heinz Kruse ausmachte.<br />

Und doch war er einer der ersten, die mich, als ich nach <strong>Hamburg</strong> zurückkam, in meinem provisorischen<br />

Büro besuchten. Den Menschen Heinz Kruse konnte selbst dieser Schicksalsschlag nicht<br />

zerstören. Die blauen Augen, um die immer ein Lächeln war, das struppige blonde Haar … da stand<br />

er wieder, der Junge von der Waterkant. Meine letzte Begegnung mit Heinz Kruse war in der Pause<br />

einer »Elias«-Aufführung in der Rudolf Steiner Schule kurz vor dem Sommer. Seine Tochter sang das<br />

Sopransolo. Die große Arie des Elias beginnt mit den Worten »Es ist genug«. Franz Grundheber sang<br />

sie mit resignativer Größe.<br />

Nein, es war nicht genug. Wir hätten von Heinz Kruse gerne noch vieles gehört, vieles erlebt.<br />

Josef Hussek, Operndirektor<br />

und stellvertretender Opernintendant<br />

Für einen kulturellen<br />

Jahreswechsel ...<br />

Berlin - Philharmonie<br />

Philharmonie & rauschende Ballnacht<br />

5-Sterne The Westin Grand Berlin, Stadtf.,<br />

Konzert Berliner Philharmoniker (Dir. Sir S. Rattle,<br />

Silvesterball inkl. Besuch Komische Oper, 3 x ÜF<br />

4 Tage Busreise 29.12. - 01.01.09 € 1.370,-<br />

Dresden Semperoper<br />

Semperoper & Neujahrskonzert<br />

4-Sterne Maritim Hotel Dresden, Stadtf.,<br />

Operette „Die lustige Witwe“ (Kat. 1), Silvester -<br />

ball inkl. Show, Neujahrskonzert, 4 x ÜF<br />

5 Tage Busreise 29.12. - 02.12.09 € 1.220,-<br />

Leipzig Gewandhaus<br />

Großes Konzert & Neujahrskonzert<br />

4-Sterne Marriott Hotel, Stadtführung, 2 Kon -<br />

zerte im Gewandhaus, 1 x Essen im Auerbachs<br />

Keller, 2 x Abendessen im Hotel, Silvesterball im<br />

Hotel inkl. 6-Gang Menü und Getränke, 4 x ÜF<br />

5 Tage Busreise 29.12. - 02.01.09 € 1.090,-<br />

Breslau - Oper<br />

Konzert, Oper und Silvestergala<br />

4-Sterne Hotel Park Plaza, Ausflug Schweidnitz,<br />

Stadtf., Konzert Philharmonie, Silvestergala in der<br />

Breslauer Oper inkl. „Figaros Hochzeit“, 4 x HP<br />

5 Tage Busreise 29.12. - 02.01.09 € 1.080,-<br />

Preise p. P. im DZ<br />

... fordern Sie bitte unseren<br />

kostenlosen Reisekatalog an!<br />

✸ Bus-, Flug- und Schiffsreisen<br />

auf höchstem Niveau<br />

✸ Aufmerksame und qualifizierte<br />

Reisebegleitung<br />

✸ Ausgezeichnete Reisefahrer<br />

✸ Umfangreiches Besichtigungs programm<br />

ohne Zuzahlung<br />

✸ Exklusive Reisebusse<br />

✸ Sehr gepflegtes Ambiente<br />

✸ Abholservice von Haus zu Haus<br />

Kiel 0431 / 777 000 · <strong>Hamburg</strong> 0 40 / 76 75 89 89<br />

Internet www.ak-touristik.de oder in Ihrem Reisebüro<br />

WWW.GROEPPER.CC · 0849


Der Spielplan Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

November<br />

12 MI<br />

13 DO<br />

14 FR<br />

15 SA<br />

16 SO<br />

18 DI<br />

19 MI<br />

20 DO<br />

21 FR<br />

22 SA<br />

23 SO<br />

30 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Die Walküre*<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Mi1<br />

Musikkontakte<br />

Musikinstrumente be-greifen<br />

10.00 und 11.30 Uhr | geschl.<br />

Veranstaltungen täglich bis<br />

14. November | Opera stabile<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Daphnis und Chloë | Der<br />

Nachmittag eines Fauns |<br />

Le Sacre<br />

Maurice Ravel, Claude Debussy,<br />

Igor Strawinsky<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Do1<br />

Les Contes d'Hoffmann*<br />

Jacques Offenbach<br />

19.00-22.45 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Fr1<br />

Einführung 18.20 Uhr<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Die kleine Meerjungfrau<br />

Lera Auerbach<br />

15.00-17.30 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Ball Jug<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Die kleine Meerjungfrau<br />

Lera Auerbach<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa4, Serie 29<br />

Turandot *<br />

Giacomo Puccini<br />

16.00-18.45 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Nachm<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

19.30-21.10 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Di3<br />

Turandot*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Ital1, Oper gr.2<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Les Contes d'Hoffmann*<br />

Jacques Offenbach<br />

19.00-22.45 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Do2<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Die kleine Meerjungfrau<br />

Lera Auerbach<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Fr2<br />

After work<br />

»Philharmonic Clowns«<br />

18.00-19.00 Uhr | € 10,–<br />

(inkl. Getränk) | Opera stabile<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

19.30-21.10 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | So2, Serie 49<br />

Turandot<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Schnupper, Jugend<br />

Einführung f. JOH 18.30 Uhr, Pb 3<br />

<strong>Ballett</strong>-Werkstatt<br />

Leitung John Neumeier<br />

Benefiz zu Gunsten <strong>Hamburg</strong><br />

Leuchtfeuer<br />

11.00 Uhr | € 4,– bis 46,– | FD<br />

Öffentliches Training ab 10.30 Uhr<br />

3. Philharmonisches Konzert<br />

11.00 Uhr | € 8,– bis 38,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung 10.15 Uhr im Kl. Saal<br />

November, Dezember<br />

24 MO<br />

26 MI<br />

27 DO<br />

28 FR<br />

29 SA<br />

30 SO<br />

1 MO<br />

2 DI<br />

3 MI<br />

4 DO<br />

6 SA<br />

7 SO<br />

9 DI<br />

10 MI<br />

11 DO<br />

3. Philharmonisches Konzert<br />

20.00 Uhr | € 8,– bis 38,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung 19.15 Uhr im Kl. Saal<br />

Musikkontakte<br />

Die Bremer Stadtmusikanten<br />

9.30 und 11.30 Uhr | geschl.<br />

Veranstaltungen | täglich bis<br />

26. November | Opera stabile<br />

Un Ballo in Maschera*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30-22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | VTg4 | Oper gr.1<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Die kleine Meerjungfrau<br />

Lera Auerbach<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | BalKl2<br />

Musikkontakte<br />

Ganz weit von zu Hause<br />

9.30 und 11.30 Uhr | geschl.<br />

Veranstaltungen | auch 28.<br />

November | Opera stabile<br />

Hänsel und Gretel<br />

Engelbert Humperdinck<br />

19.00-21.15 Uhr<br />

€ 4,– bis 83,– B<br />

Turandot*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30–22.15 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa3<br />

Un Ballo in Maschera*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30–22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | VTg3, Serie 68<br />

2. Kammerkonzert<br />

11.00 Uhr | € 6,50 bis 15,–<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

»Die großen Sänger«<br />

Buchpräsentation<br />

19.30 Uhr | € 7,– | Opera stabile<br />

Un Ballo in Maschera*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30–22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Di2, Oper kl.1<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C<br />

Hänsel und Gretel<br />

Engelbert Humperdinck<br />

19.00–21.15 Uhr<br />

€ 4,– bis 77,– | C<br />

Bühne frei!<br />

Konzert mit<br />

Ensemblemitgliedern<br />

20.00 Uhr | € 7,– bis 35,– | L<br />

<strong>Ballett</strong> | Premiere A<br />

La Sylphide<br />

J.-M. Schneitzhoeffer<br />

18.00 Uhr | € 6,– bis 146,– | P<br />

PrA<br />

<strong>Ballett</strong> | Premiere B<br />

La Sylphide<br />

J.-M. Schneitzhoeffer<br />

19.30 Uhr | € 4,– bis 77,– | C<br />

PrB<br />

<strong>Ballett</strong><br />

La Sylphide<br />

J.-M. Schneitzhoeffer<br />

19.30 Uhr | € 4,– bis 77,– | C<br />

Mi2<br />

Hänsel und Gretel<br />

Engelbert Humperdinck<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

19.00–21.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Do1<br />

Dezember<br />

12 FR<br />

13 SA<br />

14 SO<br />

15 MO<br />

16 DI<br />

17 MI<br />

18 DO<br />

20 SA<br />

21 SO<br />

22 MO<br />

23 DI<br />

Zu Gast in der Opera stabile<br />

ensemble Intégrales<br />

»Christmas special«<br />

20.00 Uhr | € 15,–, erm. 10,–<br />

Einführung 18.45 Uhr<br />

Hänsel und Gretel<br />

Engelbert Humperdinck<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

19.00–21.15 Uhr<br />

€ 4,– bis 83,– | B<br />

After work<br />

»Schöne Bescherung«<br />

18.00–19.00 Uhr | € 10,–<br />

(inkl. Getränk) | Opera stabile<br />

Un Ballo in Maschera*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30–22.15 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa4, Serie 28<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.15 Uhr<br />

€ 4,– bis 77,– | C<br />

4. Philharmonisches Konzert<br />

11.00 Uhr | € 8,– bis 38,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung 10.15 Uhr im Kl.Saal<br />

Hänsel und Gretel<br />

Engelbert Humperdinck<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

19.00–21.15 Uhr<br />

€ 4,– bis 77,– | C<br />

4. Philharmonisches Konzert<br />

20.00 Uhr | € 8,– bis 38,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung 19.15 Uhr im Kl. Saal<br />

Un Ballo in Maschera*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30–22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Di3<br />

<strong>Ballett</strong><br />

La Sylphide<br />

J.-M. Schneitzhoeffer<br />

19.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Bal I<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Un Ballo in Maschera*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30–22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Do2<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

19.00-21.30 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa2<br />

Wiederaufnahme<br />

Die Meistersinger von<br />

Nürnberg*<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.15 Uhr | 4,– bis 77,–<br />

C | So2, Serie 48<br />

Einführung 16.20 Uhr<br />

Hänsel und Gretel<br />

Engelbert Humperdinck<br />

15.00-17.15 Uhr | € 4,– bis 77,– | C<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Hänsel und Gretel<br />

Engelbert Humperdinck<br />

19.00-21.15 Uhr | € 4,– bis 77,– | C<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

15.00-16.40 Uhr | € 4,– bis 77,– | C<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Familieneinführung 18.45 Uhr<br />

19.30-21.10 Uhr | 4,– bis 83,–<br />

B | BalKl1<br />

Dezember, Januar<br />

25 DO<br />

26 FR<br />

27 SA<br />

28 SO<br />

30 DI<br />

31 MI<br />

1 DO<br />

2 FR<br />

3 SA<br />

4 SO<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

19.00-20.40 Uhr<br />

€ 5,– bis 89,– | A<br />

Die Meistersinger von<br />

Nürnberg*<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.15 Uhr | € 5,– bis 89,–<br />

A | Fr2<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

19.30-21.10 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa1<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

14.30-17.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Nachm<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | So1, Serie 38<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00-22.15 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

18.30-21.00 Uhr<br />

€ 5,– bis 110,– | S<br />

Salut!<br />

11.00 Uhr | € | 12,– bis 60,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00-22.15 Uhr<br />

€ 5,– bis 89,– | A<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.00-21.30 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Fr3<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.00-21.30 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Gesch Ball<br />

Die Meistersinger von<br />

Nürnberg *<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | VTg4, Oper gr.1<br />

* Aufführung mit deutschen<br />

Übertexten.<br />

Die Produktionen »Les Contes<br />

d’Hoffmann« und »Die Meistersinger<br />

von Nürnberg«<br />

werden unterstützt durch die<br />

Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper.<br />

»Weihnachtsoratorium« ist<br />

eine Koproduktion mit dem<br />

Theater an der Wien.<br />

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und<br />

Gerd Bucerius und die<br />

Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

sind Hauptförderer der<br />

<strong>Hamburg</strong>er »Ring«-Inszenierung<br />

2008-2010.


Bitte schicken Sie mir ab sofort bis Ende der Saison 2008/09 das<br />

JOURNAL der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper alle zwei Monate zu.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Vier <strong>Journal</strong>e der Spielzeit 2008/09 kosten € 8,–<br />

(für Abonnenten der Staatsoper oder Philharmoniker € 4,–).<br />

Ich bin Abonnent der Staatsoper oder der Philharmoniker.<br />

Ein Scheck über den entsprechenden Betrag liegt bei.<br />

Hiermit erteile ich Ihnen eine Einzugsermächtigung.<br />

Kontonummer Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

Datum, Unterschrift<br />

Bitte schicken Sie mir ab sofort monatlich bis Ende der<br />

Saison 2008/09 das Programm-Leporello zu.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Ein Scheck über € 8,– für 8 Leporellos 2008/09 liegt bei.<br />

Hiermit erteile ich Ihnen eine Einzugsermächtigung.<br />

Kontonummer Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

Datum, Unterschrift<br />

Hiermit bestelle ich verbindlich<br />

folgende Karten<br />

Aufführung Datum Kategorie Anzahl<br />

MEINE ANSCHRIFT:<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Datum, Unterschrift<br />

Coupons ausschneiden und schicken an: <strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper GmbH, Öffentlichkeitsarbeit, Große Theaterstr. 25, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Impressum/Vorverkauf<br />

Herausgeber<br />

<strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper GmbH<br />

Große Theaterstr. 25, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Simone Young Opernintendantin<br />

und Generalmusikdirektorin<br />

John Neumeier <strong>Ballett</strong>intendant<br />

Detlef Meierjohann<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Konzeption und Redaktion<br />

Dramaturgie, Pressestelle, Marketing<br />

Bettina Bermbach, Annedore Cordes,<br />

Matthias Forster, Kerstin Schüssler-Bach<br />

(Oper); André Podschun, Anna Schwan<br />

(<strong>Ballett</strong>)<br />

Mitarbeit<br />

Barbara Neumann<br />

Autoren<br />

Daniela Becker, Anja Bornhöft, Josef Hussek,<br />

Andrea Röber, Marcus Stäbler<br />

Opernrätsel<br />

Moritz Lieb<br />

Fotos<br />

Holger Badekow, Hermann und<br />

Clärchen Baus, Brinkhoff/Mögenburg,<br />

Corrado Maria Falsini, Oliver Fantitsch,<br />

Hörnschmeyer/ Münster, Jürgen Joost,<br />

Jörn Kipping, Reto Klar, Jörg Landsberg,<br />

Klaus Lefebvre, Maja Metz, Martin<br />

Mydtskov, Kirsten Nijhof, Monika<br />

Rittershaus, Stage Entertainment Theater<br />

GmbH, Joachim Thode, Bernd Uhlig,<br />

Julia Voije, Kurt-Michael Westermann,<br />

Jann Wilken, © Körber-Stiftung, Archiv<br />

der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Titel: Holger Badekow<br />

Gestaltung<br />

Annedore Cordes<br />

Holger Badekow (<strong>Ballett</strong>)<br />

Anzeigenvertretung<br />

Antje Sievert, Tel.: 040-450 698 03<br />

antje.sievert@kultur-anzeigen.com<br />

Litho<br />

Repro Studio Kroke<br />

Druck<br />

Hartung Druck + Medien GmbH<br />

Wir haben viel zu bieten<br />

Tageskasse<br />

Große Theaterstraße 25, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags<br />

für den Vorverkauf geschlossen.<br />

Die Abendkasse öffnet 90 Minuten<br />

vor Beginn der Aufführung.<br />

Es werden vorrangig Karten für die<br />

jeweilige Vorstellung verkauft.<br />

Telefonischer Kartenvorverkauf<br />

Telefon (0 40) 35 68 68<br />

Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />

Abonnieren Sie unter: Telefon (0 40) 35 68 800<br />

Vorverkauf<br />

Karten können Sie außer an der Tageskasse der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper an den bekannten<br />

Vorverkaufsstellen in <strong>Hamburg</strong> sowie bei der<br />

<strong>Hamburg</strong> Travel GmbH (Hotline<br />

040/30051777; www.hamburg-travel.de)<br />

erwerben.<br />

Schriftlicher Vorverkauf<br />

Schriftlich und telefonisch bestellte Karten<br />

senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu. Dabei<br />

erheben wir je Bestellung eine Bearbeitungsgebühr<br />

von € 5,–, die zusammen mit dem<br />

Kartenpreis in Rechnung gestellt wird. Der<br />

Versand erfolgt nach Eingang der Zahlung.<br />

Fax (0 40) 35 68 610<br />

Postanschrift<br />

<strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper<br />

Postfach, 20308 <strong>Hamburg</strong><br />

Gastronomie in der Oper<br />

Tel.: 040/35019658, Fax: 35019659<br />

Die <strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper ist online:<br />

www.staatsoper-hamburg.de<br />

www.philharmoniker-hamburg.de<br />

www.hamburgballett.de<br />

www.ring-hamburg.de<br />

Besichtigen Sie die Staatsoper<br />

Termine der nächsten Führungen:<br />

2., 11. Dezember; 14., 21. Januar jeweils ab<br />

13.30 Uhr, Treffpunkt Bühneneingang, Kleine<br />

Theaterstraße<br />

Karten zu 6,- € sind an der Kasse erhältlich.<br />

Das nächste <strong>Journal</strong> erscheint<br />

Mitte Januar 2009.<br />

Werden Sie Förderer der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper. Wenn Sie Informationen benötigen,<br />

erreichen Sie uns unter Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Tel. 040-7250 35 55, Fax 7250 21 66, oder www.opernstiftung-hamburg.de<br />

Kassenpreise<br />

Preisgruppe<br />

Platzgruppe<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11*<br />

F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– 10,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,–<br />

D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– 10,–<br />

C € 77,– 67,– 59,– 51,– 43,– 34,– 23,– 12,– 9,– 4,– 10,–<br />

B € 83,– 73,– 65,– 56,– 47,– 38,– 26,– 14,– 9,– 4,– 10,–<br />

A € 89,– 79,– 71,– 63,– 54,– 46,– 29,– 16,– 10,– 5,– 10,–<br />

S € 110,– 102,– 90,– 82,– 74,– 51,– 31,– 17,– 10,– 5,– 10,–<br />

P € 146,– 135,– 123,– 112,– 96,– 63,– 41,– 23,– 11,– 6,– 10,–<br />

L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,–<br />

* Vier Plätze für Rollstuhlfahrer (bei <strong>Ballett</strong>veranstaltungen zwei)<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 31


NAMEN NACHRICHTEN<br />

AKTUELLES AUS DER STAATSOPER<br />

Benefiz-<strong>Ballett</strong>-Werkstatt und<br />

»Event prominent« am 23. November<br />

John Neumeier widmet einen Tag »<strong>Hamburg</strong> Leuchtfeuer«<br />

Für Liebhaber und alle, die es werden sollen:<br />

GESCHENK-ABOS<br />

Als reines Opern- oder <strong>Ballett</strong>-Abo oder als<br />

gemischte Serie. Vorstellungen ab Januar<br />

2009. Ab € 109,65<br />

Für südliche Stimmungen:<br />

ITALIENISCHES ABONNEMENT<br />

Meisterwerke der italienischen Oper. Erste<br />

Vorstellung am 20. Januar. Ab € 146,20<br />

32 | <strong>Journal</strong> 2<br />

<strong>Hamburg</strong>er feierten den Tag<br />

der Deutschen Einheit mit<br />

einem großen Bürgerfest –<br />

und die Staatsoper <strong>Hamburg</strong><br />

feierte mit. Die jungen<br />

Künstler aus den Internationalen<br />

Opernstudios der<br />

Bayerischen und <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper gaben am<br />

3. Oktober zwei gemeinsame<br />

Konzerte im Körber<br />

Forum.<br />

Mitglieder des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper und Operndirektor Josef Hussek<br />

Der <strong>Hamburg</strong>er <strong>Ballett</strong>intendant widmet den 23. November dem <strong>Hamburg</strong><br />

Leuchtfeuer Hospiz, für das er sich bereits seit vielen Jahren engagiert. Am<br />

Vormittag findet die traditionelle Benefiz-Werkstatt des <strong>Hamburg</strong> <strong>Ballett</strong><br />

statt, deren zusätzliche Einnahmen aus dem Kartenverkauf dem Hospiz<br />

zugute kommen. Thema der Werkstatt ist »La Sylphide« – die kommende<br />

Premiere am 7. Dezember. Zu diesem Anlass erlebt auch die diesjährige<br />

Edition der beliebten Teddybären von <strong>Hamburg</strong> Leuchtfeuer wieder ihre<br />

Premiere in der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper.<br />

Am Abend findet dann im Hotel Atlantic Kempinski die Charity Fashion<br />

Gala »Event Prominent 2008« für Dunkelziffer e.V. und <strong>Hamburg</strong> Leuchtfeuer<br />

statt.Neben prominenten Models wie Detlev Buck,Natalie Wörner und<br />

Jonathan Meese präsentiert auch John Neumeier Mode auf dem Laufsteg.<br />

Geschenktipps aus der Staatsoper<br />

Für Spontane:<br />

OPERNCARD<br />

Ein Jahr zum halben Preis<br />

in Oper und <strong>Ballett</strong>. € 99,00<br />

Für alle unter 26:<br />

Mit der JUGENDCARD<br />

ermäßigte Karten schon<br />

eine Woche im voraus kaufen. € 15,00<br />

In Memoriam Heinz Clauss<br />

Er zählte zu den bedeutendsten Tänzern in John Crankos<br />

Ensemble: Heinz Clauss, Erster Solist des Stuttgarter <strong>Ballett</strong>s von<br />

1967 bis 1976. Nach ersten Engagements in Stuttgart und Zürich<br />

kam er 1959 zunächst zum Opernballett <strong>Hamburg</strong>. Unter anderem<br />

tanzte er hier in Choreografien von George Balanchine, der<br />

ihn ab 1966 mit der Einstudierung seiner Werke in europäischen<br />

Compagnien betraute. Weltweit erfolgreich war Heinz Clauss in<br />

der Titelrolle von Balanchines »Apollo«.<br />

1967 verließ er <strong>Hamburg</strong>, um als Erster Solist ans Stuttgarter<br />

<strong>Ballett</strong> zurückzukehren, inzwischen unter der Leitung von John<br />

Cranko. Zusammen mit den wenig jüngeren Tanzstars Márcia<br />

Haydée, Birgit Keil, Egon Madsen und Richard Cragun gehörte<br />

Clauss zu den wichtigsten Protagonisten des Stuttgarter<br />

»<strong>Ballett</strong>wunders«.<br />

Wiederholt kehrte er als Gast nach <strong>Hamburg</strong> zurück, zuletzt in<br />

der Spielzeit 1972/73. Nachdem er 1976 seine Tänzerlaufbahn<br />

beendet hatte, übernahm er bis 1990 die Leitung der John-<br />

Cranko-Schule, wo er das russische Unterrichtssystem einführte<br />

– eine der Grundlagen für das bis heute anhaltende internationale<br />

Renommee des Instituts. »Ich war einfach glücklich darüber,<br />

als deutscher Tänzer das alles erreicht zu haben,« so resümierte<br />

Clauss seine Karriere. Im Alter von 73 Jahren verstarb er<br />

am 5. September 2008.<br />

Für alle Fälle:<br />

GESCHENKGUTSCHEINE<br />

über jeden von Ihnen<br />

gewünschten Betrag.<br />

Tel. (040) 35 68 68<br />

oder 35 68 800 (Abonnements)


Foto: Arno Declair<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

Fr<br />

20:00<br />

Sa<br />

14 : 00<br />

20:00<br />

So<br />

17: 00<br />

Mo<br />

20:00<br />

Di<br />

20:00<br />

Mi<br />

20:00<br />

Do<br />

20:00<br />

Fr<br />

20:00<br />

Sa<br />

14:00<br />

20:00<br />

So<br />

14:00<br />

20:00<br />

Mo<br />

20:00<br />

Di<br />

20:00<br />

Mi<br />

20:00<br />

Do<br />

20:00<br />

Fr<br />

20:00<br />

Sa<br />

12:00<br />

THALIA THEATER<br />

NOVEMBER/DEZEMBER<br />

DIE RÄUBER<br />

nach Friedrich Schiller. 19:30 Einführung<br />

KASIMIR UND KAROLINE<br />

von Ödön von Horváth<br />

...............................................................................<br />

THALIA VISTA SOCIAL CLUB<br />

Ein Abend von Erik Gedeon<br />

IPHIGENIE<br />

von Euripides/Goethe. Zum letzten Mal<br />

DIE RÄUBER<br />

nach Friedrich Schiller<br />

KASIMIR UND KAROLINE<br />

von Ödön von Horváth<br />

SOMMERGÄSTE<br />

von Maxim Gorki. Zum letzten Mal<br />

ULRIKE MARIA STUART<br />

von Elfriede Jelinek<br />

DIE RÄUBER<br />

nach Friedrich Schiller<br />

MOMO<br />

Kinder- und Familienstück von Michael Ende<br />

...............................................................................<br />

ULRIKE MARIA STUART<br />

von Elfriede Jelinek<br />

ENDSTATION SEHNSUCHT<br />

von Tennessee Williams<br />

...............................................................................<br />

SALUT SALON: HERZENSSACHE<br />

Benefizkonzert zugunsten von Kinderhilfsprojekten<br />

THALIA VISTA SOCIAL CLUB<br />

Ein Abend von Erik Gedeon<br />

LEONCE UND LENA<br />

nach Georg Büchner. 19:30 Einführung<br />

DER SCHIMMELREITER<br />

nach Theodor Storm<br />

DER SCHIMMELREITER<br />

nach Theodor Storm. 19:30 Einführung<br />

ONKEL WANJA<br />

von Anton Tschechow<br />

MOMO<br />

Kinder- und Familienstück von Michael Ende<br />

...............................................................................<br />

DAS LETZTE FEUER<br />

20:00 von Dea Loher<br />

...............................................................................<br />

So<br />

11: 00<br />

19:00<br />

Mo<br />

20:00<br />

Di<br />

20:00<br />

Mi<br />

20:00<br />

Do<br />

20:00<br />

BOY-GOBERT-PREISVERLEIHUNG<br />

Preisträgerin: Lisa Hagmeister<br />

...............................................................................<br />

AUS DEM LEBEN DER MARIONETTEN<br />

von Ingmar Bergman<br />

HAPPINESS<br />

nach dem Film von Todd Solondz. 22:15 Nachgespräch<br />

HAMLET<br />

von William Shakespeare<br />

HAPPINESS<br />

nach dem Film von Todd Solondz<br />

DIE RÄUBER<br />

nach Friedrich Schiller<br />

Fr<br />

05 20:00<br />

LEONCE UND LENA<br />

nach Georg Büchner<br />

Sa MOMO<br />

14: 00 Kinder- und Familienstück von Michael Ende<br />

...............................................................................<br />

06 ENDSTATION SEHNSUCHT<br />

20:00<br />

von Tennessee Williams<br />

KARTEN: TEL. 040.32 81 44 44 FAX 040.32 81 42 12 WWW.THALIA-THEATER.DE<br />

DIE RÄUBER<br />

nach Friedrich Schiller<br />

Regie Nicolas Stemann<br />

Koproduktion mit den<br />

Salzburger Festspielen<br />

14. | 17. | 21. November<br />

4. | 20. | 27. Dezember<br />

OPER & THALIA: DAS ABO<br />

Sehen Sie je vier Vorstellungen in der<br />

Staatsoper und im Thalia Theater!


Mit Geldanlagen ist es wie mit der Kunst, was<br />

zählt ist Können, Erfahrung und Spezialisierung.<br />

Wir von OwnerShip haben uns auf Schiffsbeteiligungen<br />

spezialisiert, eine Anlageform<br />

der besonderen Art für Menschen, die das<br />

Besondere suchen. Unsere Klienten profitieren<br />

von unserem Know-how, unserer Zuverlässigkeit<br />

und unserer Unabhängigkeit.<br />

Wir bieten Ihrer Geldanlage<br />

den richtigen Rahmen.<br />

Wenn auch Sie an renditestarken Schiffsbeteiligungen<br />

interessiert sind, heißen wir Sie jederzeit herzlich<br />

willkommen – an Bord von OwnerShip.<br />

OwnerShip Emissionshaus<br />

Sie haben Fragen oder wünschen Unterlagen zu unseren Produkten?<br />

Rufen Sie uns doch einfach unter Telefon [0 40] 32 52 44 - 0 an. Oder informieren Sie sich unter www.ownership.de.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!