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10 Jahre »Opera piccola - Hamburg Ballett

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JOURNAL<br />

JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER Ausgabe 3 20<strong>10</strong>/11<br />

Richard Wagner<br />

Parsifal<br />

Wiederaufnahme 9. Januar<br />

Chopin Dances<br />

<strong>Ballett</strong>e von Jerome Robbins<br />

Premiere 5. Dezember


JOURNAL<br />

JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER Ausgabe 3 20<strong>10</strong>/11<br />

Richard Wagner<br />

Parsifal<br />

Wiederaufnahme 9. Januar<br />

Chopin Dances<br />

<strong>Ballett</strong>e von Jerome Robbins<br />

Premiere 5. Dezember


Die wichtigsten Veranstaltungen<br />

n Am 5. Dezember feiert das HAMBURG BALLETT mit zwei Werken des USamerikanischen<br />

Choreografen Jerome Robbins seine nächste Premiere.<br />

Präsentiert werden die <strong>Ballett</strong>e »Dances at a Gathering« und »The Concert«<br />

auf Musik von Frédéric Chopin, an dessen 200. Geburtstag dieses Jahr erinnert<br />

wurde. Der Jubilar gab auch Anlass für den Titel des Abends: »Chopin<br />

Dances« (Seite 2). n Robert Wilsons »Parsifal«-Deutung, bei der Premiere<br />

noch heiß umstritten, ist heute eine Kult inszenierung. Im Janauar kehrt das<br />

magische Bühnenereignis in Starbesetzung zurück: Klaus Florian Vogt (Foto)<br />

und Angela Denoke singen unter Leitung von Simone Young (Seite <strong>10</strong>).<br />

02 <strong>10</strong><br />

16<br />

IM BLICKPUNKT INHALT<br />

n Die Königin der Operetten auf dem hanseatischen Luxusdampfer: »Die<br />

Fledermaus« von Johann Strauß wartet diesmal mit dem Besetzungstrumpf<br />

Gustav Peter Wöhler in der Rolle des kauzigen Gefängniswärters Frosch auf<br />

(Seite 16). n Mit Gustav Mahler geht es im Programm der Philharmoniker<br />

weiter: Simone Young dirigiert die dritte Sinfonie, kombiniert mit Toru Take -<br />

mitsu. Auch im nächsten Konzert mit Christian Arming und Lilya Zilberstein<br />

ergeben sich spannende Kombinationen. Zu Silvester natürlich unverzichtbar:<br />

Simone Youngs konzertante Wundertüte »Salut!«, diesmal mit drei jungen<br />

Solisten (Seite 26).<br />

ballett premiere Seite 2 ballett repertoire Seite 8 oper wiederaufnahme Seite <strong>10</strong> oper repertoire Seite 12<br />

opernrätsel Seite 19 philharmoniker Seite 26 spielplan Seite 30 coupon, preise, impressum Seite 31 news Seite 32<br />

26<br />

NOVEMBER, DEZEMBER, JANUAR 20<strong>10</strong>/11


BALLETT PREMIERE<br />

›CHOPIN DANCES‹<br />

»Es gibt keinen Tanz, den ich lieber<br />

tanze als eine Mazurka«<br />

foto: Frédéric Ohringer<br />

Chopin Dances<br />

Zwei <strong>Ballett</strong>e von Jerome Robbins<br />

Unterstützt durch die Stiftung<br />

zur Förderung der<br />

Hambur gischen Staatsoper.<br />

Mit freundlicher Genehmigung<br />

des Robbins Rights Trust.<br />

Das HAMBURG BALLETT präsentiert mit »Dances at a Gathering« und »The Concert« zwei Meisterwerke des amerikanischen<br />

Choreografen Jerome Robbins. Über Frédéric Chopin, Mazurkas und Jerome Robbins sprach John Neumeier mit André Podschun.<br />

2 | Journal 3<br />

Dances at a Gathering<br />

Musik<br />

Frédéric Chopin<br />

Choreografie<br />

Jerome Robbins<br />

Kostüme<br />

Joe Eula<br />

Licht<br />

Jennifer Tipton<br />

The Concert<br />

Musik<br />

Frédéric Chopin<br />

Choreografie<br />

Jerome Robbins<br />

Bühnenbild<br />

Saul Steinberg<br />

Kostüme<br />

Joe Eula<br />

Licht<br />

Jennifer Tipton<br />

Musikalische Leitung<br />

Markus Lehtinen<br />

Pianisten<br />

Michal Bialk<br />

Oliver Kern<br />

Premiere A 5. Dezember, 18.00 Uhr<br />

Premiere B 7. Dezember, 19.30 Uhr<br />

Weitere Aufführungen<br />

<strong>10</strong>. Dezember, 19.30 Uhr<br />

12. Dezember, 14.30 und 19.30 Uhr<br />

5., 6., 13., 14. Januar, 19.30 Uhr<br />

Der Abend trägt den Titel »Chopin<br />

Dances«. Was verbindet Sie künstlerisch mit<br />

dem polnischen Komponisten und was<br />

bedeutet er Ihnen?<br />

John Neumeier: Ich liebe Chopin, sowohl<br />

verbunden mit Tanz als auch unabhängig von<br />

Tanz. Eines der ersten <strong>Ballett</strong>e, das ich überhaupt<br />

gesehen habe, war »Les Sylphides«, ursprünglich<br />

»Chopiniana« genannt und 1907 von Michail<br />

Fokin in St. Petersburg choreografiert. »Les<br />

Sylphides« wurde in Amerika sehr früh ins<br />

Repertoire des Ballet Theatre aufgenommen. In<br />

meiner Jugend stand dieses <strong>Ballett</strong> für mich als<br />

Metapher für <strong>Ballett</strong> schlechthin – und die Musik<br />

machte einen wichtigen Teil des überirdischen<br />

Zaubers dieses Werkes aus. Übrigens trug es dazu<br />

bei, dass diese Kunst mir, einem Jungen aus<br />

Milwaukee, als etwas absolut Unerreichbares vorkam.<br />

Es transportiert eine Emotion und Poesie,<br />

die nicht in Worten zu fassen ist. Ich sehe es weniger<br />

als einen Rückblick auf das romantische<br />

<strong>Ballett</strong> als einen Anfang für unser gegenwärtiges<br />

<strong>Ballett</strong>. Später dann, während meiner Studienzeit<br />

in London, stand es auch im Repertoire des Royal<br />

Ballet. Damals habe ich den männlichen Part<br />

intensiv studiert und in Schulaufführungen auch<br />

getanzt. Als die Musik das erste Mal einsetzte, war<br />

ich tief ergriffen – wer weiß, vielleicht hatte das<br />

mit meinen polnischen Vorfahren zu tun!<br />

Erst relativ spät, Mitte meiner Karriere, bin<br />

ich dazu gekommen, Musik von Chopin für eines<br />

meiner <strong>Ballett</strong>e zu verwenden – auf Rat eines


Pianisten, als ich Musik für »Die Kameliendame«<br />

suchte. Als Chopins Name fiel, war mir sofort<br />

klar, dass diese Wahl die richtige sein würde, was<br />

dann auch in meinen Augen dramaturgisch und<br />

choreografisch funktioniert hat. Vor und nach<br />

diesem großen dramatischen Werk habe ich es<br />

vermieden, an Chopins Musik zu denken, vielleicht<br />

aus tiefem Respekt vor Robbins’ Choreo -<br />

grafien mit Chopins Klaviermusik. Als ich später<br />

ein Werk suchte, das zu Mahlers Siebter pass -<br />

te – ein »Nachtstück«, das stellvertretend als<br />

»Vergan genheit« für Mahlers Sinfonie dienen<br />

könnte –, dachte ich voller Freude an Chopins<br />

Nocturnen. Die Distanz zu Robbins’ »Dances at<br />

a Gathering« war damals groß genug und ich war<br />

froh, dass ich in »Lieder der Nacht« unabhängig<br />

von einer Rahmenhandlung oder literarischen<br />

Vorlage eine Dramaturgie allein aus der Musik<br />

entwickeln konnte. Nur im freien Umgang mit<br />

Chopins Musik war ich in der Lage, zu einer absoluten<br />

Gegenwart zu gelangen. »Nocturnes«<br />

repräsentiert das Resultat vieler Umwege, seit ich<br />

»Dances at a Gathering« am 8. Juni 1969 zum<br />

ersten Mal gesehen habe und so beeindruckt war,<br />

dass ich nicht das Wagnis eingehen wollte,<br />

Chopins Musik ebenfalls zu choreografieren.<br />

Mit seiner Musik verbinde ich drei Dinge.<br />

Chopins Musik weist nationale Elemente auf. Er<br />

schöpft aus dem Grund seines Volkes. Chopin hat<br />

die schönsten Mazurkas der Musikliteratur<br />

geschrieben und es gibt keinen Tanz, den ich lieber<br />

tanze als eine Mazurka! Auch hier merke ich<br />

eine innere Verwandtschaft durch meine polnischen<br />

Vorfahren. Im Übrigen bin ich wegen einer<br />

Mazurka in Europa geblieben. Als ich von Marcia<br />

Haydée und Ray Barra in London »entdeckt«<br />

wurde, geschah das nicht in einer klassischen<br />

Stun de, sondern in einer Folklorestunde, damals<br />

mit der wunderbaren Lehrerin Maria Fay. Überspitzt<br />

gesagt, wurde ich erst durch meine Kennt -<br />

nisse dieses polnischen Tanzes nach Stuttgart<br />

engagiert.<br />

Außerdem mag ich das Populäre an Chopins<br />

Musik, das Zugängliche an ihr. Es ist eine Musik,<br />

die für die Pariser Salons geschrieben worden ist<br />

Hélène Bouchet, Joëlle Boulogne, Silvia Azzoni<br />

großes Foto: Thiago Bordin, Edvin Revazov<br />

fotos: Kiran West<br />

Journal 3 | 3


BALLETT PREMIERE<br />

›CHOPIN DANCES‹<br />

fotos: Kiran West<br />

und nicht für die großen bürgerlichen Konzert -<br />

säle. Und drittens liegt die herausragende Quali -<br />

tät seiner Musik in ihrer menschlichen Tiefe, die<br />

sich daraus ergibt, dass er über lange Zeit fern von<br />

seiner Heimat gelebt und komponiert hat, oft<br />

krank war und seine Krankheit, wahrscheinlich<br />

psychosomatischer Natur, auch innerlich gespürt<br />

hat. Aus seiner Musik spricht die Seele. Wenn ich<br />

Chopins Musik höre, erlebe ich die Spannungen,<br />

die sich aus diesen drei Dimensionen ergeben.<br />

Wann ist Ihnen das künstlerische Werk<br />

von Robbins zum ersten Mal begegnet?<br />

John Neumeier: Da muss ich natürlich<br />

»Fancy Free« nennen, das ich als erstes seiner<br />

Werke gesehen habe, als das Ballet Theatre damit<br />

Ende der fünfziger und Anfang der sechziger<br />

<strong>Jahre</strong> auf Tournee ging. Zu meinen wichtigsten<br />

Einflüssen zählen aber auch die amerikanischen<br />

Musicalfilme. Schon früh verkörperte für mich<br />

der Broadway-Star und Schauspieler Gene Kelly<br />

den tanzenden Menschen und nicht den tanzenden<br />

Prinzen. Genau diese menschliche Dimen -<br />

4 | Journal 3<br />

»Dances at a Gathering«<br />

handelt von meinem Leben<br />

in dieser Zeit – von meiner<br />

Liebe und Verbundenheit<br />

mit den Menschen.<br />

Jerome Robbins<br />

Thiago Bordin Hélène Bouchet, Thiago Bordin, Ben Huys<br />

sion fand ich in »Fancy Free« und in anderen<br />

Werken von Robbins wieder. Ich glaube an die<br />

Figuren, nehme sie ernst und akzeptiere sie nicht<br />

allein als Fantasiefiguren in einer überhöhten<br />

Kunstform. In den späten fünfziger <strong>Jahre</strong>n habe<br />

ich dann sein <strong>Ballett</strong> »Interplay« gesehen, damals<br />

getanzt vom Ballet Theatre, dann »Afternoon of<br />

a Faun«, »NY Export: Opus Jazz« und »Moves«,<br />

das den ersten Männer-Pas de deux in einem<br />

<strong>Ballett</strong> zeigt. Außerdem war ich beeindruckt von<br />

»The Cage« und »Fanfare«.<br />

Was bedeutet Ihnen »Dances at a Gather -<br />

ing«, das Horst Koegler einmal »ein <strong>Ballett</strong><br />

für Tänzer über Tänzer« genannt hat?<br />

John Neumeier: »Dances at a Gathering«<br />

habe ich zum ersten Mal kurz nach seiner<br />

Premiere mit der Originalbesetzung gesehen,<br />

damals befand ich mich mit dem Stuttgarter<br />

<strong>Ballett</strong> auf einer Tournee in New York. Das war<br />

im Sommer 1969. Es war mein letztes Gastspiel<br />

mit der Compagnie, da ich bereits als <strong>Ballett</strong> -<br />

direktor nach Frankfurt designiert worden war.<br />

Ich sah in dem Werk eine neue Form der <strong>Ballett</strong> -<br />

dramaturgie, eine Form des Tanzes, die mit<br />

mensch lichen Situationen zu tun hat, mit Aktio -<br />

nen, Begegnungen und Beziehungen, die man<br />

nur schwer mit Worten beschreiben kann. Als ich<br />

das <strong>Ballett</strong> kürzlich wieder gesehen habe, musste<br />

ich innerlich lächeln. Mir fiel auf, welchen unbewussten<br />

Einfluss es auf meine Entwicklung ausgeübt<br />

hat. Ich meine vor allem die Struktur: wie<br />

die einzelnen Teile des Werkes einen dramatischen<br />

Bogen aufbauen und wie diese Teile in ihrer<br />

Individualität Figuren definieren und sie lebendig<br />

machen.<br />

Warum lassen Sie »Dances at a Gathering«<br />

von Ihrer Compagnie tanzen?<br />

John Neumeier: Die Erlaubnis, <strong>Ballett</strong>e von<br />

Jerome Robbins tanzen zu dürfen, bedeutet für<br />

mich eine qualitative Bestätigung meines En -<br />

sembles. Das HAMBURG BALLETT setzt sich<br />

aus internationalen Tänzern zusammen, viele<br />

kommen aus Europa. »Dances at a Gathering« ist<br />

aber ein amerikanisches <strong>Ballett</strong>. Das Werk steht


für ein Amerika, das mit Respekt auf seine euro -<br />

päischen Wurzeln zurückschaut. Das Stück ist<br />

nicht europäisch. Es zeigt, wie ein Amerikaner<br />

polnische Musik hört und polnische Tänze visualisiert.<br />

Eines ist klar: Ein Pole oder Russe tanzt eine<br />

Mazurka anders als beispielsweise ein Amerika -<br />

ner – auch in Zeiten offener Grenzen, wenn sich<br />

die Einflüsse global vermischen. Hier geschieht<br />

etwas anderes als in Amerika: Ein Europäer – ein<br />

Russe – muss eine Mazurka so tanzen, wie ein<br />

Amerikaner diesen originalen slawischen Tanz<br />

kreiert hat.<br />

Während einer Probe sah ich das Geniale an<br />

Robbins’ Choreografien darin, dass jede Bewe -<br />

gung, die er choreografisch zu dieser Musik an -<br />

bietet, absolut erwartet und gleichzeitig neu er -<br />

funden ist, also wiederum überrascht. Man hat<br />

nie das Gefühl, der Zuschauer soll aufmerksam<br />

gemacht werden, wie knifflig neu oder kompliziert<br />

eine Stelle ist, vielmehr erkennt er in diesem<br />

Moment instinktiv ihre Folgerichtigkeit und<br />

Originalität. Das trifft man überaus selten. Bei<br />

Mozart ist es ähnlich, hier weiß ich zwar, dass eine<br />

bestimmte Phrase nur so sein kann, gleichzeitig<br />

aber werde ich dennoch überrascht, sie so zu<br />

hören. Robbins macht nirgends den Ver such,<br />

anders zu sein. Er ist original.<br />

Jean-Pierre Frohlich probiert mit dem Ensemble des HAMBURG BALLETT<br />

Die Größe des Werks liegt auch in seiner<br />

modernen Lyrik. Welche heutigen Choreografen<br />

haben ein kohärentes Vokabular gefunden, das<br />

Liebe ausdrückt? Junge Choreografen entwickeln<br />

eine Menge Bewegungen und Schritte, wenn es<br />

darum geht, Aggressionen, Gewalt, Ablehnung<br />

oder Erotik zu zeigen. Und sie machen das stärker<br />

und besser als je zuvor. Doch eine gefühlvolle<br />

Beziehung in Bewegung darzustellen, gelingt<br />

nur selten. Das macht aber ein echtes Kunstwerk<br />

für mich aus. In diesem Sinne ist »Dances at a<br />

Gathering« zweifelsohne eines der choreografischen<br />

Meisterwerke des zwanzigsten Jahr hun -<br />

derts.<br />

Vermutlich ist die Aufnahme von »Dances at<br />

a Gathering« in unseren Spielplan in einem<br />

Punkt fragil: Das Stück kommt weitgehend ohne<br />

die äußeren Mittel aus, die das <strong>Hamburg</strong>er Publi -<br />

kum von uns erwartet. Im Vergleich zu unseren<br />

Produktionen der letzten <strong>Jahre</strong> könnten beide<br />

<strong>Ballett</strong>e sehr nüchtern wirken. Weder weisen sie<br />

eine besonders große Besetzung auf, noch glänzen<br />

sie durch eine umfangreiche Dekoration, aufwändige<br />

Kostüme oder ein großes Orchester. Es<br />

gibt für beide Werke ein sensibles Beleuchtungs -<br />

konzept, das für unser Auge, welches von technischen<br />

Finessen geprägt ist, sehr schlicht und<br />

reduziert wirkt. Deshalb wollte ich Robbins’ Bal -<br />

letten keine eigene Choreografie gegenüberstellen.<br />

Ein anderer choreografischer Stil hätte an<br />

diesem Abend wohl eher störend gewirkt. Das ist<br />

mir erst später deutlich geworden. Seine Werke,<br />

die aus den fünfziger und sechziger <strong>Jahre</strong>n stammen,<br />

sollen in ihrer zeitlosen, aber trotzdem<br />

aktuellen Reinheit von damals gesehen werden.<br />

Mir ist klar, dass das eine Umstellung der Seh -<br />

weise unseres <strong>Hamburg</strong>er Publikums erfordert.<br />

Unsere Zuschauer werden dafür aber etwas sehr<br />

Klares, Einfaches, Tiefes und Sensibles erleben,<br />

das seine Meisterschaft aus sich selbst heraus<br />

bezieht.<br />

fotos: Holger Badekow<br />

Journal 3 | 5


BALLETT PREMIERE<br />

BIOGRAFIEN<br />

foto: Jesse Gerstein<br />

Jean-Pierre Frohlich erhielt seine Ausbildung<br />

an der Schule des American Ballet und kam<br />

1972 zum New York City Ballet, wo er 1979<br />

zum Solis ten avancierte. Noch während seines<br />

Studiums tanzte er in Jerome Robbins’ »Water -<br />

mill«. Später kamen weitere Hauptrollen in<br />

Robbins’ <strong>Ballett</strong>en hinzu. 1990 arbeitete er als<br />

<strong>Ballett</strong>meister für das NYCB und assistierte<br />

Jerome Robbins. Nach dessen Tod wurde er<br />

Mitglied des Robbins Rights Trust und studiert<br />

seither dessen <strong>Ballett</strong>e für zahlreiche Compagnien weltweit ein. Zudem hat<br />

er eigene Werke für die Schule des American Ballet und für NYCB<br />

Workshops choreografiert.<br />

Ben Huys wurde in Gent, Belgien, geboren. Er<br />

studierte an der Städtischen <strong>Ballett</strong>schule in<br />

Antwerpen. 1985 gewann er den Prix de<br />

Lausanne und erhielt ein Stipendium an der<br />

Schule des American Ballet, der offiziellen<br />

Schule des New York City Ballet. 1986 trat er<br />

ins Ensemble des NYCB ein, avancierte schnell<br />

zum Solisten und übernahm zahlreiche Haupt -<br />

rollen in <strong>Ballett</strong>en von George Balanchine und<br />

Jerome Robbins. Zudem kreierte er die Rolle<br />

des Prinzen Desire in Peter Martins »Dornröschen«. Gegenwärtig ist er<br />

Repetiteur für den George Balanchine Trust und für den Jerome Robbins<br />

Rights Trust.<br />

Susan Hendl wurde in New York City geboren, schon früh erhielt sie<br />

Unterricht von Alexandra Danilova und setzte ihre Studien an der School<br />

of American Ballet in New York sowie an der High School for Young<br />

Professionals fort. 1965 wurde sie Mitglied des American Ballet Theatre.<br />

Ihre erste führende Rolle tanzte sie mit Strip Tease Girl in George<br />

Balanchines »Slaughter on Tenth Avenue« 1970 in Saratoga Springs, New<br />

York. In den späten siebziger <strong>Jahre</strong>n arbeitete sie als <strong>Ballett</strong>meisterin für<br />

Peter Martins und studiert seither weltweit <strong>Ballett</strong>e von Robbins, Martins<br />

und Balanchine ein.<br />

6 | Journal 3<br />

Jerome Robbins wurde 1918 als Sohn polnischjüdischer<br />

Emigranten unter dem Namen Jerome<br />

Rabinovitz in New York geboren. Neben klassischem<br />

<strong>Ballett</strong>, spanischer und orientalischer<br />

Folklore studierte er vor allem Modern Dance<br />

nach Graham, Humphrey und Weidman.<br />

Robbins begann seine Tänzerkarriere 1940 am<br />

Ballet Theatre in New York (später American<br />

Ballet Theatre) und tanzte in <strong>Ballett</strong>en von<br />

Michail Fokine (»Petruschka«), Anthony Tudor<br />

(»Romeo und Julia«), Leonide Massine<br />

(»Capriccio espagnol«) und Agnes De Mille<br />

(»Three Virgins and a Devil«). Hier schuf er 1944<br />

auch sein erstes <strong>Ballett</strong> »Fancy Free« zur Musik<br />

von Leonard Bernstein und begründete mit ihm<br />

eine Zusammenarbeit, die später zu weiteren<br />

großen Erfolgen führen sollte. Robbins’ Triumph<br />

von »Fancy Free« regte Leonard Bernstein zu seinem<br />

Musical »On the Town« an, das im Dezem -<br />

ber 1944 am Broadway uraufgeführt wurde.<br />

Robbins schuf mehr als zwölf Musicals, u.a.<br />

»Gypsy«, »Fiddler on the Roof« und später<br />

»Jerome Robbins’ Broadway«. 1949 verließ er das<br />

Ballet Theatre und trat als Co-Direktor neben<br />

George Balanchine dem New York City Ballet<br />

bei. Hier entstanden weitere herausragende<br />

Arbeiten: u.a. »Age of Anxiety« (1950), »The<br />

Cage« (1951), »Afternoon of a Faun« (1953) und<br />

»The Concert« (1956). Parallel dazu arbeitete<br />

Robbins auch für den Broadway und schuf u.a.<br />

»Miss Liberty« (1949), »Call me Madam« (1950)<br />

und das weltberühmte Musical »West Side<br />

Story« (1957) zur Musik von Leonard Bernstein.<br />

1958 gründete Jerome Robbins mit Ballets: USA<br />

seine eigene Compagnie, die sowohl in den<br />

Vereinigten Staaten als auch in Europa große<br />

Anerkennung erlangte. Für diese Compagnie<br />

kreierte Robbins u.a. »N. Y. Export: Opus Jazz«<br />

und »Moves«, ein <strong>Ballett</strong> ohne Musik. 1965 choreografierte<br />

Robbins »Les Noces« für das ABT<br />

und arbeitete für andere international bedeutende<br />

Com pagnien wie das Royal Swedish Ballet,<br />

das Royal Ballet in London, das Königlich<br />

Dänische <strong>Ballett</strong> und das Joffrey Ballet. Danach<br />

kehrte Jerome Robbins wieder an das NYCB<br />

zurück und kreierte so bedeutende Werke wie<br />

»Dances at a Gathering« (1969) und »In the<br />

Night« (1970). Auch in den folgenden <strong>Jahre</strong>n<br />

schuf Robbins viele neue Stücke für das New<br />

York City Ballet, bis 1997 mit »Brandenburg«<br />

nach Bachs »Brandenburgi schen Konzerten«<br />

sein letztes großes Werk auf die Bühne kam.<br />

Jerome Robbins starb am 29. Juli 1998 in New<br />

York nach schwerer Krankheit.<br />

Markus Lehtinen studierte Dirigieren und<br />

Kla vier an der Sibelius-Akademie in Helsinki.<br />

Zu seinen Lehren zählen Jorma Panula und<br />

Meri Louhos, Aulis Sallinen und Einojuhani<br />

Rauta vaara. Zahlreiche Engagements an die<br />

Königli chen Opern in Kopenhagen und Stock -<br />

holm so wie an die Finnische Nationaloper<br />

folgten. Von 1999 bis 2002 war er Chefdirigent der Jyväskylä Sinfonia<br />

und Erster Gast dirigent des Sinfonischen Orchesters Malmö. Seit 2004<br />

unterrichtet er an der Sibelius-Akademie. An der Dammtorstraße<br />

debütierte er 1993 mit »Cinderella«. Zuletzt stand er hier bei »Die<br />

Möwe« und »Sylvia« am Pult.<br />

Oliver Kern wurde in Schwäbisch Gmünd geboren<br />

und erhielt seine pianistische Ausbildung bei<br />

Wan Ing Ong, Rudolf Buchbinder und Karl-<br />

Heinz Kämmerling. Schon früh gastierte er bei<br />

zahlreichen Festivals im In- und Ausland und trat<br />

als Solist mit renommierten Orchestern auf. Seit<br />

2008 lehrt Oliver Kern an der Hochschule für<br />

Mu sik und Theater <strong>Hamburg</strong>. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter den<br />

Zweiten Preis beim Internationalen ARD-Wettbewerb in München und<br />

2001 den Ersten Preis beim Internationalen Beethoven-Wettbewerb Wien.<br />

Konzertmit schnitte und Tonaufnahmen dokumentieren sein umfangreiches<br />

Schaffen.<br />

Michal Bialk wurde 1982 in Krakau geboren. Die<br />

intensive Zusammenarbeit mit Oleg Maisenberg<br />

sowie Meisterkurse bei Piotr Anderszewski bilden<br />

einen Schwerpunkt in seinem künstlerischen<br />

Werdegang. Seit seinem Debüt in der Krakauer<br />

Philharmonie konzertiert er in fast allen europäischen<br />

Ländern, in Nordafrika, Asien und den<br />

USA. Zudem ist er Gastsolist zahlreicher Orchester. 2008 erschien seine dritte<br />

CD mit den Nocturnes von Frédéric Chopin. Er übernahm den Solo -<br />

klavierpart in John Neumeiers <strong>Ballett</strong> »Nocturnes« sowie jüngst im Fest -<br />

spielhaus Baden-Baden den Klavierpart in Neumeiers »Vaslaw«.


BALLETT NEWS<br />

John Neumeier – ein Portrait in Bildern<br />

John Neumeier und die Pariser Oper<br />

Auch in Frankreich erschien im No -<br />

vember, pünktlich zum Gastspiel in<br />

Paris, eine Würdigung von John<br />

Neumeiers choreografischem Werk.<br />

Die französische Tanzspezialistin<br />

und Journalistin Jacqueline Thuil -<br />

le ux konzentriert sich in »John<br />

Neumei er. Trente ans de ballets à<br />

l’Opéra de Paris« speziell auf die<br />

<strong>Ballett</strong>e, die für die Pariser Oper<br />

entstanden oder dort aufgeführt<br />

wur den, so wohl von der dortigen<br />

Compagnie als auch als Gastspiel<br />

des HAMBURG BALLETT. Be han -<br />

delt werden unter anderem Stücke<br />

wie »Sylvia«, »Die Kameliendame«<br />

und »Nijinsky«.<br />

Jacqueline Thuilleux<br />

John Neumeier. Trente ans<br />

de ballets à l’Opéra de Paris<br />

Verlag: Gourcuff Gradenigo<br />

John<br />

NEUMEIER<br />

Trente ans de ballets<br />

NEUERSCHEINUNGEN<br />

Mit dem Titel »John Neumeier. Bilder eines<br />

Lebens« ist am 4. November eine neue Biografie<br />

des <strong>Hamburg</strong>er <strong>Ballett</strong>chefs erschienen. Horst<br />

Koegler, der John Neumeier mehr als vierzig Jah re<br />

publizistisch begleitet hat, zeichnet dessen Werk<br />

einfühlsam und kenntnisreich nach und legt mit<br />

diesem Buch eine persönliche Würdigung vor.<br />

Herausgegeben von der Stiftung John Neumeier<br />

und ausgestattet mit rund <strong>10</strong>0 bisher unveröffentlichten<br />

Fotos aus dem privaten Archiv John<br />

Neumeiers, gibt die Biografie einen tiefen Ein -<br />

blick in Leben und Arbeit des Choreogra fen.<br />

Horst Koegler<br />

John Neumeier. Bilder eines Lebens<br />

Edel:Vita<br />

Herausgegeben von der Stiftung John Neumeier<br />

174 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag<br />

Format 18,5 x 25 cm<br />

EUR 29,95 (D) / EUR 30,80 (A) / sFr 49,50<br />

ISBN 978-3-941378-72-8<br />

Format : 24 x 21,5 cm<br />

96 Seiten<br />

UVP: EUR 25,–<br />

ISBN 978-2-353400-89-8<br />

à l’Opéra de Paris<br />

Jacqueline Thuilleux<br />

foto: Holger Badekow<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Mittwoch:<br />

11.30 bis 24.00 Uhr<br />

Donnerstag bis Samstag:<br />

11.30 bis 1.00 Uhr<br />

Sonn- und Feiertage:<br />

11.30 bis 24.00 Uhr<br />

Reservierungen:<br />

040 / 650 677 90<br />

Stephansplatz <strong>10</strong>, <strong>Hamburg</strong><br />

(Im Erdgeschoss des neuen<br />

Spielbank-Gebäudes)<br />

www.tarantella.cc


BALLETT REPERTOIRE<br />

›WEIHNACHTSORATORIUM‹ ›DER NUSSKNACKER‹ ›NIJINSKY‹ ›ENDSTATION SEHNSUCHT‹<br />

fotos: Holger Badekow<br />

Zeitlos, modern und klassisch<br />

n An einem 12. Geburtstag passieren viele Dinge. Plötzlich werden Träume<br />

wahr und schlagartig ändert sich die Welt. Die kleine Marie bekommt an<br />

ihrem Geburtstag von dem <strong>Ballett</strong>meister Drosselmeier ein Paar Spitzen -<br />

schuhe geschenkt und lernt die schillernde Welt des Theaters kennen. Sie<br />

erliegt ihrem Zauber und entdeckt die Geheimnisse des klassischen Tanzes.<br />

Die Magie, die von Drosselmeier ausgeht, lässt Maries Träume greifbar werden,<br />

denn nur »im Traumhaften liegt der Ort, wo die unglaublichsten, fantastischsten<br />

Dinge möglich werden«, so John Neumeier. Feiert Marie an<br />

ihrem Geburtstag den Abschied von ihrer Kindheit? John Neumei ers »Nuss -<br />

knacker«-Version ist ein <strong>Ballett</strong> über <strong>Ballett</strong>, eine Hommage an Marius<br />

Petipa, der den klassischen Tanz zum höchsten Gipfel geführt hat.<br />

Aufführungen 18., 23., 28. Dezember, 19.00 Uhr,<br />

31. Dezember, 18.30 Uhr, in Gala-Besetzung<br />

1., 8., 11. Januar, 19.00 Uhr<br />

n »›Endstation Sehnsucht‹«, so John Neumeier, »ist ein Stoff, den ich<br />

von Jugend an kenne und der in meiner literarischen Theatererziehung<br />

etwas sehr Wichtiges war. Es ist eines der größten Stücke der amerikanischen<br />

Theaterliteratur und fasziniert mich durch sein besonderes<br />

Ambiente und die Problematik der alten Südstaaten«. In Tennessee<br />

Williams’ Melodram gerinnt Blanches Vergangenheit zu sichtbarer<br />

Gegenwart, ein einziger, physisch aufgelöster Schrei, hervorgerufen durch<br />

Rohheit und Gewalt. Mit dem Besuch bei ihrer Schwester Stella in New<br />

Orleans hat Blanche die Endstation ihrer Sehnsucht erreicht. Stella ist mit<br />

dem polnischstämmigen Arbeiter Stanley verheiratet, dessen brutale<br />

Ausbrüche Blanches Neigung zu Illu sionen erzittern lassen. Ihre überreizte<br />

Art geht indessen Stanley auf die Ner ven. Ein Konflikt, der sich am Rand<br />

zwischen träumerischer Fantasie und nackter, illusionsloser Wirklichkeit<br />

entzündet und in die Katastrophe führt.<br />

Aufführung 20. Januar, 19.30 Uhr<br />

8 | Journal 3<br />

n Über John Neumeiers 2007 entstandenes <strong>Ballett</strong> »Weihnachts orato ri um«<br />

bemerkte »Tanznetz«: »Eine großartige Mischung aus Freude, Jubel, Glück<br />

und Überschwang, gepaart mit Nachdenklichkeit, Verzagtheit, Zaudern und<br />

Ungewissheit. Licht und Dunkel. Gemeinsamkeit und Einsamkeit. Neu -<br />

mei ers neuestes Œuvre ist reich an neuem Bewegungsvokabular, an Inten -<br />

sität und an Virtuosität... ein funkelnder Edelstein mehr im Schatz kästlein<br />

des Neumeier-Repertoires.« Funkelnd ist auch der Eingangschor, aus dem<br />

John Neumeier eine mitreißende Fröhlichkeit heraushört, das »Brodeln<br />

einer un aufhaltsamen eigenen Freude«. Eine junge Mutter und ihr Mann<br />

sehnen sich nach Schutz und Halt. Sie sind auf Wander schaft. Die äußere<br />

Unruhe entspricht einer inneren Aufgeregtheit, auf die Frage zielend, wohin<br />

man gelangt.<br />

Aufführungen 22. Dezember, 19.30 Uhr<br />

26. Dezember, 15.00 und 19.30 Uhr; 2. Januar, 18.00 Uhr<br />

n Eine »Biografie der Seele« nennt John Neumeier seine choreografische<br />

Auseinandersetzung mit dem Ausnahme-Tänzer und richtungsweisenden<br />

Choreografen Vaslaw Nijinsky. Sein 2000 entstandenes <strong>Ballett</strong> greift<br />

Stationen von Nijinskys Lebensweg auf und nähert sich dem Künstler und<br />

Menschen auf komplexe Weise. Für John Neumeier ist Nijinsky der erste<br />

Tänzer, der ihm zum »Menschen« wurde: »Alles, was ich später über ihn<br />

erfuhr, ließ ihn mir nur vertrauter werden und ergab für mich ein immer<br />

vollständigeres Bild. Es zeigt mir einen Menschen, dessen Motivation ich<br />

nachvollziehen kann, der mir künstlerisch und menschlich zum moralischen<br />

Vorbild wurde und den ich zu verstehen glaube.« Entstanden ist eine<br />

atmosphärische Darstellung über Nijinskys Leben im Span nungsfeld zwischen<br />

Kunst und Krieg, äußeren und inneren Kampf.<br />

Aufführungen 16. Januar, 19.00 Uhr; 21., 22., 25. Januar, jeweils 19.30 Uhr


John Neumeiers »Matthäus-Passion« auf DVD<br />

Bachs »Matthäus-Passion« als <strong>Ballett</strong>? John Neu -<br />

meier stellte sich diesem künstlerischen Wagnis<br />

und schuf mit dem HAMBURG BALLETT einen<br />

Meilenstein des modernen Tanzes: »In meiner<br />

gesamten Karriere als Choreograf«, erinnert sich<br />

Neumeier, «gab es für mich noch nie eine solche<br />

Zeit der Harmonie mit den Tänzern, des Von -<br />

einan derlernens, ein solch instinktives Ver ste -<br />

hen des Werks, solch positive Zusammen arbeit<br />

und Konzentration wie während der Kreation der<br />

›Matthäus-Passion‹.« Der Mit schnitt einer Auf -<br />

fü hrung aus dem Jahr 2005 im Festspielhaus<br />

Baden-Baden ist vor wenigen Tagen erschienen.<br />

Matthäus-Passion<br />

Ein <strong>Ballett</strong> von John Neumeier<br />

Mit Silvia Azzoni, Anja Behrend, Odette Bor -<br />

chert, Hélène Bouchet, Joëlle Boulogne, Georgina<br />

Broadhurst, Laura Cazzaniga, Christelle Cen -<br />

nerelli u.v.m.<br />

3 DVDs<br />

Arthaus<br />

<strong>Ballett</strong>-Kalender 2011<br />

2011<br />

JOHN NEUMEIER<br />

THE HAMBURG BALLET<br />

PHOTOGRAPHED BY HOLGER BADEKOW<br />

CURIO VERLAG<br />

John Neumeier The <strong>Hamburg</strong> Ballet · Photographed by Holger Badekow<br />

ISBN 978-3-941 845-03-9 · ¤ 30,–/sFr. 52.<strong>10</strong><br />

Format 50 x 60 cm/size 19,7 x 23,6‘‘<br />

chlorfreies Papier/chlorine-free paper/papier exempt de chlore<br />

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Asbrookdamm 38 · 22115 <strong>Hamburg</strong> · Germany<br />

Tel. 040/237006-66/-67 · Fax 040/237006-11 · www.curio-verlag.de<br />

Der Kalender für das Jahr 2011 zeigt Probenund<br />

Aufführungsfotos von Holger Badekow<br />

aus dem Repertoire des HAMBURG BALLETT.<br />

Er enthält 13 Farbbilder und ist seit dem 18. Ok -<br />

BALLETT NEWS<br />

MATTHÄUS-PASSION-DVD KALENDER 2011<br />

tober für 30,– EUR im Internet unter www.hamburgballett.de/d/service,<br />

im Foyer der Staatsoper<br />

sowie im Buchhandel über den Curio-Verlag<br />

erhältlich.<br />

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Hosen für Männer<br />

<strong>10</strong>0% Baumwolle, Vollzwirn 480g<br />

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Stärke 30 und 80<br />

Edelstahl Reißverschluß (V2a)<br />

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und 1 Dornschlaufe<br />

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OPER WIEDERAUFNAHME<br />

PARSIFAL<br />

Theater als ewiges Jetzt<br />

Richard Wagner<br />

Parsifal<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG<br />

UND BÜHNE Robert Wilson KOSTÜME Frida Parmeg -<br />

giani CHOR Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Heiko<br />

Hentschel<br />

Amfortas Wolfgang Koch · Titurel Wilhelm<br />

Schwing hammer · Gurnemanz Peter Rose · Parsifal<br />

Klaus Florian Vogt · Klingsor Antonio Yang · Kundry<br />

Angela Denoke · 1. Grals ritter Jürgen Sacher ·<br />

2. Gralsritter Levente Páll · Vier Knappen<br />

Katharina Bergrath, Juhee Min, Paulo Paolillo, Chris<br />

Lysack · Blumen mädchen Katerina Tretyakova,<br />

Gabriele Rossmanith, Ann-Beth Solvang, Ha Young<br />

Lee, Katharina Bergrath, Juhee Min · Stimme aus<br />

der Höhe Ann-Beth Solvang<br />

Koproduktion mit der Grand Opera Houston<br />

Wiederaufnahme<br />

9. Januar 2011 um 17.00 Uhr<br />

Aufführungen 12., 23. Januar um 17.00 Uhr<br />

<strong>10</strong> | Journal 3<br />

Robert Wilsons legendäre »Parsifal«-<br />

Inszenierung kehrt mit Klaus Florian Vogt,<br />

Angela Denoke und Peter Rose in den<br />

Hauptrollen an die Alster zurück<br />

Simone Young, Klaus Florian Vogt, Peter Rose, Wolfgang Koch,<br />

Angela Denoke und Antonio Yang<br />

Mit der »Parsifal«-Deutung von Robert Wil son<br />

kehrt eine der spektakulärsten Produktionen des<br />

Ham burger Opernrepertoires auf den Spielplan<br />

zurück. Die von Opernchefin Simone Young ge lei -<br />

teten Vor stellungen sind mit einer illustren Sän ger -<br />

schar be setzt; allen voran Klaus Florian Vogt in der<br />

Titel partie. Der ehemalige Hornist der Phil har mo -<br />

niker <strong>Hamburg</strong> hat nach seinem Wechsel zum Ge -<br />

sang eine atembe raubende Kar riere absolviert;<br />

heute gehört er zu den weltweit begehrtesten In -<br />

ter pre ten von Par tien wie Par si fal, Stol zing, Lohen -<br />

grin, Erik, Flores tan und »Frei schütz«-Max.<br />

Auch Angela Deno ke zählt zu den am meisten<br />

ge buchten Sängerinnen ihres Fachs. Nach ihren<br />

Auf tritten als Ma rie in der »Woz zeck«-Inszenierung<br />

von Peter Kon witsch ny und im Winter 2008 als<br />

Mar schallin im »Ro sen kavalier« ist sie zum ersten<br />

Mal als Kundry in der Wilson-Inszenie rung zu erleben.<br />

Zwei Sänger, die sich in jüngs ter Zeit mit dem<br />

Alberich in Wagners »Ring« Lor beeren verdient ha -<br />

ben, sind ebenfalls neu im »Parsi fal«-Ensemble:<br />

der Hambur ger Al be rich Wolfgang Koch wird den<br />

Am for tas singen und sein Lübe cker Rollen kol lege<br />

An to nio Yang feiert seinen Einstand als Kling sor.<br />

Die Partie des Gurnemanz übernimmt erneut Peter<br />

Rose; den Titurel singt erstmalig En sem ble bass<br />

Wil helm Schwinghammer.


Ein Mediengroßereignis der Sonderklasse stell te<br />

einst Robert Wilsons »Parsifal«-Inze nierung dar.<br />

Mehr als <strong>10</strong>0 Kritiker aus aller Herren Länder<br />

kamen zur Premiere im Ja nuar 1991 angereist.<br />

Die Pressereaktionen waren so vielfältig – darunter<br />

höchstes Lob und heftige Ver risse –, dass<br />

sich die damalige Intendanz dazu entschloss, eine<br />

Ex tra-Publikation herauszugeben, in der viele der<br />

Rezen sionen abgedruckt sind. Eine an regende<br />

Lek türe, wenn man bedenkt, dass sich diese Insze -<br />

nierung heute, knapp zwanzig <strong>Jahre</strong> später, zu<br />

einem beliebten Repertoire-»Klassiker« entwi -<br />

ckelt hat. Ein paar Kost pro ben aus der Bro schüre:<br />

»Der Ham burger Parsifal – eine Provo kation?«<br />

wol len wir Ihnen an dieser Stelle präsentieren:<br />

Wilsons »Parsifal« ist auf weite Strecken eine<br />

grandiose Kunstleistung, ein ästhetisches Dorado<br />

– vorausgesetzt, dass zur Kunst Künst lichkeit<br />

gehört. Wer Wilsons Arbeiten seit langem verfolgt,<br />

weiß, dass sein Stil bei aller Hermetik keineswegs<br />

so monolithisch ist, wie gerne be hauptet.<br />

Auf jeden Fall aber ist die alte Maler-Devise<br />

»Kunst heißt weglassen« auch seine. Beim »Parsi -<br />

fal« kann er sich sogar auf Wagner selbst berufen:<br />

»… nachdem ich das unsichtbare Or chester<br />

geschaffen, möchte ich auch das unsichtbare<br />

Theater erfinden!« Nun soll damit nicht gesagt<br />

sein, dass es in <strong>Hamburg</strong> nichts zu sehen gäbe.<br />

Im Gegenteil: Man kommt aus dem Staunen<br />

nicht heraus. Wilsons visuelle Wonnen schlagen<br />

in ihren Bann, paradoxerweise wohl am stärksten<br />

den, der das Stück zum ersten Mal erlebt, oder<br />

den, der viele Inszenierungen kennt, sich über<br />

manchen Plunder geärgert hat.<br />

(FRANKFURTER ALLGE MEINE ZEITUNG)<br />

Es war der vielleicht höchstgehandelte Flop<br />

des Opernjahres. Robert Wilsons »Parsifal«-Kon -<br />

zept … erwies sich als ein ausgesprochener Lan -<br />

ge weiler. … Jeglicher Ansatz einer wie auch im -<br />

mer realitätsbezogenen Handlung wird eliminiert,<br />

weil der Regisseur die Aussagen des Li bret -<br />

tos offenbar einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen<br />

gewillt ist. Kein erlegter Schwan, keine La -<br />

bung mit Wasser, kein Kundry-Kuss, keine Fuß -<br />

waschung, keine Salbung – alles Dinge, von denen<br />

auf der Bühne dauernd gesungen wird und die<br />

dementsprechend handlungskonstituierend sind.<br />

Sich mit ihnen auseinanderzusetzen, speziell<br />

auch mit der ihnen immanenten religiösen<br />

Komponente, macht – unter anderem – die<br />

Schwie rigkeit einer zeitgemäßen »Parsifal«-Deu -<br />

tung aus. (OPERNWELT)<br />

Der Musikautor und Kritiker Jürgen Kesting<br />

schließlich, der Wilsons »Par sifal«-Pro ben seiner -<br />

zeit begleiten durfte, ist mit einem Essay, den wir<br />

an dieser Stelle in Auszügen präsentieren, in oben<br />

erwähnter Publi kation vertreten:<br />

Der Ruhm hat, nach einer hintersinnigen Me -<br />

ta pher von Honoré de Balzac, keine weißen Flü -<br />

gel. Er ist verwundbar wie der in heiligen Hainen<br />

von Par sifal erjagte Schwan. »Du konntest morden«,<br />

fragt Gurne manz den Ahnungs- und<br />

Empfin dungs losen, der von seiner Tat so wenig<br />

weiß wie von sich selber. Wie müssen Theater -<br />

besucher, nach ihrem Selbst ver ständ nis womöglich<br />

Wag ne ria ner, solch eine Stelle erlebt und ver-<br />

standen haben, wenn sie noch in das Nach klingen<br />

der im Nichts verlöschenden Musik wütig hineinbrüllen?<br />

Als ich den älteren Herrn vor mir in der 18.<br />

Reihe … fragte, was ihn denn dermaßen wütend<br />

gemacht habe, erwiderte er: »Wenn man das<br />

Stück nicht inszenieren kann, soll man es lassen.«<br />

Missfallen hatte ihm, wie er auf mein Nachfragen<br />

bekannte, dass die Sänger »nichts dargestellt«,<br />

son dern nur »gegen Text und Handlung« agiert<br />

hätten; dass »die Chöre weginszeniert« worden<br />

seien; und dann wurde er wieder Chor, brüllte<br />

weiter Buh. …<br />

Es hatte sich offenbar nichts ereignet in dieser<br />

Aufführung. Oder zu wenig. Oder sie hatte<br />

nicht den Erwartungen – welchen nur? – entspro -<br />

chen. Zudem gab’s weder eine »message« noch<br />

eine politische Implikation, sondern nur berü -<br />

ckende Farbreize und Reihungen langsamer Be -<br />

wegungen: suggestive theatralische Künst lich -<br />

keit. Lag vielleicht in der Seh-Anstrengung, die<br />

Wilson den Wagnerianern damit abverlangte, die<br />

Zumutung: nur eine Aufführung, eine erlesene<br />

und wohl auch »abgefeimte« In-Szenierung, als<br />

das Stück selber begreifen und dessen nicht einmal<br />

angedeuteten Sinn suchen zu müssen? …<br />

Viel stärker als Regisseure, die eine Handlung<br />

zeigen, entfaltet Wilson die dramatische Aktion<br />

dieses recht eigentlich handlungslosen Werks<br />

durch das Prinzip von Sequenzierung und Varia -<br />

tion, der sowohl das Licht und die Bilder als auch<br />

die Gesten unterworfen sind. Diese Langsamkeit<br />

aber ließ die Aufführung paradoxerweise schneller<br />

wirken – konzentrierter und gespannter.<br />

Grund dafür mag sein, dass die langsamen Ver -<br />

wand lungen dem musikalischen Duktus des<br />

Werks entsprechen, der nicht mehr durch ständige<br />

Übergänge und durch Fließen gekennzeichnet<br />

ist, sondern, besonders in den beiden Rah -<br />

men akten, durch Statik, durch die Wiederkehr<br />

des Gleichen im Ritual.<br />

Die Bau-Elemente der Wilson-Bühne wie die<br />

Scheibe, der Eisberg, der Klingsor-Turm, der Flü -<br />

gel des Schwans und die stilisierten Strelizien sind<br />

nie nur einfach dinghaft, sondern zugleich Sym -<br />

bole. … Wilson »verschont« den Zuschauer vor<br />

der direkten politischen Anspielung, vor der mo -<br />

ra lischen Belehrung, vor der parodistischen Bre -<br />

chung. Er lässt das Stück, um des Zitat-Spieles<br />

willen, nicht in einer perspektivisch erkennbaren<br />

Zeit spielen – weder in einer Handlungs- noch<br />

einer Enstehungsszeit –, sondern nur im Zeit-<br />

Raum der Aufführung. »Das ist der Traum von<br />

uns allen«, hatte er (Wilson) während eines kurzen<br />

Gesprächs gesagt, »die Zeit zum Raum zu<br />

machen«. Theater als ewiges Jetzt. n AC<br />

Kultur- und<br />

Festspielreisen 2011<br />

Miteinander reisen – mehr erleben!<br />

Dresden mit Semperoper<br />

Aufführung in einem der schönsten Opernhäuser<br />

der Welt! Zentrales 4*-Hotel am Elbufer.<br />

24.02. – 27.02.11 inkl. „Die Fledermaus“ o 585,–<br />

28.04. – 01.05.11 inkl. „La Bohème“ o 629,–<br />

26.06. – 29.06.11 inkl. „Carmen“ o 592,–<br />

Budapester Frühlingsfestival<br />

Thomas Quasthoff & die Camerata Salzburg im<br />

Palast der Künste. „Eugen Onegin“ in der Staatsoper.<br />

„Eine Nacht in Venedig“ im Operettentheater.<br />

Dazu: Brünn, Esztergom uvm.<br />

22.03. – 27.03.11 o 930,–<br />

Bregenzer Festspiele<br />

„André Cheniér“ auf der weltbekannten Seebühne<br />

am Bodensee! 4*-Hotel Buchhorner<br />

Hof in Friedrichshafen. Dazu: Insel Mainau,<br />

Appenzeller Land, Konstanz, Rheinfall von<br />

Schaffhausen.<br />

06.08. – 12.08.11 o 877,–<br />

„Klassik Berlin“ mit dem legendären Waldbühnenkonzert<br />

d. Berliner Philharmoniker<br />

Hotel Excelsior nahe Ku’damm. Stadtrundfahrt.<br />

01.07. – 03.07.11 o 325,–<br />

Festspiele in Verona<br />

4*-Hotel in Abano Terme. Ausflüge in die<br />

Hügellandschaft Valpolicella und nach<br />

Venedig: Das absolute Highlight:<br />

Zwei Vorstellungen in der Arena!<br />

11. – 17.7.11 inkl. „Aida und Nabucco“<br />

24. – 30.8.11 inkl. „La Bohème und Aida“ o 889,–<br />

Wien und Seefestspiele Mörbisch<br />

Sie wohnen im 4*-Hotel nahe Schloss Schönbrunn<br />

in Wien. Mit Operetten- und Walzerkonzert<br />

in der Wiener Hofburg. Dazu: „Der<br />

Zigeunerbaron“ auf der Seebühne Mörbisch,<br />

Stadtführung Wien, Ausflug ins Burgenland<br />

mit Weinprobe, Wienerwaldrundfahrt.<br />

31.07. – 07.08.11 o 978,–<br />

Domstufen-Festspiele in Erfurt<br />

Auf einer gewaltigen Treppenanlage sehen<br />

Sie die Aufführung „Die Zauberflöte“ von<br />

W. A. Mozart. 4*-Hotel in der Innenstadt.<br />

Inkl. Erfurt, Weimar, uvm.<br />

30.08. – 01.09.11 o 332,–<br />

Alle Preise pro Person im Doppelzimmer!<br />

INKLUSIVE: Taxiservice ab/bis Haustür, 4*-Reisebusse,<br />

Eintrittskarten, Halbpension, Ausflugsprogramm, u.v.m.<br />

Buchung und Katalog unter:<br />

<strong>Hamburg</strong> (ZOB) 040-280 39 11 · Bergedorf 040-721 32 00<br />

Quickborn 04<strong>10</strong>6-63 05 21 · oder in jedem guten Reisebüro<br />

www.reisering-hamburg.de


OPER REPERTOIRE<br />

›LE NOZZE DI FIGARO‹ ›DIE ZAUBERFLÖTE‹ ›HÄNSEL UND GRETEL‹<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Le Nozze di Figaro<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Joel<br />

INSZENIERUNG Johannes Schaaf BÜHNENBILD UND<br />

KOS TÜME Ezio Toffolutti CHOREOGRAFIE Rolf Warter<br />

CHOR Christian Günther SPIELLEITUNG Nicola Panzer<br />

Il Conte di Almaviva Viktor Rud · La Contessa di<br />

Almaviva Mirjam Tola · Susanna Ha Young Lee ·<br />

Figaro Wilhelm Schwinghammer · Cherubino Maria<br />

Markina · Marcellina Katja Pieweck · Bartolo Steven<br />

Humes · Don Basilio Peter Galliard · Don Curzio<br />

Frieder Stricker · Barbarina Katharina Bergrath ·<br />

Antonio Dieter Schweikart · Due Donne Christiane<br />

Donner/Annegret Gerschler · Corinna Meyer-<br />

Esche/Gisela Weintritt<br />

Gefördert durch die Daimler Benz AG<br />

Aufführungen<br />

26., 30. November 20<strong>10</strong> um 19.00 Uhr<br />

12 | Journal 3<br />

Wie Weihnachten bei uns<br />

zu Hause war<br />

Aus mehr als <strong>10</strong> verschiedenen Nationen stammen die Sängerinnen, Sänger und Dirigenten des <strong>Hamburg</strong>er Opern-<br />

en sembles. Da die meisten von ihnen im Dezember oft auf der Bühne stehen, ist ihre Chance, zu Weih nachten oder Silvester<br />

in die Heimat zu reisen, eher gering. In dieser Zeit wandern die Gedanken vieler Menschen zu den Kindertagen zurück.<br />

Wir fragten einige der Künstler nach den Weihnachtsfesten ihrer Kindheit.<br />

Peter Galliard, Schweiz<br />

1. Geharnischter in »Die<br />

Zauberflöte«, Hexe in<br />

»Hän sel und Gretel«,<br />

Don Basilio in »Le Nozze<br />

di Figaro«, Golitzyn in<br />

»Cho wanschtschina«<br />

und Eisen stein in »Die<br />

Fledermaus«<br />

Ich stamme aus dem kleinen Dorf Untervatz.<br />

Es liegt mitten in den Schweizer Bergen im Kan -<br />

ton Graubünden. Wir waren eine riesige Familie:<br />

Von den 2.400 Einwohnern des Dorfes gehörten<br />

etwa 200 zu den Galliards. Weihnachten war im -<br />

mer ein ganz besonderes Fest, vor allem natürlich<br />

für uns Kinder. Bereits am 23. Dezember<br />

haben wir im kleinen Kreis vorgefeiert, denn am<br />

Heiligen Abend fand das Riesenfest mit der<br />

gesamten großen Familie statt.<br />

In der Schweiz gibt es nicht wie hier in<br />

Deutsch land den Weihnachtsmann, sondern das<br />

›Chrischtkindli‹. Vor Beginn der Feier wurden wir<br />

Kinder für eine Viertelstunde in andere Räume<br />

geschickt. Wenn wir dann das Weihnachts zim -<br />

mer betreten durften, war der Christbaum hell<br />

erleuchtet, und viele Geschenke lagen darunter.<br />

Die Fenster standen weit offen und die Er -<br />

wachsenen erzählten uns: »Eben gerade war das<br />

Chrischtkindli hier und ist gleich wieder weggeflogen«.<br />

Wir sind dann sofort zu den Fenstern<br />

gelaufen und manchmal glaubten wir, es noch<br />

irgendwo hinter einer Wolke zu entdecken.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Zauberflöte<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Flo rian Csizmadia INSZENIE-<br />

RUNG, BÜHNENBILD UND KOSTÜME Achim Freyer<br />

CHOR Flo rian Csizmadia SPIELLEITUNG Wolfgang<br />

Bücker<br />

Sarastro Diogenes Randes/Wilhelm Schwing -<br />

hammer (30.12.) · Tamino Jun-Sang Han · Pamina<br />

Kari Postma · Sprecher Jan Buchwald · Pries ter<br />

Paulo Paolillo · Königin der Nacht Cornelia Götz/<br />

Ekaterina Michailova (16., 30.12) · Drei Damen<br />

Katja Pieweck · Juhee Min · Ann-Beth Solvang ·<br />

Papa geno Dominik Köninger/Moritz Gogg, (9.,<br />

30.12.) · Papagena Mélissa Petit · Monos tatos<br />

Chris Lysack · Zwei Gehar nischte Jürgen Sacher/<br />

Peter Galliard · Hee-Saup Yoon · Drei Kna ben<br />

Solisten des Tölzer Kna ben chores<br />

Aufführungen<br />

2., 9., 16., 30. Dezember 20<strong>10</strong> um 19.00 Uhr<br />

Bei uns zu Hause in Stavanger begannen die<br />

Weihnachtsfeiern bereits am 23. Dezember, auch<br />

weil meine Schwester an diesem Tag Geburtstag<br />

hatte. Das Haus war den ganzen Tag voll, denn<br />

eine Menge Freunde und Verwandte kamen zu<br />

Besuch. Wir haben alle zusammen leckere Spei -<br />

sen gekocht und schon die Kerzen am Weih -<br />

Engelbert Humperdinck<br />

Hänsel und Gretel<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Anna Skryleva (20.12.) N.N.<br />

INSZENIERUNG Peter Beauvais BÜHNENBILD Jan<br />

Schlubach KOSTÜME Barbara Bilabel, Susanne<br />

Raschig CHOR Jürgen Luhn SPIELLEITUNG Heiko<br />

Hentschel<br />

Peter Jan Buchwald · Gertrud Katja Pieweck ·<br />

Hänsel Ann-Beth Solvang Gretel Gabriele Ross -<br />

manith/Vida Mikneviciute (20.12.) · Knus per hexe<br />

Peter Galliard/Jürgen Sacher (20.12.) · Sandmänn -<br />

chen Juhee Min · Taumännchen Katharina<br />

Bergrath/Mélissa Petit · <strong>Hamburg</strong>er Alsterspatzen<br />

Aufführungen<br />

11. Dezember 20<strong>10</strong> um 19.00 Uhr;<br />

20. Dezember um 18.00 Uhr<br />

Ann Beth Solvang,<br />

Norwegen<br />

3. Dame in »Die Zauber -<br />

flöte«, Hänsel in »Hänsel<br />

und Gretel«, Blumen -<br />

mäd chen in »Parsifal«,<br />

Annina in »La Traviata«<br />

und Mercédès in<br />

»Carmen«<br />

8. Dezember um 12.00 Uhr Kinder- und<br />

Schulvorstellung mit Überraschungen (leicht gekürzt,<br />

Moderation Niels Frédéric Hoffmann)


nachts baum angezündet. Im norwegischen Fern -<br />

sehen gibt es am Tag vor Heiligabend immer um<br />

20 Uhr »Dinner for one« von Freddie Frinton,<br />

und es ist eine Art Tradition bei uns, diesen Sketch<br />

anzuschauen. An 24. Dezember kochte meine<br />

Mutter das traditionelle »Pinnekjøtt« (gepökelte<br />

Lammrippe). Vor dem Essen ging die ganze Fa -<br />

milie zur Weihnachtsmesse in die Kirche, dort<br />

durfte ich schon als Kind kleinere solistische<br />

Gesangs einlagen präsentieren. Den restlichen Tag<br />

verbrachten wir im Familienkreis zu Hause. An<br />

den beiden Weihnachtstagen geht man in Nor -<br />

wegen gerne ins Theater, und das war auch bei<br />

uns nicht anders. Zwischen Weihnachten und<br />

Neu jahr wandern die Norweger spätabends mit<br />

Schnapsgläsern in der Hand von Nachbar zu<br />

Nachbar und singen Lieder. Überall wird etwas<br />

eingeschenkt und getrunken. Das war also jedes<br />

Mal eine ziemlich feuchtfröhliche Angelegenheit.<br />

Katerina Tretyakova,<br />

Russland<br />

Emma in »Chowansch -<br />

tschina«, Adele in »Die<br />

Fledermaus«<br />

Weihnachten wird in Russland erst am 7. Ja -<br />

nuar gefeiert, denn die russisch-orthodoxe Kirche<br />

orientiert sich am alten Julianischen Kalender,<br />

der knapp zwei Wochen später liegt als der im<br />

Westen geltende Gregorianische Kalender.<br />

Als ich Kind war, kannte ich das Weih nachts -<br />

fest nur aus den Erzählungen meiner Groß -<br />

mutter, denn die Sowjetmacht hatte es abgeschafft<br />

und dafür den letzten Tag im Jahr als weltliche<br />

Ersatzweihnacht eingeführt. Da wir mit der<br />

russischen Kultur aufgewachsen sind, wurden die<br />

Geschenke auch bei uns zu Hause in der Silves -<br />

ter nacht ausgetauscht. Zur Bescherung der Kin -<br />

der kam »Ded Moros« (Väterchen Frost) ins<br />

Haus, der das russische Pendant zum Weih -<br />

nachts mann ist, mit seiner hellblau gekleideten<br />

Begleiterin »Snegurotschka« (Schneeflöckchen).<br />

Bevor wir un se re Geschenke in Empfang nehmen<br />

durften, mussten wir singen, musizieren oder ein<br />

Gedicht aufsagen. Ich habe dann meistens etwas<br />

auf dem Klavier vorgespielt.<br />

Nach dem Ende der Sowjetunion wurde<br />

Journal 3 | 13


OPER REPERTOIRE<br />

›MADAMA BUTTERFLY‹ ›CHOWANSCHTSCHINA‹ ›LA TRAVIATA‹<br />

Weihnachten in Russland auch wieder offiziell als<br />

wichtiger religiöser Feiertag begangen. Da wir<br />

dann in Litauen lebten, hatten wir theoretisch<br />

sogar zwei Mal die Möglichkeit zu feiern, zwischen<br />

dem 24. und 26. Dezember das europäischchristliche<br />

Weih nachten und am 7. Januar das<br />

russisch-ortho doxe. Die Ferien waren dementsprechend<br />

lang, was uns sehr gefreut hat. Für<br />

mich ist bis heute Silvester der wichtigste Tag im<br />

Jahr geblieben, weil er mich an die schönen Feiern<br />

zu Kin der zeiten erinnert.<br />

14 | Journal 3<br />

Chris Lysack*, Kanada<br />

Monostatos in »Die<br />

Zauberflöte«, Giuseppe<br />

in »La Traviata« und<br />

Knappe in »Parsifal«<br />

* Mitglied des Internationalen<br />

Opernstudios<br />

In meiner Heimat beginnt, ähnlich wie in den<br />

USA, die Vorweihnachtszeit bereits im Oktober.<br />

Die Wohnhäuser und Geschäfte werden innen<br />

und außen weihnachtlich dekoriert, und man<br />

kann schon die üblichen Süßigkeiten kaufen.<br />

Ab dem 20. Dezember hatten wir schulfrei.<br />

Jedes Kind durfte Santa Claus besuchen und ihm<br />

sagen, was es sich zu Weihnachten wünscht. Be -<br />

schert wird am 1. Weihnachtstag morgens. Die<br />

Nacht vom 24. auf den 25. Dezember war für<br />

mich die längste des ganzen <strong>Jahre</strong>s. Ich konnte<br />

nicht schlafen und bin bereits um 4 Uhr aufgestanden,<br />

um an die Schlafzimmertür meiner<br />

Eltern zu klopfen. Natürlich haben sie mich zu -<br />

rück ins Bett geschickt. Diese Szene wiederholte<br />

sich dann stündlich. Um 7 Uhr gab es kein Halten<br />

mehr; ich stürmte in das Elternschlafzimmer und<br />

rief: »Jetzt ist es Zeit!«. Dann durfte ich endlich<br />

Geschenke auspacken, die Santa Claus in der vergangenen<br />

Nacht vorbei gebracht hatte. Sie befanden<br />

sich in den »Stockings«, den Socken, die an<br />

Heilig abend von den Kindern am Kamin aufgehängt<br />

werden, bevor sie zu Bett gehen. Während<br />

wir den Vormittag mit unseren Geschenken verbringen<br />

konnten, fand nachmittags das traditionelle<br />

Familienfest mit der gesamten Verwandt -<br />

schaft statt. Bei der Festmahlzeit gab es nicht nur<br />

den in Kanada obligaten gefüllten Truthahn, sondern<br />

auch ukrainische Speisen wie Piroggen oder<br />

mein Lieblingsgericht Holubzi-Kohlrouladen,<br />

denn meine Eltern stammen aus der Ukraine.<br />

Simone Young,<br />

Australien<br />

Generalmusikdirektorin,<br />

Musikalische Leitung<br />

»Chowanschtschina«,<br />

Silvesterkonzert »Salut«<br />

und »Parsifal«<br />

An Weihnachten herrschen in Sydney 35<br />

Grad. Trotzdem gab es bei uns zu Hause einen<br />

Tan nenbaum, der allerdings aus Silberfolie be -<br />

stand; und es gab auch Schnee, der aus einer Dose<br />

auf die Fensterbänke gesprüht wurde. Alle litten<br />

unter der großen Hitze. Santa Claus schwitzte<br />

furcht bar in seinem dicken roten Mantel, wenn<br />

er Süßigkeiten an die Kinder verteilte. Und es kam<br />

hin und wieder vor, dass eine Hausfrau beim Vor -<br />

bereiten des Weihnachtsmahls in ihrer überhitzten<br />

Küche einen Kollaps erlitt.<br />

Wir haben auf traditionelle englische Weise<br />

gefeiert. An Heiligabend ging die ganze Familie<br />

zur Mitternachtsmesse in die Kirche. Das war im -<br />

mer ein großes Ereignis, denn bei den milden<br />

Tem peraturen haben sich alle nach dem Gottes -<br />

dienst noch draußen getroffen. Es herrschte Par -<br />

ty stimmung, und die Leute tauschten sich über<br />

die verschiedensten Themen aus. Uns Kinder<br />

konn te man nur mit der Drohung, Santa Claus<br />

würde nicht kommen, dazu bewegen, ins Bett zu<br />

ge hen. Vorher stellten wir ein Glas Milch und ein<br />

paar Kekse für Santa Claus vor das Fenster und<br />

manch mal auch ein wenig Futter für seine Ren -<br />

tiere.<br />

Die Geschenke gab es erst am Morgen des 25.<br />

Dezembers. Nach der Bescherung hat sich die<br />

gan ze Familie zum gemeinsamen Truthahn- und<br />

Plumpudding-Essen zusammengesetzt. Bei so<br />

einem üppigen Mahl war es sehr angenehm, dass<br />

wir danach zum Strand gehen und ein paar Run -<br />

den im Ozean schwimmen oder noch eine Stunde<br />

Sonne tanken konnten.<br />

Diogenes Randes,<br />

Brasilien<br />

Sarastro in »Die<br />

Zauberflöte«<br />

Unser Weihnachtsfest war vielleicht religiöser<br />

als das manch anderer Familien, da mein Vater<br />

Kantor einer Kirche in São Paulo war. Schon<br />

während des gesamten Dezembers beschäftigte er<br />

sich damit, Musik für die Gottesdienste zusammenzustellen.<br />

Auch für die Weihnachtsdeko ra -<br />

tion in der Kirche war er verantwortlich. Meine<br />

Mutter, mein Bruder und ich standen ihm bei diesen<br />

Arbeiten immer tatkräftig zur Seite.<br />

Weil es in Brasilien an Weihnachten warm ist,<br />

wird alles mit Blumen geschmückt. Anstelle eines<br />

Weihnachtsbaums stellen die meisten Familien<br />

eine Krippe, die Presépio, auf. Auch bei uns zu<br />

Hause gab es ein prächtiges Exemplar, das uns<br />

unsere Großmutter vererbt hatte. Wenn die<br />

Arbeiten in der Kirche erledigt waren, haben wir<br />

zu Hause mit dem Aufbau der Weihnachtskrippe<br />

begonnen. Man brauchte Zeit und Geduld dafür;<br />

es gab viele Figuren aufzustellen, elektrische<br />

Lichtleitungen mussten gelegt werden, und einige<br />

Elemente, wie zum Beispiel Felsen und Steine,<br />

hat mein Vater selbst aus Ton oder Pappmaché<br />

her gestellt. Dabei erzählte er uns immer Ge -<br />

schich ten aus seiner Kindheit. Noch heute wird<br />

mir warm ums Herz, wenn ich an diese Stunden<br />

zurückdenke. Heiligabend verbrachten wir größtenteils<br />

wieder in der Kirche; Krippenspiele und<br />

Gottesdienst dauerten etwa von 19 bis 22 Uhr.<br />

Zuhause haben wir uns dann nach dem Essen mit<br />

Freunden und Verwandten um die Krippe gesetzt<br />

und den Abend bei Musik und Liedern ausklingen<br />

lassen.<br />

Giacomo Puccini<br />

Madama Butterfly<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Joel INSZE NIE -<br />

RUNG Ulrich Wenk BÜHNENBILD nach Alfred Siercke<br />

KOSTÜME Hans-Günther Willerscheidt CHOR<br />

Christian Günther SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />

Cio-Cio San Hellen Kwon · Suzuki Cristina Damian ·<br />

Kate Pinkerton Mélissa Petit · B. F. Pinkerton<br />

Massimiliano Pisapia · Sharpless Giovanni<br />

Guagliar do · Goro Jürgen Sacher · Il Principe<br />

Yamadori Jan Buchwald · Lo Zio Bonzo Jongmin<br />

Park · Yakusidè Eon-Seok Jang/Peter Veit · Il Com -<br />

missario Imperiale Dong-Hwan Lee · L’Ufficiale<br />

del Registro Irenäus Suchowski<br />

Aufführungen<br />

25., 27. November; 1. Dezember 20<strong>10</strong><br />

um 19.30 Uhr


Modest Mussorgskij<br />

Chowanschtschina<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young<br />

IN SZE NIE RUNG Harry Kupfer BÜHNENBILD Hans<br />

Schavernoch KOSTÜME Reinhard Heinrich CHO REO -<br />

GRAFIE Roland Giertz CHOR Christian Günther SPIEL-<br />

LEITUNG Petra Müller<br />

Fürst Iwan Chowanskij Matti Salminen · Fürst<br />

Andrej Chowanskij Michael König · Fürst Was si lij<br />

Golitzyn Peter Galliard · Schaklowitij Sergey<br />

Murzaev · Dossifej Ti gran Martirossian · Marfa Elena<br />

Zaremba · Ein Schrei ber Jürgen Sacher · Emma<br />

Katerina Tretya kova · Kusja Dovlet Nurgeldiyev<br />

1. Strelez Le ven te Páll · Strechnjew/2. Strelez<br />

Dong-Hwan Lee · Gefolgsmann Dimitar Tenev<br />

Aufführung<br />

28. November 20<strong>10</strong> um 19.00 Uhr<br />

Renate Spingler,<br />

Deutschland<br />

Orlofsky in<br />

»Die Fleder maus«<br />

Die Adventszeit war bei uns zu Hause in<br />

Kempten die schönste Zeit im Jahr. Wir haben<br />

Plätzchen gebacken (die man aber leider noch<br />

nicht essen durfte), und es wurden Bastelarbeiten<br />

angefertigt, wobei ich viel von meiner handwerk -<br />

lich geschickten Mutter lernen konnte. Einmal<br />

haben meine Eltern sogar ein komplettes Kas per -<br />

le theater aus Holz gebaut, mit Vorhang, Puppen<br />

und allem, was dazu gehört.<br />

An den Adventssonntagen wurden in den<br />

Abend stunden die Kerzen am Adventskranz an -<br />

ge zündet und Lieder gesungen. Höhepunkt dieser<br />

feierlichen Stunde war ein Engel, der vor dem<br />

Fenster herabschwebte und kleine Schokola den -<br />

päckchen bei sich trug. Dieser Engel war im normalen<br />

Alltag die große Puppe meiner Schwester,<br />

die nun in dieser Kostümierung von einem Nach -<br />

barn aus dem Obergeschoss am Band bis zu uns<br />

heruntergelassen wurde. Einmal von mir »enttarnt«,<br />

tauchte dieser »Engel« allerdings nie wieder<br />

auf. Ähnlich erging es dem Nikolaus, der am<br />

6. Dezember zusammen mit Knecht Ruprecht<br />

und dem Buch der guten und bösen Taten bei uns<br />

anklopfte. Auch er und sein Begleiter kamen nie<br />

mehr persönlich vorbei, als ich, kaum vierjährig,<br />

in ihnen meine beiden Onkel erkannt hatte.<br />

Der 24. Dezember verlief tagsüber besonders<br />

fad, da das Wohnzimmer wegen der Weihnachts -<br />

vorbereitungen für uns Kinder tabu war. In der<br />

Dämmerung gingen wir alle zum Friedhof, um<br />

das Weihnachtslicht zum Grab der Großeltern zu<br />

bringen. Der tief verschneite Friedhof mit den<br />

unzähligen Grablichtern war jedes Mal wieder ein<br />

bewegender Anblick, der sich tief bei mir eingeprägt<br />

hat. Wenn wir dann nach Hause zurückkehrten,<br />

war das Christkind bereits da gewesen,<br />

und die Bescherung konnte endlich stattfinden.<br />

Die Berichte der Künstler wurden<br />

von Annedore Cordes aufgezeichnet<br />

Probenfotos von der »Zauberflöte«: Stephanie Harke<br />

Giuseppe Verdi<br />

La Traviata<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Axel Kober INSZENIERUNG<br />

Folke Abenius BÜHNENBILD Toni Businger KOSTÜME<br />

Hans-Günter Willerscheidt CHOR Florian Csizmadia<br />

SPIEL LEITUNG Petra Müller<br />

Violetta Valéry Ha Young Lee · Flora Bervoix Maria<br />

Markina · Annina Katja Pieweck · Alfredo Germont<br />

Teodor Ilincai · Giorgio Ger mont Dalibor Jenis/George<br />

Petean (19.12.) · Gastone Paulo Paolillo · Il Barone<br />

Douphol Jan Buch wald · Il Mar quese d’Obigny Levente<br />

Páll · Il Dot tore Gren vil Wil helm Schwing hammer<br />

Giuseppe Chris Lysack · Un Domestico di Flora Steven<br />

Dorn Gifford/Ma riusz Koler · Un Com mis sionario Peter<br />

Veit/Gabor Nagy<br />

Aufführungen<br />

15. Dezember 20<strong>10</strong>,19.00 Uhr; 19. Dezember, 18.00 Uhr<br />

Debüt als Alfredo: Teodor Ilincai


OPER REPERTOIRE<br />

›DIE FLEDERMAUS‹ ›CARMEN‹<br />

Noch nie so gelacht<br />

Die »Fledermaus« kehrt zurück mit dem Schauspieler Gustav Peter Wöhler in der Rolle des Gefängniswärters Frosch<br />

n Wasser, Hafen, Schiffe und Werften prägen das<br />

Ge sicht der Stadt <strong>Hamburg</strong>. Die große Aus lauf -<br />

pa rade der Kreuz fahrtschiffe »Ham burg Cruise<br />

Days« lockte in diesem Jahr an einem Juliabend<br />

mehr als 150.000 Men schen in den Ham bur ger<br />

Hafen. So gesehen kommt einem die Idee des Re -<br />

gisseurs Hans Hollmann, die Ge schichte der »Fle -<br />

der maus« nicht wienerisch zu gestalten, sondern<br />

hanseatisch mit einem »Traum schiff«-Flair zu<br />

ver sehen, überhaupt nicht abwegig vor. Die<br />

Hand lung der Operette spielt auf einem Luxus -<br />

dampfer auf hoher See.<br />

Zwischen Ende 1873 und April 1874 arbeitete<br />

Johann Strauß an Text und Komposition seiner<br />

Operette »Die Fleder maus«. Dabei musste er<br />

zahlreiche Auf la gen der Zensurbehörden be rück -<br />

sichtigen und wurde wiederholt dazu angehalten,<br />

die Texte di ver ser Dialoge und Couplets zu verändern.<br />

Für die Ham burger Inszenierung, die im<br />

Jahr 1996 Premiere feierte, hat der Regisseur die<br />

Mög lich keit genutzt, in das erhaltene Zensur -<br />

buch der Urauf füh rung Ein blick zu nehmen, um<br />

einige der Stückpassagen, in denen auf tages po -<br />

litische Ereignisse angespielt werden kann, wieder<br />

einzufügen.<br />

Teilweise in neuer Besetzung kehrt die »Fle -<br />

der maus« im Dezember auf den Spielplan zu -<br />

rück. Dass Operette ihm liegt, hat Moritz Gogg<br />

bereits im vergangenen Sommer gezeigt, als er<br />

den Danilo in Harry Kupfers Insze nierung »Die<br />

lustige Wit we« gab. Überhaupt hat der österrei -<br />

chische Bari ton eine große Affinität zu Partien,<br />

die neben sängerischer Qualität ein hohes Maß<br />

an Schau spiel talent er fordern, wie er jüngst als<br />

16 | Journal 3<br />

Un glücks rabe Pros do cimo in Rossinis »Il Turco<br />

in Italia« wieder unter Be weis gestellt hat. Vor<br />

Weih nachten wird Moritz Gogg drei Mal als Ga -<br />

briel von Eisenstein auf der Bühne stehen.<br />

Seit 1991 gehört der gebürtige Augsburger<br />

Jür gen Sacher zum Ensemble der Staats oper und<br />

hat hier unzähligen Rollen des deutschen, italienischen<br />

und russischen Reper toires ein besonderes<br />

Profil verliehen; in den letzten <strong>Jahre</strong>n bei -<br />

spiels weise Herodes, David in den »Meistersin -<br />

gern«, Monostatos, Mime, Loge und dem Schrei -<br />

ber in Mussorgskijs »Cho wansch tschina«. Nun<br />

betritt er an der Dammtorstraße Operet ten-Neu -<br />

land, als Alfred in »Die Fleder maus«.<br />

Viktor Rud zählt gegenwärtig zu den vielbe -<br />

schäf tigten Sängern des Staats opernensembles. In<br />

der vergangenen und laufenden Spielzeit stand<br />

er u. a. als Alex Duval in der deutschen Erst auf -<br />

füh rung »Bliss« sowie als Sharp less, Prosdoci mo,<br />

Silvio und als Conte di Alma viva in Mozarts<br />

»Figaro« auf der Bühne. Im De zember wird der<br />

ukrainische Bariton zeigen, dass er auch die Wie -<br />

ner Ope rette schätzt, und in das (Fle der maus)-<br />

Kos tüm des Dr. Falke schlüpfen.<br />

Katerina Tretyakova wechselte in dieser Sai -<br />

son vom Internationalen Opern stu dio in das En -<br />

semble. Auch sie kann bereits auf einige Erfolge<br />

zurückblicken: seien es ihre Auftritte als Musetta<br />

oder Valencienne, ihre Inter pretationen der Em -<br />

ma in »Chowanscht schi na« und der Lucy in<br />

»Bliss« – Katerina Tretyakova macht immer eine<br />

gute Fi gur. Zum <strong>Jahre</strong>sende widmet sie sich zum<br />

ersten Mal der Adele und im März 2011 folgt<br />

dann das Debüt als Gilda in »Rigoletto«.<br />

Der neue Frosch in Hollmanns Inszenierung<br />

heißt Gustav Peter Wöhler. Mit dieser Partie<br />

knüpft der Schauspieler an die Ursprünge seiner<br />

Lauf bahn an, denn in den ersten <strong>Jahre</strong>n wurde er<br />

vor allem für komische Rollen eingesetzt. Der le -<br />

gendäre Peter Zadek war es, der ihm zum endgültigen<br />

Kar rieredurchbruch verhalf: »Peter Za -<br />

dek, dem ich meine größten Theater erlebnisse<br />

verdanke, sagte später, er hätte noch nie so gelacht<br />

wie bei mir. Das änderte mein Selbst bewusst -<br />

sein.« Heute ist Gustav Peter Wöhler in vielen<br />

Thea ter-, Kino- und Fernsehproduktionen zu<br />

sehen. Wenn er nicht vor der Kamera oder auf<br />

der Bühne steht, widmet er sich seiner zweiten<br />

Leidenschaft, der Musik. Mit seiner Gustav Peter<br />

Wöhler-Band in terpretiert er Klassiker aus Jazz,<br />

Pop, Rock und Reggae neu und feiert auch damit<br />

große Erfolge.<br />

Zu den weiteren Sängern, die in Strauß’ Meis -<br />

ter operette debütieren gehören Opern studio -<br />

mitglied Katharina Bergrath als Ida und Wilhelm<br />

Schwinghammer als Ge fängnis di rektor Frank.<br />

Letzt genannter konnte nach seinen Erfolgen als<br />

Ros sinischer Don Basilio, Sarastro, Le porello und<br />

mit verschiedenen Rollen in Brett Deans »Bliss«<br />

kürzlich einen weiteren hinzufügen: als Figaro in<br />

Mozarts gleich namiger Oper.<br />

Die übrigen Par tien werden erneut von<br />

Hellen Kwon (Rosa linde), Peter Galliard (Eisen -<br />

stein), Renate Sping ler (Orlofsky) und Frieder<br />

Stricker (Dr. Blind) interpretiert; die Musika -<br />

lische Leitung liegt in den bewährten Händen des<br />

österreichischen Dirigenten Alfred Eschwé.<br />

n AC


Johann Strauß<br />

Die Fledermaus<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alfred Eschwé INSZE NIERUNG<br />

Hans Hollmann BÜHNENBILD Hans Hoffer KOSTÜME<br />

Dirk von Bodisco CHOR Florian Csizmadia CHOREO-<br />

GRAFIE Donna Perilli SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />

Eisenstein Moritz Gogg/Peter Galliard (25., 29.12.) ·<br />

Rosalinde Hellen Kwon · Frank Wilhelm Schwing -<br />

hammer · Orlofsky Renate Spingler · Alfred Jürgen<br />

Sacher · Dr. Falke Viktor Rud · Dr. Blind Frieder<br />

Stricker · Adele Katerina Tretyakova· Ida Katharina<br />

Bergrath · Frosch Gustav Peter Wöhler<br />

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Aufführungen<br />

14., 17., 21., 25., 29. Dezember 20<strong>10</strong> um 19.00 Uhr<br />

Neue Gesichter präsentieren sich in den »Carmen«-Vor stellun gen zum<br />

<strong>Jahre</strong>swechsel: Als Chevalier de la Force in »Dialogues des Carmélites«<br />

gab er im Winter 2008 sein Debüt an der Ham burgischen Staatsoper, bei<br />

dem »Holländer«-Gast spiel in Edin burgh trat er als Erik auf, bei der Pre -<br />

miere »Die lustige Witwe« feierte er als Danilo einen großen Erfolg.<br />

Wenn Nikolai Schukoff am 27. Dezember als Don José die Bühne betritt,<br />

ist er in der Hansestadt längst ein Begriff.<br />

Seit dieser Spielzeit gibt es eine neue Sopranistin im Staatsopern-Ensem -<br />

ble: Mirjam Tola ist bisher als Tosca und Gräfin Almaviva in Mozarts<br />

»Figa ro« aufgetreten. Im Dezember fügt sie die Rolle der Micaëla zu<br />

ihrem stetig wachsenden <strong>Hamburg</strong>er Repertoire hinzu. Als Preisträger<br />

renommierter Wett bewerbe standen für Ryan McKinny schon früh die<br />

Türen vieler Opern häuser offen. Derzeit ist die Houston Grand Opera<br />

seine künstlerische Heimat. Darüber hinaus hatte er bereits Engage -<br />

ments an der Los Angeles Opera, der Deutschen Oper Berlin sowie an<br />

der Oper Leipzig. Am 27. De zember feiert der junge Amerikaner sein<br />

<strong>Hamburg</strong>debüt als Escamillo.<br />

Georges Bizet<br />

Carmen<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Lawrence Foster<br />

INSZENIERUNG nach Piero Faggioni BÜHNENBILD UND<br />

KOSTÜME nach Ezio Frigerio CHOR Florian Csizmadia<br />

SPIELLEITUNG Petra Müller<br />

Don José Nikolai Schukoff · Escamillo Ryan<br />

McKinny/Lauri Vasar (4., 7., 15.1.) · Remendado<br />

Jun-Sang Han · Dancaïro Dong-Hwan Lee · Zuniga<br />

Kyung-Il Ko · Moralès Moritz Gogg · Carmen Cristina<br />

Damian Micaëla Mirjam Tola · Frasquita Katharina<br />

Bergrath · Mercédès Ann-Beth Solvang<br />

Aufführungen<br />

27. Dezember 20<strong>10</strong>; 4., 7., 15. Januar 2011,<br />

um 19.00 Uhr<br />

Die Festtage in der Stifter-Lounge<br />

Erlesene kleine Speisenarrangements,<br />

das Beste aus der Region, in lukullischer<br />

Harmonie mit dem Feinsten aus dem<br />

Mittelmeerraum, möchten wir allen<br />

Gästen der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

während der Festtage in der<br />

Stifter-Lounge servieren.<br />

Die Fledermaus am 25.12. 20<strong>10</strong><br />

in der Einlassphase und in den beiden Pausen<br />

34.50 € je Person<br />

Kleine winterliche Vorspeisenkreationen<br />

Crèmiges Pot-eu-feu von der Gans<br />

in Royal truffée mit Trauben, kandierten<br />

Zitronen und Strohkartoffel Beignets<br />

Vanille Kipferl Terrine<br />

auf Prune Sauvage Zimtpflaumen<br />

mit einer unbeschreiblichen<br />

Nougatsauce à la Elster<br />

Das Weihnachtsoratorium 26.12. 20<strong>10</strong><br />

in der Einlassphase<br />

17.50 € je Person<br />

Kleine winterliche Vorspeisenkreationen<br />

Vanille Kipferl Terrine<br />

auf Prune Sauvage Zimtpflaumen<br />

mit einer unbeschreiblichen<br />

Nougatsauce à la Elster<br />

Der Nussknacker am 31.12.20<strong>10</strong><br />

Der Nussknacker am 01.01.2011<br />

in der Einlassphase und in der Pause<br />

28.50 € je Person<br />

Kleine winterliche Vorspeisenkreationen<br />

Crèmiges Pot-eu-feu von der Gans<br />

in Royal truffée mit Trauben, kandierten<br />

Zitronen und Strohkartoffel Beignets<br />

Vanille Kipferl Terrine<br />

auf Prune Sauvage Zimtpflaumen<br />

mit einer unbeschreiblichen<br />

Nougatsauce à la Elster<br />

Alle Getränke (außer Champagner)<br />

sind im Preis bereits enthalten.<br />

Kinder unter 14 <strong>Jahre</strong>n zahlen nur die Hälfte.<br />

Kontakt<br />

www.godionline.com<br />

staatsoperngastronomie@hamburg.de<br />

Tel 040/35019658<br />

Fax 040/35019659


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OPER UNTERM WEIHNACHTSBAUM<br />

FRÜHKÄUFER-RABATT BIS 31.12.<br />

www.adani.de<br />

OPERA STABILE<br />

AFTER WORK IM DEZEMBER UND JANUAR<br />

Es weihnachtet sehr<br />

n Alle <strong>Jahre</strong> wieder versüßen Sänger der Staats -<br />

oper die Vorfreude aufs Weihnachtsfest. Diesmal<br />

präsentieren neue Mitglieder des Opernstudios<br />

und des Ensembles weihnachtlich-winterliche<br />

Lieder. Dazu liest Kerstin Schüssler-Bach Ge -<br />

schich ten rund ums Fest.<br />

Schöne Bescherung<br />

Mit Juhee Min (Mezzosopran), Chris Lysack<br />

(Tenor), Paulo Paolillo (Tenor), Jongmin Park<br />

(Bass), François Salignat (Klavier) und Kerstin<br />

Schüssler-Bach (Moderation)<br />

<strong>10</strong>. Dezember, 18.00 Uhr<br />

Bitte nicht füttern!<br />

n Eine zoologische Exkursion unternimmt das<br />

Januar-After work: Zwischen Forelle und Murmel -<br />

tier, Katze und Dompfaff gibt es allerhand tierische<br />

Freunde zu besingen.<br />

Bitte nicht füttern!<br />

Ein tierisches Gesangs programm<br />

Mit Katerina Tretyakova (Sopran), Ann-Beth<br />

Solvang (Mezzosopran), Peter Galliard (Tenor),<br />

Moritz Gogg (Bariton) und Moshe Landsberg<br />

(Klavier)<br />

21. Januar, 18.00 Uhr<br />

Sängersalon<br />

mit Klaus Florian Vogt<br />

n Als Parsifal und Lohengrin war und ist Klaus<br />

Florian Vogt auf der Bühne der <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper zu sehen. Der Heldentenor aus Hol -<br />

stein ist seiner norddeutschen Heimat treu ge -<br />

blieben – obwohl er längst auf den großen<br />

Bühnen der Welt zu Gast ist. Über seinen spannenden<br />

Karriereweg vom Hornisten der Phil -<br />

harmoniker <strong>Hamburg</strong> bis zum Bayreuther Stol -<br />

zing und Lohengrin plaudert Klaus Florian Vogt<br />

mit Hans-Jürgen Mende.<br />

Sängersalon Klaus Florian Vogt<br />

6. Januar, 20.00 Uhr<br />

Französische Oper<br />

mit Jürgen Kesting<br />

n »Klar, sauber, distinkt, exakt« soll die Aus -<br />

sprache des gesungenen Worts sein – so forderte<br />

es Charles Gounod. Zur Neuinszenierung von<br />

Gounods beliebtester Oper »Faust« führt Stimm -<br />

papst Jürgen Kesting mit zahlreichen Tondoku -<br />

menten vor, wie dieses Gesangsideal in der französischen<br />

Oper mit Noblesse und Eleganz verfolgt<br />

wird.<br />

Jürgen Kesting<br />

Gounod und die französische Musik<br />

17. Januar, 19.30 Uhr<br />

Veranstaltungskalender Opera stabile<br />

N OVEMBER<br />

26.11. 18.15 Uhr Familieneinführung Le Nozze di Figaro<br />

28.11. 18.20 Uhr Einführung Chowanschtschina (OPS)<br />

29.11.-03.12.<br />

D EZEMBER<br />

9.30 u.11.30 Uhr Musikkontakte<br />

<strong>10</strong>.12. 18.00 Uhr Schöne Bescherung After work<br />

22.12. 18.30 Uhr Einführung Weihnachtsoratorium JOH (OPS)<br />

28.12. 18.15 Uhr Familieneinführung Nussknacker<br />

J ANUAR<br />

06.01. 20.00 Uhr Sängersalon Klaus Florian Vogt<br />

09.01. 16.15 Uhr Einführung Parsifal JOH<br />

12.01 16.20 Uhr Einführung Parsifal<br />

17.01.-20.01. <strong>10</strong>.00 u.11.30 Uhr Musikkontakte<br />

17.01. 19.30 Uhr Jürgen Kesting Gounod und die frz. Musik<br />

21.01. 18.00 Uhr Bitte nicht füttern! After Work<br />

21.01. 18.30 Uhr Einführung Nijinsky JOH (PB 3)<br />

23.01. 16.20 Uhr Einführung Parsifal (OPS)<br />

28.01. 18.00-21.00 Uhr Opernwerkstatt Faust (Fortsetz. 29.01.)<br />

OPS: Orchesterprobensaal<br />

JOH: Junge Opernfreunde <strong>Hamburg</strong><br />

PB 3: Probebühne 3<br />

n KSB


Das Opernrätsel Nr. 3 (<strong>Ballett</strong>)<br />

Im Zimmer am Ende des Ganges<br />

Öl – ja, das hat er sicher in rauen Mengen. Halb Texas<br />

gehört ihm wohl mittlerweile. Ob er noch kommt?<br />

Hoffentlich findet er überhaupt den Weg hier raus in die<br />

Wildnis. Dallas ist weit weg … Doch, doch, doch – er wird<br />

kommen, wird plötzlich dastehen. Ganz selbstverständlich,<br />

wie damals auf dem Boulevard in Miami: Am Heiligabend<br />

wird er mit seinem chromblitzenden Cadillac vorfahren und<br />

mich mitnehmen ans Meer. Und dann werden sie mich<br />

sehen an der Strandpromenade, all diese gewöhnlichen<br />

Leute und werden an sich herunter schauen und werden<br />

sich schämen, weil sie so schmutzig sind. Schön wie eh und<br />

je bin ich dann, strahlend schön, die »Weiße aus dem<br />

Wald«. Jung werde ich sein und Gott dankbar. Wie damals<br />

nach der Kirche – ja, was für ein Leben war das im Haus!<br />

Was war das für ein Traum! Und nun, nichts übrig davon<br />

außer totem Papier. Vater, Mutter, Margarete, kurz darauf<br />

Jessie, es wollte einfach kein Ende nehmen. Erst kamen die<br />

Ärzte, dann kam der Blumenschmuck – wir haben uns<br />

schließlich nicht lumpen lassen. Nein, auch der Tod ist nicht<br />

umsonst, aber wer sollte ihn bezahlen? Hypotheken,<br />

Schuldscheine, Hurerei, durchgebracht haben sie alles! Und<br />

das Sternchen ließ es sich in der Stadt gut gehen und amüsierte<br />

sich mit ihrem Neandertaler. Aber zeigt nur mit dem<br />

Finger auf mich, hab' es doch schließlich selbst getan: Er<br />

hat es damals nicht ausgehalten, war zu verletzlich, zu<br />

sanft. Ist dran zerbrochen. Danach wurde alles leer. Fremde<br />

kamen und gingen. Da waren die jungen Soldaten im<br />

Trainingslager vor der Stadt. Wenn sie gerufen haben, bin<br />

ich manchmal runter gegangen. Die schwerhörige alte Frau<br />

hat es nicht mitbekommen. Und da war dieser Junge, 17<br />

<strong>Jahre</strong> wohl alt … Nun, hatten sie nicht vielleicht sogar Recht<br />

mit ihrem Urteil, ich sei »moralisch nicht geeignet« für<br />

diese Anstellung? Ja, selbst im schäbigsten Hotel der Stadt<br />

wollte man sich meiner schließlich entledigen; die Leute<br />

müssen viel geredet haben. Aber der Spiegel sagt die<br />

Wahrheit: »Du bist 24!?« Es ist zu grelles Licht hier!<br />

Schwester? …<br />

Frage: Wie heißt die Person, die hier einen inneren Monolog<br />

führt? Und in welchem <strong>Ballett</strong> spielt sie die Hauptrolle?<br />

Senden Sie die Lösung bitte bis zum 20. Dezember 20<strong>10</strong> an<br />

die Redaktion »Jour nal«, Ham bur gische Staats oper, Postfach,<br />

20308 <strong>Hamburg</strong>. Mitar beiter der Hambur gischen Staats oper<br />

und ihre Ange hörigen sind leider nicht teilnahmeberechtigt.<br />

Der Rechts weg ist ausgeschlossen.<br />

Das können Sie gewinnen:<br />

1. Preis: Zwei Karten für »Cavalleria Rusticana/I Pagliacci«<br />

am 12. März 2011<br />

2. Preis: Zwei Karten für »Hommage aux Ballets Russes«<br />

am 25. März 2011<br />

3. Preis: Zwei Karten für »Aida« am 26. März 2011<br />

Das war beim letzten Mal die richtige Antwort:<br />

Herzog Blaubart; Jacques Offenbach/Paul Dukas/Béla Bartók<br />

Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.<br />

„DIE ZUKUNFT GEHÖRT<br />

GRIGOLO: SO SCHÖN<br />

UND LEIDENSCHAFTLICH<br />

WIE DER SMARTE<br />

ITALIENER HAT SCHON<br />

LANGE KEINER MEHR<br />

GESUNGEN“<br />

Tagesspiegel<br />

88697708352<br />

VITTORIO<br />

GRIGOLO<br />

DER ITALIENISCHE<br />

TRAUM-TENOR<br />

88697723842<br />

Das Debüt des jungen Römers am Londoner Covent Garden an<br />

der Seite von Anna Netrebko war eine Sensation. Nun beweist<br />

Vittorio Grigolo auf seiner CD mit beliebten italienischen Arien<br />

von Verdi, Donizetti und Puccini eindrucksvoll, was für eine großartige<br />

Stimme er hat.<br />

VITTORIO GRIGOLO<br />

15.1.2011 <strong>Hamburg</strong> Laeiszhalle<br />

Tickets unter: 01805–44 70* & www.deag.de<br />

präsentiert von<br />

&<br />

The<br />

*¤ 0,14/Min. max. ¤0,42/Min.<br />

aus dem Mobilfunknetz<br />

www.vittoriogrigolo.com<br />

BEAUTY OF OPERA<br />

DIE GANZE SCHÖNHEIT<br />

DER OPER AUF 2 CDS<br />

MIT DEN<br />

GROSSEN<br />

STARS<br />

DER OPER<br />

Interpretiert von Topstars wie<br />

Plácido Domingo, Rolando Villazón,<br />

Elīna Garanča, Anna Netrebko, Luciano<br />

Pavarotti, Juan Diego Flórez, Vesselina<br />

Kasarova, Angelika Kirchschlager<br />

und dem neuen Star am Opernhimmel,<br />

dem italienischen Tenor Vittorio Grigolo.<br />

www.sonymusicclassical.de


OPERA PICCOLA<br />

JUBILÄUM<br />

Christian Lange (Mitte) als Vater in »Dr. Popels fiese Falle« 2007<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>« – das sind 531 Kinder auf der Opernbühne, 371 Jugendliche im Orchester, <strong>10</strong> zeitgenössische Stücke von<br />

9 Kom ponisten – darunter 2 Uraufführungen –, 120 Vorstellungen und über 3.200 Stunden Proben. <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> Kinderoper nach dem einzigartigen<br />

Prinzip »Oper für Kinder. Oper mit Kindern«. Seitdem die <strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper die erfolgreiche Kinderopernreihe in der<br />

Spielzeit 2001/02 ins Leben gerufen hat, haben die fantasievollen Stücke jedes Jahr kleine und große Zuschauer begeistert. Kinder und<br />

Jugendliche zwischen 7 und 19 entschieden sich für die intensiven Proben mit den Künstlern der Staatsoper und standen bei den<br />

Aufführungen auf Kampnagel im Rampenlicht. Viele Kinder machten mehrmals mit, manchmal kamen auch Geschwister gemeinsam.<br />

Die Staatsoper forschte nach, was aus den Kindern von damals geworden ist und wohin sie der Weg nach der <strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>« führte.<br />

Fee und Anführer<br />

einer Jugendgang, Va -<br />

ter und Priester – für<br />

die <strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>« ist<br />

Christian Lange schon<br />

in viele verschiedene<br />

Rol len ge schlüpft. Vier Mal war der <strong>Hamburg</strong>er<br />

da bei. Zum ersten Mal machte er mit 13 bei »Oli -<br />

ver Twist« mit. Bühnenerfahrung hatte er vorher<br />

schon beim Musical »Der König der Löwen« ge -<br />

sammelt. Über eine Meldung in der Zeitung er -<br />

fuhr er von der Kinderoper, ging zum Vor singen<br />

– und wurde sofort genommen. »›Oliver Twist‹<br />

war meine erste Opernerfahrung«, erzählt Chris -<br />

tian. Er übernahm jedes Jahr größere Rollen und<br />

sang mit 17 zuletzt den Priester in Judith Weirs<br />

»Das Geheimnis der schwarzen Spinne«. Er stand<br />

jedoch nicht nur für die <strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>« auf der<br />

Bühne. Nach einem Auftritt in der Laeiszhalle war<br />

ihm klar: »Ich möchte Opern sänger werden!« Er<br />

nahm unter anderem bei Peter Galliard, En -<br />

semblemitglied der Staatsoper, Gesangsunter -<br />

richt und war Mit glied der Jugend opern-Akade -<br />

20 | Journal 3<br />

Christian Lange (18)<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>«<br />

mie. Nach dem Abi tur will er Ge sang studieren.<br />

Doch nicht nur klassische Musik begeistert den<br />

Achtzehn jäh rigen: Er schreibt eigene Popsongs,<br />

die er als Duo mit einem Freund am Klavier singt.<br />

Dafür wurden die beiden sogar schon mit Preisen<br />

ausgezeichnet. Der Staatsoper blieb er auch nach<br />

der Zeit bei der <strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>« verbunden: Als<br />

Komparse wirkte er bei »Aida« und »Chowansch -<br />

tschina« mit. Mehrmals im Monat besucht Chris -<br />

tian außerdem Vorstel lungen im Haus an der<br />

Damm torstraße. Er hat eine JugendCard, sodass<br />

er besonders günstig in die Oper kommt. »Und<br />

als Komparse«, freut er sich, »kann ich nun sogar<br />

die Generalproben sehen.«<br />

Sara-Maria Saalmann<br />

(20)<br />

»Bei der ›Opera <strong>piccola</strong>‹<br />

habe ich meine<br />

Leiden schaft für die<br />

Bühne entdeckt«, sagt<br />

Sara-Maria Saalmann.<br />

Bei der ersten Produktion – »Polli cino« 2002 –<br />

machte sie zum ersten Mal mit. Seitdem ist bei der<br />

heute Zwanzigjährigen viel passiert: Sie ist auf<br />

dem besten Weg, Opern sängerin zu werden. Ge -<br />

ra de hat sie ein Gesangs studium an der Ham bur -<br />

ger Hochschule für Musik und Theater begonnen.<br />

Und auch in der Jubiläumsspielzeit der<br />

<strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>« ist sie dabei: Sara-Maria übernimmt<br />

mit der Schnee königin in der gleichnamigen<br />

Neuproduktion die einzige Partie für eine<br />

Erwachsene.<br />

Mit sechs <strong>Jahre</strong>n begann Sara-Maria mit dem<br />

Singen. Seitdem sie klein ist, weiß sie, dass sie<br />

Sängerin werden will und setzte alles daran, ihren<br />

Berufswunsch zu verwirklichen. Sie sang in verschiedenen<br />

Kinderchören und trat mit den Als -<br />

terspatzen auch in der <strong>Hamburg</strong>ischen Staats -<br />

oper auf. Sogar kleine solistische Auftritte hatte<br />

sie bei Opern wie »Hänsel und Gretel« oder »Car -<br />

men«. Und vier Mal machte sie bei der <strong>»Opera</strong><br />

<strong>piccola</strong>« mit. »Dabei habe ich gemerkt, dass ich<br />

auf die Bühne will. Ich will spielen, in Rollen<br />

schlüpfen und auf der Bühne alles geben. Das ist<br />

mein Traum.« Das Singen sei ihr immer schon<br />

sehr wichtig gewesen, erzählt Sara-Maria. »Rich -<br />

tigen Gesangsunterricht habe ich aber erst spät<br />

genommen. Mein Gesangsunterricht waren die


Sara-Maria Saalmann als Cinderella<br />

Proben für die Kinderoper. Die Arbeit mit den<br />

Profis von der Staatsoper hat mir viel gebracht«,<br />

sagt Sara-Maria.<br />

Imanuel (20) und Marilucia (14) Aurich<br />

Eine musikalische Familie sind die Aurichs.<br />

Als Dreizehnjähriger ging Imanuel Aurich zum<br />

Vorsingen für die <strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>« und wurde für<br />

die Rolle des Prinzen in »Cinderella« besetzt. Mu -<br />

sik spielte in Imanuels Leben schon vorher eine<br />

große Rolle. Seit seinem fünften Lebensjahr singt<br />

er im Neuen Knabenchor <strong>Hamburg</strong>. Die zeitgenössischen<br />

Kinderopern seien eine schöne Ab -<br />

wechslung zum Repertoire seines Chores ge we -<br />

sen. »Außerdem habe ich bei der ›Opera picco la‹<br />

viele Freunde gefunden. Die Gruppe war fast wie<br />

eine Familie. Alle haben Musik gemacht, und die<br />

gemeinsamen Proben haben uns zusammengeschweißt.<br />

Die ›Opera <strong>piccola</strong>‹ hat meine Kind -<br />

heit bereichert.« Heute will Imanuel Schauspieler<br />

werden. Den Anstoß dazu hat die <strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>«<br />

gegeben: »Ich war sechzehn, als ich bei ›Dr. Po -<br />

pels fiese Falle‹ mitmachte. In diesem Alter denkt<br />

man über die Berufswahl nach. Der Re gisseur<br />

Michael Sturm sagte zu mir, ich sei dumm, wenn<br />

ich später nichts mit Schauspiel mache.« Die<br />

Verbindung von Theater und Musik hatte<br />

Imanuel schon immer besonders gut gefallen.<br />

Seit dem verfolgt er sein Ziel und will nach dem<br />

Zivildienst an Schauspielschulen vorsprechen.<br />

In Imanuels Fußstapfen tritt seine jüngere<br />

Schwester Marilucia. Sie ist jetzt 14 <strong>Jahre</strong> alt und<br />

macht zum dritten Mal bei der Kinderoper mit.<br />

»Durch meinen Bruder bin ich auf die ›Opera<br />

<strong>piccola</strong>‹ gekommen. Er hat zu Hause oft davon<br />

erzählt. Und ich liebe Singen und Schauspielen<br />

und bin deswegen zum Vorsingen gegangen.« Mit<br />

<strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>« 20<strong>10</strong>|11:<br />

Die zehnte Produktion in der Reihe<br />

<strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>« ist »Die Schneekönigin«<br />

von Pierangelo Valtinoni nach dem<br />

Märchen von Hans Christian Andersen.<br />

Premiere: 6. Februar 2011<br />

auf Kampnagel <strong>Hamburg</strong><br />

Weitere Vorstellungen vom 11. bis zum<br />

27. Februar 2011 freitags um 18.00 Uhr,<br />

samstags um 14.30 und 18.00 Uhr<br />

sowie sonntags um 16.00 Uhr<br />

Annalena (oben) und Katharina (unten; rechts im Bild) Tauck in<br />

»Der 35. Mai« rechts oben: Mariluca Aurich in »Pinocchio«,<br />

rechts unten: Imanuel Aurich als Prinz in »Cinderella«<br />

elf <strong>Jahre</strong>n machte sie bei »Pinocchio« mit und ist<br />

seitdem jedes Jahr dabei. »Ich habe durch die<br />

›Opera <strong>piccola</strong>‹ mehr Mut gefasst«, sagt Mari -<br />

lucia. »Ich traue mich, anderen zu sagen was ich<br />

denke. Und ich verstecke mich nicht mehr.« Auch<br />

in ihrem Alltag spielt Musik eine wichtige Rolle:<br />

»Ich singe sehr viel und höre den ganzen Tag<br />

Musik«. Außerdem ist sie Mitglied der Jugend -<br />

opern-Akademie. Marilucia kann sich auch vorstellen,<br />

später beruflich »etwas mit Musik« zu<br />

machen, »wenn es sich ergibt«. Wenn nicht,<br />

möchte sie Paläontologin werden.<br />

Katharina (24) (Foto)<br />

und Annalena (21)<br />

Tauck<br />

»Wenn ich nicht schon<br />

zu alt wäre, würde ich<br />

wieder mitmachen«,<br />

sagt die 24-jährige Ka -<br />

tha rina Tauck über die <strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>«. Sie stand<br />

zum ersten Mal bei »Cinderella« auf der Bühne.<br />

»Das Singen hat so viel Spaß gemacht, dass ich<br />

im Jahr danach wieder eine Rolle übernommen<br />

Der Vorverkauf beginnt am 1. Dezember<br />

20<strong>10</strong>. Karten (Kinder bis 14 <strong>Jahre</strong> 8,-€,<br />

Erwachsene 20,- €) sind erhältlich an der<br />

Tageskasse der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

(Tel: 040 – 35 68 68) und auf Kampnagel<br />

(Tel. 040 – 27 09 49 49), online unter<br />

www.staatsoper-hamburg.de<br />

oder www.kampnagel.de sowie an allen<br />

bekannten Vorverkaufsstellen.<br />

habe.« Schon vorher<br />

sang sie bei den Alster -<br />

spatzen und trat mit<br />

dem Kinderchor in der<br />

Staatsoper auf. Als sie<br />

mit siebzehn <strong>Jahre</strong>n bei<br />

der <strong>»Opera</strong> <strong>piccola</strong>« einstieg,<br />

gehörte sie schon<br />

zu den Älteren. »Es war<br />

eine spannende Erfah -<br />

rung, mit deutlich jüngeren Kindern zusammen<br />

so lange gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten.«<br />

Heute studiert Katharina Wirt schafts -<br />

ingenieurs wesen. »Ich hatte überlegt, Ge sang zu<br />

studieren, habe mich dann aber entschieden,<br />

Musik als Hobby beizubehalten.« Sie singt im<br />

Chor und geht öfter in die Oper. Musik spielt<br />

auch im Alltag ihrer drei <strong>Jahre</strong> jüngeren<br />

Schwester Annalena eine wichtige Rolle. »Seit -<br />

dem ich studiere, habe ich leider keine Zeit mehr,<br />

selber Musik zu machen«, erzählt sie. »Aber ich<br />

nehme mir jeden Tag eine Stunde, um Musik zu<br />

hören, auch viel Klassik.« Gemein sam mit ihrer<br />

Schwester war sie 2002 zum Vor singen für die<br />

Kinderoper gegangen und machte bei »Cin -<br />

derella« mit. »Die intensiven und häufigen Pro -<br />

ben waren auch stressig, aber es war eine un -<br />

glaublich tolle Erfahrung und eine schöne Zeit«,<br />

erzählt sie. »Stimmlich, aber auch vor allem<br />

menschlich habe ich mich dadurch weiterentwi -<br />

ckelt.« Annalena spielte be reits seit ihrem dritten<br />

Lebensjahr Geige und sang in verschiedenen<br />

Chören. »Zum Beruf wollte ich die Musik aber nie<br />

machen«, sagt sie. »Auf sehr ab strakte Weise spielt<br />

sie aber doch eine Rolle bei meinem Berufs -<br />

wunsch«. Annalena studiert Jura – und will sich<br />

spä ter auf Medien- und Musik recht spezialisieren.<br />

aufgezeichnet von Anja Bornhöft<br />

Gefördert von der <strong>Hamburg</strong>er Sparkasse<br />

und der Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper.<br />

Journal 3 | 21


JUNGE STAATSOPER<br />

DER RING DES NIBELUNGEN<br />

22 | Journal 3<br />

»Der ›Ring‹ für Einsteiger«<br />

Abschluss des Education-Programms zum <strong>Hamburg</strong>er »Ring des Nibelungen«<br />

»DER ›RING‹ FÜR EINSTEIGER«<br />

Schülerkonzert in der Staatsoper<br />

<strong>Hamburg</strong> im Rahmen des<br />

Education-Programms zum neuen<br />

<strong>Hamburg</strong>er »Ring des Nibelungen«<br />

Staatsoper <strong>Hamburg</strong><br />

ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius<br />

NDR Kultur<br />

Dirigentin: Simone Young<br />

Philharmoniker <strong>Hamburg</strong><br />

Mit Jennifer Wilson (Brünnhilde),<br />

Wolfgang Koch (Wotan/Alberich),<br />

Victor Lutsiuk (Siegmund,<br />

Siegfried), Katja Pieweck<br />

(Sieglinde), Ha Young Lee, Maria<br />

Markina und Ann-Beth Solvang<br />

(Rheintöchter)<br />

Freitag, 8. April 2011, 11.00 Uhr<br />

Großes Haus<br />

Karten: Schüler 5,00 €<br />

Erwachsene 7,00 bis 25,00 €<br />

Einzelkarten unter Telefon:<br />

040/35 68 68<br />

Bestellungen für Schulkassen:<br />

Fax 040/35 68 6<strong>10</strong><br />

e-Mail:<br />

schulen@staatsoper-hamburg.de<br />

www.staatsoper-hamburg.de<br />

www.ring-hamburg.de<br />

Mit einem großen Konzert für Kinder, Jugend -<br />

liche und ›Ring‹-Einsteiger schließen die Ham -<br />

burgische Staatsoper, die ZEIT-Stiftung Ebelin<br />

und Gerd Bucerius und NDR Kultur im nächs–<br />

ten Frühjahr ihr erfolgreiches Education-Pro -<br />

gramm ab. Seit 2008 begleiten die drei Part -<br />

ner die Neuinszenierung des <strong>Hamburg</strong>er<br />

»Ring des Nibelungen« mit spannenden<br />

Radio-Projekten, Workshops und eigenen<br />

Aufführungen. Am 8. April 2011 um 11.00 Uhr<br />

präsentieren Simone Young und die Philhar -<br />

moniker <strong>Hamburg</strong> mit dem Konzert »Der<br />

›Ring‹ für Einsteiger« die musikalischen<br />

Höhepunkte der Tetralogie wie das »Rhein -<br />

gold«-Vorspiel, Siegmunds »Winter stür me<br />

wichen dem Wonnemond«, Wotans Ab schied,<br />

die Schmiedelieder, Siegfrieds Rheinfahrt und<br />

Brünnhildes Schlussgesang. Karten für<br />

Schülerinnen und Schüler sowie für Schul -<br />

klassen gibt es bei der Staatsoper.<br />

Moderatoren von NDR Kultur und N-Joy Radio<br />

führen durch das zweistündige Konzert -<br />

programm mit den grandiosen Highlights aus<br />

dem »Ring«.<br />

»Der ›Ring des Nibelungen‹ eignet sich<br />

durch seine spannende Geschichte besonders<br />

für Jugendprojekte«, sagt Opernintendantin<br />

Simone Young. »Die mythische Welt Richard


»TuSch« und mehr<br />

Jugendarbeit beim HAMBURG BALLETT mit Indrani Delmaine<br />

Im Gymnasium Hamm bringen sich Schülerin nen und Schüler der Klasse <strong>10</strong> gegenseitig National -<br />

tänze aus ihrer Heimat bei, und der dortige Oberstufen-Kurs »Interkulturelle Kom munikation« be -<br />

sucht »Illu sionen – wie Schwa nensee«, macht einen Abstecher in die Werk stätten im Schlicks weg<br />

und interviewt die beiden Ersten Solisten Silvia Azzoni und Alexandre Riabko. In der Schule Gries -<br />

straße beschäftigen sich mehrere Klassen mit der Frage »Was ist <strong>Ballett</strong>?« und entwerfen eigene<br />

Bühnen bilder. Ein Oberstufen-Kurs des Gymnasiums in Mölln beschäftigt sich mit japanischen Farb -<br />

holz schnit ten und besucht eine Aufführung von John Neumeiers zweiteiligem <strong>Ballett</strong> abend »Flie ßende<br />

Welten« – so vielfältig, so interdisziplinär gestaltete sich im vergangenen Jahr die Jugend arbeit für<br />

das HAMBURG BALLETT. Betreut werden diese Projekte, die zum Teil im Rah men des Pro jektes »TuSch<br />

– Theater und Schule« der Körber-Stiftung und der Behörde für Schule und Berufsbildung organisiert<br />

sind, aber auch An schluss pro jekte oder eigenständige Ko operationen darstellen, von Indrani Delmaine.<br />

Sie entwickelt ge mein sam mit Schülern und Lehrerinnen Projekte über Tanz, die zwischen Theater<br />

und Schule, zwi schen Kunst, Handwerk und Bewegung, angesiedelt sind. Als ehemaliges Mitglied<br />

des HAMBURG BALLETT weiß sie, was sie vermitteln möchte: ihre Leidenschaft für den Tanz. In der<br />

ak tu el len Spiel zeit ist das Charlotte-Paulsen-Gymnasium offizielle »TuSch«-Schule des HAMBURG<br />

BALLETT. Geplant sind unter anderem Vor stel lungs- und Proben besuche, ein Blick hinter die Kulis sen<br />

der Staats oper und in das <strong>Ballett</strong>zentrum und natürlich Einführungen und Analysen unterschiedlicher<br />

<strong>Ballett</strong>e.<br />

Weitere Informationen unter www.tusch-hamburg.de<br />

Zur Kontaktaufnahme: indrani.delmaine@hamburgballet.de.<br />

Wagners beflügelt die Phantasie der Kinder<br />

und Jugend lichen. Bei den ersten drei Teilen<br />

haben sich die Schülerinnen und Schüler vor<br />

allem mit den Inhalten und der Geschichte<br />

des jeweiligen Stücks in eigenen kreativen<br />

Workshops auseinandergesetzt. Zum<br />

Abschluss des Education-Programms wollen<br />

wir jetzt mit einem großen Konzert den Fokus<br />

auf die Musik legen. Wir haben aus jeder Oper<br />

musikalische Höhepunkte ausgesucht, die sich<br />

für ›Ring‹-Einsteiger besonders eignen.«<br />

Simone Young wird das Konzert im Großen<br />

Haus selbst dirigieren. Als Sänger konnten<br />

Jennifer Wilson, Wolfgang Koch, Victor Lutsiuk<br />

und Katja Pieweck gewonnen werden, mit Ha<br />

Young Lee, Maria Markina und Ann-Beth<br />

Solvang sind auch die drei Rheintöchter aus<br />

der »Götterdämmerung« mit von der Partie.<br />

Indrani Delmaine bei ihrer Arbeit<br />

in der Schule Griesstraße.<br />

NACHT DER<br />

COUNTERTENÖRE<br />

I Barocchisti | Diego Fasolis Leitung<br />

Max Emanuel Cencic Countertenor<br />

Yuri Minenko Countertenor<br />

Matthias Rexroth Countertenor<br />

Xavier Sabata Countertenor<br />

Arien und Ausschnitte aus:<br />

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL<br />

Faramondo, Rinaldo, Serse,<br />

Agrippina, Arianna in Creta<br />

ANTONIO VIVALDI<br />

Bajazet, Orlando Furioso,<br />

Il Farnace, La Fida Ninfa<br />

CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK<br />

Paride ed Elene, Orfeo<br />

NICOLA PORPORA<br />

Iphigenia<br />

FRANCESCO MARIA VERACINI<br />

Adriano in Siria<br />

GIUSEPPE SARTI<br />

Armida e Rinaldo<br />

SAMSTAG, 11.12.20<strong>10</strong> | 20 UHR<br />

HAMBURG, LAEISZHALLE<br />

19 Uhr | Einführungsveranstaltung | Kleiner Saal<br />

WWW.NDR.DE/DASALTEWERK<br />

Foto: Janos Stekovics


LEUTE<br />

fotos »Götterdämmerung«: Jürgen Joost<br />

1 2<br />

3<br />

4 5<br />

6<br />

9<br />

24 | Journal 3<br />

7 8<br />

<strong>10</strong><br />

Drei Mal war sie Vio let ta<br />

Valéry: Im Novem ber kehrte<br />

Edita Grube rova für »La<br />

Traviata« an die Staatsoper<br />

zu rück und feierte ihr 40jähriges<br />

<strong>Hamburg</strong>er Büh -<br />

nen jubiläum. Nach der<br />

umjubelten Vor stel lung am<br />

8. No vem ber kam sie zu<br />

einer Signierstunde ins Par -<br />

kett-Foyer – über <strong>10</strong>0 Be su -<br />

cher standen ge duldig an,<br />

um ein Auto gramm der un -<br />

angefochteten Belcanto-<br />

Queen auf CDs, Pro gramm -<br />

heften und Fotos zu ergattern.<br />

NACH DER PREMIERE »GÖTTERDÄMMERUNG«<br />

Sir John Tomlinson (Hagen) und Regisseur Claus<br />

Guth (1) Prof. Manfred Lahnstein (ZEIT-Stiftung<br />

Ebelin und Gerd Bucerius) und Simone Young (2)<br />

Ursula Bruns, Dr. Hans-Heinrich Bruns und Wolf-<br />

Jürgen Wünsche (Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper) (3) Dr. Klaus von<br />

Dohnanyi mit Ruth Christine Guth (Mutter vom<br />

Regisseur Claus Guth) und Dr. Ulla Hahn (4) Detlef<br />

Meierjohann, Geschäftsführender Direktor der<br />

Staatsoper <strong>Hamburg</strong>, mit Monika Göring und<br />

Prof. Dr. Michael Göring (ZEIT-Stiftung Ebelin und<br />

Gerd Bucerius) (5) Christian Franz (Siegfried) und<br />

Wolfgang Koch (Alberich) (6) Prof. Manfred<br />

Lahnstein (ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius)<br />

und Sonja Lahnstein-Kandel (7) Schauspielerin<br />

Daniela Ziegler (8) Ulf Gehrckens (Aurubis AG) und<br />

Hans-Joachim Reh (9) Dr. Herlind Gundelach,<br />

Senatorin Wissenschaft und Forschung, und<br />

Prof. Dr. Dr. Hermann Reichenspurner (UKE<br />

Herzzentrum) (<strong>10</strong>).<br />

John Neumeier präsentiert Bilder seines Lebens<br />

Am 4. November stellte John Neumeier das Buch »John<br />

Neumeier. Bilder eines Lebens« (Siehe S. 7) von Horst Koegler<br />

vor. Michael Haentjes (Vorstand der Edel-AG) begrüßte den<br />

Inten danten des HAMBURG BALLETT in den Räumen des Edel-<br />

Verlages direkt an der Elbe. Im Gespräch mit der Tanz-Expertin<br />

Dorion Weickmann verriet dieser den Anwesen den seinen<br />

Favoriten unter den mehr als <strong>10</strong>0 Fotos im Buch: Er befindet<br />

sich auf Seite 41!


›Meine CD für die einsame Insel‹<br />

Katja Pieweck Mezzosopranistin<br />

Meine »einsame Insel« ist eigentlich eine Berghütte.<br />

Denn die Sommerferien verbringe ich zum großen Teil<br />

auf einer Alm im österreichischen Vorarlberg. Da gibt<br />

es allerdings keinen Strom – die CD-Sammlung lasse<br />

ich also zu Hause und genieße lieber die Stille in der<br />

Natur. Privat höre ich nur sehr selten Opernauf nah -<br />

men. Und wenn, dann gerne historische Mitschnitte,<br />

sie vermitteln soviel Wahrhaftiges, Ungeschöntes, da<br />

nehme ich gerne ein aufnahmetechnisches Manko in<br />

Kauf. Diese alten Dokumente sind ungeheuer textbezogen,<br />

warm und menschlich, nicht so poliert wie manch<br />

heutiges High-Tech-Produkt. Das gilt zum Beispiel für<br />

Wagners »Walküre« (1. Akt) in der legendären Wiener<br />

Aufnahme von 1935 unter Bruno Walter mit Lotte<br />

Lehmann und Lauritz Melchior (Allegria). Die Span -<br />

nung und Leidenschaft überträgt sich sofort. Lotte<br />

Lehmann war die Lehrerin von Judith Beckmann, bei<br />

der ich in <strong>Hamburg</strong> studiert habe. Wo ich mich jetzt<br />

gerade mit der Sieglinde beschäftige, höre ich mir ihre<br />

Interpretation natürlich besonders aufmerksam an.<br />

Das Ehrliche finde ich auch bei dem unverwechselbaren<br />

Timbre von Brigitte Fassbaender, von der ich<br />

besonders die Live-Aufnahme ihres Salzburger<br />

Schumann-Liederabends 1977 mit Erik Werba schätze<br />

(Orfeo). Wunderbar unmanieriert singt sie teilweise<br />

unbekanntere Lieder, von denen ich einige in mein<br />

Schumann-Programm übernommen habe.<br />

Noch eine Vokal-CD: Schuberts »Winterreise« mit dem<br />

kongenialen Gespann Matthias Goerne und Alfred<br />

Brendel live aus der Wigmore Hall (Polyhymnia 2003).<br />

Goernes Gesang ist unglaublich intensiv und nicht in<br />

erster Linie um Schönheit als Selbstzweck, sondern um<br />

Ausdruck bemüht. Deshalb habe ich mich gefreut, ihn<br />

in diesen Sommer mit der »Winterreise« beim<br />

Schleswig-Holstein Musikfestival gehört zu haben.<br />

Live erlebt habe ich beim Festival Mecklenburg-Vor -<br />

pommern auch ein Konzert des Beaux Arts Trio in der<br />

leider nicht mehr existierenden Besetzung Menahem<br />

Pressler, Daniel Hope und Antonio Meneses. Wie diese<br />

fantastischen Musiker sich die Bälle zuspielen, ist in<br />

der Einspielung mit Mendelssohns 1. Klaviertrio und<br />

Dvoˇráks Dumky-Trio (Warner Classics 2004) zu hören.<br />

Diese Vitalität ist einfach mitreißend!<br />

Leider nicht mehr persönlich erlebt habe ich Herbert<br />

von Karajan, dessen »Unvollendete« von Schubert mit<br />

den Berliner Philharmonikern zu meinen Favoriten ge -<br />

hört (Deutsche Grammophon 1965).<br />

Wie Schubert ist Schumann ein Komponist, der auch in<br />

seiner Instrumentalmusik oft vom Lied ausgeht. Zum<br />

Genießen und Sich-Fallen-Lassen höre ich daher Schu -<br />

manns Klavierkonzert mit Nikolaus Harnoncourt, Mar -<br />

tha Argerich und dem Chamber Orchestra of Europe<br />

(Elatus 1995). Stücke, die Schumann in der Fülle seiner<br />

Schaffenskraft zeigen, wie diese überschwengliche<br />

Interpretation uns beweist. Und für Autofahrten packe<br />

ich »ABBA Gold« ein. »The winner takes it all« oder<br />

»Thank you for the music« singe ich aus vollem<br />

Herzen mit. Wer von uns wollte nicht gerne Agnetha<br />

oder Annifred sein?<br />

Geschenkideen:<br />

Sammlerstücke!<br />

Zum Gedenken an<br />

den unvergessenen<br />

Fritz Wunderlich:<br />

Deluxe-Edition zum 80.Geburtstag<br />

mit 6 CDs mit Arien & Liedern, der<br />

Bonus-CD „Belcanto heißt Schöngesang“<br />

(eine Dokumentation als<br />

Hörbuch), einer Bonus-Vinyl-Single<br />

(A-Seite: Schubert, Wiegenlied D<br />

498; B-Seite: Meyer-Helmund, Gute<br />

Nacht, mein holdes süßes Mädchen)<br />

sowie einem 120-seitigen<br />

Buch mit bisher unveröffentlichten<br />

Fotos aus dem Privatarchiv der Familie<br />

Wunderlich.<br />

50 <strong>Jahre</strong> großes<br />

Festspielhaus Salzburg<br />

Wagner in<br />

Bayreuth:<br />

Preiswerte Neuaufl age der<br />

legendären Aufnahme aus<br />

dem Bayreuther Festspielhaus<br />

von 1966/67<br />

mit Gustav Neidlinger, Theo Adam,<br />

Kurt Böhme, Anja Silja, Gerd<br />

Nienstedt, Wolfgang Windgassen,<br />

Matti Talvela, Erwin Wohlfahrt,<br />

Annelies Burmeister, Hermin Esser,<br />

Orchester der Bayreuther Festspiele.<br />

Dirigent: Karl Böhm<br />

Ausgewählte Aufnahmen aus 50 glorreichen<br />

Festspieljahren auf 25 CDs, darunter 3 komplette<br />

Opern-Gesamtaufnahmen:<br />

1961 Mozart, Idomeneo (Kmentt, Grümmer, Lorengar, Haefl iger,<br />

Wien PO, Fricsay)<br />

2005 Verdi: La Traviata (Netrebko, Villazon, Hampson, Wien PO, Rizzi)<br />

2007 Tschaikowsky: Eugen Onegin (Mattei, Samuil, Kaiser, Furlanetto,<br />

Wien PO, Barenboim)<br />

Diese und eine große Auswahl weiterer interessanter und<br />

<br />

<br />

<br />

HANSE CD<br />

IM HANSE VIERTEL GmbH<br />

Telefon (040) 34 05 61/62<br />

Telefax (040) 35 38 53<br />

mail@hanse-cd.de<br />

www.hanse-cd.de


PHILHARMONIKER KONZERTE<br />

PHILHARMONIKER HAMBURG<br />

Mahler und Takemitsu, Neuwirth und Schumann<br />

Spannungsvolle Kombinationen und zwei philharmonische Debüts<br />

n Mit Gustav Mahlers Erster und Zweiter haben<br />

die Philharmoniker <strong>Hamburg</strong> unter Simone<br />

Young ihr Publikum in der ausverkauften Laeisz -<br />

halle bereits begeistert. Nun geht die Reise zu<br />

Mahlers Kosmos weiter: die 3. Sinfonie ist ein<br />

weite res Schlüsselwerk, das der junge Komponist<br />

wäh rend seiner <strong>Hamburg</strong>er Zeit konzipierte. Wie<br />

schon die Zweite vereint auch das Nachfolgestück<br />

die menschliche Stimme mit dem Klang eines<br />

riesigen Orchesters. Hier ist es ein Altsolo mit der<br />

rätselhaft raunenden Prophezeiung »O Mensch,<br />

gib acht!« aus Nietzsches »Also sprach Zara thus -<br />

tra«. Die finnische Mezzosopranistin Lilli Paasi -<br />

kivi, an der Staatsoper auch als Fricka im »Ring«<br />

bekannt, wird das musikalische Misterioso in<br />

geheimnisvolle Töne bannen. Mit dem kindlichkecken<br />

Chor »Es sungen drei Engel« griff Mahler<br />

wieder auf die Volkslied-Welt der Sammlung<br />

»Des Knaben Wunderhorn« zurück. Die Ham -<br />

bur ger Alsterspatzen und die Damen des NDR<br />

Chors und des Staatschors Latvija übernehmen<br />

die Engelsstimmen und erzählen von der<br />

»himm lischen Freud’«, die alle schmerzlichen<br />

Brüche heilt. Botschaften vom Himmel senden<br />

26 | Journal 3<br />

4. Philharmonisches Konzert<br />

Simone Young Dirigentin<br />

Lilli Paasikivi Alt<br />

<strong>Hamburg</strong>er Alsterspatzen,<br />

NDR Chor, Staatschor Latvija<br />

Toru Takemitsu<br />

Signals from Heaven I & II<br />

Gustav Mahler<br />

Sinfonie Nr. 3 d-Moll<br />

für Altsolo, Knaben- und Frauenchor und<br />

großes Orchester<br />

19. Dezember, 11.00 Uhr,<br />

20. Dezember, 20.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung mit Kerstin Schüssler-Bach am<br />

Sonntag um <strong>10</strong>.15 Uhr im Studio E und am<br />

Montag um 19.15 Uhr im Kleinen Saal<br />

www.mahler-in-hamburg.de<br />

auch Toru Takemitsus »Signals from Heaven«: Die<br />

kurzen, fanfarenhaften und sanften Minia turen<br />

für Blechbläser hat Simone Young als atmosphärische<br />

Brücke vor die kosmischen Dimen -<br />

sionen der Dritten gesetzt.<br />

Auch im 5. Philharmonischen Konzert »mahlert«<br />

es – allerdings etwas versteckter. Die Österreicherin<br />

Olga Neuwirth hat sich 1999 mit »Cli -<br />

na men/Nodus« auf Mahlers Sechste bezogen.<br />

Das wie eine Schlingpflanze wuchernde Werk der<br />

jungen Starkomponistin lockt in ein schillerndes<br />

Labyrinth der Traditionen. Mahler lugt auch in<br />

Schumanns beliebteste Sinfonie, die »Rhei ni -<br />

sche«, hinein. Denn als stets um Deut lichkeit<br />

bemühter Dirigent hat Mahler an Schu manns<br />

Sinfonien einige klangliche »Ver besse rungen«,<br />

sogenannte Retuschen, vorgenommen. Der<br />

österreichische Dirigent Christian Arming, einer<br />

der gefragtesten Dirigenten der jungen Ge ne -<br />

ration, wird sich mit diesem Programm bei den<br />

Philharmonikern vorstellen. Unterstützt wird er<br />

dabei von einer bekannten <strong>Hamburg</strong>er Größe:<br />

der Pianistin Lilya Zilberstein. Die Russin lebt an<br />

der Alster und reist von hier aus zu den großen<br />

Konzertmetropolen der Welt. Auch sie gibt ihr<br />

Debüt bei den Philharmonikern mit Beethovens<br />

3. Klavierkonzert. Das heroische Werk schlägt<br />

eine neue Seite in der Geschichte des Solo kon -<br />

zerts auf. Für die jüngsten Konzert be sucher gibt<br />

es wieder die beliebte Kinderein führung mit<br />

Konzertpädagogin Anne Heyens: Im Familienan -<br />

ge bot zahlen zwei Erwachsene nur je € 23,- für das<br />

ganze Konzert, der Nachwuchs ist mit € 2,- dabei<br />

und bekommt eine Extra-Ein führung in Schu -<br />

manns »Rheinische« während der ersten Kon -<br />

zert hälfte.<br />

Unter dem Motto »Italienische Serenade«<br />

steht das 3. Kammerkonzert. Mitglieder der<br />

Philharmoniker <strong>Hamburg</strong> haben ein erlesenes<br />

Programm zusammengestellt. Hugo Wolfs wunderschöne<br />

»Italienische Serenade« gibt das<br />

Thema vor: ein Streichquartettsatz wie ein sommerlicher<br />

Aperitif! Auch Mozarts Oboenquartett<br />

und das Oboenquintett des böhmischen Beet -<br />

hoven-Freundes Anton Reicha bietet entspannte,<br />

serenadenhaft heitere Musik. Béla Bartóks 4.<br />

Streich quartett greift den Sere naden gedanken im<br />

langsamen Satz auf: Eine nächtliche Naturwelt<br />

aus unendlich fein abgestuften Klängen breitet<br />

sich mit abwechslungsreichen Spieltechniken<br />

aus. Von der »zivilisierten« Kunstmusik zur na -<br />

tur haften Volksmusik schlägt Bartóks Meister -<br />

werk einen spannungsvollen Bogen.<br />

KERSTIN SCHÜSSLER- BACH<br />

Olga Neuwirth<br />

5. Philharmonisches Konzert<br />

Christian Arming Dirigent<br />

Lilya Zilberstein Violine<br />

Clinamen/Nodus<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37<br />

Robert Schumann<br />

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97<br />

(»Rheinische«) mit Orchesterretuschen<br />

von Gustav Mahler<br />

16. Januar, 11.00 Uhr, 17. Januar,<br />

20.00 Uhr, Laeiszhalle, Großer Saal<br />

18. Januar, 20.00 Uhr<br />

Friedrich-Ebert-Halle Harburg<br />

Einführung mit Nadine Hellriegel<br />

jew. 45 Min. vor Konzertbeginn<br />

im Kleinen Saal<br />

Kindereinführung zur »Rheinischen« mit<br />

Anne Heyens am 16.01. um 11.00 Uhr<br />

im Kleinen Saal<br />

3. Kammerkonzert<br />

Italienische Serenade<br />

W.A. Mozart<br />

Oboenquartett F-Dur KV 370<br />

Béla Bartók<br />

Streichquartett Nr. 4 Sz 91<br />

Hugo Wolf<br />

Italienische Serenade für Streichquartett<br />

Anton Reicha<br />

Quintett F-Dur op. <strong>10</strong>7 für Oboe und<br />

Streichquartett<br />

Mitglieder der Philharmoniker <strong>Hamburg</strong><br />

Nicolas Thiébaud Oboe<br />

Tuan Cuong Hoang Violine<br />

Dorothee Gocht Violine<br />

Liisa Weigold Viola<br />

Olivia Jeremias Violoncello<br />

30. Januar, 11.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal


2. Sonderkonzert<br />

Salut!<br />

Das <strong>Hamburg</strong>er<br />

Silvesterkonzert<br />

Simone Young Dirigentin und Moderation<br />

Mélissa Petit Sopran<br />

Juhee Min Mezzosopran<br />

Dániel Ember Horn<br />

Überraschungsprogramm<br />

mit Werken der Jubilare 2011<br />

Mit Highlights aus berühmten<br />

Filmmusiken, Impressionen aus Oper und<br />

Konzert und spannenden Raritäten der<br />

Neuen Musik<br />

31. Dezember, 11.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

n Die Schatzsuche zu Silvester führt Simone Young wieder in<br />

die Gefilde der Musikwelt-Jubilare: Mit ihrem Tribut an die<br />

Gedenktage des anbrechenden Neuen <strong>Jahre</strong>s hat sie die beliebte<br />

Tradition der <strong>Hamburg</strong>er Silvesterkonzerte weitergeführt<br />

und neu belebt. Das traditionell streng geheime Programm<br />

beschert den Musikfreunden auch für diesen besonderen Tag<br />

aus gefallene Entdeckungen. Diesmal sind ebenfalls drei junge<br />

So lis ten zu erleben: Der philharmonische Solohornist Dániel<br />

Ember, frischgebackener Preisträger des renommierten ARD-<br />

Musikwettbewerbs, verbeugt sich vor einem großen Geburts -<br />

tagskind seiner Zunft. Die Opernstudio-Mitglieder Mélissa<br />

Petit und Juhee Min entzücken mit einer beliebten Kostbarkeit<br />

aus dem französischen Repertoire, das jeder – aber wirklich<br />

jeder! – aus der Werbung kennt und uns in exotische Regionen<br />

führt.<br />

Nach Osten lenken auch zwei Komponisten des 20. Jahr -<br />

hunderts ihre Blicke – einer von ihnen bestieg dafür sogar<br />

einen berühmten Zug und landete damit einen Evergreen der<br />

Film musik. Soundtracks von berühmten Streifen sind auch aus<br />

den USA zu hören. Deutsche Klassiker und italienische Spätro -<br />

man tik, aber auch Neue Musik aus Lettland und England sind<br />

die weiteren Zutaten von Simone Youngs spritzigem Silvester-<br />

Cocktail, den sie natürlich auch wieder mit charmanter Mode -<br />

ration darreichen wird.<br />

BRAHMS’<br />

ERSTE<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 2<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 8<br />

aus <strong>Hamburg</strong><br />

Tradition und Moderne begegnen sich auf der neuen CD<br />

der Philharmoniker <strong>Hamburg</strong> mit Simone Young. Die ehrwürdige<br />

Laeiszhalle bietet die Bühne für eine Einspielung<br />

der Ersten Sinfonie von Johannes Brahms in audiophiler, hochauflösender<br />

SACD-Technik mit den traditionsreichen Philharmonikern<br />

<strong>Hamburg</strong>, die in den letzten <strong>Jahre</strong>n mit ihren Einspielungen der<br />

Bruckner-Sinfonien in den Urfassungen Furore gemacht haben.<br />

Unter Leitung seiner Chefdirigentin Simone Young gelingt es dem<br />

Orchester hier, traditionellem Repertoire neue, spannende Sichtweisen<br />

abzugewinnen.<br />

Außerdem erhältlich:<br />

OC 614<br />

2 SACDs · OC 638<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 3<br />

Die Diktion ist klar, die<br />

Dramaturgie stimmt,<br />

musiziert wird schlank,<br />

nie pauschal … ein<br />

aufregendes Hörerlebnis<br />

und eine Entdeckung!<br />

Klassik heute<br />

www.oehmsclassics.de · im vertrieb von harmonia mundi<br />

OC 624<br />

1SACD · OC 675<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 4<br />

OC 629


HINTER DEN KULISSEN<br />

SPIELLEITUNG<br />

n Auf der Bühne herrscht das übliche bunte Trei -<br />

ben: Papageno rumpelt mit seinem Vogel käfig<br />

durch die Gegend, Tamino sucht seine Pamina,<br />

aus dem Hintergrund dröhnt Sarastros mächtige<br />

Stimme. Alles wie in einer echten »Zauber -<br />

flöten«-Vorstellung. Außer, dass aus dem Graben<br />

kein Orchester, sondern ein einsamer Flü gel tönt.<br />

Und im Zuschauerraum herrscht gähnende Leere<br />

– nur in der zwölften Parkett reihe zeichnen sich<br />

die Silhouetten zweier Men schenköpfe ab: Am<br />

Regietisch, mit einem Stapel Papier und halbvoller<br />

Wasserflasche, sitzen ein junger und ein mittelalter<br />

Herr und verfolgen das Geschehen da<br />

vorne. Dem älteren von beiden ist die Konzen -<br />

tration besonders deutlich anzusehen: Wie ein<br />

Fußballtrainer, der den Ball am liebsten selber<br />

reinschießen würde, macht er unbewusst manche<br />

Bewegungen der Sänger mit – zum Bei spiel, als<br />

Pamina den Dolch zückt und von der einen Hand<br />

in die andere nimmt.<br />

28 | Journal 3<br />

Wir haben Glück mit unserem Beruf<br />

250 Mal ging die beliebte Freyer-Inszenierung der »Zauberflöte« bereits über die <strong>Hamburg</strong>er Bühne. Und sie ist immer<br />

noch erstaunlich gut in Schuss, wie der Journalist Marcus Stäbler bei einem Vorstellungsbesuch im letzten Winter feststellte.<br />

Grund genug, Ursachenforschung zu betreiben und den verantwortlichen Spielleiter Wolfgang Bücker zu befragen.<br />

Marcus Stäbler wurde bei seinem Probenbesuch von der jungen Fotografin Stephanie Harke begleitet.<br />

Als die Augen sich an das Dunkel gewöhnt<br />

haben, sieht man etwas klarer: Es ist Wolfgang<br />

Bü cker, Spielleiter der Staatsoper, der da keinen<br />

Blick von der Bühne wendet, neben ihm sein junger<br />

Kollege Holger Liebig. Wir dürfen bei einer<br />

so genannten Klavier-Technik-Probe dabei sein<br />

– kurz vor der Wiederaufnahme der »Zauber -<br />

flöte«, mit einigen Umbesetzungen.<br />

Die beiden Herren in der zwölften Reihe sind<br />

die Chefs. Meistens schauen sie schweigend zu,<br />

manchmal macht sich einer von beiden Notizen<br />

oder flüstert dem anderen was ins Ohr.<br />

Aber dann wird’s urplötzlich richtig laut.<br />

»BAAAAM! Zu SPÄT!!« ruft Bücker nach links. Da<br />

hätte der Priester nämlich eigentlich schon längst<br />

auf die Trommel hauen sollen. Also noch mal<br />

zurück das Ganze, zweiter Anlauf. Aber: »Nee, jetzt<br />

war es zu früh!«. Beim dritten Mal klappt’s dann.<br />

Die Argusaugen und -ohren des Spielleiters<br />

registrieren jedes Detail. »Das ›Zurück‹ muss bitte<br />

lauter sein«, sagt er. Aber dafür muss man nicht<br />

extra abbrechen. Einmal gibt’s allerdings noch ein<br />

kleines Donnerwetter, diesmal für die Bühnen -<br />

technik. Bücker greift sich das Mikro. »Hey, was<br />

machen denn die – das Seil wieder runter, das<br />

Stück ist noch nicht zu Ende!« Der kleine Anpfiff<br />

verfehlt nicht seine Wirkung. Danach läuft der<br />

Rest wie am Schnürchen.<br />

Im Anschluss an den Durchlauf gibt’s noch<br />

eine Nachbesprechung, für die alle Sänger sich<br />

auf der Bühne versammeln. Zunächst ein allgemeines<br />

Fazit von Bücker: »Am Anfang wart ihr<br />

noch etwas nervös, da hat irgendwas gehakt, aber<br />

dann wurde es sehr gut. Auch die langsamen Sze -<br />

nen funktionieren jetzt.« So viel an alle. Dann<br />

kommen noch ein paar individuelle Hinweise,<br />

zum Beispiel an Lauri Vasar, den Papageno. »Das<br />

Rauffliegen auf die Bühne war gar nichts. Das sah<br />

aus wie ein flügellahmer Albatros!«.<br />

Hahaha. Großes Gelächter, auch vom Ge -


scholtenen – Bücker weiß, wie man die Sänger<br />

ansprechen muss und kann virtuos zwischen<br />

energischem und lockerem Ton und verschiedenen<br />

Jargons hin- und herschalten. Der Priester,<br />

der nicht so gut Deutsch versteht, bekommt seine<br />

Anweisung zum Beispiel zweisprachig-eindeutig:<br />

»It has to be more subito!«.<br />

Nach einer guten Viertelstunde weiß jeder,<br />

was bei der Aufführung noch anders laufen muss.<br />

Zeit für ein munteres Gruppenfoto mit Spiel -<br />

leiter: Die Sänger wissen, was sie an ihm haben<br />

und nehmen ihn gern in die Mitte.<br />

Kurz vor zehn ist dann Zeit für unser Inter -<br />

view. Dabei gehts natürlich erstmal um die mittlerweile<br />

schon legendäre »Zauberflöte«, die wir<br />

eben erlebt haben. Seit beinahe 30 <strong>Jahre</strong>n ist die<br />

Inszenierung von Achim Freyer jetzt schon im<br />

Pro gramm der Staatsoper <strong>Hamburg</strong>; die 250.<br />

Vorstellung steht kurz bevor – und Bücker war<br />

von Anfang an dabei! »Ich glaube, ich habe wirklich<br />

jede Vorstellung gesehen«, sagt er. Unglaub -<br />

lich! »Aber anders geht’s auch nicht. Man kann<br />

sonst nicht beurteilen, was die Sänger anders<br />

machen, was wirklich in der Aufführung funktioniert<br />

und was nicht.«<br />

Nach so vielen <strong>Jahre</strong>n und Abenden kennt er<br />

die Inszenierung natürlich im Schlaf – aber langweilig<br />

wird’s erstaunlicherweise trotzdem nicht.<br />

Wolfgang Bücker – ein freundlicher Mann mit<br />

graumeliertem Schnäuzer und dezent norddeutschen<br />

Vokalfärbungen – hat immer noch großen<br />

Spaß mit dem Stück. »Oh ja! Es sind ja immer<br />

wieder neue Darsteller, und jeder bringt etwas<br />

Eigenes mit. Außerdem ist das Stück so reich, dass<br />

man immer wieder etwas Neues entdeckt.«<br />

Dieses Neue und Eigene der Sänger in das<br />

bestehende Konzept zu integrieren, damit sich die<br />

Inszenierung nicht abschleift und mau wird –<br />

darin besteht die Hauptaufgabe eines Spielleiters.<br />

»Das ist schon eine Gratwanderung: Man muss<br />

einerseits etwas verändern und will das auch, aber<br />

trotzdem soll ja andererseits die Spielweise und<br />

der Geist der Aufführung erhalten bleiben.«<br />

Für die Wiederaufnahme der »Zauberflöte«<br />

hatte Bücker diesmal drei Wochen Zeit – aber die<br />

waren auch nötig. »Außer Papageno, Pamina und<br />

Sarastro waren fast alle Partien neu besetzt, da ist<br />

natürlich viel zu tun, weil das ganze Gerüst be -<br />

troffen ist. Wenn man nur zum Beispiel einen<br />

Tamino neu dabei hat, kann man sich auf ihn<br />

konzentrieren, das ist dann etwas einfacher.«<br />

Aber die Sänger ziehen alle hochkonzentriert<br />

mit und fügen sich relativ einfach in den Gestus<br />

der Aufführung ein – das war in der Anfangszeit<br />

keinesfalls selbstverständlich, wie sich Bücker er -<br />

innert. »Der einfache, teilweise etwas formalis -<br />

tische Stil der Inszenierung – die damals übrigens<br />

aus der Not geboren wurde, weil der Schnür -<br />

boden nicht funktionierte – ist nicht immer einfach<br />

zu vermitteln gewesen. Das mit Ausdruck zu<br />

füllen, ist nicht jedem gegeben, da muss man sich<br />

schon drauf einlassen. Und ob da Sperren oder<br />

Blockaden sind, merkt man beim Proben natürlich.«<br />

Mit solchen Blockaden umgehen zu können,<br />

gehört zu den wichtigsten Anforderungen<br />

seines Berufs, sagt Bücker. »Konfrontation kann<br />

zwar manchmal produktiv sein, um eine Span -<br />

nung zu erzeugen – aber wenn es an die Substanz<br />

geht, kommt man nicht weiter. Die Sänger müssen<br />

sich ja wohlfühlen in der Vorstellung, sonst<br />

funktioniert die Stimme gar nicht. Und prinzipiell<br />

will ja auch jeder das Optimale aus sich he -<br />

rausholen. Aber es gibt eben Grenzen, die bei dem<br />

einen schon sehr früh und bei der anderen erst<br />

sehr spät anfangen. Es erfordert natürlich eine<br />

gewisse Geschicklichkeit und eine gute Men -<br />

schen kenntnis, um zu erkennen, wo die sind, und<br />

ob ich mich grade in etwas verbeiße, oder ob es<br />

schlauer wäre, etwas zu umschiffen. Aber das<br />

lernt man auch über die <strong>Jahre</strong>.« Als Spielleiter<br />

kommt es also neben der fachlichen Kompetenz<br />

vor allem auf die richtige Mischung aus Einfüh -<br />

lungs- und Durchsetzungsvermögen an. Beson -<br />

ders kritisch wird es, wenn jemand – zum Beispiel<br />

bei einer kurzfristigen Absage – einspringt und<br />

nur wenig Zeit bleibt. »Es kann ja schon passieren,<br />

dass von mittags auf abends ein neuer Sänger<br />

kommt. Da muss man dann selektieren und sehr<br />

genau überlegen, was ist wirklich wichtig, und<br />

was kann ich zur Not weg lassen.«<br />

Bei solchen Entscheidungen hilft ihm seine<br />

reiche Erfahrung weiter: Bücker ist mit allen<br />

Theater wassern gewaschen und kennt die verschiedenen<br />

Perspektiven. Vor seiner Zeit als Spiel -<br />

leiter hat er nicht nur Klarinette gespielt, sondern<br />

war auch selber Schauspieler, bevor er dann<br />

durch die Begegnung mit Götz Friedrich für die<br />

Regie entflammt wurde. »Dieser Realismus, wie<br />

man ihn etwa an der Komischen Oper erleben<br />

konnte, war damals noch ganz neu – das fand ich<br />

sehr spannend!«<br />

Bücker war zunächst in Bremen und hat dann<br />

auch als Spielleiter in <strong>Hamburg</strong> noch nebenbei<br />

selber inszeniert oder Inszenierungen exportiert.<br />

»Das war schon eine tolle Erfahrung, Mozarts ›La<br />

Clemenza di Tito‹ in Tokyo zu machen, oder den<br />

›Lohengrin‹ in Barcelona. Und natürlich erinnere<br />

ich mich noch sehr gut an die ›Manon‹ im Lon -<br />

doner Covent Garden mit Plácido Domingo und<br />

Kiri Te Kanawa – die Arbeit mit solchen Sängern<br />

vergisst man natürlich nicht.«<br />

Aber auch die alltägliche Arbeit auf den Pro -<br />

be bühnen macht Wolfgang Bücker noch im mer<br />

große Freude. »Jede einzelne Probe ist wichtig.<br />

Denn sobald einem die Inszenierung nur einmal<br />

entgleitet – vielleicht, weil zu wenig Zeit war – ist<br />

es wahnsinnig schwer, das Rad zurück zu drehen,<br />

vor allem bei Ensemblestücken. Man muss also<br />

immer voll bei der Sache sein. Und wenn man<br />

erstmal in einem Stück richtig drin steckt, ist es<br />

völlig egal, ob man das Stück oder die spezielle<br />

Inszenierung vielleicht gar nicht so sehr mochte.<br />

Denn man hört nie auf zu lernen – in welchem<br />

Beruf ist das schon so? Wir Theaterleute haben<br />

wirklich ein wahnsinniges Glück mit unserem<br />

Beruf, weil wir in einer ganz eigenen Welt arbeiten,<br />

in der jeder seine Freude haben kann.«<br />

Marcus Stäbler arbeitet u. a. für den NDR, das <strong>Hamburg</strong>er<br />

Abendblatt, die Neue Zürcher Zeitung und das Fachmagazin<br />

Fono Forum.<br />

Journal 3 | 29


Der Spielplan Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

November, Dezember<br />

25 DO<br />

26 FR<br />

27 SA<br />

28 SO<br />

30 DI<br />

1 MI<br />

2 DO<br />

4 SA<br />

5 SO<br />

7 DI<br />

8 MI<br />

9 DO<br />

<strong>10</strong> FR<br />

11 SA<br />

30 | Journal 3<br />

Madama Butterfly*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30–22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VB<br />

Le Nozze di Figaro*<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis<br />

89,– | B | Fr2 | VB<br />

Madama Butterfly*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30–22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa1<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Chowanschtschina*<br />

Modest P. Mussorgskij<br />

19.00–22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | VTg1 | VB<br />

<strong>Ballett</strong>-Werkstatt<br />

Chopin Dances<br />

Leitung John Neumeier<br />

Benefiz zu Gunsten von<br />

<strong>Hamburg</strong> Leuchtfeuer<br />

11.00 Uhr | €4,– bis 46,– | FD<br />

2. Kammerkonzert<br />

11.00 Uhr | €8,– bis 18,–<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

Le Nozze di Figaro*<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VB<br />

Madama Butterfly*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30–22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Mi1 | VB<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VB<br />

Bühne frei !<br />

Ensemblekonzert<br />

20.00 Uhr | €7,– bis 35,– | L<br />

<strong>Ballett</strong><br />

Premiere A<br />

Chopin Dances<br />

Frédéric Chopin<br />

18.00 Uhr | €6,– bis 158,– | P<br />

PrA<br />

<strong>Ballett</strong><br />

Premiere B<br />

Chopin Dances<br />

Frédéric Chopin<br />

19.30 Uhr | €4,– bis 79,– | C<br />

PrB<br />

Kinder/Schulvorstellung<br />

Hänsel und Gretel*<br />

Engelbert Humperdinck<br />

12.00–14.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Do1 | VB<br />

<strong>Ballett</strong><br />

Chopin Dances<br />

Frédéric Chopin<br />

19.30 Uhr | €4,– bis 89,– | B | Fr3<br />

After work<br />

Weihnachtsprogramm<br />

18.00–19.00 Uhr | €<strong>10</strong>,– (inkl.<br />

Getränk) | Opera stabile<br />

Hänsel und Gretel*<br />

Engelbert Humperdinck<br />

19.00–21.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | VTg3, Serie 69 | VB<br />

Dezember<br />

12 SO<br />

14 DI<br />

15 MI<br />

16 DO<br />

17 FR<br />

18 SA<br />

19 SO<br />

20 MO<br />

21 DI<br />

22 MI<br />

23 DO<br />

25 SA<br />

26 SO<br />

<strong>Ballett</strong><br />

Chopin Dances<br />

Frédéric Chopin<br />

14.30 Uhr | €4,– bis 89,– | B<br />

Nachm<br />

<strong>Ballett</strong><br />

Chopin Dances<br />

Frédéric Chopin<br />

19.30 Uhr | €4,– bis 89,– | B<br />

So2, Serie 48<br />

Die Fledermaus<br />

Johann Strauß<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di2, Oper kl.1 | VB<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00–22.<strong>10</strong> Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VB<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VB<br />

Die Fledermaus<br />

Johann Strauß<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Fr2 | VB<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.00–21.30 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa4, Serie 29<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

18.00–21.<strong>10</strong> Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | So1, Serie 38<br />

4. Philharmonisches Konzert<br />

11.00 Uhr | €9,– bis 44,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einf. <strong>10</strong>.15 Uhr im Studio E<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Hänsel und Gretel*<br />

Engelbert Humperdinck<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

18.00–20.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Schnupper | VB<br />

4. Philharmonisches Konzert<br />

20.00 Uhr | €9,– bis 44,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einf. 19.15 Uhr im Kl. Saal<br />

Die Fledermaus<br />

Johann Strauß<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di3<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

19.30–21.<strong>10</strong> Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Ball Jug<br />

Einf. JOH 18.30 Uhr<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

19.00–21.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C<br />

Die Fledermaus<br />

Johann Strauß<br />

19.00–22.30 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa3<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

15.00–16.40 Uhr | €5,– bis 97,– | A<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

19.30–21.<strong>10</strong> Uhr | €5,– bis 97,– | A<br />

Dezember, Januar<br />

27 MO<br />

28 DI<br />

29 MI<br />

30 DO<br />

31 FR<br />

1 SA<br />

2 SO<br />

4 DI<br />

5 MI<br />

6 DO<br />

7 FR<br />

8 SA<br />

9 SO<br />

Carmen*<br />

Georges Bizet<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | VTg4, Oper gr.1 | VB<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

19.00–21.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | BalKl2<br />

Familieneinf. 18.15 Uhr<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Die Fledermaus<br />

Johann Strauß<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Oper gr.2 | VB<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Fr1 | VB<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

In Gala-Besetzung<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

18.30–21.00 Uhr | €5,– bis<br />

119,– | S<br />

Salut!<br />

Das <strong>Hamburg</strong>er<br />

Silvesterkonzert<br />

11.00 Uhr | €16,– bis 67,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.00–21.30 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier | Zum<br />

letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

18.00–19.40 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Gesch 1<br />

Carmen*<br />

Georges Bizet<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di1, Gesch 2 | VB<br />

<strong>Ballett</strong><br />

Chopin Dances<br />

Frédéric Chopin<br />

19.30 Uhr | €4,– bis 79,– | C | Bal I<br />

VB<br />

<strong>Ballett</strong><br />

Chopin Dances<br />

Frédéric Chopin<br />

19.30 Uhr | €4,– bis 79,– | C<br />

Do2 | VB<br />

Sänger Salon<br />

Klaus Florian Vogt<br />

20.00 Uhr | €7,–<br />

Opera stabile | (ausverkauft)<br />

Carmen*<br />

Georges Bizet<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Fr3, Oper kl.2 | VB<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

19.00–21.30 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Gesch Ball<br />

Wiederaufnahme<br />

Parsifal*<br />

Richard Wagner<br />

17.00–22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | VTg1, Jugend Oper<br />

Einf. JOH 16.15 Uhr<br />

Januar<br />

11 DI<br />

12 MI<br />

13 DO<br />

14 FR<br />

15 SA<br />

16 SO<br />

17 MO<br />

18 DI<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier | Zum<br />

letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

<strong>Hamburg</strong>er Symphoniker<br />

19.00–21.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di2<br />

Parsifal*<br />

Richard Wagner<br />

17.00–22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Mi2<br />

Einf. 16.20 Uhr<br />

<strong>Ballett</strong><br />

Chopin Dances<br />

Frédéric Chopin<br />

19.30 Uhr | €4,– bis 79,– | C | Bal II<br />

VB<br />

<strong>Ballett</strong><br />

Chopin Dances<br />

Frédéric Chopin<br />

19.30 Uhr | €4,– bis 89,– | B<br />

Fr2<br />

Carmen*<br />

Georges Bizet<br />

19.00–22.30 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa1<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Nijinsky<br />

Nikolaj Rimskij-Korsakow,<br />

Dmitri Schostakowitsch u. a.<br />

19.00–21.45 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | So1, Serie 39<br />

5. Philharmonisches Konzert<br />

Einf. <strong>10</strong>.15 Uhr im Kl. Saal<br />

11.00 Uhr | €9,– bis 44,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

5. Philharmonisches Konzert<br />

20.00 Uhr | €9,– bis 44,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einf. 19.15 Uhr im Kl. Saal<br />

Einf. f. Kind. 11.00 Uhr kl. Saal<br />

»Gounod und die<br />

Französische Musik«<br />

Jürgen Kesting<br />

19.30 Uhr | €7,– | Opera stabile<br />

333 <strong>Jahre</strong> Oper in <strong>Hamburg</strong><br />

20.00 Uhr | Parkett-Foyer<br />

Eintritt frei<br />

* Aufführung mit deutschen<br />

Übertexten.<br />

Die Produktionen »Aida«,<br />

»Chowanschtschina«,<br />

»Chopin Dances« und<br />

»Die Fledermaus« werden<br />

unterstützt durch die Stiftung<br />

zur Förderung der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper .<br />

Die Produktion »Le Nozze di<br />

Figaro« wird gefördert durch<br />

die Daimler AG<br />

Niederlassung <strong>Hamburg</strong>.<br />

»Weinachtsoratorium« ist<br />

eine Koproduktion mit dem<br />

Theater an der Wien.<br />

»Parsifal« ist eine<br />

Koproduktion mit der Grand<br />

Opera Houston.


Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Kontonummer Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

Bitte informiern Sie mich regelmäßig kostenlos über Ihr<br />

Programm.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Bitte schicken Sie mir ab sofort regelmäßig das JOURNAL<br />

der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper zu.<br />

Das Journal kos tet im Abonnement € 2,– pro Ausgabe<br />

(für Abonnenten der Staatsoper oder Philharmoniker € 1,–). Es<br />

erscheinen sechs Ausgaben pro Spielzeit. Das Journal-<br />

Abonnement verlängert sich automatisch auf die Folgespielzeit,<br />

wenn es nicht bis zum 3. 6. 2011 schriftlich gekündigt wird<br />

Ich bin Abonnent der Staatsoper oder der Philharmoniker.<br />

Hiermit erteile ich Ihnen eine Einzugsermächtigung.<br />

Datum, Unterschrift<br />

Mich interessieren insbesondere:<br />

Oper<br />

Barockoper<br />

Werke der Klassik<br />

Werke der Romantik<br />

Zeitgenössische Werke<br />

Italienische Oper/Belcanto<br />

Französische Oper<br />

Slawische Oper<br />

Operette<br />

Liederabende<br />

Konzertante Aufführungen<br />

Konzerte<br />

Sinfoniekonzerte<br />

Kammermusik<br />

Alte Musik<br />

Konzerte mit Gesangssolisten<br />

E-Mail-Adresse<br />

Datum, Unterschrift<br />

<strong>Ballett</strong><br />

Handlungsballette<br />

Sinfonische <strong>Ballett</strong>e<br />

Sakrale <strong>Ballett</strong>e<br />

Literarische <strong>Ballett</strong>e<br />

Abstrakte <strong>Ballett</strong>e<br />

Choreografien von<br />

John Neumeier<br />

Choreografien anderer<br />

Choreografen<br />

Angebote für junges Publikum<br />

für Kinder<br />

für Jugendliche<br />

für Familien<br />

Ich möchte Informationen auch per E-Mail erhalten: ja nein<br />

Ihre Angaben sind freiwillig und werden von uns zu statistischen Zwecken<br />

genutzt. Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Falls Sie keine<br />

Informationen mehr von uns wünschen oder dieser Nutzung widersprechen<br />

möchten, können Sie uns dies jederzeit mitteilen.<br />

Ich bin mit der beschriebenen Nutzung meiner Angaben einverstanden.<br />

Coupons ausschneiden und schicken an: <strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper GmbH, Kartenservice, Große Theaterstr. 25, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Impressum/Vorverkauf<br />

Herausgeber<br />

<strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper GmbH<br />

Große Theaterstr. 25, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Simone Young Opernintendantin<br />

und Generalmusikdirektorin<br />

John Neumeier <strong>Ballett</strong>intendant<br />

Detlef Meierjohann<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Konzeption und Redaktion<br />

Dramaturgie, Pressestelle, Marketing<br />

Bettina Bermbach, Annedore Cordes,<br />

Matthias Forster, Kerstin Schüssler-Bach<br />

(Oper); André Podschun, Anna Schwan<br />

(<strong>Ballett</strong>)<br />

Autoren<br />

Anja Bornhöft, Andrea C. Röber,<br />

Marcus Stäbler<br />

Mitarbeit<br />

Daniela Becker<br />

Opernrätsel<br />

Moritz Lieb<br />

Fotos<br />

Holger Badekow, Brinkhoff/<br />

Mögenburg, Arno Declair, Edel-Verlag,<br />

Stephanie Harke, Jürgen Joost, KassKara,<br />

Reto Klar, Jochen Klenk, Helga Kneidl,<br />

Jörg Landsberg, Klaus Lefebvre, Maja<br />

Metz, Johan Persson, Monika<br />

Rittershaus, Lisa Sendker, Philipp Thieß,<br />

Joachim Thode, Archiv der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Nachtrag Journal 2 Foto von Deborah<br />

Polaski: Milena Schlösser<br />

Titelfoto: Kiran West<br />

Gestaltung<br />

Annedore Cordes<br />

Holger Badekow (<strong>Ballett</strong>)<br />

Anzeigenvertretung<br />

Antje Sievert Tel.: 040/450 698 03<br />

antje.sievert@kultur-anzeigen.com<br />

Litho<br />

Repro Studio Kroke<br />

Druck<br />

Hartung Druck + Medien GmbH<br />

Wir haben viel zu bieten<br />

Tageskasse<br />

Große Theaterstraße 25, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Montags bis Sonnabends: <strong>10</strong>.00 bis 18.30 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags für den Vorverkauf geschlossen.<br />

Die Abendkasse öffnet 90 Minuten<br />

vor Beginn der Aufführung.<br />

Es werden ausschließlich Karten für die<br />

jeweilige Vorstellung verkauft.<br />

Telefonischer Kartenvorverkauf<br />

Telefon 040/35 68 68<br />

Montags bis Sonnabends: <strong>10</strong>.00 bis 18.30 Uhr<br />

Abonnieren Sie unter: Telefon 040/35 68 800<br />

Vorverkauf<br />

Karten können Sie außer an der Tageskasse der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper an den bekannten<br />

Vorverkaufsstellen in <strong>Hamburg</strong> sowie bei der<br />

<strong>Hamburg</strong> Tourismus GmbH (Hotline 040/300<br />

51777; www.hamburg-tourismus.de) und bei<br />

allen Ticket-Online Verkaufsstellen und TUI<br />

Reisebüros erwerben.<br />

Schriftlicher Vorverkauf<br />

Schriftlich und telefonisch bestellte Karten<br />

senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu. Dabei<br />

erheben wir je Bestellung eine Bearbeitungs -<br />

gebühr von €5,–, die zusammen mit dem<br />

Karten preis in Rechnung gestellt wird. Der<br />

Versand erfolgt nach Eingang der Zahlung.<br />

Fax 040/35 68 6<strong>10</strong><br />

Postanschrift<br />

<strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper<br />

Postfach, 20308 <strong>Hamburg</strong><br />

Gastronomie in der Oper<br />

Tel.: 040/35019658, Fax: 35019659<br />

www.godionline.com<br />

Die <strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper ist online:<br />

www.staatsoper-hamburg.de<br />

www.philharmoniker-hamburg.de<br />

www.hamburgballett.de<br />

www.ring-hamburg.de<br />

Besichtigen Sie die Staatsoper<br />

Termine der nächsten Führungen:<br />

<strong>10</strong>. Dezember, 13., 26. Januar; 4. Februar<br />

jeweils ab 13.30 Uhr beim Bühneneingang<br />

Karten zu € 6,- sind an der Kasse erhältlich.<br />

Das nächste Journal erscheint<br />

Ende Januar.<br />

Werden Sie Förderer der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper. Wenn Sie Informationen benötigen,<br />

erreichen Sie uns unter Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Tel. 040/7250 35 55, Fax 7250 21 66, oder www.opernstiftung-hamburg.de<br />

Kassenpreise<br />

Preisgruppe<br />

Platzgruppe<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 <strong>10</strong> 11*<br />

F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– <strong>10</strong>,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,–<br />

D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– <strong>10</strong>,–<br />

C € 79,– 71,– 63,– 55,– 46,– 37,– 25,– 13,– <strong>10</strong>,– 4,– <strong>10</strong>,–<br />

B € 89,– 79,– 70,– 61,– 52,– 41,– 28,– 15,– <strong>10</strong>,– 4,– <strong>10</strong>,–<br />

A € 97,– 86,– 77,– 68,– 58,– 49,– 31,– 17,– 11,– 5,– <strong>10</strong>,–<br />

S € 119,– 1<strong>10</strong>,– 98,– 89,– 79,– 56,– 34,– 18,– 11,– 5,– <strong>10</strong>,–<br />

P € 158,– 146,– 133,– 119,– 99,– 69,– 43,– 24,– 12,– 6,– <strong>10</strong>,–<br />

L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,–<br />

* Vier Plätze für Rollstuhlfahrer (bei <strong>Ballett</strong>veranstaltungen zwei)<br />

Journal 3 | 31


NAMEN NACHRICHTEN<br />

AKTUELLES AUS DER STAATSOPER<br />

Nijinskys »Tänzerin« gastiert<br />

im New Yorker MoMA<br />

Nach dem Londoner Victoria and Al -<br />

bert Museum gastiert auch im New<br />

Yorker Museum of Modern Art, kurz<br />

MoMA, demnächst eine Leihgabe aus<br />

der Stiftung John Neumeier. In der<br />

Ausstellung »On Line: Drawing<br />

Through the Twentieth Century« ist ab<br />

dem 21. November die Zeichnung<br />

»Tänzerin« von Vaslaw Nijinsky aus<br />

dem <strong>Hamburg</strong>er Bestand zu sehen.<br />

Die Ausstellung in der Joan and Pres -<br />

ton Robert Tisch Exhibition Gallery ist<br />

bis zum 7. Februar geöffnet. Weitere<br />

Informationen zur Ausstellung erhalten<br />

Sie unter www.moma.org.<br />

JETZT KARTEN SICHERN<br />

Der Termin für das nächste Opern -<br />

dinner zugunsten der Deutschen<br />

Muskelschwund-Hilfe e.V. steht<br />

fest: Am Samstag, den 26. März<br />

2011 laden die Staatsoper<br />

<strong>Hamburg</strong> und die Deutsche<br />

Muskelschwund-Hilfe e.V. wieder<br />

zu einem festlichen Abend ins<br />

elegante Hotel Le Royal Meridien.<br />

Auf dem Programm steht<br />

Musikalisches und Kulinarisches:<br />

Künstlerinnen und Künstler der<br />

Staatsoper präsentieren High -<br />

lights aus Oper und Operette, die<br />

Hotel küche serviert ein exquisites<br />

Mehr-Gänge-Menü. Auch Opern -<br />

intendantin Simone Young wird<br />

an diesem Abend mit dabei sein<br />

und freut sich, dass 2011 das<br />

festliche Ereignis zum 29. Mal<br />

stattfinden kann. Sichern Sie sich<br />

schon jetzt die besten Plätze!<br />

Operndinner zugunsten der<br />

Deutschen Muskelschwund-Hilfe<br />

e.V.<br />

Hotel Le Royal Meridien<br />

Samstag, 26. März 2011,<br />

19.00 Uhr<br />

Karten unter der Telefonnummer<br />

04<strong>10</strong>1/32614<br />

32 | Journal 3<br />

Vaslaw Nijinsky, »Tänzerin«<br />

© Stiftung John Neumeier, Dance Collection<br />

»JUNGE CHOREOGRAFEN« IN BADEN-BADEN<br />

Baden-Badens Festspielhausintendant Andreas Mölich-Zebhauser<br />

bedankt sich bei John Neumeier für einen besonderen Abend. Der<br />

HAMBURG-BALLETT-Intendant präsentierte eine Vorstellung der »Jungen<br />

Choreografen« mit choreografischen Arbeiten von Ensemblemit -<br />

gliedern speziell für den Freundeskreis des Festspielhauses.<br />

STIMMKUNST. WERKSTATT UND KONZERT<br />

Die neuen Stipendiaten des Internationalen Opern studios der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staats oper geben Einblick in ihre Arbeit: In einem<br />

Meisterkurs zeigen sie, wie vielfältig ihr »Instrument« beim<br />

Singen zum Einsatz kommt. Unterrichtet werden sie dabei von<br />

Prof. Cheryl Studer, die mit Verdi, Wagner und Strauss auf allen<br />

großen Bühnen der Welt gastierte. Neben Zwerch fell, Stimm -<br />

lippen und der Kunst des Vortra gens geht es natürlich auch um<br />

große Arien der Opern geschichte. Durch den Abend führt Kerstin<br />

Schüssler-Bach, Leitende Dramaturgin der Staats oper.<br />

21. Januar, 19.00 Uhr, Körber Forum<br />

Anmeldung ab dem 7. Januar unter www.koerberforum.de<br />

333 <strong>Jahre</strong> Oper in <strong>Hamburg</strong><br />

Auftaktveranstaltung: 18. Januar 2011<br />

Im Gegensatz zu den Opern an deutschen Fürs -<br />

tenhöfen war die <strong>Hamburg</strong>er Oper schon zur<br />

Barockzeit eine Bürgeroper im vollen Sinne –<br />

nämlich von der Stadt <strong>Hamburg</strong> und ihren Bür -<br />

gern erbaut, unterhalten und genutzt. Grund<br />

genug für die heutige Staatsoper <strong>Hamburg</strong>, im<br />

John Neumeiers<br />

»Christmas Angel of Peace«<br />

Benefiz-Weihnachtskarte für <strong>Hamburg</strong> Leuchtfeuer<br />

John Neumeier hat die<br />

diesjährige Benefiz-Weihnachtskar<br />

te zu guns ten<br />

des Hospizes von Ham -<br />

burg Leuchtfeuer ge -<br />

staltet. Petra Fisch bach,<br />

die Geschäfts füh re rin der<br />

gemeinnützigen Gesell -<br />

schaft, freut sich über seinen<br />

Beitrag: »Wir sind<br />

stolz und glück lich, John<br />

Neu meier mit seinem<br />

groß artigen Engagement an unserer Seite zu wissen.<br />

Von dem ›Christmas Angel of Peace‹ – der<br />

Benefiz-Weihnachtskarte, die er in diesem Jahr für<br />

uns gestaltet hat, sind wir tief berührt und danken<br />

ihm von Herzen dafür.«<br />

Die Karte ist am 28.11.20<strong>10</strong> zur Benefiz-Bal lett-<br />

Werkstatt in der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper sowie<br />

vom 3.11. bis 31.12.20<strong>10</strong> im stilwerk-Leuchtfeuer-<br />

Laden erhältlich (Große Elbstraße 68, 22767<br />

<strong>Hamburg</strong>). Sie ist außerdem telefonisch unter<br />

040/387 380 und im Online-Shop unter www.hamburg-leuchtfeuer.de<br />

bestellbar.<br />

Zehn Karten kosten € <strong>10</strong>,-.<br />

Nach der umjubelten »Auferstehungs-Sinfonie« im<br />

Oktober-Konzert der Philharmoniker konnte Simone<br />

Young einen besonderen Gast begrüßen: Marina<br />

Mahler, die Enkelin des großen Komponisten, war<br />

auf Einladung der Gustav Mahler Vereinigung aus<br />

Italien angereist. Von der Aufführung des in Ham -<br />

burg entstandenen Werks ihres Großvaters zeigte<br />

sich Marina Mahler tief bewegt. Nach dem Konzert<br />

taufte sie die »Gustav Mahler-Rose« im Brahms-<br />

Foyer.<br />

333sten Jahr nach der Eröffnung des Opern -<br />

hauses am Gänsemarkt am 2. Januar 1678 einen<br />

Programmschwerpunkt zum historischen und<br />

aktuellen Verhältnis von Bürgern und »ihrer«<br />

Oper auszurufen.<br />

Die Auftaktveranstaltung am 18. Januar 2011<br />

thematisiert historische und aktuelle Aspekte der<br />

Beziehungen von Stadt, Bürgertum und Oper<br />

von den Anfängen bis zur Gegenwart und stellt<br />

den Programm schwer punkt »333 <strong>Jahre</strong> Oper in<br />

<strong>Hamburg</strong>« für die Spielzeit 2011/12 vor.<br />

Dienstag, 18. Januar 2011, 20.00 Uhr,<br />

Parkett-Foyer der Staatsoper


»Der Nussknacker« Foto: Holger Badekow<br />

Weihnachtsgeschenke aus der Staatsoper<br />

Für Liebhaber: Geschenkabos<br />

Das besondere Weihnachtsgeschenk für Ihre<br />

besten Freunde: drei Abonnementsserien<br />

mit Start im neuen Jahr – wahlweise als<br />

reine Opern- oder <strong>Ballett</strong>-Serie oder als<br />

gemischtes Abo.<br />

Geschenk-Abonnement 1<br />

Weihnachtsoratorium – <strong>Ballett</strong> (2.1.2011)<br />

La Traviata (26.2.2011)<br />

Madama Butterfly (<strong>10</strong>.3.2011)<br />

Parsifal (25.4.2011)<br />

La Cenerentola (9.6.2011)<br />

Ab € 184,00<br />

Geschenk-Abonnement 2<br />

Carmen (4.1.2011)<br />

Faust (22.2.2011)<br />

Macbeth (5.4.2011)<br />

Ab € 1<strong>10</strong>,40<br />

Geschenk-Abonnement <strong>Ballett</strong><br />

Der Nussknacker (8.1.2011)<br />

Matthäus-Passion (21.4.2011)<br />

Orpheus (4.6.2011)<br />

Parzival (1.7.2011)<br />

Ab € 147,20<br />

Für Vielseitige Gutschein-Pakete<br />

Zehn Gutscheine für Opern- oder<br />

<strong>Ballett</strong>besuche (ab € 414,00) oder sechs<br />

Gutscheine für zwei Opern- und zwei<br />

<strong>Ballett</strong>aufführungen sowie zwei<br />

Vorstellungen des Thalia Theaters (€190,00)<br />

Für Kurzentschlossene OpernCard<br />

Ein Jahr Oper und <strong>Ballett</strong> zum halben Preis<br />

Gültig in den Platzgruppen 1 bis 5 im Par -<br />

kett | Kartenbuchung ab eine Woche vor<br />

dem Vorstellungstermin möglich (gilt für<br />

den Card-Inhaber und eine Begleitung)<br />

€ 99,00<br />

Alle Fälle Geschenkgutscheine<br />

Sie möchten einen Opern-, <strong>Ballett</strong>- oder<br />

Konzertbesuch verschenken, sich aber<br />

noch nicht auf einen Termin festlegen?<br />

Kein Problem, wir bieten Ihnen<br />

Geschenkgutscheine über jede<br />

von Ihnen gewünschte Summe an.<br />

Alle Geschenke erhalten Sie im<br />

Kartenservice der Staatsoper<br />

(Mo-Sa <strong>10</strong>.00 – 18.30 Uhr)<br />

oder unter Tel. (040) 35 68 68<br />

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Einsamkeit. Getanzt vom

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