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Download - Hamburg Ballett

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Premiere A<br />

24. März 2013<br />

18.00 Uhr<br />

Premiere B<br />

27. März 2013<br />

19.00 Uhr<br />

Aufführungen<br />

30. März;<br />

1. (18.00 Uhr), 4., 6.<br />

April 2013<br />

jeweils 19.30 Uhr<br />

Musikalische<br />

Leitung<br />

Simone Young<br />

Inszenierung<br />

Richard Jones<br />

Bühnenbild und<br />

Kostüme<br />

Ultz<br />

Choreografie<br />

Lucy Burge<br />

Lichtdesign<br />

Mimi Jordan Sherin<br />

Dramaturgie<br />

Kerstin Schüssler-Bach<br />

Chor Janko Kastelic<br />

Koproduktion mit dem Royal Opera House, London<br />

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

»Gott gab mir ein Zepter«<br />

Mit einer Krönungsoper für die junge Elizabeth II. sollte Benjamin Britten einem nationalen<br />

Mythos huldigen: dem goldenen Elisabethanischen Zeitalter der Renaissance. Doch<br />

Brittens »Gloriana« wurde nicht das erwartete patriotische Fest, sondern eine feine psychologische<br />

Studie über getäuschte Hoffnungen und die Einsamkeit des Mächtigen.<br />

Westminster Abbey, 2. Juni 1953: Als<br />

erstes royales Medien-Event der<br />

Neuzeit wird die Krönung von<br />

Queen Elizabeth II. nicht nur in<br />

London von Millionen Schaulustigen<br />

begeistert gefeiert. Zwar stehen in den wenigsten<br />

Wohnungen Fernseher – doch überall auf dem Globus<br />

versammeln sich die Menschen zum größten kollektiven<br />

Bilderlebnis vor der Erfindung des »Public Viewing«. In<br />

ihrem Filmbericht kommentiert die Deutsche Wochenschau:<br />

»Es war das prunk volls te Schauspiel, das die Welt<br />

seit dem Mittelalter erlebte.«<br />

Teil der offiziellen Krönungsfeierlichkeiten ist auch<br />

die Uraufführung einer Oper von Benjamin Britten in<br />

Londons Covent Garden. Der berühmteste Komponist<br />

Englands seit Henry Purcell widmet die Partitur der<br />

jungen Königin. Auf der 27-jährigen Elizabeth II. ruht<br />

die Hoffnung eines riesigen Reiches: Daheim sortiert<br />

sich England nach den Wunden des 2. Weltkriegs neu,<br />

in der Welt wankt das British Empire durch die Unabhängigkeitsbestrebungen<br />

der Kolonien. Dass die neue<br />

Queen den Namen »Elizabeth« trägt, gilt als gutes<br />

Omen – denn unter der Renaissance-Königin Elizabeth I.<br />

erlebte Britannien eine strahlende Blüte. Als »Gloriana«<br />

Queen Elizabeth I.<br />

Amanda Roocroft<br />

Robert Devereux, Earl<br />

of Essex<br />

Robert Murray<br />

Frances, Countess of<br />

Essex<br />

Rebecca Jo Loeb<br />

Charles Blount, Lord<br />

Mountjoy<br />

Moritz Gogg<br />

Penelope, Lady Rich<br />

Hellen Kwon<br />

Sir Robert Cecil<br />

Alfredo Daza<br />

Sir Walter Raleigh<br />

Clive Bayley<br />

Henry Cuffe<br />

Viktor Rud<br />

A Lady-in-Waiting<br />

Mélissa Petit<br />

A Blind Ballad-Singer<br />

Tigran Martirossian<br />

The Recorder of Norwich<br />

Richard Charles<br />

A Housewife<br />

Gabriele Rossmanith<br />

The Spirit of the Masque<br />

Jun-Sang Han<br />

The Master of the<br />

Ceremonies<br />

Chris Lysack<br />

The City Crier<br />

Thomas Florio<br />

Mitglieder der <strong>Ballett</strong>schule<br />

John Neumeier,<br />

<strong>Hamburg</strong>er Alster -<br />

spatzen, Leitung<br />

Jürgen Luhn<br />

Die Premiere wird von NDR Kultur live übertragen<br />

verehrt, schenkte die Monarchin ihrem Volk im 16.<br />

Jahrhundert eine Periode von dauerhaftem inneren<br />

Frieden und kulturellen Glanz. Mit Schriftstellern wie<br />

William Shakespeare, Musikern wie John Dowland, Entdeckern<br />

wie Francis Drake und Philosophen wie Francis<br />

Bacon bestimmte das Elisabethanische Zeitalter über<br />

Jahrzehnte hinaus das Geistesleben in ganz Europa.<br />

»Gloriana« ist denn auch der Titel, den Britten seiner<br />

neuen Oper gibt. Man erwartet nicht nur eine Verherrlichung<br />

der glorreichen Vergangenheit, sondern auch<br />

einen allegorischen Vergleich der Regierungszeit Elizabeths<br />

I. mit der neu anbrechenden zweiten Elisabethanischen<br />

Ära. Doch Britten schreibt keinen staatstragenden<br />

Lobgesang, sondern richtet den Blick auf die<br />

inneren Konflikte seiner Figuren. Das handverlesene adlige<br />

Premierenpublikum ist von der fehlenden patriotischen<br />

Hochstimmung enttäuscht, der handschuhgedämpfte<br />

Beifall fällt dementsprechend knapp aus. »Die<br />

Gala war ein widerwärtiges Ereignis«, notiert Britten.<br />

»Gloriana« fällt durch – und hat sich bis heute kaum auf<br />

den Spielplänen etablieren können.<br />

Zu Brittens 100. Geburtstag will Simone Young das<br />

selten gespielte Werk rehabilitieren: »Wie die besten his -<br />

torischen Opern basiert ›Gloriana‹ zwar auf geschicht-<br />

OPER Premiere<br />

»Vor der Premiere«<br />

Einführungsmatinee<br />

mit Mitwirkenden<br />

der Produktion und<br />

Musikeinlagen<br />

Moderation:<br />

Kerstin Schüssler-Bach<br />

10. März 2013<br />

um 11.00 Uhr<br />

Probebühne 1<br />

»Gloriana«<br />

Queen Elizabeth I.<br />

linke Seite: Benjamin<br />

Britten mit Queen<br />

Elizabeth II.<br />

4.2012/13 JOURNAL 9

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