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Journal 3 - Hamburg Ballett

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JOURNAL<br />

JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER Ausgabe 3 2008/09<br />

Opera piccola | Kinderoper von Judith Weir<br />

Das Geheimnis der<br />

schwarzen Spinne<br />

Premiere 8. Februar<br />

Franz Lehár<br />

Die lustige Witwe<br />

Premiere 18. Januar<br />

Claude Debussy<br />

Pelléas et Mélisande<br />

Wiederaufnahme 22. Februar


Katharina Matz. Foto: Arno Declair<br />

07<br />

08<br />

09<br />

10<br />

11<br />

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31<br />

01<br />

Mi<br />

20:00<br />

Do<br />

20:00<br />

EFFI BRIEST<br />

nach dem Roman von Theodor Fontane<br />

DAS LETZTE FEUER<br />

von Dea Loher. Stück des Jahres 2008. 19 :30 Einführung<br />

Fr KASIMIR UND KAROLINE<br />

20:00 von Ödön von Horváth<br />

Sa<br />

19 :30<br />

So<br />

19 : 00<br />

Mo<br />

20:00<br />

Di<br />

20:00<br />

Mi<br />

20:00<br />

Do<br />

20:00<br />

Fr<br />

20:00<br />

Sa<br />

20:00<br />

So<br />

19:00<br />

Mo<br />

20:00<br />

Di<br />

20:00<br />

Mi<br />

20:00<br />

Do<br />

20:00<br />

Fr<br />

20:00<br />

Sa<br />

14: 00<br />

THALIA THEATER<br />

JANUAR/FEBRUAR<br />

ONKEL WANJA<br />

von Anton Tschechow<br />

DIE RÄUBER<br />

nach Friedrich Schiller<br />

DIE RÄUBER<br />

nach Friedrich Schiller<br />

ULRIKE MARIA STUART<br />

von Elfriede Jelinek. 19 :30 Einführung<br />

DAS LETZTE FEUER<br />

von Dea Loher. Stück des Jahres 2008<br />

ENDSTATION SEHNSUCHT<br />

von Tennessee Williams<br />

URFAUST<br />

von Johann Wolfgang von Goethe. A-Premiere<br />

URFAUST<br />

von Johann Wolfgang von Goethe. B-Premiere<br />

EFFI BRIEST<br />

nach Theodor Fontane. Zum letzten Mal<br />

DIE RÄUBER<br />

nach Friedrich Schiller. 19 :30 Einführung<br />

URFAUST<br />

von Johann Wolfgang von Goethe<br />

KASIMIR UND KAROLINE<br />

von Ödön von Horváth<br />

THALIA VISTA SOCIAL CLUB<br />

Ein Abend von Erik Gedeon<br />

HEXENJAGD<br />

von Arthur Miller. Wiederaufnahme<br />

HEXENJAGD<br />

von Arthur Miller<br />

HEXENJAGD<br />

20:00 von Arthur Miller. Zum letzten Mal<br />

So<br />

17: 00<br />

Mo<br />

19 :30<br />

Mi<br />

20:00<br />

Do<br />

20:00<br />

Fr<br />

20:00<br />

Sa<br />

20:00<br />

HAPPINESS<br />

nach dem Film von Todd Solondz<br />

ONKEL WANJA<br />

von Anton Tschechow<br />

LEONCE UND LENA<br />

nach Georg Büchner. 19 :30 Einführung<br />

DER SCHIMMELREITER<br />

nach der Novelle von Theodor Storm. 19:30 Einführung<br />

KASIMIR UND KAROLINE<br />

von Ödön von Horváth<br />

URFAUST<br />

von Johann Wolfgang von Goethe<br />

KARTEN: TEL. 040.32 81 44 44 FAX 040.32 81 42 12 WWW.THALIA-THEATER.DE<br />

URFAUST<br />

von Johann Wolfgang von Goethe<br />

Regie: Andreas Kriegenburg<br />

16. (A-Premiere) | 17. (B-Premiere)<br />

So KASIMIR UND KAROLINE<br />

19:00 von Ödön von Horváth<br />

ABO<br />

Mo MARIA STUART<br />

20. | 31. Januar | 6. Februar<br />

DAS<br />

02 20:00 von Friedrich Schiller<br />

Mi THALIA VISTA SOCIAL CLUB<br />

&<br />

04 20:00 Ein Abend von Erik Gedeon<br />

THALIA:<br />

Do DER SCHIMMELREITER<br />

05 20:00 nach der Novelle von Theodor Storm<br />

OPER<br />

Sehen Sie je vier Vorstellungen in der<br />

Staatsoper und im Thalia Theater!


Die wichtigsten Veranstaltungen<br />

■ Weibermarsch und Vilja-Lied: die Ohrwurmqualitäten der »Lustigen<br />

Witwe« sind unschlagbar. Für die Neuinszenierung von Franz Lehárs Meisterwerk<br />

kehrt Regie-Altmeister Harry Kupfer nach <strong>Hamburg</strong> zurück. Er verspricht<br />

»Vergnügen an der Operette« und eine glaubhafte Liebesgeschichte<br />

– trotz Parodie und Satire (Seite 2). ■ Für die »Möwe«-Vorstellungen im<br />

Januar hat John Neumeier eine Gasttänzerin von dem National Ballet of<br />

Canada eingeladen: Die Chinesin Xiao Nan Yu wird am 22. und 24. Januar<br />

die Rolle der Arkadina tanzen und gemeinsam mit dem Ensemble des HAM-<br />

BURG BALLETT eine Orchestrierung menschlicher Emotionen auf die Bühne<br />

bringen (Seiten 8 und 11). ■ Keine Angst vor kleinen Tieren! Die erfolg-<br />

Tibor+<br />

02 08<br />

20<br />

IM BLICKPUNKT INHALT<br />

reiche Reihe »Opera piccola« wird fortgesetzt mit »Das Geheimnis der<br />

schwarzen Spinne«. Die Kinderoper der Schottin Judith Weir bietet einen<br />

unterhaltsamen Mix aus Grusel, Mittelalter-Fantasy und spannendem Krimi.<br />

Über 70 Kinder aus <strong>Hamburg</strong>er Schulen wirken auf der Bühne und im<br />

Orchester mit (Seite 20). ■ Russische Seele und italienisches Feuer: bei<br />

den Philharmonikern sind große Werke von Tschaikowsky und die beliebte<br />

»Italienische« Sinfonie von Mendelssohn zu hören. Zwei Solisten geben<br />

ihre Visitenkarten ab: die junge amerikanische Cellistin Alisa Weilerstein und<br />

der russische Geiger Dmitry Sitkovetzky. Und in den Kammerkonzerten greift<br />

Simone Young gleich zweimal in die Tasten (Seiten 26 und 27).<br />

premiere Seite 2 ballett repertoire Seite 8 wiederaufnahme Seite 12 oper repertoire Seite 14 opernrätsel Seite 7<br />

opera piccola Seite 20 philharmoniker Seite 26 spielplan Seite 30 coupon, preise, impressum Seite 31 news Seite 32<br />

26<br />

JANUAR, FEBRUAR 2009


OPER PREMIERE<br />

›DIE LUSTIGE WITWE‹<br />

Die lustige Witwe<br />

Franz Lehár<br />

2 | <strong>Journal</strong> 3<br />

Vor der Premiere<br />

Einführungsmatinee<br />

mit Mitwirkenden der Produktion<br />

und Musikeinlagen<br />

Moderation: Kerstin Schüssler-Bach<br />

11. Januar um 11.00 Uhr<br />

Großes Haus<br />

Großes Haus<br />

Ein Feind dessen, was man<br />

Operettenblödsinn nennt<br />

»Die lustige Witwe« ist Franz Lehárs berühmteste Operette. Ihre Uraufführung fand am 30. Dezember 1905 am Theater<br />

an der Wien statt, wo unzählige Welterfolge ihre Premiere erlebten. Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

gab es mehrere tausend Aufführungen rund um den Erdball. Namhafte Regisseure wie Erich von Stroheim und Ernst<br />

Lubitsch stellten Filmfassungen des Werkes her. »Lippen schweigen«, »Dann geh ich zu Maxim« und das »Vilja-Lied«<br />

wurden zu Schlagern der Epoche. Die Inszenierung der Neuproduktion übernimmt Harry Kupfer, das Bühnenbild entwirft<br />

Hans Schavernoch und die Kostüme kreiert Yan Tax. Karen Kamensek leitet die Philharmoniker <strong>Hamburg</strong>.<br />

Von Birkenfeld nach Pontevedro – Geschichtlicher<br />

Hintergrund<br />

Die Handlung der Operette bedient das bekannte Muster<br />

von zweien,die sich lieben,es aber aus Stolz nicht zugeben wollen.<br />

Für das Textbuch verwerteten die Librettisten Victor Léon<br />

und Leo Stein die französische Komödie »Der Gesandtschaftsattaché«<br />

von Henri Meilhac aus dem Jahr 1861. Um die Millionen<br />

einer jungen Witwe, die nicht in die Hände eines französischen<br />

Mitgiftjägers fallen sollen, bemühen sich Diplomaten<br />

eines kleinen Fürstentums: Dies sind Handlungselemente,<br />

die auch später in der Operette auftauchen. Die<br />

Gesandtschaft,die sich in der Metropole aufhält,stammt allerdings<br />

aus dem fiktiven deutschen Kleinstaat Birkenfeld.Galten<br />

zu Lehárs Zeiten die Balkanstaaten als rückständig, war es zu<br />

Meilhacs Zeiten (etwa 10 Jahre vor der deutschen Reichsgründung<br />

1871) der deutsche Nachbarstaat, der als politisch provinziell<br />

empfunden wurde. Lehárs Operetten-Pontevedro<br />

bezog sich auf Montenegro, das wegen seiner Lage auf dem<br />

Balkan politisch als »Wetterwinkel Europas« bezeichnet<br />

wurde. Denn die gerade von der Türkei unabhängig gewordenen<br />

Staaten Serbien und Montenegro sorgten ständig für politischen<br />

Zündstoff und galten als unberechenbar. Dass die<br />

»Ja, das Studium der Weiber ... «<br />

Lehárs »Lustige Witwe«<br />

auf Schallplatte und CD<br />

Von und mit Jürgen Kesting<br />

9. Januar um 19.30 Uhr<br />

Opera stabile<br />

nichthabsburgischen Balkanstaaten sich lieber an Paris als am<br />

österreichischen Kaiserhaus orientierten,fügte sich passend ins<br />

Bild des für die Operette erfundenen Phantasie-Staates. Dem<br />

Wiener Publikum der Jahrhundertwende war das in der »Lustigen<br />

Witwe« vorgestellte Milieu bekannt. Viele der versteckten<br />

Anspielungen und ironischen Verfremdungen wurden von<br />

den Besuchern der Aufführungen als verdeckte Kritik an den<br />

heimischen Zuständen begriffen. Die im neuen Stil komponierte<br />

Operette fand auch daher begeisterte Zustimmung.<br />

Zeitgeist, Salon- und Tanzoperette, Schlagerseligkeit<br />

»Zu dem Buch der ›Lustigen Witwe‹ bin ich eigentlich<br />

durch Zufall gekommen. Es war ursprünglich für einen anderen<br />

Wiener Komponisten (Heuberger) bestimmt gewesen,<br />

dem es aber der Librettist Victor Léon weggenommen hatte.<br />

…(Ich) las das Buch noch in der Nacht und zeitig früh lief ich<br />

zu Léon mit der Bitte, es mir zu überlassen. Bereits am Abend<br />

rief ich ihn zum Telefon, legte den Hörer auf das Klavier und<br />

spielte ihm den eben fertig gewordenen ›Dummen Reitersmann‹<br />

vor. Bald folgten die nächsten Nummern und Léon war<br />

gewonnen«, bekannte Franz Lehár in seinen Erinnerungen.<br />

Die Tatsache, dass der Komponist die erste vertonte Nummer


Musikalische Leitung<br />

Karen Kamensek<br />

Inszenierung<br />

Harry Kupfer<br />

Bühnenbild<br />

Hans Schavernoch<br />

Kostüme<br />

Yan Tax<br />

Licht<br />

Hans Toelstede<br />

Choreografie<br />

Eric Miot<br />

Video<br />

Thomas Reimer<br />

Chor<br />

Christian Günther<br />

Baron Mirko Zeta<br />

Günter Neumann<br />

Valencienne<br />

Gabriele Rossmanith/<br />

Katerina Tretyakova (Feb.)<br />

Graf Danilo<br />

Danilowitsch<br />

Nikolai Schukoff<br />

Hanna Glawari<br />

Camilla Nylund<br />

Camille de Rosillon<br />

Jun-Sang Han<br />

Vicomte Cascada<br />

Dominik Köninger<br />

Raoul de St. Brioche<br />

Peter Galliard/<br />

Jürgen Sacher (Feb.)<br />

Sylviane<br />

Trine W. Lund<br />

Bogdanowitsch<br />

Kyung-Il Ko<br />

Olga<br />

Ann-Beth Solvang<br />

Kromow<br />

Sven Olaf Gerdes<br />

Praskowia<br />

Renate Spingler<br />

Pritschitsch<br />

Günter Hartmann<br />

Njegus<br />

Frieder Stricker<br />

Premiere A<br />

18. Januar 2009 um 18.00 Uhr<br />

Premiere B<br />

21. Januar 2009 um 19.30 Uhr<br />

Aufführungen<br />

25., 28., 31. Januar;<br />

2., 6., 11., 15. (16.00 Uhr) Februar<br />

um 19.30 Uhr<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 3


Ein Todesfall mir Folgen:<br />

Durch das plötzliche Ableben<br />

des reichen Bankiers Glawari<br />

wird seine Witwe zum Objekt<br />

der Begierde. (Aus dem Film<br />

von Erich von Stroheim)<br />

4 | <strong>Journal</strong> 1<br />

der »Lustigen Witwe« dem Textautor durchs Telefon vorspielte,ist<br />

bezeichnend für eine Zäsur in der Geschichte des Genres.<br />

Die Wiener Operette wurde durch die Salonoperette abgelöst:<br />

»Ein Ereignis, die Revolution von drei Theaterstunden, in<br />

deren Verlauf alle bisher thronenden Größen der zeitgenössischen<br />

Operette mit einem Schlage gestürzt werden. Der neue<br />

Typ des Genres ist geboren«, berichtete ein Zeitgenosse nach<br />

der Uraufführung. So eroberte die tot geglaubte Gattung nach<br />

Strauß, Millöcker und Offenbach ihren Platz in dem soeben<br />

begonnenen Jahrhundert zurück.<br />

Lehár hatte Gespür für die Bedürfnisse des anbrechenden<br />

Medienzeitalters bewiesen und wurde zum Exponenten der<br />

Unterhaltungsmusik. »Die lustige Witwe« löste eine der größten<br />

Theaterepidemien der Geschichte aus. Das Entscheidende<br />

an der veränderten Rezeption war der Schlager. In der Salonoperette<br />

wurden geschlossene dramatische Zusammenhänge<br />

aufgelöst, so dass Musiknummern als Schlager separiert und<br />

verwertet werden konnten. Das berühmte »Vilja-Lied« beispielsweise<br />

war bis 1909 bereits über drei Millionen Mal verkauft<br />

worden. Der Handlungsschauplatz wurde in die Gegenwart<br />

verlegt, was die gewünschten Anspielungen auf aktuelle<br />

Zeitthemen erleichterte. Weiteres Novum bei der »Lustigen<br />

Witwe« war, dass der Tanz Handlungsträger war und nicht<br />

mehr als Einlage verwendet wurde. »Der Walzer aus der lustigen<br />

Witwe dürfte exemplarisch den neuen Stil statuiert haben,<br />

und der Jubel, mit dem das Bürgertum Lehárs Operette begrüßte,ist<br />

dem Erfolg der ersten Warenhäuser zu vergleichen«,<br />

konstatierte der Frankfurter Philosoph Theodor W. Adorno.<br />

Auch die Einflüsse des Varietés als Vergnügungsform der<br />

modernen Großstadt spielten beim neuen musikdramaturgischen<br />

Konzept eine wichtige Rolle, man adaptierte die daraus<br />

bekannten Tanzformen, was zur Folge hatte, dass sich die<br />

schauspielerischen und vokalen Anforderungen an die<br />

Darsteller veränderten. Der Danilo der Uraufführung, Louis<br />

Treumann, war dementsprechend einer der am meisten<br />

gefragten Gesangskomiker(!) und Tänzer jener Jahre. Auch<br />

einer der berühmtesten Interpreten dieser Rolle, Johannes<br />

Heesters, – Lehár selbst bezeichnete ihn als seinen »besten<br />

Danilo« – ließ verlauten: »Das erste war immer das<br />

Schauspiel«. Die spätere Praxis, die Operette wieder mit<br />

Opernkräften zu besetzen,ließ das Spezifische dieser Figur verblassen.<br />

»Witwe« goes to Hollywood – Verfilmung als Veredelung<br />

Die Aufführungen der »Merry Widow« im Jahre 1907 in<br />

London und New York lösten einen wahren Boom aus. Am<br />

Broadway entstanden infolge dieser Aufführungen Musicals<br />

mit ähnlichem Sujet. In den vierziger Jahren wurde dort eine<br />

legendäre »Witwe« von Robert Stolz dirigiert und von George<br />

Balanchine choreografiert. Angesichts solcher Popularität<br />

ließen Verfilmungen nicht lange auf sich warten. Von den vier<br />

Filmversionen der Operette wurden drei in Hollywood gedreht,<br />

eine spätere war eine österreichisch-französische Koproduktion.<br />

Wirklich erfolgreich waren aber nur die beiden<br />

von Erich von Stroheim (1925) und Ernst Lubitsch (1934).<br />

Es handelte sich bei den letztgenannten Streifen nicht um<br />

Operettenverfilmungen, sondern die beiden Filmregisseure<br />

verwendeten die Ausgangsfabel und Teile der Musik in der<br />

ihnen typischen zynischen Schärfe dazu, die Borniertheit und<br />

Dekadenz des »alten Europa« im Kontrast zur Neuen Welt aufzuzeigen.<br />

In diesen Filmen wird interessanterweise die Vorgeschichte<br />

zu Lehárs Operette mit Akribie erzählt, nämlich<br />

warum eine amerikanische Revuetänzerin in einem osteuropäischen<br />

Kleinstaat zum Ärger der Gesellschaft vom reichsten<br />

Mann des Landes geheiratet wird, der dann in der Hochzeitsnacht<br />

von einem Herzinfarkt dahingerafft wird …<br />

Kein Operettenblödsinn: eine Charakterkomödie –<br />

Plädoyer für Wahrheit und Wirklichkeit<br />

Franz Lehár hat sein Werk als Experiment betrachtet, mit<br />

dem Ziel, einen neuen Stil zu kreieren: »Ich war von jeher ein<br />

Feind dessen, was man Operettenblödsinn nennt. Die Gestalten,<br />

die da oben auf der Bühne singen und spielen, müssen<br />

lebendige Menschen sein, Menschen von Fleisch und Blut, die<br />

in unserer Mitte gelebt haben könnten … Mein Ziel ist es, die<br />

Operette zu veredeln«. Den gesellschaftlichen Wandel jener<br />

Zeit hatten die Autoren fest im Blick. Das Wiener Theaterpublikum<br />

der Jahrhundertwende setzte sich hauptsächlich aus<br />

dem gehobenen und mittleren Bürgertum zusammen, das<br />

nach Modernität, Weltoffenheit und neuen Modellen des<br />

Zusammenlebens verlangte; die patriarchale Geschlechterordnung<br />

war Thema gesellschaftlicher Debatten.<br />

Szenen aus den Filmen von Erich von Stroheim und Ernst Lubitsch


Zwar wird in der »Witwe« der Verfall ethischer und moralischer<br />

Werte verhandelt, das geschieht jedoch in einer als frivol,<br />

lustig und unterhaltsam empfundenen Art und Weise, die<br />

nichts und niemanden in Frage stellt. Es werden Varianten<br />

sozialer und erotischer Rollenspiele durchexerziert, und die<br />

Verlogenheit zwischenmenschlicher Beziehungen wird aufs<br />

Korn genommen. Nicht zufällig spielt die Handlung, wie<br />

gesagt, in Paris. Die Rollenporträts und das Lebensgefühl entstammen<br />

der Kultur des Fin de Siècle,und die Seine-Metropole<br />

galt als Symbol einer besonders pikant empfundenen Lebensweise.<br />

Bei der mondänen Gesellschaft handelt es sich um eine<br />

Gruppe dekadenter Adeliger, die sich beim Kampf um die<br />

Millionen der Witwe permanent selbst entlarven. Und hier<br />

passiert die Liebe zwischen einer selbstbewussten Millionärin<br />

und einem heruntergekommenen Grafen: » … es ist das<br />

Bezeichnende an dieser Operette, … dass alle Ensembles, alle<br />

Chor- und Komparsenwirkungen völlig zurückstehen. Die<br />

Front von busenwogenden, verheißend lächelnden Mädchen,<br />

die sonst immer die leere Szene beleben muss, die Massenweiblichkeit,<br />

die sonst sich dem Masseninstinkt singend und<br />

tanzend anbietet, merkt man hier fast gar nicht, beachtet sie<br />

kaum, wo sie einmal sich zeigt.Achtet nur auf das einzige Paar,<br />

auf ihn und sie … und nimmt diesen so gar nicht operettenmäßigen<br />

Zug ins unbedingt Persönliche wie etwas Selbstverständliches<br />

hin«,formulierte Felix Salten,Schriftsteller und<br />

Kritiker aus dem Kreis »Jung-Wien«.<br />

Auf den ersten Blick scheint Hanna Glawari, die lustige<br />

Witwe,eine direkte Nachfolgerin der schlagfertigen,den Männern<br />

überlegenen Frauen der Offenbach-Operetten zu sein:<br />

»La belle Hélène«, »Die Großherzogin von Gerolstein« oder<br />

Boulotte in »Blaubart«. Blickt man weiter zurück, begegnet<br />

uns ein ähnlicher Typ in den italienischen Opere buffe, den<br />

französischen Komödien bis hin zur Commedia dell’Arte.Und<br />

doch trägt Hanna Glawari als Zeitgenossin der Strauss’schen<br />

Salome neue Züge: Sie ist eine kluge, finanziell und erotisch<br />

unabhängige Frau, von allen Männern umschwärmt, und es<br />

gibt keinerlei Bezüge zu mythologischen oder phantastischen<br />

Sujets. Hanna verkörpert eine Frau der Gegenwart, die die<br />

Handfestigkeit eines pontevedrinischen Naturkindes mit dem<br />

diplomatischen Geschick einer Großstadtdame verbindet.<br />

Operettenübliche Karikaturen sind den Männern vorbehalten.<br />

Der dandyhafte Danilo, der sich seine Liebe im Maxim<br />

kauft, ist ein Verlierertyp, ein mit einer großen Portion Galgenhumor<br />

ausgestatteter Antiheld des 20. Jahrhunderts. Eine<br />

weitere männliche Kontrastfigur zur Titelheldin ist Baron<br />

Zeta. Er übernimmt die Vorführung männlicher Eitelkeit und<br />

Dummheit, quasi vervielfältigt in den pontevedrinischen<br />

Gesandten Bogdanowitsch, Kromow und Pritschitsch.<br />

Veredelung in der Musik – Voraussetzung einer<br />

zeitgemäßen Interpretation<br />

Die »Veredelung« der Operette, die Lehár anstrebte, findet<br />

besonders in der Musik statt. Sie vor allem ist es, die den<br />

Erfolg des Werkes bis heute andauern lässt. Neben der Sangbarkeit<br />

der Melodien ist es, wie »Witwe«-Forscher Norbert<br />

Rubey erklärt, »gerade die treffend den Textinhalt interpretierende,<br />

mit neuen Klangeffekten experimentierende, nie den<br />

Gesang zudeckende Instrumentierung, … die Lehárs<br />

Komposition neben der Sangbarkeit seiner Melodien auszeichnen.<br />

Letztere liegen in solchen Tonlagen, die es dem<br />

Theaterbesucher leicht gestatten, sie auf dem Weg nach Hause<br />

nachzusingen. Die Instrumentierung stellt im Operetten-<br />

Genre eine Revolution in der Orchestertechnik dar: Ungewöhnlich<br />

ist nicht nur der verstärkte Einsatz von Harfe, Tuba,<br />

reich bestücktem Schlagzeug, Gitarre und Tamburizza-Kapelle,sondern<br />

auch die Verwendung der Instrumente in extremen<br />

Lagen, Geigen und Celli bis nahe an den Steg, Flageolett der<br />

Violinen, Liedthemen im Tremolo der Streicher. Die Erotik<br />

des Grisetten-Lieds verbreitet ein Obertonschleier der vierfach<br />

geteilten Violinen.«<br />

Die Dominanz,die Brillanz und die besondere Qualität der<br />

Musik haben Auswirkungen auf die Inszenierung. Regisseur<br />

Harry Kupfer, der sich mit legendären Arbeiten im Bereich<br />

Oper einen internationalen Namen gemacht hat und im letzten<br />

Jahrzehnt auch als Musicalregisseur sehr erfolgreich gewesen<br />

ist, zeigt sich begeistert von der »Lustigen Witwe«: »Kein<br />

Musical kann heutzutage so einen musikalischen Reichtum<br />

bieten wie diese Partitur. Da gibt es einen Ohrwurm nach dem<br />

anderen, während es im Musical manchmal nur einen oder<br />

gar keinen gibt. Die komponierten Ensembles sind handwerklich-technisch<br />

hervorragend und von großer Wirkung«.<br />

Nach Kupfers <strong>Hamburg</strong>er Arbeiten »Belsazar«, »Tannhäuser«,<br />

»Il Trittico« und »Chowanschtschina«, die ihn als<br />

Spezialisten für realistisches, politisch dimensioniertes<br />

Musiktheater ausgewiesen haben,betritt der Regisseur,zumindest<br />

in <strong>Hamburg</strong>, ein anderes Terrain: Operettenneuland. In<br />

einem Gespräch kurz vor Probenbeginn sagte er: »Die Story<br />

ist wirklich gut. Das, was da verhandelt wird, kann man auch<br />

heute noch über die Rampe bringen. Es sind aktuelle Themen<br />

und Probleme,die Menschen immer wieder neu beschäftigen«.<br />

Dabei scheut der Regisseur nicht davor zurück, auch den von<br />

ihm empfundenen »Pferdefuß« in diesem Werk zu benennen:<br />

»Das Stück hat einen Haken, und das ist die Textfassung. Über<br />

diese Mätzchen und Witzchen haben nicht einmal unsere<br />

Urgroßväter gelacht. Doch wenn man die Texte behutsam reinigt<br />

– nicht umdichtet –, sondern den ›Schwachsinn‹ herausnimmt,<br />

dann bleiben gute Situationen übrig, die man aufknacken<br />

kann, vorausgesetzt, man spielt das Stück nicht vom<br />

Blatt. Wir schaffen ganz bewusst eine Rahmenhandlung, die<br />

einige der Handlungs-Situationen plausibler und ernsthafter<br />

erscheinen lässt.Andererseits handelt es sich natürlich um eine<br />

Operette, die zum Happy End führt. Dies bedeutet, dass der<br />

Liebesgeschichte zwischen Hanna und Danilo auch genügend<br />

Raum gegeben werden muss. Wir haben eine Ebene gefunden,<br />

auf der beides möglich ist. Ohne dass man oberflächlich am<br />

Text entlang inszeniert, muss man versuchen, das Ganze aufzubrechen:<br />

selbst die Parodie, die Satire und die Lebensfülle,<br />

die in der Operette einfach unverzichtbar sind. Wir stellen die<br />

Verlogenheit des Textes dar,aber auch die Liebesgeschichte und<br />

wollen das Vergnügen, das die Leute an der Operette haben,<br />

nicht schmälern«.<br />

ANNEDORE CORDES<br />

Aus den Filmen von<br />

Ernst Lubitsch und Erich von<br />

Stroheim (unten)<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 5


OPER PREMIERE<br />

›DIE LUSTIGE WITWE‹<br />

6 | <strong>Journal</strong> 3<br />

Biografien<br />

Karen Kamensek (Musikalische<br />

Leitung) erhielt<br />

ihre Ausbildung an der<br />

Indiana University. Von<br />

2000 bis 2002 war sie fest<br />

an der Wiener Volksoper<br />

engagiert, ab 2003 für<br />

zwei Jahre Generalmusikdirektorin<br />

am Freiburger Theater. Gasteinladungen<br />

führten sie u. a. an die Deutsche Oper und<br />

an die Komische Oper in Berlin, nach Frankfurt,<br />

Stuttgart, Bordeaux, Sydney und zum Royal<br />

Danish Theater nach Kopenhagen. 2007/08<br />

übernahm sie die Position des Chefdirigenten<br />

beim Slovenischen Nationaltheater in Maribor.<br />

Seit dieser Saison ist Karen Kamensek als Stellvertreterin<br />

der Generalmusikdirektorin an der<br />

Staatsoper <strong>Hamburg</strong> engagiert.<br />

Harry Kupfer (Regie)<br />

zählt seit vielen Jahren zu<br />

den bedeutendsten<br />

Opernregisseuren. 1978<br />

gelang ihm mit »Der fliegende<br />

Holländer« bei den<br />

Bayreuther Festspielen<br />

der internationale Durchbruch.<br />

Von 1981 bis 2002 war er Chefregisseur<br />

der Komischen Oper Berlin, wo er mit seinen<br />

Inszenierungen Maßstäbe setzte. Weitere<br />

Arbeiten erfolgten an den großen Häusern der<br />

Welt in über 180 Produktionen. Er wurde vielfach<br />

ausgezeichnet, u. a. mit diversen Kunstpreisen<br />

der ehemaligen DDR, mit dem Preis<br />

der deutschen Kritikervereinigung e. V. Westberlins,<br />

dem Frankfurter Musikpreis, dem<br />

Berlin-Orden und dem Musicalpreis 2000 »Bestes<br />

deutschsprachiges Musical« für »Mozart«,<br />

und ist seit 1981 Professor an der Berliner<br />

Musikhochschule »Hanns Eisler«. In <strong>Hamburg</strong><br />

feierte Harry Kupfer mit seinen Inszenierungen<br />

von »Belsazar«, »Tannhäuser«, »Il Trittico« und<br />

»Chowanschtschina« große Erfolge.<br />

Hans Schavernoch (Bühnenbild)<br />

arbeitet an den<br />

bedeutenden Theatern in<br />

Europa und Übersee, u. a.<br />

an den Staatsopern in<br />

Wien und München, an<br />

Covent Garden London, an<br />

der New Yorker Met sowie<br />

in Amsterdam, Chicago, Florenz, Los Angeles,<br />

Madrid, Zürich, Paris und Barcelona. Er ist seit vielen<br />

Jahren künstlerischer Partner von Harry<br />

Kupfer, u. a. bei den Salzburger und Bayreuther<br />

Festspielen (»Der Ring des Nibelungen«) und an<br />

der Berliner Staatsoper (neun große Wagneropern).<br />

Seine Arbeiten wurden international ausgezeichnet,<br />

u. a. mit einem Laurence Olivier<br />

Award und mit internationalen Kritikerpreisen.<br />

Seit 1995 ist er Professor für Bühnen- und Kostümgestaltung<br />

an der Grazer Universität für Musik<br />

und darstellende Kunst. In <strong>Hamburg</strong> gestaltete<br />

Hans Schavernoch die Bühnenbilder zu »Tannhäuser«,<br />

»Il Trittico« und »Chowanschtschina«.<br />

Yan Tax (Kostüme) hat<br />

Modedesign an der Akademie<br />

für Bildende Künste<br />

im niederländischen Breda<br />

studiert. Seit den siebziger<br />

Jahren arbeitet er als Kostümbildner<br />

für Film, Fernsehen,<br />

Oper und Theater<br />

vor allem in den Niederlanden, Belgien und<br />

Frankreich. Kostüme gestaltete er u. a. für die<br />

Komische Oper Berlin, die Semperoper Dresden,<br />

das Théâtre des Champs-Élysées Paris und die<br />

Häuser von Sydney, Helsinki und San Francisco.<br />

Mehrfach wurde er in Deutschland für seine<br />

Musical-Arbeiten ausgezeichnet, darunter »Elisabeth«,<br />

»Die drei Musketiere«, »Mozart«, »Titanic«<br />

und das Udo-Jürgens-Musical »Ich war noch niemals<br />

in New York«. Für seine Arbeit am Broadway<br />

Musical »Cyrano« wurde er für den renommierten<br />

Tony-Award nominiert. 2008 erhielt Yan<br />

Tax eine Nominierung für den Deutschen<br />

Filmpreis für seine Kostümgestaltung bei Paul<br />

Verhoevens »Black Book«.<br />

Günter Neumann (Baron<br />

Zeta) kam nach ersten<br />

Engagements in Potsdam<br />

und Weimar an die Komische<br />

Oper Berlin, die<br />

bis 2004 seine künstlerische<br />

Heimat war. Durch<br />

die langjährige Zusammenarbeit<br />

mit Harry Kupfer darf er als Prototyp<br />

eines Sängerdarstellers gelten. Seine hohen<br />

schauspielerischen Qualitäten stellte er an der<br />

Dammtorstraße u. a. als Gabriel Eisenstein, Herodes<br />

und als Tannhäuser unter Beweis. Gastengagements<br />

führten ihn an viele bedeutende<br />

Opernhäuser, wie z. B. Tannhäuser in Wien, Herodes<br />

in Amsterdam und Köln sowie Aron in<br />

Dresden und Berlin. Er wirkte bei zahlreichen<br />

Rundfunk- und Fernsehproduktionen mit.<br />

Nikolai Schukoff (Danilo)<br />

wurde in Graz geboren<br />

und absolvierte sein Studium<br />

am Salzburger<br />

Mozarteum. Zunächst war<br />

er als Ensemblemitglied<br />

in Gelsenkirchen, Mannheim<br />

und Nürnberg engagiert.<br />

Im Laufe der Zeit erarbeitete er sich ein<br />

weit gefächertes Repertoire zunächst mit Partien<br />

wie Don Ottavio, Tamino und Alfredo; später<br />

folgten Canio, Don José und Max. Gastverpflichtungen<br />

führten ihn u. a. nach Salzburg,<br />

Lyon, Sydney, Lausanne, Wien, Kopenhagen,<br />

Rom, Madrid, Luzern und Leipzig. Am Théâtre<br />

du Châtelet in Paris feierte er sein Rollendebüt<br />

als Siegfried in »Götterdämmerung«, im Dezember<br />

2006 gastierte er in der Philharmonie<br />

Berlin als Siegmund, im März 2007 als Sergej<br />

(»Lady Macbeth von Mzensk«) in Genf, im April<br />

als Parsifal an der Bayerischen Staatsoper. Sein<br />

<strong>Hamburg</strong>debüt gab er im Januar 2008 als Le<br />

Chevalier in Poulencs »Dialogues des Carmélites«.<br />

Camilla Nylund (Hanna<br />

Glawari), in Vaasa (Finnland)<br />

geboren, studierte<br />

u. a. am Mozarteum in<br />

Salzburg. 1995–1999 war<br />

sie an der Niedersächsischen<br />

Staatsoper Hannover<br />

engagiert, von 1999–<br />

2002 gehörte sie zum Ensemble der Semperoper<br />

Dresden. Sie gastiert an den wichtigen<br />

internationalen Häusern wie etwa an der<br />

Zürcher Oper, der Bayerischen Staatsoper, dem<br />

Pariser Théâtre du Châtelet und dem La Fenice<br />

Venedig. Zu ihrem Repertoire zählen u. a.<br />

Gräfin (»Le Nozze di Figaro«) Leonore (Fidelio),<br />

Arabella, Ariadne, Marschallin (Rosenkavalier),<br />

Elisabeth (Tannhäuser), Elsa (Lohengrin) und<br />

Rosalinde (Fledermaus). An der Wiener Staatsoper<br />

debütierte sie 2005 als Salome. Aktuelle<br />

Verpflichtungen umfassten ihre Debüts bei den<br />

Salzburger Festspielen (Rusalka) und an der<br />

Pariser Opéra Bastille (Salome). In <strong>Hamburg</strong><br />

gastierte Camilla Nylund bisher als Tatjana<br />

(»Eugen Onegin«) und als »Meistersinger«-Eva.<br />

Gabriele Rossmanith<br />

(Valencienne) ist seit<br />

1988 Ensemblemitglied<br />

der Staatsoper. Hier feierte<br />

sie Erfolge als Blanche<br />

(»Dialogues des Carmélites«),<br />

Despina, Zerlina<br />

und als Susanna. Außerdem<br />

sang sie u. a. Morgana in Händels »Alcina«,<br />

Micaëla in »Carmen«, Mélisande in »Pelléas et<br />

Mélisande«, Anne Trulove in »The Rake’s Progress«,<br />

Musetta in »La Bohème«, Wellgunde im<br />

»Rheingold« und Marianne Leitmetzerin im<br />

»Rosenkavalier«.<br />

Jun-Sang Han (Camille)<br />

stammt aus Seoul, wo er<br />

an der Yonsei Universität<br />

Gesang studierte. Von<br />

2006 bis 2008 war er<br />

Mitglied des Internationalen<br />

Opernstudios der<br />

Staatsoper. Während dieser<br />

Zeit sang er Partien u. a. in »Billy Budd«,<br />

»Don Carlos«, und »Il Turco in Italia« sowie den<br />

Sänger im »Rosenkavalier«. In den Produktionen<br />

des Internationalen Opernstudios gab er<br />

den Pierre in »Pierre et Luce« und Pane in »La<br />

Calisto«. Seit der laufenden Saison gehört Jun-<br />

Sang Han zum Staatsopern-Ensemble und war<br />

bisher u. a. als Pang in »Turandot« zu erleben.<br />

Katerina Tretyakova wird<br />

in den Februarvorstellungen<br />

die Partie<br />

der Valencienne übernehmen.<br />

Die junge russische<br />

Sopranistin ist seit dieser<br />

Saison Mitglied des<br />

Internationalen Opernstudios<br />

und präsentiert sich u. a. als Musetta in<br />

»La Bohème«, Berta in Rossinis »Barbier« und<br />

als Hirtenknabe in »Tosca«.


Das Opernrätsel Nr. 3<br />

Gefährliche Liebschaften<br />

»Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt?« Berechtigte Frage, Herr<br />

Lehár, denn mal ehrlich: Was sind das teilweise auch für gegenläufige<br />

Existenzen, die auf der Opernbühne zueinander finden? Eben<br />

noch trachtete man dem Anderen nach dem Leben, kaum aber hat<br />

man sich gegenseitig mit minderwertigem Fusel schön getrunken,<br />

hat man schon nichts anderes mehr im Kopf, als mit heiß erglühter<br />

Brust höchster Liebeslust nachzugehen und dann gemeinsam aus<br />

dem Leben zu scheiden. Junge Damen erliegen hoffnungslos dem<br />

morbiden Charme scheintoter Exzentriker, die offenbar die letzten sieben<br />

Jahre auf einem Seelenverkäufer unter Billigflagge zugebracht<br />

haben. Kennen Sie die Oper »Die Liebe zu den drei Orangen« von<br />

Prokofiew? Der Titel sagt ja schon alles … Dabei könnte man sich so<br />

harmonische Verbindungen von Opernfiguren vorstellen, die sich<br />

doch geradezu aufdrängen: Der Umstand, dass die beiden, die hier<br />

verkuppelt werden sollen, in der selben Stadt lebten, vermag zwar<br />

nichts daran zu ändern, dass er ein höheres Semester war und sie<br />

sich deshalb nie über den Weg gelaufen sind, aber: Gemeinsamkeiten<br />

gibt es trotzdem zuhauf. Beide sind zwar aus demselben Land gebürtig,<br />

sprechen aber dessen Sprache nicht. Man könnte beide sicher<br />

als Freigeister bezeichnen – und das in erster Linie hinsichtlich sehr<br />

ähnlicher, laxer Einstellungen zu Fragen der Partnerwahl. Aber auch<br />

sonst ist man offen und nonchalant. Er, viriler Dandy mit einem Hang<br />

zur Gewaltkriminalität, und sie, fidele Lebedame aus der Halbwelt,<br />

haben dadurch letztlich einen schweren Stand bei ihrer Umwelt:<br />

Spaßgesellschaft wird nicht geduldet! Die Konsequenzen sind hart.<br />

Er muss sich grob von einem eigentlich in den Ruhestand versetzten<br />

Verwaltungsbeamten maßregeln lassen. Ihr wird gar ein Hausverbot<br />

für eine örtliche Sportstätte auferlegt, obwohl ihr Favorit ein Heimspiel<br />

hat. Verständlicherweise verlassen beide die Opernbühne daraufhin<br />

mit Schwefeldunst und Paukenschlag – schade, dass sie sich nie<br />

begegnet sind, es wäre sicher eine Oper wert gewesen!<br />

Frage: Wie heißt unser perfektes Paar,<br />

das leider nie zueinander fand?<br />

Senden Sie die Lösung bitte bis zum 8. Februar 2009 an die<br />

Redaktion »<strong>Journal</strong>«, <strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper, Postfach, 20308<br />

<strong>Hamburg</strong>. Mitarbeiter der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper und ihre<br />

Angehörigen sind leider nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Das können Sie gewinnen:<br />

1. Preis: Zwei Karten für »Death in Venice« am 26. April 2009<br />

2. Preis: Zwei Karten für »Sylvia« am 6. Mai 2009<br />

3. Preis: Zwei Karten für »Così fan tutte« am 11. April<br />

Das war beim letzten Mal die richtige Antwort:<br />

»Il Trovatore«, Giuseppe Verdi, Manrico<br />

Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.<br />

›Meine CD für die einsame Insel<br />

Karen Kamensek, Dirigentin und Stellverteterin<br />

der Generalmusikdirektorin<br />

Wenn ich auf eine einsame Insel geschickt würde und nur<br />

eine einzige CD mitnehmen dürfte, würde ich wahrscheinlich<br />

zuerst eine Panikattacke bekommen – denn<br />

ich könnte mich unmöglich für nur eine entscheiden!<br />

Dann würde ich vermutlich aushandeln, dass ich mir vor<br />

der Abreise eine Zusammenstellung meiner Lieblingsstücke<br />

von verschiedenen CDs brennen dürfte. Mein<br />

Musikgeschmack ist äußerst vielseitig und durchläuft die<br />

stilistische Skala von A bis Z. Ich höre jedes Genre aus<br />

der ganzen Palette der klassischen Musik,der Weltmusik,<br />

Jazz, Pop, Rock, Country … mit allem Drum und Dran!<br />

Ich muss allerdings eines zugeben: als Vollzeitmusikerin<br />

höre ich in meiner Freizeit fast NIE klassische Musik.<br />

Aber wenn ich für die weltabgeschiedene Insel wirklich<br />

nur eine CD auswählen dürfte,würde ich wahrscheinlich<br />

eine der folgenden einpacken:<br />

Schuberts Streichquintett C-Dur op.163 – die Aufnahme<br />

mit Yo-Yo Ma und dem Cleveland Quartett (Sony BMG).<br />

Live habe ich dieses Stück zum ersten Mal in den<br />

Achtzigern bei einem Summer Camp im Brevard Music<br />

Center (North Carolina) gehört. Als ich später in New<br />

York lebte, habe ich genau diese CD in die Finger bekommen.<br />

Und in Gedanken war ich sofort wieder bei diesen<br />

wunderbaren Jahren im Summer Camp. Es ist also eine<br />

sehr emotionale Erinnerung – aber es ist auch diese<br />

detailreiche, dennoch organische Interpretation! In<br />

puncto Klangfülle,Sensibilität,Intimität und Delikatheit<br />

des Spiels kann man das kaum besser machen.<br />

Die Siebte Beethoven mit Carlos Kleiber und den Wiener<br />

Philharmonikern (Deutsche Grammophon). Ich bin<br />

generell ein großer Kleiber-Fan, und diese Aufnahme<br />

zeigt seine unglaublichen Interpretationskünste, vor<br />

allem im Hinblick auf Tempo, rhythmische Struktur,<br />

Form und »Drive«. Eine Aufnahme, die mich jedesmal<br />

sehr inspiriert, wenn ich das Stück dirigiere.<br />

Martha Argerich spielt Rachmaninows drittes Klavierkonzert<br />

mit Riccardo Chailly und dem RSO Berlin (eine<br />

Liveaufnahme, erschienen bei Philips). Wie eine wilde<br />

Reiterin gibt Martha Argerich Rachmaninow die Sporen.<br />

Niemals unkontrolliert, aber immer bis zum Äußersten.<br />

Sie ist leidenschaftlich, kraftvoll und zugleich introvertiert<br />

– und technisch unfassbar brillant! Wenn ich mir<br />

zusätzlich Mut machen muss,lege ich den letzten Satz auf<br />

– und los gehts!<br />

Und – nur, weil ich nicht sicher wäre, ohne meine<br />

Weltmusik leben zu können …<br />

»L'Orient Est Rouge« mit dem Kocani Orkestar, einer<br />

Band aus Mazedonien (Cramworld).<br />

Jounal 3 | 7


BALLETT REPERTOIRE<br />

›DIE MÖWE‹ ›DER NUSSKNACKER‹ ›TOD IN VENEDIG‹<br />

Text wird Tanz<br />

John Neumeiers beliebte Literatur-<strong>Ballett</strong>e »Die Möwe« und »Tod in Venedig«<br />

weiterhin auf dem Spielplan · »Der Nussknacker« nur noch im Januar<br />

■ Die Möwe John Neumeier erinnert sich: »Im Januar 1996<br />

sah ich an der Berliner Schaubühne Tschechows ›Möwe‹ in<br />

einer Inszenierung von Andrea Breth.Mir wurde klar,dass dieses<br />

Stück nicht nur von zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

einer vergangenen Epoche handelt, sondern von etwas Allgemeingültigem.<br />

Welche Rolle spielt Kunst in einem Liebesverhältnis,<br />

welche Balance besteht zwischen Kunst und Liebe?<br />

Und mit welchen Konsequenzen reflektiert man die ungenutzten<br />

Chancen und verpassten Möglichkeiten in seinem<br />

eigenen Leben? All diese Fragen ließen sich wunderbar auf die<br />

Tanzkunst übertragen.« Entstanden ist eine Choreografie, die<br />

parallel zum Schauspiel ähnliches ausdrückt. John Neumeiers<br />

»Die Möwe« handelt nicht nur vom Tanz: es ist Tanz. Die<br />

unterschiedlichen Daseinsentwürfe der Protagonisten werden<br />

mit ausgesuchten Stilen der Tanzgeschichte verknüpft.So schuf<br />

<strong>Hamburg</strong>s <strong>Ballett</strong>intendant ein Werk über die große Zeitenwende<br />

des <strong>Ballett</strong>s, das seine aristokratisch-zaristische Herkunft<br />

ebenso thematisiert wie jene legendären Tage des revolutionären<br />

Theateroktobers. Aus der großen Schauspielerin<br />

Arkadina ist die Primaballerina des Mariinsky-Theaters geworden,<br />

aus dem erfolgreichen Schriftsteller Trigorin ein<br />

Choreograf der Petipa-Generation. Kostja, der Sohn Arkadinas,<br />

erinnert an einen aufbrausenden Jungchoreografen vom<br />

Schlage Nijinskys. Nach der Premiere im Juni 2002 befand<br />

Horst Koegler: »Es ist vielleicht Neumeiers schönstes <strong>Ballett</strong><br />

geworden, sein Traum vom Fliegen, vom Erkunden der Weite,<br />

vom Aufbruch, immer und immer wieder, zu neuen Horizonten,<br />

hinter denen der Horizont des Lebens, der Horizont<br />

der Kunst und der Liebe harrt – und an dessen Ende, unvermeidlich,<br />

das Scheitern steht.«<br />

Hélène Bouchet Ensemble Edvin Revazov Lloyd Riggins<br />

8 | <strong>Journal</strong> 3<br />

■ Der Nussknacker Was für eine wundersame<br />

Welt das Theater doch ist. Zu Beginn des Zweiten<br />

Aktes steigen die gerade erst zwölf Jahre alt gewordene<br />

Marie und der <strong>Ballett</strong>meister Drosselmeier<br />

aus dem Orchestergraben auf die Bühne.<br />

Geblendet von so vielen Menschen im Zuschauerraum<br />

will Marie wieder zu den Musikern<br />

flüchten.Doch wird sie von Drosselmeier zurückgehalten.<br />

Zu ihrem Erstaunen vermag er den<br />

mächtigen Vorhang zu heben und den Blick freizugeben<br />

auf ein Reich des Tanzes. Der Schlüssel<br />

zum »Nussknacker« liegt für John Neumeier eben<br />

dort, im Vorspiel zum Zweiten Akt: »Ich höre in<br />

dieser Musik den Abschied von der Kindheit, eine<br />

Musik über den Lebensabschnitt, in dem man<br />

aufhört, Kind zu sein, aber noch nicht erwachsen<br />

ist.« Um den Moment des Übergangs so lang wie<br />

möglich anzuhalten, spielt der »Nussknacker« im<br />

Theater auf dem Theater und produziert auf diese<br />

Weise verwirklichte Illusionen. In Maries Traum<br />

entwirft John Neumeier ein Bild vom klassischen<br />

Tanz: »So ist meine Version vom ›Nussknacker‹<br />

auch ein <strong>Ballett</strong> über das <strong>Ballett</strong>. ›Der Nussknacker‹<br />

wurde zur Huldigung an das <strong>Ballett</strong> und<br />

zur Hommage an Marius Petipa, der in seinen<br />

Choreografien den klassischen Tanz zur höchsten<br />

Blüte und Vervollkommnung geführt hat.«<br />

fotos: holger badekow


Tod in Venedig Eine Reise zurück<br />

ins Leidenschaftliche, gesteigert<br />

»bis zur Sinnestäuschung«, wird zur<br />

letzten Station eines schöpferisch in<br />

der Krise steckenden Künstlers.<br />

2003 unternimmt John Neumeier in<br />

seiner Deutung der Novelle von<br />

Thomas Mann eine Gegenüberstellung<br />

von Denken und Fühlen, von<br />

Vernunft und Sinnlichkeit, in der<br />

Silvia Poletti eine »Liebeserklärung<br />

an das Leben« sieht. Zum Vorschein<br />

kommt ein üppig inszeniertes Verführungsschauspiel,<br />

das in die Welt<br />

des alternden Meisterchoreografen<br />

Aschenbach einbricht. Ein Abgesang<br />

auf die hehre Kunst, die zum Inhalt<br />

die Form findet – und ein letztes<br />

vitales Aufbäumen im Angesicht<br />

einer Jugend, der die Zukunft offen<br />

steht. Venedig, die Serenissima an<br />

adriatischen Gestaden, dient als<br />

Schauplatz eines sinnlichen Versinkens,<br />

an dessen Grad Leben zu<br />

Mythos gerinnt. Nachdem Aschenbach<br />

die Lagunenstadt erreicht hat,<br />

lässt ihn John Neumeier im glanzvollen<br />

Hôtel des Bains am Lido<br />

absteigen. Im August 1929 wird der<br />

große Impresario der Ballets Russes<br />

Serge Diaghilew in der noblen Herberge<br />

an den Folgen seiner Diabetes<br />

sterben. Vor dem Hintergrund früherer<br />

gemeinsam verbrachter Tage<br />

mit Nijinsky sein Tod in Venedig –<br />

gemäß den Worten einer Wahrsagerin,<br />

dass der Gründer der Ballets<br />

Russes einmal am Wasser sterben<br />

werde. Schönheit und Ewigkeit, Liebe<br />

und Tod. Der Kreis hat sich geschlossen.<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 9


BALLETT REPERTOIRE<br />

›LA SYLPHIDE‹ – Pressestimmen<br />

Verzückung, Verzauberung, Begeisterung – das<br />

ist es, was gestern am Ende alle Zuschauer in der<br />

Staatsoper bei der Premiere des <strong>Ballett</strong>s »La<br />

Sylphide« fühlten. Der Abend wurde zum denkwürdigen<br />

Ereignis. Der Jubel war groß. Das erste<br />

romantische <strong>Ballett</strong>, 1832 von Filippo Taglioni<br />

choreografiert und von Pierre Lacotte rekonstruiert,<br />

wusste selbst die mitzureißen, die derlei<br />

Werke als musealen Kitsch von der Bühne verbannt<br />

sehen möchten. Nicht zuletzt, weil sich<br />

John Neumeiers Compagnie dem raffinierten,<br />

schwierig zu bewältigenden Tanzstil so hingebungsvoll<br />

widmete, als sei er ihr selbstverständlich.<br />

Angeboren scheint er tatsächlich Hélène<br />

Bouchet in der Titelrolle der Sylphide. Das<br />

gesamte <strong>Ballett</strong> entpuppt sich im wahrsten Sinne<br />

als magisches, unwiderstehliches Zaubertheater<br />

mit einer Liebe in der Schwebe.<br />

HAMBURGER ABENDBLATT<br />

10 | <strong>Journal</strong> 3<br />

Wenn sie so getanzt werden wie gestern Abend<br />

in <strong>Hamburg</strong>, können selbst angestaubte romantische<br />

Klassiker einen unwiderstehlichen Charme<br />

entwickeln. »La Sylphide« in der Fassung von<br />

Pierre Lacotte hatte Premiere, und was die <strong>Hamburg</strong>er<br />

Compagnie hier gezeigt hat, war vom<br />

Feinsten.Die Tänzerinnen und Tänzer,sonst eher<br />

in der klassischen Moderne geübt und mit allem<br />

gesegnet, was dazugehört (hohe Beine, weite<br />

Extensions, Tempo, Dynamik), entwickeln hier<br />

eine wunderbar gedehnte Langsamkeit, eine fein<br />

ziselierte Fuß- und Armarbeit – genau wie sie dieses<br />

Stück braucht, um seine Wirkung zu entfalten.<br />

Hier wird die Kunst im wahrsten Sinne auf<br />

die Spitze getrieben – »La Sylphide« war das erste<br />

<strong>Ballett</strong> in Spitzenschuhen, die damals Marie<br />

Taglioni trug, die Primaballerina assoluta der<br />

Romantik. Sie alle haben eine großartige Arbeit<br />

geleistet, denn sowohl Corps de Ballet wie auch<br />

Solisten haben sich diese schwierige romantische<br />

Technik mit dem vorgeneigten Oberkörper, den<br />

fließenden Armen und der flinken Fußarbeit, die<br />

höchste Präzision erfordert, aufs Feinste angeeignet.<br />

TANZNETZ.DE<br />

Auf das heutige Publikum wirkt das <strong>Ballett</strong> wie<br />

von Zauberhand aus einem Tanzgeschichtsbuch<br />

entsprungen: ein romantisches Märchen,das eine<br />

ganze Epoche prägte.<br />

HAMBURGER MORGENPOST<br />

Die Werktreue bis in die Fuß- und Fingerspitzen<br />

macht heute den Reiz dieses <strong>Ballett</strong>s aus und hält<br />

es lebendig. Fliegende Elfen ernten zwar Lacher<br />

beim Publikum, das hier in <strong>Hamburg</strong> solcherlei<br />

Tricks nicht gewohnt ist. Doch ist hier eine andere<br />

Illusion am Werk, die mit purer Körperbeherrschung<br />

zu fesseln vermag. Die Reinheit der<br />

Technik ist vorderstes Ziel. »La Sylphide« ist ein<br />

Meilenstein für Präzisionsfanatiker, die den Blick<br />

nicht mehr von Hélène Bouchets wunderschönen<br />

Füßen lassen können und schier schwindelig werden<br />

angesichts ihrer flinken Sprünge und wirbelnden<br />

Drehungen, mit denen sie dem jungen<br />

Schotten James die Sinne verwirrt. Die Sylphide<br />

ist ein Geist. Genauso überirdisch tanzt die<br />

Bouchet. Grazil und schwebend, geradezu ätherisch,<br />

dann wieder temperamentvoll mit koketter<br />

Geste, lieblich aber nie süßlich. Eine unglaubliche<br />

Spannbreite des Ausdrucks entlockt die<br />

Erste Solistin der Rolle.<br />

DIE WELT<br />

foto: holger badekow


Ausgezeichnet<br />

Die Zeitschrift »Ballet2000« kürt Silvia Azzoni<br />

und Alexandre Riabko zum besten Tanzpaar<br />

BALLETT NEWS<br />

Am 31. November 2008 wurden Silvia Azzoni und Alexandre Riabko mit dem Tanzpreis<br />

»Les Étoiles de Ballet2000« ausgezeichnet. Die beiden Ersten Solisten des HAMBURG BAL-<br />

LETT erhielten die von der Zeitschrift »Ballet2000« vergebene Ehrung während eines großen<br />

Galaabends in Cannes. Eine Jury aus achtzehn Vertretern der Fachpresse hatte Silvia Azzoni<br />

und Alexandre Riabko als bestes Paar gewürdigt. In der Gala im Palais des Festivals tanzten<br />

sie den »Noir«-Pas de deux aus John Neumeiers »Kameliendame«. Das Paar freut sich sehr<br />

über die gemeinsame Ehre. »Es ist ein großes Lob für uns«, so Alexandre Riabko, »und es ist<br />

schön, dass unsere Arbeit mit dem HAMBURG BALLETT auch international so viel Aufmerksamkeit<br />

und Anerkennung erhält.« Für Silvia Azzoni ist es bereits der zweite Tanzpreis<br />

in diesem Jahr: Im Frühjahr wurde sie in Moskau mit dem »Benois de la Danse« für ihre<br />

Titelrolle in John Neumeiers »Die kleine Meerjungfrau« ausgezeichnet. Der »Les Étoiles de<br />

Ballet2000« wurde bereits zum fünften Mal vergeben. Zu den weiteren Preisträgern zählten<br />

auch Polina Semionova von Staatsballett Berlin sowie Vladimir Vassiliev, der für sein<br />

Lebenswerk ausgezeichnet wurde.<br />

Möchten Sie regelmäßig über Neuigkeiten wie diese informiert<br />

werden? Dann abonnieren Sie den kostenlosen E-Mail-Newsletter<br />

des HAMBURG BALLETT unter www.hamburgballett.de<br />

Kanadischer Principal in »Die Möwe«<br />

Am 22. und 24. Januar beehrt das HAMBURG<br />

BALLETT ein internationaler Gast: Die chinesische<br />

Tänzerin Xiao Nan Yu vom National Ballet<br />

of Canada gastiert in der Rolle der Arkadina. Bei<br />

diesem Gastspiel handelt es sich um einen Gegenbesuch,<br />

denn bereits im November war Ivan<br />

Urban als Kostja an ihrer Seite in Toronto zu<br />

sehen. Seit dem 14. November zählt das Stück<br />

dort zum Repertoire. Xiao Nan Yu wurde zunächst<br />

in China und abschließend an der Schule<br />

des National Ballet in Toronto ausgebildet. Seit<br />

1996 gehört sie der dortigen Compagnie an und<br />

ist seit 2001 Erste Solistin. Dort tanzt sie u.a. die<br />

Odette/Odile in »Schwanensee«, die Tatjana in<br />

»Onegin« ebenso wie wichtige Rollen in den Choreografien<br />

George Balanchines und James Kudelkas.<br />

Xiao Nan Yu gastierte bereits beim Hong<br />

Kong Ballet und trat bei der »Gala des Étoiles«<br />

in Montreal auf.<br />

er amburger<br />

ing<br />

Photo: © Kasskara<br />

as heingold<br />

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OPER WIEDERAUFNAHME<br />

›PELLÉAS ET MÉLISANDE‹<br />

12 | <strong>Journal</strong> 53<br />

Die Welt der Menschen ist ihr fremd<br />

»Traumverloren schöne Bilder« attestierte der »Weser Kurier« der Produktion »Pelléas et Mélisande« von Willy Decker und Wolfgang<br />

Gussmann. »Die <strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper … siegt«, weil die Inszenierung »die symbolistischen Finsternisse der Dreiecksgeschichte<br />

aus uralten Tagen nicht verdoppelt, sondern ihr eine Welt aus Helle und Klarheit entgegensetzt«, schrieb die »Süddeutsche Zeitung«.<br />

Ab Ende Februar steht Claude Debussys einzige Oper vier Mal auf dem Spielplan – in den meisten Partien neu besetzt: Die Zeitschrift<br />

»Opernwelt« wählte Michael Volle 2008 zum »Sänger des Jahres«. Nach seinen <strong>Hamburg</strong>er Don Giovanni- und »Figaro«-Graf-Auftritten<br />

kehrt er nun in der Rolle des Golaud zurück. Als Figaro in Rossinis »Barbier« feierte Adrian Eröd im letzten Juni seinen Einstand an der<br />

Alster. Der Bariton aus dem Ensemble der Wiener Staatsoper ist bei der Wiederaufnahme als Pelléas zu erleben. Zu den festen Größen<br />

bei den Opern- und Konzertdirigenten zählt Lawrence Foster. Seit sieben Jahren ist er Musikalischer Direktor des Gulbenkian Orchestra<br />

Lissabon. Ab der kommenden Saison wird er in gleicher Position das Orchester und die Opéra National de Montpellier leiten. Abgerundet<br />

wird das Ensemble durch Gabriele Rossmanith, ihr gelang mit der Mélisande eine vollkommene Rollenidentifikation. Anlässlich der<br />

Wiederaufnahme unterhielt sich Annedore Cordes mit der Sopranistin.<br />

Michael Volle<br />

Adrian Eröd<br />

Lawrence Foster<br />

Seit der Premiere 1999, bei der Sie einen großen persönlichen<br />

Erfolg für sich verbuchen durften, sind Sie die <strong>Hamburg</strong>er<br />

Mélisande. Was fasziniert Sie besonders an dieser Partie?<br />

GABRIELE ROSSMANITH Es ist ja schon schwer, die symbolistische<br />

Handlung dieser Oper zu entschlüsseln. Aber mindestens<br />

so schwer fällt es mir, über die Mélisande »vernünftig«<br />

zu reden – mein Zugang zu ihr erfolgt hauptsächlich auf einer<br />

intuitiven und emotionalen Ebene. Das liegt wohl daran, dass<br />

diese Figur eine so geheimnisvolle Aura hat und man keine klaren<br />

Fakten über sie erfährt: Mélisande erzählt nichts über ihre<br />

Herkunft.Warum ist sie auf der Flucht? Wir kennen den Grund<br />

ihres verborgenen Schmerzes nicht. Die Welt der Menschen<br />

ist ihr fremd: Ist sie womöglich eine Schwester der Melusine?<br />

Das eigentliche Drama in Debussys Oper spielt sich ohnehin<br />

im Inneren der Figuren ab. In diesen subtil-komplizierten<br />

Zustand lasse ich mich mit größter Wonne fallen: in ein Meer<br />

unergründlicher Gefühle. Es ist für mich eine besondere Art<br />

der Erfüllung, dieses »pauvre petit être mysterieux«, dieses<br />

»arme kleine geheimnisvolle Wesen«, wie der greise König<br />

Arkel sie beschreibt, darzustellen, das durch die Kälte, die es<br />

umgibt, langsam vergeht. Ich identifiziere mich total mit der<br />

Mélisande, obwohl ich mich privat eher für einen fröhlichen<br />

Menschen halte. Außerdem liebe ich die französische Sprache<br />

und Musik. Debussy zu singen ist für mich ein großer Genuss.<br />

Hat sich Ihre Sicht auf diese Figur oder Ihre Interpretation im<br />

Laufe der Jahre verändert?<br />

GABRIELE ROSSMANITH Es besteht bei mir absolut kein<br />

Wunsch nach Veränderung, da ich mit der Inszenierung von<br />

Willy Decker so vollkommen einverstanden bin. Dennoch ist<br />

es natürlich so,dass man immer tiefer in die Materie eindringt,<br />

je öfter man eine Partie interpretiert.Dann entdeckt man mehr<br />

Facetten und kann mehr bieten. Außerdem fließen menschliche<br />

Erfahrungen, die man im Laufe der Zeit macht, immer in<br />

die Darstellung einer so komplexen Figur ein. Auch andere<br />

Inszenierungen dieses Werkes hinterlassen Spuren.Bei mir war<br />

das zum Beispiel die Produktion, die ich 2003 mit dem<br />

Regisseur Yannis Kokos in Toulouse erarbeitet habe.<br />

Was ist das Besondere an Willy Deckers Inszenierung, was<br />

schätzen Sie an ihr?<br />

GABRIELE ROSSMANITH Diese Inszenierung ist so gelungen,<br />

weil sie sich nicht mit der eher märchenhaft anmutenden<br />

Handlung an der Oberfläche aufhält, sondern Sinnbilder seelischer<br />

Vorgänge zeigt. Willy Decker charakterisiert die<br />

Personen der Handlung sehr genau,er leuchtet ihre Einsamkeit<br />

und ihre Beziehungslosigkeit psychologisch aus. Das ist mehr<br />

als eine opernübliche Dreiecks-Liebesgeschichte! Das zentrale<br />

Element in dieser Inszenierung ist das Wasser in verschiedenen<br />

Aggregatzuständen: in der Tiefe des Brunnens oder als<br />

Nebel, wenn das ferne Schiff den Hafen verlässt, oder als Eis.<br />

Das Wasser ist Mélisandes Element, bei ihrem Eintritt in die<br />

Welt Allemondes ist es gefroren. In der düsteren und belasteten<br />

Atmosphäre dieses grauen Niemandslandes, in dem die<br />

Sonne nie scheint, trägt sie die ganze Zeit ihr weißes Kleid –<br />

sie bleibt immer Braut und wird deshalb nie ganz Ehefrau.<br />

Schließlich bringt sie ihr Kind vorzeitig zur Welt und dämmert<br />

dem Tod entgegen: »Wieso werde ich sterben … Ich wusste<br />

nichts davon.« Sie stirbt ›am Staunen‹. Die Arbeit mit Willy<br />

Decker war für mich ein großer Glücksfall – und eine<br />

Herausforderung.Während der Proben animierte er mich immer<br />

wieder dazu, noch tiefer in meine Gefühlswelt hinabzutauchen.<br />

Pierre Boulez bezeichnete »Pelléas et Mélisande« als »Theater<br />

der Grausamkeit«. Diese Aussage betont die Nähe der Oper zu Edgar<br />

Allan Poe, dessen Werken eine Art lautloser Terror innewohnt.<br />

Wie bewerten Sie diese Aussage?<br />

GABRIELE ROSSMANITH Ja, es ist eine verdeckte Grausamkeit,<br />

ausgelöst durch die innere Erstarrung der Bewohner<br />

Allemondes. Gewalt lauert dort hinter den Fassaden. Die<br />

Mitglieder dieser merkwürdigen Familie sind voll von ungestilltem<br />

Verlangen, keiner erreicht den anderen, und keiner<br />

scheint auch nur die geringste Chance auf eine Verbesserung<br />

seines Schicksals zu haben. Sie verhalten sich wie Vampire, die<br />

durch Mélisande etwas Lebendigkeit,Frische und Licht gewinnen<br />

wollen. Es ist, als saugten sie ihr das Leben aus. Mélisande<br />

ist unschuldig und bringt doch Unheil über alle – bis zum<br />

Schluss die unausweichliche Katastrophe geschieht: die<br />

Ermordung von Pelléas durch seinen Halbbruder Golaud.<br />

»Pelléas et Mélisande« links: Gabriele Rossmanith als Mélisande


Pelléas et Mélisande<br />

Claude Debussy<br />

Musikalische Leitung<br />

Lawrence Foster<br />

Inszenierung<br />

Willy Decker<br />

Bühnenbild und<br />

Kostüme<br />

Wolfgang Gussmann<br />

Licht<br />

Hans Toelstede<br />

Spielleitung<br />

Heiko Hentschel<br />

Arkel<br />

Harald Stamm<br />

Geneviève<br />

Renate Spingler<br />

Golaud<br />

Michael Volle<br />

Pelléas<br />

Adrian Eröd<br />

Mélisande<br />

Gabriele Rossmanith<br />

Yniold<br />

Solist des Tölzer<br />

Knabenchores<br />

Un Médecin/Le Berger<br />

Kyung-Il Ko<br />

Wiederaufnahme<br />

22. Februar 2009 um 19.00 Uhr<br />

Aufführungen<br />

26. Februar; 3., 6. März 2009<br />

um 19.00 Uhr<br />

Unterstützt durch die Stiftung zur<br />

Förderung der <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 13


OPER REPERTOIRE<br />

›MACBETH‹ ›LA TRAVIATA‹ ›IL BARBIERE DI SIVIGLIA‹ ›LA BOHÈME‹<br />

Das leidenschaftliche Lebensgefühl jener Jahre<br />

Große Auswahl für Freunde der italienischen Oper<br />

■ »Mir war nichts bewusst, als ich im November<br />

1900, unvergessliches Datum, auf der hinteren<br />

Plattform einer langsamen Pferdebahn von<br />

Florenz bergan nach Fiesole fuhr. Ich fuhr oder<br />

ging dort alle Tage, dieses Mal spielte am Weg ein<br />

Leierkasten. Damit keine Banalität fehlte, war es<br />

ein Leierkasten, der mich mit Maestro Puccini<br />

bekannt machte.Die wenigen Takte,die ein Wind<br />

mir zutrug, veranlassten mich, von meiner Tram<br />

abzuspringen. Ich stand und ließ mich entzücken;<br />

die reizendste Akrobatin, die auf einem<br />

Teppich im Staub ihre lockeren Gliedmaßen vorgeführt<br />

hätte,wäre schwerlich imstande gewesen,<br />

mich so lange zu fesseln. Dies meine erste Begegnung<br />

mit einem vollkommenen Darsteller des<br />

leidenschaftlichen Lebensgefühls jener Tage: seinem<br />

Schmelz,Aufschwung, Todesverlangen«, erinnerte<br />

sich Heinrich Mann in seinem Buch »Ein<br />

Zeitalter wird besichtigt«. Der Autor lauschte<br />

einigen Takten aus Rodolfos Arie des ersten Aktes<br />

und erkannte, dass diese Musik dem Lebensgefühl<br />

einer zu Ende gehenden Epoche entsprach<br />

Giuseppe Verdi<br />

Macbeth<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG György G. Ráth INSZENIERUNG<br />

Steven Pimlott BÜHNENBILD Tobias Hoheisel KOSTÜ-<br />

ME Ingeborg Bernerth LICHT Manfred Voss SPEZIALEF-<br />

FEKTE Paul Kieve BEWEGUNGSREGIE Sue Lefton CHOR<br />

Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Aldona Farrugia<br />

Macbeth Andrzej Dobber · Banco Alexander<br />

Tsymbalyuk · Lady Macbeth Iano Tamar · La Dama<br />

di Lady Macbeth Vida Mikneviciute · Macduff<br />

Wookyung Kim · Malcolm Dovlet Nurgeldiyev · Un<br />

Medico Wilhelm Schwinghammer · Un Servitore<br />

Hee-Saup Yoon · Un Sicario Kyung-Il Ko · Tre<br />

Apparizioni Kyung-Il Ko, Solisten der <strong>Hamburg</strong>er<br />

Alsterspatzen<br />

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Aufführungen<br />

8., 11. Januar 2009<br />

um 19.30 Uhr<br />

14 | <strong>Journal</strong> 13<br />

und dass sie der Angst vor der Zukunft so etwas<br />

wie eine tröstliche Botschaft entgegensetzte.<br />

Trost können die Werke von Puccini, Verdi,<br />

Donizetti und Rossini vielleicht auch heute bieten:<br />

Wenn an dunklen Winterabenden die Sehnsucht<br />

nach südlicher Sonne und dem mediterranen<br />

Licht übermächtig wird, kann man sie eventuell<br />

mit einem Besuch einer italienischen Oper<br />

stillen. Gelegenheiten dazu gibt es reichlich in<br />

den Monaten Januar bis März. Dabei kommen<br />

Freunde schöner Stimmen voll auf ihre Kosten:<br />

Die zahlreichen Bewunderer der Sangeskunst<br />

von George Petean, der binnen weniger Jahre zu<br />

einem der am höchsten gehandelten Sänger des<br />

italienischen Baritonfaches avancierte, können<br />

den jungen Rumänen gleich in vier verschiedenen<br />

Partien erleben.Zu den Rollen,die seinen besonderen<br />

Ruhm ausmachen, gehört zweifelsohne<br />

der Rossinische Barbier. Im Februar wird der<br />

Starbariton aus dem <strong>Hamburg</strong>er Ensemble einmal<br />

mehr in dieser Rolle zu erleben sein. Neben<br />

dem Barbier singt er auch Giorgio Germont in<br />

Giuseppe Verdi<br />

La Traviata<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Philippe Bach INSZENIERUNG<br />

Folke Abenius BÜHNENBILD Toni Businger KOSTÜME<br />

Hans-Günter Willerscheidt CHOR Florian Csizmadia<br />

SPIELLEITUNG Alexa Zeggaï<br />

Violetta Valery Ha Young Lee · Flora Bervoix<br />

Deborah Humble · Annina Katja Pieweck · Alfredo<br />

Germont Ismael Jordi · Giorgio Germont George<br />

Petean · Gastone Dovlet Nurgeldiyev · Il Barone<br />

Douphol Alexander Tsymbalyuk · Il Marquese<br />

d’Obigny Kyung-Il Ko · Il Dottore Grenvil Hee-Saup<br />

Yoon · Giuseppe Ziad Nehme · Un Domestico di<br />

Flora: Steven Dorn Gifford/Mariusz Koler · Un Commissionario<br />

Peter Veit/Gabor Nagy<br />

Aufführung<br />

8., 12. Februar 2009 um 19.30 Uhr<br />

»La Traviata«und Sharpless in »Madama Butterfly«.<br />

Bereits im Februar wird er wieder als Marcello<br />

in der Mansarde der Bohémiens zu besichtigen<br />

sein, und auch seine MitbewohnerInnen<br />

können sich sehen bzw. hören lassen. Zum ersten<br />

Mal als Mimì dabei ist Olga Mykytenko. Die<br />

ukrainische Sopranistin gehört gegenwärtig zum<br />

Ensemble der Essener Oper und gastierte an verschiedenen<br />

bedeutenden Opernhäusern, darunter<br />

die New Yorker Met, die beiden großen<br />

Berliner Häuser, das Festival in Savonlinna und<br />

die Opern in Lyon und Frankfurt. In <strong>Hamburg</strong><br />

war sie bisher als Violetta Valéry und als Gilda zu<br />

erleben. Neu in der Wohngemeinschaft im Quartier<br />

Latin ist auch Colline,alias Diogenes Randes.<br />

Der junge brasilianische Bass, seit dieser Saison<br />

<strong>Hamburg</strong>er Ensemblemitglied, hat bereits eine<br />

erstaunliche Karriere vorzuweisen, in letzter Zeit<br />

gastierte er u. a. bei den Salzburger und Bayreuther<br />

Festspielen sowie an der Mailänder Scala als<br />

Mönch bei der »Don Carlo«-Saisoneröffnung. In<br />

den nächsten Monaten gleicht die Pariser<br />

Gioachino Rossini<br />

Il Barbiere di Siviglia<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Winterson INSZE-<br />

NIERUNG NACH Gilbert Deflo BÜHNENBILD UND<br />

KOSTÜME NACH Ezio Frigerio CHOR Christian Günther<br />

SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />

Graf Almaviva Lawrence Brownlee · Don Bartolo<br />

Paolo Bordogna · Rosina Maria-Cristina Damian ·<br />

Figaro George Petean · Don Basilio Wilhelm<br />

Schwinghammer · Fiorillo Dominik Köninger · Berta<br />

Katerina Tretyakova · Un Ufficiale Andreas Kuppertz<br />

Aufführung<br />

28. Februar 2009 um 19.30 Uhr<br />

Ismael Jordi Lawrence Brownlee, Paolo Bordogna, Wilhelm Schwinghammer


Mansarde einem Hotel: vorübergehend einziehen<br />

werden unter anderen illustre Gäste wie<br />

Wookyung Kim, Vicente Ombuena und Massimiliano<br />

Pisapia als Rodolfo, Hellen Kwon als<br />

Mimì, Miriam Gordon-Stewart und Katerina<br />

Tretyakova als Musetta sowie Tigran Martirossian<br />

und Wilhelm Schwinghammer als Colline. Auch<br />

der Wohngemeinschafts-Dirigentenstab wandert<br />

weiter von Simon Hewett im Janauar zu Alexander<br />

Joel im Februar.<br />

In Verdis »Traviata« gibt es ein <strong>Hamburg</strong>er<br />

Debüt: Aus der Sängerschmiede von Alfredo<br />

Kraus stammt der spanische Tenor Ismael Jordi.<br />

Bevor er sich der klassischen Oper widmete, sang<br />

er in Zarzuelas in seinem Heimatland. Seit dem<br />

Jahr 2000 übernahm er Partien des leichten, lyrischen<br />

Tenorrepertoires (Mozart, Rossini, Donizetti)<br />

sowohl in spanischen als auch in niederländischen<br />

und amerikanischen Opernhäusern.<br />

Weitere Gastauftritte erfolgten an der Berliner<br />

Staatsoper, der Opéra du Rhin in Straßburg und<br />

an der Wiener Volksoper. Als Edgardo in »Lucia<br />

di Lammermoor« gab er sein Debüt in der Nie-<br />

derländischen Oper in Amsterdam, wo er 2009<br />

für »La Traviata« eingeladen ist. Letztgenannte<br />

Partie wird Ismael Jordi zuvor in <strong>Hamburg</strong> präsentieren.<br />

Der letzte Tag des Monats Februar verspricht<br />

einen besonderen Operngenuss: zu der hochkarätigen<br />

Besetzung zählen Lawrence Brownlee,<br />

gefeierter Tonio aus der <strong>Hamburg</strong>er »La fille du<br />

Régiment«-Premiere als Graf Almaviva und<br />

Paolo Bordogna als <strong>Hamburg</strong>s neuer Don Bartolo.<br />

Der junge Bassist ist ein Schüler von Katia<br />

Ricciarelli. Sein Gewinn des Caruso Preises im<br />

Jahr 2000 öffnete ihm die Türen diverser Opernhäuser.<br />

Durch seine flexible Stimme und sein<br />

großes schauspielerisches Talent profilierte er<br />

sich besonders mit Charakterrollen wie Papageno<br />

in »Die Zauberflöte« und Belcore in »L'Elisir<br />

d'Amore«, die er in einigen Städten Italiens und<br />

beim Mozart Festival in La Coruña präsentierte.<br />

Neu im »Barbier« sind ebenfalls die Ensemblemitglieder<br />

Wilhelm Schwinghammer als Don<br />

Basilio und die rumänische Mezzosopranistin<br />

Maria-Cristina Damian als Rosina. ■ AC<br />

Giacomo Puccini<br />

La Bohème<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simon Hewett/Alexander Joel<br />

(Feb.) INSZENIERUNG Guy Joosten BÜHNENBILD Johannes<br />

Leiacker KOSTÜME Jorge Jara LICHT Davy Cunningham<br />

CHOREOGRAFIE Andrew George CHOR Christian Günther<br />

SPIELLEITUNG Petra Müller/Anja Krietsch<br />

Rodolfo Wookyung Kim/Vicente Ombuena (16.2.)/<br />

Massimiliano Pisapia (18.,20.2.) · Schaunard Moritz<br />

Gogg/Dominik Köninger (Feb.) · Marcello George<br />

Petean · Colline Diogenes Randes/Tigran<br />

Martirossian (16.2.)/Wilhelm Schwinghammer<br />

(18.,20.2) · Benoît Dieter Schweikart/Frieder<br />

Stricker · Mimì Hellen Kwon/Olga Mykytenko<br />

(29.1.,16.2.) · Musetta Miriam Gordon-Stewart/<br />

Katerina Tretyakova (Feb.) · Parpignol Dovlet<br />

Nurgeldiyev/Ziad Nehme · Alcindoro Hee-Saup<br />

Yoon<br />

Aufführungen<br />

14., 20., 27., 29. Januar; 16., 18. 20. Februar 2009<br />

um 19.30 Uhr<br />

neu in »La Bohème«: Olga Mykytenko, Diogenes Randes<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 15


OPER REPERTOIRE<br />

›ARABELLA‹ ›DAS RHEINGOLD‹<br />

16 | <strong>Journal</strong> 3<br />

Anja Harteros singt Arabella<br />

Wiener Flair an der Elbe. In einem Wiener Hotel im Art-Deco-Stil<br />

spielt die Oper »Arabella«. Das Inszenierungsteam verlegte die<br />

Handlung der gleichzeitig für das Haus am Ring kreiierten Produktion<br />

aus dem Wien 1860 in die frühen 1930er-Jahre. Die Liebesgeschichte<br />

von Arabella und Mandryka – letzter Geniestreich des<br />

Duos Hofmannsthal/Strauss – wurde detailreich und unterhaltsam<br />

in Szene gesetzt: »Die <strong>Hamburg</strong>er können sich glücklich schätzen,<br />

dass sie für diese beispielhafte Aufführung von ›Arabella‹ – eines<br />

walzerseligen Sittengemäldes aus den 30ern, angesiedelt im<br />

Soziotop eines Hotels – nicht erst nach Wien fahren mussten …«,<br />

schrieb die Financial Times nach der Premiere. Die Wiederaufnahme<br />

dieser Produktion verspricht durch eine hochklassige Besetzung<br />

Richard Strauss<br />

Arabella<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Cornelius Meister INSZENIE-<br />

RUNG nach Sven-Eric Bechtolf BÜHNENBILD Rolf<br />

Glittenberg KOSTÜME Marianne Glittenberg CHOR<br />

Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Wolfgang Bücker<br />

Graf Waldner Artur Korn · Adelaide Katja Pieweck ·<br />

Arabella Anja Harteros (30.1.,4.2.)/Miriam Gordon-<br />

Stewart · Zdenka Kari Postma · Mandryka Thomas J.<br />

Mayer · Matteo Matthias Klink · Graf Elemer Jürgen<br />

Sacher · Graf Dominik Moritz Gogg · Graf Lamoral<br />

Hee-Saup Yoon · Die Fiakermilli Louise Fribo · Eine<br />

Kartenaufschlägerin Deborah Humble · Welko<br />

Blaine Goodridge/Joo-Hyun Lim · Ein Zimmerkellner<br />

Thomas Gottschalk/Karl Schineis · Drei Spieler Christian<br />

Bodenburg, Rainer Böddeker, Irenäus Suchowski<br />

Aufführungen<br />

30. Januar; 4., 7., 17. Februar 2009<br />

um 19.00 Uhr<br />

weiteren musikalischen Genuss: Die Titelpartie übernimmt für zwei<br />

Vorstellungen Anja Harteros. Der 1. Preis beim Wettbewerb »Cardiff<br />

Singer of the World« 1999 bedeutete den verheißungsvollen<br />

Auftakt zur Karriere der Sopranistin. Denn prompt erhielt sie attraktive<br />

Engagements und gehört mittlerweile zu den weltweit gefragtesten<br />

Sängerinnen ihres Fachs. Pultstars wie Daniel Barenboim,<br />

James Levine, Zubin Mehta, Riccardo Muti und Sir Roger Norrington<br />

zählen zu ihren künstlerischen Partnern. An der Dammtorstraße war<br />

Anja Harteros bisher als Micaëla und 2002 als Eva in der Premierenserie<br />

»Die Meistersinger von Nürnberg« zu erleben.<br />

In zwei Aufführungen wird Miriam Gordon-Stewart die Rolle der Arabella<br />

übernehmen. Die vielseitige Sopranistin aus dem Staatsopernensemble<br />

hat diese Partie bereits im Januar letzten Jahres für die<br />

erkrankte Emily Magee gesungen.<br />

Richard Wagner<br />

Das Rheingold<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZENIERUNG Claus<br />

Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt LICHT<br />

Wolfgang Göbbel SPIELLEITUNG Petra Müller<br />

Wotan Falk Struckmann · Donner Jan Buchwald ·<br />

Froh Ladislav Elgr · Loge Jürgen Sacher · Alberich<br />

Wolfgang Koch · Mime Peter Galliard · Fasolt<br />

Diogenes Randes · Fafner Alexander Tsymbalyuk ·<br />

Fricka Katja Pieweck · Freia Miriam Gordon-Stewart ·<br />

Erda Deborah Humble · Woglinde Ha Young Lee ·<br />

Wellgunde Vida Mikneviciute · Flosshilde Ann-Beth<br />

Solvang<br />

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die<br />

Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper sind Hauptförderer der <strong>Hamburg</strong>er<br />

»Ring«-Inszenierung 2008-2010.<br />

Aufführungen<br />

1., 12., 15. März 2009 um 19.30 Uhr<br />

Arabella-Debüts: Katja Pieweck, Louise Fribo Neu im »Rheingold: Jürgen Sacher (Loge), Peter<br />

Galliard (Mime), Miriam Gordon-Stewart (Freia)


»Innerhalb weniger Stunden wurde der junge Bariton Thomas J.<br />

Mayer, neues Ensemblemitglied der Staatsoper <strong>Hamburg</strong>, zum<br />

Retter in höchster Not. Links neben der Bühne stehend sang er<br />

synchron zu Struckmanns Spiel den schweren Part mit kerniger<br />

Stimme und großer Textverständlichkeit. Ihm galt am Ende der<br />

Jubelsturm, wie ihn einst wohl der Callas zustand«, hieß es in<br />

der Presse nach der <strong>Hamburg</strong>er »Walküren«-Premiere. Dieser<br />

»Einspringer« dürfte den Bariton in der Hansestadt mit einem<br />

Schlage berühmt gemacht haben. Und in den nächsten Monaten<br />

wird er weiterhin für Aufsehen sorgen, z. B. wenn er seinen ersten<br />

Mandryka singt oder – wie bereits vor knapp zwei Jahren – seinen<br />

diabolischen Caspar in Peter Konwitschnys »Freischütz«-Inszenierung<br />

präsentiert. Das Dirigat übernimmt der junge Heidelberger<br />

Generalmusikdirektor Cornelius Meister. ■ AC<br />

Kari Postma, Matthias Klink<br />

Oper von<br />

Engelbert Humperdinck<br />

Singspielfassung von Barbara Hass<br />

für Kinder ab 5 Jahren.<br />

Vorstellungen bis 1. Februar 2009<br />

jeweils am Freitag um 16 Uhr, am<br />

Sonnabend und Sonntag um 14:30 Uhr.<br />

Eintrittspreis: m 14,- einschl. Garderobe.<br />

Kartentelefon: 040 / 38 25 38<br />

Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr,<br />

Sonnabend und Sonntag 11-16 Uhr<br />

Theater für Kinder<br />

Max-Brauer-Allee 76 · 22765 <strong>Hamburg</strong><br />

www.theater-fuer-kinder.de<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 17


OPER REPERTOIRE<br />

›CARMEN‹ ›DER FREISCHÜTZ‹ ›MADAMA BUTTERFLY‹ ›SIMON BOCCANEGRA‹<br />

Peter Konwitschnys »Freischütz«-Inszenierung kehrt zurück<br />

Debüts von Gaststars und Ensemblemitgliedern<br />

Georges Bizet<br />

Carmen<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alfred Eschwé<br />

INSZENIERUNG nach Piero Faggioni, BÜHNENBILD UND<br />

KOSTÜME nach Ezio Frigerio CHOR Florian Csizmadia<br />

SPIELLEITUNG Petra Müller<br />

Don José Andrew Richards · Escamillo Claudio Sgura<br />

· Remendado Jun-Sang Han · Dancairo Dominik<br />

Köninger · Zuniga Kyung Il Ko · Moralès Oleg<br />

Romashyn · Carmen Maria-Cristina Damian Micaëla<br />

Hellen Kwon · Frasquita Trine W. Lund · Mercédès<br />

Ann-Beth Solvang<br />

Aufführungen<br />

1., 5., 10., 14. Februar 2009 um 19.00 Uhr<br />

18 | <strong>Journal</strong> 3<br />

■ »Kaum eine Minute in diesem ›Freischütz‹ ist langweilig,<br />

… Das macht ihm keiner nach. Konwitschny, der Text und<br />

Musik genauestens gelesen hat,legt den Finger in alle Wunden,<br />

oft reicht es bis zur hypersarkastischen Groteske …«, bescheinigte<br />

die Leipziger Volkszeitung dem Meisterregisseur. Eine<br />

neue Aufführungsserie steht bevor, wiederum mit interessanten<br />

Rollendebüts. Kaum hat sie sich als Meistersinger-Eva vorgestellt,<br />

gibt es eine Fortsetzung: mit der Partie der Agathe<br />

dürfte Edith Hallers <strong>Hamburg</strong>er Fangemeinde weiter wachsen.Der<br />

neue Max,Michael König, studierte Gesang bei Rudolf<br />

Carl Maria von Weber<br />

Der Freischütz<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Marcus R. Bosch INSZENIERUNG<br />

Peter Konwitschny BÜHNENBILD UND KOSTÜME<br />

Gabriele Koerbl LICHT Hans Toelstede CHOR Florian<br />

Csizmadia SPIELLEITUNG Petra Müller<br />

Ottokar Moritz Gogg · Cuno Dieter Schweikart ·<br />

Agathe Edith Haller · Ännchen Kari Postma · Caspar<br />

Thomas J. Mayer · Max Michael König · Ein Eremit<br />

Wilhelm Schwinghammer · Kilian Dominik Köninger<br />

Samiel Frieder Stricker<br />

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Aufführungen<br />

13., 21., 23., 25. Februar 2009 um 19.00 Uhr<br />

Kari Postma<br />

Piernay an der Hochschule für Musik in Mannheim und ist<br />

Preisträger mehrerer Wettbewerbe. Sein Repertoireschwerpunkt<br />

liegt im deutschen und slawischen Fach wie Lenski<br />

(»Eugen Onegin«), Tamino (»Die Zauberflöte«), Boris (»Katja<br />

Kabanova«), Florestan (»Fidelio«) und Stewa in »Jenufa«. Der<br />

Tenor gastiert weltweit, unter anderem an den Opernhäusern<br />

in Frankfurt,Paris,Lissabon und Wien.Im Februar 2007 interpretierte<br />

er an der Opéra National de Paris Janáčeks »Tagebuch<br />

eines Verschollenen« in einer Bühnenproduktion, mit der er<br />

auch in Barcelona und Tokio zu erleben war. Zu den weiteren<br />

»Freischütz«-Neulingen zählt Kari Postma als Ännchen, die<br />

norwegische Sopranistin aus dem Ensemble hat außerdem<br />

Partien wie Zdenka, Pamina und Musetta an ihrem derzeitigen<br />

Heimathaus interpretiert.<br />

Sehens- und hörenswert dürften auch die nächsten »Carmen«-Vorstellungen<br />

sein,wenn Andrew Richards seinen <strong>Hamburg</strong>er<br />

Einstand als Don José feiert. Das Europa-Debüt des<br />

amerikanischen Tenors fand 2003 an der Berliner Staatsoper<br />

statt. Es folgten in rascher Folge Auftritte in Frankfurt, Marseille,<br />

Triest und in Aix-en-Provence. 2005/06 wurde Andrew<br />

Richards Ensemblemitglied der Lindenoper und war dort<br />

unter anderem als Don José, Cavaradossi, Rodolfo und<br />

Macduff zu erleben. In der darauffolgenden Spielzeit folgte<br />

sein Covent Garden-Debüt als Pinkerton in »Madama Butter-<br />

Giacomo Puccini<br />

Madama Butterfly<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Balázs Kocsár INSZENIERUNG<br />

Ulrich Wenk BÜHNENBILD nach Alfred Siercke<br />

KOSTÜME Hans-Günther Willerscheidt CHOR Christian<br />

Günther SPIELLEITUNG Alexa Zeggaï<br />

Cio-Cio San Latonia Moore · Suzuki Deborah Humble<br />

· Kate Pinkerton Katerina Tretyakova/Vida<br />

Mikneviciute · B. F. Pinkerton Massimiliano Pisapia ·<br />

Sharpless George Petean (5.3.)/Jan Buchwald ·<br />

Goro Jürgen Sacher · Il Principe Yamadori Moritz<br />

Gogg · Lo Zio Bonzo: Tigran Martirossian · Yakusidè<br />

Eon-Seok Jang/Peter Veit · Il Commissario Imperiale<br />

Dominik Köninger · L’Ufficiale del Registro Irenäus<br />

Suchowski<br />

Aufführungen<br />

5., 11., 13., 18 März 2009 um 19.30 Uhr


fly«.Don Josés Nebenbuhler Escamillo wird von Claudio Sgura<br />

gesungen, auch er gibt sein Debüt an der Alster. 2005 ist ein<br />

entscheidendes Jahr in der Vita des aus Brindisi stammenden<br />

Baritons. Er debütierte unter anderem als Escamillo in Cagliari,als<br />

Padre Germont am Teatro Comunale in Bologna und<br />

gewann den ersten Preis beim internationalen Wettbewerb in<br />

Viterbo. Im Jahr darauf debütierte er bereits als Sharpless in<br />

»Madama Butterfly« an der Mailänder Scala. Seitdem ist er<br />

regelmäßig an den wichtigen italienischen Opernhäusern zu<br />

hören. An der Seite von Plácido Domingo trat er an der Scala<br />

Giuseppe Verdi<br />

Simon Boccanegra<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Riccardo Frizza<br />

INSZENIERUNG Claus Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME<br />

Christian Schmidt LICHT Wolfgang Göbbel CHOR<br />

Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Wolfgang Bücker<br />

Simon Boccanegra Franz Grundheber · Jacopo<br />

Fiesco Tigran Martirossian · Paolo Albiani Johannes<br />

Martin Kränzle (Feb.)/Jan Buchwald · Pietro<br />

Wilhelm Schwinghammer/Hee-Saup Yoon · Amelia<br />

Grimaldi Angela Marambio · Gabriele Adorno<br />

Miroslav Dvorsky · Un Capitano dei Balestrieri Ziad<br />

Nehme Un’Ancella di Amelia Vida Mikneviciute<br />

Aufführungen<br />

24., 27. Februar; 4., 7. März 2009<br />

um 19.00 Uhr<br />

Zum ersten Mal Paolo Albiani: Johannes Martin Kränzle<br />

in »Cyrano« auf. Große Aufgaben warten im Februar auf Ensembleneuzugang<br />

Maria-Cristina Damian. Der 1. Februar ist<br />

der Tag ihres <strong>Hamburg</strong>er Carmen-Debüts; der Monat endet für<br />

die Mezzosopranistin mit Rossinis »Barbier«, wo sie das erste<br />

Mal in <strong>Hamburg</strong> die Rosina interpretieren wird. Die junge<br />

Rumänin hat hier bisher u. a. Maddalena und die »Walküren«-<br />

Waltraute gesungen. Seit vielen Jahren gehört Hellen Kwon zu<br />

den hanseatischen Publikumslieblingen, die Micaëla ist eine<br />

ihrer Paradepartien,die sie in dieser »Carmen«-Serie wieder auf<br />

der Bühne an der Dammtorstraße präsentieren wird.<br />

Ein neuer Stern am Sopranhimmel ist Latonia Moore. In<br />

der Spielzeit 2007/08 hat sie sich als Amelia in »Simon Boccanegra«<br />

in die Herzen vieler Opernbesucher gesungen.Überhäuft<br />

mit Preisen und Auszeichnungen, gastierte die junge<br />

Texanerin an wichtigen großen Häusern, darunter Dresden,<br />

Triest, New York, Wien, Brüssel und Philadelphia. Zukünftige<br />

Engagements führen sie u. a. an das ROH Coventgarden und<br />

nach Bilbao. Vorher kehrt sie als Madama Butterfly an das<br />

<strong>Hamburg</strong>er Haus zurück.<br />

Fast die komplette Sängerbesetzung der Premiere ist in den<br />

»Simon-Boccanegra«-Vorstellungen versammelt, darunter<br />

Franz Grundheber in der Titelpartie.Der <strong>Hamburg</strong>er Kammersänger<br />

legte vor Kurzem seine erste Lied-CD mit Liedern u. a.<br />

von Schubert und Martin vor, die in der Presse hochgelobt<br />

wurde. Nach seinem triumphalen <strong>Hamburg</strong>debüt im Herbst<br />

des vergangenen Jahres wird der italienische Dirigent Riccardo<br />

Frizza bei den »Simon Boccanegra«-Vorstellungen erneut am<br />

Pult der Philharmoniker zu erleben sein. ■ AC<br />

Claudio Sgura, Latonia<br />

Moore, Maria-Cristina<br />

Damian; linke Seite: Michael<br />

König, Edith Haller, Andrew<br />

Richards<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 19


OPER OPERA PICCOLA<br />

›DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN SPINNE‹<br />

■ Der kleine Graf Heinrich versinkt geradezu in seiner Ritterrüstung. Ein<br />

Turnier würde er so wohl kaum gewinnen. Der 10-jährige Jakob, Sänger<br />

des Grafen, trägt es nicht nur mit Fassung, sondern mit bühnenerfahrener<br />

Professionalität: Schließlich war er auch schon in der letzten Opera piccola-Produktion<br />

»Pinocchio« als Autoritätsfigur dabei – damals als Gendarm.<br />

Und Regisseur Holger Liebig erklärt ihm,dass die schlecht sitzende Rüstung<br />

natürlich kein Versehen, sondern pure Absicht ist: »Graf Heinrich scheint<br />

zwar zunächst einmal ›der Böse‹ im Stück zu sein, aber er soll doch in seinem<br />

Größenwahn und seiner Machtbesessenheit auch komisch wirken.«<br />

Ritter, Schwerter, Herolde und Leibwachen – ein fernes Mittelalter lässt<br />

Judith Weir in ihrer Kinderoper »Das Geheimnis der schwarzen Spinne«<br />

wiederauferstehen. Besagter Graf Heinrich tyrannisiert sein Dorf mit unerfüllbaren<br />

Aufträgen. Die Bewohner wissen keinen Rat mehr, wie sie ihren<br />

launischen Herrn zufriedenstellen sollen. Da taucht ein geheimnisvoller<br />

Grüner Jäger auf und bietet seine Hilfe an. Doch eine Hand wäscht die<br />

andere: als Gegenleistung verlangt er eine Braut aus dem Dorf.Nur die mutige<br />

Christine wagt es, sich auf den Handel einzulassen – scheinbar jedenfalls.<br />

Denn Christine ist bereits vergeben: ihr Verlobter ist Carl. Und als die<br />

beiden tatsächlich Hochzeit feiern, sieht sich der Grüne Jäger betrogen. Er<br />

schickt ein schauerliches Brautgeschenk: eine schwarze Spinne …<br />

Wem diese Handlung bekannt vorkommt, ist auf der richtigen Fährte:<br />

die Grundlage für Judith Weirs Kinderoper ist die berühmte Novelle »Die<br />

schwarze Spinne« von Jeremias Gotthelf. Und so wie der Schweizer Autor<br />

die mittelalterliche Legende seiner eigenen Gegenwart gegenüberstellte,<br />

20 | <strong>Journal</strong> 3<br />

Guck mal, wer da krabbelt<br />

Premiere der Kinderoper »Das Geheimnis der schwarzen Spinne«<br />

schafft es auch die Komponistin durch einen Trick, die Spinnen-Story ins<br />

Hier und Jetzt zu holen: Sie verpasst dieser Kernhandlung noch eine Umrahmung.<br />

Denn die Spinne wird zwar zunächst eingefangen, überlebt aber<br />

viele, viele Jahrhunderte … und krabbelt im Jahr 2009 wieder hervor. Und<br />

wie beim Fluch des Tutenchamun muss ein Team von Archäologen leidvoll<br />

erfahren, was eine Graböffnung für unangenehme Folgen haben kann.<br />

Ganz schön gruselig geht es also zu in der neuesten Produktion der<br />

erfolgreichen Kinderopern-Reihe. Aber magische Zauberwelten haben ja<br />

seit Harry Potter wieder Hochkonjunktur in Kinderzimmern – wer täglich<br />

mit Monstern und Drachen kämpft, den wird so ein kleines Tierchen wohl<br />

kaum erschrecken. Für Holger Liebig, der bereits an Häusern wie der<br />

Dresdner Semperoper, der Staatsoper Hannover und der Oper Bonn praktische<br />

Erfahrungen sammelte, ist es die erste eigene Inszenierung. Der junge<br />

Regisseur aus Leipzig konnte bereits bei mehreren Opera piccola-Premieren<br />

der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper assistieren und weiß daher sehr genau, worauf<br />

es ankommt. »Kinder wollen gefordert werden und gleichzeitig ihre<br />

Fantasie einsetzen. Ich glaube, ›Das Geheimnis der schwarzen Spinne‹ ist<br />

da ein idealer Stoff: ein spannender Mix aus Krimi und Fantasy.« Für die<br />

Umsetzung stehen ihm zwei ebenso junge Ausstatter zur Seite: der österreichische<br />

Bühnenbildner Nikolaus Webern, der bei Erich Wonder studierte<br />

und zur Zeit am Schauspielhaus Bochum engagiert ist, und die<br />

Kostümbildnerin Julia Schnittger, eine Schülerin von Herbert Kapplmüller,<br />

die ebenfalls am Bochumer Schauspiel sowie am Schauspielhaus Salzburg<br />

arbeitete.


Erklärtes Ziel des Teams: die beiden Zeitebenen des Stücks in klaren<br />

und verständlichen Bildern zu erzählen: »Die Mittelalterwelt bleibt da, wo<br />

sie hingehört, mit allem Drum und Dran«, so Holger Liebig. Was die liebeund<br />

fantasievollen Kostümfigurinen von Julia Schnittger bereits beweisen.<br />

Die Bühne zeigt sich dagegen eher abstrakt. »Mit den Mitteln des Films<br />

oder der Virtualität von Computerspielen können und wollen wir nicht konkurrieren«,<br />

sagt der Regisseur. »Und es muss Platz bleiben für die eigene<br />

Imagination der Kinder,sowohl der Zuschauer als auch der Mitwirkenden«.<br />

Der Zeitsprung ins Jahr 2009 wird ihnen dann eine vertrautere Welt bieten<br />

– aber Ritterrüstungen sind eigentlich viel cooler als Jeans, findet jedenfalls<br />

auch Graf Heinrich. Im Vergleich zu einem blitzenden Schwert ist eine Playstation<br />

außerdem ziemlich öde. Das macht sich Holger Liebig zunutze: »Die<br />

Kinder haben wahnsinnig viel Spaß an den mittelalterlichen Requisiten und<br />

tauchen voll in diese Welt ein«. Gleichzeitig entdecken die jungen Darsteller<br />

während der Probenarbeit, dass ihre Figuren oft sehr viel komplexer sind,<br />

als sie zuerst dachten: »Gut« und »böse« ist in diesem Stück keinesfalls so<br />

eindeutig verteilt wie schwarz und weiß. Diese Doppeldeutigkeit will die<br />

Inszenierung genauso herauskitzeln wie den echt britischen Humor des<br />

Stücks – Lachen ist schließlich ebenso wichtig wie Gruseln.<br />

Ein besonderes Faible für die mysteriöse Welt der deutschen Romantik<br />

und für geheimnisvolle Legenden des Mittelalters hat die schottische Komponistin<br />

Judith Weir. Immer wieder hat sie sich in ihren Opern und sinfonischen<br />

Werken mit Sagen und Märchen auseinandergesetzt. 2007 erhielt<br />

sie die »Queen’s Medal for Music« aus der Hand von Königin Elizabeth.»Das<br />

Geheimnis der schwarzen Spinne« wurde 1984 mit großem Erfolg uraufgeführt<br />

und seitdem in vielen Ländern gezeigt. In Deutschland war das<br />

Stück, das ausdrücklich für singende und musizierende Kinder geschrieben<br />

ist, bislang erst einmal zu sehen. Für die Opera piccola wurde also ein<br />

Auf den Bildern: Figurinen von Julia Schnittger, Judith Weir, Benjamin Gordon, Holger Liebig,<br />

Nikolaus Webern und Julia Schnittger<br />

wahrer Schatz gehoben und zusätzlich durch den Dirigenten Benjamin Gordon<br />

auf die Mitwirkenden zugeschnitten: »Die Musik ist sehr altersgerecht,<br />

leicht fasslich und gut für die Kinder zu singen. Ich habe noch einige musikalische<br />

Nummern dazukomponiert, auch einige Begleitungen aufgefüllt<br />

und die Instrumentation an unsere Bedürfnisse angepasst«, so Benjamin<br />

Gordon, der bereits bei »Pinocchio« sehr erfolgreich am Pult stand und der<br />

Opera piccola-Reihe schon einige Jahre verbunden ist. »Musik zu Kinderopern<br />

ist immer auch ›Work in progress‹, das macht die Arbeit an solchen<br />

Stücken zusätzlich interessant«, meint der amerikanische Dirigent.<br />

Seit September sind rund 50 Kinder aus <strong>Hamburg</strong>er Schulen, die bei<br />

öffentlichen Vorsingen gecastet wurden, mit Feuereifer bei den szenischen<br />

und musikalischen Proben dabei. Dazu kommen 24 junge Musikerinnen<br />

und Musiker für das Orchester. Jeden Tag wächst »ihr« Stück ein bisschen<br />

mehr – und damit auch das Premierenfieber. Mit dabei: rund 20 Kinder<br />

der Jugend-Opernakademie,einer Kooperation der Staatlichen Musikschule<br />

<strong>Hamburg</strong> und der Staatsoper, die seit Jahren eine verlässliche Stütze der<br />

Opera piccola bildet. Auch hinter den Kulissen wird sich eifrig auf die Produktion<br />

vorbereitet: Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Alstertal<br />

sind die diesjährigen Partner im Programm »TuSch« (Theater und Schule)<br />

und setzten sich im Unterricht und in verschiedenen Projekten intensiv mit<br />

dem Stoff auseinander – bis hin zur Mitgestaltung des Programmhefts.<br />

Viele Kinder helfen also mit, das »Geheimnis der schwarzen Spinne« für<br />

ihre Altersgenossen zu lösen. Und wie wird nun die Titelheldin eigentlich<br />

aussehen? Holger Liebig hüllt sich in spannungsvolles Schweigen: »Das wird<br />

natürlich noch nicht verraten. Aber eine echte Spinne ist es bestimmt nicht.<br />

Da kann das Theater zum Glück mit ganz anderen Mitteln zaubern …«.<br />

Judith Weir<br />

Das Geheimnis der schwarzen Spinne<br />

<strong>Hamburg</strong>er Erstaufführung<br />

Premiere 8. Februar 2009 um 17.00 Uhr<br />

Weitere Aufführungen<br />

13. Februar, 18 Uhr; 14. Februar, 14.30 Uhr und 18 Uhr<br />

15. Februar, 16 Uhr; 20. Februar, 18 Uhr<br />

21. Februar, 14.30 Uhr und 18 Uhr; 22. Februar, 16 Uhr<br />

27. Februar, 18 Uhr; 28. Februar, 14.30 Uhr und 18 Uhr<br />

1. März, 16 Uhr<br />

Kampnagel [k2]<br />

Musikalische Leitung Benjamin Gordon<br />

Inszenierung Holger Liebig<br />

Bühnenbild Nikolaus Webern<br />

Kostüme Julia Schnittger<br />

Schülerinnen und Schüler aus <strong>Hamburg</strong>er Schulen<br />

Mitglieder der Jugend-Opernakademie <strong>Hamburg</strong><br />

! ! ! !<br />

Orchester: Schülerinnen und Schüler<br />

aus <strong>Hamburg</strong>er Schulen<br />

KERSTIN SCHÜSSLER- BACH<br />

Eine Zusammenarbeit der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

und des Gymnasiums Alstertal <strong>Hamburg</strong> auf der Plattform von TuSch<br />

Unterstützt von der NORDMETALL-Stiftung und Gruner + Jahr.<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 21


OPER OPERA PICCOLA<br />

DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN SPINNE<br />

Kreativität fördern – Kinder- und<br />

Jugendkultur stärken<br />

Die NORDMETALL-Stiftung und Gruner + Jahr ermöglichen mit ihrer Unterstützung zum vierten Mal eine Neuproduktion in<br />

der Reihe »Opera piccola«.<br />

Geschäftsführender Direktor Detlef Meierjohann, Dr. Thomas Klischan, Vorstand der NORDMETALL-Stiftung, Opernintendantin Simone Young und Achim Twardy, Vorstand von Gruner + Jahr (v.l.n.r.)<br />

rechtes Foto: Kinder von Gruner + Jahr-Mitarbeitern besuchten letztes Jahr eine Probe der Kinderoper »Pinocchio«<br />

»Wir sind der Meinung, ein Leben ohne Kultur<br />

ist nicht lebendig – deswegen ist es für uns sehr<br />

wichtig, Kinder und Jugendliche in den kulturellen<br />

Bereich einzubeziehen.« Für Dr. Thomas<br />

Klischan,Vorstand der NORDMETALL-Stiftung,<br />

besteht kein Zweifel daran, dass ein Zugang für<br />

Kinder zu Kultur elementar ist. Deswegen engagiert<br />

sich die NORDMETALL-Stiftung seit ihrer<br />

Gründung im Jahr 2004 für diverse Projekte im<br />

Kulturbereich. Die »Opera piccola« ist eines<br />

davon. Gemeinsam mit dem Verlagshaus Gruner+Jahr<br />

ermöglicht sie nun zum vierten Mal<br />

eine Neuproduktion in der Kinderopernreihe der<br />

Staatsoper <strong>Hamburg</strong>. Thomas Klischan: »Musik<br />

fördert die Kreativität von Kindern und stärkt sie<br />

in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Das wiederum<br />

halten wir für besonders förderungswürdig.<br />

Bei der Kinderoper ist uns besonders wichtig,<br />

dass Kinder mitwirken, selbst aktiv und kreativ<br />

sind. So entsteht Kreativität und ein Klima für<br />

innovative Ideen.Gleichzeitig kann die ›Oper von<br />

Kindern‹ ein Ansporn für gleichaltrige Zuschauer<br />

sein, die bisher vielleicht nur wenig Beziehung<br />

zur Musik hatten.« Diesen positiven Effekt kennt<br />

Thomas Klischan auch von anderen Projekten,<br />

für die sich die NORDMETALL-Stiftung engagiert.Ein<br />

Schwerpunkt der Förderung liegt in den<br />

Bereichen Bildung sowie Wissenschaft und Forschung.<br />

Thomas Klischan: »Wir haben bei<br />

NORDMETALL eine sogenannte Wissensinitiative.<br />

Wir führen bereits in den Grundschulen<br />

Kinder mit verschiedenen Projekten an Naturwissenschaft<br />

und Technik heran, damit sie früh<br />

ein Gespür dafür entwickeln.« Dabei hat das<br />

Engagement der NORDMETALL-Stiftung auch<br />

22 | <strong>Journal</strong> 3<br />

eine soziale Dimension: Mehrere Projekte sind an<br />

der Schnittstelle von Kultur, Bildung und sozialem<br />

Engagement angesiedelt. Sozial benachteiligte<br />

Kinder lädt die NORDMETALL-Stiftung<br />

außerdem zu einer Hauptprobe der »Opera piccola«<br />

ein und ermöglicht ihnen so einen Besuch<br />

der Kinderoper.Thomas Klischan sieht darin eine<br />

wichtige Funktion: »In vielen Familien ist Oper<br />

etwas vermeintlich Abgehobenes. Die Kinderoper<br />

ist eine gute Brücke, um diese Kinder und<br />

auch ihre Eltern einzubeziehen.« Das Engagement<br />

der NORDMETALL-Stiftung für die »Opera<br />

piccola« wird auch von den Mitgliedsunternehmen<br />

des Verbandes positiv bewertet: »Die<br />

Tatsache, dass wir – ein Verband von Unternehmen<br />

der Metall- und Elektroindustrie – dieses<br />

Projekt fördern, war anfangs nicht selbstverständlich.Deshalb<br />

war das positive Feedback,das<br />

wir von den Mitarbeitern unserer Mitgliedsunternehmen<br />

bekommen haben, ganz wichtig.«<br />

Die Kinder der Mitarbeiter haben die Möglichkeit,<br />

die neue Produktion in einer Voraufführung<br />

zu erleben.<br />

Das ermöglicht auch die Gruner + Jahr AG<br />

ihren Mitarbeitern. Die Karten für die Voraufführung<br />

sind auch beim <strong>Hamburg</strong>er Verlagshaus<br />

sehr begehrt. »Für uns ist es wichtig, dass unsere<br />

Mitarbeiter in unser kulturelles Engagement einbezogen<br />

werden. Bei einer Mitarbeiterbefragung<br />

haben 84% angegeben, das gesellschaftliche Engagement<br />

von Gruner + Jahr zu unterstützen.Das<br />

zeigt uns, dass wir auf einem guten Weg sind«,<br />

sagt Achim Twardy, Vorstandsmitglied von<br />

Gruner + Jahr. Bei der »Opera piccola« ist die<br />

Partizipation der Mitarbeiter besonders gut<br />

umzusetzen: Kinder von Gruner + Jahr-Mitarbeitern<br />

haben jedes Mal die Möglichkeit, bei<br />

einem Probenbesuch gemeinsam mit ihren<br />

Eltern hinter die Kulissen zu schauen. Bei der<br />

Voraufführung können sie dann das Ergebnis des<br />

Probenprozesses begutachten. Damit sehen sie<br />

die Neuproduktion noch vor der offiziellen Premiere.<br />

Achim Twardy: »Es ist für die Kinder<br />

besonders interessant, den Produktionsprozess<br />

so hautnah miterleben zu können. Im besten Fall<br />

macht das Lust, selbst einmal bei einer Aufführung<br />

mitzuwirken.« Genau das ist in diesem<br />

Jahr auch der Fall: Ein Mitarbeiterkind spielt<br />

beim »Geheimnis der Schwarzen Spinne« mit.<br />

Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen<br />

gehört traditionell zur Unternehmenskultur.<br />

Gruner+Jahr engagiert sich in den Bereichen<br />

Soziales,Umwelt und Kultur.Ein Schwerpunkt<br />

des Engagements liegt in der Förderung<br />

der Kinder- und Jugendkultur in der Hansestadt:<br />

Mit zahlreichen Leseförderungsprojekten für<br />

Kinder verschiedener Altersgruppen möchte<br />

Gruner + Jahr Kinder und Jugendliche für das<br />

Lesen begeistern. »Die Vermittlung elementarer<br />

Kulturtechniken ist ein Schwerpunkt unseres<br />

gesellschaftlichen Engagements. Insbesondere<br />

die Leseförderung liegt uns hier am Herzen, aber<br />

auch die musikalische Bildung von Kindern und<br />

Jugendlichen ist uns sehr wichtig.« Es ist dieses<br />

soziale Engagement, das für Gruner+Jahr im<br />

Mittelpunkt des Selbstverständnisses als Unternehmen<br />

steht. Und davon profitieren auch die<br />

Mitarbeiter.<br />

ANJA BORNHÖFT


Der Geschäftsführende Direktor der Staatsoper, Detlef Meierjohann, gab der Arbeitsgruppe Kultur der CDU-Bürgerschaftsfraktion,<br />

die im Opernhaus tagte, eine Führung durch das Haus.<br />

Mit einem Walzer eröffneten Simone Young<br />

und die Staatskapelle am 28. November den<br />

57. Bundespresseball in Berlin. 2.800 Gäste<br />

aus Politik, Wirtschaft und Kultur tanzten im<br />

Hotel Intercontinental bis in die frühen<br />

Morgenstunden. Auf dem Ball traf Simone<br />

Young die britische Band »Status Quo«, die<br />

mit Hits wie »Whatever you want« und »In<br />

the Army now« das Parkett zum Glühen<br />

brachten. Rechts im Bild: Ball-Organisator<br />

Alfred J. Gertler.<br />

Bei den Dreharbeiten zu dem Film »Händel in Norddeutschland – Wanderjahre eines Musikstars« von Ralf<br />

Pleger (Sendetermin Ostermontag auf N 3) begutachteten Mezzosopranistin Maite Beaumont, ehemaliges<br />

Ensemblemitglied der Staatsoper, und Bibliothekar Dr. Jürgen Neubacher (Staats- und Universtätsbibliothek<br />

<strong>Hamburg</strong> Carl von Ossietzky) Direktionspartituren von Georg Friedrich Händel.<br />

LEUTE<br />

oben und rechte Spalte: Auf dem Premierenempfang feierten Vertreter aus<br />

Medien, Politik und Kultur die deutsche Erstaufführung des <strong>Ballett</strong>klassikers<br />

»La Sylphide«, darunter Kultursenatorin Prof. Dr. Karin von Welck mit Dr. h.<br />

c. Hans-Heinrich Bruns, Geschäftsführer der Opernstiftung, und der Umweltsenatorin<br />

Anja Hajduk, Prof. John Neumeier mit Kammertänzerin Birgit Keil<br />

und ihrem Ehemann Prof. Vladimir Klos. Auch Alexandra von Rehlingen und<br />

Prof. Dr. Matthias Prinz waren begeistert, ebenso Schauspielerin Mareike<br />

Carrière und Vera Kaesemann. »Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass<br />

Musik und Tanz so perfekt in Einklang zu bringen sind«, urteilte die US-<br />

Generalkonsulin Karen E. Johnson, hier mit dem französischen Generalkonsul<br />

Jean-Pierre Tutin.<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 23


OPERA STABILE<br />

Heiße Lippen und sanfte Streicher<br />

After work im Januar und Februar<br />

■ »Dein ist mein ganzes Herz«: der Wunschkonzert-Faktor<br />

darf natürlich nicht fehlen, wenn<br />

»After work« zur Premiere von »Die lustige Witwe«<br />

einen kleinen Querschnitt aus dem Schaffen<br />

von Franz Lehár vorstellt. Von »Giuditta« bis<br />

»Zarewitsch« reicht die vergnügliche Blütenlese<br />

aus berühmten und weniger bekannten Operetten<br />

des erfolgreichsten Vertreters der »Silbernen<br />

Ära«.<br />

Aus Operetten von Franz Lehár<br />

»Meine Lippen, sie küssen so heiß«<br />

Mit Katerina Tretyakova (Sopran), Dovlet<br />

Nurgeldiyev (Tenor), Peter Galliard (Tenor)<br />

und Björn Huestege (Klavier)<br />

23. Januar, 18.00 Uhr<br />

■ Das Baryton, nicht der Bariton steht im Mittelpunkt<br />

des nächsten »After work«-Programms.<br />

Das Mittelding zwischen Cello und Gambe<br />

wurde begeistert von Joseph Haydns Dienstherrn<br />

Fürst Esterházy traktiert – kein Wunder also, dass<br />

die wichtigste Literatur für dieses Streichinstrument<br />

aus der Feder Haydns stammt.Zum Haydn-<br />

Jubiläum 2009 präsentieren wir eine Auswahl aus<br />

seinen über 100 Baryton-Trios. Außerdem auf<br />

dem Programm: Schottische Volkslieder von<br />

Haydn und Ludwig van Beethoven – »a very fine<br />

selection«.<br />

»Baryton and friends«<br />

Werke von Haydn und Beethoven<br />

Mit Roswitha Bruggaier (Baryton), Trine W.<br />

Lund (Sopran), Rachel Harris (Violine<br />

und Viola), Sebastian Gaede (Violoncello)<br />

und Alexander Soddy (Klavier)<br />

27. Februar, 18.00 Uhr<br />

»Die lustige Witwe« auf Tonträger<br />

Von und mit Jürgen Kesting<br />

■ Das »Vilja-Lied«, der Weibermarsch, »Komm<br />

in den kleinen Pavillon« und natürlich »Heut geh<br />

ich zu Maxim«: dies und noch mehr sind die Hits<br />

der »Lustigen Witwe«,die von großen Interpreten<br />

auf Tonträger festgehalten wurden. Jürgen Kesting<br />

unternimmt einen Streifzug durch die<br />

Rezeptionsgeschichte von Lehárs Welterfolg und<br />

macht mit raren Tondokumenten anschaulich,<br />

wie unterschiedlich Operette klingen kann.<br />

»Ja, das Studium der Weiber«<br />

9. Januar, 19.30 Uhr<br />

»Glitter and be gay«<br />

Auf der Suche nach der verlorenen (Homo-)<br />

Erotik der Operette<br />

■ »Operette ist erotisch – oder sie ist keine. So<br />

lautet die These von Kevin Clarke, Experte für<br />

dieses oft verkannte Genre. Als Herausgeber des<br />

Buchs »Glitter and be gay« plädiert er für eine<br />

Rückbesinnung auf den Geist der Entstehungszeit:<br />

Frech, frivol, sinnlich und geistreich sollen<br />

sich aktuelle Operetten-Inszenierungen präsentieren,<br />

fordert er. Doch die bürgerlich-rührselige<br />

Aufführungstradition der Nachkriegszeit scheint<br />

bis heute übermächtig.<br />

24 | <strong>Journal</strong> 3<br />

Anlässlich der Premiere von Franz Lehárs<br />

»Die lustige Witwe« stellt der Musikwissenschaftler<br />

und Direktor des Operetta Research Center<br />

Amsterdam seine provozierenden Thesen und<br />

sein Buch vor, das »nichts weniger als eine Soziologie<br />

der Operette« ist, so das Fachmagazin »Orpheus«.Gemeinsam<br />

mit Josef Hussek,<strong>Hamburg</strong>s<br />

Operndirektor und als gebürtiger Wiener natürlich<br />

auch Operettenliebhaber, und Helga Benatzky,Nachlassverwalterin<br />

des »Weissen Rössl«-<br />

Komponisten Ralph Benatzky, macht sich Kevin<br />

Clarke auf die Suche nach der verlorenenen<br />

(Homo-)Erotik der Operette – und nach einer<br />

Aufführungspraxis, deren intellektueller, subversiver<br />

Reiz nach der Weimarer Republik regelrecht<br />

kastriert wurde.Natürlich mit vielen prickelnden<br />

Tonbeispielen!<br />

»Glitter and be gay«<br />

Buchvorstellung und Diskussion mit<br />

Dr. Kevin Clarke, Josef Hussek und<br />

Helga Benatzky<br />

19. Januar, 20.00 Uhr<br />

Veranstaltungskalender Opera stabile<br />

J ANUAR<br />

09.01. 19.30 Uhr Die lustige Witwe Jürgen Kesting<br />

23.01. 18.00 Uhr After work Franz Lehár<br />

19.01. 20.00 Uhr Glitter and be gay<br />

19.-23.01. 9.30 u. 11.30 Uhr Musikkontakte Bach, Krach, Kaffeeklatsch<br />

24.01. 18.50 Uhr Einführung Die Möwe<br />

30.01. 18.20 Uhr Einführung Arabella (Probebühne 3)<br />

F EBRUAR<br />

17.02. 18.20 Uhr Einführung Arabella<br />

20.02. 20.00 Uhr Einf. 18.45 Uhr ensemble Intégrales<br />

21.02. 18.15 Uhr Familieneinführung Freischütz<br />

Sängersalon mit<br />

Kammersängerin Judith Beckmann<br />

■ Als Arabella, Marschallin oder »Figaro«-Gräfin hat<br />

sich Kammersängerin Judith Beckmann in die<br />

Herzen des <strong>Hamburg</strong>er Publikums gesungen.Von<br />

1967 bis 1989 war die amerikanische Sopranistin<br />

regelmäßig an der Staatsoper zu hören. Ständige<br />

Gastauftritte führten sie an die Wiener und Bayerische<br />

Staatsoper oder die Deutsche Oper Berlin.<br />

Heute gibt sie ihr Wissen als gesuchte Lehrerin an<br />

die nächste Generation weiter. Über ihre Karriere,<br />

Sternstunden des (<strong>Hamburg</strong>er) Opernlebens und<br />

das »Singen an sich« spricht sie mit NDR-Moderator<br />

Hans-Jürgen Mende.<br />

Sängersalon Judith Beckmann<br />

Moderation Hans-Jürgen Mende<br />

2. März, 20.00 Uhr<br />

ZU GAST IN DER OPERA STABILE<br />

ensemble Intégrales<br />

■ Ein Heimspiel: Deutschland und die Neue<br />

Musik hat ensemble Intégrales bisher meist im<br />

Umfeld internationaler Komponisten beleuchtet.<br />

Es ist Zeit,einen Lauschangriff auf die Werke arrivierter<br />

und (noch) nicht arrivierter junger Komponisten<br />

der vergangenen 15 Jahre zu werfen und<br />

die ästhetischen und musikalischen Wandlungen<br />

der deutschen Musik zu erleben. Fern von den<br />

Grabenkämpfen und Dogmen der 60er- und<br />

70er-Jahre tun sich in diesem Programm musikantische,<br />

vielfältige und lebendige Welten auf,<br />

die sich nicht mehr in mehr oder weniger starre<br />

Hör- und Spielkategorien pressen lassen. ensemble<br />

Intégrales präsentiert Werke, die Spaß machen,<br />

angehört zu werden, Neugierde wecken<br />

und die eigene Kultur auf ungewohnte Weise neu<br />

erleben lassen.<br />

ensemble Intégrales: »Neues (aus) Deutschland«<br />

Werke von Wolfgang Rihm, Burkhard<br />

Friedrich,Michael Oesterle-Plateau,Gerhard<br />

Stäbler und Marko Ciciliani<br />

Einführung 18.45 Uhr<br />

20. Februar, 20.00 Uhr ■ KSB<br />

22.02. 18.20 Uhr Einführung Pelléas et Mélisande<br />

25.02. 18.00 Uhr Einf. Junge Opernfreunde <strong>Hamburg</strong> Freischütz<br />

26.02. 18.20 Uhr Einführung Pelléas et Mélisande<br />

27.02. 18.00 Uhr After work Baryton and friends


Allemonde<br />

nach »Pelléas et Mélisande« von Claude Debussy<br />

Umgeben von dichtem Wald liegt das Schloss Allemonde. Sonnenlicht dringt<br />

nur an wenigen Stellen durch das Dickicht des Gartens. Das Meer, in dessen<br />

Wellen sich das Licht bricht und das nur von einer Stelle des Gartens zu sehen<br />

ist, ist der einzige Ausblick zur Welt. Einer Welt, der die Bewohner dieses<br />

Schlosses den Rücken gekehrt haben. Während Pelléas stets davon träumt,<br />

Allemonde zu verlassen, gelingt es seinem älteren Stiefbruder Golaud von Zeit<br />

zu Zeit,die düstere Enge dieses Schlosses hinter sich zu lassen.Hier hinein bringt<br />

der verwitwete Golaud Mélisande, eine junge, geheimnisvolle Frau, deren<br />

Schönheit und undurchschaubares Wesen bald auch Pelléas betören.Nichts gibt<br />

sie über ihre Herkunft, über sich preis, weder vor Golaud noch vor Pelléas. Sie<br />

gerät zur Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Bewohner dieser von der<br />

Wirklichkeit abgeschnittenen Insel.Während sich Pelléas ganz seiner sehnsüchtigen<br />

Liebe hingibt, verzweifelt Golaud an seiner unerwiderten Liebe zu<br />

Mélisande. Und Mélisande? Sie wird Allemonde auf ebenso geheimnisvolle<br />

Weise wieder verlassen, wie sie es betreten hat.<br />

Fast zehn Jahre (1893 – 1902) arbeitet Debussy an dieser Oper, deren Musik<br />

er dort beginnen lässt,wo die Ausdrucksfähigkeit des Wortes endet.Die Figuren<br />

dieser Oper sind auch in ihrer Sprachlosigkeit gefangen. Das Unaussprechliche,<br />

das zwischen ihnen steht, fasst Debussy in schimärenhaft wirkenden<br />

Klangkonstellationen, die eine jederzeit zu bersten drohende Spannung erzeugen.<br />

Der Komponist Peter Häublein hat für diese Inszenierung der einzigen von<br />

Claude Debussy vollendeten Oper »Pelléas et Mélisande« eine leicht gekürzte<br />

Fassung für Klavier, Violine, Cello, Klarinette und Flöte neu arrangiert.<br />

■ JL<br />

Musikalische Leitung: Cornelius Trantow<br />

Inszenierung: Felix Seiler<br />

Ausstattung: Jil Caroline Bertermann<br />

Dramaturgie: Juliane Luster<br />

Mit Andreas Preuß (Pelléas), Ryszard Kalus (Golaud), Christian Bodenburg<br />

(Arkel), Jannik Michalzik (Yniold), Claudia Rometsch (Mélisande) und Wiebke<br />

Hoogklimmer (Geneviève)<br />

Eine Diplominszenierung der Theaterakademie <strong>Hamburg</strong><br />

in Kooperation mit der Staatsoper <strong>Hamburg</strong><br />

Premiere: 6. Februar 2009<br />

Aufführungen: 8., 10., 12., 14., 16. Februar 2009<br />

jeweils 20.00 Uhr<br />

Für einen kulturellen<br />

Tapetenwechsel ...<br />

Dresden Semperoper<br />

„Carmen“ oder „Der Barbier von Sevilla“<br />

4-Sterne Maritim Hotel Dresden, Stadtf., Opernauf -<br />

führung in der Semperoper (Kat. 1), 1 x ÜF, 1 x HP<br />

3 Tage Busreise<br />

09.02. - 11.02.09 / 04.03. - 06.03.09 € 550,-<br />

Prager Kulturkaleidoskop<br />

Konzert, Die Fledermaus & Schwanensee<br />

4-Sterne Hotel Don Giovanni in Prag,<br />

Stadtführungen, Ausflug, Konzert, Operette und<br />

<strong>Ballett</strong> (gute Kategorie), 4 x Halbpension<br />

5 Tage Busreise 20.02. - 24.02.09 € 715,-<br />

New York – 125 Jahre MET<br />

Der Troubadour an der MET und Besuch MoMa<br />

4-Sterne Hotel Le Parker Meridien im Herzen<br />

von Manhattan, Linienflug Lufthansa, Stadtf.,<br />

Harlem Gospel Tour, 1 x Abend essen, 4 x ÜF<br />

6 Tage Flugreise 13.03. - 18.03.09 € 2.675,-<br />

Philharmonie Essen<br />

Philharmonic London Orchestra<br />

4-Sterne Sheraton Essen Hotel, Stadtf., Ausflüge<br />

Villa Hügel, Zollverein Zeche u. Kokerei, Konzert<br />

unter der Leitung von Christoph Eschenbach,<br />

Werke von Dvorák und Brahms, 2 x ÜF<br />

3 Tage Busreise 15.03. - 17.03.09 € 465,-<br />

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PHILHARMONIKER KONZERTE<br />

PHILHARMONIKER HAMBURG<br />

Rokoko mit russischer Seele<br />

Alisa Weilerstein und Kirill Petrenko mit Tschaikowsky<br />

■ Mit den »Rokoko-<br />

Variationen« von Peter<br />

Tschaikowsky gab die<br />

damals dreizehnjährige<br />

Alisa Weilerstein ihr<br />

öffentliches Debüt, begleitet<br />

vom Cleveland<br />

Orchestra. Nun, 13 Jahre<br />

später, kommt sie nach<br />

<strong>Hamburg</strong>, um diesen<br />

»Reißer« des Cello-Repertoires mit den Philharmonikern<br />

aufzuführen. Die in Amerika geborene<br />

Cellistin gehört bereits seit einiger Zeit zu den<br />

ganz Großen des Musikgeschäfts.<br />

Alisa Weilerstein studierte am Cleveland<br />

Institute of Music im Young Artist Program.<br />

Neben regelmäßigen Engagements bei den wichtigsten<br />

Orchestern der Vereinigten Staaten ist sie<br />

auch bereits bei zahlreichen europäischen Orchestern<br />

als Solistin tätig gewesen. So spielte sie<br />

zum Beispiel mit dem Orquesta Sinfónica de Barcelona,<br />

dem Orchestre National de France und<br />

dem Tonhalle-Orchester Zürich. Außerdem ist<br />

Alisa Weilerstein ein regelmäßiger Gast bei vielen<br />

Festivals wie dem Aspen Music Festival, Bad<br />

Kissingen, Santa Fe Chamber Music Festival und<br />

dem Schleswig-Holstein Musikfestival.<br />

Die junge Cellistin ist nicht die einzige<br />

Musikerin in der Familie. Mit einem Geiger als<br />

Vater und einer Pianistin als Mutter war und ist<br />

Musik im Hause Weilerstein etwas Selbstverständliches.<br />

Sie und ihre Eltern geben hin und<br />

wieder unter dem Namen Weilerstein-Trio<br />

6. Philharmonisches Konzert<br />

Yutaka Sado<br />

Dirigent<br />

Dmitry Sitkovetzky<br />

Violine<br />

Jacques Ibert<br />

Divertissement<br />

Henri Dutilleux<br />

Violinkonzert »L’arbre des songes«<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 »Italienische«<br />

8. Februar, 11.00 Uhr<br />

(mit Familienangebot, Kindereinführung<br />

mit Anne Heyens)<br />

9. Februar, 20.00 Uhr Im Anschluss:<br />

Phil & Chill: Szene-Lounge<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung mit Raliza Nikolov<br />

am 8.2. um 10.15 Uhr<br />

und am 9.2. um 19.15 Uhr<br />

jeweils im Kleinen Saal<br />

26 | <strong>Journal</strong> 3<br />

öffentliche Kammerkonzerte. 2006 wurde die<br />

begabte Künstlerin bei dem Schleswig-Holstein<br />

Musikfestival als erste Cellistin mit dem Leonard<br />

Bernstein Award ausgezeichnet.Der Solopart von<br />

Tschaikowskys »Rokoko-Variationen« gehört<br />

technisch zum Schwierigsten, was je für Violoncello<br />

geschrieben wurde.<br />

Das Thema des Opus 33 ist als Huldigung an<br />

Mozart gedacht und erinnert an die Wiener<br />

Klassik, ist aber in seiner musikalischen Sprache<br />

unverkennbar Tschaikowskysche Romantik. Das<br />

strahlende und heitere Stück bildet den Mittelteil<br />

des Konzerts und den Kontrast zu der ebenfalls<br />

von Tschaikowsky komponierten, aber eher düsteren<br />

und tragischen Orchesterfantasie »Francesca<br />

da Rimini«, die das Konzert eröffnet. Sie<br />

wurde von der leidenschaftlichen Liebe zwischen<br />

Paolo und Francesca aus Dantes »Göttlicher<br />

Komödie« inspiriert.<br />

Als krönenden Abschluss spielen die Philharmoniker<br />

<strong>Hamburg</strong> die Fünfte von Jean Sibelius,<br />

die in ihrer »Finlandia«-Nähe als seine<br />

populärste Sinfonie gilt. Sieben Jahre brauchte<br />

der finnische Komponist von den anfänglichen<br />

Skizzen bis zur Fertigstellung seines Stückes, da<br />

er sie immer wieder überarbeitete.<br />

Geleitet wird das ganze Konzert von dem russischen<br />

Dirigenten Kirill Petrenko, der bereits zum<br />

zweiten Mal mit den Philharmonikern auftritt und<br />

im Jahre 2007 von der Fachzeitschrift »Opernwelt«<br />

zum »Dirigenten des Jahres« gewählt wurde.<br />

L EONIE B ÜNSCH<br />

5. Philharmonisches Konzert<br />

Kirill Petrenko<br />

Dirigent<br />

Alisa Weilerstein<br />

Violoncello<br />

Peter Tschaikowsky<br />

Francesca da Rimini op. 32<br />

Rokoko-Variationen für Violoncello<br />

und Orchester op. 33<br />

Jean Sibelius<br />

Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82<br />

25. Januar, 11.00 Uhr<br />

26. Januar, 20.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung mit Raliza Nikolov<br />

am 25.1. um 10.15 Uhr<br />

und am 26.1. um 19.15 Uhr<br />

jeweils im Studio E<br />

»Der Baum der Träume« und die »Italienische«<br />

Dmitry Sitkovetzky spielt das Violinkonzert von Dutilleux<br />

■ Als »Farbenkomponist« ist er bezeichnet<br />

worden: Henri Dutilleux, der große Altmeister<br />

der französischen Moderne. Ähnlich wie Olivier<br />

Messiaen ist es Dutilleux gelungen, durch seine<br />

intensive, bilderreiche und filigrane Musik ein<br />

breites Publikum anzusprechen und sich um<br />

Moden und Dogmen der Avantgarde nicht zu<br />

scheren. Mit seinen 92 Jahren scheint der französische<br />

Individualist von ungebrochener Schaffenskraft<br />

– davon zeugen Ehrungen und Aufträge<br />

in aller Welt.Dutilleux’Violinkonzert wurde 1985<br />

von Isaac Stern uraufgeführt und trägt den poetischen<br />

Titel »Der Baum der Träume«. Denn wie<br />

ein Baum, so der Komponist, entfalte es sich mit<br />

sich verzweigenden und erneuernden Ästen.<br />

Gehegt und gepflegt werden diese Äste von<br />

Dmitry Sitkovetzky. Der in Moskau ausgebildete<br />

Geiger ist ein musikalischer Tausendsassa, der<br />

nicht nur in der Liga der internationalen Top-<br />

Solisten ganz oben mitspielt, sondern auch als<br />

Dirigent und Arrangeur erfolgreich ist. Bei den<br />

Philharmonikern <strong>Hamburg</strong> ist er nun zum ersten<br />

Mal zu Gast.<br />

Ein »alter Bekannter« für das <strong>Hamburg</strong>er<br />

Publikum ist dagegen Yutaka Sado. Der japanische<br />

Dirigent hat die Laeiszhalle zuletzt 2007 mit<br />

Bernsteins »West Side Story« zum Kochen gebracht.<br />

Nun schlägt er mit dem spritzigen<br />

Divertissement von Jacques Ibert eine elegante<br />

Brücke zwischen Frankreich und Mendelssohn,<br />

wird letzterer doch geistreich mit seinem berühmtesten<br />

Werk zitiert.<br />

Mit Mendelssohn klingt das Konzert schließlich<br />

aus: die temperamentvolle »Italienische«<br />

zollt dem Mendelssohn-Jahr Tribut. Die populäre<br />

Sinfonie wird natürlich in der Kindereinführung<br />

am Sonntag vorgestellt.Und auch für die<br />

»Großen« gibt’s ein Special: Nach dem Montagskonzert<br />

lädt wieder DJ Raphaël Marionneau<br />

im Brahms-Foyer zum Chill-out ein.<br />

■ KSB


3 Kammerkonzert<br />

Zu Mendelssohns 200. Geburtstag<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Drei Sätze für Streichquartett op. 81<br />

Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 49<br />

Oktett Es-Dur op. 20<br />

Simone Young, Klavier<br />

Winfried Rüssmann, Solveigh Rose,<br />

Dylan Naylor, Mitsuru Shiogai, Violine<br />

Minako Uno-Tollmann, Liisa Weigold, Viola<br />

Olivia Jeremias, Markus Tollmann, Violoncello<br />

Abschiedskonzert von Prof. Winfried Rüssmann<br />

18. Januar, 11.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

80 Jahre<br />

Kammermusik<br />

■ Die Kammerkonzertreihe der Philharmoniker<br />

wird nicht nur mit viel Engagement gestaltet –<br />

sie kann auch auf eine stolze Tradition zurückblicken.<br />

Immer schon haben sich Mitglieder des<br />

Orchesters intensiv der Kammermusik gewidmet.<br />

1929 kam es durch Initiative des damaligen<br />

philharmonischen Dirigenten Eugen Papst zur<br />

Gründung einer ständigen Reihe, die bis heute<br />

erfolgreich fortbesteht.<br />

Zum 80-jährigen Jubiläum der Kammerkonzerte<br />

gönnen die Philharmoniker sich und ihren<br />

Freunden eine besondere Feier: Auf dem bunten<br />

Programm steht ein launiger Streifzug durch die<br />

Musikgeschichte vom Barock bis Bernstein. Das<br />

ein oder andere Stück hat dabei auch Bezug zur<br />

eigenen Historie der Philharmoniker: so der<br />

Klavierquartettsatz von Gustav Mahler,dem einstigen<br />

Kapellmeister der <strong>Hamburg</strong>er Oper. Oder<br />

Bernsteins »Mambo«, jahrelang eine feste Konstante<br />

des Silvesterprogramms.<br />

Dass Kammermusik nicht steif und angestaubt<br />

daher kommen muss, beweisen humorige Bearbeitungen<br />

für die kuriosesten Instrumentenkombinationen.<br />

Freuen Sie sich auf »Till Eulenspiegel<br />

einmal anders«,frei nach Richard Strauss.<br />

Oder auf einen Walzer von Johann Strauß in<br />

»Salonfassung« mit begleitendem Harmonium.<br />

Oder festliche Blechbläser-Fanfaren mit Echo-<br />

Effekt. Oder Preziosen für vier Wagner-Tuben.<br />

Oder einen feurigen Csardas für vier brummige<br />

Fagotte ...<br />

Ständchen für<br />

Mendelssohn<br />

In der Nähe des Michel wurde er<br />

1809 geboren – Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy, dessen zweihundertstem<br />

Geburtstag die Musikwelt gedenkt.<br />

Auch in der philharmonischen<br />

Kammermusikreihe wird<br />

das gefeiert: mit einer Auswahl seiner wunderbaren<br />

Kammermusik, darunter dem sprühenden<br />

Oktett, das dem Elfenzauber der »Sommernachtstraum«-Musik<br />

so nahe steht. Ein hinreißender<br />

Geniestreich des 16-jährigen Mendelssohn!<br />

Eine Rarität ist mit den erst nach seinem<br />

frühen Tod herausgegebenen Streichquartettsätzen<br />

op. 81 zu hören. Und beim d-Moll-<br />

Klaviertrio greift Philharmoniker-Chefin Simone<br />

Young persönlich in die Tasten.<br />

Die Mendelssohn-Hommage ist nicht nur<br />

Geburtstags-,sondern auch Abschiedsständchen:<br />

Prof. Winfried Rüssmann, langjähriger Konzertmeister<br />

der Philharmoniker <strong>Hamburg</strong>, verabschiedet<br />

sich kurz vor seinem Ruhestand vom<br />

Publikum.Und zwar fast mit einem persönlichen<br />

»Wunschkonzert« – zählt Mendelssohn doch zu<br />

seinen besonderen Favoriten.<br />

4. Kammerkonzert<br />

Überraschungsprogramm mit<br />

Werken von Gustav Mahler,<br />

Johann Strauß, Richard Strauss,<br />

Richard Wagner, Leonard Bernstein<br />

u. a.<br />

Mitglieder der Philharmoniker<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

Simone Young, Klavier<br />

1. März, 11.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

Rund 30 Musikerinnen und Musiker der Philharmoniker<br />

machen dieses Konzert in wechselnden<br />

Besetzungen zu einem Ereignis. Durch das<br />

Programm führt die Dramaturgin Kerstin<br />

Schüssler-Bach. Und Simone Young mischt sich<br />

musizierend unter »ihre« Philharmoniker. Mit<br />

einem Backstage-Empfang hinter den Kulissen<br />

des Kleinen Saals geht die Jubiläumsfeier schließlich<br />

zuende – eine schöne Gelegenheit, mit den<br />

Künstlern ins Gespräch zu kommen. ■ KSB<br />

Kultur- und Festspielreisen<br />

Miteinander reisen – mehr erleben!<br />

Prager Kulturkaleidoskop – Oper und Laterna Magica<br />

4*-Deluxe-Hotel Don Giovanni. Mit „Aida“<br />

in der Staatsoper und „Don Giovanni“ im<br />

Ständetheater. Außerdem: Laterna Magica.<br />

11.02. – 15.02.09 o 678,-<br />

Dresden mit Semperoper<br />

Aufführung in einem der schönsten Opernhäuser<br />

der Welt! Zentrales 4*-Hotel am Elbufer.<br />

25. – 27.02.09 inkl. „Fidelio“ o 394,-<br />

23. – 25.03.09 inkl. „Der Freischütz“ o 429,-<br />

25. – 28.05.09 inkl. „Aida“ o 579,-<br />

16. – 19.06.09 inkl. „Figaro´s Hochzeit“ o 579,-<br />

Mozart in Breslau<br />

„Die Hochzeit des Figaro“ im renovierten Opernhaus!<br />

Zentrales Hotel Holiday Inn Wroclaw.<br />

24.05. – 27.05.09 o 511,-<br />

Musikgenuss in Leipzig<br />

Concert mit dem Pianisten Ramin Bahrami<br />

(Bach/Beethoven) im Gewandhaus. 4*-Hotel<br />

The Westin. Stadtführung, Naumburg, Freyburg.<br />

29.05. – 01.06.09 o 515,-<br />

Mailänder Scala und Arena di Verona<br />

Ein Traum: „Carmen” in der Arena und<br />

„Aida“ in der Scala! Gute 4*-Hotels.<br />

Reiseleitung: Dr. Ulf Jöde<br />

29.06. – 06.07.09 o 2.136,-<br />

Festspiele in Verona<br />

4*-Hotel in Verona. Ausflug zum Gardasee. Das<br />

absolute Highlight: Zwei Vorstellungen in der Arena!<br />

7. – 13.7.09 inkl. „Carmen & Barbier von Sevilla“<br />

15. – 21.8.09 inkl. „Aida und Tosca“ o 915,-<br />

Puccini Festival<br />

auf der Seebühne in Torre del Lago.<br />

Sie hören: La Bohème (Dirigent: Placido<br />

Domingo!) und „Tosca”. 4*-Hotel in Monte Catini.<br />

08.07. – 14.07.09 o 935,-<br />

Bregenzer Festspiele<br />

„Aida“ auf der weltbekannten Seebühne<br />

am Bodensee! 4*-Hotel Krone (mit Naturbadesee,<br />

Schwimmhalle und Sky Spa)<br />

im Bregenzerwald. Viel Programm!<br />

19.07. – 26.07.09 ab o 953,-<br />

Seefestspiele Mörbisch<br />

mit dem Musical „My fair Lady“ sowie<br />

Konzert in der Wiener Hofburg.<br />

4*-Hotel bei Schloss Schönbrunn.<br />

26.07. – 02.08.09 o 939,-<br />

Domstufen-Festspiele in Erfurt<br />

Vor grandioser Kulisse, auf einer gewaltigen<br />

Treppen anlage sehen Sie die Aufführung<br />

„Carmina Burana“. 4*-Hotel in der Innenstadt.<br />

Inkl. Wartburg, Weimar, Schloss Molsdorf, uvm.<br />

13.08. – 16.08.09 o 422,-<br />

Alle Preise pro Person im Doppelzimmer!<br />

INKLUSIVE: Taxiservice ab/bis Haustür, 4*-Reisebusse,<br />

Eintrittskarten, Halbpension, Ausflugsprogramm, u.v.m.<br />

Buchung und Katalog unter:<br />

<strong>Hamburg</strong> (ZOB) 040-280 39 11 · Bergedorf 040-721 32 00<br />

Quickborn 04106-63 05 21 · oder in jedem guten Reisebüro<br />

www.reisering-hamburg.de


BALLETT ENSEMBLE<br />

MITGLIEDER DER COMPAGNIE<br />

Tanz ist Leben<br />

Joëlle Boulogne und Lloyd Riggins, Erste Solisten des HAMBURG BALLETT<br />

■ Wenn die beiden tanzen, wird die Bühne zum Theater: Lloyd Riggins<br />

und Joëlle Boulogne, beide Erste Solisten des HAMBURG BALLETT, haben<br />

die seltene Gabe, jede, wirklich jede Vorstellung zum Ereignis werden zu<br />

lassen. Die Intensität, mit der beide ihre Rollen erfüllen, reicht bis in die<br />

letzte Reihe des 4. Ranges – und das kommt nicht von ungefähr.<br />

Lloyd Riggins wurde die Liebe zum Tanz und Theater schon bei der Geburt<br />

1969 in New York in die Wiege gelegt – die Mutter Barbara Riggins, selbst<br />

Tänzerin,leitete das Southern Ballet Theatre in Orlando (Florida).Mit sechs<br />

bekommt er erstmals Unterricht von ihr, mit 15 tritt er in ihre Compagnie<br />

ein. »Meine Mutter hat mir beigebracht, wie man lernt: Mund zu und alles<br />

andere auf – große Augen, große Ohren, großes Herz!«,<br />

erzählt er, und man merkt sofort: das hat er nie vergessen.<br />

Lloyds wichtigste Lehrjahre beginnen, als er 1987 beim<br />

Königlich Dänischen <strong>Ballett</strong> ins Engagement geht –<br />

Sprungbrett für eine rasante Karriere. Mit 19 ist er bereits<br />

Erster Solist – der jüngste in der Geschichte des Kopenhagener<br />

Theaters. Er tanzt alle großen klassischen Rollen,<br />

und doch fehlt ihm etwas, er fühlt eine innere Leere, die er<br />

nicht füllen kann. Woran es ihm mangelt, erkennt er erst,<br />

als John Neumeier Anfang der neunziger Jahre häufiger<br />

nach Kopenhagen kommt, um dort u.a. seine Choreografien<br />

von »Romeo und Julia«, »Sommernachtstraum«<br />

und Mahlers Fünfter Sinfonie einzustudieren: »Da bin ich<br />

erstmals einem lebenden Choreografen begegnet – das<br />

Repertoire in Kopenhagen bestand ja sonst nur aus<br />

Stücken, deren Urheber alle schon tot waren«, erzählt<br />

Lloyd. »Und ich habe erkannt: mit jemandem kreativ zu<br />

arbeiten, das ist etwas ganz anderes, als Rollen, die es schon<br />

gibt, zu rekapitulieren. Dieses gemeinsame Erschaffen von<br />

etwas völlig Neuem hat mich fasziniert und begeistert –<br />

danach habe ich gesucht.« Und so ist es kein Wunder, dass<br />

er 1995 zum HAMBURG BALLETT kommt.<br />

Dort treffen sich zwei künstlerische Lebenswege, die bis<br />

heute eine sehr besondere Bühnenpartnerschaft darstellen.<br />

Denn in der Hansestadt ist seit 1994 eine junge Französin<br />

im Engagement: Joëlle Boulogne. Die überaus schmale,<br />

feingliedrige Tänzerin studierte bei der berühmten Rosella<br />

Hightower am Centre de Danse International in Cannes,<br />

bevor sie 1986 beim Jeune Ballet de France und ein Jahr<br />

später in den Ballets de Monte Carlo ins Engagement ging.<br />

1991 kam sie als Gast nach <strong>Hamburg</strong>, um mit Victor<br />

Hughes und John Neumeier den Pas de deux aus »Sommernachtstraum«<br />

zu erarbeiten. »Das gefiel mir so gut,<br />

dass ich dachte: das HAMBURG BALLETT wäre eine wunderbare<br />

Compagnie,um mich weiterzuentwickeln«, erzählt Joëlle. Um nach<br />

<strong>Hamburg</strong> kommen zu können, nimmt die Solistin sogar einen Vertrag als<br />

Gruppentänzerin in Kauf. John Neumeier erkennt jedoch rasch das tänzerische<br />

und darstellerische Potenzial, das in dieser zarten Person steckt, und<br />

macht sie bereits in der nächsten Spielzeit zur Solistin und drei Jahre später<br />

zur Ersten Solistin.<br />

Den ersten gemeinsamen Auftritt haben Joëlle Boulogne und Lloyd Riggins<br />

in »Thema und Variationen« von George Balanchine auf den letzten Satz<br />

von Tschaikowskys Suite Nr. 3 für Orchester, ein höchst anspruchsvolles<br />

Stück, das größte Präzision erfordert. »Ich werde nie vergessen, wie John<br />

Neumeier nach der Vorstellung zu uns auf die Bühne kam. Er sagte nicht:<br />

das war gut oder jenes war schlecht, die Beine und die Füße waren richtig<br />

oder falsch, er sagte nur: Ich mag deine Musikalität!! Da wusste ich: hier<br />

bin ich richtig!«, erzählt Lloyd Riggins. Denn vom Königlich Dänischen<br />

<strong>Ballett</strong> war er vor allem das Traditionelle gewöhnt: »Da gab es sehr genaue<br />

28 | <strong>Journal</strong> 3<br />

Vorschriften,nach denen wir uns zu richten hatten – die Haare so,das Makeup<br />

so, die Füße dort, die Arme hier – man sagt dir, was du zu tun hast, du<br />

hältst den Mund und machst, was angesagt wird. Das macht durchaus Sinn<br />

– man lernt das Theatralische, die Bühnenpräsenz, all die guten alten Werte,<br />

die man lernen MUSS. Aber zu tanzen begonnen habe ich erst hier in<br />

<strong>Hamburg</strong>.« Denn Tanz – das ist viel mehr als die Schritte exakt auf die Musik<br />

zu setzen. Beim Tanz, erklären Lloyd und Joëlle unisono, gehe es darum,<br />

die Musik, die in einem selbst steckt, zu zeigen und in der Bewegung zum<br />

Klingen zu bringen – bei Choreografien von George Balanchine ebenso wie<br />

von Mats Ek,Marius Petipa oder John Neumeier.Er vor allem habe die Gabe,<br />

diese innere, individuelle Subjektivität aus seinen Tänzern<br />

herauszuholen. »Bei John werden die Figuren, die wir darstellen,<br />

menschlich«, bestätigt auch Joëlle Boulogne.<br />

»Aurora in ›Dornröschen‹ zum Beispiel darf frech sein und<br />

ungezogen. Sie ist nicht nur das brave Prinzesschen. Und<br />

das Rosenadagio ist viel mehr als eine Aneinanderreihung<br />

von schwierigen Balancen – John hält sich da zwar an die<br />

traditionelle Choreografie, aber Aurora darf dabei spielerisch<br />

sein, kokett, wie junge Mädchen eben sind. Das ist<br />

kein Museum, das ist Leben, zeitlos!«<br />

Die beiden haben alle wichtigen Charakterrollen in John<br />

Neumeiers Werk verkörpert – Lloyd war die Titelrolle in<br />

»Hamlet«, Petruschka und Serge Diaghilew in »Nijinsky«,<br />

König Ludwig II.in »Illusionen – wie Schwanensee«,König<br />

Artus in »Artus-Sage«, Herzog Albert in »Giselle«, Romeo,<br />

Benvolio,Mercutio,Valentino und Graf Capulet in »Romeo<br />

und Julia«, Puck, Demetrius, Theseus/Oberon und Zettel<br />

in »Ein Sommernachtstraum«, der Prinz und Cinderellas<br />

Vater in »A Cinderella Story«, Armand Duval, Gaston und<br />

Monsieur Duval in »Die Kameliendame«, Günther und<br />

Drosselmeier in »Der Nussknacker«, Odysseus in<br />

»Odyssee«, Aminta in »Sylvia«, der Dichter in »Die kleine<br />

Meerjungfrau«, Ein Mann in »Weihnachtsoratorium«.<br />

Und natürlich Gustav von Aschenbach in »Tod in Venedig«,<br />

die Rolle, für die er den »Oscar« des Tanzes erhielt:<br />

den Prix Benois de la Danse.<br />

Aber keine dieser Rollen, so sagt er, habe so viel Einfluss<br />

auf sein Leben gehabt wie diese eine: Messias. »Diese Rolle<br />

hat mich darüber nachdenken lassen,warum wir nicht alle<br />

so sind wie dieser Messias. Warum gehen wir nicht so miteinander<br />

um? Warum erkennen wir so selten das Wesentliche?<br />

Die Arbeit an ›Messias‹ hatte für mich noch eine andere,<br />

größere Dimension als bei ›Schwanensee‹ das Nachdenken<br />

darüber, wie z.B. König Ludwig II. gedacht und<br />

gefühlt hat, welche Probleme er hatte, wie er war. Bei ›Messias‹ habe ich mich<br />

voll und ganz mit diesem Menschen identifiziert, und ich habe versucht, so<br />

zu sein wie er.Das war eine spezielle Erfahrung und ein Wendepunkt in meinem<br />

Leben.«<br />

Ein Wendepunkt war auch die Geburt der Tochter Vianne vor nunmehr<br />

drei Jahren – und Ende Februar 2009 wird ein Sohn erwartet. Niurka<br />

Moredo, ehemalige Solistin der Compagnie und seine Frau, hat Lloyd<br />

Riggins schon als 16-Jähriger in Florida kennengelernt, als sie ebenfalls die<br />

Tanzschule seiner Mutter besuchte und später als Tänzerin mit ihm nach<br />

Kopenhagen und <strong>Hamburg</strong> ging, wo sie heute als <strong>Ballett</strong>meisterin arbeitet.<br />

Die Familie, der jede freie Minute gehört, bildet das Zentrum seines Lebens<br />

außerhalb des <strong>Ballett</strong>saals.<br />

Auch Joëlle Boulogne hat so gut wie alles getanzt, was das <strong>Hamburg</strong>er Repertoire<br />

an großen Frauenrollen bereithält: Maria und Viola/Feste in<br />

»Vivaldi oder Was ihr wollt«,Mascha in »Die Möwe«,Aurora und Prinzessin<br />

fotos: holger badekow


Florine in »Dornröschen«, Hippolyta/Titania und Helena in »Ein Sommernachtstraum«,<br />

Cinderellas Stiefmutter und -schwester in »A Cinderella<br />

Story«, Pallas Athene und Kalypso in »Odyssee«, Diana in »Sylvia«, Odette<br />

und Prinzessin Natalia in »Illusionen – wie Schwanensee«, Bronislava<br />

Nijinska in »Nijinsky«, Louise und Esmeralda in »Der Nussknacker«,<br />

Myrtha in »Giselle«, Königin Ginevra und Morgane, die Fee, in »Artus<br />

Sage«, Die Andere – Ingrid, die Grüne, und Anitrag in »Peer Gynt«, Phoebe<br />

in »Wie es Euch gefällt«, Emilia in »Othello« und natürlich Marguerite<br />

Gautier, Manon Lescaut und Olympia in »Die Kameliendame«. Diese Marguerite<br />

gehört eindeutig zu ihren Lieblingsrollen.<br />

Nahezu über sich hinausgewachsen ist Joëlle Boulogne jedoch jüngst als<br />

Potiphars Weib in »Josephs Legende«.»Als ich das Video mit Judith Jameson<br />

sah, war ich ziemlich verzagt und fragte mich nur: Wie soll ich das schaffen?<br />

Ich bin so klein und zart, wie soll ich dieses Furienhafte entwickeln,<br />

das diese Rolle einer Tänzerin abverlangt? Und dann dachte ich: Wenn John<br />

Neumeier mich für diesen Part vorsieht, dann macht er das nicht ohne<br />

Grund, dann kann ich vielleicht doch etwas geben, wovon ich noch gar<br />

nichts weiß. Und so war es auch – gerade diese Aufgabe hat mir unendlich<br />

viel gebracht.« Jede neue Rolle geht sie möglichst unvoreingenommen an,<br />

stellt sich selbst mit ihrem Sein ganz in den Hintergrund und lässt die<br />

Persönlichkeit, die sie spielt, sich entwickeln – in, wie sie sagt, »größtmöglicher<br />

Demut und Bescheidenheit«. Es ist wohl diese Fähigkeit, sich selbst<br />

ganz zurückzunehmen, leer zu werden, ganz »Gefäß zu sein für den<br />

Choreografen«, wie Marcia Haydée es einmal ausdrückte, was eine große<br />

Tänzerin ausmacht.<br />

Wie sehr Joëlle Boulogne diesem Ideal nahekommt, ließ sich bei der<br />

Nijinsky-Gala 2008 erfahren, als sie gemeinsam mit John Neumeier in »Die<br />

Stühle« von Maurice Béjart nach dem Stück von Eugène Ionesco auftrat.<br />

»Vor der ersten Probe war ich fürchterlich nervös – mein Partner war mein<br />

Direktor! Wie sollte ich ihm sagen: fass mich besser hier an, halte mich lieber<br />

so, und pass auf, da ist mein Fuß...? Aber John und Kevin Haigen haben<br />

mir all diese Scheu genommen – wir drei haben einfach gearbeitet, und das<br />

war unbeschreibliches Glück, ganz einzigartig. Ich habe Maurice Béjart<br />

immer sehr bewundert, John und Kevin kannten ihn sehr gut. Wir haben<br />

für ihn getanzt, wir wollten sein Werk repräsentieren, ihn ehren. Das war<br />

überwältigend, eine ganz große Erfahrung, ein kostbarer Schatz in meinem<br />

Leben, für den ich sehr, sehr dankbar bin.«<br />

Ihre Erfahrungen wollen beide Ausnahme-Tänzer jetzt verstärkt auch an<br />

den Nachwuchs weitergeben.Lloyd Riggins unterrichtet bereits beim HAM-<br />

BURG BALLETT und auch in Kopenhagen. Denn: »Lehrer sind für Tänzer<br />

so wichtig!«, sagt er. »Ich möchte mein Wissen weitergeben, weil ich selbst<br />

das Glück hatte, von einigen wirklich großen Lehrern unterrichtet zu werden.<br />

Alles, was ich heute bin, verdanke ich ihnen.« Junge Tänzer müssten<br />

vor allem begreifen, dass das Lernen nach der Schule erst richtig beginnt.<br />

Am schwierigsten sei es heute für viele, »die Persönlichkeit im Körper« zu<br />

entdecken und nicht immer nur die Beine höher zu strecken, Pirouetten<br />

schneller zu drehen, noch höher zu springen: »Es ist am wichtigsten, dass<br />

da Menschen auf der Bühne sind, Individuen, Persönlichkeiten. Die<br />

Stimmen, die sich für dieses Ziel einsetzen, werden heute oft übertönt von<br />

dem Geschrei derer, denen es nur um das Äußerliche geht – mir geht es<br />

darum, den leisen Stimmen, denen die Interpretation wichtig ist, wieder<br />

Gehör zu verschaffen, sie zu stärken.« Ein Anliegen, das ihn wiederum mit<br />

Joëlle Boulogne verbindet,die sich ebenfalls vorstellen kann,nach dem Ende<br />

ihrer aktiven Tänzerinnenkarriere die Fülle ihrer Erfahrungen im<br />

Unterrichten und Coachen weiterzugeben. Bis dahin kann das <strong>Hamburg</strong>er<br />

Publikum die beiden aber hoffentlich noch oft auf der Bühne bestaunen.<br />

Annette Bopp<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 29


Der Spielplan Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

Januar<br />

8 DO<br />

9 FR<br />

10 SA<br />

11 SO<br />

12 MO<br />

13 DI<br />

14 MI<br />

17 SA<br />

18 SO<br />

19 MO<br />

20 DI<br />

21 MI<br />

22 DO<br />

30 | <strong>Journal</strong> 3<br />

Macbeth*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30-22.45 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Di2<br />

<strong>Ballett</strong><br />

La Sylphide<br />

J.-M. Schneitzhoeffer<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Bal II<br />

»Ja, das Studium der Weiber ...«<br />

von und mit Jürgen Kesting<br />

19.30 Uhr | € 7,– | Opera stabile<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

La Sylphide<br />

J.-M. Schneitzhoeffer<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa3, Neu<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Macbeth*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30-22.45 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Ital1<br />

Vor der Premiere<br />

»Die lustige Witwe«<br />

11.00 Uhr | € 7,–<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Die Möwe<br />

Dmitri Schostakowitsch u.a.<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | BalKl2<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Die Möwe<br />

Dmitri Schostakowitsch u.a.<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Di3<br />

La Bohème*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Mi1<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

14.30-17.00 Uhr | € 4,– bis 83,–|B<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier | Zum<br />

letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Der Nussknacker<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa1<br />

Premiere A<br />

Die lustige Witwe<br />

Franz Lehár<br />

18.00 Uhr | € 6,– bis 146,–| P| PrA<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Tod in Venedig<br />

J. S. Bach, R. Wagner<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Gesch 1<br />

»Glitter and be gay«<br />

Lesung mit Kevin Clarke<br />

20.00 Uhr | € 7,– | Opera stabile<br />

La Bohème*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Ital2<br />

Premiere B<br />

Die lustige Witwe<br />

Franz Lehár<br />

19.30 Uhr | € 4,– bis 77,– | P | PrB<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Die Möwe<br />

Dmitri Schostakowitsch<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | VTg1, Ball Jug<br />

Januar, Februar<br />

23 FR<br />

24 SA<br />

25 SO<br />

27 DI<br />

28 MI<br />

29 DO<br />

30 FR<br />

31 SA<br />

1 SO<br />

2 MO<br />

3 DI<br />

4 MI<br />

5 DO<br />

6 FR<br />

7 SA<br />

8 SO<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Die Möwe<br />

Dmitri Schostakowitsch u.a.<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Fr1<br />

After work<br />

Aus Operetten von Franz Lehár<br />

18.00-19.00 Uhr | € 10,– (inkl.<br />

Getränk) | Opera stabile<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier<br />

Die Möwe<br />

Dmitri Schostakowitsch u.a.<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | VTg3, Serie 69<br />

Einführung 18.50 Uhr<br />

Die lustige Witwe<br />

Franz Lehár<br />

19.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | So2, Serie 49<br />

<strong>Ballett</strong>-Werkstatt<br />

Leitung John Neumeier<br />

Öffentl. Training ab 10.30 Uhr<br />

11.00 Uhr | € 2,– bis 23,– | F<br />

La Bohème*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C<br />

Die lustige Witwe<br />

Franz Lehár<br />

19.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Mi2<br />

La Bohème*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Do2<br />

Arabella*<br />

Richard Strauss<br />

19.00-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Fr2<br />

Die lustige Witwe<br />

Franz Lehár<br />

19.30 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa3<br />

Carmen*<br />

Georges Bizet<br />

19.00-22.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | So1, Serie 39<br />

Die lustige Witwe<br />

Franz Lehár<br />

19.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Neu, Oper gr.2<br />

<strong>Ballett</strong> – John Neumeier | Zum<br />

letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Tod in Venedig<br />

J. S. Bach, R. Wagner<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Di1<br />

Arabella*<br />

Richard Strauss<br />

19.00-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Do1<br />

Carmen*<br />

Georges Bizet<br />

19.00-22.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Gesch 2<br />

Die lustige Witwe<br />

Franz Lehár<br />

19.30 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Fr3, Oper kl.2<br />

Arabella*<br />

Richard Strauss<br />

19.00-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa1<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30-22.40 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C<br />

Februar<br />

10 DI<br />

11 MI<br />

12 DO<br />

13 FR<br />

14 SA<br />

15 SO<br />

16 MO<br />

17 DI<br />

18 MI<br />

20 FR<br />

21 SA<br />

Premiere | Opera piccola<br />

Das Geheimnis der<br />

schwarzen Spinne<br />

Judith Weir<br />

17.00 Uhr | € 20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Carmen*<br />

Georges Bizet<br />

19.00-22.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Di2, Oper kl.1<br />

Die lustige Witwe<br />

Franz Lehár<br />

19.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Mi1<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30-22.40 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C<br />

Der Freischütz<br />

Carl Maria von Weber<br />

19.00-22.15 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | VTg1<br />

Opera piccola | Das Geheimnis<br />

der schwarzen Spinne<br />

Judith Weir<br />

18.00 Uhr | € 20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Carmen*<br />

Georges Bizet<br />

19.00-22.30 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa2<br />

Opera piccola | Das Geheimnis<br />

der schwarzen Spinne<br />

Judith Weir<br />

14.30 und 18.00 Uhr | € 20,–,<br />

erm. 8,– | Kampnagel [K2]<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Die lustige Witwe<br />

Franz Lehár<br />

16.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Nachm<br />

Opera piccola | Das Geheimnis<br />

der schwarzen Spinne<br />

Judith Weir<br />

16.00 Uhr | € 20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

La Bohème*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Gesch 1<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Arabella*<br />

Richard Strauss<br />

19.00-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Di3<br />

Einführung 18.20 Uhr<br />

La Bohème*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

La Bohème*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,– | B<br />

Opera piccola | Das Geheimnis<br />

der schwarzen Spinne<br />

Judith Weir<br />

18.00 Uhr | € 20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Der Freischütz<br />

Carl Maria von Weber<br />

19.00-22.15 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Sa4, Serie 29<br />

Familieneinführung 18.15 Uhr<br />

Opera piccola | Das Geheimnis<br />

der schwarzen Spinne<br />

Judith Weir<br />

14.30 und 18.00 Uhr | € 20,–,<br />

erm. 8,– | Kampnagel [K2]<br />

Februar, März<br />

22 SO<br />

23 MO<br />

24 DI<br />

25 MI<br />

26 DO<br />

27 FR<br />

28 SA<br />

1 SO<br />

2 MO<br />

3 DI<br />

4 MI<br />

Wiederaufnahme<br />

Pelléas et Mélisande*<br />

Claude Debussy<br />

19.00-22.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | So2, Serie 48, 20.Jhdt.<br />

Einführung 18.20 Uhr<br />

Opera piccola | Das Geheimnis<br />

der schwarzen Spinne<br />

Judith Weir<br />

16.00 Uhr | € 20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Der Freischütz<br />

Carl Maria von Weber<br />

19.00-22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | VTg4, Oper gr.1<br />

Simon Boccanegra*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,– | C<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Der Freischütz<br />

Carl Maria von Weber<br />

19.00-22.15 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Jugend, Oper gr.2<br />

Einf. Junge Opernfreunde 18.00 Uhr<br />

Pelléas et Mélisande*<br />

Claude Debussy<br />

19.00-22.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Fr2<br />

Einführung 18.20 Uhr<br />

Simon Boccanegra*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.00 Uhr | € 4,– bis 83,– | B<br />

After work<br />

Baryton and friends<br />

18.00-19.00 Uhr | € 10,– (inkl.<br />

Getränk) | Opera stabile<br />

Opera piccola | Das Geheimnis<br />

der schwarzen Spinne<br />

Judith Weir<br />

18.00 Uhr | € 20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Il Barbiere di Siviglia*<br />

Gioachino Rossini<br />

19.30-22.30 Uhr | € 4,– bis 83,–<br />

B | Ital1<br />

Opera piccola | Das Geheimnis<br />

der schwarzen Spinne<br />

Judith Weir<br />

14.30 und 18.00 Uhr | € 20,–,<br />

erm. 8,– | Kampnagel [K2]<br />

Das Rheingold*<br />

Richard Wagner<br />

19.30-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | VTg3, Serie 68<br />

Einführung 18.50 Uhr<br />

Opera piccola | Zum letzten Mal in<br />

dieser Spielzeit | Das Geheimnis<br />

der schwarzen Spinne<br />

Judith Weir<br />

16.00 Uhr | € 20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Sänger Salon<br />

Judith Beckmann<br />

20.00 Uhr | € 7,– | Opera stabile<br />

Pelléas et Mélisande*<br />

Claude Debussy<br />

19.00-22.30 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Di1<br />

Einführung 18.20 Uhr<br />

Simon Boccanegra*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.00 Uhr | € 4,– bis 77,–<br />

C | Mi2<br />

* Vorstellung mit deutschen<br />

Übertexten.<br />

[LOGOS]


Bitte schicken Sie mir ab sofort bis Ende der Saison 2008/09 das<br />

JOURNAL der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper alle zwei Monate zu.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Drei <strong>Journal</strong>e der Spielzeit 2008/09 kosten € 6,–<br />

(für Abonnenten der Staatsoper oder Philharmoniker € 3,–).<br />

Ich bin Abonnent der Staatsoper oder der Philharmoniker.<br />

Ein Scheck über den entsprechenden Betrag liegt bei.<br />

Hiermit erteile ich Ihnen eine Einzugsermächtigung.<br />

Kontonummer Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

Datum, Unterschrift<br />

Bitte schicken Sie mir ab sofort monatlich bis Ende der<br />

Saison 2008/09 das Programm-Leporello zu.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Ein Scheck über € 6,– für 6 Leporellos 2008/09 liegt bei.<br />

Hiermit erteile ich Ihnen eine Einzugsermächtigung.<br />

Kontonummer Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

Datum, Unterschrift<br />

Hiermit bestelle ich verbindlich<br />

folgende Karten<br />

Aufführung Datum Kategorie Anzahl<br />

MEINE ANSCHRIFT:<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Datum, Unterschrift<br />

Coupons ausschneiden und schicken an: <strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper GmbH, Öffentlichkeitsarbeit, Große Theaterstr. 25, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Impressum/Vorverkauf<br />

Herausgeber<br />

<strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper GmbH<br />

Große Theaterstr. 25, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Simone Young Opernintendantin<br />

und Generalmusikdirektorin<br />

John Neumeier <strong>Ballett</strong>intendant<br />

Detlef Meierjohann<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Konzeption und Redaktion<br />

Dramaturgie, Pressestelle, Marketing<br />

Bettina Bermbach, Annedore Cordes,<br />

Matthias Forster, Kerstin Schüssler-Bach<br />

(Oper); Anna Schwan, André Podschun<br />

(<strong>Ballett</strong>)<br />

Mitarbeit<br />

Barbara Neumann<br />

Autoren<br />

Daniela Becker, Annette Bopp, Leonie<br />

Bünsch, Anja Bornhöft, Juliane Luster,<br />

Andrea C. Röber<br />

Opernrätsel<br />

Moritz Lieb<br />

Fotos<br />

Holger Badekow, Rüdiger Backmann,<br />

Marco Borggreve, Brinkhoff/Mögenburg,<br />

Rene Burri, Christian Enger,<br />

Hoffmann, Alex Irvin, Adem Kanbur,<br />

Alan Kavcic, Jörn Kipping, Klaus<br />

Knuffmann, Jörg Landsberg, Klaus<br />

Lefebvre, Sian Richards, Monika<br />

Rittershaus, Christian Steiner, Philipp<br />

Thieß, Joachim Thode, Bernd Uhlig,<br />

Archiv der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Titel: Foto von Ralf Brinkhoff nach einer<br />

Idee von Hans Schavernoch<br />

Gestaltung<br />

Annedore Cordes<br />

Holger Badekow (<strong>Ballett</strong>)<br />

Anzeigenvertretung<br />

Antje Sievert, Tel.: 040-450 698 03<br />

antje.sievert@kultur-anzeigen.com<br />

Litho<br />

Repro Studio Kroke<br />

Druck<br />

Hartung Druck + Medien GmbH<br />

Wir haben viel zu bieten<br />

Tageskasse<br />

Große Theaterstraße 25, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags<br />

für den Vorverkauf geschlossen.<br />

Die Abendkasse öffnet 90 Minuten<br />

vor Beginn der Aufführung.<br />

Es werden vorrangig Karten für die<br />

jeweilige Vorstellung verkauft.<br />

Telefonischer Kartenvorverkauf<br />

Telefon (0 40) 35 68 68<br />

Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />

Abonnieren Sie unter: Telefon (0 40) 35 68 800<br />

Vorverkauf<br />

Karten können Sie außer an der Tageskasse der<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper an den bekannten<br />

Vorverkaufsstellen in <strong>Hamburg</strong> sowie bei der<br />

<strong>Hamburg</strong> Travel GmbH (Hotline<br />

040/30051777; www.hamburg-travel.de)<br />

erwerben.<br />

Schriftlicher Vorverkauf<br />

Schriftlich und telefonisch bestellte Karten<br />

senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu. Dabei<br />

erheben wir je Bestellung eine Bearbeitungsgebühr<br />

von € 5,–, die zusammen mit dem<br />

Kartenpreis in Rechnung gestellt wird. Der<br />

Versand erfolgt nach Eingang der Zahlung.<br />

Fax (0 40) 35 68 610<br />

Postanschrift<br />

<strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper<br />

Postfach, 20308 <strong>Hamburg</strong><br />

Gastronomie in der Oper<br />

Tel.: 040/35019658, Fax: 35019659<br />

Die <strong>Hamburg</strong>ische Staatsoper ist online:<br />

www.staatsoper-hamburg.de<br />

www.philharmoniker-hamburg.de<br />

www.hamburgballett.de<br />

www.ring-hamburg.de<br />

Besichtigen Sie die Staatsoper<br />

Termine der nächsten Führungen:<br />

21., 27. Januar; 5., 20., Februar; 4., 18. März<br />

jeweils ab 13.30 Uhr, Treffpunkt<br />

Bühneneingang, Kleine Theaterstraße<br />

Karten zu 6,- € sind an der Kasse erhältlich.<br />

Das nächste <strong>Journal</strong> erscheint<br />

Mitte März 2009.<br />

Werden Sie Förderer der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper. Wenn Sie Informationen benötigen,<br />

erreichen Sie uns unter Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Tel. 040-7250 35 55, Fax 7250 21 66, oder www.opernstiftung-hamburg.de<br />

Kassenpreise<br />

Preisgruppe<br />

Platzgruppe<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11*<br />

F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– 10,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,–<br />

D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– 10,–<br />

C € 77,– 67,– 59,– 51,– 43,– 34,– 23,– 12,– 9,– 4,– 10,–<br />

B € 83,– 73,– 65,– 56,– 47,– 38,– 26,– 14,– 9,– 4,– 10,–<br />

A € 89,– 79,– 71,– 63,– 54,– 46,– 29,– 16,– 10,– 5,– 10,–<br />

S € 110,– 102,– 90,– 82,– 74,– 51,– 31,– 17,– 10,– 5,– 10,–<br />

P € 146,– 135,– 123,– 112,– 96,– 63,– 41,– 23,– 11,– 6,– 10,–<br />

L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,–<br />

* Vier Plätze für Rollstuhlfahrer (bei <strong>Ballett</strong>veranstaltungen zwei)<br />

<strong>Journal</strong> 3 | 31


NAMEN NACHRICHTEN<br />

AKTUELLES AUS DER STAATSOPER<br />

Die wunderbare Welt der Musik<br />

und der Haute Cuisine<br />

Willkommen zur 10. »Musikalischen Soirée« im Hotel Louis C.<br />

Jacob! Die anregende Mischung aus Kunst und kulinarischem<br />

Hochgenuss ist eine der Highlight-Veranstaltungen des Luxushotels.<br />

Für den 6. Februar 2009 ist die zehnte Soirée an der Elbchaussee<br />

geplant. Dann bietet das Hotel Louis C. Jacob wieder den<br />

stimmungsvollen Rahmen für einen Abend voller Musik, Unterhaltung<br />

sowie einem mehrgängigen Menu und begleitenden<br />

Weinen. <strong>Hamburg</strong>s Generalmusikdirektorin Simone Young ist<br />

zum vierten Mal dabei: Zusammen mit Musikern der Philharmoniker<br />

<strong>Hamburg</strong> wird sie Einblicke in die Arbeit des Orchesters<br />

geben. Die Veranstaltung bietet die seltene Gelegenheit, Simone<br />

Young einmal nicht als Dirigentin im Graben oder am Orchesterpult<br />

zu erleben, sondern als Pianistin und faszinierende Persönlichkeit<br />

im Gespräch mit der Leitenden Dramaturgin der Philharmoniker,<br />

Dr. Kerstin Schüssler-Bach.<br />

Musikalische Soirée im Hotel Louis C. Jacob<br />

6. Februar 2009, 19.00 Uhr<br />

175,00 Euro pro Person,<br />

Reservierungen unter: 040/82255-407 oder www.hotel-jacob.de<br />

Junge Opernfreunde <strong>Hamburg</strong><br />

wollen fester Bestandteil der Opernwelt werden<br />

■ Ein voller Erfolg, an dem auch die Presse wieder regen Anteil genommen<br />

hat,war die zweite Veranstaltung der »Jungen Opernfreunde«,das Rahmenprogramm<br />

zu Puccinis »Turandot«. 60 junge Menschen lauschten der<br />

Einführung des Biochemikers und Medizinstudenten Alexander Schultze<br />

und des Pianisten und Studenten der Linguistik Jorge Vega Vilanova. Mit<br />

Hilfe von Flügel, Gong und Xylofon wurden die Zuhörer in die exotische<br />

Welt der Märchenoper entführt. Zu den Höhepunkten gehörte auch eine<br />

Filmcollage rund um die berühmte Arie »Nessun dorma«.<br />

Das Interesse an den Aktivitäten der »Jungen Opernfreunde« zu den<br />

Vorstellungen im Jugendabo hat die Mitglieder der Initiative, Schüler und<br />

Studenten aus <strong>Hamburg</strong> und Umgebung, dazu animiert, einen »Jour fixe«<br />

ins Leben zu rufen. Ab dem 25. Januar 2009 findet einmal monatlich ein<br />

thematischer Abend statt, der das junge Publikum in verschiedene Bereiche<br />

der Oper entführen wird. Zum ersten Abend im Januar begrüßen die<br />

Opernfreunde Simone Young. Im Anschluss an das Gespräch mit der<br />

Intendantin und Generalmusikdirektorin dreht sich alles um das zentrale<br />

Thema der »Regie«. Die Besucher werden in Vorträgen, die durch Ausschnitte<br />

aus Inszenierungen der Staatsoper veranschaulicht werden, viel<br />

Wissenswertes über verschiedene Regiestile erfahren.<br />

Am 25. Februar wird sich dann der Geschichts- und Philosophiestudent<br />

Roderich Reuter um die Einführung zu Webers »Freischütz« kümmern,und<br />

wenige Tage später kann man im zweiten »Jour fixe« auf der Probebühne<br />

unter dem Motto »Stimmfächer« das Gehör schulen.<br />

32 | <strong>Journal</strong> 3<br />

Nächste Veranstaltungen der Jungen Opernfreunde <strong>Hamburg</strong>:<br />

25. Januar 2009, 19 Uhr, Opera stabile,<br />

1. Jour Fixe »Oper und die Rolle der Regie«<br />

25. Februar 2009, 18 Uhr, Opera stabile,<br />

Einführung zu Carl Maria von Webers »Der Freischütz«, Besuch der<br />

Aufführung der Oper im Großen Haus und danach Diskussion<br />

1. März 2009, 19 Uhr, Probebühne 3,<br />

2. Jour Fixe »Stimmfächer«<br />

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen unter<br />

www.junge-opernfreunde-hamburg.de<br />

Das TuSch – Projekt in der Schule Griesstraße<br />

im Herbst 2008<br />

Die sechzehn Mädchen und Jungen der Klasse VK 5/6 leben noch nicht lange<br />

in Deutschland. Ihre Muttersprachen sind Polnisch, Rumänisch, Farsi, Spanisch<br />

und andere mehr – Deutsch als Sprache ihrer neuen Heimat müssen sie erst<br />

lernen. Gleichzeitig aber wollten sie etwas über Theater und besonders über<br />

<strong>Ballett</strong> erfahren. Zu Beginn unseres zweijährigen Projektes gab die <strong>Ballett</strong>pädagogin<br />

Indrani Delmaine den Kindern eine Einführung in die kulturelle<br />

Bedeutung des Tanzes in unserer Gesellschaft und des <strong>Ballett</strong>s als künstlerischer<br />

Ausdrucksform. Mit Begeisterung probierten die Schüler gleich auf dem<br />

Schulhof einige typische Bewegungsmuster und <strong>Ballett</strong>schritte aus. Eine<br />

Führung durch das <strong>Ballett</strong>zentrum in Hamm zeigte den Kindern, wie intensiv<br />

der Arbeitsalltag und das tägliche Training eines <strong>Ballett</strong>schülers sind, und was<br />

an Energie, schöpferischer Kraft und Ausstattung für eine professionelle<br />

Tanzausbildung nötig ist. Die Schüler erlebten verschiedene Trainingsgruppen,<br />

befragten die »Hüterin« der vielen hundert <strong>Ballett</strong>schuhe und begrüßten sogar<br />

John Neumeier. Und natürlich versuchten sie sich selbst an einigen Grundpositionen<br />

»an der Stange«. Zurück in der Schule entwarfen die Kinder kleine<br />

Bühnenmodelle mit Kulissen, Bühnenbild und Tanzfiguren – gedacht als Vorbereitung<br />

auf einen Besuch in den Werkstätten der Staatsoper. Diese Form<br />

der Wechselwirkung von Schulunterricht und außerschulischen Aktivitäten soll<br />

dazu beitragen, den Jugendlichen das kulturelle Leben <strong>Hamburg</strong>s näher zu<br />

bringen.<br />

Margrit de Oliveira Caseiro<br />

»Golfen pro Opera«<br />

■ Oper und Golf ergänzen sich hervorragend. Erneut bewiesen wurde<br />

dieses beim 6. Benefizturnier »Golfen pro Opera« am 27. September<br />

2008, das von der Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper und dem Unternehmen Heidrick & Struggels auf dem wunderschönen<br />

Golfplatz in Lübeck-Travemünde veranstaltet wurde.Mehr<br />

als 100 Golfer versuchten – überwiegend mit Erfolg –, den kleinen<br />

weißen Ball zu beherrschen, der den Menschen an manchen Tagen<br />

Hochgefühle, an anderen tiefe Depression beschert. Am Abend fand<br />

dann wieder im Columbia Hotel Casino Travemünde die musikalische<br />

Soiree unter der Leitung unserer Intendantin Simone Young mit den<br />

Sängern des »Internationalen Opernstudios« statt. 150 Gäste nahmen<br />

an der abendlichen Veranstaltung teil, und sie erfuhren als erste, dass<br />

mit 55.000 EUR auch im sechsten Jahr wieder ein Rekordergebnis<br />

zugunsten des »Internationalen Opernstudios« erzielt wurde.<br />

Vor dem festlichen Abend wurden die Sieger und Gutplatzierten<br />

des Golfturniers noch mit attraktiven Preisen ausgezeichnet, die von<br />

<strong>Hamburg</strong>er Hotels, Restaurants, Unternehmen und Privatpersonen<br />

gestiftet wurden. Genug Gründe also, das Turnier auch 2009 in<br />

Travemünde zu veranstalten. Der Termin ist der 19. September 2009<br />

und sollte im Kalender notiert werden.<br />

Golfen für den <strong>Ballett</strong>nachwuchs<br />

■ Auch die Freunde des <strong>Ballett</strong>zentrums luden im September erstmals<br />

zu einem Benefiz-Golfturnier ein. 40 Golfer fanden sich für die gute<br />

Sache im Golfclub <strong>Hamburg</strong>-Walddörfer ein. Spenden in Höhe eines<br />

Jahresstipendiums für einen <strong>Ballett</strong>schüler kamen zusammen. Man<br />

freut sich auf weitere erfolgreiche Turniere und den Beginn einer<br />

Tradition!


Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH präsentiert<br />

WinterClassics<br />

03.01.<br />

CCH Saal 1<br />

16., 17., 18. 01.<br />

CCH Saal 2<br />

21.1.-1.2.<br />

Heiligengeistfeld Nord<br />

25.01.<br />

CCH Saal 2<br />

30.01.<br />

CCH Saal 1<br />

04.02.<br />

Laeiszhalle<br />

02.03.<br />

CCH Saal 1<br />

2008 2009<br />

Das Russische Staatsballett tanztSCHWANENSEE<br />

LA BELLE BIZARRE DU MOULIN ROUGE<br />

THE ROCK’N’ROLL CIRCUS PERFORMS<br />

SERGEANT PEPPER’S LONELY HEARTS CLUB BAND AND OTHER BEATLES SONGS<br />

CHINESISCHER NATIONALCIRCUS „Konfuzius“<br />

Die Neu-Inszenierung<br />

mit Starbesetzung! DAS PHANTOM DER OPER<br />

THE 12 TENORS „Crossover”<br />

BEST OF MUSICALS<br />

Änderungen vorbehalten! Telefonischer Kartenservice 040 - 413 22 60 (Mo-Fr, 10-18 Uhr) und<br />

01805 - 62 62 80 (14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz; Mobilfunkpreise können abweichen) sowie an<br />

allen bekannten Vvk.-Stellen. Online-Tickets: www.karsten-jahnke.de<br />

Das Musical<br />

mit Anna Montanaro<br />

und großem Ensemble<br />

12 Nationen in einem Sound vereint<br />

Die größten Musical-Highlights mit den Top- und<br />

Originalsolisten aus London Westend und Wien


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