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Journal 4_Journal 3 - Hamburgische Staatsoper

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OPER ENSEMBLE<br />

MITGLIEDER DES ENSEMBLES<br />

Vom Studium ins kalte Bühnenwasser<br />

Alle zwei Jahre gibt’s beim Internationalen Opernstudio neue Gesichter und Stimmen. Wir stellen ihnen die aktuellen<br />

Mitglieder vor: Unser Autor Marcus Stäbler und Fotografin Maja Metz haben die sieben jungen Sängerinnen und Sänger<br />

diesmal im Konferenzraum der <strong>Staatsoper</strong> zum Interview getroffen.<br />

Dong-Hwan Lee, Juhee Min, Paulo Paolillo, Katharina Bergrath, Chris Lysack, Mélissa Petit, Levente Páll<br />

MARCUS STÄBLER (MS): Können wir mit einer<br />

kurzen Vorstellungsrunde anfangen, damit die<br />

Leser einen Eindruck bekommen, wer Sie sind?<br />

Vielleicht beginnen wir mit den Damen?<br />

MÉLISSA PETIT (MP): Ich bin Sopran und kom -<br />

me aus Südfrankreich. Dort habe ich auch<br />

Gesang und Musikwissenschaft studiert.<br />

KATHARINA BERGRATH (KB): Ich bin auch Sopran<br />

und war schon während des Studiums in Aachen<br />

am dortigen Theater engagiert.<br />

JUHEE MIN (JM): Mein Name ist Juhee Min, ich<br />

komme aus Südkorea, singe Mezzosopran und<br />

habe an der Hochschule in Hamburg mein<br />

Studium abgeschlossen. Jetzt an der <strong>Staatsoper</strong> zu<br />

sein, ist ein großes Glück!<br />

LEVENTE PÁLL (LP): Ich bin Bass, stamme aus<br />

Ungarn, habe in Wien studiert und dort auch ein<br />

Diplom als Bratscher gemacht.<br />

DONG-HWAN LEE (DHL): Ich war an der Ham -<br />

burger Hochschule beim selben Lehrer wie Juhee<br />

Min und komme auch aus Südkorea. Im Opern -<br />

26 | <strong>Journal</strong> 4<br />

studio bin ich jetzt schon das zweite Jahr und<br />

singe Bassbariton.<br />

PAULO PAOLILLO (PP): Ich bin ein brasilianischer<br />

Tenor! Als ich nach Europa gekommen bin, habe<br />

ich zuerst in Bologna studiert, bevor ich ans<br />

Opernstudio kam.<br />

CHRIS LYSACK (CL): Und ich komme aus Kanada<br />

und bin auch Tenor – aber noch nicht so lange.<br />

Ich habe erst in den USA Klavier, Musikwissen -<br />

schaft und Literatur studiert, bevor ich beschloss,<br />

Sänger zu werden. Es war schon lange mein<br />

Wunsch, nach Deutschland zu gehen, weil hier<br />

einfach die Heimat dieser ganzen Musikkultur ist.<br />

MS: Gutes Stichwort – was hat denn die anderen<br />

bewogen, sich ans Opernstudio nach Ham -<br />

burg zu bewerben? Wien ist doch zum Beispiel<br />

nun wirklich eine große Musikmetropole...<br />

LP: Ja, das stimmt schon, aber das macht es<br />

natürlich auch wahnsinnig schwer, voran zu<br />

kom men, bei der großen Konkurrenz! Für uns<br />

junge Sänger ist es extrem wichtig, praktische<br />

Erfahrungen zu sammeln – und das kann man<br />

nur, wenn man wirklich auf die Bühne kommt,<br />

wie hier. Das ist nicht in jedem Opernstudio so!<br />

MS: Paulo, Sie haben in Italien studiert, dem<br />

Mutterland des Gesangs. War es nicht verlockend,<br />

da zu bleiben? Zumal Sie mit Mirella Freni eine<br />

berühmte Lehrerin hatten – öffnet das nicht alle<br />

Türen?<br />

PP: Es ist dort heute nicht mehr so wie früher,<br />

als die Oper einen zentralen Platz in der italienischen<br />

Gesellschaft hatte. Natürlich ist es ein wunderschönes<br />

Land, mit einem reichen Erbe und<br />

leckerem Essen – ich habe sieben Kilo zugenommen<br />

(lacht). Ich bin auch mit Mirella Freni gut<br />

klar gekommen und habe viel gelernt; es war eine<br />

Ehre, mit so einer großen Persönlichkeit arbeiten<br />

zu können. Aber in der Oper gibt es viel Poli -<br />

tik und alte Seilschaften, deshalb ist es wahnsinnig<br />

schwer, an eine Rolle zu kommen. In Deutsch -<br />

land wird die Kultur auch heute, in Zeiten der<br />

finanziellen Krise, noch viel mehr wert geschätzt!

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