Journal 4_Journal 3 - Hamburgische Staatsoper
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OPER OPERA PICCOLA<br />
›DIE SCHNEEKÖNIGIN‹<br />
Die Kinderopernreihe der <strong>Staatsoper</strong> feiert<br />
2011 ihr 10-jähriges Jubiläum. Dazu gratulieren<br />
wir sehr herzlich. Die Haspa fördert mit<br />
großer Freude und Überzeugung die wichtige<br />
Arbeit, Kinder und Jugendliche für die Oper<br />
zu begeistern.<br />
22 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Im Reich der Schneekönigin<br />
Kinderoper nach Andersens Märchen zum zehnjährigen Jubiläum der Opera piccola<br />
n Tiefer Schnee verzaubert Hamburg im Dezem ber in eine<br />
weiße Märchenlandschaft. Nicht nur draußen laufen die<br />
Menschen dick vermummt durch die verschneiten Straßen.<br />
Auch auf einer Probebühne der <strong>Staatsoper</strong> hüllen sich Kinder<br />
in Mützen, Schals und Handschuhe – sie proben die nächste<br />
Opera piccola. Und die heißt »Die Schnee königin« nach dem<br />
berühmten Märchen von Hans Christian Andersen. Sin gen -<br />
de Schnee flocken, Lappenfrau und Rentier zeigen an: polare<br />
Kaltluft weht durch den Raum.<br />
Musikalisch aber wird es in dieser Kinderoper eindeutig<br />
südländisch-warm. Denn der Kom po nist Pierangelo Valtino -<br />
ni ist Italiener – und er weiß, wie man schöne Melodien und<br />
tänzerische Rhythmen schreibt. Schon sein »Pino cchio« war<br />
vor drei Jahren ein Hit der Opera piccola. »Die Schnee königin«<br />
hat alle Zutaten, ein ähnlich erfolgreicher Nachfolger zu werden:<br />
»Eine exem pla rische Kinderoper«, lobte die FAZ nach der<br />
Berliner Uraufführung im Oktober 2010.<br />
Für die Hamburger Produktion hat Valtinoni extra noch<br />
einmal Hand an das Stück gelegt: Denn hier werden alle<br />
Partien von Kindern und Ju gendlichen gesungen. Das macht<br />
die Einzig artig keit des Kon zepts der Opera piccola aus, die mit<br />
dieser Inszenierung ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Auch im<br />
Orchester sitzen ausschließlich ganz junge Menschen. Ganze<br />
Gene rationen sind so als Mitwirkende oder als Zu schau er an<br />
die Kunst form Oper herangeführt worden. Und durch die<br />
Zusammenarbeit mit einer Schule im Rahmen des Projekts<br />
»TuSch – Theater und Schule« wird auch hier wichtige<br />
Vermittlungs arbeit geleistet.<br />
Der Märchenstoff der »Schneekönigin« ist in dieser<br />
Kinderoper in einer ebenso spannenden wie abwechslungsreichen<br />
Version zu erleben. Kay und Gerda sind Freunde und<br />
Spielkameraden. Doch eines Tages hat Kay keine Lust mehr auf<br />
Kinderspiele. Er ist fasziniert von Formeln und Zahlen, will die<br />
Welt entdecken. Das kalte Reich der Schneekönigin lockt ihn<br />
von zu Hause fort. Gerda macht sich auf, ihn zu suchen. Auf<br />
ihrer Reise fragt sie Menschen, Blumen und Tiere nach Kay,<br />
aber niemand kann ihr helfen. Bis schließlich eine weise Frau<br />
aus Lappland ihr das Ge heimnis von Kays Verwandlung ent-<br />
hüllt: Splitter eines Zauberspiegels sind ihm ins Herz gedrungen.<br />
Kay droht zu erfrieren – doch Gerdas Tränen befreien ihn<br />
vom Zauberbann.<br />
Für die Inszenierung hat sich wieder das erfolgreiche Team<br />
der letztjährigen Opera piccola (»Der verzauberte Zauberer«)<br />
zusammengefunden. Regisseurin Nicola Panzer ist der Ham -<br />
bur gischen <strong>Staatsoper</strong> seit vielen Jahren als Spiel leiterin verbunden.<br />
Sie sieht in der »Schnee köni gin« auch eine Geschichte<br />
über das Erwach sen werden: »Die Kristalle im Palast der<br />
Schnee köni gin und die mathematische Zah lenwelt Kays stehen<br />
für eine sehr vernunftorientierte, kühle und einsame Welt.<br />
Gerda ist dagegen voller Mit gefühl, Liebe und Wärme, sie verkörpert<br />
Haftung und Hoffnung im Leben. Das erzählt diese<br />
Kin der oper sehr schön, ohne darüber Witz und Ver zauberung<br />
zu vergessen.«<br />
Auf klare Bilder setzt auch Bühnenbildnerin Ingrid Irene<br />
Wachsmann, die mehrfach als Aus stattungsassistentin an der<br />
<strong>Staatsoper</strong> gearbeitet hat: »Eine Besonderheit dieses Stücks ist,<br />
dass die Schneekönigin eigentlich nur aus dem Off singt. Wir<br />
werden sie aber auftreten lassen. Da sollte man die Erwartungs -<br />
haltung der Kinder nicht ent täuschen. Sie wird bei uns auch<br />
einen prächtigen Zaubermantel tragen, mit dem sie Kay in ihr<br />
Reich entführt. Wir wollen die verschiedenen Sta tio nen der<br />
Reise mit einfachen, aber ma gisch verwandelbaren Ele menten<br />
zeigen.« Kos tüm bild nerin Kirsten Sindt, fest an der <strong>Staatsoper</strong><br />
engagiert, freut sich auf die Aufgabe, Herrn und Frau Rabe,<br />
Prinz und Prinzessin, Rentier und Blu menkinder einzukleiden:<br />
»Es gibt einige skurri le Figuren, das macht großen Spaß. Und<br />
um Blumen und Tiere auf der Bühne auszustatten, ist ja besondere<br />
Fantasie gefragt.«<br />
Die Musikalische Leitung liegt wieder in den Händen von<br />
Benjamin Gordon. Der amerikanische Dirigent ist schon seit<br />
den Anfängen der Opera piccola dabei: »Die Kinder lieben<br />
Valti nonis Musik. Kein Wunder, sie ist sehr eingängig und<br />
trotzdem raffiniert. Ein tolles Stück für unser Jubiläum.«<br />
Kindern schon früh die Möglichkeit zur<br />
Auseinan der setzung mit den kulturellen<br />
Errungenschaften unserer Ge sellschaft zu<br />
geben ist auch Ziel der vielfältigen Förde -<br />
rung der Haspa, beispielsweise mit der Ver -<br />
gabe des Hamburger Bil dungs preises, ge -<br />
meinsam mit dem Hamburger Abendblatt,<br />
oder über die Arbeit der Haspa Musik<br />
Stiftung, die Instrumente an gemeinnützige<br />
Bildungs einrichtungen vergibt. Die För derung<br />
der nächsten Ge nera tionen in Hamburg steht<br />
für uns im Mittelpunkt, um aus Kin dern und<br />
KERSTIN SCHÜSSLER- BACH<br />
Benjamin Gordon,<br />
Nicola Panzer,<br />
Ingrid Irene Wachsmann,<br />
Kirsten Sindt<br />
Jugendlichen neugierige und innovationsfreudige<br />
Menschen zu machen.<br />
Wir wünschen allen Kindern und ihren Eltern,<br />
die in diesem Jahr »Die Schneekönigin«<br />
sehen und hören, einen spannenden und<br />
unterhaltsamen Opernnachmittag auf<br />
Kampnagel – von Kindern für Kinder.<br />
Dr. Harald Vogelsang,<br />
Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse