Journal 4_Journal 3 - Hamburgische Staatsoper

Und Hamburg ist für mich mein Zuhause. Ich
habe hier in den letzten acht Jahren während des
Fest engagements eine großartige Zeit gehabt. Die
Stadt und die Oper liegen mir sehr am Herzen.
Vor allem habe ich hier viel gelernt: Das Engage -
ment an der Hamburgischen Staatsoper war das
bisher Beste, was mir passiert ist. Ich habe wunderbar
mit allen Kollegen zusammengearbeitet.
Außerdem bin ich durch die kontinuierliche Ar -
beit viel disziplinierter geworden. Es war für mich
ein traumhaftes Festengagement. Jedes Jahr habe
ich zwischen 20 und 30 Vorstellungen gesungen
und Rollen bekommen, die für meine sängerische
Entwicklung genau richtig waren. Und wenn
man nicht allzu viel singt, tut das der Stimme nur
gut. Immerhin singen die Kollegen an anderen
Opernhäusern zwischen 80 und 100 Vor stel lun -
gen pro Spielzeit. So fühlte ich mich immer von
der Intendanz unterstützt und respektiert. Für all
das kann ich mich nur bedanken.
Erleben Sie das Singen noch als Lust oder
wird es manchmal schon zur Last?
Das ewige Reisen und Gastieren kann manchmal
sehr anstrengend sein. Da ich so ungern fliege,
fahre ich, wenn es eben geht, mit dem Auto
zu meinen Auftritten. Auf diesen manchmal langen
Reisen muss ich viele Koffer transportieren,
außerdem meinen Beamer, meine Playstation 3,
das Soundsystem und so weiter. Aber das ist nicht
das Hauptproblem. Wenn man eine Wohnung
Giuseppe Verdi
Macbeth
MUSIKALISCHE LEITUNG Markus R. Bosch INSZE NIE -
RUNG Steven Pimlott BÜHNENBILD Tobias Hoheisel
KOSTÜME Ingeborg Bernerth LICHT Manfred Voss SPE-
ZIALEFFEKTE Paul Kieve BEWEGUNGSREGIE Sue Lefton
CHOR Florian Csizmadia SPIEL LEITUNG Aldona Farrugia
Macbeth Lucio Gallo · Banco Tigran Martirossian/
Alexander Tsymbalyuk (8.,12.4.) · Lady Macbeth
Amarilli Nizza · La Dama di Lady Macbeth Katharina
Bergrath · Macduff Wookyung Kim · Malcolm Paulo
Paolillo · Un Medico Dieter Schweikart · Un Servitore
Dong-Hwan Lee · Un Sicario Jongmin Park · Tre
Apparizioni Jongmin Park, Solisten der Hamburger
Alsterspatzen
Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der
Hamburgischen Staatsoper
Aufführungen
2., 5., 8., 12. April 2011 um 19.00 Uhr
über das Internet gemietet hat, muss man vor Ort
oft feststellen, dass sie platztechnisch viel schwieriger
ist, als es vorher den Anschein hatte. Dann
muss man wochenlang auf beengtem Raum hausen.
Und diese Wohnungen liegen manchmal
nicht in bester Lage, auch das merkt man leider
oft erst, wenn man angekommen ist. Man weiß
außerdem vorher nicht, ob man sich gut mit den
Kollegen, mit dem Dirigenten und mit dem Re -
gis seur versteht. Aber ich kann mich eigentlich
ganz gut auf andere Menschen einstellen, deshalb
gibt es nicht so oft Reibereien. Doch jedes Mal,
bevor ich an einen neuen Ort und an ein neues
Theater komme, ist mir etwas mulmig. Wenn das
Gastspiel aber gut verlaufen ist, stellt sich bei der
Abreise eine gewisse Melancholie ein. Ich empfinde
es dann so, als wäre ich zum letzten Mal dort
gewesen. Es ist immer ein bisschen, als würde
man sterben.
Interview Annedore Cordes
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