Journal 4_Journal 3 - Hamburgische Staatsoper

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OPER REPERTOIRE ›TRILOGIE DER FRAUEN‹ ›MADAMA BUTTERFLY‹ ›LA TRAVIATA‹ Arnold Schönberg Erwartung (Trilogie der Frauen) MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG Matthew Jocelyn BÜHNENBILD UND KOSTÜME Alain Lagarde LICHT Roberto Venturi SPIEL LEITUNG Heiko Hentschel Die Frau Deborah Polaski Aufführungen 10., 15. Februar 2011 um 19.00 Uhr 13. Februar um 18.00 Uhr 14 | Journal 4 »Die Musik von Rihm hat mich sofort begeistert« Hellen Kwon erhielt den Rolf-Mares-Preis 2010 für »Das Gehege« Für Ihre Darstellung der Frau in Wolfgang Rihms »Das Gehege« erhielten Sie im November 2010 den Rolf-Mares-Preis. Nun haben Sie Rolf Mares aus seinen Zeiten als Operndirektor der Staatsoper noch persönlich gekannt. Welche Er - innerung verbinden Sie mit seiner Person? Eine sehr gute, denn er hat mich gefördert und hatte immer ein offenes Ohr für uns Sänger. Er war mir ein wohlwollender, aber auch kritischer Beobachter. Auch als er längst Leiter der Ko - mödie am Winterhuder Fährhaus war, ha ben wir uns hin und wieder zum Kaffeetrinken verabredet. Man hat in jeder Sekunde ge spürt, wie sehr Rolf Mares das Theater liebte. Obwohl er auf der Seite der Finanzen arbeitete, hat er immer versucht, die künstlerischen Arbeits bedingungen zu verstehen und zu verbessern. Die Handlung des symbolistisch überfrachteten »Gehege« ist nicht ohne Weiteres zugänglich. Wie haben Sie sich in diese Welt eingefügt? Worum geht es? Bei der Geschichte handelt es sich um einen Ausschnitt aus Botho Strauß’ Drama »Schluss - chor«, das er 1991, kurz nach dem Mauerfall, verfasst hat. Eine Frau, die sich zur Tochter eines NS Widerstandskämpfers stilisiert, sucht die Ausei - n andersetzung mit einem stummen Tier. Es handelt sich um einen Adler, der gleichzeitig als Sym - bol für den deutschen Staat zu deuten ist. Die Oscar Strasnoy Le Bal (Trilogie der Frauen) MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG Matthew Jocelyn BÜHNENBILD UND KOSTÜME Alain Lagarde LICHT Roberto Venturi SPIEL LEITUNG Heiko Hentschel Antoinette Katerina Tretyakova · Rosine Gabriele Rossmanith · Alfred Peter Galliard · Miss Betty Ann- Beth Solvang · Mademoiselle Isabelle Miriam Clark Georges Moritz Gogg Aufführungen 10., 15. Februar 2011 um 19.00 Uhr 13. Februar um 18.00 Uhr Frau versucht vergeblich, ihn aus seinem Gehege zu locken und Nähe herzustellen. In Matthew Jocelyns Inszenierung ist der Adler nur noch ein riesiges Skelett, die Skulptur eines menschlich verwahrlosten Künstlers. Am Ende ist die Frau allein. Ihre Hoffnungen auf einen Diskurs blieben unerfüllt. Als Sie mit der Rolle betraut wurden, war Ihnen ja bekannt, dass diese Partie bei der Mün - che ner Uraufführung von einer Hoch dra ma ti - schen, nämlich von Gabriele Schnaut, gesungen wurde. Wie war Ihre erste Reaktion? Als Simone Young mir die Rolle anbot, muss ich sie angeschaut haben, als käme sie von einem anderen Stern. Dann erfuhr ich, dass Wolfgang Rihm sie ursprünglich für die Mezzosopranistin Hanna Schwarz geschrieben hatte. Ihr wiederum lag die Partie zu hoch. Deshalb kam es zu der zweiten Fassung für einen Sopran, und ich konnte gemeinsam mit Simone Young aus beiden Ver - sionen eine für mich geeignete entwickeln. Die Musik von Rihm hat mich so fort begeis - tert, und es gelang mir in relativ kurzer Zeit, die Rolle der »Frau« zu lernen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Salome von Richard Strauss schon studiert, was mir sehr zugute kam. Rihm hat schließlich das »Gehege« als Kontra punkt zu »Salome« geschrieben, Tessitura und die Führung der melodischen Linien sind durchaus vergleich- Wolfgang Rihm Das Gehege (Trilogie der Frauen) MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG Matthew Jocelyn BÜHNENBILD UND KOSTÜME Alain Lagarde LICHT Roberto Venturi SPIEL LEITUNG Heiko Hentschel Die Frau Hellen Kwon · Der Adler Marco Stickel Aufführungen 10., 15. Februar 2011 um 19.00 Uhr 13. Februar um 18.00 Uhr
ar. Schließlich stand nur noch der Kostüm bild - ner vor der Her aus forderung, wie er dem Publi - kum eine Korea nerin als Erbin eines deutschen Ge schichts traumas glaubhaft präsentieren könnte … Haben Sie keine Berührungsängste mit zeitgenössischen Opernrollen? Ich habe generell keine Berührungsängste, solange die Partien noch sangbar sind. Anfang dieser Saison habe ich ja auch die Betty in Brett Deans deutscher Erstaufführung »Bliss« gesungen, und in der kommenden Saison wird eine weitere interessante Partie in einer zeitgenössischen Oper hinzu kommen. Ihre gesanglichen Leistungen wurden einhellig mit großem Lob bedacht, Sie sind eingeladen, die Partie der Frau im »Gehege« am Ams - ter damer Concertgebouw zu singen. Vor einigen Jahren wa ren Sie eine der gefragtesten Königin - nen der Nacht, inzwischen haben Sie sich das jugendlich dramatische Fach mit Partien wie Ma - dama Butter fly, Fiordiligi oder Senta erobert. Wie halten Sie Ihre Stimme so gut in Schuss? Man muss immer hart an sich arbeiten und sich mit seiner Entwicklung viel Zeit lassen, was heutzutage fast unmöglich ist. Ich überlege sehr Giacomo Puccini Madama Butterfly MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Joel INSZE NIE RUNG Ulrich Wenk BÜHNENBILD nach Alfred Siercke KOSTÜME Hans-Günter Willerscheidt CHOR Christian Günther SPIELLEITUNG Holger Liebig Cio-Cio San Latonia Moore · Suzuki Renate Spingler Kate Pinkerton Mélissa Petit · B. F. Pinkerton Nikolai Schukoff · Sharpless Viktor Rud · Goro Uwe Eikötter · Il Principe Yamadori Moritz Gogg · Lo Zio Bonzo Jongmin Park · Yakusidè Eon-Seok Jang/Peter Veit · Il Com missario Imperiale Dong-Hwan Lee · L’Ufficiale del Registro Irenäus Suchowski Aufführungen 10., 16. März 2011 um 19.30 Uhr genau, ob eine Partie zu mir passt und ob ich mich daran erfreuen kann. Und ich weiß, wo meine gesanglichen Stärken liegen. Früher habe ich oft mehr oder weniger »unter meinem Fach gesungen«, was mir bestimmt nicht geschadet hat. Ich höre mir ausschließlich historische, tontechnisch »unverfälschte« Aufnahmen an und orientiere mich an Sängern und Sängerin nen, deren Stim - men mit annähernd 70 Jahren noch frisch klangen, wie beispielsweise an Maria Müller, Frieda Hempel oder Franz Völker. Ich trete heute zwar nicht mehr als Königin der Nacht auf, übe aber regelmäßig die Koloraturen dieser Par tie, um mir die Beweg lichkeit meiner Stimme zu erhalten. Interview Annedore Cordes In Oscar Strasnoys komödiantischer Kurzoper »Le Bal« sind zwei der Hauptrollen neu besetzt: Die Antoinette wird von Katerina Tretyakova gesungen, die Partie der Rosine übernimmt Gabriele Rossmanith. Giuseppe Verdi La Traviata MUSIKALISCHE LEITUNG Luciano Di Martino INSZE- NIERUNG Folke Abenius BÜHNENBILD Toni Businger KOSTÜME Hans-Günter Willerscheidt CHOR Florian Csizmadia SPIEL LEITUNG Petra Ingeborg Beyerlein Violetta Valéry Ha Young Lee/Aleksandra Kurzak (26.2.) · Flora Bervoix Juhee Min · Annina Katja Pieweck · Alfredo Germont Pavel Cernoch/Ismael Jordi (26.2.) · Giorgio Ger mont Andrzej Dobber/ Artur Rucinski (26.2.) · Gastone Chris Lysack · Il Ba - ro ne Douphol Jan Buch wald/Moritz Gogg · Il Mar - quese d’Obi gny Levente Páll · Il Dot tore Gren vil Wil helm Schwing hammer · Giuseppe Paulo Paolillo · Un Domestico di Flora Steven Dorn Gifford/Ma riusz Koler · Un Com mis sionario Peter Veit/Gabor Nagy Aufführungen 4., 26. Februar 2011 um 19.00 Uhr Debüts von internationalen Gästen in den nächs - ten Monaten: Aleksandra Kurzak (Violetta Valéry), Pavel Cernoch (Alfredo), Artur Rucinski (Giorgio Germont), Ismael Jordi (Il Duca di Mantova), Norma Fantini (Aida), Marina Prudenskaya (Amneris), Franz Grundheber (Amonasro), Nino Surguladze (Car men), Nikolai Schukoff (Pinkerton), Meagan Miller (Contessa di Almaviva), Amarilli Nizza (Lady Macbeth), Lucio Gallo (Macbeth) Journal 4 | 15
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