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Journal 4_Journal 3 - Hamburgische Staatsoper

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JOURNAL<br />

JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER Ausgabe 4 2010/11<br />

Charles Gounod<br />

Faust<br />

Premiere 30. Januar<br />

Opera piccola | Pierangelo Valtinoni<br />

Die Schneekönigin<br />

Premiere 6. Februar<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

Eugen Onegin<br />

Wiederaufnahme 17. Februar<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Ballett von John Neumeier<br />

Wiederaufnahme 25. Februar


Dreiklang.<br />

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Die wichtigsten Veranstaltungen<br />

n Margarethes Liebe zu Faust bildet das Fundament der wohl erfolgreichsten<br />

Vertonung von Goethes Drama: Gounods »Faust« prunkt mit<br />

großen Chortableaus, feinen Seelendramen und herrlichen Melodien. Das<br />

Erfolgs team Andreas Homoki/Wolfgang Gussmann setzt »Faust« in Szene,<br />

es dirigiert Cornelius Meister. Mit Alexia Voulgaridou und Giuseppe Filianoti<br />

kehren zwei Hamburger Publikumslieblinge zurück (Seite 2). n Wenn Hip -<br />

polyta und Theseus, Titania und Oberon, Zettel und die Hand werker wieder<br />

auf der Bühne der <strong>Staatsoper</strong> erscheinen, so ist es Zeit für John Neu -<br />

meiers »Ein Sommernachtstraum«. Am 25. Februar feiert das be liebte<br />

Ballett seine Wiederaufnahme. Mit dabei Alina Cojocaru. Die ge fragte<br />

02 06<br />

12<br />

IM BLICKPUNKT INHALT<br />

Tänzerin des Royal Ballet gastiert als Hippolyta/Titania (ab 28.2.) (Seite 6).<br />

n »Eugen Onegin« kehrt zurück: Tschaikowskys »Lyrische Szenen« gehören<br />

zu den Meisterwerken der russischen Oper. Der junge Bariton Lauri Vasar<br />

übernimmt die Titelpartie – und erzählt, warum der arrogante Dandy Onegin<br />

dennoch eine sehr berührende und facettenreiche Figur ist (Seite 12). n<br />

Daniel Barenboim kommt für ein besonderes Konzert zu den Philhar -<br />

monikern: Als Solist spielt er beide Klavierkonzerte von Franz Liszt. Am Pult<br />

steht Simone Young. Spannung verspricht auch der Auf tritt von Tobias<br />

Moretti: Der Starschauspieler verleiht Beethovens »Egmont«-Musik die passenden<br />

Goethe-Verse (Seite 24).<br />

oper premiere Seite 2 ballett wiederaufnahme Seite 6 oper repertoire Seite 12 philharmoniker Seite 24<br />

opernrätsel Seite 29 spielplan Seite 30 coupon, preise, impressum Seite 31 news Seite 32<br />

24<br />

JANUAR, FEBRUAR, MÄRZ 2011


OPER PREMIERE<br />

›FAUST‹<br />

Faust<br />

Charles Gounod<br />

2 | <strong>Journal</strong> 4<br />

n Die Geschichte wird von einem Archetypus geprägt: Die<br />

Figur des Faust ist ähnlich wie jene des Don Juan zum Mythos<br />

geworden und hat bis heute nichts von ihrer immer neue<br />

Versionen prägenden Faszination verloren. Der legendäre Kul -<br />

turhistoriker Egon Friedell fand dafür folgende Erklärung:<br />

»Faust ist die Versuchung des modernen Menschen, die sich<br />

in tausend Masken und Verkleidungen anschleicht: als Alko -<br />

holismus, Sexualität, als Weltschmerz, als Übermenschentum;<br />

und dabei ist er der vorbildlich Unbefriedigte, in allem Ein -<br />

zeldasein sich wieder erkennend, qualvoll nach der Einheit der<br />

Erscheinungen ringend, und immer vergeblich. Die Tragödie<br />

Faust ist die Tragödie des Menschen der Neuzeit.«<br />

Die Geschichte kommt ohne Theater und Musik nicht aus:<br />

Schon bald nach dem Tode des »Schwarzkünstlers« (Buch -<br />

druckers) Georg Faust, dem der Volksmund später den Dok -<br />

torgrad und den Namen Johann verliehen hat, entstanden seit<br />

Ende des 16. Jahrhunderts viele dichterische Gestaltungen<br />

nach dem »Faust«-Stoff. Die zweiteilige Tragödie von Johann<br />

Wolf gang von Goethe stellt dabei den absoluten Höhe- und<br />

zentralen Fixpunkt dar. Kein anderer Dichter hat das Sujet so<br />

Vor der Premiere<br />

Einführungsmatinee<br />

mit Mitwirkenden der Produktion<br />

und Musikeinlagen<br />

Moderation: Kerstin Schüssler-Bach<br />

23. Januar 2011 um 11.00 Uhr<br />

Probebühne 1<br />

Großes Haus<br />

Versuchung des Menschen<br />

in tausend Masken<br />

Doktor Faust ist ein alter Mann. Am Sinn seiner Forschungen und seines Lebens zweifelnd, verschreibt er sich dem Teufel.<br />

Durch Jugend und Reichtum will er noch einmal die Liebe erleben. Dabei stürzt er das Mädchen Margarethe ins Verderben<br />

und tötet ihren Bruder Valentin. Goethes Drama ist eine Studie über die Verführbarkeit des Menschen, der alles erreichen<br />

möchte, ohne sich die Konsequenzen klarzumachen. Französische Musik zu einem deutschen Mythos: Charles Gounods<br />

Oper »Faust« gehört zu den wenigen dauerhaft erfolgreichen Adaptionen des Goethe-Klassikers. Regisseur Andreas<br />

Homoki und Bühnen- und Kostümbildner Wolfgang Gussmann setzen das Werk für die <strong>Staatsoper</strong> Hamburg neu in Szene;<br />

der junge Heidelberger Generalmusikdirektor Cornelius Meister übernimmt das Dirigat.<br />

Unterstützt durch die Stiftung<br />

zur Förderung der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>.<br />

rechte Seite: Gösta Ekman<br />

und Camilla Horn in Murnaus<br />

»Faust«-Verfilmung<br />

Die Premiere von »Faust«<br />

wird von NDR Kultur live übertragen.<br />

subtil in seiner Tiefe ausgelotet und ihm eine derart sprachlich<br />

vollendete Gestalt verliehen. Mit der Veröffentlichung des<br />

ersten Teils der Faust-Tragödie begann zugleich die Geschichte<br />

der Faust-Vertonungen. Die geniale Dichtung übte auf die<br />

Komponisten jener Zeit eine große Anziehungskraft aus. Dazu<br />

kam die Vorliebe der romantischen Musiker für das Phan tas -<br />

tische und Geheimnisvolle. Die Spanne der Vertonungen reicht<br />

von einzelnen Liedern wie »Gretchen am Spinnrade« durch<br />

Schubert und Loewe über Louis Spohr, Schumanns »Faust«-<br />

Szenen bis hin zu einem Versuch des Komponisten Heinrich<br />

Zöllner, sämtliche Verse des Werkes in Musik zu setzen.<br />

»Das Abstoßende, Widerwärtige, Furchtbare, was die<br />

Musik des ›Faust‹ stellenweise enthalten müsste, ist unserer<br />

Zeit zu wider. Die Musik müsste im Charakter des Don Juan<br />

sein; Mozart hätte den Faust komponieren müssen«, schrieb<br />

Goethe im Jahre 1829 an Johann Eckermann. Doch Mozart<br />

kam nicht mehr in Frage.<br />

Als die Tragödie Goethes in andere Sprachen übersetzt<br />

wurde, regte der Stoff auch dort die Musiker an, sich mit dem<br />

Sujet auseinanderzusetzen. 1826 hatte der französische Dichter<br />

Gérard de Nerval den »Faust« ins Französische übertragen.


Musikalische Leitung<br />

Cornelius Meister<br />

Inszenierung<br />

Andreas Homoki<br />

Bühnenbild und<br />

Kostüme<br />

Wolfgang Gussmann<br />

Licht<br />

Franck Evin<br />

Chor<br />

Christian Günther<br />

Faust<br />

Giuseppe Filianoti<br />

Méphistophélès<br />

Tigran Martirossian<br />

Valentin<br />

George Petean<br />

Wagner<br />

Jongmin Park/<br />

Alexander Tsymbalyuk<br />

(12., 16., 19., 22.2.)<br />

Marguerite<br />

Alexia Voulgaridou<br />

Siebel<br />

Maria Markina<br />

Marthe<br />

Renate Spingler<br />

Premiere A<br />

30. Januar 2011<br />

18.00 Uhr<br />

Premiere B<br />

2. Februar 2011<br />

19.00 Uhr<br />

Aufführungen<br />

5., 9., 12., 16., 19., 22.<br />

Februar 2011<br />

jeweils 19.00 Uhr<br />

<strong>Journal</strong> 4 | 3


OPER PREMIERE<br />

›FAUST‹<br />

Charles Gounod<br />

Opernwerkstatt<br />

»Faust«<br />

28. Januar, 18.00-21.00 Uhr,<br />

und 29. Januar,<br />

11.00-17.00 Uhr<br />

(mit entsprechenden Pausen)<br />

Opera stabile<br />

Mit Diplomregisseur<br />

Volker Wacker<br />

4 | <strong>Journal</strong> 4<br />

Eine Nachdichtung, von der selbst Goethe angetan war: »Im<br />

Deutschen mag ich den Faust nicht mehr lesen, aber in dieser<br />

französischen Übersetzung wirkt alles wieder durchaus frisch,<br />

neu und geistreich.«<br />

Die Geschichte kommt bei Gounod »an«. Charles Gounod<br />

war noch ein junger Mann, als er das Drama 1838 kennen lernte.<br />

Er hatte den Rompreis des Pariser Conservatoire gewonnen<br />

und lebte in der römischen Villa Medici. In seinen Er -<br />

innerungen hielt er fest: »Mit der Zeit wich meine Schwer mut<br />

und machte einer ganz entgegengesetzten Stimmung Platz. Ich<br />

wurde mit Rom vertraut, und das Leichen tuch, in das ich mich<br />

bisher gehüllt hatte, war abgewor fen. Indessen war ich nicht<br />

müßig gegangen. Meine Lieb lingszerstreuung war die Lektüre<br />

von Goethes Faust in der fran zösischen Übersetzung natürlich,<br />

da ich ja kein Wort Deutsch konnte.« Seiner Mutter teilte er in<br />

einem Brief mit, dass er von Margarethe träume, sich mit ihr<br />

identifiziere und dass ihr Bild unablässig sein Herz anrühre.<br />

Eine intensivere Beschäftigung mit dem Stoff verdankte der<br />

Komponist schließlich Fanny Hen sel, die sich mit ihrem Mann<br />

1840 in der Künstlerkolonie in Rom aufhielt und zeitweise<br />

Stücke deutscher Komponisten spielte. Durch sie wurde<br />

Gounod mit der Musik Bachs vertraut, und durch die Gesprä -<br />

che mit ihr fand er einen tieferen Zugang zu Goethes »Faust«.<br />

Er reiste sogar in das »Heimatland Mar garethes« nach Berlin<br />

und Leipzig, wo er Felix Mendelssohn Bartholdy traf und von<br />

ihm viel über den Bach’schen Kirchen stil und über Orches -<br />

trierung erfuhr. Die Kirchenmusik nahm, besonders am An -<br />

fang und am Ende seiner Kompo nisten laufbahn, einen breiteren<br />

Raum in seinem Œuvre ein als das Opernschaffen. Müßig<br />

zu erwähnen, dass das »Ave Maria« von Bach/Gounod eines<br />

der bekanntesten Stücke der klassischen Musik ist. Obwohl<br />

Felix Mendelssohn Charles Gounod von seinem Vorhaben, den<br />

»Faust« zu vertonen abriet, begann dieser, seinen Plan einige<br />

Jahre später zu realisieren, und beauftragte die Librettisten<br />

Jules Barbier und Michel Carré damit, eine Fassung aus dem<br />

Goethe-Drama herzustellen.<br />

Die Geschichte passt sich der Gattung Oper an. Wie fast<br />

jede Literatur-Vertonung stellte auch dieses Werk eine Um -<br />

deutung der Vorlage dar. Goethes Text wurde zwangsläufig nur<br />

als Gerüst benutzt. Die Handlung der Oper stützt sich ausschließlich<br />

auf Faust I. Das eigentliche Thema der Tragödie,<br />

nämlich Faustens Allmachtsphantasien und sein Streben nach<br />

Erkenntnis, erfuhr kaum Berücksichtigung, da sich der Kom -<br />

ponist in erster Linie durch die Gestalt der Margarethe inspirieren<br />

ließ. Aus diesem Grund hat sich im deutschen Sprach -<br />

raum für die Oper die Bezeichnung »Margarethe« durch gesetzt<br />

und dies wohl auch, um den Unterschied zu Goethes »Faust«<br />

zu unterstreichen. Geschildert wird im Zen trum der Handlung<br />

die Liebe zwischen Faust und Margarethe und deren tragisches<br />

Ende. Margarethes Entwicklung vom jungen Mädchen zur liebenden<br />

Frau bis zur leidgeprüften Kreatur sind in der Oper<br />

konsequent herausgearbeitet. Schuldlosigkeit, Verderben und<br />

Verklärung: die dramatische Verwandlung einer reinen und<br />

verwundbaren Seele steht im Mittelpunkt der Oper. Die be -<br />

wusst etwas in den Hintergrund gedrängte Titelfigur wird als<br />

eher zwiespältige Persönlichkeit gezeichnet. Zwar verabscheut<br />

Faust die Machenschaften Mephistos, nimmt sie in seinem<br />

Liebesdrängen jedoch gleichzeitig willenlos in Kauf. Durch den<br />

Teufelspakt wird er zum Auslöser des tragischen Geschehens<br />

mit Margarethes Unter gang und Valentins Tod. Dabei gesteht<br />

der Komponist dem Titelhelden durchaus ehrliche Gefühle zu,<br />

wie beispielsweise in seiner Kavatine oder in dem Duett mit<br />

Margarethe. Eine Neigung zur Karikatur zeigt Gounod hingegen<br />

in der Charakterisierung des Mephisto. Vor allem das<br />

berühmte »Ron do vom goldenen Kalb« wirkt absichtlich nicht<br />

besonders dämonisch. Der Teufel kommt hier eher ganz<br />

modern wie ein gerissener Hochstapler daher.<br />

Die Geschichte spiegelt Zeitgeist und Gesellschafts hal -<br />

tung wider. Das Werk konzentriert sich auf das Thema des<br />

allgemeinen Werteverlustes. Die an sich gefühlvolle Liebe zwischen<br />

Margarethe und Faust entsteht durch die Einwirkung<br />

einer dämonischen Macht und wird dadurch von vornherein<br />

be schädigt. Der an Mephistos Macht geknüpfte Reichtum<br />

spielt eine zentrale Rolle, ebenso die darin enthaltene Bot -<br />

schaft, dass die Welt grundsätzlich verdorben sei, was durchaus<br />

den Er fahrungen der Bürger in der Ära Napoleon III. entsprach:<br />

»Was hat nun dieses Zeitalter – ich will nicht sagen für<br />

die An nehmlichkeiten, sondern für das ›Glück‹ des Menschen<br />

getan? Napoleon I., Napoleon III., Wilhelm von Preußen,<br />

Waterloo, die Maschinengewehre, die Krupp’schen Kanonen!«,<br />

notierte Charles Gounod an Heiligabend 1870. Es geht um<br />

Erlösung und Schuldbefreiung durch Liebe. Das moderne<br />

Musiktheater jener Zeit verlangte die Wider spie gelung moralischen<br />

Seins, resümiert Ulrich Schreiber: »Nun steht die Ret -<br />

tung der Seele Gretchens im Vordergrund, und diese Mar -<br />

garethe wäscht sogar Faust selbst von jeder Schuld rein, weil<br />

er von Mephisto irregeleitet sei. Der Orgelprunk, mit dem ihre<br />

Seele am Schluss gen Himmel auffährt, signalisiert mit der<br />

Rettung einer Seele die Exkulpation einer ganzen Ge sellschaft.<br />

Da wird die Oper zum Rührstück, und die religiöse Bei mi -<br />

schung der Finalmusik ist wenn nicht Opium, so doch zumindest<br />

Pudding für das Volk. Jedenfalls ist das bürgerliche Trauer -<br />

spiel auf dem Musik theater noch nicht reif für die späteren<br />

Seelenqualen im späteren Drama lyrique.« Nach Meyer beers<br />

Betonung des Politi schen und Allgemeinen in der Gro ßen<br />

Oper rückte Gounod die einzelne Figur mit ihren Emo tionen<br />

ins Zentrum der Musik und der Bühne. Die Instru mentierung<br />

zeigt sich in vielem anspruchsvoller, als es in der oft in pompösem<br />

Stil gehaltenen französischen Oper der Zeit üblich war.<br />

Unter dem Strich be deutete Gounods lyrischer Stil eine Er -<br />

neuerung der französischen Oper, und seine meisterliche Satz -<br />

kunst, die glänzenden Chortableaus und die Inner lichkeit in<br />

den lyrischen Szenen wurden von vielen Opern fachleuten<br />

geschätzt.<br />

Die Geschichte wird ein außergewöhnlicher Erfolg für den<br />

Stoff: Nach anfänglichen Startschwierigkeiten – die Oper wur -<br />

de am 19. März 1859 im Pariser Théâtre Lyrique mit nur mäßigem<br />

Erfolg uraufgeführt – kam es in der Folgezeit am selben<br />

Ort zu über 300 erfolgreichen Vorstellungen. 1869 gelangte<br />

eine vom Komponisten veränderte und erweiterte Fassung an<br />

die Grand Opéra. Die gesprochenen Dialoge waren durch<br />

Rezitative ersetzt, und die Walpurgisnachtszene um die obligate<br />

Balletteinlage erweitert worden. Auch in dieser Form war<br />

»Faust« bzw. »Margarethe« erfolgreich und wurde von einer<br />

stattlichen Anzahl europäischer Opernhäuser ins Repertoire<br />

genommen. Von den vielen Komponisten, die das Drama von<br />

Goethe in Musik gesetzt haben, gehört Charles Gounod zu<br />

den wenigen, denen ein dauerhafter Erfolg beschieden war. Am<br />

Hamburger Stadttheater fand am 25. Januar 1862 die erste<br />

Aufführung der Oper unter dem Titel »Faust und Margarethe«<br />

statt. Wenig später reiste Maestro Gounod persönlich in die<br />

Hansestadt, um zwei Vorstellungen seiner Oper zu dirigieren.<br />

Ein Franzose kommt nach Deutschland, um diesen vermeintlich<br />

urtypischen deutschen Stoff in neuem Licht vorzustellen<br />

– eine Übertragung und Spiegelung, die bis heute nichts von<br />

ihrer eigentümlichen Faszination eingebüßt hat.<br />

ANNEDORE CORDES


Biografien<br />

Cornelius Meister (Mu si -<br />

ka li sche Leitung) ist seit<br />

September 2010 Chefdiri -<br />

gent und Künstlerischer<br />

Leiter des ORF Radio-<br />

Sym phonieorchesters<br />

Wien und seit 2005 Ge -<br />

neralmusikdirektor des<br />

Theater und Philharmonischen Orchesters<br />

Heidelberg. Mit 24 Jahren debütierte er an der<br />

Bayerischen <strong>Staatsoper</strong>, mit 29 an der Deut -<br />

schen Oper Berlin und an der San Francisco<br />

Opera. In der Saison 2010/11 gastiert er an der<br />

Königlichen Oper Kopenhagen (»Tristan und<br />

Isol de«), in der Berliner Philharmonie, beim<br />

City of Birmingham Symphony Orchestra und<br />

bei den Salzburger Festspielen. Seit seinem De -<br />

büt 2002 mit Henzes Oper »Pollicino« dirigierte<br />

Cornelius Meister ein umfangreiches Repertoire<br />

an der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg: u. a. »Hänsel und<br />

Gretel«, »Die Zauberflöte«, »La Traviata«, »La<br />

Fille du Régiment« und »Arabella«.<br />

Mit einer viel beachteten<br />

Deutung der »Frau ohne<br />

Schatten« in Genf wurde<br />

Andreas Homoki (Regie)<br />

als Re gis seur schlagartig<br />

be kannt. Diese Auf füh -<br />

rung wurde vom Théâ tre<br />

du Châtelet in Paris übernommen<br />

und er hielt den französischen Kritiker -<br />

preis. Seit 1993 führten ihn seine Regie-Arbei -<br />

ten an zahlreiche gro ße Opern häuser, u. a.<br />

nach Dres den, Mün chen, Ko pen hagen, Ams ter -<br />

dam, Brüs sel, Paris, Genf, Mai land, Bar ce lona<br />

und Tokio. In Hamburg er arbeitete er 1994 zu -<br />

sammen mit Wolfgang Guss mann Ver dis »Ri go -<br />

let to«. 2003 wurde er zum Inten dan ten der<br />

Komi schen Oper Berlin berufen; 2007 wurde<br />

das von ihm ge leitete Berliner Haus von der<br />

Kri tiker-Um frage der Fachzeit schrift »Opern -<br />

welt« zum Opern haus des Jahres gewählt. Ab<br />

der Spiel zeit 2011/12 wechselt Andreas<br />

Homoki als Intendant an die Zürcher Oper.<br />

Wolfgang Guss mann<br />

(Bühnenbild und Kostüme)<br />

ist international er folg -<br />

reich. Ins ge samt erarbeitete<br />

er um die 150 Ge -<br />

samt aus stat tun gen, u. a.<br />

für die Wie ner Staats oper,<br />

die Mai länder Scala, das<br />

Théâtre du Châ te let in Paris sowie die Ne der -<br />

landse Opera in Amster dam. Für die Salz bur ger<br />

Festspiele ent warf er 2005 die Aus stat tung zur<br />

gefeierten »La Traviata«-Inszenierung. Für<br />

seine Verdiens te um das kul tu relle Leben in<br />

Frankreich wurde ihm 2002 in Paris der Orden<br />

»Chevalier des Arts et des Lettres« verliehen.<br />

Der Ham burger Oper ist der Künstler seit langem<br />

ver bun den: Ihm verdankt sie die Aus stat -<br />

tun gen u. a. zu »Sa lo me«, »Die Ent füh rung aus<br />

dem Serail«, »Ri go let to«, »Pel léas et Mé li san -<br />

de«, »Katja Kaba no va« und »Pique Dame«.<br />

Giuseppe Filianoti (Faust)<br />

ist ein Schüler von Alfre -<br />

do Kraus. 2004 erhielt er<br />

den italienischen Kritiker-<br />

Preis »Franco Abbiati« als<br />

bes ter Sänger des Jahres.<br />

Seitdem gastiert er an al -<br />

len führenden Opern -<br />

häusern, unter anderem am ROH Covent Gar -<br />

den, an der Wiener Staats oper, der Bayerischen<br />

<strong>Staatsoper</strong>, der Opéra National de Paris, der<br />

San Francisco Opera, der Los An geles Opera der<br />

Chicago Lyric Opera und bei den Salzburger<br />

Festspielen. Seit seinem Auf tritt als Aménophis<br />

(»Moses in Ägypten«) im Jahre 2004, war er<br />

mit verschiedenen Rol len an der Mailän der<br />

Scala zu hören. Auch nach seinem Debüt als<br />

Edgardo in »Lucia di Lam mer moor« an der New<br />

Yorker Met wur de er dort wiederholt eingeladen.<br />

An der Alster de bü tier te Giuseppe Filia noti<br />

2006 in der Titel rolle von Mozarts »Idomeneo«.<br />

In der darauf folgenden Spielzeit übernahm er<br />

hier die Titelpartie in der Neuproduktion »Les<br />

Contes d’Hoffmann«.<br />

Tigran Martirossian<br />

(Méphistophélès) stammt<br />

aus Armenien. Bereits<br />

während seines Studiums<br />

wurde er vom Bol schoi<br />

Theater als En semblemit -<br />

glied engagiert. Als Preis -<br />

träger meh rerer internationaler<br />

Wettbewerbe gelang ihm bald der<br />

Sprung nach Europa und in die USA. Seit 2005<br />

ist er Ensemblemitglied der Ham burger Oper,<br />

wo er in Partien wie Fies co in »Simon Bocca -<br />

negra«, Banco in »Macbeth«, Dulcamara in<br />

»L’Eli sir d’Amore«, Selim in »Il Turco in Italia«,<br />

Figaro in »Le Nozze di Figaro«, Basilio in »Il<br />

Bar biere di Siviglia«, Fafner in »Siegfried« und<br />

als Dos sifej in »Cho wansch tschi na« zu erleben<br />

war. Nebenher führten und führen ihn Gast -<br />

spiele an die New Yorker Met so wie an die<br />

großen Opern häuser in Chi cago, San Fran cisco,<br />

Kopen hagen, Wien, Madrid, Paris, Mailand und<br />

zu den Salzburger und Bre genzer Festspielen.<br />

Alexia Voulgaridou (Mar -<br />

guerite) wurde in Grie -<br />

chen land geboren und<br />

studierte Gesang in Athen<br />

und in München. Ihr<br />

Opern debüt gab sie 1993<br />

mit der »Figaro«-Susanna<br />

am Prinz regententheater<br />

in München unter der Leitung von Sir Colin<br />

Davis. Enga ge ments führten die Sopranistin an<br />

die Mai länder Scala, an das ROH Covent Garden<br />

in London, an die Bay e ri sche <strong>Staatsoper</strong>, an die<br />

Deutsche Oper Berlin sowie nach Valencia, Se -<br />

villa, Bor deaux, Genf, Genua und Sydney. An<br />

der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg debütierte Alexia Voul -<br />

garidou in der Saison 2006/2007 als Des de mo -<br />

na in »Otello« und sang außerdem Mimì in der<br />

Premieren serie »La Bohème«. In der darauf folgenden<br />

Saison übernahm sie Blanche in »Dia lo -<br />

gues des Car mé lites«. Diese Produktion wur de<br />

von 3sat gesendet und auf DVD aufgezeichnet.<br />

George Petean (Valentin)<br />

wurde in Cluj (Rumänien)<br />

geboren. Von 2002 bis<br />

2010 war er En semble -<br />

mit glied der Staats oper.<br />

Bereits während dieser<br />

Zeit war er auf den wichtigsten<br />

Opernbühnen zu<br />

Gast: am ROH Covent Gar den, dem Teatro Co -<br />

mu nale di Bo logna, der Wie ner <strong>Staatsoper</strong> u. a.<br />

mit der Titelpartie in »Il Bar biere di Siviglia«,<br />

bei den Bre genzer Fest spie len mit »Il Trova to -<br />

re«, an der Opéra de Paris Bastille und der<br />

New Yorker Met mit »La Bohè me«. Des Weite -<br />

ren trat und tritt er u. a. an der Staats oper und<br />

Deut schen Oper Ber lin, der Bayerischen Staats -<br />

oper, dem Théâtre du Capi tole Toulouse sowie<br />

der Opéra du Rhin Stras bourg auf. In Hamburg<br />

feierte er große Erfolge beispielsweise als Ros si -<br />

ni-Bar bier, als Marcello (»La Bohème«), Pros do -<br />

cimo (»Il Turco in Italia«), Posa (»Don Car los«),<br />

Ford (»Falstaff«), Renato (»Un Bal lo in Ma sche -<br />

ra«), Enrico (»Lu cia di Lammer moor«) und als<br />

Giorgio Ger mont (»La Traviata«).<br />

Maria Markina (Siebel)<br />

studierte an der Russi -<br />

schen Theaterakademie<br />

in Moskau. Schon wäh -<br />

rend ihres Studiums er -<br />

folgten erste Enga ge -<br />

ments an ver schie denen<br />

Moskauer Bühnen. Von<br />

2006 bis 2009 war sie Mitglied des Grand Ope -<br />

ra Studios in Houston, dorthin kehrte sie 2010<br />

als Polina in »Pique Dame« zurück. 2009/10<br />

gehörte sie zum hie sigen Opern studio; seit der<br />

laufenden Saison ist sie Ensemblemitglied. Zu<br />

ihren bis herigen Rollen zählen Zaida in »Il Turco<br />

in Italia« und Cheru bino in Mozarts »Figaro«.<br />

Renate Spingler (Marthe)<br />

gehört seit 1986 zum<br />

Ensemble der <strong>Staatsoper</strong>.<br />

Hier hat sie unter anderem<br />

Don na Elvira (»Don<br />

Giovan ni«), Dorabella<br />

(»Così fan tutte«), Ottavia<br />

(»L’In coronazione di<br />

Poppea«), Annina (»Der Rosen kavalier«), Suzuki<br />

(»Madama But terfly«), Hänsel, Orlofsky (»Die<br />

Fledermaus«) und Hero dias (»Salome«) gesungen.<br />

Gastver pflichtun gen führten sie an die<br />

Opern in Frank furt, Leip zig, Dres den, Barcelona,<br />

Kopenhagen, Amster dam sowie an das<br />

Prinzregententheater in München.<br />

Jongmin Park (Wagner)<br />

studierte in seiner Hei -<br />

matstadt Seoul und war<br />

Mitglied der Mai län der<br />

Accademia della Scala. Er<br />

wurde mit meh reren<br />

Preisen ausgezeichnet, so<br />

ge wann er beispielsweise<br />

den Gesangs wett be werb »Stel la Maris« an Bord<br />

der MS Europa. Seit dieser Saison ist er En -<br />

semblemitglied der <strong>Staatsoper</strong>, wo er bisher u.<br />

a. als Sparafucile in »Rigoletto« zu hören war.<br />

<strong>Journal</strong> 4 | 5


BALLETT WIEDERAUFNAHME<br />

›EIN SOMMERNACHTSTRAUM‹<br />

fotos: holger badekow<br />

Ein<br />

Sommernachtstraum<br />

Ballett von John Neumeier<br />

Unterwegs in Traumlandschaften<br />

Shakespeares wohl bekannteste Komödie über die Irrungen der Liebe zählt zu John Neumeiers erfolgreichsten Produk -<br />

tionen. »Eines der schönsten und ingeniösesten Ballette von John Neumeier. Zauberhaftes Zauberspiel – Märchenhafte<br />

Mischung«, befand etwa »Die Welt«. Die Musikauswahl folgt den drei inhaltlichen Ebenen des Werks: Der Hofstaat tanzt zu<br />

Mendelssohns berühmter Komposition, Ligetis Klangwelten entführen die Charaktere in den Feenwald und die Handwerker<br />

folgen ihrer Drehorgel. Im Februar kehrt die Choreografie wieder auf die Bühne der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> zurück.<br />

6 | <strong>Journal</strong> 4<br />

Choreografie und Inszenierung<br />

John Neumeier<br />

Bühnenbild und Kostüme<br />

Jürgen Rose<br />

Dirigent<br />

Simon Hewett<br />

n »Die Bahn der wahren Liebe verläuft nie ge -<br />

rade«, heißt es in Shakespeares »Sommer nachts -<br />

traum«. Verschlungene Wege führen die Lieben -<br />

den in ein kaum durchschaubares Dick icht der<br />

emotionalen Erregung. Wie durch Zau ber geraten<br />

sie in eine verrückte Traum land schaft, in der<br />

alles möglich scheint, auch das Unmögliche – ein<br />

Leben im Ausnahmezustand, das durch komische<br />

Missverständnisse und turbulente Verwirrungen<br />

schließlich zu einem tieferen Verständnis der<br />

Liebenden selbst führt.<br />

Während der Hochzeitsvorbereitungen von<br />

Hip po lyta und Theseus, dem Herzog von Athen,<br />

wirbt der Offizier Demetrius, der zuvor mit<br />

Helena verlobt war, um Hermia, die auch von<br />

dem Hofgärtner Lysander geliebt wird. Zudem<br />

wollen einige Handwerker, angeführt von dem<br />

Weber Zettel, zu Ehren der herzoglichen Hoch -<br />

zeit das Stück »Pyra mus und Thisbe« aufführen.<br />

Hip po lyta versinkt in den Schlaf und träumt...<br />

Im Reich der Feen streitet sich die Königin<br />

Titania mit dem Elfenkönig Oberon, woraufhin<br />

dieser seinem Vertrauten, dem Elfen Puck, eine<br />

Blume gibt, von der eine Zauber wirkung ausgeht:<br />

Wird sie über den Augen eines Schlafenden ge -<br />

schüttelt, verliebt sich dieser in den ersten, den<br />

er beim Aufwachen erblickt. Damit ist die Vo -<br />

raus setzung gegeben für ein Spiel ausgemachter<br />

Turbulenzen. Deme trius, in der steifen Haltung<br />

eines Offiziers, versucht Helena »abzuschütteln«,<br />

er ist wegen Her mia in den Wald gekommen.<br />

Oberon, der ihn beobachtet, fordert Puck auf, die<br />

Liebes blume auf Demetrius anzuwenden, damit<br />

er sich wieder in Helena verliebt. Doch eine Irri -<br />

tation setzt die folgenreiche Konfusion in Gang:<br />

Puck hält die Blume versehentlich über Lysander<br />

und das Verwechslungs spiel kann be gin nen. Die<br />

unbeholfenen Hand werker neutralisieren kurzzeitig<br />

das entfesselte Treiben der hochgradigen<br />

Leiden schaften. Voll kommen auf sich konzen-<br />

Fotos der Wiederaufnahme 2004<br />

Musik<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy,<br />

György Ligeti und traditionelle<br />

mechanische Musik<br />

Wiederaufnahme<br />

25. Februar, 19.30 Uhr<br />

Weitere Aufführungen<br />

28. Februar, 19.30 Uhr<br />

3., 4., 8. März, 19.30 Uhr<br />

9., 17., 19. Mai, 19.30 Uhr<br />

2. Juli, 19.30 Uhr<br />

triert üben sie ihr Stück ein, das sich besonders<br />

in der Ver wandlung in Thisbe, immerhin auf<br />

Spitze ge tanzt, als schwierig gestaltet. Ihr Spiel im<br />

Spiel flankiert das Durcheinander der Lieben den.<br />

Selbst die Traum bäume schütteln sich und be -<br />

greifen nicht, was das alles soll. Schließlich wird<br />

Puck von Oberon aufgefordert, das Chaos wieder<br />

»in Ordnung« zu bringen, was nichts anderes<br />

heißt, als die Lie benden gemäß ihrer eigentlichen<br />

Bestimmung nach zu ordnen. Der Morgen dämmert<br />

herauf und geleitet sie aus der Traumwelt.<br />

Einzelne, nicht zusammenhängende Fetzen der<br />

Erinne rung vermitteln ihnen ein Gefühl, dass da<br />

etwas war. Nur was? Fast scheint es, als ob Deme -<br />

trius noch eine unbewusste Ahnung davon hätte,<br />

irgendwann einmal in Hermia verliebt gewesen<br />

zu sein. Nichts ist ausgeblendet. Doch führen die<br />

Spuren seines einstigen Verlangens zu einer<br />

Läuterung und der irregeleitete Offizier findet<br />

wieder zu seiner Helena.<br />

Im Festsaal des Schlosses wird zu Klängen von<br />

Mendelssohns Hochzeitsmarsch die Ver mäh lung<br />

von Theseus und Hippolyta gefeiert. Mit dabei<br />

sind die Handwerker, die ihr Stück aufführen.<br />

Ihre Drehorgel gibt Schlager aus Verdis »La<br />

Traviata« zum besten. Wenn man schon etwas<br />

zeigt, soll es auch die »richtige« dramatische<br />

Musik haben, denken sie, auch auf die Gefahr hin,<br />

dass die Darbietung zur absoluten Persiflage<br />

gerät. Am Ende haben sich alle gefunden. Und das<br />

allein zählt. Puck wirft die Zauberblume weg, er<br />

braucht sie nicht mehr. Die Blume fällt zurück ins<br />

Elfenreich, zu Oberon und Titania. Auch sie werden<br />

ihre Zauberwirkung nicht mehr beanspruchen.<br />

Denn die Kraft der Blume, das wird nun<br />

jedem klar, schlummert als Triebmittel in den<br />

Liebenden. Zu fragen bleibt, ob man diese Kraft<br />

tatsächlich wecken sollte, wie John Neumeier zu<br />

bedenken gibt: »Ich weiß nicht, ob man diese Idee<br />

mit der Blume so ernst nehmen sollte, oder ob


Alina Cojocaru gastiert in »Ein Sommernachtraum« als Hippolyta/Titania<br />

diese Blume nicht einfach ein Teil des Menschen<br />

ist, der sich nur schwer für etwas entscheiden<br />

kann, besonders dann, wenn es um die Liebe<br />

geht.« Wie aber lebt man mit Entscheidungen?<br />

Am Abend vor ihrer Hochzeit befindet sich<br />

Hippolyta in einer angespannten Situation. Der<br />

nächste Tag soll der wichtigste in ihrem Leben<br />

werden. Ihr träumt, was alles passieren kann: Wie<br />

es sein wird, wenn etwas eintritt, was zuvor nicht<br />

abzusehen war. »Es zeigt sich, dass man in einer<br />

Traumsituation viel mehr Mut hat, Dinge, seien<br />

sie erotischer, seien sie aggressiver Art, zu zeigen.<br />

Man sieht, wie Hippolyta als Titania ihrem<br />

Partner – im Traum dann Oberon – gegenübersteht,<br />

und mit welcher Direktheit sie ihn be -<br />

kämpft oder ihm widerspricht. Ich glaube, dass<br />

die Ereignisse in dieser langen Traumgeschichte<br />

das erzählen, was eine wohlerzogene, adlige Frau<br />

nicht laut sagen oder laut denken würde. Wir aber<br />

sehen das ausgetanzt in Hippolytas Traum«, so<br />

John Neumeier.<br />

Die drei in Shakespeares Komödie angelegten<br />

Figurenebenen unterstreicht John Neumeier in<br />

seinem Ballett mit drei charakteristischen Tanz -<br />

stilen ebenso wie mit einer darauf abgestimmten<br />

Musikauswahl: »Dadurch wird die Verflechtung<br />

und Verwirrung zwischen den Welten sowohl<br />

akustisch wie optisch klar, und man sieht, wenn<br />

einer sich in eine ihm fremde Welt verirrt: Er<br />

tanzt dann sozusagen zur falschen Musik. Natür -<br />

lich muss man die drei Welten, nachdem man sie<br />

auseinander genommen hat, wieder zu einem<br />

Ganzen zusammenschließen. Wie? Zunächst<br />

durch eine Rahmenhandlung, die Hochzeit von<br />

Theseus und Hippolyta. Dann durch die Figur<br />

des Puck, der durch alle Welten rast, sie durcheinander<br />

bringt und sie nachher wieder ausei -<br />

nandersortiert.« Ein Verwirrspiel, das so nur in<br />

einer alltagsenthobenen Atmosphäre möglich ist,<br />

und ein Berühren der Sphären auf flammendem,<br />

wenngleich komischem Grund.<br />

ANDRÉ PODSCHUN<br />

Alina Cojocaru wurde in Bukarest geboren und studierte zunächst klassischen Tanz in Kiew, bevor sie 1997 mit einem Stipendium<br />

des Prix de Lausanne an die Royal Ballet School nach London kam. 1999 wurde sie ins Royal Ballet aufgenommen und avancierte<br />

dort 2000 zur Solistin. Im April 2001 ernannte man sie nach ihrer außerordentlichen Interpretation der Giselle schließlich<br />

zur Ersten Solistin. Ihr Repertoire umfasst Rollen des klassischen Fachs sowie Soli u.a. in »The Vertiginous Thrill of<br />

Exactitude« und »Dances at a Gathering«. Sie kreierte Rollen u.a. in »This House Will Burn«, »Les Saisons« und »There Where<br />

She Loves«. Alina Cojocaru gastierte u.a. an der Pariser Oper, an der Wiener <strong>Staatsoper</strong>, bei dem Bolschoi Ballett, dem American<br />

Ballet Theatre, dem Königlich Dänischen Ballett sowie beim Zürcher Ballett. Sie erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Preis der<br />

Ballerina des Jahrzehnts in Moskau 2010, den rumänischen Preis für Musik und darstellende Künste 2010 sowie den Benois de<br />

la Danse 2004. In Hamburg war sie zuletzt 2004 in der Nijinsky-Gala XXX zu sehen. Alina Cojocaru gastiert am 28. Februar<br />

sowie am 3. und 8. März in John Neumeiers »Ein Sommernachtstraum« und tanzt die Rolle der Hippolyta/Titania.<br />

<strong>Journal</strong> 4 | 7


BALLETT REPERTOIRE<br />

›ENDSTATION SEHNSUCHT‹ ›NIJINSKY‹ ›TOD IN VENEDIG‹ ›HOMMAGE AUX BALLETS RUSSES‹<br />

Endstation Sehnsucht<br />

Nijinsky<br />

n »Nijinskys Leben lässt sich einfach zusammenfassen:<br />

zehn Jahre Wachsen, zehn Jahre Ler -<br />

nen, zehn Jahre Tanzen, dreißig Jahre Finsternis.<br />

Insgesamt etwa sechzig Jahre. Wie lange er in der<br />

Erinnerung der Menschen leben wird, können<br />

wir nur vermuten«, befand der englische Ballett -<br />

historiker Richard Buckle. John Neumeier ist es<br />

seit jeher ein großes Anliegen, Nijinskys Leben als<br />

konzentrierte Form einer permanenten Veraus -<br />

gabung dem Vergessen zu entreißen und einer<br />

Künstlerexistenz zu gedenken, die sich im Glanz<br />

der Scheinwerfer ebenso vollzog wie in den Schat -<br />

tenseiten einer durch Kriegswirren verunsicherten<br />

Zeit. 2000 kreierte John Neumeier sein Ballett<br />

»Nijinsky«, hier gelang ihm eine choreografische<br />

Annäherung an einen vielseitigen Tän zer und<br />

visionären Künstler. Einer der letzten öf fentli chen<br />

Auftritte Nijinskys dient Neumeier als Schlüssel -<br />

szene in seinem Ballett: Wenn Nijinsky am 19. Ja -<br />

nuar 1919 im Ballsaal des Suvretta House in St.<br />

Moritz tanzt, vollzieht sich seine »Hochzeit mit<br />

Gott«. Dem staunenden Publikum offenbart<br />

Nijinsky die Agonie des schaffenden Künstlers.<br />

Später erinnert sich seine Frau: »Er wir belte durch<br />

den Raum, riss uns mit in den Krieg, in die Ver -<br />

nichtung, stellte sich Leid und Schrecken, kämpfte<br />

mit seinen stählernen Mus keln, seiner Ge -<br />

schmeidigkeit, blitzartigen Schnel lig keit und seinem<br />

ätherischen Sein gegen das unvermeidliche<br />

Ende. Es war der Tanz um sein Leben, gegen den<br />

Tod.« Davon ausgehend blendet John Neumeier<br />

einzelne Stationen seines künstlerischen Erfolgs<br />

ein, Nijinsky als Goldener Sklave in »Sche he ra -<br />

zade« ebenso wie als Geist der Rose oder Harle -<br />

quin aus »Carnaval«, und verdichtet sie zu Innen -<br />

bildern einer zunehmend irritierten Exis tenz.<br />

Nijinskys Wahn sinn führt ihn tiefer in sein inneres<br />

Wesen. Erin nerungen an Kindheit, Fami lie<br />

und Schule vermischen sich mit alptraumhaften<br />

Sequenzen aus dem Ersten Welt krieg, der die<br />

äußeren Bedingun gen für eine Zeit auferlegte, die<br />

außer Rand und Band geraten war.<br />

21., 22., 25. Januar, 19.30 Uhr<br />

8 | <strong>Journal</strong> 4<br />

n Ein Ballett wie ein Donnerschlag. Ein Bal lett,<br />

das bannt wie das Auge der Schlange. Es wirft den<br />

bösen Blick auf die Liebe, darin Pasolini nä her<br />

als Tennessee Williams. Ein Ballett des sensiblen,<br />

hochkultivierten John Neumeier, das sich vor sätz -<br />

lich und bis zum bitteren Ende in Schrecken sielt.<br />

Die Welt (1983)<br />

Diese Premiere wurde zu einem Triumph für<br />

John Neumeier und sein Ensemble. Neumeiers<br />

»Endstation Sehnsucht« schöpft die größte Überzeugungskraft<br />

aus der Schlüssigkeit, mit der die<br />

musikalisch-tänzerischen und die szenischen<br />

Kom ponenten ineinander aufgehen. Und sein<br />

Tanztheater gewinnt Stärke gerade dort, wo es<br />

sich von den unvermeidlichen Erinnerungen an<br />

Vorbilder entfernt und unabhängig macht von<br />

Tennessee Williams’ Psycho-Drama selbst und<br />

von Elia Kazans berühmter Verfilmung mit<br />

Marlon Brando.<br />

Die Welt (1987)<br />

Wie mitreißend die komplexe Handlung<br />

auch rein tänzerisch zum Ausdruck gebracht<br />

werden kann, bewies 1983 Ballett-Guru John<br />

Neumeier, dessen Inszenierung bis 1989 in der<br />

<strong>Staatsoper</strong> aufgeführt wurde. Nun feierte die<br />

legendäre Choreografie eine sensationelle Wieder -<br />

auf nah me in neuer Besetzung. Fazit: Überwältigend,<br />

mitreißend, unbedingt sehenswert.<br />

Hamburger Morgenpost (2009)<br />

20. Januar, 19.30 Uhr


Tod in Venedig<br />

n In seinem 2003 entstandenen Ballett findet<br />

John Neumeier zu einer Beschreibung der absoluten<br />

Liebe: »Tadzio ist der Auslöser dafür, dass<br />

Aschenbach mit seiner anderen Seite konfrontiert<br />

wird. Seine Würde war ihm alles, seine<br />

Arbeit brachte ihm sogar den Adelstitel. Bei mir<br />

im Ballett ist von Aschenbach ein Meister choreo -<br />

graf. Zunächst kämpft er gegen seine Emotionen<br />

an und findet für seine Faszination eine rein<br />

künstlerische Berechtigung, doch er muss sich<br />

hingeben. Und diese vollkommene Hingabe<br />

bedeutet seinen ›Tod in Venedig‹.« Aschenbachs<br />

dionysische Entgrenzung führt zu einer fließenden<br />

Auflösung, die sich um so wirkungsvoller<br />

abhebt, je tiefer sie in die Kanäle und Plätze<br />

Venedigs vordringt. Thomas Mann schildert in<br />

seiner beziehungsreichen Novelle den Prozess<br />

einer Zersetzung, die gleichzeitig eine Öffnung<br />

hin zum Leben darstellt – ein Leben, das gekenn-<br />

badekow<br />

zeichnet ist durch »Wunder der wiedergeborenen<br />

Unbefangenheit«, was nichts anderes heißt als ein<br />

Zulassen von außergewöhnlichen Begegnungen<br />

holger<br />

im wunderlichen Reigen des Daseins.<br />

19., 23. März, 19.30 Uhr fotos:<br />

Hommage aux Ballets Russes<br />

n Am 19. Mai 1909 traten die Ballets Russes in<br />

Paris erstmals in der westlichen Welt auf. Die<br />

gefeierte Compagnie um Serge Diaghilew setzte<br />

in Ästhetik und Ausführung neue Maßstäbe und<br />

verfolgte den Anspruch einer Zusammenführung<br />

der Künste. Noch heute prägt ihr Aufbruch in die<br />

Moderne unser Verständnis von Überlieferung<br />

und Geschichte. Die »Hommage aux Ballets<br />

Russes« präsentiert mit »Der verlorene Sohn«<br />

und »Le Sacre du Printemps« Schlüsselwerke aus<br />

dem Repertoire der Truppe. Sie geben Einblick<br />

in das Vermächtnis dieser umjubelten Com -<br />

pagnie, deren Geist und Vielseitigkeit den Blick<br />

auf eine Erfolgsgeschichte richtet, ohne die unser<br />

heutiges Ballett nicht denkbar wäre. Das dritte<br />

Werk des Abends zeichnet einen Ausschnitt aus<br />

dem Leben von Vaslaw Nijinsky nach. 2009 schuf<br />

John Neumeier ein Ballett, das von einer krisenhaften<br />

Zuspitzung im Dasein dieses Ausnahme -<br />

tänzers erzählt. Zehn Jahre nach seinem erfolgreichen<br />

Debüt in Paris wird Nijinsky in ein Sana -<br />

torium in Kreuzlingen gebracht, wo er unter der<br />

Obhut des Psychiaters Dr. Binswanger steht. Übereinstimmend<br />

empfehlen Spezialisten seiner verzweifelten<br />

Frau: »Lassen Sie ihn seine Träume<br />

träumen« – ein Satz, der für John Neumeier zum<br />

Leitfaden seines Ballettes wurde. Neumeiers<br />

Choreografie auf die Musik des russischen Kom -<br />

ponisten Nikolai N. Tscherepnin ist durchpulst<br />

von Erinnerungen, Andeutungen und Assozia -<br />

tionen an Nijinskys früheres Leben und gedenkt<br />

der großen russischen Tanztradition, die Küns t -<br />

ler wie Michail Fokine und Tamara Karsawina<br />

hervorgebracht hat.<br />

25., 29., 30., 31. März, 19.00 Uhr<br />

<strong>Journal</strong> 4 | 9


BALLETT NEWS<br />

KOOPERATIONEN<br />

Leidenschaft verbindet – auf vielerlei Weise<br />

n Fußball und Ballett – passt das denn zusammen?<br />

Das mag sich manch einer gefragt haben,<br />

als bekannt wurde, dass das HAMBURG BAL-<br />

LETT und der HSV kooperieren. Doch so unterschiedlich,<br />

wie man auf den ersten Blick glauben<br />

mag, sind die beiden Institutionen nicht. Leiden -<br />

schaft für die Bewegung und Emotionen, das sind<br />

Dinge, die Ballett und Fußball einen. Die Liste<br />

lässt sich verlängern: Nachwuchssorgen, die Be -<br />

deutung von Visionen für die Mannschaft bzw.<br />

die Compagnie, Disziplin, Konkurrenzdenken,<br />

Einsamkeit. Wie Neumeier im Gespräch mit<br />

HSV-Kommunikationsvorstand Katja Kraus sag -<br />

te, arbeiten »sowohl Fußballspieler als auch Bal -<br />

letttänzer ohne Netz und doppelten Boden. Was<br />

sie bei einem Spiel oder einer Vorstellung zeigen,<br />

ist im Detail nie mehr wiederholbar.« Vielleicht<br />

ist das ein Grund dafür, dass das gemeinsame<br />

Doppelticket für das HSV-Spiel gegen Bayer Lever -<br />

Werkstatt der Kreativität II<br />

Ballettschule im Ernst Deutsch Theater<br />

n Zunächst war es ein Experiment: Isabella<br />

Vértes-Schütter, Intendantin des Ernst Deutsch<br />

Theaters, lud John Neumeier ein, mit den Thea -<br />

terklassen der Ballettschule eine Woche lang ihr<br />

Theater zu bespielen. Der Intendant des HAM-<br />

BURG BALLETT nahm die Einladung an. An<br />

sechs Abenden im März 2010 präsentierten Schü -<br />

lerinnen und Schüler der Ausbildungsklassen VII<br />

und VIII ihre eigenen Choreografien auf der<br />

Bühne an der Mundsburg. Die kurzen Ballette,<br />

die vorwiegend als Abschlussarbeiten für das<br />

Fach Tanzkomposition entstanden waren, bildeten<br />

zwei abwechslungsreiche Programme, die<br />

jeweils dreimal präsentiert wurden. Ergänzt wurden<br />

die Abende durch Gemeinschafts choreo gra -<br />

fien unter der Leitung der Ballettpädagogen.<br />

Publikum und Presse waren begeistert von der<br />

Kreativität und Professionalität der jungen Künst -<br />

ler. »Es war durchweg eine Freude, ihnen zuzuschauen,«<br />

urteilte »Die Welt«.<br />

In diesem Jahr geht die Werkstatt in die zweite<br />

Runde: Vom 28. Februar bis zum 5. März gas -<br />

tiert die Ballettschule des HAMBURG BALLETT<br />

zum zweiten Mal im Ernst Deutsch Thea ter.<br />

Einige bekannte Gesichter werden dabei sein –<br />

doch auch ein komplett neuer Jahrgang präsentiert<br />

sich! Alle jungen Choreografen warten mit<br />

neuen Stücken auf, die sie im Tanzkompositions -<br />

unter richt mit ihren Mitschülern kreieren und<br />

erst mals auf der großen Bühne präsentieren. AR<br />

28. Februar bis 5. März 2011, 19.30 Uhr<br />

Karten für 25 Euro (15 Euro ermäßigt) sind erhältlich<br />

telefonisch unter 040 – 22 70 14 20, per eMail<br />

tickets@ernst-deutsch-theater.de und online unter<br />

www.ernst-deutsch-theater.de.<br />

10 | <strong>Journal</strong> 4<br />

kusen und eine Vorstellung von »Chopin Dances«<br />

so gut angenommen wurde – von Fans und<br />

Freun den, aber auch in der Hamburger Kultur -<br />

szene. Die Zusammenarbeit zeigt, dass viele Wege<br />

ins Ballett führen, wenn man Grenzen überschreitet.<br />

Deshalb setzen wir unsere Kooperationen<br />

fort: Ge meinsam mit dem Thalia Theater werden<br />

wir im Frühjahr einen Austausch zwischen den<br />

Thalia Pfadfindern, jungen Erwachsenen mit<br />

Migrationshintergrund, und unseren Ballett -<br />

schü lern etablieren. Das Thalia Theater arbeitet<br />

seit Antritt des Intendanten Joachim Lux kontinuierlich<br />

und intensiv an der interkulturellen<br />

Öff nung des Hauses. Eine neue Programmreihe<br />

namens Thalia Migration öffnet die Türen des<br />

traditionsreichen Hauses am Alstertor das ganze<br />

Jahr über: Vermittlung, Förderung und Forde -<br />

rung stehen in ihrem Zentrum. Ein einzigartiges<br />

Pilotprojekt sind dabei die Thalia Pfadfinder:<br />

junge Migranten, die sich mit Theater, Hamburg,<br />

Integration und Migration befassen und wäh -<br />

rend der Lessingtage einen Blog über ihre Aus -<br />

einan der setzung mit dem Theater schreiben werden.<br />

Nach Abschluss dieses Förderprogramms<br />

werden sie einen Tag im Ballettzentrum Ham -<br />

burg verbringen. Denn es gibt wohl keine andere<br />

Institution in der Hansestadt, die ähnlich<br />

inter national ist, wie das Ensemble und die Schu -<br />

le des HAMBURG BALLETT. Aus sechsundzwanzig<br />

Natio nen kommen allein die Ballett -<br />

schü ler. Abenteuer lust und Auf bruch zeichnen sie<br />

aus; sie haben ihre Heimat verlassen, um in Ham -<br />

burg tanzen zu lernen. Wir freuen uns, den Thalia<br />

Pfadfindern unsere Tanz- und Theater arbeit im<br />

Rahmen dieser Koopera tion zu präsentieren.<br />

ANNA SCHWAN<br />

foto: Oliver Fantitsch


›Meine CD für die einsame Insel‹<br />

Joëlle Boulogne<br />

Erste Solistin beim HAMBURG BALLETT<br />

Musik ist zentraler Bestandteil meiner Arbeit. Einige<br />

Stücke, die mir heute viel bedeuten, habe ich durch<br />

den Tanz lieben gelernt, wie Schostakowitschs Elfte<br />

und Fünfzehnte Sinfonie (»Nijinsky« und »Die Möwe«).<br />

Ich habe eine besondere Affinität zu Adagios. Ob<br />

Schosta kowitsch oder Mahler, von dem ich vor allem<br />

die Fünfte und die Zehnte liebe – die Adagios berüh -<br />

ren mich ganz besonders. Andere Stücke lernte ich<br />

durch Zufall kennen: Rach ma ninows »Rhapsodie auf<br />

ein Thema von Paga nini« zum Beispiel hörte ich erstmals<br />

als Teenager, als Musik in irgendeinem Film. Sie<br />

hat mich so fasziniert, dass ich herausfand, was genau<br />

es war – und seitdem gehört sie quasi zu meinem Le ben.<br />

Ich höre Musik sehr unterschiedlich: Bei Proben und<br />

auf der Bühne ganz intensiv, aber zu Hause leistet mir<br />

meine Lieb lings musik Gesellschaft bei allem, was ich<br />

tue. Das funktioniert aber nur, so lange es keine Musik<br />

ist, zu der ich getanzt habe. Ich liebe das Werk von<br />

Chopin. Aber höre ich beispielsweise mein geliebtes<br />

Concerto Nr. 2 pour piano et orchestre f-moll aus John<br />

Neumeiers »Kameliendame«, dann überwältigen mich<br />

die Choreo grafie und die Emotionen der Marguerite.<br />

Dann muss ich mit allen anderen Dingen aufhören und<br />

tanze innerlich.<br />

Gelegentlich faszinieren mich spezielle Aufnahmen.<br />

Von Bachs »Concerto für 2 Violinen« mag ich die<br />

Aufnahme mit Anne-Sophie Mutter, Salvatore Accardo<br />

und dem English Chamber Orchestra besonders. Oder<br />

aber Mozarts »Requiem« in der Interpretation von<br />

Nikolaus Harnoncourt (1981). Ebenfalls einmalig: Die<br />

Klezmermusik von Giora Feidman. Seine »Singing<br />

Clarinet« ist fast menschlich. Sie ist ironisch, traurig,<br />

hoffnungsvoll…<br />

Manchmal liebe ich einfach eine bestimmte Stimme:<br />

Bei Joan Sutherland ist es mir beispielsweise unwichtig,<br />

was sie singt – die Art ihrer Interpretation berührt<br />

mich besonders. Auch die Stimmung, die Billie Holiday<br />

durch all ihre Songs transportiert, ist einmalig.<br />

Als Französin liebe ich außerdem das Chanson, das mir<br />

immer ein Gefühl von Heimat gibt. Neben Serge<br />

Gainsbourg, Yves Montand und Jacques Brel gehört<br />

Patrick Bruel zu meinen Favoriten. Er hat 2002 ein<br />

Doppelalbum mit dem Titel »Entre Deux« herausgebracht,<br />

auf dem er Chansons aus der Zeit zwischen<br />

den Weltkriegen neu orchestriert und interpretiert. Das<br />

ist ein wunderbares Projekt, weil es mehrere<br />

Generationen verbindet. Ich habe ihn live beim Jazz-<br />

Festival in Juan-les-Pines erlebt. Im Publikum mischten<br />

sich die ergrauten Köpfe mit ihren Kindern und Enkeln.<br />

Und alle sangen mit!<br />

Gesang ist für mich über das Hören hinaus wichtig.<br />

Mein eigentliches Ausdrucksmittel ist der Tanz, der<br />

bekanntlich eine stumme Kunst ist. Aber manchmal,<br />

wenn niemand zuhört, möchte ich meine Gefühle einfach<br />

heraus singen, am liebsten zu kompetenter<br />

Begleitung auf CD. Ganz besonders gern mache ich<br />

das bei Bernsteins »West Side Story«… und, ja: Auch<br />

bei »I feel pretty« – selbst früh morgens, wenn ich<br />

mich kaum im Spiegel wiedererkenne.<br />

DER<br />

RING<br />

DES<br />

NIBELUNGEN<br />

Die Widmung Wagners an König Ludwig //.<br />

Vollendet das ewige Werk!<br />

Wie im Traum ich es trug,<br />

wie mein Wille es wies,<br />

was bange Jahre barg des reifenden Mannes Brust,<br />

aus winternächtigen Wehen<br />

der Lieb' und des Lenzes Gewalten<br />

trieben dem Tag es zu:<br />

Da steh' es stolz zur Schau,<br />

als kühner Königsbau prang' es prächtig der Welt!<br />

Die Widmung an unsere Gäste<br />

Feinste kulinarische Arrangements<br />

anlässlich des Rings des Nibelungen!<br />

Das Rheingold<br />

Die Walküre<br />

Siegfried<br />

Götterdämmerung<br />

im März und April 2011<br />

servieren wir in der Stifter Lounge<br />

In der Einlassphase<br />

Kleine raffinierte Vorspeisenkreationen<br />

und alte Deutsche Rezeptideen als Fingerfood<br />

In der ersten Pause<br />

(nicht bei „Das Rheingold“)<br />

Drei verschiedene Menüs zur Auswahl<br />

mit dem Besten aus dem „Land Wagners”<br />

in einer kreativen Symbiose mit saisonalen Düften<br />

und den Geheimnissen der Küchen dieser Welt<br />

In der zweiten Pause<br />

(nicht bei „Das Rheingold“)<br />

Neue Dessert – Inspirationen unseres Mâitre<br />

und feinste Gâteau au chocolat Pralinees<br />

aus unserer Hauspatisserie<br />

Inklusive aller Getränke (außer Champagner)<br />

und der Kaffeespezialitäten<br />

48.50 €/Person<br />

19.50 €/Kinder bis 14 Jahren<br />

(Das Rheingold 19,50 €/ Person)<br />

Menüfolgen & Reservierungen<br />

Godi l'arte<br />

c/o <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong><br />

Kleine Theaterstraße 25<br />

20354 Hamburg<br />

Tel 040/ 35019658<br />

www.godionline.com


OPER REPERTOIRE<br />

›EUGEN ONEGIN‹ ›LE NOZZE DI FIGARO‹ ›CARMEN‹<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

Eugen Onegin<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Karen Kamensek INSZE NIE -<br />

RUNG Adolf Dresen BÜHNENBILD Karl-Ernst Herrmann<br />

KOSTÜME Margit Bárdy CHOR Christian Günther<br />

CHOREOGRAFIE Rolf Warter SPIELLEITUNG Petra Müller<br />

Larina Katja Pieweck · Tatjana Tamar Iveri · Olga<br />

Cristina Damian · Filipjewna Susanne Sommer ·<br />

Eugen Onegin Lauri Vasar · Wladimir Lenski Dovlet<br />

Nurgeldiyev · Fürst Gremin Alexander Tsymbalyuk ·<br />

Ein Hauptmann Dong-Hwan Lee · Saretzki Levente<br />

Páll · Triquet Jürgen Sacher · Vorsänger Eun-Seok<br />

Jang/Yue Zhu<br />

Wiederaufnahme<br />

17. Februar 2011, 19.00 Uhr<br />

Aufführungen<br />

20. (18.00 Uhr), 23. Februar;<br />

2. März 2011 um 19.00 Uhr<br />

12 | <strong>Journal</strong> 4<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Le Nozze di Figaro<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Joel<br />

INSZENIERUNG Johannes Schaaf BÜHNENBILD UND<br />

KOS TÜME Ezio Toffolutti CHOREOGRAFIE Rolf Warter<br />

CHOR Christian Günther SPIELLEITUNG Nicola Panzer<br />

Il Conte di Almaviva Lauri Vasar · La Contessa di<br />

Almaviva Meagan Miller · Susanna Ha Young Lee ·<br />

Figaro Wilhelm Schwinghammer · Cherubino Cristina<br />

Damian · Marcellina Katja Pieweck · Bartolo Steven<br />

Humes · Don Basilio Jürgen Sacher · Don Curzio<br />

Frieder Stricker · Barbarina Mélissa Petit · Antonio<br />

Dieter Schweikart · Due Donne Christiane<br />

Donner/Annegret Gerschler · Corinna Meyer-<br />

Esche/Gisela Weintritt<br />

Gefördert durch die Daimler AG Niederlassung<br />

Hamburg<br />

Aufführungen<br />

26., 29. Januar 2011 um 19.00 Uhr<br />

Georges Bizet<br />

Carmen<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Karen Kamensek<br />

INSZENIERUNG nach Piero Faggioni BÜHNENBILD UND<br />

KOSTÜME nach Ezio Frigerio CHOR Florian Csizmadia<br />

SPIELLEITUNG Holger Liebig<br />

Don José Fabio Armiliato · Escamillo Aris Argiris ·<br />

Remendado Jun-Sang Han · Dancaïro Dong-Hwan<br />

Lee · Zuniga Levente Páll · Moralès Viktor Rud ·<br />

Carmen Nino Surguladze · Micaëla Mirjam Tola ·<br />

Frasquita Katharina Bergrath · Mercédès Juhee Min<br />

Aufführungen<br />

8., 11. Februar 2011 um 19.00 Uhr


Wiederaufnahme<br />

»Eugen Onegin«:<br />

Karen Kamensek (Diri gen -<br />

tin), Tamar Iveri (Tat jana),<br />

Dovlet Nurgeldiyev (Lenski)<br />

Das Vergangene lässt sich nicht ungeschehen machen<br />

Tschaikowskys Meisterwerk »Eugen Onegin« kehrt auf den Spielplan zurück<br />

»Ich suche ein intimes, aber starkes Drama, das auf Konflikten beruht, die ich selber erfahren oder gesehen habe, die mich im<br />

Innersten berühren können«, schrieb Peter Tschaikowsky an seinen Schüler Tanejew, als er gerade auf der Suche nach einem<br />

passenden Opernstoff war. Das Sujet, für das sich der Komponist entschied und das er nicht Oper, sondern »Lyrische Szenen«<br />

nannte, basiert auf Episoden des Vers romans »Eugen Onegin« von Alexander Puschkin, dem in Russland ein ähnlich hoher<br />

Stellenwert zukam wie Goethes »Faust« in der deutschen Literatur. »Onegin« ist ein typisches Werk russischer Literatur des<br />

19. Jahrhunderts mit schwermütigen und melancholischen Charakteren; es zeigt die Zer rissenheit der Menschen auf, analysiert<br />

ihre Zustände und Stimmungen: bald überschäumend euphorisch, bald dumpf fatalistisch, resignativ. Adolf Dresen,<br />

Regisseur der Hamburger Inszenierung, bezog sich bei seiner Interpretation des Stückes stark auf Puschkin. Weitab von schwelgerischer<br />

Romantik stellt er das innere Drama der Hauptfiguren als im Korsett gesellschaftlicher Konventionen gefangener<br />

Menschen dar, das zum Drama der verpassten Chancen wird.<br />

»Einen melancholischen und gefährlichen Exzentriker«<br />

hat Alexander Puschkin seinen Protagonisten genannt.<br />

Und Tschaikowsky äußerte: »Ich liebte Tatjana und war<br />

über Onegin, in dem ich einen kalten, herzlosen Gecken sah,<br />

empört.«<br />

Wir befragten Hamburgs neuen Onegin Lauri Vasar, was er<br />

zu Puschkins und Tschaikowskys Kommentaren meint – und wie<br />

er selbst über den berühmt-berüchtigten St. Peters burger Dandy<br />

denkt.<br />

»Puschkins Aussage finde ich passender als Tschaikowskys<br />

Auffassung. Mit der Gestalt des dandyhaften Einzelgängers<br />

Onegin wollte Puschkin die Dekadenz der damaligen russischen<br />

Gesellschaft porträtieren. Und wenn der Komponist sich<br />

so negativ über diese Figur geäußert hat, muss man sich eigentlich<br />

fragen, warum er die Oper so gestaltet hat, wie sie ist. Denn<br />

es gibt durchaus Stellen, die das Gegenteil von dem, was er in<br />

dem bewussten Zitat sagt, zum Vorschein bringen. Da zeigt<br />

Tschaikowskys Musik ganz klar, dass Onegin, wie die übrigen<br />

Figuren, ein um seine Gefühle kämpfender Mensch ist.<br />

Als Interpret kann ich keine Bühnenfigur gestalten, wenn<br />

ich selber keinen oder einen negativen Bezug zu ihr habe. Ich<br />

muss also für mich etwas in dem Charakter finden, das ich mag<br />

oder das es mir wenigstens erlaubt zu fragen, warum er so ge -<br />

worden ist. Onegin kommt mir vor wie ein verzogenes, zur<br />

Arroganz neigendes Einzelkind aus reichem Hause. So wird<br />

er ja auch in Puschkins Versroman ausführlich beschrieben.<br />

Und ich glaube, hier liegen die Ursachen seiner Einsamkeit und<br />

seiner emotionalen Verkümmerung. Tschaikowsky charakte-<br />

risiert ihn durch Themen, die etwas in die Länge gezogen sind,<br />

paradoxerweise aber doch recht einsilbig klingen.<br />

Die gesellschaftliche Enge der russischen Provinz ruft bei<br />

Onegin Überdruss hervor. Weil er anders ist, übt er eine er -<br />

staunliche Wirkung auf seine Umgebung aus, besonders auf<br />

die Frauen, worauf er großen Wert legt und was er genießt.<br />

Wenn Tatjana Onegin ihren Brief schreibt und ihm ihre Liebe<br />

gesteht, fühlt er sich allerdings total überfordert. Ich denke,<br />

dass er sie zu diesem Zeitpunkt schon mag, dass er aber zu einer<br />

tieferen Beziehung, wie sie es ersehnt, weder bereit noch in<br />

der Lage ist.<br />

Die Tragödie, kurze Zeit später, ereignet sich ja fast zufällig:<br />

ein Duell zwischen zwei Männern, die gestern noch<br />

Freunde waren. Onegins Flirt mit Lenskis Freundin Olga ist<br />

doch nur Spielerei, eine oberflächliche Provokation, die aus<br />

seiner Überheblichkeit resultieren mag. Lenski versteht One -<br />

gins »Humor« aber nicht und fordert ihn zum Duell. So gerät<br />

alles außer Kontrolle. In Tschaikowskys Oper ist es der dramatische<br />

Höhepunkt, geboren aus einem Streit, in dem es um<br />

den Begriff »Ehre« geht. Die Nähe, die kurz vor dem tödlichen<br />

Schuss in dem Duett zwischen Onegin und Lenski entsteht,<br />

kommt zu spät.<br />

Als er dann Jahre später aus dem Ausland zurückkehrt, hat<br />

er sich entscheidend verändert. Es gibt eine Schlüsselszene, die<br />

viel über Onegins Charakter aussagt. Er befindet sich alleine<br />

in einem Raum des Hauses Gremin, und man erfährt in seinem<br />

Monolog, wie unzufrieden er mit sich ist: »Ich habe in<br />

meinem Leben nichts erreicht, ich habe keine Frau, keine<br />

Familie, die Weltenbummelei bringt auch nichts mehr«.<br />

Genau an dieser Stelle merke ich bereits, wie verzweifelt<br />

er ist. Wenn er wenig später Tatjana als Fürstin Gremin auf dem<br />

Ball wiedersieht, fragt er sich zum ersten Mal in seinem Leben:<br />

»Mein Gott, was ist in meiner Seele los?« Er ist vollkommen<br />

überwältigt von seiner plötzlichen Leidenschaft für diese Frau,<br />

die er einst zurückgewiesen hat. Es ist ja auch im wahren Leben<br />

gar nicht selten, dass solche Gefühle erst wahrgenommen werden,<br />

wenn es zu spät ist. Onegins Empfindungen in dieser<br />

Szene sind wirklich echt.<br />

Dann schreibt er Tatjana einen Brief, um ihr seine Liebe<br />

zu bekennen. Und obwohl sie Onegin noch immer liebt, weist<br />

sie ihn ab – die Konvention fordert es von ihr als verheiratete<br />

Frau. In der Schlussszene bricht Onegin zusammen, weil ihm<br />

plötzlich klar geworden ist: Es ist zu spät, und ich habe alles<br />

kaputt gemacht. Seine große Verzweiflung macht wirklich<br />

betroffen. Und auch in Tschaikowskys Musik verliert er den<br />

Ton arroganter Distanz, wenn er vergeblich um Tatjanas Liebe<br />

ringt.<br />

Aber das Vergangene lässt sich nicht ungeschehen machen.<br />

Die Chance, seinem Leben einen Sinn zu geben, hat er vertan.«<br />

aufgezeichnet von Annedore Cordes<br />

<strong>Journal</strong> 4 | 13


OPER REPERTOIRE<br />

›TRILOGIE DER FRAUEN‹ ›MADAMA BUTTERFLY‹ ›LA TRAVIATA‹<br />

Arnold Schönberg<br />

Erwartung (Trilogie der Frauen)<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG<br />

Matthew Jocelyn BÜHNENBILD UND KOSTÜME Alain<br />

Lagarde LICHT Roberto Venturi SPIEL LEITUNG Heiko<br />

Hentschel<br />

Die Frau Deborah Polaski<br />

Aufführungen<br />

10., 15. Februar 2011 um 19.00 Uhr<br />

13. Februar um 18.00 Uhr<br />

14 | <strong>Journal</strong> 4<br />

»Die Musik von Rihm hat mich sofort begeistert«<br />

Hellen Kwon erhielt den Rolf-Mares-Preis 2010 für »Das Gehege«<br />

Für Ihre Darstellung der Frau in Wolfgang<br />

Rihms »Das Gehege« erhielten Sie im November<br />

2010 den Rolf-Mares-Preis. Nun haben Sie Rolf<br />

Mares aus seinen Zeiten als Operndirektor der<br />

<strong>Staatsoper</strong> noch persönlich gekannt. Welche Er -<br />

innerung verbinden Sie mit seiner Person?<br />

Eine sehr gute, denn er hat mich gefördert<br />

und hatte immer ein offenes Ohr für uns Sänger.<br />

Er war mir ein wohlwollender, aber auch kritischer<br />

Beobachter. Auch als er längst Leiter der Ko -<br />

mödie am Winterhuder Fährhaus war, ha ben wir<br />

uns hin und wieder zum Kaffeetrinken verabredet.<br />

Man hat in jeder Sekunde ge spürt, wie sehr<br />

Rolf Mares das Theater liebte. Obwohl er auf der<br />

Seite der Finanzen arbeitete, hat er immer versucht,<br />

die künstlerischen Arbeits bedingungen zu<br />

verstehen und zu verbessern.<br />

Die Handlung des symbolistisch überfrachteten<br />

»Gehege« ist nicht ohne Weiteres zugänglich.<br />

Wie haben Sie sich in diese Welt eingefügt?<br />

Worum geht es?<br />

Bei der Geschichte handelt es sich um einen<br />

Ausschnitt aus Botho Strauß’ Drama »Schluss -<br />

chor«, das er 1991, kurz nach dem Mauerfall, verfasst<br />

hat. Eine Frau, die sich zur Tochter eines NS<br />

Widerstandskämpfers stilisiert, sucht die Ausei -<br />

n andersetzung mit einem stummen Tier. Es handelt<br />

sich um einen Adler, der gleichzeitig als Sym -<br />

bol für den deutschen Staat zu deuten ist. Die<br />

Oscar Strasnoy<br />

Le Bal (Trilogie der Frauen)<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG<br />

Matthew Jocelyn BÜHNENBILD UND KOSTÜME Alain<br />

Lagarde LICHT Roberto Venturi SPIEL LEITUNG Heiko<br />

Hentschel<br />

Antoinette Katerina Tretyakova · Rosine Gabriele<br />

Rossmanith · Alfred Peter Galliard · Miss Betty Ann-<br />

Beth Solvang · Mademoiselle Isabelle Miriam Clark<br />

Georges Moritz Gogg<br />

Aufführungen<br />

10., 15. Februar 2011 um 19.00 Uhr<br />

13. Februar um 18.00 Uhr<br />

Frau versucht vergeblich, ihn aus seinem Gehege<br />

zu locken und Nähe herzustellen. In Matthew<br />

Jocelyns Inszenierung ist der Adler nur noch ein<br />

riesiges Skelett, die Skulptur eines menschlich<br />

verwahrlosten Künstlers. Am Ende ist die Frau<br />

allein. Ihre Hoffnungen auf einen Diskurs blieben<br />

unerfüllt.<br />

Als Sie mit der Rolle betraut wurden, war<br />

Ihnen ja bekannt, dass diese Partie bei der Mün -<br />

che ner Uraufführung von einer Hoch dra ma ti -<br />

schen, nämlich von Gabriele Schnaut, gesungen<br />

wurde. Wie war Ihre erste Reaktion?<br />

Als Simone Young mir die Rolle anbot, muss<br />

ich sie angeschaut haben, als käme sie von einem<br />

anderen Stern. Dann erfuhr ich, dass Wolfgang<br />

Rihm sie ursprünglich für die Mezzosopranistin<br />

Hanna Schwarz geschrieben hatte. Ihr wiederum<br />

lag die Partie zu hoch. Deshalb kam es zu der<br />

zweiten Fassung für einen Sopran, und ich konnte<br />

gemeinsam mit Simone Young aus beiden Ver -<br />

sionen eine für mich geeignete entwickeln.<br />

Die Musik von Rihm hat mich so fort begeis -<br />

tert, und es gelang mir in relativ kurzer Zeit, die<br />

Rolle der »Frau« zu lernen. Zu diesem Zeitpunkt<br />

hatte ich die Salome von Richard Strauss schon<br />

studiert, was mir sehr zugute kam. Rihm hat<br />

schließlich das »Gehege« als Kontra punkt zu<br />

»Salome« geschrieben, Tessitura und die Führung<br />

der melodischen Linien sind durchaus vergleich-<br />

Wolfgang Rihm<br />

Das Gehege (Trilogie der Frauen)<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG<br />

Matthew Jocelyn BÜHNENBILD UND KOSTÜME Alain<br />

Lagarde LICHT Roberto Venturi SPIEL LEITUNG Heiko<br />

Hentschel<br />

Die Frau Hellen Kwon · Der Adler Marco Stickel<br />

Aufführungen<br />

10., 15. Februar 2011 um 19.00 Uhr<br />

13. Februar um 18.00 Uhr


ar. Schließlich stand nur noch der Kostüm bild -<br />

ner vor der Her aus forderung, wie er dem Publi -<br />

kum eine Korea nerin als Erbin eines deutschen<br />

Ge schichts traumas glaubhaft präsentieren könnte<br />

…<br />

Haben Sie keine Berührungsängste mit zeitgenössischen<br />

Opernrollen?<br />

Ich habe generell keine Berührungsängste,<br />

solange die Partien noch sangbar sind. Anfang<br />

dieser Saison habe ich ja auch die Betty in Brett<br />

Deans deutscher Erstaufführung »Bliss« gesungen,<br />

und in der kommenden Saison wird eine<br />

weitere interessante Partie in einer zeitgenössischen<br />

Oper hinzu kommen.<br />

Ihre gesanglichen Leistungen wurden einhellig<br />

mit großem Lob bedacht, Sie sind eingeladen,<br />

die Partie der Frau im »Gehege« am Ams -<br />

ter damer Concertgebouw zu singen. Vor einigen<br />

Jahren wa ren Sie eine der gefragtesten Königin -<br />

nen der Nacht, inzwischen haben Sie sich das<br />

jugendlich dramatische Fach mit Partien wie Ma -<br />

dama Butter fly, Fiordiligi oder Senta erobert.<br />

Wie halten Sie Ihre Stimme so gut in Schuss?<br />

Man muss immer hart an sich arbeiten und<br />

sich mit seiner Entwicklung viel Zeit lassen, was<br />

heutzutage fast unmöglich ist. Ich überlege sehr<br />

Giacomo Puccini<br />

Madama Butterfly<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Joel INSZE NIE RUNG<br />

Ulrich Wenk BÜHNENBILD nach Alfred Siercke<br />

KOSTÜME Hans-Günter Willerscheidt CHOR Christian<br />

Günther SPIELLEITUNG Holger Liebig<br />

Cio-Cio San Latonia Moore · Suzuki Renate Spingler<br />

Kate Pinkerton Mélissa Petit · B. F. Pinkerton<br />

Nikolai Schukoff · Sharpless Viktor Rud · Goro Uwe<br />

Eikötter · Il Principe Yamadori Moritz Gogg · Lo Zio<br />

Bonzo Jongmin Park · Yakusidè Eon-Seok Jang/Peter<br />

Veit · Il Com missario Imperiale Dong-Hwan Lee ·<br />

L’Ufficiale del Registro Irenäus Suchowski<br />

Aufführungen<br />

10., 16. März 2011 um 19.30 Uhr<br />

genau, ob eine Partie zu mir passt und ob ich mich<br />

daran erfreuen kann. Und ich weiß, wo meine<br />

gesanglichen Stärken liegen. Früher habe ich oft<br />

mehr oder weniger »unter meinem Fach gesungen«,<br />

was mir bestimmt nicht geschadet hat. Ich<br />

höre mir ausschließlich historische, tontechnisch<br />

»unverfälschte« Aufnahmen an und orientiere<br />

mich an Sängern und Sängerin nen, deren Stim -<br />

men mit annähernd 70 Jahren noch frisch klangen,<br />

wie beispielsweise an Maria Müller, Frieda<br />

Hempel oder Franz Völker. Ich trete heute zwar<br />

nicht mehr als Königin der Nacht auf, übe aber<br />

regelmäßig die Koloraturen dieser Par tie, um mir<br />

die Beweg lichkeit meiner Stimme zu erhalten.<br />

Interview Annedore Cordes<br />

In Oscar Strasnoys komödiantischer Kurzoper<br />

»Le Bal« sind zwei der Hauptrollen neu besetzt:<br />

Die Antoinette wird von Katerina Tretyakova<br />

gesungen, die Partie der Rosine übernimmt<br />

Gabriele Rossmanith.<br />

Giuseppe Verdi<br />

La Traviata<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Luciano Di Martino INSZE-<br />

NIERUNG Folke Abenius BÜHNENBILD Toni Businger<br />

KOSTÜME Hans-Günter Willerscheidt CHOR Florian<br />

Csizmadia SPIEL LEITUNG Petra Ingeborg Beyerlein<br />

Violetta Valéry Ha Young Lee/Aleksandra Kurzak<br />

(26.2.) · Flora Bervoix Juhee Min · Annina Katja<br />

Pieweck · Alfredo Germont Pavel Cernoch/Ismael<br />

Jordi (26.2.) · Giorgio Ger mont Andrzej Dobber/<br />

Artur Rucinski (26.2.) · Gastone Chris Lysack · Il Ba -<br />

ro ne Douphol Jan Buch wald/Moritz Gogg · Il Mar -<br />

quese d’Obi gny Levente Páll · Il Dot tore Gren vil<br />

Wil helm Schwing hammer · Giuseppe Paulo Paolillo ·<br />

Un Domestico di Flora Steven Dorn Gifford/Ma riusz<br />

Koler · Un Com mis sionario Peter Veit/Gabor Nagy<br />

Aufführungen<br />

4., 26. Februar 2011 um 19.00 Uhr<br />

Debüts von internationalen Gästen in den nächs -<br />

ten Monaten: Aleksandra Kurzak (Violetta Valéry),<br />

Pavel Cernoch (Alfredo), Artur Rucinski (Giorgio<br />

Germont), Ismael Jordi (Il Duca di Mantova), Norma<br />

Fantini (Aida), Marina Prudenskaya (Amneris),<br />

Franz Grundheber (Amonasro), Nino Surguladze<br />

(Car men), Nikolai Schukoff (Pinkerton), Meagan<br />

Miller (Contessa di Almaviva), Amarilli Nizza (Lady<br />

Macbeth), Lucio Gallo (Macbeth)<br />

<strong>Journal</strong> 4 | 15


OPER REPERTOIRE<br />

›RIGOLETTO‹ ›AIDA‹ ›LA BOHÈME‹ ›MACBETH‹<br />

Es war für mich eine traumhafte Zeit<br />

Auf dem besten Wege, sich einen Platz im Sängerolymp zu sichern: George Petean singt Marcello in »La Bohème«<br />

Würden Sie sich als Bohemien bezeichnen,<br />

Herr Petean?<br />

Ja, leider bin ich in gewisser Weise ein Bo he -<br />

mien. Das hat mit meiner Kindheit zu tun und<br />

auch mit meinem jetzigen Beruf. Als ich noch zur<br />

Schule ging, sind meine Mutter und mein Vater<br />

gestorben. Ich bin praktisch alleine aufgewachsen.<br />

Mein älterer Bruder Alexandru Agache, der<br />

auch Sänger ist, hat mir immer sehr geholfen und<br />

mich versorgt, wenn es nötig war. Trotzdem<br />

muss te ich mich jeden Tag selbst organisieren. Ich<br />

habe auch schon früh meinen Schulabschluss<br />

gemacht. Da war ich 16 Jahre alt und hatte mich<br />

bereits an einen sehr unorthodoxen Lebensstil<br />

gewöhnt. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert,<br />

und das hat mit meinem Leben als Opern -<br />

sänger zu tun, denn dieser Beruf ist mit viel Stress<br />

verbunden. Man steht immer unter Druck: Singt<br />

man nicht gut, wird man kein zweites Mal eingeladen.<br />

Wer diese Situation nicht versteht, kann<br />

auch den ganzen Stress dahinter kaum begreifen.<br />

Um zu entspannen, muss ich in meiner freien Zeit<br />

ganz und gar abschalten können und nehme am<br />

»normalen« Alltagsleben wenig teil. Ich bin ein<br />

Nachtmensch, spiele leidenschaftlich gerne Bil -<br />

lard, manchmal bis drei Uhr in der Früh, und<br />

gehe meist erst kurz vor Morgengrauen ins Bett.<br />

Giuseppe Verdi<br />

Rigoletto<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Soddy INSZENIE-<br />

RUNG Andreas Homoki BÜHNENBILD UND KOSTÜME<br />

Wolfgang Gussmann LICHT Manfred Voss CHOR<br />

Christian Günther SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />

Il Duca di Mantova Ismael Jordi · Rigoletto Lucio<br />

Gallo · Gilda Katerina Tretyakova · Il Conte Monte -<br />

rone Jan Buchwald · Il Conte di Cepra no Levente<br />

Páll · La Contessa di Ceprano Mélissa Petit · Marul lo<br />

Dong-Hwan Lee · Borsa Dovlet Nurgeldiyev ·<br />

Sparafucile Diogenes Randes · Maddalena Cristina<br />

Damian · Giovanna Juhee Min · Il Paggio della<br />

Duchessa Katharina Bergrath · Un Usciere di Corte<br />

Levente Páll<br />

Aufführungen<br />

5., 15. März 2011 um 19.30 Uhr<br />

16 | <strong>Journal</strong> 4<br />

Das empfinde ich schon als etwas bohemienhaft.<br />

Billard, Basketball und Tischtennis sind allerdings<br />

die besten Methoden, um mich zu regenerieren<br />

und einmal an etwas anderes denken zu<br />

können als den Beruf.<br />

Was schätzen sie vor allem an Puccinis Opern?<br />

Die Musik natürlich, die eine ungeheure<br />

Emo tionalität freisetzt. Puccinis Werke haben<br />

eine besondere Kraft, dazu wunderschöne Melo -<br />

dien und Harmonien. Seine Opern erscheinen<br />

mir lebendiger und lebensnaher als die anderer<br />

Komponisten. Viele seiner Bühnenwerke werden<br />

ja dem Verismo zugeordnet, dessen Ziel es be -<br />

kanntermaßen war, elementare Gefühle unmittelbar<br />

auszudrücken und der Realität so unverfälscht<br />

wie möglich nahe zu kommen.<br />

Was zeichnet einen idealen Puccini-Sänger aus?<br />

Er braucht eine wunderschöne, starke und<br />

emotionale Stimme. Egal welche Musik man<br />

singt – die Schönheit der Stimme ist immer ausschlaggebend,<br />

das ist für mich das allerwichtigs -<br />

te. Es ist so, als ob man ein tolles Auto besitzt:<br />

Jeder schaut hin. Pavarotti besaß eine solche<br />

traumhafte Stimme: Jeder hörte hin, egal was er<br />

sang. Bei Puccini kommt nun noch hinzu, dass<br />

Giuseppe Verdi<br />

Aida<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Carlo Montanaro INSZENIE -<br />

RUNG Guy Joosten BÜHNENBILD Johannes Leiacker<br />

KOSTÜME Jorge Jara LICHT Davy Cunningham CHOR<br />

Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Heiko Hentschel<br />

Il Re Jongmin Park · Amneris Marina Prudenskaja/<br />

Laura Brioli (22.3.) · Aida Norma Fantini · Radamès<br />

Carl Tanner · Ramfis Diogenes Randes · Amonasro<br />

Franz Grundheber · Un Messaggero Paulo Paolillo ·<br />

Una Sacerdotessa Juhee Min<br />

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

Aufführungen<br />

17., 20. (16.00 Uhr);<br />

22., 26. März 2011, um 19.00 Uhr<br />

man die Stimmungen und Gefühle ins Extrem<br />

führen muss. Der Tenor Rolando Villazón kann<br />

bei spiels weise alle geforderten Emotionen spielen<br />

und singen. Es gibt natürlich viele perfekte<br />

Sän ger, nicht zuletzt in der Vergangenheit: Maria<br />

Callas oder Renata Tebaldi gehören für mich auch<br />

dazu.<br />

Sie waren acht Jahre im Ensemble der Staats -<br />

oper und hatten die Möglichkeit, sich in einer<br />

gro ßen Bandbreite von Rollen zu präsentieren.<br />

Seit dieser Saison arbeiten Sie frei.Wo liegen die<br />

Vorteile?<br />

Ich kann besser über meine Zeit verfügen und<br />

Angebote von anderen Opernhäusern wahr neh -<br />

men. In nächster Zeit gastiere ich an der New<br />

Yorker Met als Valentin im »Faust«, an der Wiener<br />

<strong>Staatsoper</strong> in »Don Carlos«, in Barcelona und am<br />

Londoner Covent Garden in »La Bohème« und<br />

in Paris in »Lucia di Lammermoor«. So kann ich<br />

die Gelegenheit nutzen, mir auch in anderen<br />

Ländern einen Namen zu machen. Und selbstverständlich<br />

sind die Gastspiele finanziell lukrativ.<br />

Aber das sind auch schon alle Vorteile.<br />

Was sind denn die Nachteile?<br />

Ich kann nicht mehr so viel zu Hause sein.<br />

Giacomo Puccini<br />

La Bohème<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Soddy INSZENIE-<br />

RUNG Guy Joosten BÜHNENBILD Johannes Leiacker<br />

KOSTÜME Jorge Jara LICHT Davy Cunningham CHOREO -<br />

GRAFIE Andrew George CHOR Christian Günther<br />

SPIEL LEITUNG Petra Müller<br />

Rodolfo Massimiliano Pisapia · Schaunard Viktor<br />

Rud · Marcello George Petean · Colline Diogenes<br />

Randes · Benoît Frieder Stricker · Mimì Mirjam Tola ·<br />

Musetta Katerina Tretyakova · Par pi gnol Paulo<br />

Paolillo · Alcindoro Hee-Saup Yoon<br />

Aufführungen<br />

1., 3., 6. (16.30 Uhr) Februar 2011<br />

um 19.30 Uhr


Und Hamburg ist für mich mein Zuhause. Ich<br />

habe hier in den letzten acht Jahren während des<br />

Fest engagements eine großartige Zeit gehabt. Die<br />

Stadt und die Oper liegen mir sehr am Herzen.<br />

Vor allem habe ich hier viel gelernt: Das Engage -<br />

ment an der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> war das<br />

bisher Beste, was mir passiert ist. Ich habe wunderbar<br />

mit allen Kollegen zusammengearbeitet.<br />

Außerdem bin ich durch die kontinuierliche Ar -<br />

beit viel disziplinierter geworden. Es war für mich<br />

ein traumhaftes Festengagement. Jedes Jahr habe<br />

ich zwischen 20 und 30 Vorstellungen gesungen<br />

und Rollen bekommen, die für meine sängerische<br />

Entwicklung genau richtig waren. Und wenn<br />

man nicht allzu viel singt, tut das der Stimme nur<br />

gut. Immerhin singen die Kollegen an anderen<br />

Opernhäusern zwischen 80 und 100 Vor stel lun -<br />

gen pro Spielzeit. So fühlte ich mich immer von<br />

der Intendanz unterstützt und respektiert. Für all<br />

das kann ich mich nur bedanken.<br />

Erleben Sie das Singen noch als Lust oder<br />

wird es manchmal schon zur Last?<br />

Das ewige Reisen und Gastieren kann manchmal<br />

sehr anstrengend sein. Da ich so ungern fliege,<br />

fahre ich, wenn es eben geht, mit dem Auto<br />

zu meinen Auftritten. Auf diesen manchmal langen<br />

Reisen muss ich viele Koffer transportieren,<br />

außerdem meinen Beamer, meine Playstation 3,<br />

das Soundsystem und so weiter. Aber das ist nicht<br />

das Hauptproblem. Wenn man eine Wohnung<br />

Giuseppe Verdi<br />

Macbeth<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Markus R. Bosch INSZE NIE -<br />

RUNG Steven Pimlott BÜHNENBILD Tobias Hoheisel<br />

KOSTÜME Ingeborg Bernerth LICHT Manfred Voss SPE-<br />

ZIALEFFEKTE Paul Kieve BEWEGUNGSREGIE Sue Lefton<br />

CHOR Florian Csizmadia SPIEL LEITUNG Aldona Farrugia<br />

Macbeth Lucio Gallo · Banco Tigran Martirossian/<br />

Alexander Tsymbalyuk (8.,12.4.) · Lady Macbeth<br />

Amarilli Nizza · La Dama di Lady Macbeth Katharina<br />

Bergrath · Macduff Wookyung Kim · Malcolm Paulo<br />

Paolillo · Un Medico Dieter Schweikart · Un Servitore<br />

Dong-Hwan Lee · Un Sicario Jongmin Park · Tre<br />

Apparizioni Jongmin Park, Solisten der Hamburger<br />

Alsterspatzen<br />

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

Aufführungen<br />

2., 5., 8., 12. April 2011 um 19.00 Uhr<br />

über das Internet gemietet hat, muss man vor Ort<br />

oft feststellen, dass sie platztechnisch viel schwieriger<br />

ist, als es vorher den Anschein hatte. Dann<br />

muss man wochenlang auf beengtem Raum hausen.<br />

Und diese Wohnungen liegen manchmal<br />

nicht in bester Lage, auch das merkt man leider<br />

oft erst, wenn man angekommen ist. Man weiß<br />

außerdem vorher nicht, ob man sich gut mit den<br />

Kollegen, mit dem Dirigenten und mit dem Re -<br />

gis seur versteht. Aber ich kann mich eigentlich<br />

ganz gut auf andere Menschen einstellen, deshalb<br />

gibt es nicht so oft Reibereien. Doch jedes Mal,<br />

bevor ich an einen neuen Ort und an ein neues<br />

Theater komme, ist mir etwas mulmig. Wenn das<br />

Gastspiel aber gut verlaufen ist, stellt sich bei der<br />

Abreise eine gewisse Melancholie ein. Ich empfinde<br />

es dann so, als wäre ich zum letzten Mal dort<br />

gewesen. Es ist immer ein bisschen, als würde<br />

man sterben.<br />

Interview Annedore Cordes<br />

<strong>Journal</strong> 4 | 17


OPER REPERTOIRE<br />

›DER RING DES NIBELUNGEN‹<br />

Erstmals zwei komplette »Ring«-Zyklen<br />

n Kaum ein zweites Werk gilt in vergleichbarem<br />

Maß als Heraus for de rung für das Musik -<br />

theater wie Wagners »Ring«-Tetralogie. Ob Ber -<br />

lin oder Los Angeles, Wien, Frank furt, Salz burg<br />

oder Hamburg – jedes Opernhaus, das etwas auf<br />

sich hält, produziert Wagners »Ring des Nibe -<br />

lun gen«.<br />

Der neue »Ring« an der Dammtorstraße wurde<br />

im Oktober 2010 mit der »Götter däm merung«<br />

vollendet. In der FRANK FURTER ALLGEMEINEN<br />

ZEITUNG war zu lesen: »Die Ham burger ›Götter -<br />

däm merung‹, sowohl für sich wie als Teil des<br />

Ganzen betrachtet, ist eine der intelligentes ten<br />

und diskussionswürdigsten Neupro duktionen<br />

dieses komplexen Stücks seit Jah ren.« Und das<br />

ONLINE MUSIK MAGAZIN verglich verschiedene<br />

Simone Young<br />

Angela Denoke<br />

Eva Johansson<br />

18 | <strong>Journal</strong> 4<br />

ak tuelle »Ring«-Inszenierungen und zog das<br />

Fazit: »Den inte res san tes ten Ansatz kann man in<br />

Hamburg sehen, der ›Ring‹ dort überzeugt weitgehend<br />

durch kluge Inter pre tation.«<br />

Im März und April werden unter der Leitung<br />

von General musikdirektorin Simone Young<br />

zum ersten Mal zwei komplette »Ring«-Zyklen<br />

auf die Bühne gestellt.<br />

Einige der Haupt partien sind neu besetzt:<br />

Angela Denoke, die im Januar Kundry im<br />

»Parsifal« interpretierte, stellt sich zum ersten<br />

Mal als Sieglinde vor. Die Brünnhilden des<br />

März-Zyklus singt Eva Johansson; die dänische<br />

Sopranistin ist in Ham burg u. a. als Senta und<br />

Salome aufgetreten. Katarina Dalay man wird die<br />

drei Brünnhilden des zweiten Zyklus singen.<br />

»DER ›RING‹ FÜR EINSTEIGER«<br />

für Schüler und erwachsene »Ring«-Neugierige<br />

Dirigentin: Simone Young | Philharmoniker Hamburg<br />

Mit Jennifer Wilson (Brünnhilde), Wolfgang Koch (Wotan/Alberich), Viktor Lutsiuk (Siegmund, Siegfried),<br />

Katja Pieweck (Sieglinde), Ha Young Lee, Maria Markina und Ann-Beth Solvang (Rheintöchter)<br />

Moderation: Philipp Schmid (NDR Kultur) und Lena Zieker (N-JOY)<br />

Freitag, 8. April 2011, 11.00 Uhr, Großes Haus<br />

In Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und NDR Kultur<br />

Diese Partien verkörpert sie auch in der Neu -<br />

insze nierung des »Ring« in Stockholm. Dem -<br />

nächst wird die aus Schweden stammende<br />

Sopranistin an der Metropolitan Opera New<br />

York als Isolde zu hören sein. Gleich zwei Wag -<br />

ner-Böse wichten widmet sich erstmals En -<br />

semble mitglied Alexander Tsym balyuk, in der<br />

»Walküre« wird er als Hun ding zu hören sein<br />

und in »Siegfried« als Fafner. Bei den Gibichun -<br />

gen in der »Götterdämmerung« gibt es einen<br />

neuen Gunther: Markus Brück, dessen Stamm -<br />

haus die Deutsche Oper Berlin ist, wo er u. a.<br />

als Beckmesser, Giorgio Germont und Valentin<br />

(»Faust«) erfolgreich ist, hatte bereits sein<br />

Ham burger Debüt als Orest in Richard Strauss’<br />

»Elektra«.<br />

Katarina Dalayman<br />

Alexander Tsymbalyuk<br />

Markus Brück


Richard Wagner<br />

Das Rheingold<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG Claus<br />

Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt LICHT<br />

Wolfgang Göbbel SPIEL LEITUNG Petra Müller<br />

Wotan Falk Struckmann · Donner Jan Buchwald<br />

Froh Chris Lysack · Loge Jürgen Sacher · Alberich<br />

Wolfgang Koch · Mime Peter Galliard · Fasolt Tigran<br />

Martirossian · Fafner Alexander Tsymbalyuk · Fricka<br />

Katja Pieweck · Freia Vida Mikneviciute · Erda<br />

Deborah Humble · Woglinde Ha Young Lee<br />

Wellgunde Maria Markina · Flosshilde Ann-Beth<br />

Solvang<br />

Aufführungen<br />

13. März; 1. April 2011 um 19.30 Uhr<br />

Richard Wagner<br />

Siegfried<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG Claus<br />

Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt LICHT<br />

Michael Bauer SPIEL LEITUNG Petra Müller/Anja Krietsch<br />

Siegfried Christian Franz · Mime Peter Galliard · Der<br />

Wanderer Falk Struckmann · Alberich Wolf gang<br />

Koch · Fafner Alexander Tsymbalyuk · Erda Deborah<br />

Humble · Brünnhilde Eva Johansson/ Katarina<br />

Dalayman (6.4.) · Stimme eines Waldvogels<br />

Gabriele Rossmanith<br />

Aufführungen<br />

24. März; 6. April 2011 um 17.00 Uhr<br />

Richard Wagner<br />

Die Walküre<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG Claus<br />

Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt LICHT<br />

Michael Bauer SPIEL LEITUNG Wolfgang Bücker/Anja Krietsch<br />

Siegmund Christian Franz · Hunding Alexander<br />

Tsymbalyuk · Wotan Falk Struckmann · Sieglinde<br />

Angela Denoke · Brünnhilde Eva Johansson/<br />

Katarina Dalayman (3.4.) · Fricka Lilli Paasikivi<br />

Helmwige Vida Mikneviciute · Gerhilde Hellen Kwon<br />

Ortlinde Gabriele Rossmanith · Waltraute Cristina<br />

Damian · Siegrune Katja Pieweck · Rossweiße<br />

Renate Spingler · Grimgerde Ann-Beth Solvang<br />

Schwertleite Deborah Humble<br />

Aufführungen<br />

18. März; 3. April 2011 um 17.00 Uhr<br />

Richard Wagner<br />

Götterdämmerung<br />

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Stiftung zur Förderung<br />

der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> sind Hauptförderer der Hamburger »Ring«-<br />

Inszenierung 2008-2010.<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG<br />

Claus Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt<br />

LICHT Michael Bauer SPIEL LEITUNG Anja Krietsch<br />

Siegfried Christian Franz · Gunther Markus Brück<br />

Alberich Wolfgang Koch · Hagen John Tomlinson<br />

Brünnhilde Eva Johansson/Katarina Dalayman<br />

(10.4.) · Gutrune Anna Gabler · Waltraute Deborah<br />

Humble · 1. Norn Deborah Humble · 2. Norn Cristina<br />

Damian · 3. Norn Katja Pieweck · Woglinde Ha<br />

Young Lee · Wellgunde Maria Markina · Flosshilde<br />

Ann-Beth Solvang<br />

Aufführungen<br />

27. März; 10. April 2011 um 17.00 Uhr


OPER REPERTOIRE<br />

›CAVALLERIA RUSTICANA‹ ›I PAGLIACCI‹<br />

Waltraud Meier, Fabio Armiliato,<br />

Andrew Richards und<br />

Andrzej Dobber<br />

20 | <strong>Journal</strong> 4<br />

Cav & Pag mit Starappeal<br />

Waltraud Meier und Fabio Armiliato zu Gast bei den Verismo-Zwillingen<br />

n Erfahrungen mit der Hamburger Insze nie rung<br />

der Verismo-Zwillinge »Cavalleria rusticana/I Pa -<br />

gliacci« konnte Waltraud Meier schon im Februar<br />

1997 in der Rolle der Santuzza sammeln. Dass<br />

ihre Stimme besonders erotisch klinge, wurde der<br />

aus Würzburg stammenden Sängerin immer<br />

wie der zugeschrieben. Vor al lem den komplexen<br />

Frauengestalten Richard Wagners hat sie sich in<br />

besonderem Maß zugewandt. Rollen der Kundry<br />

in »Parsifal«, Sieglinde, Isolde oder die Rolle der<br />

verführerischen »Tannhäuser«-Venus, in der sie<br />

auch in Hamburg umjubelt wurde, waren es, die<br />

ihr Weltruhm ein tru gen und die sie an den wichtigsten<br />

Opern häu sern und Festivals interpretiert<br />

hat. Gleicher ma ßen pflegte sie das italienische<br />

und französische Re pertoire und trat als Eboli,<br />

Da lila oder als Mar guerite in Berlioz »Dam na tion<br />

de Faust« auf. Zu ihren jüngsten Er folgen zäh len<br />

Auftritte als Isolde und Sieglinde an der Mai län -<br />

der Scala, als Klytäm nestra bei den Salz bur ger<br />

Fest spielen und eine szenische Im pro vi sation<br />

über Wagners Wesendonck-Lieder, die sie ge -<br />

meinsam mit dem Regis seur Patrice Ché reau im<br />

Pariser Louvre-Museum realisierte.<br />

Bei der kommenden Vorstellungsserie kann<br />

man durchaus von einer Gala-Besetzung sprechen,<br />

denn neben Waltraud Meier werden auch<br />

noch Fabio Armiliato, Andrew Richards und An -<br />

drzej Dobber zu Gast sein. Gleich zwei Mal auf<br />

ihre Kosten kommen die Fans von Fabio Armi -<br />

Pietro Mascagni<br />

Cavalleria rusticana zusammen mit »I Pagliacci«<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young<br />

INSZE NIERUNG Gian-Carlo del Monaco BÜHNENBILD<br />

UND KOSTÜME Michael Scott CHOR Florian Csizmadia<br />

SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />

Santuzza Waltraud Meier · Turiddu Andrew<br />

Richards · Al fio Andrzej Dobber · Lucia Renate<br />

Spingler · Lola Maria Markina<br />

Beide Opern werden unterstützt durch die Stiftung<br />

zur Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

Aufführungen<br />

27. Februar; 1., 6., 9., 12. März 2011 um 19.00 Uhr<br />

liato. Denn neben Don José in Car men wird er<br />

erstmals die Rolle des Canio in »I Pagliacci« übernehmen.<br />

Bereits 1993 debütierte er an der Me tro -<br />

politan Ope ra New York als Man rico in Verdis »Il<br />

Tro vatore«. Da nach füllte sich sein Ter min ka len -<br />

der rasch mit in ternatio nalen Ver pflich tun gen.<br />

An der Mailänder Scala gab er 1995 als Faust in<br />

Boitos »Mefis tofele« seinen Einstand. Es folgten<br />

Auftritte am Teatro Colón in Buenos Aires, in Pa -<br />

ris, San Fran cisco, Barcelona, Madrid, London,<br />

München und an der Wiener Staats oper. Gegen -<br />

wärtig gastiert der italienische Tenor regelmäßig<br />

in den führenden Musik me tropolen. In Ham -<br />

burg trat Fabio Ar miliato zu letzt 2002 als Ca va -<br />

radossi in »Tosca« auf. Sein Hamburger Auf tritt<br />

als Don José im Fe bruar 2009 ge riet für Andrew<br />

Richards zu einem großen Erfolg; mit dieser Rolle<br />

ist er nun auch in einer DVD-Produktion unter<br />

John Eliot Gar di ner zu erleben. Nach Engage -<br />

ments an di ver sen Opern häusern in den USA hat<br />

sich der amerikanische Tenor in Europa einen<br />

Na men ge macht. Die Berliner Lindenoper wurde<br />

zu seinem Stamm haus, des Weiteren gas tiert er<br />

unter anderem in Nizza, Neapel, Ge nua, bei den<br />

Bre genzer Fest spielen und am ROH London.<br />

Andrzej Dobber ist wieder als Alfio/To nio zu erleben,<br />

Hellen Kwon und erstmals Mir jam Tola über -<br />

nehmen die Partie der Nedda, und die Rolle des<br />

Silvio teilen sich Viktor Rud und Lauri Vasar. Am<br />

Pult steht Opernchefin Simone Young.<br />

Ruggero Leoncavallo<br />

I Pagliacci zusammen mit »Cavalleria rusticana«<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young<br />

INSZE NIERUNG Gian-Carlo del Monaco BÜHNENBILD<br />

UND KOSTÜME Michael Scott CHOR Florian Csizmadia<br />

SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />

Canio Fabio Armiliato · Nedda Mirjam Tola/Hellen<br />

Kwon (9.,12.3.) · Tonio/Taddeo Andrzej Dobber ·<br />

Beppo/Harlekin Dovlet Nurgeldiyev · Silvio Viktor<br />

Rud/Lauri Vasar (6.,12.3.) · Due Contadini Peter<br />

Veit/Thomas Briese meister · Steven Dorn<br />

Gifford/Mariusz Koler<br />

Aufführungen<br />

27. Februar; 1., 6., 9., 12. März 2011 um 19.00 Uhr


OPERA STABILE<br />

AFTER WORK<br />

Französische Flötentöne<br />

n »La flûte enchantée«: Eine Zauberflöte der<br />

anderen Art präsentiert das beliebte En sem ble -<br />

mitglied Gabriele Rossmanith. Das französische<br />

Repertoire liegt ihr besonders. Mit ihren philhar -<br />

mo nischen Kolle gen musi ziert sie Werke von<br />

Mau rice Ravel, Camille Saint-Saëns, Charles<br />

Koech lin, André Caplet u. a.<br />

After work: La flûte enchantée<br />

Mit Gabriele Rossmanith (Sopran), Eberhard<br />

Hasenfratz (Klavier), Ryuichi R. Suzuki (Violon -<br />

cello), Björn Westlund (Flöte)<br />

25. Februar, 18.00 Uhr<br />

Russendisko goes Classic<br />

n Klassische Musik aus der Sowjetunion: Junge<br />

Sänger der <strong>Staatsoper</strong>, die noch in der UdSSR aufgewachsen<br />

sind, präsentieren Musik ihrer Hei -<br />

mat. Neben den Klassi kern Prokofjew und Schos -<br />

ta kowitsch gibt es auch Komponisten aus der<br />

Ukra ine und Turk menistan zu entdecken.<br />

After work: Russendisko goes Classic<br />

Mit Maria Markina (Mezzosopran), Dovlet<br />

Nurgeldiyev (Tenor), Viktor Rud (Bariton), Anna<br />

Skryleva (Klavier)<br />

18. März, 18.00 Uhr<br />

Jürgen Kesting<br />

n »Bayreuth bark« (Bayreuther Gebell) spöttelte<br />

George Bernard Shaw über den Wagnergesang.<br />

Dass es auch anders ging und geht, zeigt Jürgen<br />

Kesting mit zahlreichen Tondoku menten .<br />

Jürgen Kesting: Wagnergesang<br />

14. März, 19.30 Uhr<br />

F EBRUAR<br />

ZU GAST IN DER OPERA STABILE<br />

Britten: The Rape of Lucretia<br />

n Schönheit und Begierde sind eng verwoben in<br />

Brittens Frühwerk: Indem Tarquinius die Röme -<br />

rin Lucretia berührt, zerstört er, was er begehrt.<br />

Lucretia erträgt die vermeintliche Schande nicht<br />

und tötet sich. Britten schreibt seine Oper kurz<br />

nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Den menschlichen<br />

Ver nich tungstrieb und seine Folgen hatte<br />

er bei einem Konzert im befreiten KZ Bergen-<br />

Belsen selbst gesehen. Viele stellten sich die Frage,<br />

ob man angesichts dessen noch Schönes schaffen<br />

durf te. Brittens »Lucretia« lässt sich als<br />

Antwort versuch darauf verstehen; so gesehen ist<br />

sie ein Plädoyer für die Kunst als Ausweg, für die<br />

Schönheit gerade in Anbetracht der Vernichtung.<br />

»The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten<br />

Rebecca Hicks (Musikalische Leitung), Tine<br />

Topsøe (Inszenierung), Monika Diensthuber<br />

(Bühne), Anja Wendler (Kostüme), Diplo m -<br />

inszenierung der Theaterakademie Ham burg in<br />

Kooperation mit der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

13., 15., 17., 19., 21., 23. Februar,<br />

jeweils 20.00 Uhr<br />

Am anderen Ende der Leitung<br />

Musiktheater-Projekt von Michael E. Kleine<br />

n Illusionistisches Musiktheater, durch das der<br />

Regisseur selbst als Darsteller führt. Ein Flötist<br />

leitet vom Mittelalter über die Moderne ins<br />

Heute. Durch Sprache und Licht entsteht Be -<br />

kann tes aus Träumen und Neues vom Tag.<br />

Am anderen Ende der Leitung – Michael Kleine<br />

23., 25., 26., 27. März, 8. und 9. April<br />

jeweils 20.00 Uhr<br />

Veranstaltungskalender Opera stabile<br />

05.02. 18.20 Uhr Einführung Faust (PB 1)<br />

10.02. 18.20 Uhr Einführung Trilogie der Frauen (PB 2)<br />

12.02. 18.20 Uhr Einführung Faust (PB 1)<br />

13.02. 18.20 Uhr Einführung Trilogie der Frauen (PB 1)<br />

13.02. 20.00 Uhr Britten The Rape of Lucretia<br />

auch 15., 17., 19., 21., 23.02., 20.00 Uhr<br />

15.02. 18.20 Uhr Einführung Trilogie der Frauen (PB 1)<br />

19.02. 18.20 Uhr Einführung Faust (PB 2)<br />

23.02. 18.00 Uhr Einführung Eugen Onegin JOH (OPS)<br />

25.02. 18.00 Uhr After Work La flûte enchantée<br />

28.02.<br />

M ÄRZ<br />

9.30 u.11.30 Uhr Musikkontakte (bis 4.3.)<br />

04.03. 18.45 Uhr Familieneinführung Sommernachtstraum<br />

13.03. 18.50 Uhr Einführung Rheingold (PB 3)<br />

14.03. 19.30 Uhr Jürgen Kesting Wagnergesang<br />

18.03. 18.00 Uhr After work Russendisko goes Classic<br />

18.03. 16.20 Uhr Einführung Walküre (PB 2)<br />

23.03. 20.00 Uhr M. E. Kleine Am anderen Ende der Leitung<br />

auch 25., 26., 27.03., 8. und 9.04., 20.00 Uhr<br />

24.03. 16.20 Uhr Einführung Siegfried (OPS)<br />

27.03. 16.20 Uhr Einführung Götterdämmerung (OPS)<br />

28.03. 10.00 u.11.30 Uhr Musikkontakte (bis 31.03.)<br />

OPS: Orchesterprobensaal, PB 1, 2 und 3: Probebühne 1, 2 und 3<br />

JOH: Junge Opernfreunde Hamburg<br />

18./19.02.2011<br />

ROLF-LIEBERMANN-STUDIO<br />

OBERSTRASSE 120<br />

ZIMMERMANN<br />

godi<br />

& IVES<br />

Freitag, 18.02.2011<br />

NDR, Rolf-Liebermann-Studio<br />

20 Uhr: Konzert 1<br />

NDR SINFONIEORCHESTER<br />

Dirigent: PETER RUNDEL<br />

JEROEN BERWAERTS, Trompete<br />

BERND ALOIS ZIMMERMANN<br />

Stille und Umkehr<br />

Rheinische Kirmestänze<br />

„Nobody knows de trouble I see“ –<br />

Konzert für Trompete und Orchester<br />

CHARLES IVES<br />

Aus „Ragtime-Dances“<br />

Washingtons Birthday<br />

Orchestral Set Nr. 2<br />

Samstag, 19.02.2011<br />

NDR, Rolf-Liebermann-Studio<br />

20 Uhr: Konzert 2 – Gesprächskonzert<br />

mit YORK HÖLLER und JOHANNES KALITZKE<br />

ADRIAN BRENDEL, Violoncello<br />

CHRISTOF HAHN, Klavier<br />

BERNHARD FOGRASCHER, Klavier<br />

STADLER QUARTETT, SALZBURG<br />

BERND ALOIS ZIMMERMANN<br />

Monologe<br />

für zwei Klaviere<br />

CHARLES IVES<br />

Three Quarter Tone Pieces<br />

für zwei Klaviere<br />

JOHANNES KALITZKE<br />

Six Covered Settings<br />

für Streichquartett<br />

YORK HÖLLER<br />

Partita (Hommage à B. A. Zimmermann)<br />

für zwei Klaviere<br />

Sonate für Violoncello solo<br />

Neues Werk<br />

für Violoncello und Klavier<br />

(UA, Auftragswerk des NDR)<br />

Karten 18.02.11 zu € 16,– / ermäßigt € 8,– | 19.02.11 zu € 12,– / ermäßigt € 6,– *<br />

im NDR Ticketshop im Levantehaus | Telefon 0180 – 1 78 79 80**<br />

online unter www.ndrticketshop.de sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />

und an der Abendkasse<br />

* zuzüglich 10% Vorverkaufsgebühr<br />

** bundesweit zum Ortstarif für Anrufe aus dem deutschen Festnetz<br />

und maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz.


OPER OPERA PICCOLA<br />

›DIE SCHNEEKÖNIGIN‹<br />

Die Kinderopernreihe der <strong>Staatsoper</strong> feiert<br />

2011 ihr 10-jähriges Jubiläum. Dazu gratulieren<br />

wir sehr herzlich. Die Haspa fördert mit<br />

großer Freude und Überzeugung die wichtige<br />

Arbeit, Kinder und Jugendliche für die Oper<br />

zu begeistern.<br />

22 | <strong>Journal</strong> 4<br />

Im Reich der Schneekönigin<br />

Kinderoper nach Andersens Märchen zum zehnjährigen Jubiläum der Opera piccola<br />

n Tiefer Schnee verzaubert Hamburg im Dezem ber in eine<br />

weiße Märchenlandschaft. Nicht nur draußen laufen die<br />

Menschen dick vermummt durch die verschneiten Straßen.<br />

Auch auf einer Probebühne der <strong>Staatsoper</strong> hüllen sich Kinder<br />

in Mützen, Schals und Handschuhe – sie proben die nächste<br />

Opera piccola. Und die heißt »Die Schnee königin« nach dem<br />

berühmten Märchen von Hans Christian Andersen. Sin gen -<br />

de Schnee flocken, Lappenfrau und Rentier zeigen an: polare<br />

Kaltluft weht durch den Raum.<br />

Musikalisch aber wird es in dieser Kinderoper eindeutig<br />

südländisch-warm. Denn der Kom po nist Pierangelo Valtino -<br />

ni ist Italiener – und er weiß, wie man schöne Melodien und<br />

tänzerische Rhythmen schreibt. Schon sein »Pino cchio« war<br />

vor drei Jahren ein Hit der Opera piccola. »Die Schnee königin«<br />

hat alle Zutaten, ein ähnlich erfolgreicher Nachfolger zu werden:<br />

»Eine exem pla rische Kinderoper«, lobte die FAZ nach der<br />

Berliner Uraufführung im Oktober 2010.<br />

Für die Hamburger Produktion hat Valtinoni extra noch<br />

einmal Hand an das Stück gelegt: Denn hier werden alle<br />

Partien von Kindern und Ju gendlichen gesungen. Das macht<br />

die Einzig artig keit des Kon zepts der Opera piccola aus, die mit<br />

dieser Inszenierung ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Auch im<br />

Orchester sitzen ausschließlich ganz junge Menschen. Ganze<br />

Gene rationen sind so als Mitwirkende oder als Zu schau er an<br />

die Kunst form Oper herangeführt worden. Und durch die<br />

Zusammenarbeit mit einer Schule im Rahmen des Projekts<br />

»TuSch – Theater und Schule« wird auch hier wichtige<br />

Vermittlungs arbeit geleistet.<br />

Der Märchenstoff der »Schneekönigin« ist in dieser<br />

Kinderoper in einer ebenso spannenden wie abwechslungsreichen<br />

Version zu erleben. Kay und Gerda sind Freunde und<br />

Spielkameraden. Doch eines Tages hat Kay keine Lust mehr auf<br />

Kinderspiele. Er ist fasziniert von Formeln und Zahlen, will die<br />

Welt entdecken. Das kalte Reich der Schneekönigin lockt ihn<br />

von zu Hause fort. Gerda macht sich auf, ihn zu suchen. Auf<br />

ihrer Reise fragt sie Menschen, Blumen und Tiere nach Kay,<br />

aber niemand kann ihr helfen. Bis schließlich eine weise Frau<br />

aus Lappland ihr das Ge heimnis von Kays Verwandlung ent-<br />

hüllt: Splitter eines Zauberspiegels sind ihm ins Herz gedrungen.<br />

Kay droht zu erfrieren – doch Gerdas Tränen befreien ihn<br />

vom Zauberbann.<br />

Für die Inszenierung hat sich wieder das erfolgreiche Team<br />

der letztjährigen Opera piccola (»Der verzauberte Zauberer«)<br />

zusammengefunden. Regisseurin Nicola Panzer ist der Ham -<br />

bur gischen <strong>Staatsoper</strong> seit vielen Jahren als Spiel leiterin verbunden.<br />

Sie sieht in der »Schnee köni gin« auch eine Geschichte<br />

über das Erwach sen werden: »Die Kristalle im Palast der<br />

Schnee köni gin und die mathematische Zah lenwelt Kays stehen<br />

für eine sehr vernunftorientierte, kühle und einsame Welt.<br />

Gerda ist dagegen voller Mit gefühl, Liebe und Wärme, sie verkörpert<br />

Haftung und Hoffnung im Leben. Das erzählt diese<br />

Kin der oper sehr schön, ohne darüber Witz und Ver zauberung<br />

zu vergessen.«<br />

Auf klare Bilder setzt auch Bühnenbildnerin Ingrid Irene<br />

Wachsmann, die mehrfach als Aus stattungsassistentin an der<br />

<strong>Staatsoper</strong> gearbeitet hat: »Eine Besonderheit dieses Stücks ist,<br />

dass die Schneekönigin eigentlich nur aus dem Off singt. Wir<br />

werden sie aber auftreten lassen. Da sollte man die Erwartungs -<br />

haltung der Kinder nicht ent täuschen. Sie wird bei uns auch<br />

einen prächtigen Zaubermantel tragen, mit dem sie Kay in ihr<br />

Reich entführt. Wir wollen die verschiedenen Sta tio nen der<br />

Reise mit einfachen, aber ma gisch verwandelbaren Ele menten<br />

zeigen.« Kos tüm bild nerin Kirsten Sindt, fest an der <strong>Staatsoper</strong><br />

engagiert, freut sich auf die Aufgabe, Herrn und Frau Rabe,<br />

Prinz und Prinzessin, Rentier und Blu menkinder einzukleiden:<br />

»Es gibt einige skurri le Figuren, das macht großen Spaß. Und<br />

um Blumen und Tiere auf der Bühne auszustatten, ist ja besondere<br />

Fantasie gefragt.«<br />

Die Musikalische Leitung liegt wieder in den Händen von<br />

Benjamin Gordon. Der amerikanische Dirigent ist schon seit<br />

den Anfängen der Opera piccola dabei: »Die Kinder lieben<br />

Valti nonis Musik. Kein Wunder, sie ist sehr eingängig und<br />

trotzdem raffiniert. Ein tolles Stück für unser Jubiläum.«<br />

Kindern schon früh die Möglichkeit zur<br />

Auseinan der setzung mit den kulturellen<br />

Errungenschaften unserer Ge sellschaft zu<br />

geben ist auch Ziel der vielfältigen Förde -<br />

rung der Haspa, beispielsweise mit der Ver -<br />

gabe des Hamburger Bil dungs preises, ge -<br />

meinsam mit dem Hamburger Abendblatt,<br />

oder über die Arbeit der Haspa Musik<br />

Stiftung, die Instrumente an gemeinnützige<br />

Bildungs einrichtungen vergibt. Die För derung<br />

der nächsten Ge nera tionen in Hamburg steht<br />

für uns im Mittelpunkt, um aus Kin dern und<br />

KERSTIN SCHÜSSLER- BACH<br />

Benjamin Gordon,<br />

Nicola Panzer,<br />

Ingrid Irene Wachsmann,<br />

Kirsten Sindt<br />

Jugendlichen neugierige und innovationsfreudige<br />

Menschen zu machen.<br />

Wir wünschen allen Kindern und ihren Eltern,<br />

die in diesem Jahr »Die Schneekönigin«<br />

sehen und hören, einen spannenden und<br />

unterhaltsamen Opernnachmittag auf<br />

Kampnagel – von Kindern für Kinder.<br />

Dr. Harald Vogelsang,<br />

Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse


Pierangelo Valtinoni<br />

Die Schneekönigin<br />

Nach dem Märchen<br />

von Hans Christian<br />

Andersen<br />

In der Reihe<br />

»Opera piccola«<br />

(ab 8 Jahren)<br />

Musikalische Leitung<br />

Benjamin Gordon<br />

Inszenierung<br />

Nicola Panzer<br />

Bühnenbild Ingrid<br />

Irene Wachsmann<br />

Kostüme<br />

Kirsten Sindt<br />

Sara-Maria<br />

Saalmann, Solisten,<br />

Chor und Orchester<br />

Schülerinnen und<br />

Schüler aus Ham -<br />

burger Schulen<br />

Eine Zusammen -<br />

arbeit mit dem<br />

Margaretha-Rothe-<br />

Gymnasium auf der<br />

Plattform von TuSch<br />

Premiere:<br />

6. Februar 2011<br />

Kampnagel<br />

Hamburg (k2)<br />

Weitere Vorstellun -<br />

gen vom 11. bis<br />

zum 27. Februar<br />

freitags um 18.00<br />

Uhr, samstags um<br />

14.30 und<br />

18.00 Uhr<br />

sowie sonntags<br />

um 16.00 Uhr<br />

Gefördert von der<br />

Hamburger<br />

Sparkasse und der<br />

Stiftung zur<br />

Förderung der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n<br />

<strong>Staatsoper</strong>.<br />

<strong>Journal</strong> 4 | 23


PHILHARMONIKER KONZERTE<br />

PHILHARMONIKER HAMBURG<br />

Barenboim und Moretti, Liszt und Beethoven<br />

Große Gäste und spannende Programme bei den Philharmonikern<br />

n Prominente Gäste haben die Philharmoniker<br />

für Februar und März eingeladen: Daniel Baren -<br />

boim gibt sich als Solist die Ehre, Tobias Moretti<br />

wird ein literarisch-musikalisches Programm<br />

vorstellen. Und mit Michael Schøn wandt und<br />

Bertrand de Billy kehren zwei erfolg reiche Diri -<br />

genten ans philharmonische Pult zurück.<br />

Als gebürtiger Kopenhagener ist Michael Schøn -<br />

wandt, derzeit Musikdirektor der König lich Dä -<br />

ni schen Oper, Spezialist fürs skandinavische Re -<br />

per toire. Neben einer kleinen Pastorale seines<br />

Lands manns Carl Nielsen hat er im 6. Sinfo nie -<br />

konzert daher die Erste von Jean Sibelius im<br />

Gepäck: ein von russischer Romantik und finnischem<br />

Eigen sinn geprägtes Werk mit starken<br />

Inspi rationen aus der reichen nordischen My -<br />

tho logie. Zudem dirigiert Schønwandt, der mit<br />

Wagners »Meistersingern« auch an der Hambur -<br />

gischen <strong>Staatsoper</strong> reüssierte, die grandiose »Ju -<br />

pi ter«-Sinfonie. Mozarts letzte Sinfonie ist ein<br />

Gipfelwerk der Gattung, unerreicht in ihrer Ba -<br />

lance von formaler Perfektion und emotionaler<br />

Tiefe. Nach dem Konzert lädt DJ Raphaël Ma -<br />

rion neau wieder zur »Phil&Chill«-Lounge im<br />

Michael Schønwandt, Simone Young<br />

24 | <strong>Journal</strong> 4<br />

6. Philharmonisches Konzert<br />

Michael Schønwandt Dirigent<br />

Carl Nielsen<br />

Pan und Syrinx<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551<br />

(»Jupiter-Sinfonie«)<br />

Jean Sibelius<br />

Sinfonie Nr. 1 e-Moll op. 39<br />

6. Februar, 11.00 Uhr,<br />

7. Februar, 20.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung mit Raliza Nikolov jeweils<br />

45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal<br />

Montag, ca. 22 Uhr: Phil&Chill mit DJ<br />

Raphaël Marionneau im Brahms-Foyer<br />

Daniel Barenboim<br />

entspannenden Ambiente des Brahms-Foyers.<br />

Für das 7. Philharmonische Konzert begrüßt<br />

Simone Young einen ganz besonderen Gast:<br />

Daniel Barenboim. Ham burgs Operninten dan -<br />

tin und General musik direktorin feiert im März<br />

ihren 50. Geburtstag. »Ich freue mich sehr, dass<br />

Daniel Barenboim aus diesem Anlass mit mir und<br />

den Philharmonikern musizieren wird«, sagt<br />

Simone Young, die zwei frühe Karrierejahre als<br />

Kapellmeisterin bei Barenboim in Berlin engagiert<br />

war. »Ich habe unglaublich viel von diesem<br />

begnadeten Musiker und wunderbaren Men -<br />

schen gelernt«, erinnert sich Simone Young, »so -<br />

wohl als seine Assistentin in Bayreuth als auch im<br />

Orchestergraben der Staatskapelle«. Sie schätzt<br />

auch Barenboims kompromisslosen, welt weiten<br />

Einsatz als Botschafter der Kultur und Huma -<br />

nität. »Es wird mir daher eine große Ehre sein,<br />

Daniel Barenboim als Pianist mit meinem Or -<br />

ches ter begleiten zu dürfen.«<br />

Die Musikerlegende ist auch hier kein Mann von<br />

Halbheiten: Barenboim spielt gleich beide Kla -<br />

vier konzerte von Franz Liszt. Neben seiner dirigentischen<br />

Tätigkeit vernachlässigt er seine Pia -<br />

nisten karriere, mit der er als Wunderkind in den<br />

50er-Jahren begann, keineswegs. So spielt er die<br />

Tobias Moretti<br />

Franz Liszt<br />

7. Philharmonisches Konzert<br />

Simone Young Dirigentin<br />

Daniel Barenboim Klavier<br />

Mephisto-Walzer Nr. 1<br />

Klavierkonzerte Nr. 1 und 2<br />

Mazeppa<br />

6. März, 11.00 Uhr,<br />

7. März, 20.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung mit Raliza Nikolov jeweils<br />

45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen<br />

Saal<br />

beiden Liszt-Konzerte vorab auch in Valencia<br />

und Paris. »Liszt hat mich immer fasziniert«, so<br />

Barenboim, »nicht nur als der vielleicht größte<br />

Kla viervirtuose überhaupt, sondern auch als<br />

Kom ponist, der einen besonderen Blick auf die<br />

Zukunft der Musik hatte.« Die kosmopolitische<br />

Offenheit des in Frankreich, Italien und Deutsch -<br />

land wirkenden Ungarn interessiert Barenboim<br />

ebenso wie Liszts visionäre Kraft: »Nichts Ge -<br />

samt-Europäisches war ihm fremd. Er war eine<br />

Quelle großer Inspiration für Wagner wie für<br />

Bartók«. Liszts unendliche Farben breitet Simone<br />

Young zusätzlich in zwei Or ches terstücken aus:<br />

4. Kammerkonzert<br />

Li_Bra Schumann<br />

Robert Schumann<br />

Fantasiestücke op. 73<br />

György Ligeti<br />

Horntrio »Hommage à Brahms«<br />

Johannes Brahms<br />

Horntrio Es-Dur op. 40<br />

Hedda Steinhardt Violine<br />

Bernd Künkele, Dániel Ember Horn<br />

Mariana Popova Klavier<br />

27. Februar, 11.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal


3. Sonderkonzert<br />

Beethoven & Moretti<br />

Bertrand de Billy Dirigent<br />

Tobias Moretti Rezitation<br />

Katerina Tretyakova Sopran<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Schauspielmusik zu »Egmont«<br />

mit Ausschnitten aus Goethes<br />

gleichnamigem Drama<br />

Sinfonie Nr. 5 c-Moll »Schicksalssinfonie«<br />

20. Februar, 11.00 Uhr,<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

der Sinfonischen Dichtung »Mazeppa« und dem<br />

berühmten »Mephisto-Walzer« Nr. 1. So ist das<br />

7. Philharmonische Konzert eine umfassende<br />

pro grammatische Huldigung zum 200. Geburts -<br />

tag des großen Kompo nisten.<br />

Als »stolzesten Moment meines Lebens« hat Liszt<br />

seine Begegnung als Kind mit dem bewunderten<br />

Ludwig van Beethoven bezeichnet. Auch dem<br />

Bonner Meister ist ein komplettes philharmonisches<br />

Konzert gewidmet. Starschauspieler Tobias<br />

Moretti und Dirigent Bertrand de Billy haben<br />

sich Beethovens »Egmont« vorgenommen. Aus<br />

der Schauspielmusik zu Goethes gleichnamigem<br />

5. Kammerkonzert<br />

Sonnenaufgang mit<br />

Streichquartett<br />

Joseph Haydn<br />

Streichquartett B-Dur op. 76, 4<br />

»Der Sonnenaufgang«<br />

Samuel Barber<br />

Streichquartett h-Moll op. 11<br />

Antonín Dvoˇrák<br />

Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96<br />

»Amerikanisches«<br />

Piotr Pujanek Violine<br />

Bogdan Dumitrascu Violine<br />

Bettina Rühl Viola<br />

Tobias Bloos Violoncello<br />

27. März, 11.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

Bertrand de Billy, Katerina Tretyakova<br />

Drama ist meist nur die heroische Ouvertüre zu<br />

hören. Nun bietet sich Gelegenheit, auch die<br />

anderen Teile kennenzulernen – inklusive zweier<br />

Lieder des Klärchen, die <strong>Staatsoper</strong>n-Sopranistin<br />

Katerina Tretyakova singt. Tobias Moretti rezitiert<br />

zwischen den Beethoven-Musiken Aus -<br />

schnit te aus Goethes Freiheitsdrama: die großen<br />

Monologe des Titel helden Graf Egmont. Der ös -<br />

ter reichische Schau spieler ist einem breiten<br />

Publi kum immer noch aus der TV-Serie »Kom -<br />

missar Rex« unvergessen (in der eine Folge pikanterweise<br />

»Bring mir den Kopf von Beet hoven«<br />

heißt). Doch längst hat er sein Feld faszinierend<br />

er weitert, spielt im Kino vielschichtige Charak -<br />

ter rollen, am Burgtheater den Faust und inszeniert<br />

Opern in Wien und Zürich. Moretti ist<br />

außerdem studierter Musiker und hat zahlreiche<br />

kluge Projekte zur Verbindung von Musik und<br />

Literatur durchgeführt.<br />

Der Franzose Bertrand de Billy, zuletzt als Chef -<br />

dirigent des RSO Wien tätig, ergänzt das Pro -<br />

gramm mit Beethovens fünfter Sinfonie. Es gibt<br />

wohl kaum ein berühmteres Klassik-Motiv als<br />

das viertönige »Tatatataa« dieser »Schicksals -<br />

sinfonie« – so dass sich heute kaum noch ein Ver -<br />

an s talter traut, die Fünfte wirklich aufs Pro -<br />

gramm zu setzen. Gekoppelt mit dem Frei heits -<br />

pathos des »Egmont« wird aber auch diese revolutionäre<br />

Sinfonie neues Feuer gewinnen.<br />

Zwei Kammerkonzerte runden das reiche philharmonische<br />

Angebot ab. Im 4. Kammerkonzert<br />

hat Hornist Bernd Künkele ein beziehungsreiches<br />

Programm zusammengestellt: Mittelpunkt ist<br />

Brahms’ Horntrio, auf das das Horntrio des lang -<br />

jährigen Hamburger Kompositionsprofes sors<br />

György Ligeti eine »halb-ironische, halb tieferns -<br />

te« Antwort gibt. Und wo Brahms ist, ist auch Schu -<br />

mann nicht weit: seine »Fantasie stü cke« leiten das<br />

Programm unter dem wortspielerischen Motto<br />

»Li_Bra Schumann« ein.<br />

Einen »Sonnenaufgang mit Streichquartett« kann<br />

man im 5. Kammerkonzert erleben: Haydns<br />

»Sonnenaufgangs«-Quartett bildet den Auftakt zu<br />

einer Matinee mit Naturreminis zen zen. Das<br />

Streich quartett op. 11 des US-Kom ponisten Sa -<br />

muel Barber beinhaltet das berühmte »Adagio for<br />

Strings«. Nach Amerika schaute auch Antonín<br />

Dvoˇrák: Sein »Amerikanisches« Streichquartett hat<br />

starke Ähnlichkeit mit der zeitgleich entstande nen<br />

Sinfonie »Aus der Neuen Welt«. »Die ›himmlische<br />

Natürlichkeit‹ der Me lo dien«, so Brat schis tin<br />

Bettina Rühl, »macht das ›Ameri kanische‹ Quar -<br />

tett zu einem der beliebtesten Werke Dvoˇráks.«<br />

KERSTIN SCHÜSSLER- BACH<br />

Vorstellungen 11. Feb. bis 10. April 2011<br />

jeweils am Freitag um 16 Uhr,<br />

am Samstag und Sonntag um 14:30 Uhr.<br />

Eintrittspreis € 14,– einschl. Garderobe.<br />

Kartentelefon: 040/38 25 38<br />

Theater für Kinder<br />

Max-Brauer-Allee 76 · 22765 Hamburg<br />

www.theater-fuer-kinder.de


OPER ENSEMBLE<br />

MITGLIEDER DES ENSEMBLES<br />

Vom Studium ins kalte Bühnenwasser<br />

Alle zwei Jahre gibt’s beim Internationalen Opernstudio neue Gesichter und Stimmen. Wir stellen ihnen die aktuellen<br />

Mitglieder vor: Unser Autor Marcus Stäbler und Fotografin Maja Metz haben die sieben jungen Sängerinnen und Sänger<br />

diesmal im Konferenzraum der <strong>Staatsoper</strong> zum Interview getroffen.<br />

Dong-Hwan Lee, Juhee Min, Paulo Paolillo, Katharina Bergrath, Chris Lysack, Mélissa Petit, Levente Páll<br />

MARCUS STÄBLER (MS): Können wir mit einer<br />

kurzen Vorstellungsrunde anfangen, damit die<br />

Leser einen Eindruck bekommen, wer Sie sind?<br />

Vielleicht beginnen wir mit den Damen?<br />

MÉLISSA PETIT (MP): Ich bin Sopran und kom -<br />

me aus Südfrankreich. Dort habe ich auch<br />

Gesang und Musikwissenschaft studiert.<br />

KATHARINA BERGRATH (KB): Ich bin auch Sopran<br />

und war schon während des Studiums in Aachen<br />

am dortigen Theater engagiert.<br />

JUHEE MIN (JM): Mein Name ist Juhee Min, ich<br />

komme aus Südkorea, singe Mezzosopran und<br />

habe an der Hochschule in Hamburg mein<br />

Studium abgeschlossen. Jetzt an der <strong>Staatsoper</strong> zu<br />

sein, ist ein großes Glück!<br />

LEVENTE PÁLL (LP): Ich bin Bass, stamme aus<br />

Ungarn, habe in Wien studiert und dort auch ein<br />

Diplom als Bratscher gemacht.<br />

DONG-HWAN LEE (DHL): Ich war an der Ham -<br />

burger Hochschule beim selben Lehrer wie Juhee<br />

Min und komme auch aus Südkorea. Im Opern -<br />

26 | <strong>Journal</strong> 4<br />

studio bin ich jetzt schon das zweite Jahr und<br />

singe Bassbariton.<br />

PAULO PAOLILLO (PP): Ich bin ein brasilianischer<br />

Tenor! Als ich nach Europa gekommen bin, habe<br />

ich zuerst in Bologna studiert, bevor ich ans<br />

Opernstudio kam.<br />

CHRIS LYSACK (CL): Und ich komme aus Kanada<br />

und bin auch Tenor – aber noch nicht so lange.<br />

Ich habe erst in den USA Klavier, Musikwissen -<br />

schaft und Literatur studiert, bevor ich beschloss,<br />

Sänger zu werden. Es war schon lange mein<br />

Wunsch, nach Deutschland zu gehen, weil hier<br />

einfach die Heimat dieser ganzen Musikkultur ist.<br />

MS: Gutes Stichwort – was hat denn die anderen<br />

bewogen, sich ans Opernstudio nach Ham -<br />

burg zu bewerben? Wien ist doch zum Beispiel<br />

nun wirklich eine große Musikmetropole...<br />

LP: Ja, das stimmt schon, aber das macht es<br />

natürlich auch wahnsinnig schwer, voran zu<br />

kom men, bei der großen Konkurrenz! Für uns<br />

junge Sänger ist es extrem wichtig, praktische<br />

Erfahrungen zu sammeln – und das kann man<br />

nur, wenn man wirklich auf die Bühne kommt,<br />

wie hier. Das ist nicht in jedem Opernstudio so!<br />

MS: Paulo, Sie haben in Italien studiert, dem<br />

Mutterland des Gesangs. War es nicht verlockend,<br />

da zu bleiben? Zumal Sie mit Mirella Freni eine<br />

berühmte Lehrerin hatten – öffnet das nicht alle<br />

Türen?<br />

PP: Es ist dort heute nicht mehr so wie früher,<br />

als die Oper einen zentralen Platz in der italienischen<br />

Gesellschaft hatte. Natürlich ist es ein wunderschönes<br />

Land, mit einem reichen Erbe und<br />

leckerem Essen – ich habe sieben Kilo zugenommen<br />

(lacht). Ich bin auch mit Mirella Freni gut<br />

klar gekommen und habe viel gelernt; es war eine<br />

Ehre, mit so einer großen Persönlichkeit arbeiten<br />

zu können. Aber in der Oper gibt es viel Poli -<br />

tik und alte Seilschaften, deshalb ist es wahnsinnig<br />

schwer, an eine Rolle zu kommen. In Deutsch -<br />

land wird die Kultur auch heute, in Zeiten der<br />

finanziellen Krise, noch viel mehr wert geschätzt!


CL: Das kann ich nur unterstreichen. Für mich<br />

ist es großartig, dass mein Arbeitsplatz so selbstverständlich<br />

im Alltag verankert ist. Eine der<br />

ersten Sachen, die mir auffiel, als ich aus den USA<br />

hierher kam, war, dass die Oper sogar bei der<br />

Haltestelle Stephansplatz auf dem HVV-Plan<br />

steht! Das wäre in den Staaten undenkbar – außer<br />

vielleicht bei der MET. Auch dass in der Oper<br />

jeden Abend eine Vorstellung zu sehen ist, und<br />

wir 30 verschiedene Werke im Repertoire haben<br />

– das liebe ich! Und ich finde übrigens auch die<br />

Stadt sehr schön. Beim Vorsingen, im Januar<br />

2010, war gerade die Alster zugefroren, das hat<br />

mich fast ein bisschen an Kanada erinnert (lacht).<br />

MS: Aus Aachen ist es ja nicht ganz so weit wie<br />

aus Korea, Brasilien oder den USA …<br />

KB: Stimmt schon. Ich habe in Aachen meine<br />

Erfahrungen gemacht – doch wenn die Bühne<br />

viel größer ist und doppelt so viele Menschen im<br />

Publikum sitzen, ist das dennoch ein großer<br />

Schritt. Man hat das Gefühl, mehr spielen und<br />

mehr Stimme geben zu müssen. Da find ich’s<br />

schon gut, dass wir nicht gleich die großen<br />

Partien singen, sondern uns erst einmal langsam<br />

herantasten können. Meine erste Partie war die<br />

Papagena, ein guter Start, weil ich da nicht allein<br />

auf der Bühne stand, sondern ein Duett hatte.<br />

Jetzt bin ich auch nicht mehr so nervös wie zu<br />

Beginn. Wenn dann am Schluss der Applaus<br />

kommt, ist man sowieso immer glücklich!<br />

MS: Wie fühlt sich das für Sie an, Melissa? Sie<br />

sind ja direkt vom Studium ins kalte Bühnen -<br />

wasser gesprungen.<br />

MP: Es ist schon sehr aufregend und zu Anfang<br />

auch ganz schön hart. Man hat einfach keine Zeit,<br />

müde zu sein, sondern muss ständig hochkon -<br />

zentriert arbeiten. Wenn man die Kollegen noch<br />

nicht kennt, ist es natürlich noch etwas schwieriger<br />

– denn da gibt es keinen Platz für Zurück -<br />

haltung. Wenn Du zum Beispiel eigentlich<br />

schüch tern bist, aber sexy sein sollst, musst Du<br />

einfach in die Rolle hineinschlüpfen und für den<br />

Moment eine andere Person werden. Das wird<br />

einfacher, wenn man die Menschen ein bisschen<br />

kennen gelernt hat.<br />

MS: Und jetzt sind Sie überhaupt nicht mehr<br />

schüchtern?<br />

MP: (lacht) Naja, das kommt auch auf die<br />

Situa tion an!<br />

MS: Wie sieht’s bei den Herren aus? Welche<br />

Erfahrungen haben Sie bisher gesammelt?<br />

LP: Für mich war es neu, dass man jeden Tag<br />

etwas anderes hat und zeitgleich in verschiedenen<br />

Dingen drin steckt. Von freien Produktionen war<br />

ich das bisher anders gewöhnt: Da kommt man<br />

an einen bestimmten Ort, verbringt die Zeit mit<br />

einem Stück und fährt wieder weg. Hier überlappen<br />

sich ständig verschiedene Projekte und<br />

Partien, und man muss immer top dabei sein –<br />

das ist schon eine große Herausforderung!<br />

MS: Wie gehen die anderen Ensemblemit -<br />

glieder mit Ihnen um? Können Sie sich von denen<br />

Rat holen?<br />

CL: Ja, absolut. Für mich war es ein ziemlicher<br />

Horror, als Monostatos in der »Zauberflöte«<br />

nicht nur auf Deutsch zu singen, sondern auch<br />

noch so viel sprechen zu müssen. Frieder Stricker<br />

– der die Inszenierung ja schon lange kennt – war<br />

so nett, mir die ganzen Dialoge aufzunehmen,<br />

damit ich sie üben kann. Ich finde die Kollegen<br />

insgesamt sehr nett...<br />

KB: Das sehe ich auch so. Alle schauen einem<br />

zu und helfen mit ihrer Erfahrung weiter. Und wir<br />

unterstützen uns auch gegenseitig: Bei französischen<br />

Texten können wir Mélissa um Rat fragen,<br />

bei der englischen Aussprache Chris. Koreanische<br />

Stücke kommen vielleicht nicht ganz so oft vor<br />

(lacht).<br />

JM: Unter den koreanischen Sängern herrscht<br />

ja oft ein ziemlicher Konkurrenzdruck, weil es bei<br />

uns nur wenige Opernhäuser gibt und die meis -<br />

ten sehr gern hier bleiben wollen. Deswegen ha -<br />

ben wir nicht so etwas wie eine koreanische<br />

Community oder so. Aber mit den Kollegen hier<br />

am Haus ist es sehr angenehm, wir gehen schon<br />

auch mal einen Kaffee trinken.<br />

MS: Apropos Kaffee trinken: Vielleicht mögen<br />

einige von Ihnen verraten, was Sie in ihrer knapp<br />

bemessenen Freizeit tun?<br />

PP: Wenn ich zu Hause in Brasilien bin, verbringe<br />

ich viel Zeit in meiner Familie. Ich spiele<br />

Fußball mit Freunden und bin außerdem ein gro -<br />

ßer Motorsport-Fan und fahre gerne Kart! Und<br />

hier – naja, ich schlafe gern (allgemeines großes<br />

Gelächter).<br />

CL: Früher habe ich sehr gern ausgiebig ge -<br />

kocht (allgemeines großes Raunen).<br />

MS: Klingt ganz so, als sollten Sie das wieder<br />

öfter machen und die Kollegen einladen.<br />

(Allgemeines großes Zustimmungsmurmeln.)<br />

MS: Zum Schluss würde mich noch interessieren,<br />

ob Sie bestimmte Vorbilder und vielleicht<br />

auch konkrete Ziele für die Zukunft haben.<br />

DHL: Ich habe viele Vorbilder. Aber am liebsten<br />

mag ich Renato Bruson. Er ist auch Bariton und<br />

so ein richtiger Verdiano, ein absoluter Traum! Da<br />

möchte ich auch mal hin. Momentan bin ich<br />

noch nicht so weit und singe eher Puccini und<br />

Verismo – aber später vielleicht!<br />

JM: Früher habe ich vor allem Teresa Berganza<br />

verehrt, aber jetzt sind es eher Elina Garanča und<br />

Joyce DiDonato. Als sie in Hamburg war, bin ich<br />

mit Mélissa zusammen hingegangen – sie hat eine<br />

perfekte Technik und einen super Ausdruck. Jetzt<br />

ist sie meine Heldin! (lacht)<br />

MP: DiDonato hat mich auch sehr beeindruckt<br />

– aber ich habe kein bestimmtes Vorbild,<br />

sondern versuche, mir überall etwas herauszupicken<br />

und daraus etwas Eigenes zu machen.<br />

PP: Pavarotti ist für mich perfekt! Ich mag<br />

auch Corelli, di Stefano und den jungen Carreras.<br />

Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht. Haupt -<br />

sache, ich werde kein Bariton. (lacht sehr laut<br />

und sehr tenoral)<br />

CL: Auch nach 44 Jahren bin ich noch nicht<br />

über den Tod von Fritz Wunderlich weggekommen<br />

…<br />

MS: Na, da waren Sie doch noch gar nicht auf<br />

der Welt!<br />

CL: Trotzdem. Schade, dass man bei ihm keinen<br />

Meisterkurs mehr machen kann.<br />

LP: Bryn Terfel ist zwar nicht mein Fach, aber<br />

was ich von ihm gehört habe, war eine Klasse<br />

für sich, mit dieser Stimme, seiner natürlichen<br />

Ges tal tung und der Überzeugungskraft – ohne<br />

dass er dafür viel Aufwand treibt. Egal, in welchem<br />

Genre, ob Oper, Musical oder Volkslied: Es<br />

hat immer Klasse!<br />

KB: Ich habe auch kein bestimmtes Vorbild,<br />

sondern finde viele toll. Auch hier am Haus gibt<br />

es super Sänger, von denen wir eine Menge mitnehmen<br />

können.<br />

Marcus Stäbler arbeitet u. a. für den NDR, das Hamburger<br />

Abendblatt, die Neue Zürcher Zeitung und das Fachmagazin<br />

Fono Forum.<br />

<strong>Journal</strong> 4 | 27


LEUTE<br />

fotos: Jürgen Joost<br />

1<br />

8<br />

10<br />

11<br />

28 | <strong>Journal</strong> 4<br />

12<br />

2<br />

5 6<br />

7<br />

9<br />

3<br />

MITREISSEND UND KOMISCH: ERFOLGREICHE PREMIERE »CHOPIN DANCES«<br />

Jerome Robbins’ umwerfend komisches Ballett »The Concert« sorgte für anhaltende<br />

Heiterkeit im Publikum – nicht zuletzt mit dem abschließenden<br />

Schmetterlingstanz. Ballettintendant John Neumeier und Jean-Pierre Frohlich<br />

(Robbins Rights Trust) freuten sich mit den Ersten Solisten Carolina Agüero und<br />

Otto Bubeníček über die erfolgreiche Premiere des Jerome-Robbins-Abends (1).<br />

Unter den Gästen: Die neue US-Generalkonsulin Inmi Patterson und Sonja<br />

Lahnstein (2), die ehemalige Zweite Bürgermeisterin Christa Goetsch und<br />

Karlheinz Goetsch (3), Alexandra von Rehlingen und Matthias Prinz (4), die<br />

Brüder Ulf und Jan-Peter Gehrckens (Aurubis/NDR) (5), Karin Martin, Prof. Dr.<br />

Dr. Hermann Reichenspurner (UKE Herzzentrum) und Uta Hertz (6). Gäste und<br />

Künstler feierten einen gelungenen Abend: Solistin Catherine Dumont, die als<br />

betrogene Ehefrau brillierte, mit Albert Kriemler (Akris) (7), »Dances at a<br />

Gathering«-Pianist Michal Bialk mit Dagmar Berghoff und Margrit Wetzel (8).<br />

Be geistert zeigten sich auch Thorsten Karl und Moderatorin Nadine Hollmann (9),<br />

Rechtsanwalt Berthold Brinkmann und Christa Brinkmann mit Cornelia und<br />

Michael Behrendt (Vorstandsvorsitzender Hapag-Lloyd AG) (10) sowie Heribert<br />

Diehl und Wirtschaftssenator Ian Karan (11). Von der Bühne flatterten auch die<br />

Schmetterlinge (Carolina Agüero und Otto Bubeníček, hier mit John Neumeier)<br />

direkt auf die Premierenfeier (12).<br />

Am 22. November wurde im Schmidt Theater die Sopranistin Hellen Kwon für<br />

ihre Leistung in »Das Gehege« (»Trilogie der Frauen«) mit dem Rolf-Mares-Preis<br />

2010 ausgezeichnet. Weitere Preisträger waren unter anderem (v.r.n.l.): Uwe<br />

Friedrichsen, Karin Neuhäuser, Jörg Pohl und Meike Harten.<br />

4


Das Opernrätsel Nr. 4<br />

»Ein Teil von jener Kraft...«<br />

Ja, seit Goethe wissen wir es: Auch Satan ist von paradiesischen<br />

Zuständen weit entfernt. Da sucht er händeringend nach neuen<br />

Teilnehmern für einen ordentlichen Höllentrip, und dann wird kurzerhand<br />

auf Himmelfahrt umgebucht! Und Mephisto ist ja weiß<br />

Gott nicht der einzige Bühnenteufel, der über derartige Probleme<br />

im Job klagt – auch seine Opernkollegen können davon ein Lied<br />

singen. Nehmen wir nur folgende Geschichte: Seine Herkunft kann<br />

man sich bekanntlich nicht aussuchen. Ein aber wirklich hartes<br />

Los trifft unseren Titelhelden (Tenor). Ein Abge sandter Luzifers ist<br />

sein Vater. Und da der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, färbte<br />

so manche unangenehme Eigenart des Erzeugers auf den<br />

Sprössling ab: Darob seiner Heimat verwiesen, campiert der ungestüme<br />

Höllensohn nun in Gesellschaft eines Freundes auf Sizilien.<br />

Dort verliebt er sich in eine junge Dame, die er aber bald durch<br />

seine zudringliche Art vergrätzt. Seine Hoffnung liegt nun ganz<br />

auf einem Turnier, ist dem Sieger doch ihre Hand versprochen.<br />

Kaum am Ort des Wettkampfes angekommen, trifft er zufällig auf<br />

seine »Milchschwester«, die für ihn außerdem ein gutes Wort bei<br />

der Angebeteten einlegt. Doch der seltsame Freund, der unseren<br />

Helden begleitet, stellt sich dem Glück in den Weg: Unter einem<br />

Vorwand lockt er den Verliebten in einen Wald, sie verpassen das<br />

entscheidende Tur nier. Aber noch ist nicht alles im Orkus. Auf<br />

Anraten des Freundes schleicht sich unser Held nachts in ein verfallenes<br />

Kloster: Verstorbene Nonnen entsteigen ihren Gräbern,<br />

verwandeln sich in leicht bekleidete Mädchen und verführen ihn<br />

– zum Diebstahl eines Blütenzweiges. Mit Hilfe des tückischen<br />

Grünzeugs will er sich der Geliebten gewaltsam bemächtigen,<br />

lässt den ab scheu lichen Plan aber reuig wieder fallen. Und als<br />

hätten wir es nicht geahnt: Zu allem Überdruss gibt sich der unheilvolle<br />

Freund als der infernalische Herr Papa zu erkennen und bittet<br />

seinen Sohn, bei ihm in der Unterwelt einzuziehen – nicht zu<br />

viel verlangt, nach all der Höllenarbeit! Aber anstatt Vater und<br />

Sohn vereint in der Versenkung verschwinden zu lassen, mischt<br />

sich die missgünstige Milchschwester ein. Sie ringt mit dem armen<br />

Teufel um die wohl verdiente Seele – und bezwingt den Gehörn -<br />

ten: Gerade nochmal dem ewigen Höllenfeuer entronnen, muss<br />

unser Held nun aber ehelichen …<br />

Frage: Wie heißt die beschriebene Oper?<br />

Senden Sie die Lösung bitte bis zum 15. März 2011 an die<br />

Redaktion »Jour nal«, Ham bur gische Staats oper, Postfach, 20308<br />

Hamburg. Mitar beiter der Hambur gischen Staats oper und ihre<br />

Ange hörigen sind leider nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechts -<br />

weg ist ausgeschlossen.<br />

Das können Sie gewinnen:<br />

1. Preis: Zwei Karten für »La Cenerentola« am 11. Mai 2011<br />

2. Preis: Zwei Karten für »Otello« am 18. Mai 2011<br />

3. Preis: Zwei Karten für »Ein Sommernachtstraum« am<br />

19. Mai 2011<br />

Das war beim letzten Mal die richtige Antwort:<br />

Blanche Dubois, »Endstation Sehnsucht«<br />

Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.<br />

BRAHMS’<br />

ERSTE<br />

aus Hamburg<br />

Tradition und Moderne begegnen sich auf der neuen CD<br />

der Philharmoniker Hamburg mit Simone Young. Die ehrwürdige<br />

Laeiszhalle bietet die Bühne für eine Einspielung<br />

der Ersten Sinfonie von Johannes Brahms in audiophiler, hochauflösender<br />

SACD-Technik mit den traditionsreichen Philharmonikern<br />

Hamburg, die in den letzten Jahren mit ihren Einspielungen der<br />

Bruckner-Sinfonien in den Urfassungen Furore gemacht haben.<br />

Unter Leitung seiner Chefdirigentin Simone Young gelingt es dem<br />

Orchester hier, traditionellem Repertoire neue, spannende Sichtweisen<br />

abzugewinnen.<br />

Außerdem erhältlich:<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 2<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 8<br />

OC 614<br />

2 SACDs · OC 638<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 3<br />

Die Diktion ist klar, die<br />

Dramaturgie stimmt,<br />

musiziert wird schlank,<br />

nie pauschal … ein<br />

aufregendes Hörerlebnis<br />

und eine Entdeckung!<br />

Klassik heute<br />

OC 624<br />

www.oehmsclassics.de · im vertrieb von harmonia mundi<br />

1SACD · OC 675<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 4<br />

OC 629


Der Spielplan Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

Januar, Februar<br />

20 DO<br />

21 FR<br />

22 SA<br />

23 SO<br />

25 DI<br />

26 MI<br />

29 SA<br />

30 SO<br />

1 DI<br />

2 MI<br />

3 DO<br />

4 FR<br />

5 SA<br />

6 SO<br />

30 | <strong>Journal</strong> 4<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Endstation Sehnsucht<br />

S. Prokofjew, A. Schnittke<br />

Musik vom Tonträger<br />

19.30-21.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Do1, VB<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Nijinsky<br />

Nikolaj Rimskij-Korsakow,<br />

Dmitri Schostakowitsch<br />

19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Ball Jug<br />

After work<br />

»Bitte nicht füttern!«<br />

18.00-19.00 Uhr | €10,– (inkl.<br />

Getränk) | Opera stabile<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Nijinsky<br />

Nikolaj Rimskij-Korsakow,<br />

Dmitri Schostakowitsch<br />

19.30-22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa3<br />

Parsifal*<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | So2, Serie 49, VB<br />

Vor der Premiere »Faust«<br />

11.00 Uhr | €7,–<br />

Probebühne 1<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Nijinsky<br />

Nikolaj Rimskij-Korsakow,<br />

Dmitri Schostakowitsch<br />

19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | BalKl1<br />

Le Nozze di Figaro*<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00-22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VTg4, Oper gr.1, VB<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Le Nozze di Figaro*<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00-22.30 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa2, VB<br />

Premiere A<br />

Faust*<br />

Charles Gounod<br />

18.00 Uhr | €6,– bis 158,– | P | PrA<br />

3. Kammerkonzert<br />

11.00 Uhr | €8,– bis 18,–<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

La Bohème*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Oper gr.2<br />

Premiere B<br />

Faust*<br />

Charles Gounod<br />

19.00 Uhr | €4,– bis 79,– | C | PrB<br />

La Bohème*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Schnupper, Ital2<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.10 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Fr1<br />

Faust*<br />

Charles Gounod<br />

19.00 Uhr | €5,– bis 97,– | A | Sa1<br />

La Bohème*<br />

Giacomo Puccini<br />

16.30-19.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Nachm<br />

Februar<br />

7 MO<br />

8 DI<br />

9 MI<br />

10 DO<br />

11 FR<br />

12 SA<br />

13 SO<br />

15 DI<br />

16 MI<br />

17 DO<br />

6. Philharmonisches Konzert<br />

11.00 Uhr | €9,– bis 44,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Premiere | Opera piccola<br />

Die Schneekönigin<br />

Pierangelo Valtinoni<br />

17.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

6. Philharmonisches Konzert<br />

20.00 Uhr | €9,– bis 44,– |<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Anschließend Phil&Chil im<br />

Brahms-Foyer<br />

Carmen*<br />

Georges Bizet<br />

19.00-22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VB<br />

Faust*<br />

Charles Gounod<br />

19.00 Uhr | €4,– bis 79,– | C<br />

Mi2, VB<br />

Trilogie der Frauen – Er war -<br />

tung/Le Bal/Das Gehege*<br />

Arnold Schönberg, Oscar<br />

Strasnoy, Wolfgang Rihm<br />

19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Do2<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Carmen*<br />

Georges Bizet<br />

19.00-22.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Fr2, VB<br />

Opera piccola<br />

Die Schneekönigin<br />

18.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Faust*<br />

Charles Gounod<br />

19.00-21.30 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa4, Serie 28<br />

Opera piccola<br />

Die Schneekönigin<br />

14.30 und 18.00 Uhr | €20,–,<br />

erm. 8,– | Kampnagel [K2]<br />

Trilogie der Frauen – Er war -<br />

tung/Le Bal/Das Gehege*<br />

Arnold Schönberg, Oscar<br />

Strasnoy, Wolfgang Rihm<br />

18.00-21.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | So1, Serie 39<br />

Opera piccola<br />

Die Schneekönigin<br />

16.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Zu Gast in der Opera stabile | Premiere<br />

The Rape of Lucretia<br />

Benjamin Britten<br />

20.00 Uhr | €18,–, erm. 12,–<br />

Opera stabile | Auch am 15.,<br />

17., 19., 21., 23. Februar<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Trilogie der Frauen – Er war -<br />

tung/Le Bal/Das Gehege*<br />

Arnold Schönberg, Oscar<br />

Strasnoy, Wolfgang Rihm<br />

19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di3<br />

Faust*<br />

Charles Gounod<br />

19.00 Uhr | €4,– bis 79,– | C<br />

Mi1, VB<br />

Wiederaufnahme<br />

Eugen Onegin*<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.00-22.10 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di2, Oper kl.1, VB<br />

Februar<br />

18 FR<br />

19 SA<br />

20 SO<br />

22 DI<br />

23 MI<br />

25 FR<br />

26 SA<br />

27 SO<br />

28 MO<br />

Opera piccola<br />

Die Schneekönigin<br />

18.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Faust*<br />

Charles Gounod<br />

19.00 Uhr | €5,– bis 97,– | A | Sa3<br />

Opera piccola<br />

Die Schneekönigin<br />

14.30 und 18.00 Uhr | €20,–,<br />

erm. 8,– | Kampnagel [K2]<br />

Eugen Onegin*<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

18.00-21.10 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | VTg3, Serie 68<br />

3. Sonderkonzert<br />

11.00 Uhr | €14,– bis 50,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Opera piccola<br />

Die Schneekönigin<br />

16.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Faust*<br />

Charles Gounod<br />

19.00 Uhr | €4,– bis 79,– | C<br />

Di1, Gesch 2<br />

Eugen Onegin*<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.00-22.10 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VTg1, Jugend Oper, VB<br />

Ballett – John Neumeier | Wiederaufnahme<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

F. Mendelssohn Bartholdy,<br />

G. Ligeti, mechanische Musik<br />

19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Bal I<br />

After work<br />

»La flûte enchantée«<br />

18.00-19.00 Uhr | €10,– (inkl.<br />

Getränk) | Opera stabile<br />

Opera piccola<br />

Die Schneekönigin<br />

18.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.10 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Gesch 1, Ital1<br />

Opera piccola<br />

Die Schneekönigin<br />

14.30 und 18.00 Uhr | €20,–,<br />

erm. 8,– | Kampnagel [K2]<br />

Cavalleria rusticana,<br />

I Pagliacci*<br />

P. Mascagni, R. Leoncavallo<br />

19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | So2, Serie 48, VB<br />

Ballett-Werkstatt<br />

Leitung John Neumeier<br />

Öffentl. Training ab 10.30 Uhr<br />

11.00 Uhr | €2,– bis 23,– | F<br />

4. Kammerkonzert<br />

11.00 Uhr | €8,– bis 18,–<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

Opera piccola | Zum letzten Mal in<br />

dieser Spielzeit<br />

Die Schneekönigin<br />

16.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />

Kampnagel [K2]<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

F. Mendelssohn Bartholdy,<br />

G. Ligeti, mechanische Musik<br />

Hamburger Symphoniker<br />

19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,– | C<br />

März<br />

1 DI<br />

2 MI<br />

3 DO<br />

4 FR<br />

5 SA<br />

6 SO<br />

7 MO<br />

8 DI<br />

9 MI<br />

10 DO<br />

12 SA<br />

13 SO<br />

14 MO<br />

15 DI<br />

Cavalleria rusticana,<br />

I Pagliacci*<br />

P. Mascagni, R. Leoncavallo<br />

19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VTg4, Oper gr.1, VB<br />

Eugen Onegin*<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.00-22.10 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Fr2, VB<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

F. Mendelssohn Bartholdy,<br />

G. Ligeti, Mechanische Musik<br />

19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

| C | Bal II<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

F. Mendelssohn Bartholdy,<br />

G. Ligeti, Mechanische Musik<br />

19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Fr1<br />

Rigoletto*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30-22.00 Uhr | €5,– bis<br />

97,– | A | Sa2<br />

Cavalleria rusticana,<br />

I Pagliacci*<br />

P. Mascagni, R.Leoncavallo<br />

19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | So1, Serie 38, VB<br />

7. Philharmonisches Konzert<br />

11.00 Uhr | €15,– bis 60,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

7. Philharmonisches Konzert<br />

20.00 Uhr | €15,– bis 60,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

F. Mendelssohn Bartholdy, G.<br />

Ligeti, Mechanische Musik<br />

Hamburger Symphoniker<br />

19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di3, VB<br />

Cavalleria rusticana,<br />

I Pagliacci*<br />

P. Mascagni, R. Leoncavallo<br />

19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Mi2, VB<br />

Madama Butterfly*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Gesch 1<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Cavalleria rusticana,<br />

I Pagliacci*<br />

P. Mascagni, R. Leoncavallo<br />

19.00-22.00 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa4, Serie 28<br />

Das Rheingold*<br />

Richard Wagner<br />

19.30-22.00 Uhr | €4,– bis<br />

89,– | B | Serie 39, Oper gr.2,<br />

Ring 1<br />

»Wagnergesang«<br />

Mit Jürgen Kesting<br />

19.30 Uhr | €7,–<br />

Opera stabile<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Rigoletto*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VTg1


März<br />

16 MI<br />

17 DO<br />

18 FR<br />

19 SA<br />

20 SO<br />

22 DI<br />

23 MI<br />

24 DO<br />

25 FR<br />

26 SA<br />

27 SO<br />

29 DI<br />

30 MI<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Madama Butterfly*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VB<br />

Aida*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Do1, VB<br />

Die Walküre*<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Fr3, Ring 1<br />

After work<br />

»Russendisko meets Classic«<br />

18.00-19.00 Uhr | €10,– (inkl.<br />

Getränk) | Opera stabile<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Tod in Venedig<br />

Johann Sebastian Bach,<br />

Richard Wagner<br />

Musik vom Tonträger<br />

19.30-22.00 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa3<br />

Aida*<br />

Giuseppe Verdi<br />

16.00-19.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Nachm<br />

Aida*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di2, VB<br />

Ballett – John Neumeier | Zum<br />

letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Tod in Venedig<br />

Johann Sebastian Bach,<br />

Richard Wagner<br />

Musik vom Tonträger<br />

19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Mi1<br />

»Am anderen Ende der Lei -<br />

tung« - Michael E. Kleine<br />

20.00 Uhr | €15,–, erm. 10,–<br />

Opera stabile | Auch am 25.,<br />

26., 27.3.; 8., 9.4.<br />

Siegfried*<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Do2, Ring 1<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Hommage aux Ballets Russes<br />

S. Prokofjew, N.Tscherepnin,<br />

I. Strawinsky<br />

19.00-22.20 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | BalKl2<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Aida*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.00 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa1<br />

Götterdämmerung*<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | VTg3, Ring 1<br />

5. Kammerkonzert<br />

11.00 Uhr | €8,– bis 18,–<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Hommage aux Ballets Russes<br />

S. Prokofjew, N.Tscherepnin,<br />

I. Strawinsky<br />

19.00-22.20 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | BalKl1<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Hommage aux Ballets Russes<br />

S. Prokofjew, N.Tscherepnin,<br />

I. Strawinsky<br />

19.00-22.20 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Mi2<br />

März, April<br />

31 DO<br />

1 FR<br />

2 SA<br />

3 SO<br />

5 DI<br />

6 MI<br />

7 DO<br />

8 FR<br />

9 SA<br />

10 SO<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Hommage aux Ballets Russes<br />

S. Prokofjew, N.Tscherepnin,<br />

I. Strawinsky<br />

19.00-22.20 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VTg4<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Das Rheingold*<br />

Richard Wagner<br />

19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Fr1, Ring 2<br />

Macbeth*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa2, Ital2<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Die Walküre*<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Ring 2<br />

Macbeth*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di1, Gesch 2, VB<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Siegfried*<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Ring 2<br />

Così fan tutte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Do1; VB<br />

Wagners »Ring« für<br />

Einsteiger<br />

11.00 Uhr | €7,– bis 25,–<br />

Schulklassen €5,–<br />

Macbeth<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00-22.15 Uhr | € 4,– bis 89,–<br />

B | Fr2<br />

Così fan tutte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00-22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa3<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Götterdämmerung<br />

Richard Wagner<br />

17.00-22.30 Uhr | 4,– bis 89,–<br />

B | So1, RIng 2<br />

* Aufführung mit deutschen<br />

Übertexten.<br />

»Parsifal« ist eine Koproduktion mit der Grand<br />

Opera Houston.<br />

»Le Nozze di Figaro« wird gefördert durch die<br />

Daimler AG Niederlassung Hamburg.<br />

»Faust«, »Trilogie der Frauen« und »Aida«<br />

werden unterstützt durch die Stiftung zur<br />

Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>.<br />

Die Reihe Opera piccola wird gefördert von<br />

der Hamburger Sparkasse und der Stiftung zur<br />

Förderung der Hamburgi schen <strong>Staatsoper</strong>.<br />

»Le Bal« ist ein Auftragswerk der <strong>Staatsoper</strong><br />

Hamburg. »The Rape of Lucretia« ist eine<br />

Diplominszenierung der Theaterakademie<br />

Hamburg in Kooperation mit der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>. Die ZEIT-Stiftung<br />

Ebelin und Gerd Bucerius und die Stif tung zur<br />

Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> sind<br />

Hauptförderer der Ham burger »Ring«-<br />

Inszenie run gen 2008-2010.<br />

Impressum/Vorverkauf<br />

Herausgeber<br />

<strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> GmbH<br />

Große Theaterstr. 25, 20354 Hamburg<br />

Geschäftsführung<br />

Simone Young Opernintendantin<br />

und Generalmusikdirektorin<br />

John Neumeier Ballettintendant<br />

Detlef Meierjohann<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Konzeption und Redaktion<br />

Dramaturgie, Pressestelle, Marketing<br />

Bettina Bermbach, Annedore Cordes,<br />

Matthias Forster, Kerstin Schüssler-Bach<br />

(Oper); André Podschun, Anna Schwan<br />

(Ballett)<br />

Autoren<br />

Anja Bornhöft, Andrea C. Röber,<br />

Marcus Stäbler<br />

Mitarbeit<br />

Daniela Becker<br />

Opernrätsel<br />

Moritz Lieb<br />

Fotos<br />

Holger Badekow, Rüdiger Backmann,<br />

Nomi Baumgartl, Antoni Bernard,<br />

Braun/drama-berlin.de, Brinkhoff/<br />

Mögenburg, Felix Broede, Jürgen Joost,<br />

Reto Klar, Bertold Fabricius, Monika<br />

Forster, Rosa Frank, Frederic Friesel,<br />

Alan Kavcic, Helga Kneidl, Jörg<br />

Landsberg, Klaus Lefebvre, Maja Metz,<br />

Gordon Mühle, Johan Persson, Monika<br />

Rittershaus, Marinetta Saglio, Ali<br />

Schafler, Joachim Thode, Bernd Uhlig,<br />

Karol Zapala, Archiv der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

Titelfoto: Brinkhoff/Mögenburg<br />

Gestaltung<br />

Annedore Cordes<br />

Holger Badekow (Ballett)<br />

Anzeigenvertretung<br />

Antje Sievert Tel.: 040/450 698 03<br />

antje.sievert@kultur-anzeigen.com<br />

Litho<br />

Repro Studio Kroke<br />

Druck<br />

Hartung Druck + Medien GmbH<br />

Wir haben viel zu bieten<br />

Tageskasse<br />

Große Theaterstraße 25, 20354 Hamburg<br />

Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags für den Vorverkauf geschlossen.<br />

Die Abendkasse öffnet 90 Minuten<br />

vor Beginn der Aufführung.<br />

Es werden ausschließlich Karten für die<br />

jeweilige Vorstellung verkauft.<br />

Telefonischer Kartenvorverkauf<br />

Telefon 040/35 68 68<br />

Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />

Abonnieren Sie unter: Telefon 040/35 68 800<br />

Vorverkauf<br />

Karten können Sie außer an der Tageskasse der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> an den bekannten<br />

Vorverkaufsstellen in Hamburg sowie bei der<br />

Hamburg Tourismus GmbH (Hotline 040/300<br />

51777; www.hamburg-tourismus.de) und bei<br />

allen Ticket-Online Verkaufsstellen und TUI<br />

Reisebüros erwerben.<br />

Schriftlicher Vorverkauf<br />

Schriftlich und telefonisch bestellte Karten<br />

senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu. Dabei<br />

erheben wir je Bestellung eine Bearbeitungs -<br />

gebühr von €5,–, die zusammen mit dem<br />

Karten preis in Rechnung gestellt wird. Der<br />

Versand erfolgt nach Eingang der Zahlung.<br />

Fax 040/35 68 610<br />

Postanschrift<br />

<strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong><br />

Postfach, 20308 Hamburg<br />

Gastronomie in der Oper<br />

Tel.: 040/35019658, Fax: 35019659<br />

www.godionline.com<br />

Die <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> ist online:<br />

www.staatsoper-hamburg.de<br />

www.philharmoniker-hamburg.de<br />

www.hamburgballett.de<br />

www.ring-hamburg.de<br />

Besichtigen Sie die <strong>Staatsoper</strong><br />

Termine der nächsten Führungen:<br />

26. Januar; 4., 15., 23. Februar; 8., 16. März; 1.,<br />

12. April<br />

jeweils ab 13.30 Uhr beim Bühneneingang<br />

Karten zu € 6,- sind an der Kasse erhältlich.<br />

Das nächste <strong>Journal</strong> erscheint<br />

Mitte April.<br />

Werden Sie Förderer der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>. Wenn Sie Informationen benötigen,<br />

erreichen Sie uns unter Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

Tel. 040/7250 35 55, Fax 7250 21 66, oder www.opernstiftung-hamburg.de<br />

Kassenpreise<br />

Preisgruppe<br />

Platzgruppe<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11*<br />

F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– 10,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,–<br />

D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– 10,–<br />

C € 79,– 71,– 63,– 55,– 46,– 37,– 25,– 13,– 10,– 4,– 10,–<br />

B € 89,– 79,– 70,– 61,– 52,– 41,– 28,– 15,– 10,– 4,– 10,–<br />

A € 97,– 86,– 77,– 68,– 58,– 49,– 31,– 17,– 11,– 5,– 10,–<br />

S € 119,– 110,– 98,– 89,– 79,– 56,– 34,– 18,– 11,– 5,– 10,–<br />

P € 158,– 146,– 133,– 119,– 99,– 69,– 43,– 24,– 12,– 6,– 10,–<br />

L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,–<br />

* Vier Plätze für Rollstuhlfahrer (bei Ballettveranstaltungen zwei)<br />

<strong>Journal</strong> 4 | 31


NAMEN NACHRICHTEN<br />

AKTUELLES AUS DER STAATSOPER<br />

EMOTIONEN FÜR DEN BILDSCHIRM<br />

»Bewegungen, die bewegen«, heißt es seit Beginn<br />

dieser Spielzeit in der Imagekampagne des HAM-<br />

BURG BALLETT. Sie kam so gut an, dass es eine<br />

digitale Fortsetzung gibt. Nun kann per Wall -<br />

paper der Computer- oder Smart phone-Bild -<br />

schirm mutig, leidenschaftlich, eifersüchtig oder<br />

einsam gestaltet werden. Die Agentur Scholz &<br />

Friends Hamburg entwickelte dafür aus den<br />

Ursprungsmotiven Mut, Eifer sucht, Leidenschaft<br />

und Einsamkeit neue Bildva rianten. Die Wall -<br />

paper und Screensaver sind als Gratisdownload<br />

über die Website des HAMBURG BALLETT verfügbar<br />

unter:<br />

www.hamburgballett.de<br />

32 | <strong>Journal</strong> 4<br />

29. Operndinner zugunsten<br />

der Deutschen Muskelschwund-Hilfe e.V.<br />

Am 26. März 2011 laden die Staats oper Hamburg<br />

und die Deutsche Muskel schwund-Hilfe e.V. wieder<br />

zu einem festlichen Abend ins Hotel Le Royal<br />

Meridien. Auf dem Programm steht Mu sika li -<br />

sches und Kulinarisches: Künstlerinnen und<br />

Künst ler der <strong>Staatsoper</strong> präsentieren High lights<br />

aus Oper und Operette, die Hotelküche serviert<br />

ein exquisites Mehr-Gänge-Menü.<br />

Sichern Sie sich schon jetzt die besten Plätze!<br />

Operndinner zugunsten der Deutschen<br />

Muskelschwund-Hilfe e.V. Hotel Le Royal<br />

Meridien Samstag, 26. März 2011, 19.00 Uhr<br />

Karten unter der Telefonnummer 04101/32614<br />

KOSTÜMVERKAUF IM FUNDUS DER STAATSOPER<br />

Am Samstag, den 5. Februar 2011<br />

lädt die <strong>Staatsoper</strong> zu einem Kostümverkauf<br />

in ihren Fundus ein. Von 9.00 bis 16.00 Uhr werden<br />

unter anderem Kostüme aus den Produktionen<br />

»L'Upupa«, »Boris Godunow« und »The Rake's<br />

Progress« verkauft.<br />

5. Februar 2011, 9.00 - 16.00 Uhr<br />

Kronsaalsweg Nr. 20, 22525 Hamburg<br />

Achtung: nur Barzahlung!<br />

Yohan Stegli entdeckt die Deutsche Gebärdensprache für das Ballett<br />

Yohan Stegli führt derzeit am Bildungszentrum Hören und Kommunikation ein besonderes Tanzprojekt durch:<br />

Gemeinsam mit gehörlosen Jugendlichen und der Theaterpädagogin Susanne Tod erarbeitet der HAMBURG-<br />

BAL LETT-Solist eine Choreografie, in der Gebärden aus der Deutschen Gebärdensprache in Bewegungs- und<br />

Tanz sequenzen zum Ausdruck kommen. Für die meisten der gehörlosen Jugendlichen ist es die erste Erfahrung<br />

mit dem Medium Tanz, sie erleben dabei ihre Sprache auf eine völlig neue Art und Weise. Die Gabriele Fink<br />

Stif tung ermöglicht dieses Projekt im Rahmen von »TuSCH – Theater und Schule« und dem Deutschen Schau -<br />

spielhaus, dokumentarisch begleitet wird es von der Fotografin Heike Rössing.<br />

Weitere Informationen unter www.tusch-hamburg.de<br />

SACREDANCE<br />

»SacreDance« heißt das Paket, das HAMBURG BALLETT und Elbpilharmonie Konzerte für alle Fans des<br />

Frühlings geschnürt haben. Ein Vorstellungsbesuch der »Hommage aux Ballets Russes« am 25. März<br />

mit dem Ballett »Le Sacre du Printemps« nach Vaslaw Nijinsky zur gleichnamigen Musik von Igor<br />

Strawinsky gehört ebenso dazu wie der Besuch von »Sacre, poème de l’extase«, einem Instal lations-<br />

Konzert unter Mitwirkung des NDR Sinfonieorchesters am 16. April auf Kampnagel, sowie eine<br />

Führung durch das Ballettzentrum Hamburg am 17. März und eine Baustellenbesichtigung der<br />

Elb philharmonie am 8. Mai.<br />

Mit dem Ballettabend »Hommage aux Ballets Russes« erweist John Neumeier dem legendären En -<br />

semble und seinem Tänzer Vaslaw Nijinsky seine Reverenz. Die Licht- und Bewegungsenergien von<br />

»Le Sacre« inspirierten auch den Mediendesigner Klaus Obermaier zu einer interaktiven Verbindung<br />

von Orchestermusik, Tanz und 3D-Computervisualisierung, die seit einiger Zeit weltweit für Furore<br />

sorgt. Einen echten Blick hinter die Kulissen geben die beiden im Paket enthaltenen Besichtigungen:<br />

Im Ballettzentrum erhalten die Karteninhaber einen Einblick in die tägliche Arbeit der Tänzer, auf<br />

der Baustelle der Elbphilharmonie können sie sich ihr eigenes Bild von Hamburgs größter Kultur -<br />

bau stelle machen.<br />

SacreDance Paket: € 66 | 88 | 99 Jugendpaket: € 26<br />

Elbphilharmonie Kulturcafé am Mönckebergbrunnen Tel: 040 357 666 66<br />

Kartenservice der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> Tel: 040 35 68 68<br />

Die Teilnehmer des Gesangswettbewerbs »Stella Maris« 2010<br />

»Stella Maris« 2010<br />

Nachwuchssänger auf der MS EUROPA ausgezeichnet<br />

Zum zweiten Mal fand im Herbst 2010 auf hoher<br />

See der internationale Gesangswettbewerb »Stella<br />

Maris« statt: Acht internationale Opernhäuser<br />

schickten ihre Kandidaten zum Wettstreit an<br />

Bord der MS EUROPA. Im Rahmen einer Kreuz -<br />

fahrt von Istanbul nach Akaba traten die jungen<br />

Sängerinnen und Sänger in den Kategorien Oper,<br />

Lied und Oratorium an. Von der <strong>Hamburgische</strong>n<br />

<strong>Staatsoper</strong> nahm der kanadische Tenor Chris<br />

Lysack teil, der seit Beginn dieser Saison Mitglied<br />

im Internationalen Opernstudio ist. Als Sieger<br />

konnte der Bariton John Chest den mit 15.000<br />

Euro dotierten Publikumspreis mit nach Hause<br />

nehmen, den die Hauck & Aufhäuser Kul tur stif -<br />

tung zur Verfügung stellte. Startenor Michael<br />

Schade versammelte erneut eine prominente Jury<br />

um sich, der in diesem Jahr auch die Hamburger<br />

Opernintendantin Simone Young angehören<br />

wird. Vom 5. bis 20. Juli 2011 wird die Dirigentin<br />

dann auf einer Reise »Rund um England« ge -<br />

meinsam mit Michael Schade, Dominique Meyer<br />

(Wiener <strong>Staatsoper</strong>) und Daniel Goodwin (Deut -<br />

sche Grammophon) den dritten »Stella Maris«-<br />

Nachwuchskünstler küren.<br />

Informationen zum Wettbewerb<br />

unter www.stella-maris-competition.de<br />

Informationen zur Reise unter www.hlkf.de


SIDI LARBI CHERKAOUI, DAMIEN JALET, ANTONY GORMLEY<br />

WORDS)<br />

BABEL(<br />

09. – 12. FEBRUAR<br />

KAMPNAGEL<br />

KAMPNAGEL.DE<br />

„Furios, hochenergetisch, gewitzt!<br />

Ein Tanzstück über das Zusammenleben<br />

von Menschen verschiedener Kulturen.“<br />

[Der Spiegel]<br />

2. KLASSE BEZAHLEN, 1. KLASSE SITZEN!<br />

Limitiertes Platzkontingent exklusiv für <strong>Journal</strong>-Leser.<br />

Karten unter 040 270 949 49, Stichwort: <strong>Staatsoper</strong> <strong>Journal</strong><br />

TICKETS: WWW.KAMPNAGEL.DE, 040 270 949 49, JARRESTR. 20<br />

hamburger ostertöne 22.–25. april 2011<br />

Karfreitag, 22. April 2011<br />

11 Uhr / Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />

NDR Chor<br />

Mojca Erdmann Sopran<br />

Konstantin Wolff Bariton<br />

Dirigent Jérémie Rhorer<br />

Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem<br />

20 Uhr / Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

Jerusalem String Quartet<br />

Jonathan Gilad Klavier<br />

Werke von Brahms, Sánchez-Verdú<br />

Karsamstag, 23. April 2011<br />

14 Uhr / Laeiszhalle, Studio E<br />

Offenes Singen mit Simone Young<br />

17 Uhr / Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

Jerusalem String Quartet<br />

Lawrence Power Viola<br />

Brahms: Streichquartett Nr. 2; Streichquintett Nr. 2<br />

20 Uhr / Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

Neue Vocalsolisten Stuttgart<br />

Aleph Gitarrenquartett<br />

Íñigo Aizpiolea & Iñaki Alberdi Akkordeon<br />

Porträtkonzert José María Sánchez-Verdú<br />

Anschließend: Luis Buñuel – Filmauswahl<br />

Ostersonntag, 24. April 2011<br />

17 Uhr / Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

Jerusalem String Quartet<br />

Paul Meyer Klarinette<br />

Brahms: Streichquartett Nr. 3;<br />

Klarinettenquintett h-moll<br />

20 Uhr / Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Philharmoniker Hamburg<br />

Julian Rachlin Violine<br />

Mischa Maisky Violoncello<br />

Dirigentin Simone Young<br />

Werke von Brahms, Sánchez-Verdú<br />

22.30 Uhr / Laeiszhalle, Brahms-Foyer<br />

Opernstudio der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg<br />

Simone Young Klavier<br />

Lieder von Brahms, Ravel, Sánchez-Verdú u.a.<br />

Ostermontag, 25. April 2011<br />

17.30 Uhr / Kampnagel, K 2<br />

Lesung mit Carlos Fuentes<br />

In Kooperation mit dem Instituto Cervantes Hamburg<br />

20 Uhr / Kampnagel, K 6<br />

Kammerensemble Neue Musik Berlin<br />

Neue Vocalsolisten Stuttgart<br />

SWR-Experimentalstudio Freiburg<br />

Mirella Weingarten Regie/Bühne/Kostüm<br />

Jan Langebartels Licht<br />

Lillevan Video<br />

Dirigent José María Sánchez-Verdú<br />

Sánchez-Verdú: »Aura« – Musiktheater nach der<br />

gleichnamigen Erzählung von Carlos Fuentes<br />

Infos & Tickets 040 357 666 66 und<br />

www.ostertoene.de


GEHEN<br />

SIE MIT DEM „jacob“ AUF REISEN!<br />

JACOB KREUZFAHRTEN<br />

Hotel Louis C. Jacob<br />

Elbchaussee 401 - 403 · 22609 Hamburg<br />

Telefon 040/822 55-0 · www.hotel-jacob.de<br />

Ostseehighlight im Spätsommer:<br />

Mit der Silver Whisper von Stockholm nach Hamburg<br />

vom 18. August bis 1. September 2011<br />

Mit den neuen „Jacob Kreuzfahrten“ geht die<br />

Philosophie des Louis C. Jacob jetzt auch auf Reisen:<br />

die perfekte Symbiose von Luxus an Bord der<br />

schönsten Schiffe dieser Welt und der Exklusivität<br />

des Reisens.<br />

DAS JACOB SPECIAL<br />

· Zwei Übernachtungen in Stockholm im Grand Hotel<br />

· Drei deutschsprachige Landausflüge<br />

· Exklusiver Cocktailempfang an Bord<br />

· Transfer vom Schiff zum Hotel<br />

· Farewell-Dinner mit der Silversea Crew im<br />

Hotel Louis C. Jacob<br />

· Übernachtung im Louis C. Jacob inklusive Frühstück<br />

· Deutschsprachige Reiseleitung ab 15 Teilnehmern<br />

Fahren Sie mit der „Silver Whisper“, einem der luxuriösesten Schiffe weltweit, von<br />

Stockholm durch die Schären Schwedens über St. Petersburg, Helsinki und Kopenhagen<br />

durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Hamburg.<br />

Auf zwei exklusiven Tagestouren durch das schöne Stockholm folgen fantastische<br />

Landschaften und geschichtssträchtige Städte. Auf der Silver Whisper sind Sie<br />

ausschließlich in außenliegenden Suiten untergebracht. Butler-Service, Vollpension,<br />

kostenlose Getränke und Trinkgelder sind bereits im Reisepreis enthalten. Genießen<br />

Sie den Service nach Ihren individuellen Wünschen – auf der Silver Whisper gibt<br />

es keine festgelegten Essenszeiten und Sie wählen frei Ihren Platz. Die Kooperation<br />

mit Relais & Château garantiert kulinarische Freuden auf höchstem Niveau.<br />

Zu den vielen „Jacob“-Specials dieser Kreuzfahrt gehört zum Abschluss ein einzigartiges<br />

Farewell-Dinner mit der Silversea Crew im Hotel Louis C. Jacob, wo Sie in<br />

einem luxuriösen Zimmer die letzte Nacht Ihrer Reise verbringen.<br />

Preis pro Person in der Vista Suite bei Doppelbelegung ab d 6.850,- inklusive Flug<br />

von Deutschland nach Stockholm.<br />

Nähere Informationen und Buchungen:<br />

Reisebüro von Daacke<br />

Monika Möhring und Sabine Mühlmann<br />

Telefon 040/822772-17 · www.jacob-kreuzfahrten.de

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