Journal 4_Journal 3 - Hamburgische Staatsoper
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JOURNAL<br />
JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER Ausgabe 4 2010/11<br />
Charles Gounod<br />
Faust<br />
Premiere 30. Januar<br />
Opera piccola | Pierangelo Valtinoni<br />
Die Schneekönigin<br />
Premiere 6. Februar<br />
Peter I. Tschaikowsky<br />
Eugen Onegin<br />
Wiederaufnahme 17. Februar<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Ballett von John Neumeier<br />
Wiederaufnahme 25. Februar
Dreiklang.<br />
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Die wichtigsten Veranstaltungen<br />
n Margarethes Liebe zu Faust bildet das Fundament der wohl erfolgreichsten<br />
Vertonung von Goethes Drama: Gounods »Faust« prunkt mit<br />
großen Chortableaus, feinen Seelendramen und herrlichen Melodien. Das<br />
Erfolgs team Andreas Homoki/Wolfgang Gussmann setzt »Faust« in Szene,<br />
es dirigiert Cornelius Meister. Mit Alexia Voulgaridou und Giuseppe Filianoti<br />
kehren zwei Hamburger Publikumslieblinge zurück (Seite 2). n Wenn Hip -<br />
polyta und Theseus, Titania und Oberon, Zettel und die Hand werker wieder<br />
auf der Bühne der <strong>Staatsoper</strong> erscheinen, so ist es Zeit für John Neu -<br />
meiers »Ein Sommernachtstraum«. Am 25. Februar feiert das be liebte<br />
Ballett seine Wiederaufnahme. Mit dabei Alina Cojocaru. Die ge fragte<br />
02 06<br />
12<br />
IM BLICKPUNKT INHALT<br />
Tänzerin des Royal Ballet gastiert als Hippolyta/Titania (ab 28.2.) (Seite 6).<br />
n »Eugen Onegin« kehrt zurück: Tschaikowskys »Lyrische Szenen« gehören<br />
zu den Meisterwerken der russischen Oper. Der junge Bariton Lauri Vasar<br />
übernimmt die Titelpartie – und erzählt, warum der arrogante Dandy Onegin<br />
dennoch eine sehr berührende und facettenreiche Figur ist (Seite 12). n<br />
Daniel Barenboim kommt für ein besonderes Konzert zu den Philhar -<br />
monikern: Als Solist spielt er beide Klavierkonzerte von Franz Liszt. Am Pult<br />
steht Simone Young. Spannung verspricht auch der Auf tritt von Tobias<br />
Moretti: Der Starschauspieler verleiht Beethovens »Egmont«-Musik die passenden<br />
Goethe-Verse (Seite 24).<br />
oper premiere Seite 2 ballett wiederaufnahme Seite 6 oper repertoire Seite 12 philharmoniker Seite 24<br />
opernrätsel Seite 29 spielplan Seite 30 coupon, preise, impressum Seite 31 news Seite 32<br />
24<br />
JANUAR, FEBRUAR, MÄRZ 2011
OPER PREMIERE<br />
›FAUST‹<br />
Faust<br />
Charles Gounod<br />
2 | <strong>Journal</strong> 4<br />
n Die Geschichte wird von einem Archetypus geprägt: Die<br />
Figur des Faust ist ähnlich wie jene des Don Juan zum Mythos<br />
geworden und hat bis heute nichts von ihrer immer neue<br />
Versionen prägenden Faszination verloren. Der legendäre Kul -<br />
turhistoriker Egon Friedell fand dafür folgende Erklärung:<br />
»Faust ist die Versuchung des modernen Menschen, die sich<br />
in tausend Masken und Verkleidungen anschleicht: als Alko -<br />
holismus, Sexualität, als Weltschmerz, als Übermenschentum;<br />
und dabei ist er der vorbildlich Unbefriedigte, in allem Ein -<br />
zeldasein sich wieder erkennend, qualvoll nach der Einheit der<br />
Erscheinungen ringend, und immer vergeblich. Die Tragödie<br />
Faust ist die Tragödie des Menschen der Neuzeit.«<br />
Die Geschichte kommt ohne Theater und Musik nicht aus:<br />
Schon bald nach dem Tode des »Schwarzkünstlers« (Buch -<br />
druckers) Georg Faust, dem der Volksmund später den Dok -<br />
torgrad und den Namen Johann verliehen hat, entstanden seit<br />
Ende des 16. Jahrhunderts viele dichterische Gestaltungen<br />
nach dem »Faust«-Stoff. Die zweiteilige Tragödie von Johann<br />
Wolf gang von Goethe stellt dabei den absoluten Höhe- und<br />
zentralen Fixpunkt dar. Kein anderer Dichter hat das Sujet so<br />
Vor der Premiere<br />
Einführungsmatinee<br />
mit Mitwirkenden der Produktion<br />
und Musikeinlagen<br />
Moderation: Kerstin Schüssler-Bach<br />
23. Januar 2011 um 11.00 Uhr<br />
Probebühne 1<br />
Großes Haus<br />
Versuchung des Menschen<br />
in tausend Masken<br />
Doktor Faust ist ein alter Mann. Am Sinn seiner Forschungen und seines Lebens zweifelnd, verschreibt er sich dem Teufel.<br />
Durch Jugend und Reichtum will er noch einmal die Liebe erleben. Dabei stürzt er das Mädchen Margarethe ins Verderben<br />
und tötet ihren Bruder Valentin. Goethes Drama ist eine Studie über die Verführbarkeit des Menschen, der alles erreichen<br />
möchte, ohne sich die Konsequenzen klarzumachen. Französische Musik zu einem deutschen Mythos: Charles Gounods<br />
Oper »Faust« gehört zu den wenigen dauerhaft erfolgreichen Adaptionen des Goethe-Klassikers. Regisseur Andreas<br />
Homoki und Bühnen- und Kostümbildner Wolfgang Gussmann setzen das Werk für die <strong>Staatsoper</strong> Hamburg neu in Szene;<br />
der junge Heidelberger Generalmusikdirektor Cornelius Meister übernimmt das Dirigat.<br />
Unterstützt durch die Stiftung<br />
zur Förderung der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>.<br />
rechte Seite: Gösta Ekman<br />
und Camilla Horn in Murnaus<br />
»Faust«-Verfilmung<br />
Die Premiere von »Faust«<br />
wird von NDR Kultur live übertragen.<br />
subtil in seiner Tiefe ausgelotet und ihm eine derart sprachlich<br />
vollendete Gestalt verliehen. Mit der Veröffentlichung des<br />
ersten Teils der Faust-Tragödie begann zugleich die Geschichte<br />
der Faust-Vertonungen. Die geniale Dichtung übte auf die<br />
Komponisten jener Zeit eine große Anziehungskraft aus. Dazu<br />
kam die Vorliebe der romantischen Musiker für das Phan tas -<br />
tische und Geheimnisvolle. Die Spanne der Vertonungen reicht<br />
von einzelnen Liedern wie »Gretchen am Spinnrade« durch<br />
Schubert und Loewe über Louis Spohr, Schumanns »Faust«-<br />
Szenen bis hin zu einem Versuch des Komponisten Heinrich<br />
Zöllner, sämtliche Verse des Werkes in Musik zu setzen.<br />
»Das Abstoßende, Widerwärtige, Furchtbare, was die<br />
Musik des ›Faust‹ stellenweise enthalten müsste, ist unserer<br />
Zeit zu wider. Die Musik müsste im Charakter des Don Juan<br />
sein; Mozart hätte den Faust komponieren müssen«, schrieb<br />
Goethe im Jahre 1829 an Johann Eckermann. Doch Mozart<br />
kam nicht mehr in Frage.<br />
Als die Tragödie Goethes in andere Sprachen übersetzt<br />
wurde, regte der Stoff auch dort die Musiker an, sich mit dem<br />
Sujet auseinanderzusetzen. 1826 hatte der französische Dichter<br />
Gérard de Nerval den »Faust« ins Französische übertragen.
Musikalische Leitung<br />
Cornelius Meister<br />
Inszenierung<br />
Andreas Homoki<br />
Bühnenbild und<br />
Kostüme<br />
Wolfgang Gussmann<br />
Licht<br />
Franck Evin<br />
Chor<br />
Christian Günther<br />
Faust<br />
Giuseppe Filianoti<br />
Méphistophélès<br />
Tigran Martirossian<br />
Valentin<br />
George Petean<br />
Wagner<br />
Jongmin Park/<br />
Alexander Tsymbalyuk<br />
(12., 16., 19., 22.2.)<br />
Marguerite<br />
Alexia Voulgaridou<br />
Siebel<br />
Maria Markina<br />
Marthe<br />
Renate Spingler<br />
Premiere A<br />
30. Januar 2011<br />
18.00 Uhr<br />
Premiere B<br />
2. Februar 2011<br />
19.00 Uhr<br />
Aufführungen<br />
5., 9., 12., 16., 19., 22.<br />
Februar 2011<br />
jeweils 19.00 Uhr<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 3
OPER PREMIERE<br />
›FAUST‹<br />
Charles Gounod<br />
Opernwerkstatt<br />
»Faust«<br />
28. Januar, 18.00-21.00 Uhr,<br />
und 29. Januar,<br />
11.00-17.00 Uhr<br />
(mit entsprechenden Pausen)<br />
Opera stabile<br />
Mit Diplomregisseur<br />
Volker Wacker<br />
4 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Eine Nachdichtung, von der selbst Goethe angetan war: »Im<br />
Deutschen mag ich den Faust nicht mehr lesen, aber in dieser<br />
französischen Übersetzung wirkt alles wieder durchaus frisch,<br />
neu und geistreich.«<br />
Die Geschichte kommt bei Gounod »an«. Charles Gounod<br />
war noch ein junger Mann, als er das Drama 1838 kennen lernte.<br />
Er hatte den Rompreis des Pariser Conservatoire gewonnen<br />
und lebte in der römischen Villa Medici. In seinen Er -<br />
innerungen hielt er fest: »Mit der Zeit wich meine Schwer mut<br />
und machte einer ganz entgegengesetzten Stimmung Platz. Ich<br />
wurde mit Rom vertraut, und das Leichen tuch, in das ich mich<br />
bisher gehüllt hatte, war abgewor fen. Indessen war ich nicht<br />
müßig gegangen. Meine Lieb lingszerstreuung war die Lektüre<br />
von Goethes Faust in der fran zösischen Übersetzung natürlich,<br />
da ich ja kein Wort Deutsch konnte.« Seiner Mutter teilte er in<br />
einem Brief mit, dass er von Margarethe träume, sich mit ihr<br />
identifiziere und dass ihr Bild unablässig sein Herz anrühre.<br />
Eine intensivere Beschäftigung mit dem Stoff verdankte der<br />
Komponist schließlich Fanny Hen sel, die sich mit ihrem Mann<br />
1840 in der Künstlerkolonie in Rom aufhielt und zeitweise<br />
Stücke deutscher Komponisten spielte. Durch sie wurde<br />
Gounod mit der Musik Bachs vertraut, und durch die Gesprä -<br />
che mit ihr fand er einen tieferen Zugang zu Goethes »Faust«.<br />
Er reiste sogar in das »Heimatland Mar garethes« nach Berlin<br />
und Leipzig, wo er Felix Mendelssohn Bartholdy traf und von<br />
ihm viel über den Bach’schen Kirchen stil und über Orches -<br />
trierung erfuhr. Die Kirchenmusik nahm, besonders am An -<br />
fang und am Ende seiner Kompo nisten laufbahn, einen breiteren<br />
Raum in seinem Œuvre ein als das Opernschaffen. Müßig<br />
zu erwähnen, dass das »Ave Maria« von Bach/Gounod eines<br />
der bekanntesten Stücke der klassischen Musik ist. Obwohl<br />
Felix Mendelssohn Charles Gounod von seinem Vorhaben, den<br />
»Faust« zu vertonen abriet, begann dieser, seinen Plan einige<br />
Jahre später zu realisieren, und beauftragte die Librettisten<br />
Jules Barbier und Michel Carré damit, eine Fassung aus dem<br />
Goethe-Drama herzustellen.<br />
Die Geschichte passt sich der Gattung Oper an. Wie fast<br />
jede Literatur-Vertonung stellte auch dieses Werk eine Um -<br />
deutung der Vorlage dar. Goethes Text wurde zwangsläufig nur<br />
als Gerüst benutzt. Die Handlung der Oper stützt sich ausschließlich<br />
auf Faust I. Das eigentliche Thema der Tragödie,<br />
nämlich Faustens Allmachtsphantasien und sein Streben nach<br />
Erkenntnis, erfuhr kaum Berücksichtigung, da sich der Kom -<br />
ponist in erster Linie durch die Gestalt der Margarethe inspirieren<br />
ließ. Aus diesem Grund hat sich im deutschen Sprach -<br />
raum für die Oper die Bezeichnung »Margarethe« durch gesetzt<br />
und dies wohl auch, um den Unterschied zu Goethes »Faust«<br />
zu unterstreichen. Geschildert wird im Zen trum der Handlung<br />
die Liebe zwischen Faust und Margarethe und deren tragisches<br />
Ende. Margarethes Entwicklung vom jungen Mädchen zur liebenden<br />
Frau bis zur leidgeprüften Kreatur sind in der Oper<br />
konsequent herausgearbeitet. Schuldlosigkeit, Verderben und<br />
Verklärung: die dramatische Verwandlung einer reinen und<br />
verwundbaren Seele steht im Mittelpunkt der Oper. Die be -<br />
wusst etwas in den Hintergrund gedrängte Titelfigur wird als<br />
eher zwiespältige Persönlichkeit gezeichnet. Zwar verabscheut<br />
Faust die Machenschaften Mephistos, nimmt sie in seinem<br />
Liebesdrängen jedoch gleichzeitig willenlos in Kauf. Durch den<br />
Teufelspakt wird er zum Auslöser des tragischen Geschehens<br />
mit Margarethes Unter gang und Valentins Tod. Dabei gesteht<br />
der Komponist dem Titelhelden durchaus ehrliche Gefühle zu,<br />
wie beispielsweise in seiner Kavatine oder in dem Duett mit<br />
Margarethe. Eine Neigung zur Karikatur zeigt Gounod hingegen<br />
in der Charakterisierung des Mephisto. Vor allem das<br />
berühmte »Ron do vom goldenen Kalb« wirkt absichtlich nicht<br />
besonders dämonisch. Der Teufel kommt hier eher ganz<br />
modern wie ein gerissener Hochstapler daher.<br />
Die Geschichte spiegelt Zeitgeist und Gesellschafts hal -<br />
tung wider. Das Werk konzentriert sich auf das Thema des<br />
allgemeinen Werteverlustes. Die an sich gefühlvolle Liebe zwischen<br />
Margarethe und Faust entsteht durch die Einwirkung<br />
einer dämonischen Macht und wird dadurch von vornherein<br />
be schädigt. Der an Mephistos Macht geknüpfte Reichtum<br />
spielt eine zentrale Rolle, ebenso die darin enthaltene Bot -<br />
schaft, dass die Welt grundsätzlich verdorben sei, was durchaus<br />
den Er fahrungen der Bürger in der Ära Napoleon III. entsprach:<br />
»Was hat nun dieses Zeitalter – ich will nicht sagen für<br />
die An nehmlichkeiten, sondern für das ›Glück‹ des Menschen<br />
getan? Napoleon I., Napoleon III., Wilhelm von Preußen,<br />
Waterloo, die Maschinengewehre, die Krupp’schen Kanonen!«,<br />
notierte Charles Gounod an Heiligabend 1870. Es geht um<br />
Erlösung und Schuldbefreiung durch Liebe. Das moderne<br />
Musiktheater jener Zeit verlangte die Wider spie gelung moralischen<br />
Seins, resümiert Ulrich Schreiber: »Nun steht die Ret -<br />
tung der Seele Gretchens im Vordergrund, und diese Mar -<br />
garethe wäscht sogar Faust selbst von jeder Schuld rein, weil<br />
er von Mephisto irregeleitet sei. Der Orgelprunk, mit dem ihre<br />
Seele am Schluss gen Himmel auffährt, signalisiert mit der<br />
Rettung einer Seele die Exkulpation einer ganzen Ge sellschaft.<br />
Da wird die Oper zum Rührstück, und die religiöse Bei mi -<br />
schung der Finalmusik ist wenn nicht Opium, so doch zumindest<br />
Pudding für das Volk. Jedenfalls ist das bürgerliche Trauer -<br />
spiel auf dem Musik theater noch nicht reif für die späteren<br />
Seelenqualen im späteren Drama lyrique.« Nach Meyer beers<br />
Betonung des Politi schen und Allgemeinen in der Gro ßen<br />
Oper rückte Gounod die einzelne Figur mit ihren Emo tionen<br />
ins Zentrum der Musik und der Bühne. Die Instru mentierung<br />
zeigt sich in vielem anspruchsvoller, als es in der oft in pompösem<br />
Stil gehaltenen französischen Oper der Zeit üblich war.<br />
Unter dem Strich be deutete Gounods lyrischer Stil eine Er -<br />
neuerung der französischen Oper, und seine meisterliche Satz -<br />
kunst, die glänzenden Chortableaus und die Inner lichkeit in<br />
den lyrischen Szenen wurden von vielen Opern fachleuten<br />
geschätzt.<br />
Die Geschichte wird ein außergewöhnlicher Erfolg für den<br />
Stoff: Nach anfänglichen Startschwierigkeiten – die Oper wur -<br />
de am 19. März 1859 im Pariser Théâtre Lyrique mit nur mäßigem<br />
Erfolg uraufgeführt – kam es in der Folgezeit am selben<br />
Ort zu über 300 erfolgreichen Vorstellungen. 1869 gelangte<br />
eine vom Komponisten veränderte und erweiterte Fassung an<br />
die Grand Opéra. Die gesprochenen Dialoge waren durch<br />
Rezitative ersetzt, und die Walpurgisnachtszene um die obligate<br />
Balletteinlage erweitert worden. Auch in dieser Form war<br />
»Faust« bzw. »Margarethe« erfolgreich und wurde von einer<br />
stattlichen Anzahl europäischer Opernhäuser ins Repertoire<br />
genommen. Von den vielen Komponisten, die das Drama von<br />
Goethe in Musik gesetzt haben, gehört Charles Gounod zu<br />
den wenigen, denen ein dauerhafter Erfolg beschieden war. Am<br />
Hamburger Stadttheater fand am 25. Januar 1862 die erste<br />
Aufführung der Oper unter dem Titel »Faust und Margarethe«<br />
statt. Wenig später reiste Maestro Gounod persönlich in die<br />
Hansestadt, um zwei Vorstellungen seiner Oper zu dirigieren.<br />
Ein Franzose kommt nach Deutschland, um diesen vermeintlich<br />
urtypischen deutschen Stoff in neuem Licht vorzustellen<br />
– eine Übertragung und Spiegelung, die bis heute nichts von<br />
ihrer eigentümlichen Faszination eingebüßt hat.<br />
ANNEDORE CORDES
Biografien<br />
Cornelius Meister (Mu si -<br />
ka li sche Leitung) ist seit<br />
September 2010 Chefdiri -<br />
gent und Künstlerischer<br />
Leiter des ORF Radio-<br />
Sym phonieorchesters<br />
Wien und seit 2005 Ge -<br />
neralmusikdirektor des<br />
Theater und Philharmonischen Orchesters<br />
Heidelberg. Mit 24 Jahren debütierte er an der<br />
Bayerischen <strong>Staatsoper</strong>, mit 29 an der Deut -<br />
schen Oper Berlin und an der San Francisco<br />
Opera. In der Saison 2010/11 gastiert er an der<br />
Königlichen Oper Kopenhagen (»Tristan und<br />
Isol de«), in der Berliner Philharmonie, beim<br />
City of Birmingham Symphony Orchestra und<br />
bei den Salzburger Festspielen. Seit seinem De -<br />
büt 2002 mit Henzes Oper »Pollicino« dirigierte<br />
Cornelius Meister ein umfangreiches Repertoire<br />
an der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg: u. a. »Hänsel und<br />
Gretel«, »Die Zauberflöte«, »La Traviata«, »La<br />
Fille du Régiment« und »Arabella«.<br />
Mit einer viel beachteten<br />
Deutung der »Frau ohne<br />
Schatten« in Genf wurde<br />
Andreas Homoki (Regie)<br />
als Re gis seur schlagartig<br />
be kannt. Diese Auf füh -<br />
rung wurde vom Théâ tre<br />
du Châtelet in Paris übernommen<br />
und er hielt den französischen Kritiker -<br />
preis. Seit 1993 führten ihn seine Regie-Arbei -<br />
ten an zahlreiche gro ße Opern häuser, u. a.<br />
nach Dres den, Mün chen, Ko pen hagen, Ams ter -<br />
dam, Brüs sel, Paris, Genf, Mai land, Bar ce lona<br />
und Tokio. In Hamburg er arbeitete er 1994 zu -<br />
sammen mit Wolfgang Guss mann Ver dis »Ri go -<br />
let to«. 2003 wurde er zum Inten dan ten der<br />
Komi schen Oper Berlin berufen; 2007 wurde<br />
das von ihm ge leitete Berliner Haus von der<br />
Kri tiker-Um frage der Fachzeit schrift »Opern -<br />
welt« zum Opern haus des Jahres gewählt. Ab<br />
der Spiel zeit 2011/12 wechselt Andreas<br />
Homoki als Intendant an die Zürcher Oper.<br />
Wolfgang Guss mann<br />
(Bühnenbild und Kostüme)<br />
ist international er folg -<br />
reich. Ins ge samt erarbeitete<br />
er um die 150 Ge -<br />
samt aus stat tun gen, u. a.<br />
für die Wie ner Staats oper,<br />
die Mai länder Scala, das<br />
Théâtre du Châ te let in Paris sowie die Ne der -<br />
landse Opera in Amster dam. Für die Salz bur ger<br />
Festspiele ent warf er 2005 die Aus stat tung zur<br />
gefeierten »La Traviata«-Inszenierung. Für<br />
seine Verdiens te um das kul tu relle Leben in<br />
Frankreich wurde ihm 2002 in Paris der Orden<br />
»Chevalier des Arts et des Lettres« verliehen.<br />
Der Ham burger Oper ist der Künstler seit langem<br />
ver bun den: Ihm verdankt sie die Aus stat -<br />
tun gen u. a. zu »Sa lo me«, »Die Ent füh rung aus<br />
dem Serail«, »Ri go let to«, »Pel léas et Mé li san -<br />
de«, »Katja Kaba no va« und »Pique Dame«.<br />
Giuseppe Filianoti (Faust)<br />
ist ein Schüler von Alfre -<br />
do Kraus. 2004 erhielt er<br />
den italienischen Kritiker-<br />
Preis »Franco Abbiati« als<br />
bes ter Sänger des Jahres.<br />
Seitdem gastiert er an al -<br />
len führenden Opern -<br />
häusern, unter anderem am ROH Covent Gar -<br />
den, an der Wiener Staats oper, der Bayerischen<br />
<strong>Staatsoper</strong>, der Opéra National de Paris, der<br />
San Francisco Opera, der Los An geles Opera der<br />
Chicago Lyric Opera und bei den Salzburger<br />
Festspielen. Seit seinem Auf tritt als Aménophis<br />
(»Moses in Ägypten«) im Jahre 2004, war er<br />
mit verschiedenen Rol len an der Mailän der<br />
Scala zu hören. Auch nach seinem Debüt als<br />
Edgardo in »Lucia di Lam mer moor« an der New<br />
Yorker Met wur de er dort wiederholt eingeladen.<br />
An der Alster de bü tier te Giuseppe Filia noti<br />
2006 in der Titel rolle von Mozarts »Idomeneo«.<br />
In der darauf folgenden Spielzeit übernahm er<br />
hier die Titelpartie in der Neuproduktion »Les<br />
Contes d’Hoffmann«.<br />
Tigran Martirossian<br />
(Méphistophélès) stammt<br />
aus Armenien. Bereits<br />
während seines Studiums<br />
wurde er vom Bol schoi<br />
Theater als En semblemit -<br />
glied engagiert. Als Preis -<br />
träger meh rerer internationaler<br />
Wettbewerbe gelang ihm bald der<br />
Sprung nach Europa und in die USA. Seit 2005<br />
ist er Ensemblemitglied der Ham burger Oper,<br />
wo er in Partien wie Fies co in »Simon Bocca -<br />
negra«, Banco in »Macbeth«, Dulcamara in<br />
»L’Eli sir d’Amore«, Selim in »Il Turco in Italia«,<br />
Figaro in »Le Nozze di Figaro«, Basilio in »Il<br />
Bar biere di Siviglia«, Fafner in »Siegfried« und<br />
als Dos sifej in »Cho wansch tschi na« zu erleben<br />
war. Nebenher führten und führen ihn Gast -<br />
spiele an die New Yorker Met so wie an die<br />
großen Opern häuser in Chi cago, San Fran cisco,<br />
Kopen hagen, Wien, Madrid, Paris, Mailand und<br />
zu den Salzburger und Bre genzer Festspielen.<br />
Alexia Voulgaridou (Mar -<br />
guerite) wurde in Grie -<br />
chen land geboren und<br />
studierte Gesang in Athen<br />
und in München. Ihr<br />
Opern debüt gab sie 1993<br />
mit der »Figaro«-Susanna<br />
am Prinz regententheater<br />
in München unter der Leitung von Sir Colin<br />
Davis. Enga ge ments führten die Sopranistin an<br />
die Mai länder Scala, an das ROH Covent Garden<br />
in London, an die Bay e ri sche <strong>Staatsoper</strong>, an die<br />
Deutsche Oper Berlin sowie nach Valencia, Se -<br />
villa, Bor deaux, Genf, Genua und Sydney. An<br />
der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg debütierte Alexia Voul -<br />
garidou in der Saison 2006/2007 als Des de mo -<br />
na in »Otello« und sang außerdem Mimì in der<br />
Premieren serie »La Bohème«. In der darauf folgenden<br />
Saison übernahm sie Blanche in »Dia lo -<br />
gues des Car mé lites«. Diese Produktion wur de<br />
von 3sat gesendet und auf DVD aufgezeichnet.<br />
George Petean (Valentin)<br />
wurde in Cluj (Rumänien)<br />
geboren. Von 2002 bis<br />
2010 war er En semble -<br />
mit glied der Staats oper.<br />
Bereits während dieser<br />
Zeit war er auf den wichtigsten<br />
Opernbühnen zu<br />
Gast: am ROH Covent Gar den, dem Teatro Co -<br />
mu nale di Bo logna, der Wie ner <strong>Staatsoper</strong> u. a.<br />
mit der Titelpartie in »Il Bar biere di Siviglia«,<br />
bei den Bre genzer Fest spie len mit »Il Trova to -<br />
re«, an der Opéra de Paris Bastille und der<br />
New Yorker Met mit »La Bohè me«. Des Weite -<br />
ren trat und tritt er u. a. an der Staats oper und<br />
Deut schen Oper Ber lin, der Bayerischen Staats -<br />
oper, dem Théâtre du Capi tole Toulouse sowie<br />
der Opéra du Rhin Stras bourg auf. In Hamburg<br />
feierte er große Erfolge beispielsweise als Ros si -<br />
ni-Bar bier, als Marcello (»La Bohème«), Pros do -<br />
cimo (»Il Turco in Italia«), Posa (»Don Car los«),<br />
Ford (»Falstaff«), Renato (»Un Bal lo in Ma sche -<br />
ra«), Enrico (»Lu cia di Lammer moor«) und als<br />
Giorgio Ger mont (»La Traviata«).<br />
Maria Markina (Siebel)<br />
studierte an der Russi -<br />
schen Theaterakademie<br />
in Moskau. Schon wäh -<br />
rend ihres Studiums er -<br />
folgten erste Enga ge -<br />
ments an ver schie denen<br />
Moskauer Bühnen. Von<br />
2006 bis 2009 war sie Mitglied des Grand Ope -<br />
ra Studios in Houston, dorthin kehrte sie 2010<br />
als Polina in »Pique Dame« zurück. 2009/10<br />
gehörte sie zum hie sigen Opern studio; seit der<br />
laufenden Saison ist sie Ensemblemitglied. Zu<br />
ihren bis herigen Rollen zählen Zaida in »Il Turco<br />
in Italia« und Cheru bino in Mozarts »Figaro«.<br />
Renate Spingler (Marthe)<br />
gehört seit 1986 zum<br />
Ensemble der <strong>Staatsoper</strong>.<br />
Hier hat sie unter anderem<br />
Don na Elvira (»Don<br />
Giovan ni«), Dorabella<br />
(»Così fan tutte«), Ottavia<br />
(»L’In coronazione di<br />
Poppea«), Annina (»Der Rosen kavalier«), Suzuki<br />
(»Madama But terfly«), Hänsel, Orlofsky (»Die<br />
Fledermaus«) und Hero dias (»Salome«) gesungen.<br />
Gastver pflichtun gen führten sie an die<br />
Opern in Frank furt, Leip zig, Dres den, Barcelona,<br />
Kopenhagen, Amster dam sowie an das<br />
Prinzregententheater in München.<br />
Jongmin Park (Wagner)<br />
studierte in seiner Hei -<br />
matstadt Seoul und war<br />
Mitglied der Mai län der<br />
Accademia della Scala. Er<br />
wurde mit meh reren<br />
Preisen ausgezeichnet, so<br />
ge wann er beispielsweise<br />
den Gesangs wett be werb »Stel la Maris« an Bord<br />
der MS Europa. Seit dieser Saison ist er En -<br />
semblemitglied der <strong>Staatsoper</strong>, wo er bisher u.<br />
a. als Sparafucile in »Rigoletto« zu hören war.<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 5
BALLETT WIEDERAUFNAHME<br />
›EIN SOMMERNACHTSTRAUM‹<br />
fotos: holger badekow<br />
Ein<br />
Sommernachtstraum<br />
Ballett von John Neumeier<br />
Unterwegs in Traumlandschaften<br />
Shakespeares wohl bekannteste Komödie über die Irrungen der Liebe zählt zu John Neumeiers erfolgreichsten Produk -<br />
tionen. »Eines der schönsten und ingeniösesten Ballette von John Neumeier. Zauberhaftes Zauberspiel – Märchenhafte<br />
Mischung«, befand etwa »Die Welt«. Die Musikauswahl folgt den drei inhaltlichen Ebenen des Werks: Der Hofstaat tanzt zu<br />
Mendelssohns berühmter Komposition, Ligetis Klangwelten entführen die Charaktere in den Feenwald und die Handwerker<br />
folgen ihrer Drehorgel. Im Februar kehrt die Choreografie wieder auf die Bühne der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> zurück.<br />
6 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Choreografie und Inszenierung<br />
John Neumeier<br />
Bühnenbild und Kostüme<br />
Jürgen Rose<br />
Dirigent<br />
Simon Hewett<br />
n »Die Bahn der wahren Liebe verläuft nie ge -<br />
rade«, heißt es in Shakespeares »Sommer nachts -<br />
traum«. Verschlungene Wege führen die Lieben -<br />
den in ein kaum durchschaubares Dick icht der<br />
emotionalen Erregung. Wie durch Zau ber geraten<br />
sie in eine verrückte Traum land schaft, in der<br />
alles möglich scheint, auch das Unmögliche – ein<br />
Leben im Ausnahmezustand, das durch komische<br />
Missverständnisse und turbulente Verwirrungen<br />
schließlich zu einem tieferen Verständnis der<br />
Liebenden selbst führt.<br />
Während der Hochzeitsvorbereitungen von<br />
Hip po lyta und Theseus, dem Herzog von Athen,<br />
wirbt der Offizier Demetrius, der zuvor mit<br />
Helena verlobt war, um Hermia, die auch von<br />
dem Hofgärtner Lysander geliebt wird. Zudem<br />
wollen einige Handwerker, angeführt von dem<br />
Weber Zettel, zu Ehren der herzoglichen Hoch -<br />
zeit das Stück »Pyra mus und Thisbe« aufführen.<br />
Hip po lyta versinkt in den Schlaf und träumt...<br />
Im Reich der Feen streitet sich die Königin<br />
Titania mit dem Elfenkönig Oberon, woraufhin<br />
dieser seinem Vertrauten, dem Elfen Puck, eine<br />
Blume gibt, von der eine Zauber wirkung ausgeht:<br />
Wird sie über den Augen eines Schlafenden ge -<br />
schüttelt, verliebt sich dieser in den ersten, den<br />
er beim Aufwachen erblickt. Damit ist die Vo -<br />
raus setzung gegeben für ein Spiel ausgemachter<br />
Turbulenzen. Deme trius, in der steifen Haltung<br />
eines Offiziers, versucht Helena »abzuschütteln«,<br />
er ist wegen Her mia in den Wald gekommen.<br />
Oberon, der ihn beobachtet, fordert Puck auf, die<br />
Liebes blume auf Demetrius anzuwenden, damit<br />
er sich wieder in Helena verliebt. Doch eine Irri -<br />
tation setzt die folgenreiche Konfusion in Gang:<br />
Puck hält die Blume versehentlich über Lysander<br />
und das Verwechslungs spiel kann be gin nen. Die<br />
unbeholfenen Hand werker neutralisieren kurzzeitig<br />
das entfesselte Treiben der hochgradigen<br />
Leiden schaften. Voll kommen auf sich konzen-<br />
Fotos der Wiederaufnahme 2004<br />
Musik<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy,<br />
György Ligeti und traditionelle<br />
mechanische Musik<br />
Wiederaufnahme<br />
25. Februar, 19.30 Uhr<br />
Weitere Aufführungen<br />
28. Februar, 19.30 Uhr<br />
3., 4., 8. März, 19.30 Uhr<br />
9., 17., 19. Mai, 19.30 Uhr<br />
2. Juli, 19.30 Uhr<br />
triert üben sie ihr Stück ein, das sich besonders<br />
in der Ver wandlung in Thisbe, immerhin auf<br />
Spitze ge tanzt, als schwierig gestaltet. Ihr Spiel im<br />
Spiel flankiert das Durcheinander der Lieben den.<br />
Selbst die Traum bäume schütteln sich und be -<br />
greifen nicht, was das alles soll. Schließlich wird<br />
Puck von Oberon aufgefordert, das Chaos wieder<br />
»in Ordnung« zu bringen, was nichts anderes<br />
heißt, als die Lie benden gemäß ihrer eigentlichen<br />
Bestimmung nach zu ordnen. Der Morgen dämmert<br />
herauf und geleitet sie aus der Traumwelt.<br />
Einzelne, nicht zusammenhängende Fetzen der<br />
Erinne rung vermitteln ihnen ein Gefühl, dass da<br />
etwas war. Nur was? Fast scheint es, als ob Deme -<br />
trius noch eine unbewusste Ahnung davon hätte,<br />
irgendwann einmal in Hermia verliebt gewesen<br />
zu sein. Nichts ist ausgeblendet. Doch führen die<br />
Spuren seines einstigen Verlangens zu einer<br />
Läuterung und der irregeleitete Offizier findet<br />
wieder zu seiner Helena.<br />
Im Festsaal des Schlosses wird zu Klängen von<br />
Mendelssohns Hochzeitsmarsch die Ver mäh lung<br />
von Theseus und Hippolyta gefeiert. Mit dabei<br />
sind die Handwerker, die ihr Stück aufführen.<br />
Ihre Drehorgel gibt Schlager aus Verdis »La<br />
Traviata« zum besten. Wenn man schon etwas<br />
zeigt, soll es auch die »richtige« dramatische<br />
Musik haben, denken sie, auch auf die Gefahr hin,<br />
dass die Darbietung zur absoluten Persiflage<br />
gerät. Am Ende haben sich alle gefunden. Und das<br />
allein zählt. Puck wirft die Zauberblume weg, er<br />
braucht sie nicht mehr. Die Blume fällt zurück ins<br />
Elfenreich, zu Oberon und Titania. Auch sie werden<br />
ihre Zauberwirkung nicht mehr beanspruchen.<br />
Denn die Kraft der Blume, das wird nun<br />
jedem klar, schlummert als Triebmittel in den<br />
Liebenden. Zu fragen bleibt, ob man diese Kraft<br />
tatsächlich wecken sollte, wie John Neumeier zu<br />
bedenken gibt: »Ich weiß nicht, ob man diese Idee<br />
mit der Blume so ernst nehmen sollte, oder ob
Alina Cojocaru gastiert in »Ein Sommernachtraum« als Hippolyta/Titania<br />
diese Blume nicht einfach ein Teil des Menschen<br />
ist, der sich nur schwer für etwas entscheiden<br />
kann, besonders dann, wenn es um die Liebe<br />
geht.« Wie aber lebt man mit Entscheidungen?<br />
Am Abend vor ihrer Hochzeit befindet sich<br />
Hippolyta in einer angespannten Situation. Der<br />
nächste Tag soll der wichtigste in ihrem Leben<br />
werden. Ihr träumt, was alles passieren kann: Wie<br />
es sein wird, wenn etwas eintritt, was zuvor nicht<br />
abzusehen war. »Es zeigt sich, dass man in einer<br />
Traumsituation viel mehr Mut hat, Dinge, seien<br />
sie erotischer, seien sie aggressiver Art, zu zeigen.<br />
Man sieht, wie Hippolyta als Titania ihrem<br />
Partner – im Traum dann Oberon – gegenübersteht,<br />
und mit welcher Direktheit sie ihn be -<br />
kämpft oder ihm widerspricht. Ich glaube, dass<br />
die Ereignisse in dieser langen Traumgeschichte<br />
das erzählen, was eine wohlerzogene, adlige Frau<br />
nicht laut sagen oder laut denken würde. Wir aber<br />
sehen das ausgetanzt in Hippolytas Traum«, so<br />
John Neumeier.<br />
Die drei in Shakespeares Komödie angelegten<br />
Figurenebenen unterstreicht John Neumeier in<br />
seinem Ballett mit drei charakteristischen Tanz -<br />
stilen ebenso wie mit einer darauf abgestimmten<br />
Musikauswahl: »Dadurch wird die Verflechtung<br />
und Verwirrung zwischen den Welten sowohl<br />
akustisch wie optisch klar, und man sieht, wenn<br />
einer sich in eine ihm fremde Welt verirrt: Er<br />
tanzt dann sozusagen zur falschen Musik. Natür -<br />
lich muss man die drei Welten, nachdem man sie<br />
auseinander genommen hat, wieder zu einem<br />
Ganzen zusammenschließen. Wie? Zunächst<br />
durch eine Rahmenhandlung, die Hochzeit von<br />
Theseus und Hippolyta. Dann durch die Figur<br />
des Puck, der durch alle Welten rast, sie durcheinander<br />
bringt und sie nachher wieder ausei -<br />
nandersortiert.« Ein Verwirrspiel, das so nur in<br />
einer alltagsenthobenen Atmosphäre möglich ist,<br />
und ein Berühren der Sphären auf flammendem,<br />
wenngleich komischem Grund.<br />
ANDRÉ PODSCHUN<br />
Alina Cojocaru wurde in Bukarest geboren und studierte zunächst klassischen Tanz in Kiew, bevor sie 1997 mit einem Stipendium<br />
des Prix de Lausanne an die Royal Ballet School nach London kam. 1999 wurde sie ins Royal Ballet aufgenommen und avancierte<br />
dort 2000 zur Solistin. Im April 2001 ernannte man sie nach ihrer außerordentlichen Interpretation der Giselle schließlich<br />
zur Ersten Solistin. Ihr Repertoire umfasst Rollen des klassischen Fachs sowie Soli u.a. in »The Vertiginous Thrill of<br />
Exactitude« und »Dances at a Gathering«. Sie kreierte Rollen u.a. in »This House Will Burn«, »Les Saisons« und »There Where<br />
She Loves«. Alina Cojocaru gastierte u.a. an der Pariser Oper, an der Wiener <strong>Staatsoper</strong>, bei dem Bolschoi Ballett, dem American<br />
Ballet Theatre, dem Königlich Dänischen Ballett sowie beim Zürcher Ballett. Sie erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Preis der<br />
Ballerina des Jahrzehnts in Moskau 2010, den rumänischen Preis für Musik und darstellende Künste 2010 sowie den Benois de<br />
la Danse 2004. In Hamburg war sie zuletzt 2004 in der Nijinsky-Gala XXX zu sehen. Alina Cojocaru gastiert am 28. Februar<br />
sowie am 3. und 8. März in John Neumeiers »Ein Sommernachtstraum« und tanzt die Rolle der Hippolyta/Titania.<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 7
BALLETT REPERTOIRE<br />
›ENDSTATION SEHNSUCHT‹ ›NIJINSKY‹ ›TOD IN VENEDIG‹ ›HOMMAGE AUX BALLETS RUSSES‹<br />
Endstation Sehnsucht<br />
Nijinsky<br />
n »Nijinskys Leben lässt sich einfach zusammenfassen:<br />
zehn Jahre Wachsen, zehn Jahre Ler -<br />
nen, zehn Jahre Tanzen, dreißig Jahre Finsternis.<br />
Insgesamt etwa sechzig Jahre. Wie lange er in der<br />
Erinnerung der Menschen leben wird, können<br />
wir nur vermuten«, befand der englische Ballett -<br />
historiker Richard Buckle. John Neumeier ist es<br />
seit jeher ein großes Anliegen, Nijinskys Leben als<br />
konzentrierte Form einer permanenten Veraus -<br />
gabung dem Vergessen zu entreißen und einer<br />
Künstlerexistenz zu gedenken, die sich im Glanz<br />
der Scheinwerfer ebenso vollzog wie in den Schat -<br />
tenseiten einer durch Kriegswirren verunsicherten<br />
Zeit. 2000 kreierte John Neumeier sein Ballett<br />
»Nijinsky«, hier gelang ihm eine choreografische<br />
Annäherung an einen vielseitigen Tän zer und<br />
visionären Künstler. Einer der letzten öf fentli chen<br />
Auftritte Nijinskys dient Neumeier als Schlüssel -<br />
szene in seinem Ballett: Wenn Nijinsky am 19. Ja -<br />
nuar 1919 im Ballsaal des Suvretta House in St.<br />
Moritz tanzt, vollzieht sich seine »Hochzeit mit<br />
Gott«. Dem staunenden Publikum offenbart<br />
Nijinsky die Agonie des schaffenden Künstlers.<br />
Später erinnert sich seine Frau: »Er wir belte durch<br />
den Raum, riss uns mit in den Krieg, in die Ver -<br />
nichtung, stellte sich Leid und Schrecken, kämpfte<br />
mit seinen stählernen Mus keln, seiner Ge -<br />
schmeidigkeit, blitzartigen Schnel lig keit und seinem<br />
ätherischen Sein gegen das unvermeidliche<br />
Ende. Es war der Tanz um sein Leben, gegen den<br />
Tod.« Davon ausgehend blendet John Neumeier<br />
einzelne Stationen seines künstlerischen Erfolgs<br />
ein, Nijinsky als Goldener Sklave in »Sche he ra -<br />
zade« ebenso wie als Geist der Rose oder Harle -<br />
quin aus »Carnaval«, und verdichtet sie zu Innen -<br />
bildern einer zunehmend irritierten Exis tenz.<br />
Nijinskys Wahn sinn führt ihn tiefer in sein inneres<br />
Wesen. Erin nerungen an Kindheit, Fami lie<br />
und Schule vermischen sich mit alptraumhaften<br />
Sequenzen aus dem Ersten Welt krieg, der die<br />
äußeren Bedingun gen für eine Zeit auferlegte, die<br />
außer Rand und Band geraten war.<br />
21., 22., 25. Januar, 19.30 Uhr<br />
8 | <strong>Journal</strong> 4<br />
n Ein Ballett wie ein Donnerschlag. Ein Bal lett,<br />
das bannt wie das Auge der Schlange. Es wirft den<br />
bösen Blick auf die Liebe, darin Pasolini nä her<br />
als Tennessee Williams. Ein Ballett des sensiblen,<br />
hochkultivierten John Neumeier, das sich vor sätz -<br />
lich und bis zum bitteren Ende in Schrecken sielt.<br />
Die Welt (1983)<br />
Diese Premiere wurde zu einem Triumph für<br />
John Neumeier und sein Ensemble. Neumeiers<br />
»Endstation Sehnsucht« schöpft die größte Überzeugungskraft<br />
aus der Schlüssigkeit, mit der die<br />
musikalisch-tänzerischen und die szenischen<br />
Kom ponenten ineinander aufgehen. Und sein<br />
Tanztheater gewinnt Stärke gerade dort, wo es<br />
sich von den unvermeidlichen Erinnerungen an<br />
Vorbilder entfernt und unabhängig macht von<br />
Tennessee Williams’ Psycho-Drama selbst und<br />
von Elia Kazans berühmter Verfilmung mit<br />
Marlon Brando.<br />
Die Welt (1987)<br />
Wie mitreißend die komplexe Handlung<br />
auch rein tänzerisch zum Ausdruck gebracht<br />
werden kann, bewies 1983 Ballett-Guru John<br />
Neumeier, dessen Inszenierung bis 1989 in der<br />
<strong>Staatsoper</strong> aufgeführt wurde. Nun feierte die<br />
legendäre Choreografie eine sensationelle Wieder -<br />
auf nah me in neuer Besetzung. Fazit: Überwältigend,<br />
mitreißend, unbedingt sehenswert.<br />
Hamburger Morgenpost (2009)<br />
20. Januar, 19.30 Uhr
Tod in Venedig<br />
n In seinem 2003 entstandenen Ballett findet<br />
John Neumeier zu einer Beschreibung der absoluten<br />
Liebe: »Tadzio ist der Auslöser dafür, dass<br />
Aschenbach mit seiner anderen Seite konfrontiert<br />
wird. Seine Würde war ihm alles, seine<br />
Arbeit brachte ihm sogar den Adelstitel. Bei mir<br />
im Ballett ist von Aschenbach ein Meister choreo -<br />
graf. Zunächst kämpft er gegen seine Emotionen<br />
an und findet für seine Faszination eine rein<br />
künstlerische Berechtigung, doch er muss sich<br />
hingeben. Und diese vollkommene Hingabe<br />
bedeutet seinen ›Tod in Venedig‹.« Aschenbachs<br />
dionysische Entgrenzung führt zu einer fließenden<br />
Auflösung, die sich um so wirkungsvoller<br />
abhebt, je tiefer sie in die Kanäle und Plätze<br />
Venedigs vordringt. Thomas Mann schildert in<br />
seiner beziehungsreichen Novelle den Prozess<br />
einer Zersetzung, die gleichzeitig eine Öffnung<br />
hin zum Leben darstellt – ein Leben, das gekenn-<br />
badekow<br />
zeichnet ist durch »Wunder der wiedergeborenen<br />
Unbefangenheit«, was nichts anderes heißt als ein<br />
Zulassen von außergewöhnlichen Begegnungen<br />
holger<br />
im wunderlichen Reigen des Daseins.<br />
19., 23. März, 19.30 Uhr fotos:<br />
Hommage aux Ballets Russes<br />
n Am 19. Mai 1909 traten die Ballets Russes in<br />
Paris erstmals in der westlichen Welt auf. Die<br />
gefeierte Compagnie um Serge Diaghilew setzte<br />
in Ästhetik und Ausführung neue Maßstäbe und<br />
verfolgte den Anspruch einer Zusammenführung<br />
der Künste. Noch heute prägt ihr Aufbruch in die<br />
Moderne unser Verständnis von Überlieferung<br />
und Geschichte. Die »Hommage aux Ballets<br />
Russes« präsentiert mit »Der verlorene Sohn«<br />
und »Le Sacre du Printemps« Schlüsselwerke aus<br />
dem Repertoire der Truppe. Sie geben Einblick<br />
in das Vermächtnis dieser umjubelten Com -<br />
pagnie, deren Geist und Vielseitigkeit den Blick<br />
auf eine Erfolgsgeschichte richtet, ohne die unser<br />
heutiges Ballett nicht denkbar wäre. Das dritte<br />
Werk des Abends zeichnet einen Ausschnitt aus<br />
dem Leben von Vaslaw Nijinsky nach. 2009 schuf<br />
John Neumeier ein Ballett, das von einer krisenhaften<br />
Zuspitzung im Dasein dieses Ausnahme -<br />
tänzers erzählt. Zehn Jahre nach seinem erfolgreichen<br />
Debüt in Paris wird Nijinsky in ein Sana -<br />
torium in Kreuzlingen gebracht, wo er unter der<br />
Obhut des Psychiaters Dr. Binswanger steht. Übereinstimmend<br />
empfehlen Spezialisten seiner verzweifelten<br />
Frau: »Lassen Sie ihn seine Träume<br />
träumen« – ein Satz, der für John Neumeier zum<br />
Leitfaden seines Ballettes wurde. Neumeiers<br />
Choreografie auf die Musik des russischen Kom -<br />
ponisten Nikolai N. Tscherepnin ist durchpulst<br />
von Erinnerungen, Andeutungen und Assozia -<br />
tionen an Nijinskys früheres Leben und gedenkt<br />
der großen russischen Tanztradition, die Küns t -<br />
ler wie Michail Fokine und Tamara Karsawina<br />
hervorgebracht hat.<br />
25., 29., 30., 31. März, 19.00 Uhr<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 9
BALLETT NEWS<br />
KOOPERATIONEN<br />
Leidenschaft verbindet – auf vielerlei Weise<br />
n Fußball und Ballett – passt das denn zusammen?<br />
Das mag sich manch einer gefragt haben,<br />
als bekannt wurde, dass das HAMBURG BAL-<br />
LETT und der HSV kooperieren. Doch so unterschiedlich,<br />
wie man auf den ersten Blick glauben<br />
mag, sind die beiden Institutionen nicht. Leiden -<br />
schaft für die Bewegung und Emotionen, das sind<br />
Dinge, die Ballett und Fußball einen. Die Liste<br />
lässt sich verlängern: Nachwuchssorgen, die Be -<br />
deutung von Visionen für die Mannschaft bzw.<br />
die Compagnie, Disziplin, Konkurrenzdenken,<br />
Einsamkeit. Wie Neumeier im Gespräch mit<br />
HSV-Kommunikationsvorstand Katja Kraus sag -<br />
te, arbeiten »sowohl Fußballspieler als auch Bal -<br />
letttänzer ohne Netz und doppelten Boden. Was<br />
sie bei einem Spiel oder einer Vorstellung zeigen,<br />
ist im Detail nie mehr wiederholbar.« Vielleicht<br />
ist das ein Grund dafür, dass das gemeinsame<br />
Doppelticket für das HSV-Spiel gegen Bayer Lever -<br />
Werkstatt der Kreativität II<br />
Ballettschule im Ernst Deutsch Theater<br />
n Zunächst war es ein Experiment: Isabella<br />
Vértes-Schütter, Intendantin des Ernst Deutsch<br />
Theaters, lud John Neumeier ein, mit den Thea -<br />
terklassen der Ballettschule eine Woche lang ihr<br />
Theater zu bespielen. Der Intendant des HAM-<br />
BURG BALLETT nahm die Einladung an. An<br />
sechs Abenden im März 2010 präsentierten Schü -<br />
lerinnen und Schüler der Ausbildungsklassen VII<br />
und VIII ihre eigenen Choreografien auf der<br />
Bühne an der Mundsburg. Die kurzen Ballette,<br />
die vorwiegend als Abschlussarbeiten für das<br />
Fach Tanzkomposition entstanden waren, bildeten<br />
zwei abwechslungsreiche Programme, die<br />
jeweils dreimal präsentiert wurden. Ergänzt wurden<br />
die Abende durch Gemeinschafts choreo gra -<br />
fien unter der Leitung der Ballettpädagogen.<br />
Publikum und Presse waren begeistert von der<br />
Kreativität und Professionalität der jungen Künst -<br />
ler. »Es war durchweg eine Freude, ihnen zuzuschauen,«<br />
urteilte »Die Welt«.<br />
In diesem Jahr geht die Werkstatt in die zweite<br />
Runde: Vom 28. Februar bis zum 5. März gas -<br />
tiert die Ballettschule des HAMBURG BALLETT<br />
zum zweiten Mal im Ernst Deutsch Thea ter.<br />
Einige bekannte Gesichter werden dabei sein –<br />
doch auch ein komplett neuer Jahrgang präsentiert<br />
sich! Alle jungen Choreografen warten mit<br />
neuen Stücken auf, die sie im Tanzkompositions -<br />
unter richt mit ihren Mitschülern kreieren und<br />
erst mals auf der großen Bühne präsentieren. AR<br />
28. Februar bis 5. März 2011, 19.30 Uhr<br />
Karten für 25 Euro (15 Euro ermäßigt) sind erhältlich<br />
telefonisch unter 040 – 22 70 14 20, per eMail<br />
tickets@ernst-deutsch-theater.de und online unter<br />
www.ernst-deutsch-theater.de.<br />
10 | <strong>Journal</strong> 4<br />
kusen und eine Vorstellung von »Chopin Dances«<br />
so gut angenommen wurde – von Fans und<br />
Freun den, aber auch in der Hamburger Kultur -<br />
szene. Die Zusammenarbeit zeigt, dass viele Wege<br />
ins Ballett führen, wenn man Grenzen überschreitet.<br />
Deshalb setzen wir unsere Kooperationen<br />
fort: Ge meinsam mit dem Thalia Theater werden<br />
wir im Frühjahr einen Austausch zwischen den<br />
Thalia Pfadfindern, jungen Erwachsenen mit<br />
Migrationshintergrund, und unseren Ballett -<br />
schü lern etablieren. Das Thalia Theater arbeitet<br />
seit Antritt des Intendanten Joachim Lux kontinuierlich<br />
und intensiv an der interkulturellen<br />
Öff nung des Hauses. Eine neue Programmreihe<br />
namens Thalia Migration öffnet die Türen des<br />
traditionsreichen Hauses am Alstertor das ganze<br />
Jahr über: Vermittlung, Förderung und Forde -<br />
rung stehen in ihrem Zentrum. Ein einzigartiges<br />
Pilotprojekt sind dabei die Thalia Pfadfinder:<br />
junge Migranten, die sich mit Theater, Hamburg,<br />
Integration und Migration befassen und wäh -<br />
rend der Lessingtage einen Blog über ihre Aus -<br />
einan der setzung mit dem Theater schreiben werden.<br />
Nach Abschluss dieses Förderprogramms<br />
werden sie einen Tag im Ballettzentrum Ham -<br />
burg verbringen. Denn es gibt wohl keine andere<br />
Institution in der Hansestadt, die ähnlich<br />
inter national ist, wie das Ensemble und die Schu -<br />
le des HAMBURG BALLETT. Aus sechsundzwanzig<br />
Natio nen kommen allein die Ballett -<br />
schü ler. Abenteuer lust und Auf bruch zeichnen sie<br />
aus; sie haben ihre Heimat verlassen, um in Ham -<br />
burg tanzen zu lernen. Wir freuen uns, den Thalia<br />
Pfadfindern unsere Tanz- und Theater arbeit im<br />
Rahmen dieser Koopera tion zu präsentieren.<br />
ANNA SCHWAN<br />
foto: Oliver Fantitsch
›Meine CD für die einsame Insel‹<br />
Joëlle Boulogne<br />
Erste Solistin beim HAMBURG BALLETT<br />
Musik ist zentraler Bestandteil meiner Arbeit. Einige<br />
Stücke, die mir heute viel bedeuten, habe ich durch<br />
den Tanz lieben gelernt, wie Schostakowitschs Elfte<br />
und Fünfzehnte Sinfonie (»Nijinsky« und »Die Möwe«).<br />
Ich habe eine besondere Affinität zu Adagios. Ob<br />
Schosta kowitsch oder Mahler, von dem ich vor allem<br />
die Fünfte und die Zehnte liebe – die Adagios berüh -<br />
ren mich ganz besonders. Andere Stücke lernte ich<br />
durch Zufall kennen: Rach ma ninows »Rhapsodie auf<br />
ein Thema von Paga nini« zum Beispiel hörte ich erstmals<br />
als Teenager, als Musik in irgendeinem Film. Sie<br />
hat mich so fasziniert, dass ich herausfand, was genau<br />
es war – und seitdem gehört sie quasi zu meinem Le ben.<br />
Ich höre Musik sehr unterschiedlich: Bei Proben und<br />
auf der Bühne ganz intensiv, aber zu Hause leistet mir<br />
meine Lieb lings musik Gesellschaft bei allem, was ich<br />
tue. Das funktioniert aber nur, so lange es keine Musik<br />
ist, zu der ich getanzt habe. Ich liebe das Werk von<br />
Chopin. Aber höre ich beispielsweise mein geliebtes<br />
Concerto Nr. 2 pour piano et orchestre f-moll aus John<br />
Neumeiers »Kameliendame«, dann überwältigen mich<br />
die Choreo grafie und die Emotionen der Marguerite.<br />
Dann muss ich mit allen anderen Dingen aufhören und<br />
tanze innerlich.<br />
Gelegentlich faszinieren mich spezielle Aufnahmen.<br />
Von Bachs »Concerto für 2 Violinen« mag ich die<br />
Aufnahme mit Anne-Sophie Mutter, Salvatore Accardo<br />
und dem English Chamber Orchestra besonders. Oder<br />
aber Mozarts »Requiem« in der Interpretation von<br />
Nikolaus Harnoncourt (1981). Ebenfalls einmalig: Die<br />
Klezmermusik von Giora Feidman. Seine »Singing<br />
Clarinet« ist fast menschlich. Sie ist ironisch, traurig,<br />
hoffnungsvoll…<br />
Manchmal liebe ich einfach eine bestimmte Stimme:<br />
Bei Joan Sutherland ist es mir beispielsweise unwichtig,<br />
was sie singt – die Art ihrer Interpretation berührt<br />
mich besonders. Auch die Stimmung, die Billie Holiday<br />
durch all ihre Songs transportiert, ist einmalig.<br />
Als Französin liebe ich außerdem das Chanson, das mir<br />
immer ein Gefühl von Heimat gibt. Neben Serge<br />
Gainsbourg, Yves Montand und Jacques Brel gehört<br />
Patrick Bruel zu meinen Favoriten. Er hat 2002 ein<br />
Doppelalbum mit dem Titel »Entre Deux« herausgebracht,<br />
auf dem er Chansons aus der Zeit zwischen<br />
den Weltkriegen neu orchestriert und interpretiert. Das<br />
ist ein wunderbares Projekt, weil es mehrere<br />
Generationen verbindet. Ich habe ihn live beim Jazz-<br />
Festival in Juan-les-Pines erlebt. Im Publikum mischten<br />
sich die ergrauten Köpfe mit ihren Kindern und Enkeln.<br />
Und alle sangen mit!<br />
Gesang ist für mich über das Hören hinaus wichtig.<br />
Mein eigentliches Ausdrucksmittel ist der Tanz, der<br />
bekanntlich eine stumme Kunst ist. Aber manchmal,<br />
wenn niemand zuhört, möchte ich meine Gefühle einfach<br />
heraus singen, am liebsten zu kompetenter<br />
Begleitung auf CD. Ganz besonders gern mache ich<br />
das bei Bernsteins »West Side Story«… und, ja: Auch<br />
bei »I feel pretty« – selbst früh morgens, wenn ich<br />
mich kaum im Spiegel wiedererkenne.<br />
DER<br />
RING<br />
DES<br />
NIBELUNGEN<br />
Die Widmung Wagners an König Ludwig //.<br />
Vollendet das ewige Werk!<br />
Wie im Traum ich es trug,<br />
wie mein Wille es wies,<br />
was bange Jahre barg des reifenden Mannes Brust,<br />
aus winternächtigen Wehen<br />
der Lieb' und des Lenzes Gewalten<br />
trieben dem Tag es zu:<br />
Da steh' es stolz zur Schau,<br />
als kühner Königsbau prang' es prächtig der Welt!<br />
Die Widmung an unsere Gäste<br />
Feinste kulinarische Arrangements<br />
anlässlich des Rings des Nibelungen!<br />
Das Rheingold<br />
Die Walküre<br />
Siegfried<br />
Götterdämmerung<br />
im März und April 2011<br />
servieren wir in der Stifter Lounge<br />
In der Einlassphase<br />
Kleine raffinierte Vorspeisenkreationen<br />
und alte Deutsche Rezeptideen als Fingerfood<br />
In der ersten Pause<br />
(nicht bei „Das Rheingold“)<br />
Drei verschiedene Menüs zur Auswahl<br />
mit dem Besten aus dem „Land Wagners”<br />
in einer kreativen Symbiose mit saisonalen Düften<br />
und den Geheimnissen der Küchen dieser Welt<br />
In der zweiten Pause<br />
(nicht bei „Das Rheingold“)<br />
Neue Dessert – Inspirationen unseres Mâitre<br />
und feinste Gâteau au chocolat Pralinees<br />
aus unserer Hauspatisserie<br />
Inklusive aller Getränke (außer Champagner)<br />
und der Kaffeespezialitäten<br />
48.50 €/Person<br />
19.50 €/Kinder bis 14 Jahren<br />
(Das Rheingold 19,50 €/ Person)<br />
Menüfolgen & Reservierungen<br />
Godi l'arte<br />
c/o <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong><br />
Kleine Theaterstraße 25<br />
20354 Hamburg<br />
Tel 040/ 35019658<br />
www.godionline.com
OPER REPERTOIRE<br />
›EUGEN ONEGIN‹ ›LE NOZZE DI FIGARO‹ ›CARMEN‹<br />
Peter I. Tschaikowsky<br />
Eugen Onegin<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Karen Kamensek INSZE NIE -<br />
RUNG Adolf Dresen BÜHNENBILD Karl-Ernst Herrmann<br />
KOSTÜME Margit Bárdy CHOR Christian Günther<br />
CHOREOGRAFIE Rolf Warter SPIELLEITUNG Petra Müller<br />
Larina Katja Pieweck · Tatjana Tamar Iveri · Olga<br />
Cristina Damian · Filipjewna Susanne Sommer ·<br />
Eugen Onegin Lauri Vasar · Wladimir Lenski Dovlet<br />
Nurgeldiyev · Fürst Gremin Alexander Tsymbalyuk ·<br />
Ein Hauptmann Dong-Hwan Lee · Saretzki Levente<br />
Páll · Triquet Jürgen Sacher · Vorsänger Eun-Seok<br />
Jang/Yue Zhu<br />
Wiederaufnahme<br />
17. Februar 2011, 19.00 Uhr<br />
Aufführungen<br />
20. (18.00 Uhr), 23. Februar;<br />
2. März 2011 um 19.00 Uhr<br />
12 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Le Nozze di Figaro<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Joel<br />
INSZENIERUNG Johannes Schaaf BÜHNENBILD UND<br />
KOS TÜME Ezio Toffolutti CHOREOGRAFIE Rolf Warter<br />
CHOR Christian Günther SPIELLEITUNG Nicola Panzer<br />
Il Conte di Almaviva Lauri Vasar · La Contessa di<br />
Almaviva Meagan Miller · Susanna Ha Young Lee ·<br />
Figaro Wilhelm Schwinghammer · Cherubino Cristina<br />
Damian · Marcellina Katja Pieweck · Bartolo Steven<br />
Humes · Don Basilio Jürgen Sacher · Don Curzio<br />
Frieder Stricker · Barbarina Mélissa Petit · Antonio<br />
Dieter Schweikart · Due Donne Christiane<br />
Donner/Annegret Gerschler · Corinna Meyer-<br />
Esche/Gisela Weintritt<br />
Gefördert durch die Daimler AG Niederlassung<br />
Hamburg<br />
Aufführungen<br />
26., 29. Januar 2011 um 19.00 Uhr<br />
Georges Bizet<br />
Carmen<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Karen Kamensek<br />
INSZENIERUNG nach Piero Faggioni BÜHNENBILD UND<br />
KOSTÜME nach Ezio Frigerio CHOR Florian Csizmadia<br />
SPIELLEITUNG Holger Liebig<br />
Don José Fabio Armiliato · Escamillo Aris Argiris ·<br />
Remendado Jun-Sang Han · Dancaïro Dong-Hwan<br />
Lee · Zuniga Levente Páll · Moralès Viktor Rud ·<br />
Carmen Nino Surguladze · Micaëla Mirjam Tola ·<br />
Frasquita Katharina Bergrath · Mercédès Juhee Min<br />
Aufführungen<br />
8., 11. Februar 2011 um 19.00 Uhr
Wiederaufnahme<br />
»Eugen Onegin«:<br />
Karen Kamensek (Diri gen -<br />
tin), Tamar Iveri (Tat jana),<br />
Dovlet Nurgeldiyev (Lenski)<br />
Das Vergangene lässt sich nicht ungeschehen machen<br />
Tschaikowskys Meisterwerk »Eugen Onegin« kehrt auf den Spielplan zurück<br />
»Ich suche ein intimes, aber starkes Drama, das auf Konflikten beruht, die ich selber erfahren oder gesehen habe, die mich im<br />
Innersten berühren können«, schrieb Peter Tschaikowsky an seinen Schüler Tanejew, als er gerade auf der Suche nach einem<br />
passenden Opernstoff war. Das Sujet, für das sich der Komponist entschied und das er nicht Oper, sondern »Lyrische Szenen«<br />
nannte, basiert auf Episoden des Vers romans »Eugen Onegin« von Alexander Puschkin, dem in Russland ein ähnlich hoher<br />
Stellenwert zukam wie Goethes »Faust« in der deutschen Literatur. »Onegin« ist ein typisches Werk russischer Literatur des<br />
19. Jahrhunderts mit schwermütigen und melancholischen Charakteren; es zeigt die Zer rissenheit der Menschen auf, analysiert<br />
ihre Zustände und Stimmungen: bald überschäumend euphorisch, bald dumpf fatalistisch, resignativ. Adolf Dresen,<br />
Regisseur der Hamburger Inszenierung, bezog sich bei seiner Interpretation des Stückes stark auf Puschkin. Weitab von schwelgerischer<br />
Romantik stellt er das innere Drama der Hauptfiguren als im Korsett gesellschaftlicher Konventionen gefangener<br />
Menschen dar, das zum Drama der verpassten Chancen wird.<br />
»Einen melancholischen und gefährlichen Exzentriker«<br />
hat Alexander Puschkin seinen Protagonisten genannt.<br />
Und Tschaikowsky äußerte: »Ich liebte Tatjana und war<br />
über Onegin, in dem ich einen kalten, herzlosen Gecken sah,<br />
empört.«<br />
Wir befragten Hamburgs neuen Onegin Lauri Vasar, was er<br />
zu Puschkins und Tschaikowskys Kommentaren meint – und wie<br />
er selbst über den berühmt-berüchtigten St. Peters burger Dandy<br />
denkt.<br />
»Puschkins Aussage finde ich passender als Tschaikowskys<br />
Auffassung. Mit der Gestalt des dandyhaften Einzelgängers<br />
Onegin wollte Puschkin die Dekadenz der damaligen russischen<br />
Gesellschaft porträtieren. Und wenn der Komponist sich<br />
so negativ über diese Figur geäußert hat, muss man sich eigentlich<br />
fragen, warum er die Oper so gestaltet hat, wie sie ist. Denn<br />
es gibt durchaus Stellen, die das Gegenteil von dem, was er in<br />
dem bewussten Zitat sagt, zum Vorschein bringen. Da zeigt<br />
Tschaikowskys Musik ganz klar, dass Onegin, wie die übrigen<br />
Figuren, ein um seine Gefühle kämpfender Mensch ist.<br />
Als Interpret kann ich keine Bühnenfigur gestalten, wenn<br />
ich selber keinen oder einen negativen Bezug zu ihr habe. Ich<br />
muss also für mich etwas in dem Charakter finden, das ich mag<br />
oder das es mir wenigstens erlaubt zu fragen, warum er so ge -<br />
worden ist. Onegin kommt mir vor wie ein verzogenes, zur<br />
Arroganz neigendes Einzelkind aus reichem Hause. So wird<br />
er ja auch in Puschkins Versroman ausführlich beschrieben.<br />
Und ich glaube, hier liegen die Ursachen seiner Einsamkeit und<br />
seiner emotionalen Verkümmerung. Tschaikowsky charakte-<br />
risiert ihn durch Themen, die etwas in die Länge gezogen sind,<br />
paradoxerweise aber doch recht einsilbig klingen.<br />
Die gesellschaftliche Enge der russischen Provinz ruft bei<br />
Onegin Überdruss hervor. Weil er anders ist, übt er eine er -<br />
staunliche Wirkung auf seine Umgebung aus, besonders auf<br />
die Frauen, worauf er großen Wert legt und was er genießt.<br />
Wenn Tatjana Onegin ihren Brief schreibt und ihm ihre Liebe<br />
gesteht, fühlt er sich allerdings total überfordert. Ich denke,<br />
dass er sie zu diesem Zeitpunkt schon mag, dass er aber zu einer<br />
tieferen Beziehung, wie sie es ersehnt, weder bereit noch in<br />
der Lage ist.<br />
Die Tragödie, kurze Zeit später, ereignet sich ja fast zufällig:<br />
ein Duell zwischen zwei Männern, die gestern noch<br />
Freunde waren. Onegins Flirt mit Lenskis Freundin Olga ist<br />
doch nur Spielerei, eine oberflächliche Provokation, die aus<br />
seiner Überheblichkeit resultieren mag. Lenski versteht One -<br />
gins »Humor« aber nicht und fordert ihn zum Duell. So gerät<br />
alles außer Kontrolle. In Tschaikowskys Oper ist es der dramatische<br />
Höhepunkt, geboren aus einem Streit, in dem es um<br />
den Begriff »Ehre« geht. Die Nähe, die kurz vor dem tödlichen<br />
Schuss in dem Duett zwischen Onegin und Lenski entsteht,<br />
kommt zu spät.<br />
Als er dann Jahre später aus dem Ausland zurückkehrt, hat<br />
er sich entscheidend verändert. Es gibt eine Schlüsselszene, die<br />
viel über Onegins Charakter aussagt. Er befindet sich alleine<br />
in einem Raum des Hauses Gremin, und man erfährt in seinem<br />
Monolog, wie unzufrieden er mit sich ist: »Ich habe in<br />
meinem Leben nichts erreicht, ich habe keine Frau, keine<br />
Familie, die Weltenbummelei bringt auch nichts mehr«.<br />
Genau an dieser Stelle merke ich bereits, wie verzweifelt<br />
er ist. Wenn er wenig später Tatjana als Fürstin Gremin auf dem<br />
Ball wiedersieht, fragt er sich zum ersten Mal in seinem Leben:<br />
»Mein Gott, was ist in meiner Seele los?« Er ist vollkommen<br />
überwältigt von seiner plötzlichen Leidenschaft für diese Frau,<br />
die er einst zurückgewiesen hat. Es ist ja auch im wahren Leben<br />
gar nicht selten, dass solche Gefühle erst wahrgenommen werden,<br />
wenn es zu spät ist. Onegins Empfindungen in dieser<br />
Szene sind wirklich echt.<br />
Dann schreibt er Tatjana einen Brief, um ihr seine Liebe<br />
zu bekennen. Und obwohl sie Onegin noch immer liebt, weist<br />
sie ihn ab – die Konvention fordert es von ihr als verheiratete<br />
Frau. In der Schlussszene bricht Onegin zusammen, weil ihm<br />
plötzlich klar geworden ist: Es ist zu spät, und ich habe alles<br />
kaputt gemacht. Seine große Verzweiflung macht wirklich<br />
betroffen. Und auch in Tschaikowskys Musik verliert er den<br />
Ton arroganter Distanz, wenn er vergeblich um Tatjanas Liebe<br />
ringt.<br />
Aber das Vergangene lässt sich nicht ungeschehen machen.<br />
Die Chance, seinem Leben einen Sinn zu geben, hat er vertan.«<br />
aufgezeichnet von Annedore Cordes<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 13
OPER REPERTOIRE<br />
›TRILOGIE DER FRAUEN‹ ›MADAMA BUTTERFLY‹ ›LA TRAVIATA‹<br />
Arnold Schönberg<br />
Erwartung (Trilogie der Frauen)<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG<br />
Matthew Jocelyn BÜHNENBILD UND KOSTÜME Alain<br />
Lagarde LICHT Roberto Venturi SPIEL LEITUNG Heiko<br />
Hentschel<br />
Die Frau Deborah Polaski<br />
Aufführungen<br />
10., 15. Februar 2011 um 19.00 Uhr<br />
13. Februar um 18.00 Uhr<br />
14 | <strong>Journal</strong> 4<br />
»Die Musik von Rihm hat mich sofort begeistert«<br />
Hellen Kwon erhielt den Rolf-Mares-Preis 2010 für »Das Gehege«<br />
Für Ihre Darstellung der Frau in Wolfgang<br />
Rihms »Das Gehege« erhielten Sie im November<br />
2010 den Rolf-Mares-Preis. Nun haben Sie Rolf<br />
Mares aus seinen Zeiten als Operndirektor der<br />
<strong>Staatsoper</strong> noch persönlich gekannt. Welche Er -<br />
innerung verbinden Sie mit seiner Person?<br />
Eine sehr gute, denn er hat mich gefördert<br />
und hatte immer ein offenes Ohr für uns Sänger.<br />
Er war mir ein wohlwollender, aber auch kritischer<br />
Beobachter. Auch als er längst Leiter der Ko -<br />
mödie am Winterhuder Fährhaus war, ha ben wir<br />
uns hin und wieder zum Kaffeetrinken verabredet.<br />
Man hat in jeder Sekunde ge spürt, wie sehr<br />
Rolf Mares das Theater liebte. Obwohl er auf der<br />
Seite der Finanzen arbeitete, hat er immer versucht,<br />
die künstlerischen Arbeits bedingungen zu<br />
verstehen und zu verbessern.<br />
Die Handlung des symbolistisch überfrachteten<br />
»Gehege« ist nicht ohne Weiteres zugänglich.<br />
Wie haben Sie sich in diese Welt eingefügt?<br />
Worum geht es?<br />
Bei der Geschichte handelt es sich um einen<br />
Ausschnitt aus Botho Strauß’ Drama »Schluss -<br />
chor«, das er 1991, kurz nach dem Mauerfall, verfasst<br />
hat. Eine Frau, die sich zur Tochter eines NS<br />
Widerstandskämpfers stilisiert, sucht die Ausei -<br />
n andersetzung mit einem stummen Tier. Es handelt<br />
sich um einen Adler, der gleichzeitig als Sym -<br />
bol für den deutschen Staat zu deuten ist. Die<br />
Oscar Strasnoy<br />
Le Bal (Trilogie der Frauen)<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG<br />
Matthew Jocelyn BÜHNENBILD UND KOSTÜME Alain<br />
Lagarde LICHT Roberto Venturi SPIEL LEITUNG Heiko<br />
Hentschel<br />
Antoinette Katerina Tretyakova · Rosine Gabriele<br />
Rossmanith · Alfred Peter Galliard · Miss Betty Ann-<br />
Beth Solvang · Mademoiselle Isabelle Miriam Clark<br />
Georges Moritz Gogg<br />
Aufführungen<br />
10., 15. Februar 2011 um 19.00 Uhr<br />
13. Februar um 18.00 Uhr<br />
Frau versucht vergeblich, ihn aus seinem Gehege<br />
zu locken und Nähe herzustellen. In Matthew<br />
Jocelyns Inszenierung ist der Adler nur noch ein<br />
riesiges Skelett, die Skulptur eines menschlich<br />
verwahrlosten Künstlers. Am Ende ist die Frau<br />
allein. Ihre Hoffnungen auf einen Diskurs blieben<br />
unerfüllt.<br />
Als Sie mit der Rolle betraut wurden, war<br />
Ihnen ja bekannt, dass diese Partie bei der Mün -<br />
che ner Uraufführung von einer Hoch dra ma ti -<br />
schen, nämlich von Gabriele Schnaut, gesungen<br />
wurde. Wie war Ihre erste Reaktion?<br />
Als Simone Young mir die Rolle anbot, muss<br />
ich sie angeschaut haben, als käme sie von einem<br />
anderen Stern. Dann erfuhr ich, dass Wolfgang<br />
Rihm sie ursprünglich für die Mezzosopranistin<br />
Hanna Schwarz geschrieben hatte. Ihr wiederum<br />
lag die Partie zu hoch. Deshalb kam es zu der<br />
zweiten Fassung für einen Sopran, und ich konnte<br />
gemeinsam mit Simone Young aus beiden Ver -<br />
sionen eine für mich geeignete entwickeln.<br />
Die Musik von Rihm hat mich so fort begeis -<br />
tert, und es gelang mir in relativ kurzer Zeit, die<br />
Rolle der »Frau« zu lernen. Zu diesem Zeitpunkt<br />
hatte ich die Salome von Richard Strauss schon<br />
studiert, was mir sehr zugute kam. Rihm hat<br />
schließlich das »Gehege« als Kontra punkt zu<br />
»Salome« geschrieben, Tessitura und die Führung<br />
der melodischen Linien sind durchaus vergleich-<br />
Wolfgang Rihm<br />
Das Gehege (Trilogie der Frauen)<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG<br />
Matthew Jocelyn BÜHNENBILD UND KOSTÜME Alain<br />
Lagarde LICHT Roberto Venturi SPIEL LEITUNG Heiko<br />
Hentschel<br />
Die Frau Hellen Kwon · Der Adler Marco Stickel<br />
Aufführungen<br />
10., 15. Februar 2011 um 19.00 Uhr<br />
13. Februar um 18.00 Uhr
ar. Schließlich stand nur noch der Kostüm bild -<br />
ner vor der Her aus forderung, wie er dem Publi -<br />
kum eine Korea nerin als Erbin eines deutschen<br />
Ge schichts traumas glaubhaft präsentieren könnte<br />
…<br />
Haben Sie keine Berührungsängste mit zeitgenössischen<br />
Opernrollen?<br />
Ich habe generell keine Berührungsängste,<br />
solange die Partien noch sangbar sind. Anfang<br />
dieser Saison habe ich ja auch die Betty in Brett<br />
Deans deutscher Erstaufführung »Bliss« gesungen,<br />
und in der kommenden Saison wird eine<br />
weitere interessante Partie in einer zeitgenössischen<br />
Oper hinzu kommen.<br />
Ihre gesanglichen Leistungen wurden einhellig<br />
mit großem Lob bedacht, Sie sind eingeladen,<br />
die Partie der Frau im »Gehege« am Ams -<br />
ter damer Concertgebouw zu singen. Vor einigen<br />
Jahren wa ren Sie eine der gefragtesten Königin -<br />
nen der Nacht, inzwischen haben Sie sich das<br />
jugendlich dramatische Fach mit Partien wie Ma -<br />
dama Butter fly, Fiordiligi oder Senta erobert.<br />
Wie halten Sie Ihre Stimme so gut in Schuss?<br />
Man muss immer hart an sich arbeiten und<br />
sich mit seiner Entwicklung viel Zeit lassen, was<br />
heutzutage fast unmöglich ist. Ich überlege sehr<br />
Giacomo Puccini<br />
Madama Butterfly<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Joel INSZE NIE RUNG<br />
Ulrich Wenk BÜHNENBILD nach Alfred Siercke<br />
KOSTÜME Hans-Günter Willerscheidt CHOR Christian<br />
Günther SPIELLEITUNG Holger Liebig<br />
Cio-Cio San Latonia Moore · Suzuki Renate Spingler<br />
Kate Pinkerton Mélissa Petit · B. F. Pinkerton<br />
Nikolai Schukoff · Sharpless Viktor Rud · Goro Uwe<br />
Eikötter · Il Principe Yamadori Moritz Gogg · Lo Zio<br />
Bonzo Jongmin Park · Yakusidè Eon-Seok Jang/Peter<br />
Veit · Il Com missario Imperiale Dong-Hwan Lee ·<br />
L’Ufficiale del Registro Irenäus Suchowski<br />
Aufführungen<br />
10., 16. März 2011 um 19.30 Uhr<br />
genau, ob eine Partie zu mir passt und ob ich mich<br />
daran erfreuen kann. Und ich weiß, wo meine<br />
gesanglichen Stärken liegen. Früher habe ich oft<br />
mehr oder weniger »unter meinem Fach gesungen«,<br />
was mir bestimmt nicht geschadet hat. Ich<br />
höre mir ausschließlich historische, tontechnisch<br />
»unverfälschte« Aufnahmen an und orientiere<br />
mich an Sängern und Sängerin nen, deren Stim -<br />
men mit annähernd 70 Jahren noch frisch klangen,<br />
wie beispielsweise an Maria Müller, Frieda<br />
Hempel oder Franz Völker. Ich trete heute zwar<br />
nicht mehr als Königin der Nacht auf, übe aber<br />
regelmäßig die Koloraturen dieser Par tie, um mir<br />
die Beweg lichkeit meiner Stimme zu erhalten.<br />
Interview Annedore Cordes<br />
In Oscar Strasnoys komödiantischer Kurzoper<br />
»Le Bal« sind zwei der Hauptrollen neu besetzt:<br />
Die Antoinette wird von Katerina Tretyakova<br />
gesungen, die Partie der Rosine übernimmt<br />
Gabriele Rossmanith.<br />
Giuseppe Verdi<br />
La Traviata<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Luciano Di Martino INSZE-<br />
NIERUNG Folke Abenius BÜHNENBILD Toni Businger<br />
KOSTÜME Hans-Günter Willerscheidt CHOR Florian<br />
Csizmadia SPIEL LEITUNG Petra Ingeborg Beyerlein<br />
Violetta Valéry Ha Young Lee/Aleksandra Kurzak<br />
(26.2.) · Flora Bervoix Juhee Min · Annina Katja<br />
Pieweck · Alfredo Germont Pavel Cernoch/Ismael<br />
Jordi (26.2.) · Giorgio Ger mont Andrzej Dobber/<br />
Artur Rucinski (26.2.) · Gastone Chris Lysack · Il Ba -<br />
ro ne Douphol Jan Buch wald/Moritz Gogg · Il Mar -<br />
quese d’Obi gny Levente Páll · Il Dot tore Gren vil<br />
Wil helm Schwing hammer · Giuseppe Paulo Paolillo ·<br />
Un Domestico di Flora Steven Dorn Gifford/Ma riusz<br />
Koler · Un Com mis sionario Peter Veit/Gabor Nagy<br />
Aufführungen<br />
4., 26. Februar 2011 um 19.00 Uhr<br />
Debüts von internationalen Gästen in den nächs -<br />
ten Monaten: Aleksandra Kurzak (Violetta Valéry),<br />
Pavel Cernoch (Alfredo), Artur Rucinski (Giorgio<br />
Germont), Ismael Jordi (Il Duca di Mantova), Norma<br />
Fantini (Aida), Marina Prudenskaya (Amneris),<br />
Franz Grundheber (Amonasro), Nino Surguladze<br />
(Car men), Nikolai Schukoff (Pinkerton), Meagan<br />
Miller (Contessa di Almaviva), Amarilli Nizza (Lady<br />
Macbeth), Lucio Gallo (Macbeth)<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 15
OPER REPERTOIRE<br />
›RIGOLETTO‹ ›AIDA‹ ›LA BOHÈME‹ ›MACBETH‹<br />
Es war für mich eine traumhafte Zeit<br />
Auf dem besten Wege, sich einen Platz im Sängerolymp zu sichern: George Petean singt Marcello in »La Bohème«<br />
Würden Sie sich als Bohemien bezeichnen,<br />
Herr Petean?<br />
Ja, leider bin ich in gewisser Weise ein Bo he -<br />
mien. Das hat mit meiner Kindheit zu tun und<br />
auch mit meinem jetzigen Beruf. Als ich noch zur<br />
Schule ging, sind meine Mutter und mein Vater<br />
gestorben. Ich bin praktisch alleine aufgewachsen.<br />
Mein älterer Bruder Alexandru Agache, der<br />
auch Sänger ist, hat mir immer sehr geholfen und<br />
mich versorgt, wenn es nötig war. Trotzdem<br />
muss te ich mich jeden Tag selbst organisieren. Ich<br />
habe auch schon früh meinen Schulabschluss<br />
gemacht. Da war ich 16 Jahre alt und hatte mich<br />
bereits an einen sehr unorthodoxen Lebensstil<br />
gewöhnt. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert,<br />
und das hat mit meinem Leben als Opern -<br />
sänger zu tun, denn dieser Beruf ist mit viel Stress<br />
verbunden. Man steht immer unter Druck: Singt<br />
man nicht gut, wird man kein zweites Mal eingeladen.<br />
Wer diese Situation nicht versteht, kann<br />
auch den ganzen Stress dahinter kaum begreifen.<br />
Um zu entspannen, muss ich in meiner freien Zeit<br />
ganz und gar abschalten können und nehme am<br />
»normalen« Alltagsleben wenig teil. Ich bin ein<br />
Nachtmensch, spiele leidenschaftlich gerne Bil -<br />
lard, manchmal bis drei Uhr in der Früh, und<br />
gehe meist erst kurz vor Morgengrauen ins Bett.<br />
Giuseppe Verdi<br />
Rigoletto<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Soddy INSZENIE-<br />
RUNG Andreas Homoki BÜHNENBILD UND KOSTÜME<br />
Wolfgang Gussmann LICHT Manfred Voss CHOR<br />
Christian Günther SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />
Il Duca di Mantova Ismael Jordi · Rigoletto Lucio<br />
Gallo · Gilda Katerina Tretyakova · Il Conte Monte -<br />
rone Jan Buchwald · Il Conte di Cepra no Levente<br />
Páll · La Contessa di Ceprano Mélissa Petit · Marul lo<br />
Dong-Hwan Lee · Borsa Dovlet Nurgeldiyev ·<br />
Sparafucile Diogenes Randes · Maddalena Cristina<br />
Damian · Giovanna Juhee Min · Il Paggio della<br />
Duchessa Katharina Bergrath · Un Usciere di Corte<br />
Levente Páll<br />
Aufführungen<br />
5., 15. März 2011 um 19.30 Uhr<br />
16 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Das empfinde ich schon als etwas bohemienhaft.<br />
Billard, Basketball und Tischtennis sind allerdings<br />
die besten Methoden, um mich zu regenerieren<br />
und einmal an etwas anderes denken zu<br />
können als den Beruf.<br />
Was schätzen sie vor allem an Puccinis Opern?<br />
Die Musik natürlich, die eine ungeheure<br />
Emo tionalität freisetzt. Puccinis Werke haben<br />
eine besondere Kraft, dazu wunderschöne Melo -<br />
dien und Harmonien. Seine Opern erscheinen<br />
mir lebendiger und lebensnaher als die anderer<br />
Komponisten. Viele seiner Bühnenwerke werden<br />
ja dem Verismo zugeordnet, dessen Ziel es be -<br />
kanntermaßen war, elementare Gefühle unmittelbar<br />
auszudrücken und der Realität so unverfälscht<br />
wie möglich nahe zu kommen.<br />
Was zeichnet einen idealen Puccini-Sänger aus?<br />
Er braucht eine wunderschöne, starke und<br />
emotionale Stimme. Egal welche Musik man<br />
singt – die Schönheit der Stimme ist immer ausschlaggebend,<br />
das ist für mich das allerwichtigs -<br />
te. Es ist so, als ob man ein tolles Auto besitzt:<br />
Jeder schaut hin. Pavarotti besaß eine solche<br />
traumhafte Stimme: Jeder hörte hin, egal was er<br />
sang. Bei Puccini kommt nun noch hinzu, dass<br />
Giuseppe Verdi<br />
Aida<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Carlo Montanaro INSZENIE -<br />
RUNG Guy Joosten BÜHNENBILD Johannes Leiacker<br />
KOSTÜME Jorge Jara LICHT Davy Cunningham CHOR<br />
Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Heiko Hentschel<br />
Il Re Jongmin Park · Amneris Marina Prudenskaja/<br />
Laura Brioli (22.3.) · Aida Norma Fantini · Radamès<br />
Carl Tanner · Ramfis Diogenes Randes · Amonasro<br />
Franz Grundheber · Un Messaggero Paulo Paolillo ·<br />
Una Sacerdotessa Juhee Min<br />
Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
Aufführungen<br />
17., 20. (16.00 Uhr);<br />
22., 26. März 2011, um 19.00 Uhr<br />
man die Stimmungen und Gefühle ins Extrem<br />
führen muss. Der Tenor Rolando Villazón kann<br />
bei spiels weise alle geforderten Emotionen spielen<br />
und singen. Es gibt natürlich viele perfekte<br />
Sän ger, nicht zuletzt in der Vergangenheit: Maria<br />
Callas oder Renata Tebaldi gehören für mich auch<br />
dazu.<br />
Sie waren acht Jahre im Ensemble der Staats -<br />
oper und hatten die Möglichkeit, sich in einer<br />
gro ßen Bandbreite von Rollen zu präsentieren.<br />
Seit dieser Saison arbeiten Sie frei.Wo liegen die<br />
Vorteile?<br />
Ich kann besser über meine Zeit verfügen und<br />
Angebote von anderen Opernhäusern wahr neh -<br />
men. In nächster Zeit gastiere ich an der New<br />
Yorker Met als Valentin im »Faust«, an der Wiener<br />
<strong>Staatsoper</strong> in »Don Carlos«, in Barcelona und am<br />
Londoner Covent Garden in »La Bohème« und<br />
in Paris in »Lucia di Lammermoor«. So kann ich<br />
die Gelegenheit nutzen, mir auch in anderen<br />
Ländern einen Namen zu machen. Und selbstverständlich<br />
sind die Gastspiele finanziell lukrativ.<br />
Aber das sind auch schon alle Vorteile.<br />
Was sind denn die Nachteile?<br />
Ich kann nicht mehr so viel zu Hause sein.<br />
Giacomo Puccini<br />
La Bohème<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Soddy INSZENIE-<br />
RUNG Guy Joosten BÜHNENBILD Johannes Leiacker<br />
KOSTÜME Jorge Jara LICHT Davy Cunningham CHOREO -<br />
GRAFIE Andrew George CHOR Christian Günther<br />
SPIEL LEITUNG Petra Müller<br />
Rodolfo Massimiliano Pisapia · Schaunard Viktor<br />
Rud · Marcello George Petean · Colline Diogenes<br />
Randes · Benoît Frieder Stricker · Mimì Mirjam Tola ·<br />
Musetta Katerina Tretyakova · Par pi gnol Paulo<br />
Paolillo · Alcindoro Hee-Saup Yoon<br />
Aufführungen<br />
1., 3., 6. (16.30 Uhr) Februar 2011<br />
um 19.30 Uhr
Und Hamburg ist für mich mein Zuhause. Ich<br />
habe hier in den letzten acht Jahren während des<br />
Fest engagements eine großartige Zeit gehabt. Die<br />
Stadt und die Oper liegen mir sehr am Herzen.<br />
Vor allem habe ich hier viel gelernt: Das Engage -<br />
ment an der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> war das<br />
bisher Beste, was mir passiert ist. Ich habe wunderbar<br />
mit allen Kollegen zusammengearbeitet.<br />
Außerdem bin ich durch die kontinuierliche Ar -<br />
beit viel disziplinierter geworden. Es war für mich<br />
ein traumhaftes Festengagement. Jedes Jahr habe<br />
ich zwischen 20 und 30 Vorstellungen gesungen<br />
und Rollen bekommen, die für meine sängerische<br />
Entwicklung genau richtig waren. Und wenn<br />
man nicht allzu viel singt, tut das der Stimme nur<br />
gut. Immerhin singen die Kollegen an anderen<br />
Opernhäusern zwischen 80 und 100 Vor stel lun -<br />
gen pro Spielzeit. So fühlte ich mich immer von<br />
der Intendanz unterstützt und respektiert. Für all<br />
das kann ich mich nur bedanken.<br />
Erleben Sie das Singen noch als Lust oder<br />
wird es manchmal schon zur Last?<br />
Das ewige Reisen und Gastieren kann manchmal<br />
sehr anstrengend sein. Da ich so ungern fliege,<br />
fahre ich, wenn es eben geht, mit dem Auto<br />
zu meinen Auftritten. Auf diesen manchmal langen<br />
Reisen muss ich viele Koffer transportieren,<br />
außerdem meinen Beamer, meine Playstation 3,<br />
das Soundsystem und so weiter. Aber das ist nicht<br />
das Hauptproblem. Wenn man eine Wohnung<br />
Giuseppe Verdi<br />
Macbeth<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Markus R. Bosch INSZE NIE -<br />
RUNG Steven Pimlott BÜHNENBILD Tobias Hoheisel<br />
KOSTÜME Ingeborg Bernerth LICHT Manfred Voss SPE-<br />
ZIALEFFEKTE Paul Kieve BEWEGUNGSREGIE Sue Lefton<br />
CHOR Florian Csizmadia SPIEL LEITUNG Aldona Farrugia<br />
Macbeth Lucio Gallo · Banco Tigran Martirossian/<br />
Alexander Tsymbalyuk (8.,12.4.) · Lady Macbeth<br />
Amarilli Nizza · La Dama di Lady Macbeth Katharina<br />
Bergrath · Macduff Wookyung Kim · Malcolm Paulo<br />
Paolillo · Un Medico Dieter Schweikart · Un Servitore<br />
Dong-Hwan Lee · Un Sicario Jongmin Park · Tre<br />
Apparizioni Jongmin Park, Solisten der Hamburger<br />
Alsterspatzen<br />
Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
Aufführungen<br />
2., 5., 8., 12. April 2011 um 19.00 Uhr<br />
über das Internet gemietet hat, muss man vor Ort<br />
oft feststellen, dass sie platztechnisch viel schwieriger<br />
ist, als es vorher den Anschein hatte. Dann<br />
muss man wochenlang auf beengtem Raum hausen.<br />
Und diese Wohnungen liegen manchmal<br />
nicht in bester Lage, auch das merkt man leider<br />
oft erst, wenn man angekommen ist. Man weiß<br />
außerdem vorher nicht, ob man sich gut mit den<br />
Kollegen, mit dem Dirigenten und mit dem Re -<br />
gis seur versteht. Aber ich kann mich eigentlich<br />
ganz gut auf andere Menschen einstellen, deshalb<br />
gibt es nicht so oft Reibereien. Doch jedes Mal,<br />
bevor ich an einen neuen Ort und an ein neues<br />
Theater komme, ist mir etwas mulmig. Wenn das<br />
Gastspiel aber gut verlaufen ist, stellt sich bei der<br />
Abreise eine gewisse Melancholie ein. Ich empfinde<br />
es dann so, als wäre ich zum letzten Mal dort<br />
gewesen. Es ist immer ein bisschen, als würde<br />
man sterben.<br />
Interview Annedore Cordes<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 17
OPER REPERTOIRE<br />
›DER RING DES NIBELUNGEN‹<br />
Erstmals zwei komplette »Ring«-Zyklen<br />
n Kaum ein zweites Werk gilt in vergleichbarem<br />
Maß als Heraus for de rung für das Musik -<br />
theater wie Wagners »Ring«-Tetralogie. Ob Ber -<br />
lin oder Los Angeles, Wien, Frank furt, Salz burg<br />
oder Hamburg – jedes Opernhaus, das etwas auf<br />
sich hält, produziert Wagners »Ring des Nibe -<br />
lun gen«.<br />
Der neue »Ring« an der Dammtorstraße wurde<br />
im Oktober 2010 mit der »Götter däm merung«<br />
vollendet. In der FRANK FURTER ALLGEMEINEN<br />
ZEITUNG war zu lesen: »Die Ham burger ›Götter -<br />
däm merung‹, sowohl für sich wie als Teil des<br />
Ganzen betrachtet, ist eine der intelligentes ten<br />
und diskussionswürdigsten Neupro duktionen<br />
dieses komplexen Stücks seit Jah ren.« Und das<br />
ONLINE MUSIK MAGAZIN verglich verschiedene<br />
Simone Young<br />
Angela Denoke<br />
Eva Johansson<br />
18 | <strong>Journal</strong> 4<br />
ak tuelle »Ring«-Inszenierungen und zog das<br />
Fazit: »Den inte res san tes ten Ansatz kann man in<br />
Hamburg sehen, der ›Ring‹ dort überzeugt weitgehend<br />
durch kluge Inter pre tation.«<br />
Im März und April werden unter der Leitung<br />
von General musikdirektorin Simone Young<br />
zum ersten Mal zwei komplette »Ring«-Zyklen<br />
auf die Bühne gestellt.<br />
Einige der Haupt partien sind neu besetzt:<br />
Angela Denoke, die im Januar Kundry im<br />
»Parsifal« interpretierte, stellt sich zum ersten<br />
Mal als Sieglinde vor. Die Brünnhilden des<br />
März-Zyklus singt Eva Johansson; die dänische<br />
Sopranistin ist in Ham burg u. a. als Senta und<br />
Salome aufgetreten. Katarina Dalay man wird die<br />
drei Brünnhilden des zweiten Zyklus singen.<br />
»DER ›RING‹ FÜR EINSTEIGER«<br />
für Schüler und erwachsene »Ring«-Neugierige<br />
Dirigentin: Simone Young | Philharmoniker Hamburg<br />
Mit Jennifer Wilson (Brünnhilde), Wolfgang Koch (Wotan/Alberich), Viktor Lutsiuk (Siegmund, Siegfried),<br />
Katja Pieweck (Sieglinde), Ha Young Lee, Maria Markina und Ann-Beth Solvang (Rheintöchter)<br />
Moderation: Philipp Schmid (NDR Kultur) und Lena Zieker (N-JOY)<br />
Freitag, 8. April 2011, 11.00 Uhr, Großes Haus<br />
In Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und NDR Kultur<br />
Diese Partien verkörpert sie auch in der Neu -<br />
insze nierung des »Ring« in Stockholm. Dem -<br />
nächst wird die aus Schweden stammende<br />
Sopranistin an der Metropolitan Opera New<br />
York als Isolde zu hören sein. Gleich zwei Wag -<br />
ner-Böse wichten widmet sich erstmals En -<br />
semble mitglied Alexander Tsym balyuk, in der<br />
»Walküre« wird er als Hun ding zu hören sein<br />
und in »Siegfried« als Fafner. Bei den Gibichun -<br />
gen in der »Götterdämmerung« gibt es einen<br />
neuen Gunther: Markus Brück, dessen Stamm -<br />
haus die Deutsche Oper Berlin ist, wo er u. a.<br />
als Beckmesser, Giorgio Germont und Valentin<br />
(»Faust«) erfolgreich ist, hatte bereits sein<br />
Ham burger Debüt als Orest in Richard Strauss’<br />
»Elektra«.<br />
Katarina Dalayman<br />
Alexander Tsymbalyuk<br />
Markus Brück
Richard Wagner<br />
Das Rheingold<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG Claus<br />
Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt LICHT<br />
Wolfgang Göbbel SPIEL LEITUNG Petra Müller<br />
Wotan Falk Struckmann · Donner Jan Buchwald<br />
Froh Chris Lysack · Loge Jürgen Sacher · Alberich<br />
Wolfgang Koch · Mime Peter Galliard · Fasolt Tigran<br />
Martirossian · Fafner Alexander Tsymbalyuk · Fricka<br />
Katja Pieweck · Freia Vida Mikneviciute · Erda<br />
Deborah Humble · Woglinde Ha Young Lee<br />
Wellgunde Maria Markina · Flosshilde Ann-Beth<br />
Solvang<br />
Aufführungen<br />
13. März; 1. April 2011 um 19.30 Uhr<br />
Richard Wagner<br />
Siegfried<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG Claus<br />
Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt LICHT<br />
Michael Bauer SPIEL LEITUNG Petra Müller/Anja Krietsch<br />
Siegfried Christian Franz · Mime Peter Galliard · Der<br />
Wanderer Falk Struckmann · Alberich Wolf gang<br />
Koch · Fafner Alexander Tsymbalyuk · Erda Deborah<br />
Humble · Brünnhilde Eva Johansson/ Katarina<br />
Dalayman (6.4.) · Stimme eines Waldvogels<br />
Gabriele Rossmanith<br />
Aufführungen<br />
24. März; 6. April 2011 um 17.00 Uhr<br />
Richard Wagner<br />
Die Walküre<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG Claus<br />
Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt LICHT<br />
Michael Bauer SPIEL LEITUNG Wolfgang Bücker/Anja Krietsch<br />
Siegmund Christian Franz · Hunding Alexander<br />
Tsymbalyuk · Wotan Falk Struckmann · Sieglinde<br />
Angela Denoke · Brünnhilde Eva Johansson/<br />
Katarina Dalayman (3.4.) · Fricka Lilli Paasikivi<br />
Helmwige Vida Mikneviciute · Gerhilde Hellen Kwon<br />
Ortlinde Gabriele Rossmanith · Waltraute Cristina<br />
Damian · Siegrune Katja Pieweck · Rossweiße<br />
Renate Spingler · Grimgerde Ann-Beth Solvang<br />
Schwertleite Deborah Humble<br />
Aufführungen<br />
18. März; 3. April 2011 um 17.00 Uhr<br />
Richard Wagner<br />
Götterdämmerung<br />
Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Stiftung zur Förderung<br />
der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> sind Hauptförderer der Hamburger »Ring«-<br />
Inszenierung 2008-2010.<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZE NIE RUNG<br />
Claus Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt<br />
LICHT Michael Bauer SPIEL LEITUNG Anja Krietsch<br />
Siegfried Christian Franz · Gunther Markus Brück<br />
Alberich Wolfgang Koch · Hagen John Tomlinson<br />
Brünnhilde Eva Johansson/Katarina Dalayman<br />
(10.4.) · Gutrune Anna Gabler · Waltraute Deborah<br />
Humble · 1. Norn Deborah Humble · 2. Norn Cristina<br />
Damian · 3. Norn Katja Pieweck · Woglinde Ha<br />
Young Lee · Wellgunde Maria Markina · Flosshilde<br />
Ann-Beth Solvang<br />
Aufführungen<br />
27. März; 10. April 2011 um 17.00 Uhr
OPER REPERTOIRE<br />
›CAVALLERIA RUSTICANA‹ ›I PAGLIACCI‹<br />
Waltraud Meier, Fabio Armiliato,<br />
Andrew Richards und<br />
Andrzej Dobber<br />
20 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Cav & Pag mit Starappeal<br />
Waltraud Meier und Fabio Armiliato zu Gast bei den Verismo-Zwillingen<br />
n Erfahrungen mit der Hamburger Insze nie rung<br />
der Verismo-Zwillinge »Cavalleria rusticana/I Pa -<br />
gliacci« konnte Waltraud Meier schon im Februar<br />
1997 in der Rolle der Santuzza sammeln. Dass<br />
ihre Stimme besonders erotisch klinge, wurde der<br />
aus Würzburg stammenden Sängerin immer<br />
wie der zugeschrieben. Vor al lem den komplexen<br />
Frauengestalten Richard Wagners hat sie sich in<br />
besonderem Maß zugewandt. Rollen der Kundry<br />
in »Parsifal«, Sieglinde, Isolde oder die Rolle der<br />
verführerischen »Tannhäuser«-Venus, in der sie<br />
auch in Hamburg umjubelt wurde, waren es, die<br />
ihr Weltruhm ein tru gen und die sie an den wichtigsten<br />
Opern häu sern und Festivals interpretiert<br />
hat. Gleicher ma ßen pflegte sie das italienische<br />
und französische Re pertoire und trat als Eboli,<br />
Da lila oder als Mar guerite in Berlioz »Dam na tion<br />
de Faust« auf. Zu ihren jüngsten Er folgen zäh len<br />
Auftritte als Isolde und Sieglinde an der Mai län -<br />
der Scala, als Klytäm nestra bei den Salz bur ger<br />
Fest spielen und eine szenische Im pro vi sation<br />
über Wagners Wesendonck-Lieder, die sie ge -<br />
meinsam mit dem Regis seur Patrice Ché reau im<br />
Pariser Louvre-Museum realisierte.<br />
Bei der kommenden Vorstellungsserie kann<br />
man durchaus von einer Gala-Besetzung sprechen,<br />
denn neben Waltraud Meier werden auch<br />
noch Fabio Armiliato, Andrew Richards und An -<br />
drzej Dobber zu Gast sein. Gleich zwei Mal auf<br />
ihre Kosten kommen die Fans von Fabio Armi -<br />
Pietro Mascagni<br />
Cavalleria rusticana zusammen mit »I Pagliacci«<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young<br />
INSZE NIERUNG Gian-Carlo del Monaco BÜHNENBILD<br />
UND KOSTÜME Michael Scott CHOR Florian Csizmadia<br />
SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />
Santuzza Waltraud Meier · Turiddu Andrew<br />
Richards · Al fio Andrzej Dobber · Lucia Renate<br />
Spingler · Lola Maria Markina<br />
Beide Opern werden unterstützt durch die Stiftung<br />
zur Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
Aufführungen<br />
27. Februar; 1., 6., 9., 12. März 2011 um 19.00 Uhr<br />
liato. Denn neben Don José in Car men wird er<br />
erstmals die Rolle des Canio in »I Pagliacci« übernehmen.<br />
Bereits 1993 debütierte er an der Me tro -<br />
politan Ope ra New York als Man rico in Verdis »Il<br />
Tro vatore«. Da nach füllte sich sein Ter min ka len -<br />
der rasch mit in ternatio nalen Ver pflich tun gen.<br />
An der Mailänder Scala gab er 1995 als Faust in<br />
Boitos »Mefis tofele« seinen Einstand. Es folgten<br />
Auftritte am Teatro Colón in Buenos Aires, in Pa -<br />
ris, San Fran cisco, Barcelona, Madrid, London,<br />
München und an der Wiener Staats oper. Gegen -<br />
wärtig gastiert der italienische Tenor regelmäßig<br />
in den führenden Musik me tropolen. In Ham -<br />
burg trat Fabio Ar miliato zu letzt 2002 als Ca va -<br />
radossi in »Tosca« auf. Sein Hamburger Auf tritt<br />
als Don José im Fe bruar 2009 ge riet für Andrew<br />
Richards zu einem großen Erfolg; mit dieser Rolle<br />
ist er nun auch in einer DVD-Produktion unter<br />
John Eliot Gar di ner zu erleben. Nach Engage -<br />
ments an di ver sen Opern häusern in den USA hat<br />
sich der amerikanische Tenor in Europa einen<br />
Na men ge macht. Die Berliner Lindenoper wurde<br />
zu seinem Stamm haus, des Weiteren gas tiert er<br />
unter anderem in Nizza, Neapel, Ge nua, bei den<br />
Bre genzer Fest spielen und am ROH London.<br />
Andrzej Dobber ist wieder als Alfio/To nio zu erleben,<br />
Hellen Kwon und erstmals Mir jam Tola über -<br />
nehmen die Partie der Nedda, und die Rolle des<br />
Silvio teilen sich Viktor Rud und Lauri Vasar. Am<br />
Pult steht Opernchefin Simone Young.<br />
Ruggero Leoncavallo<br />
I Pagliacci zusammen mit »Cavalleria rusticana«<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young<br />
INSZE NIERUNG Gian-Carlo del Monaco BÜHNENBILD<br />
UND KOSTÜME Michael Scott CHOR Florian Csizmadia<br />
SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />
Canio Fabio Armiliato · Nedda Mirjam Tola/Hellen<br />
Kwon (9.,12.3.) · Tonio/Taddeo Andrzej Dobber ·<br />
Beppo/Harlekin Dovlet Nurgeldiyev · Silvio Viktor<br />
Rud/Lauri Vasar (6.,12.3.) · Due Contadini Peter<br />
Veit/Thomas Briese meister · Steven Dorn<br />
Gifford/Mariusz Koler<br />
Aufführungen<br />
27. Februar; 1., 6., 9., 12. März 2011 um 19.00 Uhr
OPERA STABILE<br />
AFTER WORK<br />
Französische Flötentöne<br />
n »La flûte enchantée«: Eine Zauberflöte der<br />
anderen Art präsentiert das beliebte En sem ble -<br />
mitglied Gabriele Rossmanith. Das französische<br />
Repertoire liegt ihr besonders. Mit ihren philhar -<br />
mo nischen Kolle gen musi ziert sie Werke von<br />
Mau rice Ravel, Camille Saint-Saëns, Charles<br />
Koech lin, André Caplet u. a.<br />
After work: La flûte enchantée<br />
Mit Gabriele Rossmanith (Sopran), Eberhard<br />
Hasenfratz (Klavier), Ryuichi R. Suzuki (Violon -<br />
cello), Björn Westlund (Flöte)<br />
25. Februar, 18.00 Uhr<br />
Russendisko goes Classic<br />
n Klassische Musik aus der Sowjetunion: Junge<br />
Sänger der <strong>Staatsoper</strong>, die noch in der UdSSR aufgewachsen<br />
sind, präsentieren Musik ihrer Hei -<br />
mat. Neben den Klassi kern Prokofjew und Schos -<br />
ta kowitsch gibt es auch Komponisten aus der<br />
Ukra ine und Turk menistan zu entdecken.<br />
After work: Russendisko goes Classic<br />
Mit Maria Markina (Mezzosopran), Dovlet<br />
Nurgeldiyev (Tenor), Viktor Rud (Bariton), Anna<br />
Skryleva (Klavier)<br />
18. März, 18.00 Uhr<br />
Jürgen Kesting<br />
n »Bayreuth bark« (Bayreuther Gebell) spöttelte<br />
George Bernard Shaw über den Wagnergesang.<br />
Dass es auch anders ging und geht, zeigt Jürgen<br />
Kesting mit zahlreichen Tondoku menten .<br />
Jürgen Kesting: Wagnergesang<br />
14. März, 19.30 Uhr<br />
F EBRUAR<br />
ZU GAST IN DER OPERA STABILE<br />
Britten: The Rape of Lucretia<br />
n Schönheit und Begierde sind eng verwoben in<br />
Brittens Frühwerk: Indem Tarquinius die Röme -<br />
rin Lucretia berührt, zerstört er, was er begehrt.<br />
Lucretia erträgt die vermeintliche Schande nicht<br />
und tötet sich. Britten schreibt seine Oper kurz<br />
nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Den menschlichen<br />
Ver nich tungstrieb und seine Folgen hatte<br />
er bei einem Konzert im befreiten KZ Bergen-<br />
Belsen selbst gesehen. Viele stellten sich die Frage,<br />
ob man angesichts dessen noch Schönes schaffen<br />
durf te. Brittens »Lucretia« lässt sich als<br />
Antwort versuch darauf verstehen; so gesehen ist<br />
sie ein Plädoyer für die Kunst als Ausweg, für die<br />
Schönheit gerade in Anbetracht der Vernichtung.<br />
»The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten<br />
Rebecca Hicks (Musikalische Leitung), Tine<br />
Topsøe (Inszenierung), Monika Diensthuber<br />
(Bühne), Anja Wendler (Kostüme), Diplo m -<br />
inszenierung der Theaterakademie Ham burg in<br />
Kooperation mit der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
13., 15., 17., 19., 21., 23. Februar,<br />
jeweils 20.00 Uhr<br />
Am anderen Ende der Leitung<br />
Musiktheater-Projekt von Michael E. Kleine<br />
n Illusionistisches Musiktheater, durch das der<br />
Regisseur selbst als Darsteller führt. Ein Flötist<br />
leitet vom Mittelalter über die Moderne ins<br />
Heute. Durch Sprache und Licht entsteht Be -<br />
kann tes aus Träumen und Neues vom Tag.<br />
Am anderen Ende der Leitung – Michael Kleine<br />
23., 25., 26., 27. März, 8. und 9. April<br />
jeweils 20.00 Uhr<br />
Veranstaltungskalender Opera stabile<br />
05.02. 18.20 Uhr Einführung Faust (PB 1)<br />
10.02. 18.20 Uhr Einführung Trilogie der Frauen (PB 2)<br />
12.02. 18.20 Uhr Einführung Faust (PB 1)<br />
13.02. 18.20 Uhr Einführung Trilogie der Frauen (PB 1)<br />
13.02. 20.00 Uhr Britten The Rape of Lucretia<br />
auch 15., 17., 19., 21., 23.02., 20.00 Uhr<br />
15.02. 18.20 Uhr Einführung Trilogie der Frauen (PB 1)<br />
19.02. 18.20 Uhr Einführung Faust (PB 2)<br />
23.02. 18.00 Uhr Einführung Eugen Onegin JOH (OPS)<br />
25.02. 18.00 Uhr After Work La flûte enchantée<br />
28.02.<br />
M ÄRZ<br />
9.30 u.11.30 Uhr Musikkontakte (bis 4.3.)<br />
04.03. 18.45 Uhr Familieneinführung Sommernachtstraum<br />
13.03. 18.50 Uhr Einführung Rheingold (PB 3)<br />
14.03. 19.30 Uhr Jürgen Kesting Wagnergesang<br />
18.03. 18.00 Uhr After work Russendisko goes Classic<br />
18.03. 16.20 Uhr Einführung Walküre (PB 2)<br />
23.03. 20.00 Uhr M. E. Kleine Am anderen Ende der Leitung<br />
auch 25., 26., 27.03., 8. und 9.04., 20.00 Uhr<br />
24.03. 16.20 Uhr Einführung Siegfried (OPS)<br />
27.03. 16.20 Uhr Einführung Götterdämmerung (OPS)<br />
28.03. 10.00 u.11.30 Uhr Musikkontakte (bis 31.03.)<br />
OPS: Orchesterprobensaal, PB 1, 2 und 3: Probebühne 1, 2 und 3<br />
JOH: Junge Opernfreunde Hamburg<br />
18./19.02.2011<br />
ROLF-LIEBERMANN-STUDIO<br />
OBERSTRASSE 120<br />
ZIMMERMANN<br />
godi<br />
& IVES<br />
Freitag, 18.02.2011<br />
NDR, Rolf-Liebermann-Studio<br />
20 Uhr: Konzert 1<br />
NDR SINFONIEORCHESTER<br />
Dirigent: PETER RUNDEL<br />
JEROEN BERWAERTS, Trompete<br />
BERND ALOIS ZIMMERMANN<br />
Stille und Umkehr<br />
Rheinische Kirmestänze<br />
„Nobody knows de trouble I see“ –<br />
Konzert für Trompete und Orchester<br />
CHARLES IVES<br />
Aus „Ragtime-Dances“<br />
Washingtons Birthday<br />
Orchestral Set Nr. 2<br />
Samstag, 19.02.2011<br />
NDR, Rolf-Liebermann-Studio<br />
20 Uhr: Konzert 2 – Gesprächskonzert<br />
mit YORK HÖLLER und JOHANNES KALITZKE<br />
ADRIAN BRENDEL, Violoncello<br />
CHRISTOF HAHN, Klavier<br />
BERNHARD FOGRASCHER, Klavier<br />
STADLER QUARTETT, SALZBURG<br />
BERND ALOIS ZIMMERMANN<br />
Monologe<br />
für zwei Klaviere<br />
CHARLES IVES<br />
Three Quarter Tone Pieces<br />
für zwei Klaviere<br />
JOHANNES KALITZKE<br />
Six Covered Settings<br />
für Streichquartett<br />
YORK HÖLLER<br />
Partita (Hommage à B. A. Zimmermann)<br />
für zwei Klaviere<br />
Sonate für Violoncello solo<br />
Neues Werk<br />
für Violoncello und Klavier<br />
(UA, Auftragswerk des NDR)<br />
Karten 18.02.11 zu € 16,– / ermäßigt € 8,– | 19.02.11 zu € 12,– / ermäßigt € 6,– *<br />
im NDR Ticketshop im Levantehaus | Telefon 0180 – 1 78 79 80**<br />
online unter www.ndrticketshop.de sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />
und an der Abendkasse<br />
* zuzüglich 10% Vorverkaufsgebühr<br />
** bundesweit zum Ortstarif für Anrufe aus dem deutschen Festnetz<br />
und maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz.
OPER OPERA PICCOLA<br />
›DIE SCHNEEKÖNIGIN‹<br />
Die Kinderopernreihe der <strong>Staatsoper</strong> feiert<br />
2011 ihr 10-jähriges Jubiläum. Dazu gratulieren<br />
wir sehr herzlich. Die Haspa fördert mit<br />
großer Freude und Überzeugung die wichtige<br />
Arbeit, Kinder und Jugendliche für die Oper<br />
zu begeistern.<br />
22 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Im Reich der Schneekönigin<br />
Kinderoper nach Andersens Märchen zum zehnjährigen Jubiläum der Opera piccola<br />
n Tiefer Schnee verzaubert Hamburg im Dezem ber in eine<br />
weiße Märchenlandschaft. Nicht nur draußen laufen die<br />
Menschen dick vermummt durch die verschneiten Straßen.<br />
Auch auf einer Probebühne der <strong>Staatsoper</strong> hüllen sich Kinder<br />
in Mützen, Schals und Handschuhe – sie proben die nächste<br />
Opera piccola. Und die heißt »Die Schnee königin« nach dem<br />
berühmten Märchen von Hans Christian Andersen. Sin gen -<br />
de Schnee flocken, Lappenfrau und Rentier zeigen an: polare<br />
Kaltluft weht durch den Raum.<br />
Musikalisch aber wird es in dieser Kinderoper eindeutig<br />
südländisch-warm. Denn der Kom po nist Pierangelo Valtino -<br />
ni ist Italiener – und er weiß, wie man schöne Melodien und<br />
tänzerische Rhythmen schreibt. Schon sein »Pino cchio« war<br />
vor drei Jahren ein Hit der Opera piccola. »Die Schnee königin«<br />
hat alle Zutaten, ein ähnlich erfolgreicher Nachfolger zu werden:<br />
»Eine exem pla rische Kinderoper«, lobte die FAZ nach der<br />
Berliner Uraufführung im Oktober 2010.<br />
Für die Hamburger Produktion hat Valtinoni extra noch<br />
einmal Hand an das Stück gelegt: Denn hier werden alle<br />
Partien von Kindern und Ju gendlichen gesungen. Das macht<br />
die Einzig artig keit des Kon zepts der Opera piccola aus, die mit<br />
dieser Inszenierung ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Auch im<br />
Orchester sitzen ausschließlich ganz junge Menschen. Ganze<br />
Gene rationen sind so als Mitwirkende oder als Zu schau er an<br />
die Kunst form Oper herangeführt worden. Und durch die<br />
Zusammenarbeit mit einer Schule im Rahmen des Projekts<br />
»TuSch – Theater und Schule« wird auch hier wichtige<br />
Vermittlungs arbeit geleistet.<br />
Der Märchenstoff der »Schneekönigin« ist in dieser<br />
Kinderoper in einer ebenso spannenden wie abwechslungsreichen<br />
Version zu erleben. Kay und Gerda sind Freunde und<br />
Spielkameraden. Doch eines Tages hat Kay keine Lust mehr auf<br />
Kinderspiele. Er ist fasziniert von Formeln und Zahlen, will die<br />
Welt entdecken. Das kalte Reich der Schneekönigin lockt ihn<br />
von zu Hause fort. Gerda macht sich auf, ihn zu suchen. Auf<br />
ihrer Reise fragt sie Menschen, Blumen und Tiere nach Kay,<br />
aber niemand kann ihr helfen. Bis schließlich eine weise Frau<br />
aus Lappland ihr das Ge heimnis von Kays Verwandlung ent-<br />
hüllt: Splitter eines Zauberspiegels sind ihm ins Herz gedrungen.<br />
Kay droht zu erfrieren – doch Gerdas Tränen befreien ihn<br />
vom Zauberbann.<br />
Für die Inszenierung hat sich wieder das erfolgreiche Team<br />
der letztjährigen Opera piccola (»Der verzauberte Zauberer«)<br />
zusammengefunden. Regisseurin Nicola Panzer ist der Ham -<br />
bur gischen <strong>Staatsoper</strong> seit vielen Jahren als Spiel leiterin verbunden.<br />
Sie sieht in der »Schnee köni gin« auch eine Geschichte<br />
über das Erwach sen werden: »Die Kristalle im Palast der<br />
Schnee köni gin und die mathematische Zah lenwelt Kays stehen<br />
für eine sehr vernunftorientierte, kühle und einsame Welt.<br />
Gerda ist dagegen voller Mit gefühl, Liebe und Wärme, sie verkörpert<br />
Haftung und Hoffnung im Leben. Das erzählt diese<br />
Kin der oper sehr schön, ohne darüber Witz und Ver zauberung<br />
zu vergessen.«<br />
Auf klare Bilder setzt auch Bühnenbildnerin Ingrid Irene<br />
Wachsmann, die mehrfach als Aus stattungsassistentin an der<br />
<strong>Staatsoper</strong> gearbeitet hat: »Eine Besonderheit dieses Stücks ist,<br />
dass die Schneekönigin eigentlich nur aus dem Off singt. Wir<br />
werden sie aber auftreten lassen. Da sollte man die Erwartungs -<br />
haltung der Kinder nicht ent täuschen. Sie wird bei uns auch<br />
einen prächtigen Zaubermantel tragen, mit dem sie Kay in ihr<br />
Reich entführt. Wir wollen die verschiedenen Sta tio nen der<br />
Reise mit einfachen, aber ma gisch verwandelbaren Ele menten<br />
zeigen.« Kos tüm bild nerin Kirsten Sindt, fest an der <strong>Staatsoper</strong><br />
engagiert, freut sich auf die Aufgabe, Herrn und Frau Rabe,<br />
Prinz und Prinzessin, Rentier und Blu menkinder einzukleiden:<br />
»Es gibt einige skurri le Figuren, das macht großen Spaß. Und<br />
um Blumen und Tiere auf der Bühne auszustatten, ist ja besondere<br />
Fantasie gefragt.«<br />
Die Musikalische Leitung liegt wieder in den Händen von<br />
Benjamin Gordon. Der amerikanische Dirigent ist schon seit<br />
den Anfängen der Opera piccola dabei: »Die Kinder lieben<br />
Valti nonis Musik. Kein Wunder, sie ist sehr eingängig und<br />
trotzdem raffiniert. Ein tolles Stück für unser Jubiläum.«<br />
Kindern schon früh die Möglichkeit zur<br />
Auseinan der setzung mit den kulturellen<br />
Errungenschaften unserer Ge sellschaft zu<br />
geben ist auch Ziel der vielfältigen Förde -<br />
rung der Haspa, beispielsweise mit der Ver -<br />
gabe des Hamburger Bil dungs preises, ge -<br />
meinsam mit dem Hamburger Abendblatt,<br />
oder über die Arbeit der Haspa Musik<br />
Stiftung, die Instrumente an gemeinnützige<br />
Bildungs einrichtungen vergibt. Die För derung<br />
der nächsten Ge nera tionen in Hamburg steht<br />
für uns im Mittelpunkt, um aus Kin dern und<br />
KERSTIN SCHÜSSLER- BACH<br />
Benjamin Gordon,<br />
Nicola Panzer,<br />
Ingrid Irene Wachsmann,<br />
Kirsten Sindt<br />
Jugendlichen neugierige und innovationsfreudige<br />
Menschen zu machen.<br />
Wir wünschen allen Kindern und ihren Eltern,<br />
die in diesem Jahr »Die Schneekönigin«<br />
sehen und hören, einen spannenden und<br />
unterhaltsamen Opernnachmittag auf<br />
Kampnagel – von Kindern für Kinder.<br />
Dr. Harald Vogelsang,<br />
Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse
Pierangelo Valtinoni<br />
Die Schneekönigin<br />
Nach dem Märchen<br />
von Hans Christian<br />
Andersen<br />
In der Reihe<br />
»Opera piccola«<br />
(ab 8 Jahren)<br />
Musikalische Leitung<br />
Benjamin Gordon<br />
Inszenierung<br />
Nicola Panzer<br />
Bühnenbild Ingrid<br />
Irene Wachsmann<br />
Kostüme<br />
Kirsten Sindt<br />
Sara-Maria<br />
Saalmann, Solisten,<br />
Chor und Orchester<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler aus Ham -<br />
burger Schulen<br />
Eine Zusammen -<br />
arbeit mit dem<br />
Margaretha-Rothe-<br />
Gymnasium auf der<br />
Plattform von TuSch<br />
Premiere:<br />
6. Februar 2011<br />
Kampnagel<br />
Hamburg (k2)<br />
Weitere Vorstellun -<br />
gen vom 11. bis<br />
zum 27. Februar<br />
freitags um 18.00<br />
Uhr, samstags um<br />
14.30 und<br />
18.00 Uhr<br />
sowie sonntags<br />
um 16.00 Uhr<br />
Gefördert von der<br />
Hamburger<br />
Sparkasse und der<br />
Stiftung zur<br />
Förderung der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n<br />
<strong>Staatsoper</strong>.<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 23
PHILHARMONIKER KONZERTE<br />
PHILHARMONIKER HAMBURG<br />
Barenboim und Moretti, Liszt und Beethoven<br />
Große Gäste und spannende Programme bei den Philharmonikern<br />
n Prominente Gäste haben die Philharmoniker<br />
für Februar und März eingeladen: Daniel Baren -<br />
boim gibt sich als Solist die Ehre, Tobias Moretti<br />
wird ein literarisch-musikalisches Programm<br />
vorstellen. Und mit Michael Schøn wandt und<br />
Bertrand de Billy kehren zwei erfolg reiche Diri -<br />
genten ans philharmonische Pult zurück.<br />
Als gebürtiger Kopenhagener ist Michael Schøn -<br />
wandt, derzeit Musikdirektor der König lich Dä -<br />
ni schen Oper, Spezialist fürs skandinavische Re -<br />
per toire. Neben einer kleinen Pastorale seines<br />
Lands manns Carl Nielsen hat er im 6. Sinfo nie -<br />
konzert daher die Erste von Jean Sibelius im<br />
Gepäck: ein von russischer Romantik und finnischem<br />
Eigen sinn geprägtes Werk mit starken<br />
Inspi rationen aus der reichen nordischen My -<br />
tho logie. Zudem dirigiert Schønwandt, der mit<br />
Wagners »Meistersingern« auch an der Hambur -<br />
gischen <strong>Staatsoper</strong> reüssierte, die grandiose »Ju -<br />
pi ter«-Sinfonie. Mozarts letzte Sinfonie ist ein<br />
Gipfelwerk der Gattung, unerreicht in ihrer Ba -<br />
lance von formaler Perfektion und emotionaler<br />
Tiefe. Nach dem Konzert lädt DJ Raphaël Ma -<br />
rion neau wieder zur »Phil&Chill«-Lounge im<br />
Michael Schønwandt, Simone Young<br />
24 | <strong>Journal</strong> 4<br />
6. Philharmonisches Konzert<br />
Michael Schønwandt Dirigent<br />
Carl Nielsen<br />
Pan und Syrinx<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551<br />
(»Jupiter-Sinfonie«)<br />
Jean Sibelius<br />
Sinfonie Nr. 1 e-Moll op. 39<br />
6. Februar, 11.00 Uhr,<br />
7. Februar, 20.00 Uhr<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Einführung mit Raliza Nikolov jeweils<br />
45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal<br />
Montag, ca. 22 Uhr: Phil&Chill mit DJ<br />
Raphaël Marionneau im Brahms-Foyer<br />
Daniel Barenboim<br />
entspannenden Ambiente des Brahms-Foyers.<br />
Für das 7. Philharmonische Konzert begrüßt<br />
Simone Young einen ganz besonderen Gast:<br />
Daniel Barenboim. Ham burgs Operninten dan -<br />
tin und General musik direktorin feiert im März<br />
ihren 50. Geburtstag. »Ich freue mich sehr, dass<br />
Daniel Barenboim aus diesem Anlass mit mir und<br />
den Philharmonikern musizieren wird«, sagt<br />
Simone Young, die zwei frühe Karrierejahre als<br />
Kapellmeisterin bei Barenboim in Berlin engagiert<br />
war. »Ich habe unglaublich viel von diesem<br />
begnadeten Musiker und wunderbaren Men -<br />
schen gelernt«, erinnert sich Simone Young, »so -<br />
wohl als seine Assistentin in Bayreuth als auch im<br />
Orchestergraben der Staatskapelle«. Sie schätzt<br />
auch Barenboims kompromisslosen, welt weiten<br />
Einsatz als Botschafter der Kultur und Huma -<br />
nität. »Es wird mir daher eine große Ehre sein,<br />
Daniel Barenboim als Pianist mit meinem Or -<br />
ches ter begleiten zu dürfen.«<br />
Die Musikerlegende ist auch hier kein Mann von<br />
Halbheiten: Barenboim spielt gleich beide Kla -<br />
vier konzerte von Franz Liszt. Neben seiner dirigentischen<br />
Tätigkeit vernachlässigt er seine Pia -<br />
nisten karriere, mit der er als Wunderkind in den<br />
50er-Jahren begann, keineswegs. So spielt er die<br />
Tobias Moretti<br />
Franz Liszt<br />
7. Philharmonisches Konzert<br />
Simone Young Dirigentin<br />
Daniel Barenboim Klavier<br />
Mephisto-Walzer Nr. 1<br />
Klavierkonzerte Nr. 1 und 2<br />
Mazeppa<br />
6. März, 11.00 Uhr,<br />
7. März, 20.00 Uhr<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Einführung mit Raliza Nikolov jeweils<br />
45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen<br />
Saal<br />
beiden Liszt-Konzerte vorab auch in Valencia<br />
und Paris. »Liszt hat mich immer fasziniert«, so<br />
Barenboim, »nicht nur als der vielleicht größte<br />
Kla viervirtuose überhaupt, sondern auch als<br />
Kom ponist, der einen besonderen Blick auf die<br />
Zukunft der Musik hatte.« Die kosmopolitische<br />
Offenheit des in Frankreich, Italien und Deutsch -<br />
land wirkenden Ungarn interessiert Barenboim<br />
ebenso wie Liszts visionäre Kraft: »Nichts Ge -<br />
samt-Europäisches war ihm fremd. Er war eine<br />
Quelle großer Inspiration für Wagner wie für<br />
Bartók«. Liszts unendliche Farben breitet Simone<br />
Young zusätzlich in zwei Or ches terstücken aus:<br />
4. Kammerkonzert<br />
Li_Bra Schumann<br />
Robert Schumann<br />
Fantasiestücke op. 73<br />
György Ligeti<br />
Horntrio »Hommage à Brahms«<br />
Johannes Brahms<br />
Horntrio Es-Dur op. 40<br />
Hedda Steinhardt Violine<br />
Bernd Künkele, Dániel Ember Horn<br />
Mariana Popova Klavier<br />
27. Februar, 11.00 Uhr<br />
Laeiszhalle, Kleiner Saal
3. Sonderkonzert<br />
Beethoven & Moretti<br />
Bertrand de Billy Dirigent<br />
Tobias Moretti Rezitation<br />
Katerina Tretyakova Sopran<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Schauspielmusik zu »Egmont«<br />
mit Ausschnitten aus Goethes<br />
gleichnamigem Drama<br />
Sinfonie Nr. 5 c-Moll »Schicksalssinfonie«<br />
20. Februar, 11.00 Uhr,<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
der Sinfonischen Dichtung »Mazeppa« und dem<br />
berühmten »Mephisto-Walzer« Nr. 1. So ist das<br />
7. Philharmonische Konzert eine umfassende<br />
pro grammatische Huldigung zum 200. Geburts -<br />
tag des großen Kompo nisten.<br />
Als »stolzesten Moment meines Lebens« hat Liszt<br />
seine Begegnung als Kind mit dem bewunderten<br />
Ludwig van Beethoven bezeichnet. Auch dem<br />
Bonner Meister ist ein komplettes philharmonisches<br />
Konzert gewidmet. Starschauspieler Tobias<br />
Moretti und Dirigent Bertrand de Billy haben<br />
sich Beethovens »Egmont« vorgenommen. Aus<br />
der Schauspielmusik zu Goethes gleichnamigem<br />
5. Kammerkonzert<br />
Sonnenaufgang mit<br />
Streichquartett<br />
Joseph Haydn<br />
Streichquartett B-Dur op. 76, 4<br />
»Der Sonnenaufgang«<br />
Samuel Barber<br />
Streichquartett h-Moll op. 11<br />
Antonín Dvoˇrák<br />
Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96<br />
»Amerikanisches«<br />
Piotr Pujanek Violine<br />
Bogdan Dumitrascu Violine<br />
Bettina Rühl Viola<br />
Tobias Bloos Violoncello<br />
27. März, 11.00 Uhr<br />
Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />
Bertrand de Billy, Katerina Tretyakova<br />
Drama ist meist nur die heroische Ouvertüre zu<br />
hören. Nun bietet sich Gelegenheit, auch die<br />
anderen Teile kennenzulernen – inklusive zweier<br />
Lieder des Klärchen, die <strong>Staatsoper</strong>n-Sopranistin<br />
Katerina Tretyakova singt. Tobias Moretti rezitiert<br />
zwischen den Beethoven-Musiken Aus -<br />
schnit te aus Goethes Freiheitsdrama: die großen<br />
Monologe des Titel helden Graf Egmont. Der ös -<br />
ter reichische Schau spieler ist einem breiten<br />
Publi kum immer noch aus der TV-Serie »Kom -<br />
missar Rex« unvergessen (in der eine Folge pikanterweise<br />
»Bring mir den Kopf von Beet hoven«<br />
heißt). Doch längst hat er sein Feld faszinierend<br />
er weitert, spielt im Kino vielschichtige Charak -<br />
ter rollen, am Burgtheater den Faust und inszeniert<br />
Opern in Wien und Zürich. Moretti ist<br />
außerdem studierter Musiker und hat zahlreiche<br />
kluge Projekte zur Verbindung von Musik und<br />
Literatur durchgeführt.<br />
Der Franzose Bertrand de Billy, zuletzt als Chef -<br />
dirigent des RSO Wien tätig, ergänzt das Pro -<br />
gramm mit Beethovens fünfter Sinfonie. Es gibt<br />
wohl kaum ein berühmteres Klassik-Motiv als<br />
das viertönige »Tatatataa« dieser »Schicksals -<br />
sinfonie« – so dass sich heute kaum noch ein Ver -<br />
an s talter traut, die Fünfte wirklich aufs Pro -<br />
gramm zu setzen. Gekoppelt mit dem Frei heits -<br />
pathos des »Egmont« wird aber auch diese revolutionäre<br />
Sinfonie neues Feuer gewinnen.<br />
Zwei Kammerkonzerte runden das reiche philharmonische<br />
Angebot ab. Im 4. Kammerkonzert<br />
hat Hornist Bernd Künkele ein beziehungsreiches<br />
Programm zusammengestellt: Mittelpunkt ist<br />
Brahms’ Horntrio, auf das das Horntrio des lang -<br />
jährigen Hamburger Kompositionsprofes sors<br />
György Ligeti eine »halb-ironische, halb tieferns -<br />
te« Antwort gibt. Und wo Brahms ist, ist auch Schu -<br />
mann nicht weit: seine »Fantasie stü cke« leiten das<br />
Programm unter dem wortspielerischen Motto<br />
»Li_Bra Schumann« ein.<br />
Einen »Sonnenaufgang mit Streichquartett« kann<br />
man im 5. Kammerkonzert erleben: Haydns<br />
»Sonnenaufgangs«-Quartett bildet den Auftakt zu<br />
einer Matinee mit Naturreminis zen zen. Das<br />
Streich quartett op. 11 des US-Kom ponisten Sa -<br />
muel Barber beinhaltet das berühmte »Adagio for<br />
Strings«. Nach Amerika schaute auch Antonín<br />
Dvoˇrák: Sein »Amerikanisches« Streichquartett hat<br />
starke Ähnlichkeit mit der zeitgleich entstande nen<br />
Sinfonie »Aus der Neuen Welt«. »Die ›himmlische<br />
Natürlichkeit‹ der Me lo dien«, so Brat schis tin<br />
Bettina Rühl, »macht das ›Ameri kanische‹ Quar -<br />
tett zu einem der beliebtesten Werke Dvoˇráks.«<br />
KERSTIN SCHÜSSLER- BACH<br />
Vorstellungen 11. Feb. bis 10. April 2011<br />
jeweils am Freitag um 16 Uhr,<br />
am Samstag und Sonntag um 14:30 Uhr.<br />
Eintrittspreis € 14,– einschl. Garderobe.<br />
Kartentelefon: 040/38 25 38<br />
Theater für Kinder<br />
Max-Brauer-Allee 76 · 22765 Hamburg<br />
www.theater-fuer-kinder.de
OPER ENSEMBLE<br />
MITGLIEDER DES ENSEMBLES<br />
Vom Studium ins kalte Bühnenwasser<br />
Alle zwei Jahre gibt’s beim Internationalen Opernstudio neue Gesichter und Stimmen. Wir stellen ihnen die aktuellen<br />
Mitglieder vor: Unser Autor Marcus Stäbler und Fotografin Maja Metz haben die sieben jungen Sängerinnen und Sänger<br />
diesmal im Konferenzraum der <strong>Staatsoper</strong> zum Interview getroffen.<br />
Dong-Hwan Lee, Juhee Min, Paulo Paolillo, Katharina Bergrath, Chris Lysack, Mélissa Petit, Levente Páll<br />
MARCUS STÄBLER (MS): Können wir mit einer<br />
kurzen Vorstellungsrunde anfangen, damit die<br />
Leser einen Eindruck bekommen, wer Sie sind?<br />
Vielleicht beginnen wir mit den Damen?<br />
MÉLISSA PETIT (MP): Ich bin Sopran und kom -<br />
me aus Südfrankreich. Dort habe ich auch<br />
Gesang und Musikwissenschaft studiert.<br />
KATHARINA BERGRATH (KB): Ich bin auch Sopran<br />
und war schon während des Studiums in Aachen<br />
am dortigen Theater engagiert.<br />
JUHEE MIN (JM): Mein Name ist Juhee Min, ich<br />
komme aus Südkorea, singe Mezzosopran und<br />
habe an der Hochschule in Hamburg mein<br />
Studium abgeschlossen. Jetzt an der <strong>Staatsoper</strong> zu<br />
sein, ist ein großes Glück!<br />
LEVENTE PÁLL (LP): Ich bin Bass, stamme aus<br />
Ungarn, habe in Wien studiert und dort auch ein<br />
Diplom als Bratscher gemacht.<br />
DONG-HWAN LEE (DHL): Ich war an der Ham -<br />
burger Hochschule beim selben Lehrer wie Juhee<br />
Min und komme auch aus Südkorea. Im Opern -<br />
26 | <strong>Journal</strong> 4<br />
studio bin ich jetzt schon das zweite Jahr und<br />
singe Bassbariton.<br />
PAULO PAOLILLO (PP): Ich bin ein brasilianischer<br />
Tenor! Als ich nach Europa gekommen bin, habe<br />
ich zuerst in Bologna studiert, bevor ich ans<br />
Opernstudio kam.<br />
CHRIS LYSACK (CL): Und ich komme aus Kanada<br />
und bin auch Tenor – aber noch nicht so lange.<br />
Ich habe erst in den USA Klavier, Musikwissen -<br />
schaft und Literatur studiert, bevor ich beschloss,<br />
Sänger zu werden. Es war schon lange mein<br />
Wunsch, nach Deutschland zu gehen, weil hier<br />
einfach die Heimat dieser ganzen Musikkultur ist.<br />
MS: Gutes Stichwort – was hat denn die anderen<br />
bewogen, sich ans Opernstudio nach Ham -<br />
burg zu bewerben? Wien ist doch zum Beispiel<br />
nun wirklich eine große Musikmetropole...<br />
LP: Ja, das stimmt schon, aber das macht es<br />
natürlich auch wahnsinnig schwer, voran zu<br />
kom men, bei der großen Konkurrenz! Für uns<br />
junge Sänger ist es extrem wichtig, praktische<br />
Erfahrungen zu sammeln – und das kann man<br />
nur, wenn man wirklich auf die Bühne kommt,<br />
wie hier. Das ist nicht in jedem Opernstudio so!<br />
MS: Paulo, Sie haben in Italien studiert, dem<br />
Mutterland des Gesangs. War es nicht verlockend,<br />
da zu bleiben? Zumal Sie mit Mirella Freni eine<br />
berühmte Lehrerin hatten – öffnet das nicht alle<br />
Türen?<br />
PP: Es ist dort heute nicht mehr so wie früher,<br />
als die Oper einen zentralen Platz in der italienischen<br />
Gesellschaft hatte. Natürlich ist es ein wunderschönes<br />
Land, mit einem reichen Erbe und<br />
leckerem Essen – ich habe sieben Kilo zugenommen<br />
(lacht). Ich bin auch mit Mirella Freni gut<br />
klar gekommen und habe viel gelernt; es war eine<br />
Ehre, mit so einer großen Persönlichkeit arbeiten<br />
zu können. Aber in der Oper gibt es viel Poli -<br />
tik und alte Seilschaften, deshalb ist es wahnsinnig<br />
schwer, an eine Rolle zu kommen. In Deutsch -<br />
land wird die Kultur auch heute, in Zeiten der<br />
finanziellen Krise, noch viel mehr wert geschätzt!
CL: Das kann ich nur unterstreichen. Für mich<br />
ist es großartig, dass mein Arbeitsplatz so selbstverständlich<br />
im Alltag verankert ist. Eine der<br />
ersten Sachen, die mir auffiel, als ich aus den USA<br />
hierher kam, war, dass die Oper sogar bei der<br />
Haltestelle Stephansplatz auf dem HVV-Plan<br />
steht! Das wäre in den Staaten undenkbar – außer<br />
vielleicht bei der MET. Auch dass in der Oper<br />
jeden Abend eine Vorstellung zu sehen ist, und<br />
wir 30 verschiedene Werke im Repertoire haben<br />
– das liebe ich! Und ich finde übrigens auch die<br />
Stadt sehr schön. Beim Vorsingen, im Januar<br />
2010, war gerade die Alster zugefroren, das hat<br />
mich fast ein bisschen an Kanada erinnert (lacht).<br />
MS: Aus Aachen ist es ja nicht ganz so weit wie<br />
aus Korea, Brasilien oder den USA …<br />
KB: Stimmt schon. Ich habe in Aachen meine<br />
Erfahrungen gemacht – doch wenn die Bühne<br />
viel größer ist und doppelt so viele Menschen im<br />
Publikum sitzen, ist das dennoch ein großer<br />
Schritt. Man hat das Gefühl, mehr spielen und<br />
mehr Stimme geben zu müssen. Da find ich’s<br />
schon gut, dass wir nicht gleich die großen<br />
Partien singen, sondern uns erst einmal langsam<br />
herantasten können. Meine erste Partie war die<br />
Papagena, ein guter Start, weil ich da nicht allein<br />
auf der Bühne stand, sondern ein Duett hatte.<br />
Jetzt bin ich auch nicht mehr so nervös wie zu<br />
Beginn. Wenn dann am Schluss der Applaus<br />
kommt, ist man sowieso immer glücklich!<br />
MS: Wie fühlt sich das für Sie an, Melissa? Sie<br />
sind ja direkt vom Studium ins kalte Bühnen -<br />
wasser gesprungen.<br />
MP: Es ist schon sehr aufregend und zu Anfang<br />
auch ganz schön hart. Man hat einfach keine Zeit,<br />
müde zu sein, sondern muss ständig hochkon -<br />
zentriert arbeiten. Wenn man die Kollegen noch<br />
nicht kennt, ist es natürlich noch etwas schwieriger<br />
– denn da gibt es keinen Platz für Zurück -<br />
haltung. Wenn Du zum Beispiel eigentlich<br />
schüch tern bist, aber sexy sein sollst, musst Du<br />
einfach in die Rolle hineinschlüpfen und für den<br />
Moment eine andere Person werden. Das wird<br />
einfacher, wenn man die Menschen ein bisschen<br />
kennen gelernt hat.<br />
MS: Und jetzt sind Sie überhaupt nicht mehr<br />
schüchtern?<br />
MP: (lacht) Naja, das kommt auch auf die<br />
Situa tion an!<br />
MS: Wie sieht’s bei den Herren aus? Welche<br />
Erfahrungen haben Sie bisher gesammelt?<br />
LP: Für mich war es neu, dass man jeden Tag<br />
etwas anderes hat und zeitgleich in verschiedenen<br />
Dingen drin steckt. Von freien Produktionen war<br />
ich das bisher anders gewöhnt: Da kommt man<br />
an einen bestimmten Ort, verbringt die Zeit mit<br />
einem Stück und fährt wieder weg. Hier überlappen<br />
sich ständig verschiedene Projekte und<br />
Partien, und man muss immer top dabei sein –<br />
das ist schon eine große Herausforderung!<br />
MS: Wie gehen die anderen Ensemblemit -<br />
glieder mit Ihnen um? Können Sie sich von denen<br />
Rat holen?<br />
CL: Ja, absolut. Für mich war es ein ziemlicher<br />
Horror, als Monostatos in der »Zauberflöte«<br />
nicht nur auf Deutsch zu singen, sondern auch<br />
noch so viel sprechen zu müssen. Frieder Stricker<br />
– der die Inszenierung ja schon lange kennt – war<br />
so nett, mir die ganzen Dialoge aufzunehmen,<br />
damit ich sie üben kann. Ich finde die Kollegen<br />
insgesamt sehr nett...<br />
KB: Das sehe ich auch so. Alle schauen einem<br />
zu und helfen mit ihrer Erfahrung weiter. Und wir<br />
unterstützen uns auch gegenseitig: Bei französischen<br />
Texten können wir Mélissa um Rat fragen,<br />
bei der englischen Aussprache Chris. Koreanische<br />
Stücke kommen vielleicht nicht ganz so oft vor<br />
(lacht).<br />
JM: Unter den koreanischen Sängern herrscht<br />
ja oft ein ziemlicher Konkurrenzdruck, weil es bei<br />
uns nur wenige Opernhäuser gibt und die meis -<br />
ten sehr gern hier bleiben wollen. Deswegen ha -<br />
ben wir nicht so etwas wie eine koreanische<br />
Community oder so. Aber mit den Kollegen hier<br />
am Haus ist es sehr angenehm, wir gehen schon<br />
auch mal einen Kaffee trinken.<br />
MS: Apropos Kaffee trinken: Vielleicht mögen<br />
einige von Ihnen verraten, was Sie in ihrer knapp<br />
bemessenen Freizeit tun?<br />
PP: Wenn ich zu Hause in Brasilien bin, verbringe<br />
ich viel Zeit in meiner Familie. Ich spiele<br />
Fußball mit Freunden und bin außerdem ein gro -<br />
ßer Motorsport-Fan und fahre gerne Kart! Und<br />
hier – naja, ich schlafe gern (allgemeines großes<br />
Gelächter).<br />
CL: Früher habe ich sehr gern ausgiebig ge -<br />
kocht (allgemeines großes Raunen).<br />
MS: Klingt ganz so, als sollten Sie das wieder<br />
öfter machen und die Kollegen einladen.<br />
(Allgemeines großes Zustimmungsmurmeln.)<br />
MS: Zum Schluss würde mich noch interessieren,<br />
ob Sie bestimmte Vorbilder und vielleicht<br />
auch konkrete Ziele für die Zukunft haben.<br />
DHL: Ich habe viele Vorbilder. Aber am liebsten<br />
mag ich Renato Bruson. Er ist auch Bariton und<br />
so ein richtiger Verdiano, ein absoluter Traum! Da<br />
möchte ich auch mal hin. Momentan bin ich<br />
noch nicht so weit und singe eher Puccini und<br />
Verismo – aber später vielleicht!<br />
JM: Früher habe ich vor allem Teresa Berganza<br />
verehrt, aber jetzt sind es eher Elina Garanča und<br />
Joyce DiDonato. Als sie in Hamburg war, bin ich<br />
mit Mélissa zusammen hingegangen – sie hat eine<br />
perfekte Technik und einen super Ausdruck. Jetzt<br />
ist sie meine Heldin! (lacht)<br />
MP: DiDonato hat mich auch sehr beeindruckt<br />
– aber ich habe kein bestimmtes Vorbild,<br />
sondern versuche, mir überall etwas herauszupicken<br />
und daraus etwas Eigenes zu machen.<br />
PP: Pavarotti ist für mich perfekt! Ich mag<br />
auch Corelli, di Stefano und den jungen Carreras.<br />
Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht. Haupt -<br />
sache, ich werde kein Bariton. (lacht sehr laut<br />
und sehr tenoral)<br />
CL: Auch nach 44 Jahren bin ich noch nicht<br />
über den Tod von Fritz Wunderlich weggekommen<br />
…<br />
MS: Na, da waren Sie doch noch gar nicht auf<br />
der Welt!<br />
CL: Trotzdem. Schade, dass man bei ihm keinen<br />
Meisterkurs mehr machen kann.<br />
LP: Bryn Terfel ist zwar nicht mein Fach, aber<br />
was ich von ihm gehört habe, war eine Klasse<br />
für sich, mit dieser Stimme, seiner natürlichen<br />
Ges tal tung und der Überzeugungskraft – ohne<br />
dass er dafür viel Aufwand treibt. Egal, in welchem<br />
Genre, ob Oper, Musical oder Volkslied: Es<br />
hat immer Klasse!<br />
KB: Ich habe auch kein bestimmtes Vorbild,<br />
sondern finde viele toll. Auch hier am Haus gibt<br />
es super Sänger, von denen wir eine Menge mitnehmen<br />
können.<br />
Marcus Stäbler arbeitet u. a. für den NDR, das Hamburger<br />
Abendblatt, die Neue Zürcher Zeitung und das Fachmagazin<br />
Fono Forum.<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 27
LEUTE<br />
fotos: Jürgen Joost<br />
1<br />
8<br />
10<br />
11<br />
28 | <strong>Journal</strong> 4<br />
12<br />
2<br />
5 6<br />
7<br />
9<br />
3<br />
MITREISSEND UND KOMISCH: ERFOLGREICHE PREMIERE »CHOPIN DANCES«<br />
Jerome Robbins’ umwerfend komisches Ballett »The Concert« sorgte für anhaltende<br />
Heiterkeit im Publikum – nicht zuletzt mit dem abschließenden<br />
Schmetterlingstanz. Ballettintendant John Neumeier und Jean-Pierre Frohlich<br />
(Robbins Rights Trust) freuten sich mit den Ersten Solisten Carolina Agüero und<br />
Otto Bubeníček über die erfolgreiche Premiere des Jerome-Robbins-Abends (1).<br />
Unter den Gästen: Die neue US-Generalkonsulin Inmi Patterson und Sonja<br />
Lahnstein (2), die ehemalige Zweite Bürgermeisterin Christa Goetsch und<br />
Karlheinz Goetsch (3), Alexandra von Rehlingen und Matthias Prinz (4), die<br />
Brüder Ulf und Jan-Peter Gehrckens (Aurubis/NDR) (5), Karin Martin, Prof. Dr.<br />
Dr. Hermann Reichenspurner (UKE Herzzentrum) und Uta Hertz (6). Gäste und<br />
Künstler feierten einen gelungenen Abend: Solistin Catherine Dumont, die als<br />
betrogene Ehefrau brillierte, mit Albert Kriemler (Akris) (7), »Dances at a<br />
Gathering«-Pianist Michal Bialk mit Dagmar Berghoff und Margrit Wetzel (8).<br />
Be geistert zeigten sich auch Thorsten Karl und Moderatorin Nadine Hollmann (9),<br />
Rechtsanwalt Berthold Brinkmann und Christa Brinkmann mit Cornelia und<br />
Michael Behrendt (Vorstandsvorsitzender Hapag-Lloyd AG) (10) sowie Heribert<br />
Diehl und Wirtschaftssenator Ian Karan (11). Von der Bühne flatterten auch die<br />
Schmetterlinge (Carolina Agüero und Otto Bubeníček, hier mit John Neumeier)<br />
direkt auf die Premierenfeier (12).<br />
Am 22. November wurde im Schmidt Theater die Sopranistin Hellen Kwon für<br />
ihre Leistung in »Das Gehege« (»Trilogie der Frauen«) mit dem Rolf-Mares-Preis<br />
2010 ausgezeichnet. Weitere Preisträger waren unter anderem (v.r.n.l.): Uwe<br />
Friedrichsen, Karin Neuhäuser, Jörg Pohl und Meike Harten.<br />
4
Das Opernrätsel Nr. 4<br />
»Ein Teil von jener Kraft...«<br />
Ja, seit Goethe wissen wir es: Auch Satan ist von paradiesischen<br />
Zuständen weit entfernt. Da sucht er händeringend nach neuen<br />
Teilnehmern für einen ordentlichen Höllentrip, und dann wird kurzerhand<br />
auf Himmelfahrt umgebucht! Und Mephisto ist ja weiß<br />
Gott nicht der einzige Bühnenteufel, der über derartige Probleme<br />
im Job klagt – auch seine Opernkollegen können davon ein Lied<br />
singen. Nehmen wir nur folgende Geschichte: Seine Herkunft kann<br />
man sich bekanntlich nicht aussuchen. Ein aber wirklich hartes<br />
Los trifft unseren Titelhelden (Tenor). Ein Abge sandter Luzifers ist<br />
sein Vater. Und da der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, färbte<br />
so manche unangenehme Eigenart des Erzeugers auf den<br />
Sprössling ab: Darob seiner Heimat verwiesen, campiert der ungestüme<br />
Höllensohn nun in Gesellschaft eines Freundes auf Sizilien.<br />
Dort verliebt er sich in eine junge Dame, die er aber bald durch<br />
seine zudringliche Art vergrätzt. Seine Hoffnung liegt nun ganz<br />
auf einem Turnier, ist dem Sieger doch ihre Hand versprochen.<br />
Kaum am Ort des Wettkampfes angekommen, trifft er zufällig auf<br />
seine »Milchschwester«, die für ihn außerdem ein gutes Wort bei<br />
der Angebeteten einlegt. Doch der seltsame Freund, der unseren<br />
Helden begleitet, stellt sich dem Glück in den Weg: Unter einem<br />
Vorwand lockt er den Verliebten in einen Wald, sie verpassen das<br />
entscheidende Tur nier. Aber noch ist nicht alles im Orkus. Auf<br />
Anraten des Freundes schleicht sich unser Held nachts in ein verfallenes<br />
Kloster: Verstorbene Nonnen entsteigen ihren Gräbern,<br />
verwandeln sich in leicht bekleidete Mädchen und verführen ihn<br />
– zum Diebstahl eines Blütenzweiges. Mit Hilfe des tückischen<br />
Grünzeugs will er sich der Geliebten gewaltsam bemächtigen,<br />
lässt den ab scheu lichen Plan aber reuig wieder fallen. Und als<br />
hätten wir es nicht geahnt: Zu allem Überdruss gibt sich der unheilvolle<br />
Freund als der infernalische Herr Papa zu erkennen und bittet<br />
seinen Sohn, bei ihm in der Unterwelt einzuziehen – nicht zu<br />
viel verlangt, nach all der Höllenarbeit! Aber anstatt Vater und<br />
Sohn vereint in der Versenkung verschwinden zu lassen, mischt<br />
sich die missgünstige Milchschwester ein. Sie ringt mit dem armen<br />
Teufel um die wohl verdiente Seele – und bezwingt den Gehörn -<br />
ten: Gerade nochmal dem ewigen Höllenfeuer entronnen, muss<br />
unser Held nun aber ehelichen …<br />
Frage: Wie heißt die beschriebene Oper?<br />
Senden Sie die Lösung bitte bis zum 15. März 2011 an die<br />
Redaktion »Jour nal«, Ham bur gische Staats oper, Postfach, 20308<br />
Hamburg. Mitar beiter der Hambur gischen Staats oper und ihre<br />
Ange hörigen sind leider nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechts -<br />
weg ist ausgeschlossen.<br />
Das können Sie gewinnen:<br />
1. Preis: Zwei Karten für »La Cenerentola« am 11. Mai 2011<br />
2. Preis: Zwei Karten für »Otello« am 18. Mai 2011<br />
3. Preis: Zwei Karten für »Ein Sommernachtstraum« am<br />
19. Mai 2011<br />
Das war beim letzten Mal die richtige Antwort:<br />
Blanche Dubois, »Endstation Sehnsucht«<br />
Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.<br />
BRAHMS’<br />
ERSTE<br />
aus Hamburg<br />
Tradition und Moderne begegnen sich auf der neuen CD<br />
der Philharmoniker Hamburg mit Simone Young. Die ehrwürdige<br />
Laeiszhalle bietet die Bühne für eine Einspielung<br />
der Ersten Sinfonie von Johannes Brahms in audiophiler, hochauflösender<br />
SACD-Technik mit den traditionsreichen Philharmonikern<br />
Hamburg, die in den letzten Jahren mit ihren Einspielungen der<br />
Bruckner-Sinfonien in den Urfassungen Furore gemacht haben.<br />
Unter Leitung seiner Chefdirigentin Simone Young gelingt es dem<br />
Orchester hier, traditionellem Repertoire neue, spannende Sichtweisen<br />
abzugewinnen.<br />
Außerdem erhältlich:<br />
ANTON BRUCKNER:<br />
SINFONIE NR. 2<br />
ANTON BRUCKNER:<br />
SINFONIE NR. 8<br />
OC 614<br />
2 SACDs · OC 638<br />
ANTON BRUCKNER:<br />
SINFONIE NR. 3<br />
Die Diktion ist klar, die<br />
Dramaturgie stimmt,<br />
musiziert wird schlank,<br />
nie pauschal … ein<br />
aufregendes Hörerlebnis<br />
und eine Entdeckung!<br />
Klassik heute<br />
OC 624<br />
www.oehmsclassics.de · im vertrieb von harmonia mundi<br />
1SACD · OC 675<br />
ANTON BRUCKNER:<br />
SINFONIE NR. 4<br />
OC 629
Der Spielplan Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />
Januar, Februar<br />
20 DO<br />
21 FR<br />
22 SA<br />
23 SO<br />
25 DI<br />
26 MI<br />
29 SA<br />
30 SO<br />
1 DI<br />
2 MI<br />
3 DO<br />
4 FR<br />
5 SA<br />
6 SO<br />
30 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Endstation Sehnsucht<br />
S. Prokofjew, A. Schnittke<br />
Musik vom Tonträger<br />
19.30-21.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Do1, VB<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Nijinsky<br />
Nikolaj Rimskij-Korsakow,<br />
Dmitri Schostakowitsch<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Ball Jug<br />
After work<br />
»Bitte nicht füttern!«<br />
18.00-19.00 Uhr | €10,– (inkl.<br />
Getränk) | Opera stabile<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Nijinsky<br />
Nikolaj Rimskij-Korsakow,<br />
Dmitri Schostakowitsch<br />
19.30-22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />
A | Sa3<br />
Parsifal*<br />
Richard Wagner<br />
17.00-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | So2, Serie 49, VB<br />
Vor der Premiere »Faust«<br />
11.00 Uhr | €7,–<br />
Probebühne 1<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Nijinsky<br />
Nikolaj Rimskij-Korsakow,<br />
Dmitri Schostakowitsch<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | BalKl1<br />
Le Nozze di Figaro*<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
19.00-22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | VTg4, Oper gr.1, VB<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Le Nozze di Figaro*<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
19.00-22.30 Uhr | €5,– bis 97,–<br />
A | Sa2, VB<br />
Premiere A<br />
Faust*<br />
Charles Gounod<br />
18.00 Uhr | €6,– bis 158,– | P | PrA<br />
3. Kammerkonzert<br />
11.00 Uhr | €8,– bis 18,–<br />
Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />
La Bohème*<br />
Giacomo Puccini<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Oper gr.2<br />
Premiere B<br />
Faust*<br />
Charles Gounod<br />
19.00 Uhr | €4,– bis 79,– | C | PrB<br />
La Bohème*<br />
Giacomo Puccini<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Schnupper, Ital2<br />
La Traviata*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.00-22.10 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Fr1<br />
Faust*<br />
Charles Gounod<br />
19.00 Uhr | €5,– bis 97,– | A | Sa1<br />
La Bohème*<br />
Giacomo Puccini<br />
16.30-19.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Nachm<br />
Februar<br />
7 MO<br />
8 DI<br />
9 MI<br />
10 DO<br />
11 FR<br />
12 SA<br />
13 SO<br />
15 DI<br />
16 MI<br />
17 DO<br />
6. Philharmonisches Konzert<br />
11.00 Uhr | €9,– bis 44,–<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Premiere | Opera piccola<br />
Die Schneekönigin<br />
Pierangelo Valtinoni<br />
17.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />
Kampnagel [K2]<br />
6. Philharmonisches Konzert<br />
20.00 Uhr | €9,– bis 44,– |<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Anschließend Phil&Chil im<br />
Brahms-Foyer<br />
Carmen*<br />
Georges Bizet<br />
19.00-22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | VB<br />
Faust*<br />
Charles Gounod<br />
19.00 Uhr | €4,– bis 79,– | C<br />
Mi2, VB<br />
Trilogie der Frauen – Er war -<br />
tung/Le Bal/Das Gehege*<br />
Arnold Schönberg, Oscar<br />
Strasnoy, Wolfgang Rihm<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Do2<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Carmen*<br />
Georges Bizet<br />
19.00-22.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Fr2, VB<br />
Opera piccola<br />
Die Schneekönigin<br />
18.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />
Kampnagel [K2]<br />
Faust*<br />
Charles Gounod<br />
19.00-21.30 Uhr | €5,– bis 97,–<br />
A | Sa4, Serie 28<br />
Opera piccola<br />
Die Schneekönigin<br />
14.30 und 18.00 Uhr | €20,–,<br />
erm. 8,– | Kampnagel [K2]<br />
Trilogie der Frauen – Er war -<br />
tung/Le Bal/Das Gehege*<br />
Arnold Schönberg, Oscar<br />
Strasnoy, Wolfgang Rihm<br />
18.00-21.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | So1, Serie 39<br />
Opera piccola<br />
Die Schneekönigin<br />
16.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />
Kampnagel [K2]<br />
Zu Gast in der Opera stabile | Premiere<br />
The Rape of Lucretia<br />
Benjamin Britten<br />
20.00 Uhr | €18,–, erm. 12,–<br />
Opera stabile | Auch am 15.,<br />
17., 19., 21., 23. Februar<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Trilogie der Frauen – Er war -<br />
tung/Le Bal/Das Gehege*<br />
Arnold Schönberg, Oscar<br />
Strasnoy, Wolfgang Rihm<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Di3<br />
Faust*<br />
Charles Gounod<br />
19.00 Uhr | €4,– bis 79,– | C<br />
Mi1, VB<br />
Wiederaufnahme<br />
Eugen Onegin*<br />
Peter I. Tschaikowsky<br />
19.00-22.10 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Di2, Oper kl.1, VB<br />
Februar<br />
18 FR<br />
19 SA<br />
20 SO<br />
22 DI<br />
23 MI<br />
25 FR<br />
26 SA<br />
27 SO<br />
28 MO<br />
Opera piccola<br />
Die Schneekönigin<br />
18.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />
Kampnagel [K2]<br />
Faust*<br />
Charles Gounod<br />
19.00 Uhr | €5,– bis 97,– | A | Sa3<br />
Opera piccola<br />
Die Schneekönigin<br />
14.30 und 18.00 Uhr | €20,–,<br />
erm. 8,– | Kampnagel [K2]<br />
Eugen Onegin*<br />
Peter I. Tschaikowsky<br />
18.00-21.10 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | VTg3, Serie 68<br />
3. Sonderkonzert<br />
11.00 Uhr | €14,– bis 50,–<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Opera piccola<br />
Die Schneekönigin<br />
16.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />
Kampnagel [K2]<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Faust*<br />
Charles Gounod<br />
19.00 Uhr | €4,– bis 79,– | C<br />
Di1, Gesch 2<br />
Eugen Onegin*<br />
Peter I. Tschaikowsky<br />
19.00-22.10 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | VTg1, Jugend Oper, VB<br />
Ballett – John Neumeier | Wiederaufnahme<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
F. Mendelssohn Bartholdy,<br />
G. Ligeti, mechanische Musik<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Bal I<br />
After work<br />
»La flûte enchantée«<br />
18.00-19.00 Uhr | €10,– (inkl.<br />
Getränk) | Opera stabile<br />
Opera piccola<br />
Die Schneekönigin<br />
18.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />
Kampnagel [K2]<br />
La Traviata*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.00-22.10 Uhr | €5,– bis 97,–<br />
A | Gesch 1, Ital1<br />
Opera piccola<br />
Die Schneekönigin<br />
14.30 und 18.00 Uhr | €20,–,<br />
erm. 8,– | Kampnagel [K2]<br />
Cavalleria rusticana,<br />
I Pagliacci*<br />
P. Mascagni, R. Leoncavallo<br />
19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | So2, Serie 48, VB<br />
Ballett-Werkstatt<br />
Leitung John Neumeier<br />
Öffentl. Training ab 10.30 Uhr<br />
11.00 Uhr | €2,– bis 23,– | F<br />
4. Kammerkonzert<br />
11.00 Uhr | €8,– bis 18,–<br />
Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />
Opera piccola | Zum letzten Mal in<br />
dieser Spielzeit<br />
Die Schneekönigin<br />
16.00 Uhr | €20,–, erm. 8,–<br />
Kampnagel [K2]<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
F. Mendelssohn Bartholdy,<br />
G. Ligeti, mechanische Musik<br />
Hamburger Symphoniker<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,– | C<br />
März<br />
1 DI<br />
2 MI<br />
3 DO<br />
4 FR<br />
5 SA<br />
6 SO<br />
7 MO<br />
8 DI<br />
9 MI<br />
10 DO<br />
12 SA<br />
13 SO<br />
14 MO<br />
15 DI<br />
Cavalleria rusticana,<br />
I Pagliacci*<br />
P. Mascagni, R. Leoncavallo<br />
19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | VTg4, Oper gr.1, VB<br />
Eugen Onegin*<br />
Peter I. Tschaikowsky<br />
19.00-22.10 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Fr2, VB<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
F. Mendelssohn Bartholdy,<br />
G. Ligeti, Mechanische Musik<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
| C | Bal II<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
F. Mendelssohn Bartholdy,<br />
G. Ligeti, Mechanische Musik<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Fr1<br />
Rigoletto*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.30-22.00 Uhr | €5,– bis<br />
97,– | A | Sa2<br />
Cavalleria rusticana,<br />
I Pagliacci*<br />
P. Mascagni, R.Leoncavallo<br />
19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | So1, Serie 38, VB<br />
7. Philharmonisches Konzert<br />
11.00 Uhr | €15,– bis 60,–<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
7. Philharmonisches Konzert<br />
20.00 Uhr | €15,– bis 60,–<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
F. Mendelssohn Bartholdy, G.<br />
Ligeti, Mechanische Musik<br />
Hamburger Symphoniker<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Di3, VB<br />
Cavalleria rusticana,<br />
I Pagliacci*<br />
P. Mascagni, R. Leoncavallo<br />
19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Mi2, VB<br />
Madama Butterfly*<br />
Giacomo Puccini<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Gesch 1<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Cavalleria rusticana,<br />
I Pagliacci*<br />
P. Mascagni, R. Leoncavallo<br />
19.00-22.00 Uhr | €5,– bis 97,–<br />
A | Sa4, Serie 28<br />
Das Rheingold*<br />
Richard Wagner<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis<br />
89,– | B | Serie 39, Oper gr.2,<br />
Ring 1<br />
»Wagnergesang«<br />
Mit Jürgen Kesting<br />
19.30 Uhr | €7,–<br />
Opera stabile<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Rigoletto*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | VTg1
März<br />
16 MI<br />
17 DO<br />
18 FR<br />
19 SA<br />
20 SO<br />
22 DI<br />
23 MI<br />
24 DO<br />
25 FR<br />
26 SA<br />
27 SO<br />
29 DI<br />
30 MI<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Madama Butterfly*<br />
Giacomo Puccini<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | VB<br />
Aida*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Do1, VB<br />
Die Walküre*<br />
Richard Wagner<br />
17.00-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Fr3, Ring 1<br />
After work<br />
»Russendisko meets Classic«<br />
18.00-19.00 Uhr | €10,– (inkl.<br />
Getränk) | Opera stabile<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Tod in Venedig<br />
Johann Sebastian Bach,<br />
Richard Wagner<br />
Musik vom Tonträger<br />
19.30-22.00 Uhr | €5,– bis 97,–<br />
A | Sa3<br />
Aida*<br />
Giuseppe Verdi<br />
16.00-19.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Nachm<br />
Aida*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Di2, VB<br />
Ballett – John Neumeier | Zum<br />
letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Tod in Venedig<br />
Johann Sebastian Bach,<br />
Richard Wagner<br />
Musik vom Tonträger<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Mi1<br />
»Am anderen Ende der Lei -<br />
tung« - Michael E. Kleine<br />
20.00 Uhr | €15,–, erm. 10,–<br />
Opera stabile | Auch am 25.,<br />
26., 27.3.; 8., 9.4.<br />
Siegfried*<br />
Richard Wagner<br />
17.00-22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Do2, Ring 1<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Hommage aux Ballets Russes<br />
S. Prokofjew, N.Tscherepnin,<br />
I. Strawinsky<br />
19.00-22.20 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | BalKl2<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Aida*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.00-22.00 Uhr | €5,– bis 97,–<br />
A | Sa1<br />
Götterdämmerung*<br />
Richard Wagner<br />
17.00-22.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | VTg3, Ring 1<br />
5. Kammerkonzert<br />
11.00 Uhr | €8,– bis 18,–<br />
Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Hommage aux Ballets Russes<br />
S. Prokofjew, N.Tscherepnin,<br />
I. Strawinsky<br />
19.00-22.20 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | BalKl1<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Hommage aux Ballets Russes<br />
S. Prokofjew, N.Tscherepnin,<br />
I. Strawinsky<br />
19.00-22.20 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Mi2<br />
März, April<br />
31 DO<br />
1 FR<br />
2 SA<br />
3 SO<br />
5 DI<br />
6 MI<br />
7 DO<br />
8 FR<br />
9 SA<br />
10 SO<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Hommage aux Ballets Russes<br />
S. Prokofjew, N.Tscherepnin,<br />
I. Strawinsky<br />
19.00-22.20 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | VTg4<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Das Rheingold*<br />
Richard Wagner<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Fr1, Ring 2<br />
Macbeth*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.00-22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />
A | Sa2, Ital2<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Die Walküre*<br />
Richard Wagner<br />
17.00-22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Ring 2<br />
Macbeth*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Di1, Gesch 2, VB<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Siegfried*<br />
Richard Wagner<br />
17.00-22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />
B | Ring 2<br />
Così fan tutte<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />
C | Do1; VB<br />
Wagners »Ring« für<br />
Einsteiger<br />
11.00 Uhr | €7,– bis 25,–<br />
Schulklassen €5,–<br />
Macbeth<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.00-22.15 Uhr | € 4,– bis 89,–<br />
B | Fr2<br />
Così fan tutte<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
19.00-22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />
A | Sa3<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Götterdämmerung<br />
Richard Wagner<br />
17.00-22.30 Uhr | 4,– bis 89,–<br />
B | So1, RIng 2<br />
* Aufführung mit deutschen<br />
Übertexten.<br />
»Parsifal« ist eine Koproduktion mit der Grand<br />
Opera Houston.<br />
»Le Nozze di Figaro« wird gefördert durch die<br />
Daimler AG Niederlassung Hamburg.<br />
»Faust«, »Trilogie der Frauen« und »Aida«<br />
werden unterstützt durch die Stiftung zur<br />
Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>.<br />
Die Reihe Opera piccola wird gefördert von<br />
der Hamburger Sparkasse und der Stiftung zur<br />
Förderung der Hamburgi schen <strong>Staatsoper</strong>.<br />
»Le Bal« ist ein Auftragswerk der <strong>Staatsoper</strong><br />
Hamburg. »The Rape of Lucretia« ist eine<br />
Diplominszenierung der Theaterakademie<br />
Hamburg in Kooperation mit der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>. Die ZEIT-Stiftung<br />
Ebelin und Gerd Bucerius und die Stif tung zur<br />
Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> sind<br />
Hauptförderer der Ham burger »Ring«-<br />
Inszenie run gen 2008-2010.<br />
Impressum/Vorverkauf<br />
Herausgeber<br />
<strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> GmbH<br />
Große Theaterstr. 25, 20354 Hamburg<br />
Geschäftsführung<br />
Simone Young Opernintendantin<br />
und Generalmusikdirektorin<br />
John Neumeier Ballettintendant<br />
Detlef Meierjohann<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Konzeption und Redaktion<br />
Dramaturgie, Pressestelle, Marketing<br />
Bettina Bermbach, Annedore Cordes,<br />
Matthias Forster, Kerstin Schüssler-Bach<br />
(Oper); André Podschun, Anna Schwan<br />
(Ballett)<br />
Autoren<br />
Anja Bornhöft, Andrea C. Röber,<br />
Marcus Stäbler<br />
Mitarbeit<br />
Daniela Becker<br />
Opernrätsel<br />
Moritz Lieb<br />
Fotos<br />
Holger Badekow, Rüdiger Backmann,<br />
Nomi Baumgartl, Antoni Bernard,<br />
Braun/drama-berlin.de, Brinkhoff/<br />
Mögenburg, Felix Broede, Jürgen Joost,<br />
Reto Klar, Bertold Fabricius, Monika<br />
Forster, Rosa Frank, Frederic Friesel,<br />
Alan Kavcic, Helga Kneidl, Jörg<br />
Landsberg, Klaus Lefebvre, Maja Metz,<br />
Gordon Mühle, Johan Persson, Monika<br />
Rittershaus, Marinetta Saglio, Ali<br />
Schafler, Joachim Thode, Bernd Uhlig,<br />
Karol Zapala, Archiv der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
Titelfoto: Brinkhoff/Mögenburg<br />
Gestaltung<br />
Annedore Cordes<br />
Holger Badekow (Ballett)<br />
Anzeigenvertretung<br />
Antje Sievert Tel.: 040/450 698 03<br />
antje.sievert@kultur-anzeigen.com<br />
Litho<br />
Repro Studio Kroke<br />
Druck<br />
Hartung Druck + Medien GmbH<br />
Wir haben viel zu bieten<br />
Tageskasse<br />
Große Theaterstraße 25, 20354 Hamburg<br />
Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />
Sonn- und Feiertags für den Vorverkauf geschlossen.<br />
Die Abendkasse öffnet 90 Minuten<br />
vor Beginn der Aufführung.<br />
Es werden ausschließlich Karten für die<br />
jeweilige Vorstellung verkauft.<br />
Telefonischer Kartenvorverkauf<br />
Telefon 040/35 68 68<br />
Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />
Abonnieren Sie unter: Telefon 040/35 68 800<br />
Vorverkauf<br />
Karten können Sie außer an der Tageskasse der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> an den bekannten<br />
Vorverkaufsstellen in Hamburg sowie bei der<br />
Hamburg Tourismus GmbH (Hotline 040/300<br />
51777; www.hamburg-tourismus.de) und bei<br />
allen Ticket-Online Verkaufsstellen und TUI<br />
Reisebüros erwerben.<br />
Schriftlicher Vorverkauf<br />
Schriftlich und telefonisch bestellte Karten<br />
senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu. Dabei<br />
erheben wir je Bestellung eine Bearbeitungs -<br />
gebühr von €5,–, die zusammen mit dem<br />
Karten preis in Rechnung gestellt wird. Der<br />
Versand erfolgt nach Eingang der Zahlung.<br />
Fax 040/35 68 610<br />
Postanschrift<br />
<strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong><br />
Postfach, 20308 Hamburg<br />
Gastronomie in der Oper<br />
Tel.: 040/35019658, Fax: 35019659<br />
www.godionline.com<br />
Die <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> ist online:<br />
www.staatsoper-hamburg.de<br />
www.philharmoniker-hamburg.de<br />
www.hamburgballett.de<br />
www.ring-hamburg.de<br />
Besichtigen Sie die <strong>Staatsoper</strong><br />
Termine der nächsten Führungen:<br />
26. Januar; 4., 15., 23. Februar; 8., 16. März; 1.,<br />
12. April<br />
jeweils ab 13.30 Uhr beim Bühneneingang<br />
Karten zu € 6,- sind an der Kasse erhältlich.<br />
Das nächste <strong>Journal</strong> erscheint<br />
Mitte April.<br />
Werden Sie Förderer der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>. Wenn Sie Informationen benötigen,<br />
erreichen Sie uns unter Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
Tel. 040/7250 35 55, Fax 7250 21 66, oder www.opernstiftung-hamburg.de<br />
Kassenpreise<br />
Preisgruppe<br />
Platzgruppe<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11*<br />
F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– 10,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,–<br />
D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– 10,–<br />
C € 79,– 71,– 63,– 55,– 46,– 37,– 25,– 13,– 10,– 4,– 10,–<br />
B € 89,– 79,– 70,– 61,– 52,– 41,– 28,– 15,– 10,– 4,– 10,–<br />
A € 97,– 86,– 77,– 68,– 58,– 49,– 31,– 17,– 11,– 5,– 10,–<br />
S € 119,– 110,– 98,– 89,– 79,– 56,– 34,– 18,– 11,– 5,– 10,–<br />
P € 158,– 146,– 133,– 119,– 99,– 69,– 43,– 24,– 12,– 6,– 10,–<br />
L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,–<br />
* Vier Plätze für Rollstuhlfahrer (bei Ballettveranstaltungen zwei)<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 31
NAMEN NACHRICHTEN<br />
AKTUELLES AUS DER STAATSOPER<br />
EMOTIONEN FÜR DEN BILDSCHIRM<br />
»Bewegungen, die bewegen«, heißt es seit Beginn<br />
dieser Spielzeit in der Imagekampagne des HAM-<br />
BURG BALLETT. Sie kam so gut an, dass es eine<br />
digitale Fortsetzung gibt. Nun kann per Wall -<br />
paper der Computer- oder Smart phone-Bild -<br />
schirm mutig, leidenschaftlich, eifersüchtig oder<br />
einsam gestaltet werden. Die Agentur Scholz &<br />
Friends Hamburg entwickelte dafür aus den<br />
Ursprungsmotiven Mut, Eifer sucht, Leidenschaft<br />
und Einsamkeit neue Bildva rianten. Die Wall -<br />
paper und Screensaver sind als Gratisdownload<br />
über die Website des HAMBURG BALLETT verfügbar<br />
unter:<br />
www.hamburgballett.de<br />
32 | <strong>Journal</strong> 4<br />
29. Operndinner zugunsten<br />
der Deutschen Muskelschwund-Hilfe e.V.<br />
Am 26. März 2011 laden die Staats oper Hamburg<br />
und die Deutsche Muskel schwund-Hilfe e.V. wieder<br />
zu einem festlichen Abend ins Hotel Le Royal<br />
Meridien. Auf dem Programm steht Mu sika li -<br />
sches und Kulinarisches: Künstlerinnen und<br />
Künst ler der <strong>Staatsoper</strong> präsentieren High lights<br />
aus Oper und Operette, die Hotelküche serviert<br />
ein exquisites Mehr-Gänge-Menü.<br />
Sichern Sie sich schon jetzt die besten Plätze!<br />
Operndinner zugunsten der Deutschen<br />
Muskelschwund-Hilfe e.V. Hotel Le Royal<br />
Meridien Samstag, 26. März 2011, 19.00 Uhr<br />
Karten unter der Telefonnummer 04101/32614<br />
KOSTÜMVERKAUF IM FUNDUS DER STAATSOPER<br />
Am Samstag, den 5. Februar 2011<br />
lädt die <strong>Staatsoper</strong> zu einem Kostümverkauf<br />
in ihren Fundus ein. Von 9.00 bis 16.00 Uhr werden<br />
unter anderem Kostüme aus den Produktionen<br />
»L'Upupa«, »Boris Godunow« und »The Rake's<br />
Progress« verkauft.<br />
5. Februar 2011, 9.00 - 16.00 Uhr<br />
Kronsaalsweg Nr. 20, 22525 Hamburg<br />
Achtung: nur Barzahlung!<br />
Yohan Stegli entdeckt die Deutsche Gebärdensprache für das Ballett<br />
Yohan Stegli führt derzeit am Bildungszentrum Hören und Kommunikation ein besonderes Tanzprojekt durch:<br />
Gemeinsam mit gehörlosen Jugendlichen und der Theaterpädagogin Susanne Tod erarbeitet der HAMBURG-<br />
BAL LETT-Solist eine Choreografie, in der Gebärden aus der Deutschen Gebärdensprache in Bewegungs- und<br />
Tanz sequenzen zum Ausdruck kommen. Für die meisten der gehörlosen Jugendlichen ist es die erste Erfahrung<br />
mit dem Medium Tanz, sie erleben dabei ihre Sprache auf eine völlig neue Art und Weise. Die Gabriele Fink<br />
Stif tung ermöglicht dieses Projekt im Rahmen von »TuSCH – Theater und Schule« und dem Deutschen Schau -<br />
spielhaus, dokumentarisch begleitet wird es von der Fotografin Heike Rössing.<br />
Weitere Informationen unter www.tusch-hamburg.de<br />
SACREDANCE<br />
»SacreDance« heißt das Paket, das HAMBURG BALLETT und Elbpilharmonie Konzerte für alle Fans des<br />
Frühlings geschnürt haben. Ein Vorstellungsbesuch der »Hommage aux Ballets Russes« am 25. März<br />
mit dem Ballett »Le Sacre du Printemps« nach Vaslaw Nijinsky zur gleichnamigen Musik von Igor<br />
Strawinsky gehört ebenso dazu wie der Besuch von »Sacre, poème de l’extase«, einem Instal lations-<br />
Konzert unter Mitwirkung des NDR Sinfonieorchesters am 16. April auf Kampnagel, sowie eine<br />
Führung durch das Ballettzentrum Hamburg am 17. März und eine Baustellenbesichtigung der<br />
Elb philharmonie am 8. Mai.<br />
Mit dem Ballettabend »Hommage aux Ballets Russes« erweist John Neumeier dem legendären En -<br />
semble und seinem Tänzer Vaslaw Nijinsky seine Reverenz. Die Licht- und Bewegungsenergien von<br />
»Le Sacre« inspirierten auch den Mediendesigner Klaus Obermaier zu einer interaktiven Verbindung<br />
von Orchestermusik, Tanz und 3D-Computervisualisierung, die seit einiger Zeit weltweit für Furore<br />
sorgt. Einen echten Blick hinter die Kulissen geben die beiden im Paket enthaltenen Besichtigungen:<br />
Im Ballettzentrum erhalten die Karteninhaber einen Einblick in die tägliche Arbeit der Tänzer, auf<br />
der Baustelle der Elbphilharmonie können sie sich ihr eigenes Bild von Hamburgs größter Kultur -<br />
bau stelle machen.<br />
SacreDance Paket: € 66 | 88 | 99 Jugendpaket: € 26<br />
Elbphilharmonie Kulturcafé am Mönckebergbrunnen Tel: 040 357 666 66<br />
Kartenservice der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> Tel: 040 35 68 68<br />
Die Teilnehmer des Gesangswettbewerbs »Stella Maris« 2010<br />
»Stella Maris« 2010<br />
Nachwuchssänger auf der MS EUROPA ausgezeichnet<br />
Zum zweiten Mal fand im Herbst 2010 auf hoher<br />
See der internationale Gesangswettbewerb »Stella<br />
Maris« statt: Acht internationale Opernhäuser<br />
schickten ihre Kandidaten zum Wettstreit an<br />
Bord der MS EUROPA. Im Rahmen einer Kreuz -<br />
fahrt von Istanbul nach Akaba traten die jungen<br />
Sängerinnen und Sänger in den Kategorien Oper,<br />
Lied und Oratorium an. Von der <strong>Hamburgische</strong>n<br />
<strong>Staatsoper</strong> nahm der kanadische Tenor Chris<br />
Lysack teil, der seit Beginn dieser Saison Mitglied<br />
im Internationalen Opernstudio ist. Als Sieger<br />
konnte der Bariton John Chest den mit 15.000<br />
Euro dotierten Publikumspreis mit nach Hause<br />
nehmen, den die Hauck & Aufhäuser Kul tur stif -<br />
tung zur Verfügung stellte. Startenor Michael<br />
Schade versammelte erneut eine prominente Jury<br />
um sich, der in diesem Jahr auch die Hamburger<br />
Opernintendantin Simone Young angehören<br />
wird. Vom 5. bis 20. Juli 2011 wird die Dirigentin<br />
dann auf einer Reise »Rund um England« ge -<br />
meinsam mit Michael Schade, Dominique Meyer<br />
(Wiener <strong>Staatsoper</strong>) und Daniel Goodwin (Deut -<br />
sche Grammophon) den dritten »Stella Maris«-<br />
Nachwuchskünstler küren.<br />
Informationen zum Wettbewerb<br />
unter www.stella-maris-competition.de<br />
Informationen zur Reise unter www.hlkf.de
SIDI LARBI CHERKAOUI, DAMIEN JALET, ANTONY GORMLEY<br />
WORDS)<br />
BABEL(<br />
09. – 12. FEBRUAR<br />
KAMPNAGEL<br />
KAMPNAGEL.DE<br />
„Furios, hochenergetisch, gewitzt!<br />
Ein Tanzstück über das Zusammenleben<br />
von Menschen verschiedener Kulturen.“<br />
[Der Spiegel]<br />
2. KLASSE BEZAHLEN, 1. KLASSE SITZEN!<br />
Limitiertes Platzkontingent exklusiv für <strong>Journal</strong>-Leser.<br />
Karten unter 040 270 949 49, Stichwort: <strong>Staatsoper</strong> <strong>Journal</strong><br />
TICKETS: WWW.KAMPNAGEL.DE, 040 270 949 49, JARRESTR. 20<br />
hamburger ostertöne 22.–25. april 2011<br />
Karfreitag, 22. April 2011<br />
11 Uhr / Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />
NDR Chor<br />
Mojca Erdmann Sopran<br />
Konstantin Wolff Bariton<br />
Dirigent Jérémie Rhorer<br />
Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem<br />
20 Uhr / Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />
Jerusalem String Quartet<br />
Jonathan Gilad Klavier<br />
Werke von Brahms, Sánchez-Verdú<br />
Karsamstag, 23. April 2011<br />
14 Uhr / Laeiszhalle, Studio E<br />
Offenes Singen mit Simone Young<br />
17 Uhr / Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />
Jerusalem String Quartet<br />
Lawrence Power Viola<br />
Brahms: Streichquartett Nr. 2; Streichquintett Nr. 2<br />
20 Uhr / Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />
Neue Vocalsolisten Stuttgart<br />
Aleph Gitarrenquartett<br />
Íñigo Aizpiolea & Iñaki Alberdi Akkordeon<br />
Porträtkonzert José María Sánchez-Verdú<br />
Anschließend: Luis Buñuel – Filmauswahl<br />
Ostersonntag, 24. April 2011<br />
17 Uhr / Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />
Jerusalem String Quartet<br />
Paul Meyer Klarinette<br />
Brahms: Streichquartett Nr. 3;<br />
Klarinettenquintett h-moll<br />
20 Uhr / Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Philharmoniker Hamburg<br />
Julian Rachlin Violine<br />
Mischa Maisky Violoncello<br />
Dirigentin Simone Young<br />
Werke von Brahms, Sánchez-Verdú<br />
22.30 Uhr / Laeiszhalle, Brahms-Foyer<br />
Opernstudio der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg<br />
Simone Young Klavier<br />
Lieder von Brahms, Ravel, Sánchez-Verdú u.a.<br />
Ostermontag, 25. April 2011<br />
17.30 Uhr / Kampnagel, K 2<br />
Lesung mit Carlos Fuentes<br />
In Kooperation mit dem Instituto Cervantes Hamburg<br />
20 Uhr / Kampnagel, K 6<br />
Kammerensemble Neue Musik Berlin<br />
Neue Vocalsolisten Stuttgart<br />
SWR-Experimentalstudio Freiburg<br />
Mirella Weingarten Regie/Bühne/Kostüm<br />
Jan Langebartels Licht<br />
Lillevan Video<br />
Dirigent José María Sánchez-Verdú<br />
Sánchez-Verdú: »Aura« – Musiktheater nach der<br />
gleichnamigen Erzählung von Carlos Fuentes<br />
Infos & Tickets 040 357 666 66 und<br />
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