Steinkreis 232 - Tir Thuatha

Steinkreis 232
Walthar ein Auskommen haben.“
Orm schüttelte den Kopf und die Zöpfe
an seinem Haupt wogten wie junge Weidenzweige.
„Walthars Freunde sind meine Freunde.
Ein ehrbarer Handel wird unsere Zustimmung
erhalten. Und wie könnte ich dagegen
sprechen, da Ihr euch so ehrenhaft gegenüber
dieser Blume von Calan verhaltet?“
Starkhand lachte leise.
„Nun habt Ihr mit einem Mal zwei Freunde
gewonnen, Herrin, mich und einen weitaus
mächtigeren.“
„Ich danke Euch“, hauchte Griseldis.
Dann wollte sie noch etwas sagen, doch sie
wurden unterbrochen durch zwei Ritter in
Grün und Silber, die heraufgekommen waren
und nun innehielten, um Starkhands Zeichen
abzuwarten, daß sie nähertreten durften. Er
winkte sie heran.
„Herr, ein Gesandter verlangt, Euch zu
sprechen.“
„Wer ist es?“
„Er sagt, sein Name sei Harador, Bote des
Herrn von Tir Bolghainn –“
„Von Tyrgor?“
„So sagt er es, ja. Zwei Dutzend Reiter
begleiten ihn, es sind alles Krieger und sie
sind schnell geritten, Herr – ihren Tieren
flog der Schaum vom Maul.“
Starkhand nickte und gab ihnen das Zeichen,
Harador zu ihm heraufzulassen.
Den Bolghinn, der kurz darauf die Plattform
betrat, hatte er nie zuvor gesehen, doch
er trug alle Farben und Insignien, die er von
einem Boten aus Tir Bolghainn erwarten
würde. Dieser war kein armer Mann, Arme
und Hals waren reich geschmückt mit
schweren Ringen, in das lange Haar waren
Perlen eingeflochten. Er war vom Staub der
Straße bedeckt, so daß die nackte Haut seines
Oberkörpers und seine Kleidung dieselbe
Sandfarbe hatten.
„Ich grüße dich! Sprich!“ forderte Starkhand
den Krieger auf.
„Spreche ich mit Cwmachdod ra Mortael,
Righ der Cladhinn?“
Die Erben des Krieges
„Der bin ich“, bestätigte Starkhand.
„Sprich also!“
Der Bolghinn musterte Griseldis und
Orm. Starkhand folgte seinem Blick.
„Es ist gut. Du kannst frei sprechen.“
„Ich bringe Nachricht von Righ Tyrgor. Er
sagt: Ich, Tyrgor, der Feldherr von Tir Thuatha,
sage: Cwmachdod, haltet Euch bereit!
Wir ziehen in den Krieg!“
– Fortsetzung folgt –
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