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kaum zu erklären, wie Sie so felsenfest von Kims Tod überzeugt sein<br />
konnten.“<br />
“Was?!“ Gruenberg konnte das nicht glauben. Brauns Worte trafen ihn<br />
wie Schläge ins Gesicht. Sein gesamtes Weltbild geriet aus den<br />
Fugen,während er angestrengt versuchte, diesen Wahnsinn zu verstehen.<br />
Doch er verstand rein gar nichts. <strong>Das</strong> gesamte Geschehen war einfach<br />
nur grotesk.<br />
Noch ehe Gruenberg etwas erwidern konnte, fuhr Braun mit seinem<br />
Monolog fort.<br />
„Also?“ sagte er in gelangweiltem Tonfall und beugte sich noch dichter<br />
an Gruenbergs Gesicht. „Ich will Ihrem Gedächtnis mal auf die Sprünge<br />
helfen.“<br />
Braun grinste diabolisch und Gruenberg wusste, dass er die nächsten<br />
Worte Brauns nicht hören wollte. Doch er hatte keine Wahl.<br />
„Sie erinnern sich doch noch an den lauen Sommerabend? Sie und Kim<br />
am See, eine Flasche Wein und das Geständnis von Kim – all die Dinge<br />
aus ihrem Leben, die Sie nicht hören wollten. Kim sprach, sie tranken<br />
Wein und hörten zu. Kim trank keinen Wein.“ Braun grinste. „Sie<br />
wusste, wie schnell diese Drogen mit Alkohol wirken, sie hatte genug<br />
Erfahrung damit.“ Gruenberg schluckte und versuchte, sich zu erinnern.<br />
Braun hatte recht – es war wie gestern, der Wein, die leicht benebelte<br />
Wahrnehmung, die er auf den Wein und die schöne Kim zurückführte.<br />
Und dann die Worte von Kim. Sie taten ihm so weh. Er spürte, wie die<br />
Gefühle von damals zurückkamen, die Demütigung, der Hass, die Liebe.<br />
Er hörte, wie sie sagte:<br />
„Ich habe Dich betrogen, Peer!“<br />
Die Worte glichen einem Faustschlag ins Gesicht, dröhnten in seinen<br />
Ohren, brachten sein Blut in Wallung.<br />
„Bitte, was?“<br />
„Du hast schon richtig gehört.“<br />
„Aber...“ Er ballte die Fäuste zusammen. Glühendes Blei sickerte durch<br />
seinen Körper. Betrogen. Was für ein Wort, was für ein beschissenes<br />
Gefühl. Seine Liebe bekam einen Riss, Vertrauen brach, Hoffnung<br />
versuchte seine Emotionen zu kitten, doch am Ende blieb nur eine<br />
blinde Wut. „Mit wem?“<br />
„Hast du das nie geahnt?“<br />
„Nein, ich...“<br />
„Ich wollte es dir schon viel früher gestehen, aber ich...“<br />
24<br />
Thomas<br />
Sillmann<br />
Heike<br />
Judy<br />
Dirk<br />
Radtke