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in die Augen zu sehen. Er musste seine Angst, die Gelähmtheit<br />
überwinden und einen Fluchtweg finden. Vorsichtig blickte er<br />
sich um, in der Hoffnung, schnell ein Bild der Lage zu erfassen und<br />
noch schneller einen Ausweg zu finden. Aber Gruenberg war absolut<br />
überfordert. Irgendwo hatte er einmal gelesen, dass der Körper in<br />
Stresssituationen wie dieser so viel Adrenalin ausschüttete, dass es<br />
einem vorkam, als wäre man ein Zuschauer. Auch würden die Gedanken<br />
glasklar. Darauf wartete Gruenberg in diesem Moment, doch nichts<br />
dergleichen wollte sich einstellen.<br />
Als Larenz den Arm bewegte, hob Gruenberg sogleich abwehrend die<br />
Hände. „Moment“, rief er aufgeregt. „Worum geht es hier?“ Sein Plan<br />
war es vorerst, Larenz zum Reden zu bringen.<br />
Larenz fing an zu grinsen. „Du kapierst es wirklich nicht, oder?“<br />
Gruenberg schwieg und Larenz begann zu erzählen.<br />
„Deine Amnesie scheint ja wirklich noch vorhanden zu sein, obwohl mir<br />
deine angeblichen Flashbacks doch zu denken geben. Aber okay, du<br />
willst wissen, was los ist? Du erinnerst dich nicht an deinen Unfall vor<br />
17 Jahren, als man dich regungslos am See fand, nachdem du wohl<br />
ausgerutscht warst und mit dem Kopf auf einen Stein schlugst? Ich habe<br />
dich damals als Erster behandelt. Du hast die ganze Zeit von einem<br />
Selbstmord geredet, aber keiner hat richtig zugehört. Ich aber schon. Ich<br />
habe dann recherchiert. Deine Freundin Kim war spurlos verschwunden<br />
und was liegt in deinem Job näher als ein Versicherungsbetrug? Ich habe<br />
damals nach Kim gesucht, sie aber nicht finden können. Im weiteren<br />
Verlauf…“<br />
„<strong>Das</strong> ist nicht wahr!“ Gruenbergs aufgebrachte Stimme durchbrach die<br />
Szenerie und brachte Larenz umgehend zum Schweigen. „Sie lügen!<br />
Nichts von alledem ist wahr! Ich kenne Sie nicht, ich habe noch nie<br />
zuvor in meinem Leben mit Ihnen gesprochen! Und ganz sicher habe ich<br />
nichts von einem Selbstmord erzählt!“<br />
Gruenberg sank auf die Knie und drückte beide Handflächen an seine<br />
Schläfen.<br />
„Bei Gott, was geschieht hier nur?!“<br />
Larenz tat ein paar Schritte auf den zusammengesunkenen Gruenberg zu<br />
und sah ihn mitleidig an. „Du solltest aufhören zu leugnen, Peer, es<br />
bringt nichts mehr. Akzeptiere die Wahrheit.“<br />
„Und was ist die Wahrheit?“, fragte Gruenberg, ohne zu ahnen, was er<br />
damit auslöste.<br />
20<br />
Nina<br />
Decker<br />
Thomas<br />
König<br />
Thomas<br />
Sillmann