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Er nutzte die Fahrzeit, um seine Gedanken zu ordnen. Wie passte das<br />

alles zusammen? Gab es einen Mitwisser, oder war Kim am Ende gar<br />

nicht tot? Aber das hätte er doch merken müssen. Alles absurde<br />

Gedankenkonstrukte, ermahnte er sich. Aber vielleicht hatte ihn doch<br />

jemand beobachtet und wollte ihn nun zur Strecke bringen. Plötzlich<br />

spürte er einen Atemzug ganz dicht in seinem Nacken. Er wollte sich auf<br />

keinen Fall umdrehen, nein, das konnte doch gar nicht sein. Er fuhr<br />

rechts ran und wandte sich vorsichtig um. Natürlich war da niemand, das<br />

war ja klar. Doch plötzlich lag ein Handy auf dem Beifahrersitz, das er<br />

vorhin gar nicht bemerkt hatte, und das plötzlich klingelte.<br />

Gruenberg zuckte zusammen. Nicht, weil neben ihm ein fremdes Handy<br />

lag, von dem er sich nicht erklären konnte, wie es in sein Auto<br />

gekommen war. Nein, es war der Klingelton, der blechern und<br />

scheppernd aus dem kleinen Lautsprecher des Gerätes in seine Ohren<br />

drang. Er kannte die Melodie. Er hatte dieses Lied eine Zeit lang sehr oft<br />

und sehr gerne gehört. Vor 17 Jahren. Mit Kim. Verstört griff Gruenberg<br />

nach dem Mobilfunkgerät, das ihm beim Versuch, die Nummer des<br />

Anrufers im Display zu erkennen, fast aus seinen zittrigen Händen<br />

geglitten wäre. „Unbekannter Anrufer“ leuchtete ihm entgegen. Wer<br />

auch immer am anderen Ende der Leitung war, er würde es<br />

herausfinden.<br />

Er atmete tief ein, aber seine Stimme versagte. Völlig hilflos hielt er das<br />

Handy in seinen feuchten Händen. Am anderen Ende hörte er eine<br />

Frauenstimme. „Hallo, können Sie mich hören?“ Er entspannte sich<br />

langsam – eine unbekannte Stimme. Seine Befürchtung, dass es Kim<br />

wäre, bewahrheitete sich nicht. „Ja“, hauchte er in den Hörer „ich kann<br />

Sie hören.“ „Wie zum Teufel kommen Sie an das Handy meiner<br />

Mutter?“ fragte die fremde Stimme erregt. „Es ist das Einzige, was mir<br />

von ihr geblieben ist und ich bitte, nein ich flehe Sie an, geben Sie es<br />

mir zurück!“ Gruenberg erstarrte vor Entsetzen und anstatt auf die Frage<br />

zu antworten, wiederholte er stockend: „Ihrer Mutter? Wie heißt sie?“<br />

„Ich weiß zwar nicht, was ...“ Stille. „Hallo??? HALLO?“ Nichts. Die<br />

Leitung war tot. Gruenberg ließ das Handy aus seinen Händen gleiten<br />

und hielt an. Zitternd stieg er aus dem Wagen und übergab sich am<br />

Fahrbahnrand. <strong>Das</strong> alles war einfach zu viel für seinen Körper. Auf allen<br />

Vieren verharrte er regungslos und betete, dass das verfluchte<br />

Gedankenkarussell in seinem Kopf endlich zum Stillstand kommen<br />

möge. Wem gehörte das Handy? Kim konnte keine Tochter haben, das<br />

12<br />

Monja<br />

Becker<br />

Stefan<br />

Litke<br />

Monja<br />

Becker<br />

Karola<br />

Dette

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