Bericht zur ersten Schulinspektion - Gymnasium Damme

Inspektionsbericht Gymnasium Damme 68810
Erteilen der Aufgaben nicht zureichend, was die Schülerinnen und Schüler lernen sollen und wie
dies mit dem bisher Gelernten zusammenhängt. Den Schülerinnen und Schülern ist nicht deutlich,
welcher Kontext zu den vorherigen Stunden besteht und sie reflektieren selten, ob sie die Unterrichtsziele
erreicht haben. Eine Anregung diesbezüglich durch die Lehrkräfte findet selten statt.
In der Regel werden die Aufgaben und der Lehrstoff angemessen erklärt; die Arbeitsaufgaben
werden verständlich erläutert und die Lehrkraft vergewissert sich, ob die Arbeitsanleitungen von allen
verstanden werden. Wenn dies in seltenen Fällen nicht einwandfrei klappt, wird dies meist von
der Lehrkraft erkannt und sie variiert ihre Erklärungen. Den Schülerinnen und Schülern ist klar,
welche Materialien und didaktischen Hilfsmittel genutzt werden können.
Die Strukturierung des Lernprozesses ist demgegenüber nicht zureichend ausgeprägt: in lediglich
68 % der Unterrichtseinsichtnahmen achten die Lehrkräfte darauf, dass wichtige Schlüsselstellen
des Unterrichts akzentuiert werden und die entsprechenden Teilergebnisse einprägsam und weiterführend
gesichert werden. Die Übergänge zwischen den einzelnen Stundenabschnitten sind
auch nicht in ausreichendem Maße erkennbar.
In ebenfalls nur zwei von drei Unterrichtseinsichtnahmen wird die Lernzeit effektiv genutzt. Es
entstehen zwar Arbeitsergebnisse im Sinne der Aufgabenstellung, aber dann fehlt oft die Ergebnissicherung
bzw. die Einbindung in das bisherige Unterrichtsgeschehen. Die gewählten Methoden
sind gelegentlich nicht effizient: dies führt z.B. dazu, dass sich in der Zeit, in der sich die Lehrkraft
einigen Schülerinnen und Schülern zuwendet, um ihnen individuelle Hilfestellungen zugeben, einige
Schülerinnen und Schülern, die die Aufgaben sehr zügig bearbeitet haben, nicht mit einer sinnvollen
Aufgabe beschäftigt sind. Dies korrespondiert mit dem Qualitätskriterium 4.4, denn das Fehlen
von innerer Differenzierung führt dazu, dass die Lernzeit nicht von allen Schülerinnen und
Schülern gleichermaßen effektiv genutzt wird.
Der geordnete Verlauf des Unterrichts ist in nahezu allen Unterrichtseinsichtnahmen zu beobachten.
Die Lehrkräfte beginnen den Unterricht pünktlich und achten darauf, dass die vereinbarten
Regeln eingehalten werden. Sie reagieren frühzeitig und konsequent bei Unterrichtsstörungen.
Gesamtbewertung: 2 („eher schwach als stark“)
4. Stimmigkeit und Differenzierung des Unterrichts
Die didaktisch-methodische Stimmigkeit sowie die Differenzierung des Unterrichts sind am Gymnasium
Damme nicht ausreichend entwickelt.
Die Inhalte und das Anforderungsniveau in den einzelnen Stunden entsprechen in einem sehr hohen
Maße den Anforderungen. Der Unterricht fordert die Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft
der Schülerinnen und Schüler heraus. Fachliche Mängel werden nicht beobachtet.
Die eingesetzten Methoden passen jedoch nur in drei von fünf Unterrichteinsichtnahmen zu den
Inhalten und den Zielen der Stunde. Hausaufgaben werden nicht in ausreichendem Maße in den
Unterricht integriert und werden nicht in jedem Falle gewürdigt. Dies gilt besonders für die Jahrgänge
7 bis 10.
Im Qualitätsbereich 4.3 überschreitet die Schule die Norm knapp. Die Vermittlung von allgemeinen
und fachspezifischen Lernstrategien gelinkt im Allgemeinen in einem recht hohen Maß. Die Bezüge
zur Lebenswelt werden in vier von fünf Stunden hergestellt. Die Hinleitung zu weiteren inhaltlichen
Zusammenhängen und zu übergreifenden Fragestellungen ist nur in jeder zweiten
Einsichtnahme zu beobachten.
Niedersächsische Schulinspektion Seite 14 von 49