Festschrift zur Urkundenübergabe am 1. Juli 2008 - Gottfried ...

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24.04.2013 Aufrufe

Aufnahme des Briefwechsels von Gottfried Wilhelm Leibniz in das Register des UNESCO-Weltdokumentenerbes Urkundenübergabe an die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek am 1. Juli 2008 um 19:30 Uhr im Ballhof in Hannover

Aufnahme des Briefwechsels von <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz<br />

in das Register des UNESCO-Weltdokumentenerbes<br />

<strong>Urkundenübergabe</strong><br />

an die <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

<strong>am</strong> <strong>1.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> um 19:30 Uhr<br />

im Ballhof in Hannover


P rProgr<strong>am</strong>m o g r a m m 1 . J u l i 2 0 0 8<br />

Moderation: Ulrich Lenz, Chefdr<strong>am</strong>aturg Staatsoper Hannover<br />

Musik<br />

Musica Alta Ripa spielt Agostino Steffanis ‚Orlando Generoso’<br />

Grußwort des Niedersächsischen Ministerpräsidenten<br />

Christian Wulff<br />

Grußwort des Niedersächsischen Ministers<br />

für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann<br />

Musik<br />

Festrede<br />

Dr. Eike Christian Hirsch:<br />

„Allein was hilft die Brille in ihrem Futteral, wenn niemand<br />

durchsieht?“ Das Erbe eines Gedankenerfinders<br />

Lesung<br />

Martina Struppek und Bernd Geiling, Schauspielhaus Hannover<br />

„<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz. Sämtliche Schriften und Briefe.<br />

Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der<br />

Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen“<br />

Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard:<br />

Das Weltdokumentenerbe-Progr<strong>am</strong>m der UNESCO.<br />

Anschließend Übergabe der UNESCO-Urkunde „Memory of the World“<br />

an die <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

durch Mrs. Joie Springer, UNESCO, Paris<br />

Danksagung des Direktors der <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

Dr. Georg Ruppelt<br />

Musik<br />

Im Anschluss: Empfang


Vier-Spezies-Rechenmaschine<br />

von <strong>Gottfried</strong><br />

Wilhelm Leibniz, gebaut<br />

Ende des 17. Jahrhunderts.<br />

Erste funktionstüchtige<br />

Rechenmaschine, die alle<br />

vier Grundrechenarten<br />

ausführen kann. Einziges<br />

erhaltenes Original von<br />

insges<strong>am</strong>t vier gebauten<br />

Modellen. (<strong>Gottfried</strong> Wilhelm<br />

Leibniz Bibliothek)


<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz schrieb einmal über sich selbst: „Beim Erwachen hatte ich<br />

schon so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreichte, um sie niederzuschreiben.“ Man<br />

mag es ihm glauben angesichts seiner Tätigkeiten: Mitglied der Londoner Royal Society,<br />

erster Präsident der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Jurist, Naturwissenschaftler,<br />

Politiker, Philosoph, Historiker, Theologe und Diplomat. Seine Leistungen<br />

auf den Gebieten der Philosophie, Theologie, Rechtslehre oder Mathematik<br />

dokumentieren, dass das Leben und das Werk <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz’ das eines<br />

Universalgelehrten war.<br />

Einen großen Teil unseres heutigen Wissens über das Leben und Wirken des Wahlhannoveraners<br />

verdanken wir seinen Briefen. Sie sind gerichtet an Freunde, Politiker sowie<br />

Geistesgrößen aus Wissenschaft und Philosophie. Bedenkt man, dass der <strong>Gottfried</strong> Wilhelm<br />

Leibniz Bibliothek rund 200.000 Blätter aus dem Leibniz-Briefwechsel vorliegen,<br />

lässt sich erahnen, wie viel Zeit es den gebürtigen Leipziger gekostet haben muss, all<br />

diese zu verfassen. Diese reichhaltige S<strong>am</strong>mlung lässt nicht nur Schlüsse auf die geistige<br />

wie technische Geschwindigkeit seines Schreibens zu, sondern auch auf das große Mitteilungsbedürfnis<br />

und die Kommunikationskultur des Gelehrten.<br />

Der Briefwechsel Leibniz’ dokumentiert den Drang nach Erkenntnis, die Hoffnung<br />

auf Fortschritt und die Durchbrechung geographischer Isolation. In dieser Form stellt<br />

er ein einzigartiges Dokument der Geistesgeschichte dar und wird nun völlig zu Recht<br />

in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen. Hierzu gratuliere ich der<br />

<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek sehr herzlich.<br />

Hannover, im Juni <strong>2008</strong><br />

Schriftliches Grußwort<br />

des Niedersächsischen Ministerpräsidenten<br />

Christian Wulff<br />

anlässlich der feierlichen Aufnahme<br />

des Briefwechsels aus dem Nachlass von<br />

<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz<br />

in das UNESCO-Weltdokumentenerbe<br />

<strong>am</strong> <strong>1.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong>, 19.30 Uhr,<br />

in Hannover<br />

Christian Wulff<br />

Niedersächsischer Ministerpräsident


Leibniz’ Begräbnisstätte<br />

in der Neustädter<br />

Hof- und Stadtkirche<br />

St. Johannis.<br />

Leibniz starb <strong>am</strong><br />

14. November 1716 in<br />

Hannover. Die Grabplatte<br />

entstand ca. 1774.


Im Jahr 1664 möchte sich <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz, gerade 20 Jahre alt, an der Juristischen<br />

Fakultät der Universität Leipzig zum Doktor der Rechte promovieren lassen.<br />

Sein Ansehen und seine Leistungen sprechen dafür – doch er wird abgelehnt. Begründung:<br />

Er sei zu jung. 52 Jahre später, als Leibniz in Hannover stirbt, der Stadt, in der er<br />

40 Jahre seines Lebens verbracht hat, ist klar: Er war nie für irgendetwas zu jung. Mit<br />

Leibniz tritt der letzte große Universalgelehrte von der europäischen Bühne ab.<br />

Wie kaum ein Zweiter hat Leibniz sein Wirken in Briefen festgehalten. Noch bevor<br />

das 18. Jahrhundert – von der Germanistik gern als das „Jahrhundert des Briefes“<br />

bezeichnet – sich voll entfaltet, dokumentiert er sein Leben in Form eines Briefwechselkorpus<br />

von rund 15.000 Briefen. In ihnen verzahnt er Privates, Persönliches und<br />

Wissenschaftliches und hinterlässt der Welt einen gigantischen Fundus an geistesgeschichtlicher<br />

Einzigartigkeit.<br />

Dieser Briefwechsel, aufbewahrt und wissenschaftlich betreut in der <strong>Gottfried</strong> Wilhelm<br />

Leibniz Bibliothek in Hannover, erfährt nun die ihm zustehende Würdigung<br />

durch die Aufnahme in das Weltdokumentenerbe der UNESCO. Ich gratuliere sowohl<br />

der UNESCO, deren Gründungsvertrag übrigens genau 300 Jahre nach Leibniz’ Geburtstag<br />

aktiv wurde, als auch der <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische<br />

Landesbibliothek zu diesem Gewinn.<br />

Hannover, im Juni <strong>2008</strong><br />

Schriftliches Grußwort<br />

des Niedersächsischen Ministers<br />

für Wissenschaft und Kultur<br />

Lutz Stratmann<br />

Lutz Stratmann<br />

Niedersächsischer Minister<br />

für Wissenschaft und Kultur


Grußwort des Präsidenten<br />

der Berlin-Brandenburgischen Akademie<br />

der Wissenschaften<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Stock<br />

Mit großer Freude nimmt die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften<br />

die Aufnahme des Briefwechsels ihres spiritus rector und ersten Präsidenten, <strong>Gottfried</strong><br />

Wilhelm Leibniz, in das Weltdokumentenerbe der UNESCO <strong>zur</strong> Kenntnis. Diese Ehrung<br />

durch die UNESCO stellt eine Bestätigung der herausragenden kulturgeschichtlichen<br />

Bedeutung des ges<strong>am</strong>ten Leibnizschen Erbes dar und kann zugleich auch als<br />

eine Anerkennung der langjährigen Bemühungen um dessen wissenschaftliche Erschließung<br />

gewertet werden.<br />

Mit mehr als 15.000 Briefen an über <strong>1.</strong>100 Adressaten stellt der Briefwechsel Leibnizens<br />

einen wichtigen und untrennbaren Bestandteil dieses in der Geistesgeschichte<br />

wohl kaum zu überschätzenden Gelehrtennachlasses dar. In den Briefen, die das<br />

ges<strong>am</strong>te europäische Wissens- und Wissenschaftsspektrum der zweiten Hälfte des 17.<br />

und des beginnenden 18. Jahrhunderts behandeln, finden sich vielfach Fragen und<br />

Probleme der Epoche sowie die dazugehörigen Lösungsansätze, welche die Genialität<br />

des Leibnizschen Denkens offenbaren.<br />

Der Briefwechsel <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz’ eröffnet nicht nur einen in seiner Breite<br />

und Qualität nahezu unvergleichlichen Einblick in die europäische Gelehrtenrepublik,<br />

sondern er zeichnet sich insbesondere auch durch eine außerordentlich globale Perspektive<br />

aus. Gerade in diesen, im geistigen wie im geographischen Sinne weltumspannenden<br />

Verbindungen und in dem unermüdlichen Versuch, aus den Aufgaben der<br />

Zeit heraus zu wirken und diese philosophisch zu durchdringen, liegt die Aktualität<br />

des Leibnizschen Denkens und Schaffens. Dieses geistige und kulturelle Erbe gilt es<br />

einerseits umfassend zu bewahren, andererseits aber immer wieder auf sein identitätsstiftendes<br />

und auch heute noch zukunftsweisendes Potential zu befragen.<br />

Als die Generalvers<strong>am</strong>mlung der Association Internationale des Académies im Jahre<br />

1901 die Académie des sciences, die Académie des Sciences morales et politiques<br />

(beide Paris) und die Preußische Akademie der Wissenschaften, in deren Nachfolge<br />

und Tradition die heutige Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften<br />

steht, mit der Vorbereitung einer wissenschaftlich fundierten und vollständigen Edi-


tion sämtlicher Schriften und Briefe <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz’ betraute, hatte wohl<br />

kaum jemand die Dimensionen dieser Unternehmung erahnt. N<strong>am</strong>en wie Hermann<br />

Diels, Wilhelm Dilthey, Adolf von Harnack und Max Planck – alles<strong>am</strong>t Mitglieder der<br />

von der Preußischen Akademie zu diesem Zweck eingesetzten Kommission – zeugen<br />

von der großen Bedeutung, welche die Preußische Akademie der Leibniz-Edition von<br />

Anfang an beigemessen hatte.<br />

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften bearbeitet heute im Rahmen<br />

der gemeins<strong>am</strong> mit der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen betreuten<br />

Ges<strong>am</strong>tausgabe die Politischen Schriften (Reihe IV) und, als bisher jüngste Reihe, die<br />

Naturwissenschaftlich-medizinisch-technischen Schriften (Reihe VIII) <strong>Gottfried</strong> Wilhelm<br />

Leibniz’. Dabei stehen die Briefe, Abhandlungen, Entwürfe, Konzepte, Exzerpte<br />

und Marginalien dieses Universalgelehrten in einem ganz engen Zus<strong>am</strong>menhang,<br />

und ohne eine fundierte Kenntnis des Briefwechsels wäre eine Edition seiner Schriften<br />

kaum möglich. Daher bildet die Erschließung der Briefe auch einen unverzichtbaren<br />

Bestandteil der Editionstätigkeit.<br />

Die Chance dafür, dieses bedeutende geisteswissenschaftliche Editionsprojekt erfolgreich<br />

zu vollenden, ist wohl selten so günstig gewesen wie jetzt. Die Aufnahme des<br />

Leibnizschen Briefwechsels in das Weltdokumentenerbe der UNESCO bestätigt uns in<br />

unserem Willen, die Akademieausgabe seiner Schriften kontinuierlich und erfolgreich<br />

fortzuführen, und sie ist uns Ehrung und Ansporn zugleich.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Stock<br />

Präsident der Berlin-Brandenburgischen<br />

Akademie der Wissenschaften


Grußwort des Präsidenten<br />

der Akademie der Wissenschaften<br />

zu Göttingen<br />

Prof. Dr. Christian Starck<br />

In der Schule habe ich zum ersten Mal den Begriff Polyhistor gehört, den ich mir<br />

nicht erklären konnte. Ich fragte den Lehrer. Dieser versuchte, mir den Begriff dadurch<br />

zu erklären, daß er Leibniz einen Polyhistor nannte, einen in vielen Wissenschaften<br />

bewanderten Gelehrten. Nun war Leibniz nicht nur ein Vielwissender, sondern ein<br />

schöpferisches Genie, das <strong>zur</strong> Vermehrung des Wissens der Menschheit selbst viel beigetragen<br />

hat. Dieses Erforschen, Erkunden, Beobachten, In-Erfahrung-bringen, was<br />

das griechische Wort historéo eigentlich bedeutet, bringt durchaus das Schöpferische<br />

zum Ausdruck, das wir bei Leibniz bewundern. Das Bemerkenswerte bei Leibniz ist<br />

nun, daß sich Theorie und Erfahrung verbinden, die verschiedenen Zweige des Wissens<br />

vernetzen und offenbar daraus die enorme Schöpferkraft erwächst, Neues zu finden<br />

und zu begründen. Er hat sich z. B. mit dem menschlichen Verstand, der Theodizee,<br />

mit den Vernunftprinzipien der Natur, mit Mathematik, der Leib-Seele-Problematik<br />

aber auch mit der Vermessung der Erde und der Organisation politischer Herrschaft<br />

beschäftigt. Seine Werke sind zumeist postum erschienen. Die Arbeitsweise von Leibniz<br />

brachte es mit sich, daß er sich von Briefen anregen ließ und selbst Briefe schreibend<br />

seine Gedanken fortentwickelte. Dieses kommunikative Denken spiegelt sich in<br />

ca. 15.000 Briefen, die er im Laufe seines Lebens an über <strong>1.</strong>000 Briefpartner schrieb.<br />

Die postum veröffentlichten Werke von Leibniz enthalten z. T. auch Briefe. Zu erwähnen<br />

sind vor allem der bereits 1717 herausgegebene Briefwechsel mit Dr. Clarke in<br />

den Jahren 1715–1716 über die Prinzipien der Naturphilosophie und der Religion und<br />

die von G. Mollat 1893 herausgegebenen Mitteilungen aus Leibnizens ungedruckten<br />

Schriften. Dort finden sich wichtige Aussagen <strong>zur</strong> politischen Theorie über das Verbot<br />

totaler Herrschaft, weil die mit Vernunft begabten Seelen von Natur und unveräußerlich<br />

frei seien. Freiheit betrachtet Leibniz nicht nur als faktisches Vermögen, vielmehr<br />

leitet er sie aus der idealen Menschennatur ab. Freiheit wird nicht positiv definiert,<br />

sondern von der Grenzlinie her verstanden, die die politische Herrschaft nicht überschreiten<br />

dürfe, ohne die Freiheit in ihrem Wesensgehalt anzutasten. In der politischen<br />

Theorie stellt Leibniz eine Brücke zwischen der Protoaufklärung der Spanier und dem<br />

späteren Zeitalter der Aufklärung dar.


Der Schatz von Leibniz’ Denken wird seit vielen Jahrzehnten gehoben, indem seine<br />

unveröffentlichten Werke entziffert, geordnet und veröffentlicht werden. Seit 1985 betreut<br />

die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen im Rahmen des Akademienprogr<strong>am</strong>ms<br />

die Herausgabe der Briefe durch die Leibniz-Arbeitsstelle Hannover, die<br />

in der <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek gehütet werden. 22 Bände sind seit 1985<br />

erschienen.<br />

Die Verleihung der UNESCO-Urkunde über das Weltdokumentenerbe, das die Briefe<br />

von Leibniz darstellen, zeichnet zugleich die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen<br />

und die Mitarbeiter der Arbeitsstelle aus. Genauer gesagt, betrifft die UNESCO-<br />

Urkunde das Land Niedersachsen in doppelter Weise als Hüterin der Briefe durch die<br />

<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek und als Muttergemeinwesen seiner Akademie<br />

der Wissenschaften, die durch die Leibniz-Arbeitsstelle das Weltdokumentenerbe der<br />

Briefe entziffert, ordnet und veröffentlicht. Leibniz war der Geburtshelfer und erste<br />

Präsident der Kurfürstlich Brandenburgischen Sozietät der Wissenschaften, die 1700<br />

gegründet wurde und Vorläuferin der heutigen Berlin-Brandenburgischen Akademie<br />

der Wissenschaften ist. Die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen ist ein halbes<br />

Jahrhundert später im Leibnizschen Sinne gegründet worden; sie weiß sich seinem<br />

Werk in besonderer Weise verpflichtet. Das kommt besonders in ihrem großen Vorhaben<br />

der Veröffentlichung seiner Briefe zum Ausdruck, die jetzt durch die UNESCO als<br />

Weltdokumentenerbe ausgezeichnet worden sind.<br />

Prof. Dr. Christian Starck<br />

Präsident der Akademie der Wissenschaften<br />

zu Göttingen<br />

11


Der Leibniz-Briefwechsel<br />

der <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

ist Teil des UNESCO -Weltdokumentenerbes<br />

Dr. Georg Ruppelt<br />

Direktor der<br />

<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

Leibniz-Briefe im UNESCO-Weltdokumentenerbe<br />

Am 15. Juni 2007 informierte die Deutsche UNESCO-Kommission die Öffentlichkeit<br />

in einer Pressemitteilung darüber, dass der Briefwechsel von <strong>Gottfried</strong><br />

Wilhelm Leibniz in das Register des UNESCO-Weltdokumentenerbes aufgenommen<br />

würde. Die <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek und ihre zahlreichen<br />

Kooperationspartner nahmen diese Nachricht ebenso begeistert auf wie<br />

nationale und internationale Medien. Endlich, so lautete der Tenor zahlreicher<br />

Glückwunschschreiben aus aller Welt, werde der für viele Wissenschaften so<br />

grundlegende Universalgelehrte auch von der internationalen Öffentlichkeit in<br />

seiner Bedeutung bewusst wahrgenommen.<br />

Die Vorbereitungen für den Aufnahmeantrag hatten im Sommer 2003 begonnen.<br />

Der Direktor der Niedersächsischen Landesbibliothek (seit Januar 2005<br />

heißt sie <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek), dessen Anliegen es seit seinem<br />

Dienstantritt 2002 war, Leibniz wieder in das Bewusstsein auch einer breiteren<br />

Öffentlichkeit zu heben, beantragte bei der Deutschen UNESCO-Kommission<br />

in Bonn mit einer ausführlichen Begründung, den Leibniz-Briefwechsel <strong>zur</strong><br />

Aufnahme in das Weltdokumentenerbe vorzuschlagen. Die Entscheidung der<br />

Kommission fiel positiv für den Antrag der <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

aus und setzte sich d<strong>am</strong>it gegen einige konkurrierende Anträge durch.<br />

Der Briefwechsel<br />

Der Briefwechsel des Universalgelehrten <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz (1646–<br />

1716) bildet ein einmaliges Dokument der frühneuzeitlichen Gelehrtenrepublik.<br />

Mit rund 15.000 Briefen an etwa <strong>1.</strong>100 Korrespondenzpartner verschiedener<br />

sozialer Schichten stellt er eine unvergleichliche Informationsquelle für Wissenschaft<br />

und Kultur, Politik und Alltagsleben zwischen Barock und Aufklärung<br />

dar. Die Korrespondenz spiegelt die Annäherung Russlands an Europa in<br />

der Zeit Zar Peters I. ebenso wider wie den frühneuzeitlichen Kulturaustausch<br />

mit China oder bahnbrechende wissenschaftlich-technische Entwicklungen


Der Leibniz-Briefwechsel<br />

der Zeit. Das Themenspektrum reicht von Philosophie, Theologie und Politik<br />

über Geschichte, Mathematik, Physik bis zu Sprachwissenschaft, Medizin und<br />

Musiktheorie. Briefeschreiben hatte für Leibniz mehr als die Bedeutung, die<br />

Telefonate oder der Austausch von E-Mails heute für uns haben; es war seine<br />

Form des Kommunizierens. Wenn sehr viel später einmal Heinrich von Kleist<br />

über die „allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“ schreiben wird,<br />

so mag man für Leibniz ergänzen: und beim Briefeschreiben.<br />

Dass Leibniz schreibend gedacht hat und seine Gedanken sozusagen im<br />

Fluss zu Papier brachte, macht seine nachgelassenen Papiere zu einem einmaligen<br />

Dokument für den Entstehungsprozess seiner Gedanken. Zudem hat<br />

Leibniz kein Hauptwerk geschrieben, das seine Ideen systematisch zus<strong>am</strong>menfassen<br />

würde. Seine Bemerkung gegenüber einem Briefpartner „Wer mich nur<br />

aus meinen veröffentlichten Schriften kennt, kennt mich nicht“ bestätigt, dass<br />

der Nachlass selbst sein Lebenswerk darstellt.<br />

Wie kaum ein anderer Gelehrter war Leibniz also ein Mann der Kommunikation<br />

und der Vermittlung. So wurde Hannover zum Zentrum eines weltweiten<br />

wissenschaftlichen Netzwerkes.<br />

Der Nachlass<br />

Der Nachlass Leibniz’, der sich in der nach ihm benannten Bibliothek in Hannover<br />

befindet, dürfte einer der umfangreichsten und vielseitigsten Nachlässe<br />

überhaupt sein. Unmittelbar nach Leibniz’ Tod wurde er vom englischen König<br />

Georg I. beschlagnahmt, weil dieser befürchtete, dass eventuell enthaltene politische<br />

Interna (etwa im Zus<strong>am</strong>menhang mit der englischen Thronfolge des<br />

Hauses Hannover) in die Öffentlichkeit gelangen könnten. So ist der Nachlass<br />

in seltener Geschlossenheit überliefert. Er umfasst rund 50.000 Stücke in etwa<br />

200.000 Blättern, darunter die genannten Briefe – eine schier unglaubliche Zahl<br />

für die Hinterlassenschaft eines einzelnen Menschen! Die Internationalität von<br />

Leibniz’ Denken schlägt sich schon äußerlich in der Sprache der Nachlasspapiere<br />

nieder: rund 40 % sind in Latein, rund 30 % in Französisch und rund 15 %<br />

1


Georg Ruppelt<br />

in Deutsch verfasst; einzelne Texte liegen in Englisch, Italienisch und Niederländisch<br />

vor. Der Leibniz-Nachlass ist bislang zu großen Teilen unveröffentlicht.<br />

Unter der Ägide der Göttinger und der Berlin-Brandenburgischen Akademien<br />

der Wissenschaften wird in Hannover, Münster, Berlin und Potsd<strong>am</strong> an seiner<br />

Herausgabe gearbeitet. Die größte Editionsstelle, das so genannte „Leibniz-Archiv“,<br />

ist eine Abteilung der <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek.<br />

Universelles Wissen<br />

Leibniz’ Gedankenwelt bildet eine der wichtigsten geistigen Schnittstellen, in deren<br />

Umfeld das Denken des Mittelalters und der Antike in die europäische Neuzeit<br />

vermittelt wird. Auch wenn die Rezeption seiner Ideen aufgrund des Fehlens<br />

eines publizierten Ges<strong>am</strong>twerkes bis heute erschwert wird, ist sein Einfluss auf<br />

Wissenschaft und Aufklärung des 18. Jahrhunderts außerordentlich groß. Zeitgleich<br />

mit Newton, aber unabhängig von diesem, entwickelte Leibniz die Differential-<br />

und Integralrechnung und legte d<strong>am</strong>it einen der Grundsteine moderner<br />

Mathematik und Technik. Dem Historiker Leibniz, der sich jahrzehntelang<br />

intensiv mit der Geschichte der Welfendynastie befasste, verdankt die quellenkritische<br />

Geschichtsforschung wichtige Impulse. In seiner Philosophie verband<br />

Leibniz die logische, metaphysische und wissenschaftliche Ergründung der Welt<br />

mit den moralischen Fragen der Menschheit. Sein Harmoniestreben und seine<br />

Suche nach einem Ausgleich widerstreitender Perspektiven werden nicht nur in<br />

seinem philosophischen Denken, sondern auch in seinen Bemühungen um eine<br />

Reunion der christlichen Konfessionen deutlich. Über die Grenzen der einzelnen<br />

Fächer hinaus war Leibniz eine zentrale Gestalt der wissenschaftlichen Gemeinschaft.<br />

Sein Lebenswerk verkörpert die Universalität des Wissens seiner Zeit.<br />

Weltweite Kontakte<br />

Zusätzlich zu seiner vielseitigen und internationalen Korrespondenz nutzte<br />

Leibniz seine ausgedehnten Reisen (vier Jahre Aufenthalt in Paris, ein Jahr


Der Leibniz-Briefwechsel<br />

Die Karte von Leibniz’ Korrespondenten zeigt die europäischen Ausmaße, das breite inhaltliche Spektrum<br />

seiner Korrespondenz. Der Schwerpunkt liegt dabei in den europäischen Hauptstädten London, Paris,<br />

Wien, Berlin und Dresden. (<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek)<br />

in Italien, Stationen in den Niederlanden und in England) zum Ausbau seiner<br />

weltweiten Kontakte. Leibniz’ Interesse an Harmonie, Kommunikation,<br />

Austausch und Vermittlung zwischen den Völkern, Kulturen und Religionen<br />

kommt auch in seiner Korrespondenz mit jesuitischen Missionaren in China<br />

zum Ausdruck, die sich über einen Zeitraum von 20 Jahren hinzog. In einem<br />

Brief an die Kurfürstin Sophie verglich Leibniz sich gar mit einem „Adressenbüro<br />

für China“. Über die Jesuiten in Peking arbeitete Leibniz auf einen<br />

wechselseitigen europäisch-chinesischen Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse,<br />

praktischer Erfahrungen und technischer Erfindungen hin. Beispielsweise<br />

schlug er vor, dass junge Chinesen nach Europa kommen und die<br />

Europäer unterrichten sollten. In ähnlichem Sinne bedauerte er, dass das Studium<br />

der arabischen Sprache in Europa zu wenig betrieben werde.<br />

1


Georg Ruppelt<br />

Das Memory of the World-Progr<strong>am</strong>m der UNESCO<br />

Die Eintragung in das Weltdokumentenerbe ist nicht nur eine Anerkennung<br />

der Bedeutung des Leibnizschen Briefwechsels und der Arbeit der Bibliothek.<br />

Es ist auch eine Verpflichtung im Sinne des UNESCO-Progr<strong>am</strong>ms. Dieses wurde<br />

1992 zum Erhalt des dokumentarischen Erbes der Menschheit ins Leben gerufen.<br />

Mit dem Weltdokumentenerbe soll ein umfassendes digitales Netzwerk<br />

mit ausgewählten herausragenden Zeugnissen des Menschheitsgedächtnisses<br />

geschaffen werden: wertvolle Buchbestände, Handschriften, Partituren, Bild-,<br />

Ton- und Filmdokumente – Unikate eben. Das Progr<strong>am</strong>m verfolgt drei Hauptziele,<br />

deren Durchsetzung und Verwirklichung den Träger-Institutionen der<br />

Dokumente obliegt:<br />

<strong>1.</strong> Erhalt des Weltdokumentenerbes mit den geeigneten Techniken; dies kann<br />

durch direkte praktische Hilfe, Information, Beratung und Förderung der<br />

Aus- und Fortbildung geschehen.<br />

2. Allgemeiner Zugang zum dokumentarischen Erbe; dies beinhaltet die Förderung<br />

von digitalisierten Kopien und Katalogen im Internet sowie von Veröffentlichungen<br />

und deren Verbreitung. Öffentlicher Zugang in physischer,<br />

digitaler oder anderer Form soll stark gefördert werden.<br />

3. Weltweit soll das Bewusstsein für die Bedeutung und Bedrohung des dokumentarischen<br />

Erbes gestärkt werden. Schutz und Zugang sollen sich gegenseitig<br />

ergänzen: Zugang verstärkt das Bewusstsein für die Dringlichkeit des<br />

Erhaltes und Schutzes des dokumentarischen Erbes.<br />

Nach der Aufnahme des Leibniz-Briefwechsels ist Deutschland nunmehr mit<br />

zehn Einträgen im MoW-Register vertreten (vgl. www.unesco.de/mow-deutschland):<br />

1999 wurden die historischen Bestände des Phonogr<strong>am</strong>marchivs bei der<br />

Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin anerkannt. 2001 k<strong>am</strong>en hinzu:


Der Leibniz-Briefwechsel<br />

Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks um 1450 (gemeins<strong>am</strong> aufgenommen<br />

mit der koreanischen Buchdruckerfindung von 1377), der literarische Nachlass<br />

Goethes, Beethovens 9. Sinfonie, die die Musikgeschichte nachhaltig beeinflusst<br />

hat, und Fritz Langs Stummfilmklassiker „Metropolis“ von 1925/26 als<br />

filmische Umsetzung eines architektonischen Zukunftsbildes der Stadt. 2003<br />

wurden die Reichenauer Handschriften aus ottonischer Zeit in das Register aufgenommen,<br />

2005 dann die Hausmärchen der Brüder Grimm und als gemeins<strong>am</strong>er<br />

<strong>am</strong>erikanisch-deutscher Beitrag die Waldseemüllerkarte von 1507 der<br />

Library of Congress, Washington. Als Gemeinschaftsnominierung mit Ungarn,<br />

Belgien, Frankreich, Italien und Österreich wurde die berühmte Renaissance-<br />

Bibliothek des Mathias Corvinus (Bibliotheca Corviniana) 2005 in das Register<br />

aufgenommen, 2007 dann befürwortete das internationale Beraterkomitee<br />

die Aufnahme des Leibniz-Briefwechsels. Mit dem Weltdokumentenerbe-Progr<strong>am</strong>m<br />

der UNESCO wird in gewisser Weise eine Forderung von Leibniz selbst<br />

weltweit anerkannt, nämlich die Forderung, S<strong>am</strong>mlungen wie Archive und Bibliotheken<br />

als Schatzk<strong>am</strong>mern des Geistes und des Menschheitsgedächtnisses<br />

ein<strong>zur</strong>ichten. Seine eigenen Worte über den Nutzen einer Bibliothek bringen<br />

gewissermaßen auch das Ziel des MoW-Projekts auf den Punkt:<br />

„Der Nutzen einer auserlesenen Bibliothek kann nicht in Zweifel gezogen<br />

werden. Man findet darin gleichs<strong>am</strong> einen Auszug dessen, so Gott und der<br />

menschliche Verstand gewirket.“<br />

1


Leibniz-Handschriften


Leibniz an Otto von Guericke<br />

17. August 1671<br />

LBr 341 Bl. 11r<br />

Leibniz, Akademie-Ausgabe, Reihe II, Bd. 1, 2. Aufl. 2006.<br />

Transkription<br />

1


Leibniz-Handschriften


Leibniz an Isaac Newton<br />

7./17. März 1693<br />

LBr 684 Bl. 1r<br />

Leibniz, Akademie-Ausgabe, Reihe III, Bd. 5, 2003.<br />

Transkription<br />

21


Leibniz-Handschriften


Leibniz an Kurfürstin Sophie Charlotte von Brandenburg<br />

27. April (7. Mai) 1699<br />

LBr 389 Bl. 140r<br />

Leibniz, Akademie-Ausgabe, Reihe I, Bd. 17, 200<strong>1.</strong><br />

Transkription<br />

2


Leibniz-Handschriften


Leibniz an Joachim Bouvet<br />

15. Februar 1701<br />

LBr 728 Bl. 96r<br />

Leibniz, Akademie-Ausgabe, Reihe I, Bd. 19, 2005.<br />

Transkription<br />

2


Die <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek –<br />

Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB)<br />

Die GWLB ist eine moderne Regionalbibliothek mit bedeutenden historischen<br />

Beständen. Zu ihrem wertvollsten Besitz gehören Handschriften, die bis in das<br />

achte Jahrhundert <strong>zur</strong>ückreichen, Nachlässe, alte Drucke und Sonders<strong>am</strong>mlungen.<br />

Hofbibliothek<br />

Eine über dreihundertjährige Entwicklung führt von der 1665 gegründeten Hofbibliothek<br />

des Welfenhauses über die Königliche und Provinzialbibliothek <strong>zur</strong><br />

Landes- und Forschungsbibliothek des 2<strong>1.</strong> Jahrhunderts, die ihren heutigen N<strong>am</strong>en<br />

<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek im Jahr 2005 erhielt.<br />

Zwei Millionen Medien<br />

Als eine der zentralen Wissenschafts-, Kultur- und Bildungseinrichtungen Niedersachsens<br />

stellt sich die GWLB den Herausforderungen der modernen Informationswelt.<br />

Mit einem Bestand von fast zwei Millionen Medien, über 7.500 Zeitschriften<br />

und ausgestattet mit neuester Informationstechnologie gehört sie zu<br />

den bedeutendsten Bibliotheken in Norddeutschland.<br />

Kulturgeschichte<br />

Ihre alten Bücher, Zeitungen und Zeitschriften bilden einen hervorragenden<br />

Fundus an Quellenwerken <strong>zur</strong> Wissenschafts- und Kulturgeschichte seit dem<br />

Mittelalter.<br />

Leibniz-Nachlass<br />

Zu ihren wertvollsten Beständen gehört der Nachlass des Universalgelehrten<br />

<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz (1646–1716), der vier Jahrzehnte in Hannover<br />

wirkte und neben seinen vielen Aufgaben bei Hofe auch die Bibliothek leitete.<br />

In der Bibliotheksabteilung Leibniz-Archiv werden die Manuskripte aus<br />

seinem umfangreichen Nachlass im Auftrag der Göttinger Akademie der Wissenschaften<br />

ediert. 2007 nahm die UNESCO den 15.000 Briefe umfassenden<br />

Briefwechsel, den Leibniz mit rund <strong>1.</strong>100 Personen, darunter viele Gelehrte<br />

und Fürsten, geführt hatte, als zehnten deutschen Beitrag in das Weltdokumentenerbe<br />

auf.<br />

Pflichtexemplarrecht<br />

Als Regionalbibliothek s<strong>am</strong>melt, archiviert und erschließt die GWLB im Rahmen<br />

ihres gesetzlichen Auftrags (Pflichtexemplarrecht seit 1737) alle in Niedersach-


<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

sen erscheinenden Publikationen, neben Büchern auch Zeitungen, Zeitschriften<br />

und andere Drucksachen. Ebenso wird das Schrifttum über Niedersachsen umfassend<br />

ges<strong>am</strong>melt, in der Niedersächsischen Bibliographie verzeichnet und im<br />

Internet weltweit <strong>zur</strong> Verfügung gestellt.<br />

Geisteswissenschaften<br />

Als wissenschaftliche Allgemeinbibliothek und Informationszentrum versorgt die<br />

GWLB alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Ihre S<strong>am</strong>melschwerpunkte<br />

liegen im Bereich der Geisteswissenschaften, insbesondere in der Philosophie<br />

und der Geschichte.<br />

Kulturprogr<strong>am</strong>m<br />

Mit ihrem breit gefächerten Kulturprogr<strong>am</strong>m, mit Ausstellungen, Vorträgen,<br />

Lesungen, Bücherfesten ebenso wie mit wissenschaftlichen und allgemeinbildenden<br />

Tagungen leistet die GWLB einen Beitrag <strong>zur</strong> kulturellen Identität Niedersachsens<br />

und verbindet dabei Tradition und Moderne.<br />

Aus- und Fortbildung<br />

Die Abteilung „Zentrum für Aus- und Fortbildung“ plant, koordiniert und organisiert<br />

landesweit die Ausbildung der Nachwuchskräfte für Bibliotheks- und<br />

Informationseinrichtungen sowie die Fortbildung in diesem Bereich.<br />

Leseförderung<br />

Hier ist auch die „Akademie für Leseförderung der Stiftung Lesen an der <strong>Gottfried</strong><br />

Wilhelm Leibniz Bibliothek“ angesiedelt. Sie veranstaltet Seminare für Multiplikatoren<br />

und unterstützt die Bildung von Lese-Netzwerken in Norddeutschland.<br />

Kulturelle Einrichtungen<br />

Mehrere eigenständige kulturelle Einrichtungen haben ihren Sitz in der GWLB,<br />

so der Landesverband Niedersachsen des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV),<br />

der die Interessen der öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken vertritt,<br />

die internationale Leibniz-Gesellschaft und der Freimaurerische Bibliotheksverein,<br />

der den Bestand alter und neuer Literatur <strong>zur</strong> Geschichte der Freimaurerei in<br />

Deutschland und Europa ausbaut und die wissenschaftliche Forschung <strong>zur</strong> Freimaurerei<br />

fördert.<br />

Freunde und Förderer<br />

Von großer Bedeutung für die GWLB ist der 2003 gegründete gemeinnützige<br />

Verein der Freunde und Förderer der <strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek e.V.<br />

(www.gwlb-freunde.de).<br />

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Gestaltung:<br />

DPP Designbüro Peter Pohl<br />

Vallstedt<br />

Fotos:<br />

<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

Hannover<br />

Peter Pohl, Vallstedt<br />

Reproduktionen:<br />

<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

Hannover<br />

Texte:<br />

<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

Hannover<br />

© <strong>2008</strong><br />

<strong>Gottfried</strong> Wilhelm Leibniz Bibliothek<br />

Waterloostraße 8<br />

30169 Hannover<br />

Telefon 051<strong>1.</strong>1267-0<br />

www.gwlb.de<br />

Niedersächsisches Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kultur<br />

Leibnizufer 9<br />

30169 Hannover<br />

www.mwk.niedersachsen.de

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