Vakuumverdampfer in der Druckgussindustrie
Vakuumverdampfer in der Druckgussindustrie
Vakuumverdampfer in der Druckgussindustrie
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E<strong>in</strong>leitung<br />
Unter den Industrieabfällen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Druckguß<strong>in</strong>dustrie verursachen<br />
Ölemulsionen, die als Kühlflüssigkeiten<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden, sowie die<br />
Trennmittel für den Druckgießprozeß<br />
erhebliche Kosten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entsorgung.<br />
Das betrifft sowohl die Lagerkosten<br />
vor dem Transport zum<br />
Entsorger als auch die Entsorgung<br />
selbst. Die neuesten EU-Umweltrichtl<strong>in</strong>ien<br />
empfehlen Recycl<strong>in</strong>g für<br />
diese Art Industrieabfall. Die Aufkonzentrierung<br />
dieser Lösungen<br />
mit dem <strong>Vakuumverdampfer</strong> stellt<br />
e<strong>in</strong>e ideale Recycl<strong>in</strong>gmethode dar.<br />
Mit diesem Verfahren lassen sich Öl<br />
Bild 1. Prozeßbeschreibung<br />
DRUCKGUSS-PRAXIS 3/2002<br />
Firmen<strong>in</strong>formation – Entsorgung<br />
Aufkonzentrierung und<br />
Trennung von Alt-Emulsionen<br />
mit dem <strong>Vakuumverdampfer</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Druckguß<strong>in</strong>dustrie<br />
und Wasser trennen, und das Wasser<br />
kann wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Produktionsprozeß<br />
zurückgeführt werden,<br />
d. h., <strong>der</strong> Kreislauf schließt sich wie<strong>der</strong>.<br />
Anwendungsbereiche <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Druckguß<strong>in</strong>dustrie<br />
– Aufkonzentrierung von Emulsionen/Trennmitteln<br />
bei <strong>der</strong> Herstellung<br />
von Druckgußteilen aus<br />
Alum<strong>in</strong>ium, Z<strong>in</strong>k und Magnesium<br />
– Aufkonzentrierung von Gleitschleifabwässern,Polierabwässern<br />
o<strong>der</strong> Spülwasser sowie Entfettungsbä<strong>der</strong>n<br />
bei <strong>der</strong> Nachbehandlung<br />
<strong>der</strong> Teile<br />
Abfallcharakteristik<br />
Die Abwässer, die bei <strong>der</strong> Herstellung<br />
von Druckgußteilen anfallen,<br />
s<strong>in</strong>d alkalisch und mit Schwermetallionen<br />
verunre<strong>in</strong>igt.<br />
Die Hauptverunre<strong>in</strong>igungen s<strong>in</strong>d:<br />
• Tenside<br />
• Öle<br />
• Fette<br />
• Ammoniakverb<strong>in</strong>dungen<br />
• Schwermetalle, z. B. Eisen, Blei,<br />
Z<strong>in</strong>k, Kupfer und Bor<br />
• Leichtmetalle wie Alum<strong>in</strong>ium<br />
und Magnesium<br />
Die Lösungen zeichnen sich<br />
durch e<strong>in</strong>en hohen CSB-Wert<br />
(>10 000 mg/l) und hohe Leitfähigkeit<br />
aus (>1000 µS/cm). Hier ist Vakuumverdampfung<br />
im Gegensatz zu<br />
den traditionellen Behandlungsverfahren,<br />
wie Säurespaltung und Neutralisierung/Fällung,<br />
das besser geeignete<br />
Verfahren, weil es e<strong>in</strong> vollkommen<br />
automatischer Prozeß ist<br />
und das Destillat wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden kann.<br />
Die chemischen Daten e<strong>in</strong>er typischen<br />
Altemulsion aus <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>ium-Druckguß<strong>in</strong>dustrie<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Tafel aufgeführt.<br />
Prozeßbeschreibung<br />
Die verbrauchten Emulsionen und<br />
Trennmittel aus <strong>der</strong> Druckgußherstellung<br />
sowie Ölverunre<strong>in</strong>igte Entfettungsspülwässer<br />
werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Abwassersammeltank gepumpt.<br />
Dort können sich Feststoffe und Ab-<br />
1<br />
P. Fischer<br />
Patrick Fischer, Sales Manager USF RECON Verfahrenstechnik<br />
GmbH, Waldenbuch
fallprodukte absetzen; nicht emulgiertes<br />
Öl, Fett und an<strong>der</strong>e aufschwimmende<br />
Verunre<strong>in</strong>igungen<br />
werden mit e<strong>in</strong>em Ölskimmer abgetrennt.<br />
Nach anschließen<strong>der</strong> Vorfiltration<br />
wird dieses Abwasser mit<br />
e<strong>in</strong>em Unterdruck von ca. 5 bis<br />
6 kPa <strong>in</strong> den <strong>Vakuumverdampfer</strong><br />
angesaugt.<br />
Freongas <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kühlkreislauf<br />
wird mit e<strong>in</strong>er Wärmepumpe expandiert<br />
und komprimiert; dadurch<br />
wird die notwendige Energie zur<br />
Destillation und zur Kühlung des<br />
Kondensats erzeugt. Bei e<strong>in</strong>em Vakuum<br />
von ca. 5,3 kPa Unterdruck<br />
kocht die Lösung bei etwa 35 ºC.<br />
Dieser Unterdruck wird mit e<strong>in</strong>er<br />
Saugstrahlpumpe erzeugt.<br />
Die vom Kompressor gelieferte<br />
Wärmeenergie wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wärmeaustauscher<br />
zum Vorwärmen<br />
<strong>der</strong> zu behandeln-<br />
den Flüssigkeit verwendet.<br />
Das Abwasser<br />
wird durch den<br />
Unterdruck automatisch<br />
<strong>in</strong> die Verdampfungskammer<br />
nachgefüllt; dieser<br />
Vorgang wird mit<br />
e<strong>in</strong>em pneumatisch<br />
gesteuerten Ventil<br />
geregelt, abhängig vom Pegelstand.<br />
Um eventuell störende Schaumbildung<br />
zu vermeiden, kann e<strong>in</strong> Antischaummittel<br />
während des Destillationsprozesses<br />
zudosiert werden.<br />
Das Destillat wird bei 20 ºC <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Anlage zwischengespeichert; die<br />
dazu notwendige Kühlung wird dem<br />
Kühlkreislauf <strong>der</strong> Wärmepumpe<br />
entnommen. Nach Erreichen e<strong>in</strong>er<br />
Sollkonzentration wird das Konzentrat<br />
über e<strong>in</strong> pneumatisch gesteuertes<br />
Ventil ausgetragen. Der gesamte<br />
Ablauf ist SPS-gesteuert und arbeitet<br />
vollkommen automatisch und<br />
kont<strong>in</strong>uierlich.<br />
Die Endprodukte nach <strong>der</strong> Trennung<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wäßriges Vakuumdestillat<br />
(ca. 90 % des Volumens) und<br />
e<strong>in</strong> Ölschlammrestkonzentrat, das<br />
zur Altölentsorgung gegeben wird.<br />
Verfahrenstechnisch bietet die<br />
Vakuumverdampfung bei Temperaturen<br />
unter 40 ºC gegenüber an<strong>der</strong>en<br />
Verdampfungsverfahren (z. B.<br />
Brüdenverdichter) mit hohen Temperaturen<br />
erhebliche Vorteile:<br />
• Verunre<strong>in</strong>igungen des Destillats<br />
durch flüchtige Stoffe und ihre<br />
Zersetzungsprodukte, die bei<br />
2<br />
»<br />
Firmen<strong>in</strong>formation – Entsorgung<br />
Nach Vorfiltration<br />
wird das Abwasser<br />
mit e<strong>in</strong>em Unterdruck<br />
von ca.<br />
5 kPa <strong>in</strong> den<br />
<strong>Vakuumverdampfer</strong><br />
angesaugt<br />
«<br />
Tafel. Altemulsion aus <strong>der</strong> Druckguß<strong>in</strong>dustrie<br />
Parameter Abwasser/ Destillatqualität nach<br />
Emulsion dem <strong>Vakuumverdampfer</strong><br />
pH 6,9 9,1<br />
Feststoffe bei 105°C % 1,005 –<br />
Leitfähigkeit µS/cm 1008 97<br />
CSB mg/l 21250 862<br />
Chloride mg/l 10
Bild 3. <strong>Vakuumverdampfer</strong> Typ E mit e<strong>in</strong>er Destillatleistung von 1400 l/24h<br />
elektrisch betriebene Wärmepumpe,<br />
und es entstehen ke<strong>in</strong>e Abgasemissionen.<br />
Destillat-Wie<strong>der</strong>verwendung<br />
Weil das Destillat eigentlich nur gere<strong>in</strong>igtes<br />
und entsalztes Wasser ist,<br />
sollte versucht werden, dieses weitgehend<br />
<strong>in</strong> den Produktionsprozeß<br />
zurückzuführen. Dadurch vermeidet<br />
man das E<strong>in</strong>leiten <strong>in</strong> die Kanalisation<br />
und die damit verbundenen<br />
Kosten für die behördliche Geneh-<br />
DRUCKGUSS-PRAXIS 3/2002<br />
Firmen<strong>in</strong>formation – Entsorgung<br />
migung. Jedoch können<br />
im Destillat, abhängig<br />
vom Ausgangsmaterial,<br />
noch e<strong>in</strong>ige<br />
organische Substanzen<br />
verbleiben. Sie können<br />
zum Wachstum von<br />
Mikroorganismen beitragen,<br />
z. B. zu Bakterien-<br />
und Pilzbildung.<br />
Durch rasche Rückführung<br />
sowie Dosie-<br />
»<br />
rung e<strong>in</strong>es Bakterizids läßt sich das<br />
jedoch e<strong>in</strong>fach vermeiden.<br />
Das Destillat<br />
läßt sich beim<br />
Ansetzen neuer<br />
Kühl- bzw.<br />
Schmiermittelemulsionen<br />
wie<strong>der</strong><br />
verwenden<br />
«<br />
Unter den Wie<strong>der</strong>verwendungsmöglichkeiten<br />
gibt es z. B. die Nachfüllung<br />
von Verdunstungsverlusten<br />
<strong>in</strong> beheizten Prozeßlösungen o<strong>der</strong><br />
als Waschwasser zur Abluftre<strong>in</strong>igung.<br />
Außerdem läßt sich das Destillat<br />
ebenfalls wie<strong>der</strong> beim Ansetzen<br />
neuer Kühl- bzw. Schmiermittelemulsionen<br />
verwenden.<br />
Für die letztere Verwendungsmöglichkeit<br />
muß die Destillatqualität<br />
den allgeme<strong>in</strong>en für Verdünnungslösungen<br />
zutreffenden Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
entsprechen. Das gilt u. a. für:<br />
• pH-Wert<br />
• Salzgehalt<br />
• Härte<br />
• Temperatur<br />
• mikrobiologische Belastung<br />
Zusammengefaßt noch e<strong>in</strong>mal<br />
die Vorteile des <strong>Vakuumverdampfer</strong>s:<br />
• gute Destillatqualität<br />
• hohe Energieausbeute<br />
• hohe Konzentrationsfähigkeit<br />
• hohe Prozeßverfügbarkeit bei niedriger<br />
Verkrustung<br />
• hervorragende Korrosionsbeständigkeit<br />
aufgrund <strong>der</strong> verwendeten<br />
Konstruktionsmaterialien und <strong>der</strong><br />
niedrigen Prozeßtemperatur bei<br />
<strong>der</strong> Destillation<br />
• rasche Amortisationszeit<br />
• e<strong>in</strong>fache Installation und Bedienung<br />
• kont<strong>in</strong>uierlicher und vollkommen<br />
automatischer Prozeß ohne Bedienpersonal<br />
• e<strong>in</strong>fache E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> bestehende<br />
Prozesse, da nur Strom und<br />
Druckluft zum Betrieb benötigt<br />
werden.<br />
www.recon-verfahrenstechnik.de <br />
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