27.11.2012 Musical AUSGETICKT - Grundschule Schulzendorf
27.11.2012 Musical AUSGETICKT - Grundschule Schulzendorf 27.11.2012 Musical AUSGETICKT - Grundschule Schulzendorf
AUSGETICKT Die Stunde der Uhren Vielen Dank an Frau Grünes, Frau Repmann, Frau Wellner und die Kinder der Musical-AG Text und Fotos: Karin Sydow
- Seite 2 und 3: Was ist denn in der Schulzendorfer
- Seite 4 und 5: „Uh...ren müs...sen spu...ren...
- Seite 6: „Die Spieluhr! Scheucht sie fort!
<strong>AUSGETICKT</strong><br />
Die Stunde der Uhren<br />
Vielen Dank an Frau Grünes, Frau Repmann, Frau Wellner und die Kinder der <strong>Musical</strong>-AG<br />
Text und Fotos: Karin Sydow
Was ist denn in der <strong>Schulzendorf</strong>er <strong>Grundschule</strong> los? Die Kinder drehen ja völlig durch!<br />
Die ticken wohl nicht richtig! Denen fehlt bestimmt eine Uhr<br />
auf dem Schulhof. Die sind ja alle total<br />
<strong>AUSGETICKT</strong><br />
Normalerweise müssten sie doch in den<br />
Musikstunden, Deutschstunden, Mathematikstunden, Sportstunden,<br />
Kunststunden, Sachunterrichtsstunden, Biologiestunden sitzen, aber sie haben gerade alle<br />
Die Stunde der Uhren<br />
Wer hat sich denn so etwas ausgedacht? Das müssen wohl die überarbeiteten Uhren gewesen sein.<br />
Die wollen auch einmal Spaß haben und ticken, wie sie lustig sind.<br />
Ein <strong>Musical</strong> haben daraus Gerhard A. Meyer und<br />
Gerhard Weiler geschrieben,<br />
drei Lehrerinnen haben es mit den Kindern<br />
einstudiert, geprobt, dafür gebastelt, geprobt, das Bühnenbild gestaltet,<br />
geprobt und geprobt und geprobt, bis Frau Grünes, Frau Repmann und Frau Wellner<br />
endlich beinahe völlig zufrieden waren. Und die Kinder „proben“ jetzt den „Aufstand der Uhren“.<br />
„Wir Uhren müssen eilen, drehen, ticken, tacken, sausen, gehen,<br />
niemals Pausen, nicht schlafen und auch keinen Blödsinn machen,<br />
kennen keine Müdigkeit, dürfen nicht verweilen, immer eilen, ...“<br />
Ein Kind liegt morgens noch im warmen Bett und schläft. Da klingelt der Wecker. Es will aber noch<br />
nicht aufstehen und schimpft:<br />
„Wo bist du, du blöder Wecker? Du gehst mir auf den Wecker!“<br />
Der Wecker Bobby beschwert sich:<br />
„Alle hassen mich, weil ich sie aus den Träumen reiße. Jeden Abend werde ich aufgezogen und<br />
morgens höre ich Gemecker. Das geht mir auf den Wecker!“<br />
Radiowecker Elvis kommt zu ihm und spricht beruhigend:<br />
„Du musst Deinen Job lässiger angehen. Über mich beklagt sich keiner. Jeder ist gleich gut gelaunt,<br />
hört er meinen tollen Sound, coole Musik ...“<br />
Plötzlich wird die „coole Musik“ abgedreht und Nachrichten ertönen:<br />
„Das Kultusministerium meldet … … …“<br />
Empört darüber, dass ihm immer wieder der Saft abgedreht wird, ärgert sich Elvis mächtig:<br />
„Ich habe die Schnauze gestrichen voll!“, und beide beschließen:<br />
„Wir hauen ab! Wir fliehen, bevor die Super-Uhr ihren Kontrollgang macht.“<br />
Während die beiden Weckerbrüder rasch verschwinden, kommt die kleine Stoppuhr auf die Bühne:<br />
„Ich bin die Stoppuhr<br />
und stoppe.<br />
Immer auf den Kopp<br />
und stopp.“<br />
Und weg ist sie.
Die Super-Uhr erscheint im adretten Kostüm und telefoniert. Sie ist sehr beschäftigt mit den<br />
Meldungen über ungehorsame und kaputte Uhren. Eine Uhr, die zu viel Alkohol getrunken hat, sitzt<br />
bereits im Käfig.<br />
Ins Telefon ruft die Super-Uhr gerade:<br />
„Was!? Schon wieder zwei kaputte Uhren? Eine Taschenuhr und eine Kuckucksuhr. Bringt sie her!<br />
Darum kümmern sich Öli und Schrauber.“<br />
Eine aufreizende Dame im golden glänzenden Kleid tänzelt ins Büro und stellt sich vor:<br />
„Ich bin Ihre neue Sekretärin, Rita Rolex.“.<br />
Staunend fragt die Super-Uhr: „Sind Sie echt?“<br />
„Aber natürlich bin ich echt!“, sagt sie und singt: „Ich bin die Rita Rolex, mit 600 Karat …“, und<br />
tanzt beschwingt dazu, „.... mit Glitter und Flitter erschein´ ich zum Diktat … „<br />
Das ist das Stichwort für die Super-Uhr. Sie schickt Rita Rolex an die Schreibmaschine und diktiert<br />
ihr den neuen Wahlspruch für alle Uhren:<br />
„UHREN MÜSSEN SPUREN!“<br />
Öli und Schrauber sind gerade dabei, die Taschenuhr und die Kuckucksuhr zu reparieren, da<br />
klingelt erneut das Telefon.<br />
Entsetzt ruft die Super-Uhr:<br />
„Nein! Was? ... Zwei Uhren sind ausgerissen! Wer? … Ein Wecker Marke Bobby zum Aufziehen!...<br />
Und der andere? … Ein Radiowecker Marke Elvis. … Nein! Mit geladenen Batterien?! ... Das ist<br />
doch nicht zu fassen!“<br />
Die kleine Stoppuhr kommt: „Ich bin die Stoppuhr<br />
und stoppe.<br />
Immer auf den Kopp<br />
und stopp.“<br />
… und verschwindet wieder.<br />
Eine alte Sonnenuhr trifft die beiden ausgerissenen Wecker. Sie hört sich ruhig an, warum sie vor<br />
der Super-Uhr geflohen sind. Gemächlich spricht die Sonnenuhr mit ihrer uralten Weisheit:<br />
„Ich unterstehe nicht der Super-Uhr<br />
Ich gehe im Rhythmus der Natur<br />
Mit dem geheimnisvollen Schatten an der Wand<br />
Wenn dunkle Wolken ziehen, ist die Zeit verbannt“<br />
Die Sanduhr tritt hinzu und erzählt, dass auch sie zu den Uhren aus der alten Zeit gehört, als die<br />
Uhren noch nicht tick-tack-ticken mussten, sondern in Ruhe die Zeit anzeigen durften.<br />
Die Uhren finden das wunderbar. Sie kommen alle zusammen und schwärmen singend von der<br />
alten Uhrzeit – allerdings immer noch im abgestimmten, gleichen Uhren-Tick-Tack-Takt.<br />
Die Super-Uhr kommt und ruft schon von Weitem:<br />
„UHRENALARM! Zwei Uhren sind ausgerissen! Ein Wecker Marke Bobby zum Aufziehen und<br />
ein Radiowecker Marke Elvis mit geladenen Batterien!“<br />
Sie fordert die versammelten Uhren auf:<br />
„Schwärmt alle aus und sucht sie, denn wie heißt unser Wahlspruch?“
„Uh...ren müs...sen spu...ren...“, erwidert der Chor der wenig begeisterten Uhren träge.<br />
Das reicht der Super-Uhr nicht und sie befiehlt:<br />
„Noch einmal! Aber mit Pfeffer!“<br />
Nun klingt es gemeinsam stark:<br />
„UHREN MÜSSEN SPUREN!“<br />
… und die Uhren schwärmen aus.<br />
Sehr mit sich zufrieden geht die Super-Uhr auf die Sonnenuhr zu und sagt überheblich zu ihr:<br />
„Da staunst du, alte Sonnenuhr! Alle Uhren gehen in meinem Takt.“<br />
„Das werden wir ja sehen.“, erwidert ruhig die Sonnenuhr.<br />
Die kleine Stoppuhr kommt: „Ich bin die Stoppuhr<br />
und stoppe.<br />
Immer auf den Kopp<br />
und stopp.“<br />
Auf ihrer Suche nach den Ausreißern treffen einige Uhren einander.<br />
Die Baduhr sagt stolz, dass sie spritzgeschützt ist.<br />
„Ei, Ei, Ei“, sagt die runde dicke Eieruhr.<br />
Eine Uhr sagt: „Ich habe einen Vogel.“ und fragt, wer sie erkennt:<br />
„Ei, Ei, Sir, du bist die Kuckucksuhr!<br />
Die Wappenuhr hat ihr Wappen auf den Schlappen.<br />
„Ei, Ei, Ei.“<br />
Und die Staubuhr hat sich aus dem Staub gemacht.<br />
… und verschwindet wieder.<br />
Öli und Schrauber sehen die kleine Gruppe der Uhren und gehen auf sie zu:<br />
„Habt ihr die Verbrecher gefunden?“<br />
„Nein.“<br />
„Wir beide haben auch niemanden entdeckt. Da müssen wir also alle weiter suchen.“<br />
„Ei, Ei, Sir!“<br />
Die Uhren gehen lustlos weiter auf die Suche.<br />
Öli und Schrauber schauen genau hierhin und dorthin, ob sie Bobby und Elvis irgendwo entdecken.<br />
Aber sie sehen nur eine kleine rote Armbanduhr auf dem Weg liegen, die meint:<br />
„Ich glaube, ich ticke nicht mehr richtig.“<br />
Irgendwas muss in ihrem Uhrwerk durcheinander geraten sein.<br />
„Ist es etwa Liebe?“, fragt sie sich.<br />
So etwas kommt aber in der Technik nicht vor.<br />
„Gefühle gibt es nicht!<br />
Du bist ein technisches Problem und deswegen<br />
ein Fall für die zwei besten Uhrologen,<br />
Öli und Schrauber,<br />
Du kommst zur Reparatur oder auf den Schrott!“<br />
Verzweifelt versucht die kleine rote Armbanduhr sich zu wehren, aber die Techniker bleiben dabei:<br />
„Bei dieser Uhr ist eine Schraube locker.
Sie ist reif für den Schrott.“<br />
„Taucheruhr! Hilf mir doch!“, ruft die kleine rote Armbanduhr flehend und singt:<br />
„Ich bin verliebt in eine andere Uhr ...<br />
Mein Uhrwerk spielt verrückt ....<br />
Mann aus Chrom und Stahl<br />
macht das Leben mir zur Qual.<br />
Warum bin ich Dir egal?“<br />
Neugierig kommen mehrere Uhren zur scheinbar kaputten Armbanduhr, die um Hilfe ruft. Auch die<br />
Taucheruhr ist dabei und die kleine, rote, verliebte Armbanduhr berührt zart die männliche<br />
Taucheruhr. Ein Zucken durchfährt den Ahnungslosen:<br />
„Es war wie ein elektrischer Schlag! Ich glaube, ich werde verrückt!“<br />
Glücklich entfährt es der Armbahnuhr: „Na, endlich hat´s gefunkt!“<br />
Er wundert sich:<br />
„Ich mag ihr rotes Kleid ... Ich will die Zeit verlieren ... Ist das etwa Liebe?“<br />
Und er singt:<br />
„Es trifft mich wie ein Schlag,<br />
kann keinen Schritt mehr geh´n,<br />
ich bleibe einfach steh´n.“<br />
Glücklich vereint singen beide:<br />
„Wir sind in einer anderen Zeit,<br />
wir rechnen nicht in Stunden,<br />
es ist ein Stückchen von der Ewigkeit,<br />
wir haben uns gefunden.“<br />
Die Stoppuhr erscheint: „Ich bin die Stoppuhr<br />
und stoppe.<br />
Immer auf den Kopp<br />
und stopp.“<br />
… und weg ist sie.<br />
Die Sonnenuhr hat inzwischen die beiden Ausreißer entdeckt und gibt ihnen einen Rat, wie sie<br />
gegen die Superuhr gewinnen können.<br />
„Sucht die Spieluhr, denn sie ist der Alptraum der Superuhr, weil sie mit ihrer Melodie und ihrem<br />
Tanz jedem Freude bereitet.“<br />
Bobby und Elvis sind inzwischen im Büro der Superuhr aufgetaucht und Rita Rolex, die gar keine<br />
echte Rolex mit 600 Karat ist, hilft ihnen bei der Suche nach der Spieluhr. In einer Kiste entdecken<br />
sie die wunderschöne, dort eingesperrte Spieluhr und befreien sie.<br />
Sogleich führt sie einen wundervollen Tanz zu ihrer Melodie auf, sie dreht sich in ihrem blauen<br />
Kleid so traumhaft schön, dass nach und nach die anderen Uhren dem Klang der Spieluhr folgen<br />
und sich im Büro der Superuhr einfinden. Bewundernd umringen sie die hübsche Tänzerin in ihrem<br />
himmelblauen Kleid und lauschen beglückt ihren zart klingenden Tönen.<br />
Doch auch die Superuhr hat die Musik ihrer Feindin gehört und eilt ärgerlich herbei:
„Die Spieluhr! Scheucht sie fort! Die Spieluhr hat Gefühle. Nein!“<br />
Doch keiner hält mehr zur Superuhr. Die Uhren wollen nicht mehr im täglichen Einerlei die Tage<br />
zerhacken in Stunden, die Stunden in Minuten, die Minuten in Sekunden.<br />
Klagend ruft die Superuhr:<br />
„Aber eine gute Uhr<br />
ist doch immer auf Tour!<br />
Ich bin doch super,<br />
gehe super,<br />
habe alles im Griff ...“<br />
… wird sie immer leiser und auf einmal ist sie weg.<br />
„Wir sind frei.“<br />
„W i r s i n d f r e i !“<br />
„WIR SIND FREI!“<br />
Wir sind frei !<br />
„W I R S I N D F R E I !“<br />
Alle Uhren machen, was sie wollen. Sie feiern, sie stoßen auf die mutige Spionin Rita und auf die<br />
beiden Wecker Bobby und Elvis an und singen gemeinsam:<br />
„Wir haben keine Zeit<br />
für die Zeit,<br />
wir haben für uns selber Zeit.“<br />
Wecker Bobby freut sich: „Ich kann jetzt klingeln, wann und wo ich will.“<br />
Aber da regt sich das Kind in seinem Bett und ruft erschrocken: „Ich habe verschlafen!“<br />
Im Weckradio Elvis ertönen die Nachrichten: „Im ganzen Land ist die Zeit stehen geblieben.<br />
So lange noch nicht klar ist, woran das liegt, gibt es keine Schulstunden. Wir empfehlen allen<br />
Kindern, im Bett zu bleiben, bis die Gefahr vorbei ist.“<br />
Währenddessen freuen sich die Uhren und singen begeistert:<br />
„Wir haben keine Zeit<br />
für die Zeit,<br />
wir haben für uns selber Zeit.<br />
Wir können verrückt spielen<br />
und auch einfach stehen bleiben.<br />
Wir sind jetzt freie Uhren!<br />
Hurra, es ist so weit:<br />
Wir haben keine Zeit<br />
für die Zeit,<br />
wir haben für uns selber Zeit.“<br />
Aber da ist doch noch das Kind, das ohne den Wecker verschlafen würde.<br />
Es bittet Bobby: „Kannst du mich nicht doch jeden Morgen wecken? Ich werde dich auch nicht<br />
mehr verfluchen und so doll auf den Kopf schlagen.“<br />
Bobby lenkt ein: „Wenn du es versprichst.“<br />
„Aber ja! Ich weiß ja nun, was ich an dir habe.“<br />
Karin Sydow