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Abschnitt 12. Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen für ... - Golf.de

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<strong>Abschnitt</strong> 11.<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln <strong>für</strong> <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

liegt, dient als gutes Beispiel. Eine Lösung<br />

<strong>de</strong>s mit dieser Regel verb<strong>und</strong>enen<br />

Vorgabenproblems wird notwendig sein,<br />

um z. B. die Diskrepanz zu beseitigen,<br />

die auftritt, wenn ein <strong>Golf</strong>spieler mit<br />

Behin<strong>de</strong>rung seine Vorgabe auf einem<br />

<strong>Golf</strong>platz mit nur wenigen Bunkern erlangt,<br />

während ein an<strong>de</strong>rer <strong>Golf</strong>spieler<br />

mit <strong>de</strong>r gleichen Behin<strong>de</strong>rung seine Vorgabe<br />

auf einem <strong>Golf</strong>platz erlangt, <strong>de</strong>r<br />

sehr viele Bunker aufweist.<br />

Das zweite Problem betrifft die Art <strong>de</strong>r<br />

Vorgabe, die ein <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

erhalten soll, wenn die <strong>Golf</strong>regeln<br />

<strong>und</strong> das entsprechen<strong>de</strong> Vorgabensystem<br />

<strong>für</strong> <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

angepasst wur<strong>de</strong>n – soll es eine normale<br />

Vorgabe sein, eine provisorische Vorgabe,<br />

eine lokal begrenzte Vorgabe o<strong>de</strong>r<br />

eine sonstige Vorgabe? Die Antwort<br />

kann je nach Vorgabensystem verschie<strong>de</strong>n<br />

sein <strong>und</strong> hängt zumin<strong>de</strong>st teilweise<br />

da<strong>von</strong> ab, inwieweit die angepassten<br />

Regeln (die <strong>von</strong> <strong>Golf</strong>spielern mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

verwen<strong>de</strong>ten Regeln) <strong>von</strong> <strong>de</strong>n<br />

eigentlichen <strong>Golf</strong>regeln abweichen.<br />

Zusammenfassung<br />

Die <strong>Golf</strong>regeln sind <strong>für</strong> <strong>Golf</strong>spieler mit<br />

Behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>shalb geän<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n,<br />

damit <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung <strong>und</strong><br />

<strong>Golf</strong>spieler ohne Behin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r mit<br />

einer an<strong>de</strong>ren Art <strong>von</strong> Behin<strong>de</strong>rung auf<br />

gerechter Basis miteinan<strong>de</strong>r spielen können.<br />

Es ist zu hoffen, dass alle Probleme<br />

zumin<strong>de</strong>st abge<strong>de</strong>ckt sind, doch ist zu<br />

erwarten, dass weitere Analysen <strong>und</strong><br />

Än<strong>de</strong>rungen notwendig sein wer<strong>de</strong>n,<br />

wie es auch bei <strong>de</strong>n Offi ziellen <strong>Golf</strong>regeln<br />

<strong>de</strong>r Fall ist.<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> Pfl ege <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

Vorbemerkungen<br />

Bei <strong>de</strong>r Abwicklung eines Verbandswettspiels<br />

(DGV/LGV) o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer<br />

wichtiger Wettspiele ist <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>s<br />

ausgewählten Platzes einer beson<strong>de</strong>rs<br />

kritischen Würdigung durch Spieler,<br />

ggf. auch Presse <strong>und</strong> Zuschauern ausgesetzt.<br />

Nicht zuletzt ist sogar die<br />

Werbewirkung <strong>de</strong>r Berichte <strong>von</strong> Gastmannschaften<br />

o<strong>de</strong>r Gastspielern in ihren<br />

Heimatclubs über <strong>de</strong>n Zustand eines<br />

Wettspielplatzes nicht zu unterschätzen.<br />

Die nachstehen<strong>de</strong> Anleitung wur<strong>de</strong> vor<br />

allem entwickelt, um <strong>de</strong>n Verantwortlichen<br />

bei <strong>de</strong>r <strong>Vorbereitung</strong> <strong>de</strong>s Platzes<br />

auf solche Wettspiele behilfl ich zu sein.<br />

Gleichzeitig wird hiermit eine gewisse<br />

Vereinheitlichung <strong>de</strong>r Spielbedingungen<br />

bei Verbandsturnieren angestrebt,<br />

insoweit diese möglich <strong>und</strong> sinnvoll<br />

erscheint. Selbstverständlich haben jedoch<br />

auch die Clubmitglie<strong>de</strong>r bei einem<br />

internen Wettspiel ein Interesse daran,<br />

einen gut vorbereiteten <strong>und</strong> einwandfrei<br />

gekennzeichneten Platz zu spielen.<br />

Alle nachfolgend aufgeführten Pfl egemaßnahmen<br />

sind nicht nur <strong>für</strong> ein<br />

bestimmtes Wettspiel entschei<strong>de</strong>nd,<br />

son<strong>de</strong>rn sollten gr<strong>und</strong>sätzlich Bestandteil<br />

einer anspruchsvollen Platzpfl ege<br />

sein. Es geht also weniger darum, diese<br />

Maßnahmen überhaupt durchzuführen,<br />

son<strong>de</strong>rn sie zeitlich <strong>und</strong> <strong>von</strong> ihrer Intensität<br />

so zu koordinieren, dass sie zu<br />

einem bestimmten Termin die optimale<br />

Wirkung zeigen.<br />

Die nachstehen<strong>de</strong> Anleitung bezieht<br />

sich auf <strong>Golf</strong>anlagen, die einen ausreichen<strong>de</strong>n<br />

vegetativen Reifeprozess<br />

vollzogen haben, also im allgemeinen<br />

min<strong>de</strong>stens fünf Jahre alt sind.<br />

Der Inhalt dieser Anleitung ist angelehnt<br />

an die „Course Preparation Gui<strong>de</strong>lines<br />

<strong>für</strong> Tournaments“ <strong>de</strong>r PGA European<br />

Tour, an die „Guidance of Running a<br />

Competition“ <strong>de</strong>s Royal and Ancient<br />

<strong>Golf</strong> Club of St. Andrews, die For<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r aktuellen <strong>Golf</strong>regeln <strong>und</strong> <strong>de</strong>s<br />

USGA Course Rating Systems. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ist je<strong>de</strong> Optimierung <strong>von</strong> Platzpfl<br />

egemaßnahmen wünschenswert. Bei<br />

Endr<strong>und</strong>en zu <strong>de</strong>utschen Meisterschaften<br />

o<strong>de</strong>r internationalen Meisterschaften<br />

sind die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Platzpfl<br />

ege <strong>de</strong>shalb entsprechend höher.<br />

Soweit in Verbandsordnungen (z. B. DGV-<br />

Verbandsordnungen) o<strong>de</strong>r auf Gr<strong>und</strong><br />

Ein zelvereinbarungen auf das Kapitel<br />

242 243


<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

„<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> Pfl ege <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong>…“<br />

Bezug genommen wird, sind<br />

die im Folgen<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Begriffe<br />

„empfi ehlt“, „soll“ <strong>und</strong> „sollte“ als verbindlich<br />

zu verstehen, wenn nicht sachlich<br />

gerechtfertigte beson<strong>de</strong>re Grün<strong>de</strong> im<br />

Einzelfall nachweisbar gegen eine Befolgung<br />

sprechen.<br />

<strong>12.</strong>1 Die <strong>Vorbereitung</strong> <strong>de</strong>s<br />

Platzes <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb<br />

Nach <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>s Course Ratings<br />

wird je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>platz hinsichtlich seiner<br />

effektiven Spiellänge sowie seiner<br />

Spielschwierigkeit unter normalen Bedingungen<br />

bewertet.<br />

Wird im späteren Wettspielbetrieb die<br />

Länge <strong>de</strong>s Platzes o<strong>de</strong>r die normale<br />

Spielschwierigkeit wesentlich verän<strong>de</strong>rt,<br />

so verzerrt dies die Platzbewertung <strong>und</strong><br />

somit auch die <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Platz anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Vorgaben <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

Spieler. Eine Längenabweichung <strong>von</strong><br />

20 m <strong>für</strong> Herren o<strong>de</strong>r 16 m <strong>für</strong> Damen<br />

wirkt sich beispielsweise mit ca. 0,1<br />

Schlag auf die Längenbewertung aus.<br />

Der Vorgabenausschuss sollte sich daher<br />

um die Unterstützung durch <strong>de</strong>n Platzausschuss<br />

bemühen, um die Längen <strong>und</strong> die<br />

normalen Spielschwierigkeiten auf einem<br />

konstanten Niveau zu halten, <strong>und</strong> zwar<br />

an sieben Tagen in <strong>de</strong>r Woche. Das<br />

Ziel ist es, eine faire <strong>und</strong> keine trickreiche<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung zu bieten.<br />

Deshalb müssen die Wettspiel- <strong>und</strong> Platzverantwortlichen<br />

stets darauf achten,<br />

nicht nur die Längen <strong>und</strong> Spielschwierigkeiten<br />

je<strong>de</strong>rzeit bei Wettspielen auf<br />

einem konstanten Niveau zu halten, son<strong>de</strong>rn<br />

auch möglichst gleichmäßige <strong>und</strong><br />

keine extremen Schnitthöhen aller Spielelemente<br />

anzustreben.<br />

Diese Gesichtspunkte müssen bei <strong>de</strong>n Bemühungen,<br />

einen Platz „optimal vorzubereiten“,<br />

unbedingt berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>12.</strong>1.1 Grüns<br />

Die Qualität <strong>de</strong>r Grüns ist <strong>von</strong> beson<strong>de</strong>rer<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>für</strong> das ganze <strong>Golf</strong>spiel.<br />

Feste, schnelle, ten<strong>de</strong>nziell eher trockene<br />

Grüns stellen die höchsten Ansprüche<br />

an das Können bei Annäherungsschlägen<br />

<strong>und</strong> beim Putten. Zu weiche<br />

Grüns belohnen nicht <strong>de</strong>n guten Schlag<br />

gegenüber einem weniger guten. Beson<strong>de</strong>rs<br />

beim Putten sind weiche Grüns<br />

weniger „treu“ als feste Grüns, sodass<br />

das Können nicht mehr genügend zur<br />

Entfaltung kommen kann. Auch sind bei<br />

weichen Grüns <strong>und</strong> großer Spielerzahl<br />

später starten<strong>de</strong> Spieler gegenüber früh<br />

gestarteten Spielern <strong>de</strong>utlich benachteiligt,<br />

weil die Grünoberfl äche durch die<br />

Trittbelastung oftmals schon starke Unebenheiten<br />

aufweist. Die Grüns sollten neben<br />

<strong>de</strong>r Festigkeit auch elastisch genug<br />

sein, dass sie einen sauber ausgeführten<br />

Eisenschlag vom Fairway halten, nicht<br />

aber einen fehlerhaften <strong>und</strong> unkontrollierten<br />

Schlag aus <strong>de</strong>m Rough.<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

<strong>12.</strong>1.1.1 Bewässerung<br />

Um feste Grüns zu erhalten, sind diese<br />

bedarfsgerecht, aber so selten wie irgend<br />

vertretbar zu bewässern. Wenn<br />

bewässert wird, sollte allerdings so viel<br />

verabreicht wer<strong>de</strong>n, dass die Rasentragschicht<br />

vollständig durchtränkt wird.<br />

Wenn <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n regelmäßig nur oberfl<br />

ächlich durchfeuchtet wür<strong>de</strong>, wür<strong>de</strong> das<br />

Wurzelwachstum allmählich verfl achen.<br />

Eine häufi ge starke Bewässerung in <strong>de</strong>r<br />

Absicht, dadurch ein besseres Halten<br />

<strong>de</strong>r Grüns zu erreichen, ist nicht nur aus<br />

<strong>de</strong>n o. a. spieltechnischen Grün<strong>de</strong>n unerwünscht,<br />

son<strong>de</strong>rn verhin<strong>de</strong>rt auch <strong>de</strong>n<br />

lebenswichtigen Gasaustausch <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />

<strong>und</strong> ist daher unbedingt zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Als Faustregel <strong>für</strong> das Bewässern<br />

gilt: so selten wie möglich, aber dann<br />

durchdringend.<br />

Die Frage, wie häufi g solche Mengen<br />

einzuregnen sind, hängt <strong>von</strong> zu vielen<br />

Faktoren ab, als dass sie pauschal<br />

beantwortet wer<strong>de</strong>n könnte: <strong>von</strong> <strong>de</strong>r<br />

Drainfähigkeit <strong>und</strong> Wasserspeicherkapazität<br />

<strong>de</strong>r Rasentragschicht, <strong>von</strong><br />

Temperatur <strong>und</strong> Luftfeuchtigkeit, <strong>von</strong> <strong>de</strong>r<br />

Intensität <strong>de</strong>r Ventilation bei beson<strong>de</strong>rs<br />

win<strong>de</strong>xponierten Grüns, vom hauptbestandsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Rasentyp usw. Je<strong>de</strong>r<br />

Greenkeeper sollte daher die bo<strong>de</strong>nphysikalischen<br />

Eigenschaften „seiner“ Grüns<br />

kennen. Voraussetzung hier<strong>für</strong> sind spezifi<br />

sche Analysen <strong>de</strong>r Rasentragschicht<br />

durch ein Prüfl abor <strong>für</strong> Sportplatzbau.<br />

<strong>12.</strong>1.1.2 Vertikalschnitt<br />

Grüns wer<strong>de</strong>n üblicherweise während<br />

<strong>de</strong>r Wettspielsaison mehrfach mit einem<br />

Vertikalschnitt behan<strong>de</strong>lt, jedoch nicht in<br />

<strong>de</strong>r Woche vor einem wichtigen Wettspiel.<br />

Unter Vertikalschnitt versteht man<br />

das oberfl ächliche Durchschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Vegetations- <strong>und</strong> Filzschicht bis maximal<br />

1 mm tief in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, nicht dagegen<br />

das Tiefschlitzen mit Schnei<strong>de</strong>einheiten,<br />

die einige cm senkrecht in die Rasentragschicht<br />

eindringen.<br />

Es sollte möglichst jeweils nacheinan<strong>de</strong>r<br />

längs <strong>und</strong> quer vertikutiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Anschließend muss gemäht wer<strong>de</strong>n, um<br />

das lose Filzmaterial <strong>und</strong> aufgerichtete<br />

Ausläufer <strong>de</strong>s Grases zu beseitigen.<br />

<strong>12.</strong>1.1.3 Aerifi zieren<br />

Falls vor einem wichtigen Turnier eine<br />

Aerifi zierung vorgenommen wer<strong>de</strong>n soll,<br />

muss diese so rechtzeitig vorher durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass bis zum Turnierbeginn<br />

die dabei entstan<strong>de</strong>nen Löcher vollständig<br />

zugewachsen sind o<strong>de</strong>r die Auswirkungen<br />

dieser Arbeiten das Spiel nicht<br />

unüblich beeinträchtigen. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

vor Turnieren zu Beginn <strong>de</strong>r Vegetationsperio<strong>de</strong><br />

sollte eine Aerifi zierung<br />

nach Möglichkeit unterbleiben. Sollte es<br />

<strong>de</strong>nnoch zwingend erfor<strong>de</strong>rlich sein, ist<br />

die Spielleitung <strong>de</strong>s Wettspiels frühzeitig<br />

<strong>und</strong> unverzüglich vorab zu informieren,<br />

da so schnell wie möglich darüber zu<br />

entschei<strong>de</strong>n ist, ob eine Wettspielausrichtung<br />

unter diesen Bedingungen aus-<br />

244 245


<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

nahmsweise <strong>de</strong>nnoch in Betracht kommt<br />

o<strong>de</strong>r eine Verlegung <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

erfor<strong>de</strong>rlich wird.<br />

Falls aerifi ziert wird, muss anschließend<br />

unbedingt genügend Sand aufgebracht<br />

<strong>und</strong> sorgfältig in die Löcher eingeschleppt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Körnung <strong>und</strong> Menge <strong>de</strong>s<br />

San<strong>de</strong>s, die Größe <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Abstand<br />

<strong>de</strong>r Aerifi zierungslöcher, die Witterung<br />

(Nässe) <strong>und</strong> die zum Einschleppen <strong>de</strong>s<br />

San<strong>de</strong>s gewählten Geräte entschei<strong>de</strong>n<br />

hierbei darüber, wie stark <strong>und</strong> wie lange<br />

diese Arbeiten <strong>de</strong>n Spielbetrieb anschließend<br />

beeinträchtigen.<br />

<strong>12.</strong>1.1.4 Topdressing mit Pfl egesand<br />

In <strong>de</strong>n letzten 6 Wochen vor einem<br />

wichtigen Turnier sollten die Grüns<br />

mehrfach dünn besan<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, um<br />

Unregelmäßigkeiten <strong>de</strong>r Oberfl äche<br />

einzuebnen <strong>und</strong> um die Grüns schnell zu<br />

machen. Dabei sollte nach Möglichkeit<br />

gewaschener Quarzsand verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Sehr wichtig ist die richtige Körnung:<br />

< 1 mm. Die empfohlene Menge<br />

beträgt 0,2 bis max. 0,8 l/m 2 je Besandungsvorgang.<br />

<strong>12.</strong>1.1.5 Schnittfrequenz <strong>und</strong><br />

Schnitthöhe<br />

Falls aus bestimmten Grün<strong>de</strong>n (Saisonbeginn,<br />

Aerifi zieren) noch nicht erfolgt,<br />

sollten spätestens eine Woche vor einem<br />

wichtigen Turnier, besser drei bis vier<br />

Wochen vorher, die Grüns schrittweise<br />

wie<strong>de</strong>r auf die gewünschte Höhe herunter<br />

geschnitten wer<strong>de</strong>n. Dieser Tiefschnitt<br />

sollte danach täglich wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n,<br />

ggf. zweimal nacheinan<strong>de</strong>r, einmal<br />

in Längs- <strong>und</strong> einmal in Querrichtung,<br />

um die gewünschte „Schnelligkeit“ <strong>de</strong>r<br />

Grüns <strong>für</strong> das Wettspiel zu erzielen.<br />

Eine bestimmte Schnitthöhe kann hier<br />

nicht empfohlen wer<strong>de</strong>n, da die Geschwindigkeit<br />

eines Grüns nicht nur<br />

<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Schnitthöhe abhängt, son<strong>de</strong>rn<br />

auch <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Gleichmäßigkeit, <strong>de</strong>s<br />

Graswuchses <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Oberfl äche, <strong>de</strong>r<br />

Härte <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Grassorte.<br />

Die Grünsgeschwindigkeit soll bei einem<br />

Club- o<strong>de</strong>r Verbandswettspiel nicht signifi<br />

kant an<strong>de</strong>rs eingestellt wer<strong>de</strong>n als<br />

dies im Course Rating erfasst wur<strong>de</strong>, da<br />

sich sonst die Rating – Werte än<strong>de</strong>rn<br />

können. Nach Rücksprache mit <strong>de</strong>m<br />

DGV <strong>und</strong> einer evtl. notwendigen zeitweiligen<br />

Anpassung <strong>de</strong>r Course Rating<br />

– Werte spricht jedoch nichts dagegen,<br />

die Grüns kurzfristig wesentlich schneller<br />

zu machen.<br />

Auf Grüns mit unregelmäßigem o<strong>de</strong>r<br />

verfi lztem Graswuchs sollte regelmäßig,<br />

jedoch auf je<strong>de</strong>n Fall vor einer Absenkung<br />

<strong>de</strong>r Schnitthöhe das unregelmäßig<br />

wachsen<strong>de</strong> Gras durch Bürsten o<strong>de</strong>r<br />

Groomer aufgerichtet wer<strong>de</strong>n. Es ist<br />

wünschenswert, die Grüns am Tag eines<br />

größeren Wettspiels täglich zweimal zu<br />

schnei<strong>de</strong>n <strong>und</strong> dabei die Schnittrichtung<br />

jeweils um 90° zu drehen. Der erste<br />

Schnitt kann in Abstimmung mit <strong>de</strong>r<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

Spielleitung ggf. auch schon am späteren<br />

Abend <strong>de</strong>s Vortags erfolgen.<br />

Für <strong>de</strong>n täglichen Spielbetrieb <strong>und</strong> die<br />

„alltäglichen Wettspiele“ wird manchmal<br />

eine an<strong>de</strong>re Schnitthöhe vorgesehen<br />

sein als <strong>für</strong> be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Wettspiele.<br />

Hierbei ist es erfor<strong>de</strong>rlich, dass bereits<br />

am Tag vor <strong>de</strong>m Wettspiel die Grüns auf<br />

die Höhe geschnitten wer<strong>de</strong>n, die am<br />

Wettspieltag eingestellt wird. Die Spieler<br />

müssen die Gelegenheit haben, <strong>de</strong>n<br />

Platz so kennen zu lernen, wie er am<br />

Wettspieltag gepfl egt wer<strong>de</strong>n soll. Nur<br />

so ist eine angemessene <strong>Vorbereitung</strong><br />

auf das Spiel möglich, was am Wettspieltag<br />

auch zu schnellerem Spiel auf<br />

<strong>de</strong>n Grüns führen wird. Letztlich ist es<br />

auch eine Frage <strong>de</strong>s Fairplay, die Spieler<br />

zum Wettspiel nicht vor Situationen<br />

zu stellen, <strong>de</strong>ren Bewältigung sie vorher<br />

nicht üben konnten.<br />

Für Deutsche Meisterschaften ist eine<br />

Grünsgeschwindigkeit (Stimpmetermessung)<br />

<strong>von</strong> min<strong>de</strong>stens 2,80 Meter<br />

erwünscht. Bei großer Nässe können<br />

die tatsächlich erreichten Werte jedoch<br />

auch da<strong>von</strong> abweichen. Abhängig<br />

<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Machbarkeit wird auch eine<br />

schnellere Grüngeschwindigkeit (bis zu<br />

Geschwindigkeiten in <strong>de</strong>r Größenordnung<br />

über 3 Meter) gern gesehen. Die<br />

Absprache hierzu erfolgt mit <strong>de</strong>r Spielleitung.<br />

Alle Grüns sollten sich einheitlich<br />

putten, <strong>de</strong>shalb müssen sie weitgehend<br />

<strong>de</strong>n gleichen Stimpmeterwert aufweisen.<br />

<strong>12.</strong>1.1.6 Übungsgrüns<br />

Übungsgrüns müssen dieselben Eigenschaften<br />

<strong>und</strong> Puttqualitäten aufweisen<br />

<strong>und</strong> genauso gepfl egt wer<strong>de</strong>n wie die<br />

Grüns auf <strong>de</strong>m Platz, insbeson<strong>de</strong>re genauso<br />

oft <strong>und</strong> niedrig geschnitten wer<strong>de</strong>n.<br />

Hier gilt, dass das Übungsgrün<br />

morgens vor einem Wettspiel als erstes<br />

gemäht wird, damit die Spieler vor <strong>de</strong>r<br />

R<strong>und</strong>e die Situation üben können, die<br />

sie auf <strong>de</strong>m Platz vorfi n<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Unterschiedliche Bedingungen auf <strong>de</strong>m<br />

Übungsgrün <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Grüns auf <strong>de</strong>m<br />

Platz führen dazu, dass die Spieler verunsichert<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sich zusätzliche<br />

Zeit zum Putten nehmen.<br />

Die vorgeschriebenen Übungsfl ächen<br />

sollten überprüft wer<strong>de</strong>n. Wo eine<br />

Übungsfl äche außerhalb <strong>de</strong>r Fläche<br />

eines Wettspielplatzes nicht zur Verfügung<br />

steht, sollte die Spielleitung eine<br />

Fläche bestimmen, wo Spieler an je<strong>de</strong>m<br />

Tag eines Wettspiels üben dürfen. Im Regelfall<br />

sollte die Spielleitung an keinem<br />

Tag eines Zählwettspiels das Spielen<br />

auf einem bzw. auf ein Grün o<strong>de</strong>r aus<br />

einem Hin<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>s Wettspielplatzes<br />

gestatten.<br />

Es empfi ehlt sich, eventuelle Platzarbeiten<br />

(wie z. B. Mähen) zwischen <strong>de</strong>n<br />

R<strong>und</strong>en eines Wettspiels vorzubereiten,<br />

wobei zu gewährleisten ist, dass die<br />

Spielbedingungen <strong>für</strong> alle Bewerber<br />

eines Zählspiels in einer bestimmten R<strong>und</strong>e<br />

stets gleich sind.<br />

246 247


<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

<strong>12.</strong>1.1.7 Vorsorge gegen Pfützen<br />

Wenn die Möglichkeit besteht, dass<br />

sich auf <strong>de</strong>n Grüns nach starkem Regen<br />

bzw. Gewittergüssen Pfützen bil<strong>de</strong>n,<br />

die zu Verzögerungen im Spielablauf<br />

o<strong>de</strong>r Spielunterbrechung führen könnten,<br />

sollten generell <strong>für</strong> Wettspiele sog.<br />

„Abzieher“ o<strong>de</strong>r „Walzen/Rollen“ zum<br />

Entfernen <strong>de</strong>s Wassers bereitgehalten<br />

wer<strong>de</strong>n. Wichtig: Ein Einsatz dieser Geräte<br />

während eines Wettspiels darf nur<br />

auf ausdrückliche Weisung <strong>de</strong>r Spielleitung<br />

erfolgen. Bei Pfützen in Bunkern<br />

sollte Vorsorge getroffen wer<strong>de</strong>n, das<br />

Wasser weitgehend abzupumpen, wenn<br />

es morgens vor <strong>de</strong>m Wettspiel ein Problem<br />

darstellt.<br />

<strong>12.</strong>1.2 Abschläge<br />

<strong>12.</strong>1.2.1 Zeitweilige Sperre <strong>für</strong><br />

Wettspiele<br />

Der Teil <strong>de</strong>r Abschläge, die während<br />

<strong>de</strong>s Turniers benutzt wer<strong>de</strong>n sollen, sollte<br />

rechtzeitig geschont wer<strong>de</strong>n, sodass<br />

zum Wettspiel in diesen Bereichen keine<br />

Schä<strong>de</strong>n durch Divots zu fi n<strong>de</strong>n sind.<br />

Dies gilt beson<strong>de</strong>rs <strong>für</strong> Par-3-Löcher mit<br />

kleinen Abschlagsfl ächen. Ggf. kann<br />

die entsprechen<strong>de</strong> Fläche auch noch<br />

an <strong>de</strong>n Übungstagen vor möglicher<br />

Benutzung geschützt wer<strong>de</strong>n z. B. durch<br />

quer gespannte Leinen, Drähte o. ä.<br />

Die Abschlagsfl ächen sollten auch <strong>von</strong><br />

stören<strong>de</strong>n Ästen, Hecken <strong>und</strong> Ähnlichem<br />

frei geschnitten wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>12.</strong>1.2.2 Beseitigung <strong>von</strong> Unebenheiten<br />

Unebenheiten, insbeson<strong>de</strong>re Divots,<br />

wer<strong>de</strong>n am besten mit einem stark sandhaltigen<br />

Bo<strong>de</strong>ngemisch, <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Rasensamen zugefügt wur<strong>de</strong>,<br />

eingeebnet. I<strong>de</strong>alerweise geschieht dies<br />

bei einem Wettspiel über mehrere Tage<br />

täglich nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e.<br />

<strong>12.</strong>1.2.3 Absan<strong>de</strong>n aufgeweichter<br />

Flächen<br />

Sofern nach einer Regenperio<strong>de</strong> zur<br />

Befestigung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

sollten aufgeweichte Flächen gegebenenfalls<br />

mehrfach kräftig gesan<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

(Körnung 0 bis 2 mm).<br />

<strong>12.</strong>1.2.4 Die seitlichen <strong>und</strong> hinteren<br />

Begrenzungen<br />

sollten nach Möglichkeit durch Ketten o.<br />

ä. abgesperrt wer<strong>de</strong>n, um ein Betreten<br />

durch Zuschauer <strong>und</strong> Befahren mit Caddie-Wagen<br />

zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

<strong>12.</strong>1.2.5 Schnittfrequenz <strong>und</strong><br />

Schnitthöhe<br />

Die Abschläge sollten mit Beginn <strong>de</strong>r<br />

Wettspielperio<strong>de</strong> min<strong>de</strong>stens alle zwei<br />

Tage gemäht wer<strong>de</strong>n; Schnitthöhe: max.<br />

8 bis 10 mm. Diese Werte können in<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>s Aufbaus<br />

<strong>de</strong>r Abschläge auch nach oben<br />

abweichen.<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

<strong>12.</strong>1.2.6 Driving Range<br />

Die gleichen vorgenannten Pfl egemaßnahmen<br />

sollten auch <strong>für</strong> die Abschläge<br />

<strong>de</strong>r Driving Range angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch hier ist es ratsam, die zum<br />

Abschlagen vorgesehenen Bereiche<br />

mit Seilen zu markieren, sodass <strong>de</strong>n<br />

Spielern durch versetzen dieser Abgrenzungen<br />

täglich ein frisches Stück Rasen<br />

zum Üben angeboten wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Es ist üblich <strong>und</strong> bei guten Spielern<br />

schwungtechnisch unvermeidbar, dass<br />

beim Üben <strong>de</strong>r Rasen beschädigt wird.<br />

Es wäre nicht richtig, <strong>de</strong>shalb das Üben<br />

vom Rasen zu untersagen, <strong>de</strong>nn nur dort<br />

können gute Spieler die Schläge üben,<br />

die sie auf <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e spielen müssen.<br />

<strong>12.</strong>1.2.7 Abschlagsmarkierungen<br />

Schon während <strong>de</strong>r Übungsr<strong>und</strong>en sollten<br />

alle Abschlagsmarkierungen <strong>von</strong> Abschlägen,<br />

die während <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

nicht genutzt wer<strong>de</strong>n, entfernt wer<strong>de</strong>n,<br />

um Spieler nicht zu irritieren. Auch sollten<br />

die Spieler Gelegenheit erhalten,<br />

<strong>de</strong>n Platz schon in seiner „Wettspiellänge“<br />

zu spielen. Es besteht sonst die<br />

Gefahr, dass die Spieler etikettewidrig<br />

auf <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>s Abschlags üben,<br />

die sie <strong>für</strong> das Wettspiel <strong>für</strong> vorgesehen<br />

halten.<br />

Messpunkte<br />

Es muss regelmäßig überprüft wer<strong>de</strong>n,<br />

ob die Messpunkte auf allen Abschlägen<br />

vorhan<strong>de</strong>n sind. Diese sind <strong>de</strong>r Ausgangspunkt<br />

<strong>für</strong> das Setzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkie-<br />

rungen <strong>und</strong> zu<strong>de</strong>m eine Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> vorgabenwirksames Spiel.<br />

Zählspielabschlag<br />

Zu unterschei<strong>de</strong>n sind das Abschlagsbauwerk<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r „Abschlag“ im Sinne<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln. Auf einem Abschlagsbauwerk<br />

können sich ein o<strong>de</strong>r mehrere<br />

entsprechend markierte „Zählspielabschläge“<br />

befi n<strong>de</strong>n. (Erkl. Zählspielabschlag<br />

s. DGV-Vorgabensystem, <strong>Abschnitt</strong><br />

2, Ziffer 2.31).<br />

Abschlag im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

Nach Regel 11 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ist <strong>de</strong>r<br />

Abschlag eine rechteckige Fläche, zwei<br />

Schlägerlängen tief, <strong>de</strong>ren Vor<strong>de</strong>r- <strong>und</strong><br />

Seitenbegrenzungen durch die Außenseiten<br />

<strong>von</strong> zwei Abschlagsmarkierungen<br />

bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Innerhalb dieses<br />

Bereichs muss <strong>de</strong>r Spieler seinen Ball<br />

abschlagen. Beim Setzen <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

im Sinne <strong>de</strong>r Regel 11 <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>regeln ist <strong>de</strong>shalb darauf zu achten,<br />

dass <strong>de</strong>m Spieler ein Bereich <strong>von</strong> min<strong>de</strong>stens<br />

zwei Schlägerlängen Tiefe <strong>und</strong><br />

selbst bei Ausnutzen dieses Bereichs<br />

noch genügend Raum zum Aufschwung<br />

verbleibt. Unabhängig <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Breite<br />

eines Abschlagsbauwerks empfi ehlt es<br />

sich, die Abschlagsmarkierungen, innerhalb<br />

<strong>de</strong>rer das Spiel an <strong>de</strong>m jeweiligen<br />

Loch beginnt, maximal 6 m auseinan<strong>de</strong>r<br />

zu setzen, da dann <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Spieler noch<br />

<strong>de</strong>utlich die Ausrichtung <strong>de</strong>r (fi ktiven)<br />

Abschlaglinie erkennbar ist. Unabhängig<br />

da<strong>von</strong> ist ohnehin stets darauf zu<br />

248 249


<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

achten, dass die Abschlagsmarkierungen<br />

rechtwinklig zur i<strong>de</strong>alen Spiellinie gesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n, da sich Spieler unwillkürlich an<br />

diesen Markierungen ausrichten. Falsch<br />

gesetzte Abschlagmarkierungen führen<br />

zu mehr in die falsche Richtung geschlagenen<br />

Bällen <strong>und</strong> unnötigen Suchzeiten<br />

auf <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Löchern.<br />

Versetzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen<br />

Bei Wettspielen über mehrere Tage<br />

sollte da<strong>für</strong> gesorgt wer<strong>de</strong>n, dass immer<br />

wie<strong>de</strong>r ein intaktes Stück <strong>de</strong>r möglichen<br />

Abschlagsfl äche als Wettspielabschlag<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n kann. Insbeson<strong>de</strong>re auf<br />

Par-3-Löchern, auf <strong>de</strong>nen mit Eisen abgeschlagen<br />

wird, erscheint ein Versetzen<br />

<strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen an je<strong>de</strong>m<br />

Wettspieltag unverzichtbar. Hier kann<br />

Platz gespart wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m die Abschlagmarkierungen<br />

nicht über die ganze<br />

Breite <strong>de</strong>s Abschlags gesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn nur 3-6 Meter auseinan<strong>de</strong>r auf<br />

eine Seite <strong>de</strong>s Abschlags. Der Bereich<br />

nebenan ist dann <strong>für</strong> <strong>de</strong>n nächsten Tag<br />

noch verfügbar.<br />

Beim Versetzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen<br />

auf Par 3 Löchern sollte stets auf<br />

die Fahnenposition am betroffenen Loch<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n. Bei großen Wettspielen<br />

setzt die Spielleitung die Markierungen.<br />

Die Position aller Abschlagmarkierungen<br />

wird mit Sprühpunkten (ein<br />

Punkt am ersten Tag, zwei Punkte am<br />

zweiten Tag usw.) an <strong>de</strong>r äußeren vor<strong>de</strong>ren<br />

Ecke <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen<br />

gekennzeichnet. So kann bei Verlust<br />

o<strong>de</strong>r versehentlichem Versetzen einer<br />

Markierung das Spiel <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Spielern<br />

an Hand <strong>de</strong>s Sprühpunktes fortgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Sind verschie<strong>de</strong>ne Abschläge vorhan<strong>de</strong>n,<br />

so ist es unumgänglich, dass aus<br />

<strong>de</strong>r Ausschreibung <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich<br />

sichtbaren Bekanntmachungen (z. B.<br />

Vermerk auf <strong>de</strong>n Zählkarten) hervorgeht,<br />

<strong>von</strong> welchen Abschlägen gespielt wird.<br />

Es empfi ehlt sich, wenn möglich, alle<br />

nicht genutzten Abschlagmarkierungen<br />

zu entfernen, um versehentliche Verwechslungen<br />

zu vermei<strong>de</strong>n. Die Lochnummer<br />

muss am Abschlag <strong>de</strong>s Lochs<br />

kenntlich sein. Ist <strong>von</strong> bestimmten Löchern<br />

<strong>de</strong>r Weg zum nächsten Abschlag<br />

nicht ohne weiteres ersichtlich <strong>und</strong><br />

nehmen überwiegen<strong>de</strong> Gäste an <strong>de</strong>m<br />

Wettspiel teil, so sollte <strong>für</strong> Wegweiser<br />

gesorgt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n zu<br />

verwechseln<strong>de</strong>n Abschlägen die Nummer<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Loches noch einmal<br />

auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n gesprüht wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>12.</strong>1.3 Fairways<br />

Die Spielbahnen <strong>de</strong>r einzelnen Löcher<br />

sollten pfl egetechnisch so gestaltet<br />

wer<strong>de</strong>n, dass bei<strong>de</strong> Spielfaktoren „Genauigkeit“<br />

<strong>und</strong> „Länge“ <strong>de</strong>r Schläge<br />

ausreichend berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. So<br />

ist z. B. ein 20 m breites Fairway auf<br />

einem kurzen Par-4-Loch ausreichend.<br />

An einem langen Par-4-Loch sollte<br />

das Fairway aber breiter sein, um <strong>de</strong>r<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

größeren Streuung bei einem langen<br />

Schlag gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Diese Maße<br />

<strong>de</strong>r Fairway-Breite wer<strong>de</strong>n jedoch <strong>von</strong><br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage vor <strong>de</strong>m Course Rating<br />

<strong>de</strong>s Platzes festgelegt <strong>und</strong> können nicht<br />

ohne Meldung an <strong>de</strong>n DGV verän<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n, da sich die Rating Werte <strong>de</strong>s<br />

Platzes hierdurch än<strong>de</strong>rn können.<br />

<strong>12.</strong>1.3.1 Vertikutieren<br />

Die Fairways sollten möglichst nicht kurz<br />

vor einem wichtigen Wettspiel vertikutiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>12.</strong>1.3.2 Schnittfrequenz <strong>und</strong><br />

Schnitthöhe<br />

Für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb – vor allem<br />

vor höherrangigen Verbandswettspielen<br />

– sollte die Schnitthöhe frühzeitig<br />

auf eine sehr niedrige Stufe eingestellt<br />

wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r eine Skalpierung <strong>de</strong>r<br />

Rasen<strong>de</strong>cke aber vermie<strong>de</strong>n wird. Die<br />

Häufi gkeit <strong>de</strong>s Mähens richtet sich nach<br />

<strong>de</strong>m Wachstum, ein Schnitt kann täglich<br />

notwendig sein, o<strong>de</strong>r auch nur alle 2–3<br />

Tage. Erwünscht ist eine Schnitthöhe<br />

<strong>von</strong> 15 Millimeter, besser bis zu 10–12<br />

Millimeter.<br />

Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Mähqualität sollte<br />

regelmäßig auch quer zur üblichen<br />

Richtung gemäht wer<strong>de</strong>n. Auf langsame<br />

Fahrweise <strong>de</strong>r Mähmaschinen sollte<br />

geachtet wer<strong>de</strong>n, damit die Schnittmesser<br />

nicht über die Bo<strong>de</strong>nunebenheiten<br />

hinwegspringen <strong>und</strong> Inseln längeren<br />

Grases stehen bleiben. Wellen- o<strong>de</strong>r<br />

treppenförmige Muster an <strong>de</strong>n Grasspitzen<br />

<strong>de</strong>uten auf eine zu hohe Mähgeschwindigkeit<br />

bzw. zu langsame Messerdrehzahl<br />

hin, die <strong>de</strong>n Messern keinen<br />

gleichmäßigen Schnitt erlaubt.<br />

<strong>12.</strong>1.4 Semiroughs <strong>und</strong> Roughs<br />

Semirough<br />

An <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Fairways kann als<br />

Übergang zum eigentlichen Rough jeweils<br />

ein etwa 3 bis 5 m breiter Streifen<br />

Semirough mit einer Schnitthöhe <strong>von</strong><br />

30 bis 50mm geschnitten wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Platzpfl ege in diesem<br />

Bereich beeinträchtigt jedoch die Fairway-Breiten<br />

<strong>und</strong> ist <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>m DGV<br />

zu einer evtl. Anpassung <strong>de</strong>s Course<br />

Ratings zu mel<strong>de</strong>n.<br />

Rough<br />

Die Höhe <strong>de</strong>s Grases im eigentlichen<br />

Rough sollte mit <strong>de</strong>m Gra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Abweichung<br />

<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Spielbahn zunehmen,<br />

damit einerseits nur geringfügig verzogene<br />

Bälle mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

wie<strong>de</strong>r gef<strong>und</strong>en wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Spielbetrieb<br />

nicht unnötig aufgehalten wird.<br />

Das Rough sollte genügend Höhe haben,<br />

um ein Problem zu bereiten, sollte<br />

aber nicht so schwer sein, dass ein<br />

Spieler, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Abschlag im Rough<br />

lan<strong>de</strong>t, eine Wedge nehmen muss, um<br />

seinen Ball seitlich auf das Fairway<br />

herauszuschlagen. Die Strafe <strong>für</strong> das<br />

Verfehlen <strong>de</strong>s Fairways sollte etwa einen<br />

halben Schlag ausmachen.<br />

250 251


<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

Extremes Rough<br />

Noch weiter außerhalb <strong>de</strong>s Roughs<br />

befi n<strong>de</strong>t sich auf vielen Plätzen das so<br />

genannte „Extreme Rough“, das je nach<br />

behördlichen Aufl agen nur wenige Male<br />

im Jahr geschnitten wer<strong>de</strong>n darf. Es ist<br />

bei einem Wettspiel zu beachten, dass<br />

im Fall eines kürzlich erfolgten Schnitts<br />

das Schnittgut bereits wie<strong>de</strong>r entfernt<br />

wur<strong>de</strong>, da die Haufen gemähten Grases<br />

die Suchzeiten stark verlängern. Es ist<br />

nicht zulässig, aus Zeitmangel o<strong>de</strong>r zur<br />

unbilligen Erleichterung <strong>de</strong>s Spielbetriebs<br />

das Schnittgut in <strong>de</strong>n Ausgleichsfl<br />

ächen (Extrem-Rough) zu Bo<strong>de</strong>n in<br />

Ausbesserung zu erklären.<br />

<strong>12.</strong>1.5 Bunker<br />

<strong>12.</strong>1.5.1 Auffüllen mit frischem<br />

Sand<br />

Das Auffüllen <strong>de</strong>r Bunker mit frischem<br />

Sand kurz vor einem be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Wettspiel<br />

ist unbedingt zu unterlassen, da<br />

sich die Bälle sonst in <strong>de</strong>n noch lockeren<br />

Sand einbohren. Soweit erfor<strong>de</strong>rlich, ist<br />

frischer Sand spätestens zwei Monate<br />

vor Beginn <strong>de</strong>r Wettspielperio<strong>de</strong> einzufüllen,<br />

damit er sich hinreichend setzen<br />

kann. Bei anhalten<strong>de</strong>r Trockenheit muss<br />

<strong>de</strong>r Sand notfalls durch Beregnen verdichtet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>12.</strong>1.5.2 Vermeidung <strong>von</strong> eingebohrten<br />

Bällen<br />

In <strong>de</strong>n geneigten Flächen <strong>de</strong>r Bunker,<br />

insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n hochgezogenen<br />

Wän<strong>de</strong>n, ist die Sandschicht so dünn<br />

<strong>und</strong> verfestigt zu halten, dass einem<br />

Eindringen <strong>von</strong> Bällen bestmöglich vorgebeugt<br />

wird.<br />

<strong>12.</strong>1.5.3 Schichtstärke <strong>und</strong><br />

Qualität <strong>de</strong>s San<strong>de</strong>s<br />

Die Sandbe<strong>de</strong>ckung sollte so beschaffen<br />

sein, dass auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n 8 bis 12 cm,<br />

auf <strong>de</strong>n ansteigen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n max. 5<br />

cm Sanddicke vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />

Bei <strong>de</strong>m Sand sollte es sich nach Möglichkeit<br />

um scharf gewaschenen Sand<br />

(Körnung 0 bis 2 mm) han<strong>de</strong>ln, <strong>de</strong>r <strong>von</strong><br />

Lehm gesäubert ist, bessere Lagen im<br />

Bunker gewährleistet <strong>und</strong> damit bessere<br />

Spielvoraussetzungen bietet. Dies sind<br />

jedoch Empfehlungen aber keine Richtlinien,<br />

da regional die Verfügbarkeit <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r Preis <strong>von</strong> entsprechen<strong>de</strong>m Sand sehr<br />

unterschiedlich sein können.<br />

<strong>12.</strong>1.5.4 Grasböschungen<br />

In <strong>de</strong>n Böschungen <strong>de</strong>r Bunker wachsen<strong>de</strong>s<br />

Gras sollte so kurz wie möglich<br />

geschnitten wer<strong>de</strong>n, da ein guter Spieler<br />

lieber aus einer ebenen Sandfl äche als<br />

aus einem Hang voller Rough spielt.<br />

I<strong>de</strong>alerweise rollt ein Ball in <strong>de</strong>n meisten<br />

Fällen durch die Böschung herab in <strong>de</strong>n<br />

Sand.<br />

<strong>12.</strong>1.5.5 Bunkerrän<strong>de</strong>r<br />

Die Bunkerrän<strong>de</strong>r sollten regelmäßig geschnitten<br />

o<strong>de</strong>r abgestochen wer<strong>de</strong>n, um<br />

eine <strong>de</strong>utlichen Grenze zwischen Sand<br />

<strong>und</strong> Gras sichtbar zu machen. Dies ver-<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

bessert nicht nur das Erscheinungsbild<br />

eines gepfl egten <strong>Golf</strong>platzes, son<strong>de</strong>rn<br />

es ist auch <strong>für</strong> Regelfragen unerlässlich,<br />

sicher bestimmen zu können, ob ein Ball<br />

im Bunker o<strong>de</strong>r außerhalb liegt.<br />

<strong>12.</strong>1.5.6 Harken<br />

Es ist darauf zu achten, dass im o<strong>de</strong>r in<br />

unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>s Bunkers auch<br />

eine Harke (Rechen) liegt, bei größeren<br />

Bunkern zwei bzw. mehr Harken. Es gibt<br />

keine <strong>Golf</strong>regel, die genau vorschreibt,<br />

wo die Harke abzulegen ist. Es wird<br />

vom Royal & Ancient <strong>Golf</strong> Club of St.<br />

Andrews aber empfohlen, die Harke<br />

außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers möglichst dort<br />

abzulegen, wo das Spiel am wenigsten<br />

gestört/beeinfl usst wird. Für <strong>de</strong>n alltäglichen<br />

Spielbetrieb hängt es sicher<br />

da<strong>von</strong> ab, ob <strong>de</strong>r Bunker o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Rasen<br />

außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers öfter durch<br />

Pfl egemaschinen befahren wird: Liegt<br />

<strong>de</strong>r Bunker im Semirough das nur einmal<br />

wöchentlich gemäht wird, während die<br />

Bunker dreimal wöchentlich geharkt<br />

wer<strong>de</strong>n, so stört die Harke das Greenkeeping<br />

weniger, wenn sie außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Bunkers liegt. Wird außerhalb <strong>de</strong>s<br />

Bunkers jedoch täglich gemäht, stört die<br />

Harke im Bunker weniger.<br />

Je<strong>de</strong>r Club sollte eine diesbezügliche Regelung<br />

treffen <strong>und</strong> bekannt machen.<br />

Harken sollten so beschaffen sein,<br />

dass sie keine tiefen o<strong>de</strong>r breiten Rillen<br />

ziehen. Harkenstandrohre o<strong>de</strong>r Ablage-<br />

stellen neben <strong>und</strong> in Bunkern sollten<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Lassen sich <strong>für</strong> <strong>de</strong>n<br />

normalen Spielbetrieb Standrohre <strong>für</strong> die<br />

Harken nicht vermei<strong>de</strong>n, so sollten diese<br />

vor großen Wettspielen entfernt wer<strong>de</strong>n,<br />

um keine Regelfälle (z. B. Umstecken <strong>de</strong>s<br />

Standrohrs im Sand, während <strong>de</strong>r Ball<br />

sich im Bunker befi n<strong>de</strong>t) zu provozieren.<br />

<strong>12.</strong>1.5.7 Pfl ege<br />

Die Pfl ege <strong>de</strong>r Bunker sollte <strong>von</strong> Hand<br />

erfolgen, was jedoch in <strong>de</strong>n seltensten<br />

Fällen zu realisieren ist. Bei Verwendung<br />

<strong>von</strong> Maschinen sind eventuelle Unregelmäßigkeiten<br />

(Reifenspuren, „Hügel“<br />

vom Wen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Maschine) <strong>von</strong> Hand<br />

zu nivellieren. Es sollte darauf geachtet<br />

wer<strong>de</strong>n, dass Maschinen beim Verlassen<br />

<strong>de</strong>s Bunkers keine Schä<strong>de</strong>n am Bunkerrand<br />

verursachen <strong>und</strong> keine „Schleifspuren“<br />

<strong>von</strong> Sand hinter sich lassen,<br />

die Zweifel darüber aufkommen lassen<br />

können, wo <strong>de</strong>r Bunker aufhört.<br />

<strong>12.</strong>1.6 Vorgrüns<br />

Die Vorgrüns sind min<strong>de</strong>stens je<strong>de</strong>n<br />

zweiten Tag (am besten täglich) regelmäßig<br />

zu mähen. Schnitthöhe: 6 bis<br />

12 mm.<br />

<strong>12.</strong>2 Platzregeln <strong>und</strong> Platzkennzeichnung<br />

Obwohl <strong>de</strong>r Platz je<strong>de</strong>rzeit richtig gekennzeichnet<br />

bzw. „ausgepfl ockt“ sein<br />

<strong>und</strong> stets über aktuelle Platzregeln verfügen<br />

muss, ist eine nochmalige sorgfältige<br />

Überprüfung <strong>de</strong>r o. a. Maßnahmen be-<br />

252 253


<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

son<strong>de</strong>rs vor Beginn eines wichtigen Wettspiels<br />

angebracht.<br />

Die Spielleitung sollte überprüfen, ob<br />

auf Gr<strong>und</strong> beson<strong>de</strong>rer Umstän<strong>de</strong> (Beispiel:<br />

Witterungsbedingungen) die <strong>für</strong><br />

<strong>de</strong>n allgemeinen Spielbetrieb gültigen<br />

Platzregeln zu korrigieren bzw. zu ergänzen<br />

sind. Zu<strong>de</strong>m ist sicherzustellen,<br />

dass die Platzregeln keine <strong>Golf</strong>regel außer<br />

Kraft setzen <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>satzbestimmungen<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln (Anhang I<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln) vereinbar sind.<br />

Die Platzregeln müssen allen Teilnehmern<br />

spätestens mit Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

schriftlich zur Kenntnis gelangen. Es<br />

reicht nicht aus, dass <strong>de</strong>r Starter eines<br />

Wettspiels je<strong>de</strong> Spielergruppe mündlich<br />

auf eine Platzregel hinweist, wie z. B.<br />

„Heute mit Besserlegen spielen“. Den<br />

Spielern muss ermöglicht wer<strong>de</strong>n, sich<br />

<strong>de</strong>n verbindlichen schriftlichen Text einer<br />

Platzregel durchzulesen <strong>und</strong> sich hinterher<br />

ggf. auf einen Text zu berufen, nach<br />

<strong>de</strong>m sie sich gerichtet haben.<br />

<strong>12.</strong>2.1. Ausgrenzen<br />

Beson<strong>de</strong>rs wichtig ist es, die Ausgrenzen<br />

unter Beachtung <strong>de</strong>r Kennzeichnungspfl<br />

icht nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln zu überprüfen.<br />

Wird <strong>de</strong>r Grenzverlauf durch weiße<br />

Pfähle gekennzeichnet, sollten diese<br />

etwa 1 m aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n herausragen.<br />

Kürzere Pfähle, wie sie z. B. bei Wasserhin<strong>de</strong>rnissen<br />

benutzt wer<strong>de</strong>n, sollte<br />

man nicht verwen<strong>de</strong>n. Die Grenzpfähle<br />

müssen in aller Regel weithin sichtbar<br />

sein. Der Abstand zwischen zwei Pfählen<br />

sollte gering genug sein, um leicht<br />

feststellen zu können, ob ein Ball „Aus“<br />

ist o<strong>de</strong>r nicht.<br />

Die Sichtlinie zwischen zwei Grenzpfählen<br />

darf nicht durch Büsche, Bäume o. ä.<br />

beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Umzäunungen können als Markierung<br />

<strong>de</strong>r Platzgrenze dienen. Der obere Teil<br />

<strong>de</strong>r Zaunpfähle kann ggf. auch mit weißer<br />

Farbe gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Unregelmäßig verlaufen<strong>de</strong> Grenzen können<br />

auch durch weiße Linien <strong>de</strong>fi niert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Generell müssen alle Mittel zur Kennzeichnung<br />

<strong>de</strong>s „Aus“ in <strong>de</strong>n Platzregeln<br />

genannt sein, da diese variabel sind <strong>und</strong><br />

in <strong>de</strong>n Regeln nicht verbindlich vorgeschrieben<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>12.</strong>2.2. Grenzen <strong>von</strong> Wasserhin<strong>de</strong>rnissen<br />

Die Kennzeichnung <strong>de</strong>s Grenzverlaufs<br />

<strong>von</strong> „Wasserhin<strong>de</strong>rnissen“ <strong>und</strong> „seitlichen<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnissen“ ist mit beson<strong>de</strong>rer<br />

Sorgfalt vorzunehmen.<br />

– Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: gelbe Pfähle<br />

<strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r gelbe Linien;<br />

– seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: rote<br />

Pfähle <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r rote Linien.<br />

Grenzverlauf<br />

Bevor Linien o<strong>de</strong>r Pfähle angebracht<br />

wer<strong>de</strong>n, ist zu berücksichtigen, dass<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

<strong>de</strong>r Spieler nach <strong>de</strong>m Droppen eine<br />

zumutbare Standposition fi n<strong>de</strong>t. Da die<br />

einschlägigen Regeln bei einem Droppen<br />

aus einem Wasserhin<strong>de</strong>rnis keine<br />

Erleichterung im Falle einer Beeinträchtigung<br />

<strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s vorsehen, sollte die<br />

Grenze in einem Abstand verlaufen, <strong>de</strong>r<br />

eine zumutbare Standposition ermöglicht,<br />

falls <strong>de</strong>r Ball in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Hin<strong>de</strong>rnisgrenze<br />

zum Liegen kommt.<br />

Inselgrüns<br />

Wasser bei sog. Inselgrüns sollte grünseitig<br />

nur dann mit roten Pfählen/Linien<br />

gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n, wenn es<br />

jenseits <strong>de</strong>s Wasserhin<strong>de</strong>rnisses keine<br />

Flächen zum Fallenlassen <strong>de</strong>s Balls gibt<br />

(z. B. wegen Wald o<strong>de</strong>r Aus). In allen<br />

an<strong>de</strong>ren Fällen ist es einfacher, entlang<br />

<strong>de</strong>r Insel eine gelbe Markierung anzubringen,<br />

da dies Diskussionen vermei<strong>de</strong>t.<br />

Hat <strong>de</strong>r Ball <strong>de</strong>n Luftraum über <strong>de</strong>r<br />

Insel überquert, dann dürfte <strong>de</strong>r Spieler<br />

bei einer roten Markierung (seitlichen<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnis) auf <strong>de</strong>r Insel einen Ball<br />

weiterspielen. Dies ist in <strong>de</strong>n wenigsten<br />

Fällen klar zu sehen.<br />

Rot o<strong>de</strong>r Gelb?<br />

Im Zweifel sollte ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

eher als „Seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis“<br />

gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n, wenn die Spielleitung<br />

vor <strong>de</strong>r Wahl steht, gelbe o<strong>de</strong>r<br />

rote Markierungen anzubringen. An seitlichen<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, bei <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>r Ball nicht innerhalb <strong>von</strong> zwei Schlägerlängen<br />

(nach Regel 26-1c) fallen ge-<br />

lassen wer<strong>de</strong>n kann, sollten notfalls sog.<br />

„Drop-Zonen“ eingerichtet <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Platzregel bekannt gemacht wer<strong>de</strong>n. Es<br />

ist jedoch erfahrungsgemäß äußerst selten<br />

nötig, Drop-Zonen einzurichten, da<br />

es fast immer möglich ist, innerhalb <strong>von</strong><br />

zwei Schlägerlängen eine Stelle nicht<br />

näher zum Loch zu fi n<strong>de</strong>n, selbst wenn<br />

diese Stelle sehr schmal ist.<br />

Die oftmals festgestellte Unsitte, wasserloses<br />

Rough o<strong>de</strong>r unzugängliche Platzbereiche<br />

zum Wasserhin<strong>de</strong>rnis zu erklären,<br />

ist regelwidrig. Ebenso ist es nicht<br />

zulässig, einen ganzen Wald als Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

zu kennzeichnen, nur weil<br />

innerhalb <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s ein kleiner Bach<br />

verläuft. Hier muss entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bach<br />

allein als Wasserhin<strong>de</strong>rnis gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r entlang <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s<br />

eine Ausgrenze gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dagegen ist es zweckmäßig, unmittelbar<br />

an Wasserhin<strong>de</strong>rnisse angrenzen<strong>de</strong><br />

Büsche o<strong>de</strong>r Dickicht bei <strong>de</strong>r Kennzeichnung<br />

mit ins Hin<strong>de</strong>rnis einzubeziehen,<br />

weil oftmals nur so die „berechtigten<br />

Anzeichen“ <strong>für</strong> „Ball im Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

o<strong>de</strong>r nicht“ festgestellt wer<strong>de</strong>n können.<br />

<strong>12.</strong>2.3 Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

Der wesentliche Gr<strong>und</strong> zur Defi nition<br />

<strong>von</strong> Flächen als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“<br />

besteht darin, Erleichterung <strong>von</strong><br />

einer schlechten Lage zu gewähren, die<br />

sich nach einem guten Schlag ergeben<br />

könnte. Es ist nicht beabsichtigt, dass<br />

254 255


<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

die Folgen eines schlechten Schlages<br />

mit Hilfe einer solchen Erleichterung gemil<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie lange ist eine Fläche „Bo<strong>de</strong>n in<br />

Ausbesserung“?<br />

„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ ist ein vorübergehen<strong>de</strong>r<br />

Zustand, wie <strong>de</strong>r Begriff<br />

„Ausbesserung“ schon sagt. Sobald unter<br />

<strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r Platzpfl ege wie<strong>de</strong>r<br />

verantwortet wer<strong>de</strong>n kann, eine Fläche<br />

<strong>von</strong> Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung im Rough<br />

wie<strong>de</strong>r zum Spiel freizugeben, sollte die<br />

Kennzeichnung entfernt wer<strong>de</strong>n, auch<br />

wenn die Grasbe<strong>de</strong>ckung noch nicht<br />

wie<strong>de</strong>r perfekt ist. Auf <strong>de</strong>m Fairway<br />

kann eine Ausnahme gemacht wer<strong>de</strong>n,<br />

da ein Spieler hier erwarten darf, durchgängig<br />

gute Lagen vorzufi n<strong>de</strong>n.<br />

Es ist nicht sinnvoll, Flächen dauerhaft<br />

zu Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung zu erklären.<br />

Sollte es sich hierbei um Bereiche<br />

han<strong>de</strong>ln, die sich tatsächlich dauerhaft<br />

in einem Zustand befi n<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r kein<br />

vernünftiges Spiel <strong>von</strong> diesen Flächen<br />

zulässt (z. B. <strong>de</strong>r Betriebshof o<strong>de</strong>r ein<br />

Materiallagerplatz), wäre bei diesen Flächen<br />

auch aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n eine<br />

Kennzeichnung als „Aus“ angebrachter.<br />

Wo wird Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung gekennzeichnet?<br />

Die Markierung als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“<br />

sollte auf solche Flächen<br />

beschränkt wer<strong>de</strong>n, die sich vernünftigerweise<br />

„im Spiel“ befi n<strong>de</strong>n. Im Allgemeinen<br />

sind das die Fairways <strong>und</strong> die<br />

Umgebung <strong>de</strong>r Grüns, außer<strong>de</strong>m even-<br />

tuell Wagenspuren, Furchen u. ä. in <strong>de</strong>r<br />

Nähe <strong>de</strong>s Fairway-Ran<strong>de</strong>s, die zu einer<br />

unspielbaren Lage führen könnten. Die<br />

Kennzeichnung soll durch blaue Pfähle<br />

o<strong>de</strong>r eine durchgezogene Umrandung<br />

mit vorzugsweise weißer Farbe erfolgen.<br />

Kleinere Flächen sollten eher mit Sprühfarbe,<br />

größere mit kleinen Pfählen gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n. Ist die Fläche klar<br />

zu beschreiben, so kann die Bezeichnung<br />

entfallen <strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Platzregeln<br />

ein Hinweis aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Gemäß Erklärungen zu Regel 25 gelten<br />

„zur Beseitigung angehäuftes Material“<br />

<strong>und</strong> „<strong>von</strong> Platzpfl egern gemachte Löcher“<br />

auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung<br />

als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“. Da<br />

das Vorliegen solcher Tatbestän<strong>de</strong> (vor<br />

allem <strong>de</strong>s ersten) nicht immer ohne weiteres<br />

<strong>für</strong> je<strong>de</strong>n ein<strong>de</strong>utig erkennbar ist,<br />

sollte in allen Zweifelsfällen eine Kennzeichnung<br />

als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>r Bezeichnung „<strong>von</strong> Platzpfl egern<br />

gemachte Löcher“ ist gewöhnlich Bo<strong>de</strong>n<br />

gemeint, <strong>de</strong>r im Zusammenhang mit<br />

Platzpfl egemaßnahmen (z. B. Beseitigung<br />

<strong>von</strong> Baumstümpfen, Aushub <strong>von</strong><br />

Bewässerungs- o<strong>de</strong>r Drainagegräben)<br />

vorübergehend aufgegraben wur<strong>de</strong>,<br />

also „Baustellen“. Die Reifenspuren<br />

eines Traktors sind dagegen keine „<strong>von</strong><br />

Platzpfl egern gemachten Löcher“, aber<br />

die Spielleitung ist berechtigt, solche<br />

Traktorspuren separat zu „Bo<strong>de</strong>n in Aus-<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

besserung“ zu erklären. Ob <strong>und</strong> inwieweit<br />

sich dies empfi ehlt, hängt wie<strong>de</strong>rum<br />

da<strong>von</strong> ab, ob sich die Traktorspuren „im<br />

Spiel“ befi n<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nicht (s. o.). Es sollte<br />

nicht generell eine Platzregel aufgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass Traktorspuren „Bo<strong>de</strong>n<br />

in Ausbesserung“ sind, da dies einerseits<br />

bei manchen Spielern dazu führen wird,<br />

je<strong>de</strong> schlechte Lage als „Traktorspur“<br />

auszulegen <strong>und</strong> an<strong>de</strong>rerseits bei <strong>de</strong>m<br />

einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Greenkeeper keine<br />

Notwendigkeit mehr gesehen wird, diese<br />

Spuren bestmöglich zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Gibt es Schonfl ächen auf <strong>de</strong>m Platz<br />

(z. B. Neueinsaaten, Flächen mit jungen<br />

Anpfl anzungen o<strong>de</strong>r „Wintergrüns“) <strong>von</strong><br />

<strong>de</strong>nen nicht gespielt wer<strong>de</strong>n soll, sind<br />

diese ebenfalls als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“<br />

zu kennzeichnen. Zusätzlich muss<br />

aber in <strong>de</strong>n Platzregeln <strong>de</strong>r Wortlaut<br />

aufgenommen wer<strong>de</strong>n, dass <strong>von</strong> folgen<strong>de</strong>n<br />

Flächen (sind genau zu bezeichnen)<br />

„nicht gespielt wer<strong>de</strong>n darf“, falls<br />

die Spielleitung dies wünscht. Geschieht<br />

dies nicht, hätte <strong>de</strong>r Spieler selbst das<br />

Wahlrecht, Erleichterung außerhalb <strong>de</strong>r<br />

Fläche zu nehmen o<strong>de</strong>r aber <strong>von</strong> <strong>de</strong>r<br />

Fläche zu spielen.<br />

Es ist wichtig, <strong>de</strong>n Zustand <strong>und</strong> die<br />

Kennzeichnung aller Bö<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

zu überprüfen. Ebenso ist Klarheit<br />

darüber zu gewinnen, ob angehäuftes<br />

Material zur Beseitigung bestimmt ist <strong>und</strong><br />

ob <strong>von</strong> Platzpfl egern gemachte Löcher<br />

auf <strong>de</strong>m Platz vorhan<strong>de</strong>n sind. Nach<br />

Erklärung „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ in<br />

<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln gilt dies in bei<strong>de</strong>n Fällen<br />

auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung als<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung. In allen Zweifelsfällen<br />

sollte <strong>für</strong> Kennzeichnung als<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung gesorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist auch daran zu <strong>de</strong>nken, die Kennzeichnungen<br />

<strong>von</strong> Flächen zu überprüfen,<br />

<strong>für</strong> die bestimmte Platzregeln wie „Besserlegen“,<br />

„Eingebetteten Ball aufnehmen“,<br />

„Flächen zum Fallenlassen <strong>de</strong>s<br />

Balls“ etc. gelten.<br />

<strong>12.</strong>2.4 Geschützte Biotope<br />

Ist das Spiel durch behördliche Aufl agen<br />

in einer unter Naturschutz stehen<strong>de</strong>n<br />

Fläche auf <strong>de</strong>m Platz untersagt, so muss<br />

dies durch eine Platzregel klargestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Unter Naturschutz steht eine Fläche nur,<br />

wenn die zuständige Behör<strong>de</strong> durch<br />

rechtsverbindliche Aufl age angeordnet<br />

hat, dass sie nicht betreten wer<strong>de</strong>n darf.<br />

Ein DGV-Mitglied allein ist nicht berechtigt,<br />

einer Fläche <strong>de</strong>n Status eines Biotops<br />

zuzuerkennen. In Ausnahmefällen<br />

sind Flächen unter Denkmalschutz auch<br />

sinngemäß wie ein Biotop zu behan<strong>de</strong>ln,<br />

wenn ein behördliches Betretungs-<br />

<strong>und</strong> Spielverbot vorliegt.<br />

Biotope dürfen nach Ermessen <strong>de</strong>r Spielleitung<br />

als Wasserhin<strong>de</strong>rnis, seitliches<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnis o<strong>de</strong>r Aus bezeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n. In ganz seltenen Fällen, in<br />

<strong>de</strong>nen das Loch an<strong>de</strong>rs nicht spielbar<br />

256 257


<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

wäre, kann ein Biotop auch als Bo<strong>de</strong>n in<br />

Ausbesserung gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese gravieren<strong>de</strong> Erleichterung sollte<br />

jedoch nur nach Rücksprache mit <strong>de</strong>m<br />

DGV o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m zuständigen LGV dauerhaft<br />

angewandt wer<strong>de</strong>n. Voraussetzung<br />

<strong>de</strong>r Bezeichnung als Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

bzw. seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis ist dabei,<br />

dass es sich tatsächlich um Wasserhin<strong>de</strong>rnisse<br />

gemäß <strong>de</strong>n Erklärungen aus<br />

<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln han<strong>de</strong>lt.<br />

Geschützte Biotope müssen so gekennzeichnet<br />

sein, dass die jeweiligen Pfähle<br />

(weiß, rot, gelb, blau) mit einer grünen<br />

Spitze/Kopf versehen wer<strong>de</strong>n. So lässt<br />

sich klar erkennen, dass es sich bei <strong>de</strong>r<br />

betreffen<strong>de</strong>n Fläche zusätzlich um ein<br />

„geschütztes Biotop“ han<strong>de</strong>lt, bei <strong>de</strong>m<br />

zusätzliche Aufl agen (wie z. B. Betretungsverbot)<br />

gelten.<br />

Wichtig: Der Verstoß gegen das behördliche<br />

Betretungsverbot kann nicht nach<br />

<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln/Platzregeln geahn<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn nur ggf. nach <strong>de</strong>r Clubsatzung,<br />

wenn die entsprechen<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

auch in <strong>de</strong>r Clubsatzung bzw.<br />

<strong>de</strong>r Haus- <strong>und</strong> Platzordnung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage<br />

vorgesehen sind (z. B. Spielsperre).<br />

Allein das verbotene Spielen aus <strong>de</strong>m<br />

Biotop kann zu Sanktionen nach <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln führen.<br />

<strong>12.</strong>2.5 Entfernungsmarkierungen<br />

Es ist sinnvoll, auf <strong>de</strong>n Fairways bzw. am<br />

Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bahnen Entfernungsmarkie-<br />

rungen zum „Grünanfang“ anzubringen.<br />

Hierdurch wird das Spiel – vor allem<br />

guter Spieler – wesentlich beschleunigt.<br />

Die Ausgabe <strong>von</strong> sog. „Pin-Positions“<br />

(Meterangaben <strong>für</strong> Position <strong>de</strong>r Fahne<br />

auf <strong>de</strong>m Grün) an die Spieler ist auch<br />

nur dann sinnvoll, wenn die Spieler<br />

während <strong>de</strong>s Spiels die Entfernung ihres<br />

Balls zum Grünanfang auch exakt <strong>und</strong><br />

ohne Zeitverzug ermitteln können.<br />

Wer<strong>de</strong>n Entfernungsmarkierungen angebracht<br />

(kein Muss), so sind aber die<br />

Regelungen <strong>de</strong>s DGV einzuhalten. Diese<br />

sehen vor, dass an Par-4- <strong>und</strong> Par-5-Löchern<br />

in einer Entfernung <strong>von</strong> 100 m,<br />

150 m, bei Par-5-Löchern auch 200 m<br />

vom Grünanfang entwe<strong>de</strong>r farbige Entfernungspunkte<br />

im Fairway o<strong>de</strong>r Pfosten<br />

/Pfähle mit Ringen am Rand <strong>de</strong>r Bahn<br />

(Semirough/Rough) gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

100 m = weißer Punkt <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r<br />

Pfosten mit einem Ring,<br />

150 m = roter Punkt <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Pfosten<br />

mit zwei Ringen,<br />

200 m (nur Par 5) = gelber Punkt<br />

<strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Pfosten mit drei Ringen.<br />

Es empfi ehlt sich, die jeweils gewählte<br />

Regelung bzgl. Entfernungsmarkierungen<br />

auch auf <strong>de</strong>n Zählkarten unter<br />

„Hinweisen“ bekannt zu machen.<br />

Die regelmäßige Kontrolle etwaiger vorhan<strong>de</strong>ner<br />

Entfernungsmarkierungen ist<br />

sinnvoll. Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Farben <strong>für</strong><br />

Pfosten ist dringend darauf zu achten,<br />

dass diese nicht schon eine regeltech-<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

nische Be<strong>de</strong>utung (z. B. Rot, Weiß ...)<br />

haben. Es empfi ehlt sich Grün, Schwarz<br />

o<strong>de</strong>r Braun. Zusätzliche Entfernungsangaben,<br />

z. B. auf Sprinkler<strong>de</strong>ckeln,<br />

können durchaus sinnvoll sein. Durch<br />

Entfernungsmarkierungen, die zum Anfang<br />

(<strong>und</strong> nicht zur Mitte) <strong>de</strong>s Grüns gemessen<br />

wer<strong>de</strong>n, ist es in solchen Fällen<br />

möglich, die genaue Distanz zur Fahne<br />

zu bestimmen.<br />

Es sollte bekannt gegeben wer<strong>de</strong>n,<br />

welche Be<strong>de</strong>utung die einzelnen Markierungselemente<br />

haben.<br />

<strong>12.</strong>3 Pfl egemaßnahmen während<br />

<strong>de</strong>r Wettspieltage<br />

<strong>12.</strong>3.1 Grüns<br />

Es sollte eine Min<strong>de</strong>stgeschwindigkeit<br />

gewährleistet wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r Bälle bei<br />

einer Stimpmetermessung auf einem<br />

ebenen Grünabschnitt eine Strecke<br />

<strong>von</strong> min<strong>de</strong>stens 2,60 in „normalen“<br />

Verbandswettspielen, aber auch 2,80<br />

Meter bis über 3,00 Meter in Deutschen<br />

Meisterschaften <strong>und</strong> vergleichbaren<br />

Wettspielen zurücklegen.<br />

Um dies zu erreichen, sollten die Grüns<br />

ggf. zweimal geschnitten wer<strong>de</strong>n, <strong>und</strong><br />

zwar entwe<strong>de</strong>r nacheinan<strong>de</strong>r in Längs-<br />

<strong>und</strong> Querrichtung o<strong>de</strong>r einmal vor <strong>und</strong><br />

einmal nach <strong>de</strong>r Turnierr<strong>und</strong>e.<br />

Sollte Tau auf <strong>de</strong>n Grüns liegen, so sollte<br />

er vor <strong>de</strong>m Grünschnei<strong>de</strong>n mit einer<br />

speziellen Rute, einem Seil o<strong>de</strong>r einem<br />

Schlauch entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Sollten die Grüns am frühen Morgen<br />

noch <strong>von</strong> leichtem Frost o<strong>de</strong>r Reif befallen<br />

sein, sollte nicht gemäht wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Rasenpfl anzen könnten sonst leicht<br />

brechen <strong>und</strong> <strong>für</strong> längere Zeit Schä<strong>de</strong>n<br />

auf <strong>de</strong>n Grüns verursachen. Leichtes Beregnen<br />

kann das Ab- bzw. Auftauen <strong>de</strong>r<br />

Grüns beschleunigen.<br />

Wenn auch schwierige Lochpositionen in<br />

einem anspruchsvollen Wettspiel angebracht<br />

sein mögen, müssen extreme Positionen<br />

in Schrägungen, auf Bo<strong>de</strong>nwellen,<br />

an Grünrän<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Hin<strong>de</strong>rnissen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Gemäß<br />

Regel 33-2b <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln sollten neue<br />

Löcher an <strong>de</strong>m Tage, an <strong>de</strong>m ein Zählwettspiel<br />

beginnt, <strong>und</strong> im Übrigen nach<br />

Ermessen <strong>de</strong>r Spielleitung gesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

wobei sicherzustellen ist, dass alle<br />

Bewerber in einer bestimmten R<strong>und</strong>e alle<br />

Löcher an gleicher Stelle spielen.<br />

Ausnahme: Ist es unmöglich, ein<br />

beschädigtes Loch so wie<strong>de</strong>rherzustellen,<br />

dass es <strong>de</strong>r Erklärung „Loch“<br />

entspricht, so darf die Spielleitung in<br />

naher, gleichartiger Lage ein neues<br />

Loch setzen.<br />

Hinweis: Geht ein <strong>und</strong> dieselbe R<strong>und</strong>e<br />

über mehr als einen Tag, ist Regel<br />

33-2b „Anmerkung“ zu beachten.<br />

<strong>12.</strong>3.2 Abschläge<br />

Täglicher Schnitt auf möglichst 8 bis<br />

10 mm.<br />

258 259


<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

Außer <strong>de</strong>n am jeweiligen Tage benutzten<br />

Abschlagsmarkierungen sind<br />

alle an<strong>de</strong>ren möglichst zu entfernen.<br />

<strong>12.</strong>3.3 Fairways<br />

Sofern es die Bo<strong>de</strong>n- <strong>und</strong> Witterungsbedingungen<br />

zulassen, täglicher Schnitt<br />

auf eine sehr niedrige Schnitthöhe,<br />

möglichst ca. 10 bis 15 mm <strong>und</strong> vorzugsweise<br />

am späten Nachmittag, wenn<br />

das Gras trocken ist. Gute Spieler bevorzugen<br />

eine Lage <strong>de</strong>s Balls auf kurzem<br />

Gras, das sich dann auch weniger beim<br />

Schlag zwischen Ball <strong>und</strong> Schlagfl äche<br />

legen kann.<br />

<strong>12.</strong>3.4 Vorgrüns<br />

Täglicher Schnitt vor Startbeginn auf ca.<br />

6 bis 12 mm.<br />

<strong>12.</strong>3.5 Bunker<br />

Tägliche Bunkerpfl ege vor <strong>de</strong>m Start;<br />

möglichst <strong>von</strong> Hand mit Harke.<br />

<strong>12.</strong>4 Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

<strong>12.</strong>4.1 Allgemeines<br />

Abschlagsmarkierungen sollten so<br />

ausgeglichen gesetzt wer<strong>de</strong>n, dass die<br />

effektive Spiellänge <strong>de</strong>s Platzes <strong>von</strong><br />

Tag zu Tag in etwa gleich bleibt. In <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln (Regel 11) wird <strong>de</strong>r Abschlag<br />

<strong>de</strong>fi niert als ein rechteckiger Bereich,<br />

<strong>de</strong>r zwei Schlägerlängen Tiefe aufweist<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>ssen Front <strong>und</strong> Seiten durch die<br />

vor<strong>de</strong>ren äußeren Ecken <strong>von</strong> zwei Markierungen<br />

begrenzt sind. Auf Gr<strong>und</strong><br />

dieser Defi nition sollen die Abschlagsmarkierungen<br />

immer min<strong>de</strong>stens zwei<br />

Schlägerlängen vor <strong>de</strong>m hinteren Rand<br />

<strong>de</strong>s Abschlagbereichs liegen.<br />

<strong>12.</strong>4.2 Positionierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

Witterungsbedingt sollten die Abschlagsmarkierungen<br />

vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>n Messpunkt<br />

gesetzt wer<strong>de</strong>n, sodass bei Nässe<br />

das fehlen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r vermin<strong>de</strong>rte Ausrollen<br />

<strong>de</strong>s Balls durch nach vorne gesetzte Abschlagsmarkierungen<br />

ausgeglichen wird.<br />

Bei Trockenheit gilt dies sinngemäß, nur<br />

dass die Abschlagsmarkierungen dann<br />

nach hinten gesetzt wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

In bei<strong>de</strong>n Fällen sind die Maße <strong>von</strong><br />

maximal 10 Meter vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>m<br />

Messpunkt <strong>und</strong> maximal 100 Meter<br />

Abweichung auf <strong>de</strong>r gesamten R<strong>und</strong>e zu<br />

beachten.<br />

Auf <strong>de</strong>n Par 3 Löchern, bei <strong>de</strong>nen kein<br />

Ausrollen <strong>de</strong>s Abschlags auf <strong>de</strong>m Fairway<br />

ausgeglichen wer<strong>de</strong>n muss, kann<br />

man die Abschlagsmarkierungen bei<br />

Nässe nach hinten setzen <strong>und</strong> bei Trockenheit<br />

nach vorne.<br />

<strong>12.</strong>4.3 Ausrichten <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

Beim Setzen <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

sollte beachtet wer<strong>de</strong>n, dass die durch<br />

sie gebil<strong>de</strong>te Abschlagslinie stets rechtwinklig<br />

zur gedachten Spiellinie liegt.<br />

Bei normalen Bo<strong>de</strong>n- <strong>und</strong> Witterungsbedingungen<br />

sollten die zwei Markie-<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

rungen in einem Abstand <strong>von</strong> maximal<br />

ca. 6 Meter stehen; bei schlechten Bedingungen<br />

<strong>und</strong> großer Spielerzahl ggf.<br />

etwas weiter auseinan<strong>de</strong>r. Auf kleinen<br />

Abschlägen <strong>und</strong> Par 3 Löchern ist es<br />

durchaus ausreichend, die Abschlagsmarkierungen<br />

nur 3 Meter auseinan<strong>de</strong>r<br />

zu setzen.<br />

<strong>12.</strong>5 Fahnenpositionen<br />

Viele Faktoren spielen bei <strong>de</strong>r Auswahl<br />

guter Fahnenpositionen eine Rolle, wobei<br />

es jedoch das übergeordnete Ziel<br />

sein sollte, einen guten Schlag zu belohnen<br />

<strong>und</strong> einen schlechten zu bestrafen.<br />

Achten Sie bitte nach Möglichkeit auf<br />

die Einhaltung aller nachstehend genannten<br />

Gesichtspunkte:<br />

<strong>12.</strong>5.1 Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />

kommt neben <strong>de</strong>m Design <strong>de</strong>s Loches,<br />

so wie es <strong>de</strong>r Architekt spielen lassen<br />

wollte, dabei <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>s Schlages<br />

zum Grün zu, sowie <strong>de</strong>r Frage, wie dieser<br />

Schlag durch die voraussichtlichen<br />

Wetterbedingungen (Wind, Regen) <strong>und</strong><br />

durch <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Grüns („hält“ es<br />

o<strong>de</strong>r nicht?) beeinfl usst wird. In diesem<br />

Zusammenhang empfi ehlt es sich, eine<br />

Wettervorhersage <strong>de</strong>s örtlichen meteorologischen<br />

Instituts einzuholen. Wenn Regen<br />

wahrscheinlich ist, sollten die Löcher<br />

nicht an Stellen gesetzt wer<strong>de</strong>n, wo sich<br />

Wasser sammeln könnte.<br />

<strong>12.</strong>5.2 Es muss soviel Raum zwischen<br />

<strong>de</strong>m Loch <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rkante <strong>de</strong>s Grüns<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r seitlichen Grünkante bleiben, wie<br />

es <strong>de</strong>m gefor<strong>de</strong>rten Schlag entspricht.<br />

Wenn das Loch z. B. einen Schlag mit<br />

einem langen Eisen o<strong>de</strong>r einem Holz<br />

zum Grün verlangt, sollte das Loch tiefer<br />

im Grün <strong>und</strong> mit mehr Seitenabstand<br />

gesteckt wer<strong>de</strong>n, als wenn lediglich ein<br />

kurzer Eisen- o<strong>de</strong>r Annäherungsschlag<br />

verlangt wür<strong>de</strong>.<br />

Das Loch sollte min<strong>de</strong>stens 4 m <strong>von</strong> je<strong>de</strong>r<br />

Kante <strong>de</strong>s Grüns entfernt sein. Wenn<br />

ein Bunker o<strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnis dicht<br />

an die Kante angrenzt o<strong>de</strong>r wenn die<br />

Grünoberfl äche <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Kante zur Grünmitte<br />

hin abfällt, sollte <strong>de</strong>r Abstand größer<br />

sein, insbeson<strong>de</strong>re wenn <strong>de</strong>r Schlag<br />

länger ist als ein Pitch. Wenn das Grün<br />

zum Vorgrün hin stark abschüssig ist, ist<br />

<strong>de</strong>r 4-m-Abstand vom Beginn <strong>de</strong>s Gefälles<br />

an einzuhalten.<br />

Es sollte berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, dass<br />

man im Falle eines verhältnismäßig guten<br />

Schlages, <strong>de</strong>r das Grün nur knapp<br />

verfehlt, eine faire Chance <strong>für</strong> einen<br />

„Recovery Shot“ haben sollte. An<strong>de</strong>rerseits<br />

sind die Folgen eines schlechten<br />

o<strong>de</strong>r misslungenen Schlages <strong>von</strong> je<strong>de</strong>m<br />

Spieler bei seiner Entscheidung, ob er<br />

die jeweilige Fahnenposition angreifen<br />

will o<strong>de</strong>r nicht, vorher ins Kalkül zu<br />

ziehen. Die Zumutbarkeit einer Fahnenposition<br />

wird letztlich wesentlich vom<br />

allgemeinen Leistungsstandard <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

abhängen.<br />

260 261


<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

<strong>12.</strong>5.3 In einem Umkreis <strong>von</strong> 60 bis<br />

90 cm um das Loch herum sollte die<br />

Oberfl äche <strong>de</strong>s Grüns weitestgehend<br />

eben sein. Sollte ein Loch in die Nähe<br />

einer Stufe gesetzt wer<strong>de</strong>n, ist darauf zu<br />

achten, dass das Loch min<strong>de</strong>stens aus<br />

einer Richtung sicher angespielt wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

Es ist akzeptabel, dass es Richtungen<br />

gibt, aus <strong>de</strong>nen eine Fahnenposition<br />

nicht angespielt wer<strong>de</strong>n kann. Dies darf<br />

jedoch nur selten im Verlauf <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e<br />

geschehen, <strong>und</strong> nur, wenn die Spieler an<br />

Hand <strong>von</strong> Angaben über die Fahnenposition<br />

ihr Spiel auf <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Loch<br />

entsprechend ausrichten können. Falls<br />

es das Profi l <strong>de</strong>s Grüns unvermeidlich<br />

macht, das Loch in eine Hanglage<br />

zu platzieren, ist das Loch vertikal zu<br />

stechen, nicht parallel zum Hang. Ein<br />

Spieler, <strong>de</strong>r <strong>von</strong> oberhalb <strong>de</strong>s Loches<br />

puttet, sollte in <strong>de</strong>r Lage sein, <strong>de</strong>n Ball in<br />

unmittelbarer Lochnähe zum Halten zu<br />

bringen.<br />

<strong>12.</strong>5.4 Der Zustand <strong>de</strong>r Rasen<strong>de</strong>cke<br />

in <strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>r vorgesehenen<br />

Lochposition ist zu beachten. Die Nähe<br />

ehemaliger Lochpfropfen, die noch nicht<br />

vollständig verheilt sind, o<strong>de</strong>r sonstiger<br />

schadhafter Rasenstellen muss möglichst<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>12.</strong>5.5 Die Lochpositionen sollten<br />

ausgewogen verteilt sein (links/rechts,<br />

Mitte/vorne/hinten), um nicht einzelne<br />

Spieler auf Gr<strong>und</strong> bestimmter Schläge<br />

(Draw/Fa<strong>de</strong>) zu benachteiligen o<strong>de</strong>r zu<br />

bevorzugen.<br />

<strong>12.</strong>5.6 Bei einem mehrtägigen Turnier<br />

sollte <strong>de</strong>r Schwierigkeitsgrad <strong>de</strong>s Platzes<br />

<strong>von</strong> einem Tag zum an<strong>de</strong>ren nicht nennenswert<br />

verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Der Platz<br />

sollte nicht <strong>von</strong> R<strong>und</strong>e zu R<strong>und</strong>e wesentlich<br />

schwieriger gemacht wer<strong>de</strong>n – Ausgeglichenheit<br />

ist das Ziel. Eine geeignete<br />

Form täglicher Ausgewogenheit ist z.<br />

B. die Auswahl <strong>von</strong> je sechs schweren,<br />

sechs mäßig schweren <strong>und</strong> sechs relativ<br />

einfachen Fahnenpositionen. Extrem<br />

schwere, unfaire Positionen sind in je<strong>de</strong>m<br />

Fall zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Bei einer Meisterschaft (z. B. über 72<br />

Löcher) sollten die besten vier Fahnenpositionen<br />

je<strong>de</strong>s Grüns schon einige<br />

Zeit vor <strong>de</strong>m Wettspiel ausgesucht <strong>und</strong><br />

nach Schwierigkeit <strong>von</strong> eins bis vier in<br />

eine Skizze eingetragen wer<strong>de</strong>n. Dies<br />

erleichtert dann die Auswahl <strong>für</strong> die vier<br />

R<strong>und</strong>en bzgl. Ausgewogenheit.<br />

<strong>12.</strong>5.7 Während <strong>de</strong>r Übungstage vor<br />

einem Turnier sollten die Löcher nach<br />

Möglichkeit an Stellen platziert wer<strong>de</strong>n,<br />

die während <strong>de</strong>s Turniers nicht benutzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei großer Feuchtigkeit sollten<br />

die Löcher <strong>für</strong> die Übungsr<strong>und</strong>e möglichst<br />

an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn gesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

um an<strong>de</strong>re Teile <strong>de</strong>s Grüns stärker zu<br />

schonen (Schä<strong>de</strong>n durch hohe Trittbelastung).<br />

<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

<strong>12.</strong>5.8 Im Lochspiel darf die Lochposition,<br />

falls erfor<strong>de</strong>rlich, während <strong>de</strong>r<br />

R<strong>und</strong>e geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, vorausgesetzt,<br />

dass alle Spieler eines bestimmten<br />

Matchs dasselbe Loch anspielen.<br />

Im Zählspiel verlangt Regel 33-2b, dass<br />

alle Bewerber während <strong>de</strong>rselben R<strong>und</strong>e<br />

alle Löcher in <strong>de</strong>nselben Positionen<br />

spielen. Ausnahme: z. B. wegen großer<br />

Teilnehmerzahl geht eine R<strong>und</strong>e über<br />

mehr als einen Tag. Dann kann das Loch<br />

am zweiten Tag in einer neuen Position<br />

stehen.<br />

Bei einem Spiel über 36 Löcher an<br />

einem Tag wird man ggf. <strong>für</strong> die zweite<br />

R<strong>und</strong>e die Lochpositionen versetzen.<br />

In diesem Falle sollten alle Spieler vor<br />

Beginn <strong>de</strong>r zweiten R<strong>und</strong>e hierüber informiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>12.</strong>5.9 Der Greenkeeper, <strong>de</strong>r die Löcher<br />

sticht, sollte darauf achten, dass die<br />

<strong>Golf</strong>regeln eingehalten wer<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re,<br />

dass <strong>de</strong>r Locheinsatz in seinem<br />

äußeren Durchmesser nicht mehr als<br />

10,8 cm misst <strong>und</strong> dass <strong>de</strong>r Einsatz nach<br />

Möglichkeit min<strong>de</strong>stens 2,5 cm unter die<br />

Grünoberfl äche eingelassen wird. Sobald<br />

<strong>de</strong>r Einsatz hineingesteckt wur<strong>de</strong>,<br />

sollte <strong>de</strong>r Greenkeeper ein Brett o<strong>de</strong>r<br />

einen ähnlichen fl achen Gegenstand<br />

über das Loch <strong>und</strong> seine Umgebung<br />

legen <strong>und</strong> dann fest mit seinen Füßen<br />

hinunterdrücken. Dies festigt die Lochkanten<br />

<strong>und</strong> beseitigt einen eventuellen<br />

Lochkegel (das leicht hochgezogene Profi<br />

l <strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>s Loches, das beim<br />

Herausziehen <strong>de</strong>s Locheisens entstehen<br />

kann). Evtl. sollte die Lochkante mit einer<br />

Schere nachbearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Alte Lochpfropfen müssen sehr sorgfältig<br />

eingesetzt <strong>und</strong> geglättet wer<strong>de</strong>n,<br />

um eine leichte Vertiefung o<strong>de</strong>r<br />

Erhöhung (Gefahr <strong>de</strong>r Skalpierung) zu<br />

vermei<strong>de</strong>n <strong>und</strong> um das Spiel nicht zu<br />

beeinträchtigen.<br />

Unzulässig sind sog. „Lochringe“, (dünne<br />

Kunststoffringe, die über <strong>de</strong>m eigentlichen<br />

Einsatz <strong>de</strong>n Rand schonen sollen),<br />

da bei Verwendung dieser Teile das Loch<br />

nicht mehr <strong>de</strong>r Erklärung „Loch“ in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln entspricht.<br />

<strong>12.</strong>5.10 Die Angaben zu <strong>de</strong>n Positionen<br />

<strong>de</strong>r Löcher auf <strong>de</strong>n Grüns sollten unter<br />

Nennung <strong>de</strong>s Abstan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Schritten<br />

vom vor<strong>de</strong>ren <strong>und</strong> <strong>de</strong>m nächsten seitlichen<br />

Grünrand in Höhe <strong>de</strong>s Lochs vor<br />

<strong>de</strong>m Start an die Wettspielteilnehmer<br />

verteilt wer<strong>de</strong>n (sog. Blätter „Pin-Positions“<br />

o<strong>de</strong>r „Fahnenpositionen“).<br />

Die häufi g gebrauchten Skizzen, auf <strong>de</strong>nen<br />

Grüns in Sektoren aufgeteilt wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> zu <strong>de</strong>nen die Spieler vor Beginn <strong>de</strong>r<br />

R<strong>und</strong>e <strong>de</strong>n an diesem Tag ausgewählten<br />

Sektor erfahren, sind als Anhaltspunkt<br />

bei einem blin<strong>de</strong>n Grünanspiel nützlich,<br />

ersetzen jedoch keine Angaben <strong>von</strong> Fahnenpositionen<br />

in Schritten.<br />

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<strong>Abschnitt</strong> <strong>12.</strong><br />

<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong><br />

<strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />

<strong>12.</strong>5.11 Flaggenstöcke <strong>und</strong><br />

-tücher<br />

Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Flaggenstöcke<br />

<strong>und</strong> -tücher eines <strong>Golf</strong>platzes sollte die<br />

Umgebung berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Da<br />

<strong>de</strong>r Flaggenstock die Lage <strong>de</strong>s Lochs<br />

anzeigt, soll dieser möglichst gut sichtbar<br />

sein. Wichtig ist, dass sich vor allem<br />

das untere En<strong>de</strong> gut <strong>von</strong> <strong>de</strong>m Gras <strong>de</strong>s<br />

Grüns abhebt, damit <strong>de</strong>r Spieler aus<br />

größerer Entfernung sehen kann, wo das<br />

Loch sich befi n<strong>de</strong>t. Bei sehr hellem Gras<br />

bzw. Licht ist es <strong>de</strong>shalb angebracht,<br />

die unteren 50 cm <strong>de</strong>s Flaggenstocks<br />

schwarz zu bekleben, um <strong>de</strong>n Kontrast<br />

zu erhöhen. Auf dunklem Gras bzw.<br />

Hintergr<strong>und</strong> dagegen kann auch ein<br />

vollständig gelber o<strong>de</strong>r weißer Flaggenstock<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Gleiches gilt <strong>für</strong> die Flaggentücher. Auf<br />

Plätzen ohne höheren Bewuchs hinter<br />

<strong>de</strong>m Grün o<strong>de</strong>r auf Grüns, bei <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>n Flaggenstock oft gegen<br />

<strong>de</strong>n Himmel betrachtet, kann ein dunkles<br />

Tuch verwandt wer<strong>de</strong>n (blau, rot). Muss<br />

<strong>de</strong>r Spieler jedoch <strong>de</strong>n Flaggenstock gegen<br />

einen Hintergr<strong>und</strong> wahrnehmen, <strong>de</strong>r<br />

aus Büschen, Waldrand o. ä. besteht,<br />

so empfi ehlt sich dringend ein helles<br />

Flaggentuch.<br />

<strong>Abschnitt</strong> 13.<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

13.1 Altersklassen<br />

Soweit aus Wettspielbedingungen/Ausschreibungen<br />

keine an<strong>de</strong>ren Altersklassen<br />

hervorgehen, empfi ehlt <strong>de</strong>r DGV<br />

folgen<strong>de</strong> Einteilung:<br />

13.1.1 Jugendliche<br />

Als Jugendliche gelten Spielerinnen <strong>und</strong><br />

Spieler, die am 1. Januar <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs<br />

noch nicht 18 Jahre alt waren.<br />

13.1.2 Juniorinnen, Junioren<br />

Als Juniorinnen bzw. Junioren gelten<br />

Spielerinnen <strong>und</strong> Spieler, die am 1. Januar<br />

<strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs noch nicht<br />

21 Jahre alt waren.<br />

13.1.3 Jungseniorinnen, Jungsenioren<br />

(„Mid Amateurs“)<br />

Stichtag <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s Jungseniorinnen-<br />

bzw. Jungseniorenalters ist<br />

<strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs, in <strong>de</strong>m<br />

Damen das 30. <strong>und</strong> Herren das 35. Lebensjahr<br />

vollen<strong>de</strong>n.<br />

13.1.4 Seniorinnen, Senioren<br />

Stichtag <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s Seniorinnen-<br />

bzw. Seniorenalters ist <strong>de</strong>r Beginn<br />

<strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs, in <strong>de</strong>m Damen das<br />

50. <strong>und</strong> Herren das 55. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Abschnitt</strong> 13.<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

13.2 As (Hole-in-One)<br />

Die Begriffe „As“ bzw. „Hole-in-One“<br />

sind nicht <strong>de</strong>fi niert. Unbescha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r<br />

Bestimmungsfreiheit <strong>von</strong> Veranstaltern<br />

<strong>und</strong> Sponsoren bei <strong>de</strong>r Aussetzung<br />

zulässiger Preise sollte jedoch auf Ehrentafeln<br />

<strong>von</strong> DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn ein As<br />

(Hole-in-One) nur verzeichnet wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn es vom Abschlag zum Grün <strong>de</strong>s<br />

vermessenen Lochs erzielt wor<strong>de</strong>n ist.<br />

Bei <strong>de</strong>r Aussetzung <strong>von</strong> Preisen <strong>für</strong> ein<br />

Hole-in-One ist insbeson<strong>de</strong>re auf die<br />

einschlägigen Bestimmungen <strong>de</strong>s Amateurstatuts<br />

hinzuweisen. Danach darf<br />

ein Preis <strong>für</strong> ein As <strong>de</strong>n Wert <strong>von</strong> Euro<br />

750 nicht übersteigen. Ein solcher Preis<br />

darf allerdings neben einem sonstigen<br />

in einem Wettbewerb erzielten Preis im<br />

Wert <strong>von</strong> Euro 750 zusätzlich angenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Spieler, die einen Holein-One-Preis<br />

annehmen, <strong>de</strong>ssen Wert<br />

oberhalb <strong>de</strong>r genannten Grenze liegt,<br />

laufen Gefahr, ihren Amateurstatus zu<br />

verlieren. Einzelheiten regelt das Amateurstatut.<br />

13.3 Platzrekord<br />

Der Begriff „Platzrekord“ ist ebenfalls<br />

nicht <strong>de</strong>fi niert, jedoch wird allgemein<br />

darunter verstan<strong>de</strong>n, dass nur Wett spiel-<br />

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