Abschnitt 12. Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen für ... - Golf.de
Abschnitt 12. Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen für ... - Golf.de
Abschnitt 12. Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen für ... - Golf.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
<br />
<br />
<br />
V<br />
Bei <strong>de</strong>r Abwicklung eines Verbandswettspiels (DGV / LGV) o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer wichtiger Wettspiele<br />
ist <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>s ausgewählten Platzes einer beson<strong>de</strong>rs kritischen Würdigung<br />
durch Spieler, ggf. auch Presse <strong>und</strong> Zuschauern ausgesetzt. Nicht zuletzt ist sogar die<br />
Werbewirkung <strong>de</strong>r Berichte <strong>von</strong> Gastmannschaften o<strong>de</strong>r Gastspielern in ihren Heimatclubs<br />
über <strong>de</strong>n Zustand eines Wettspielplatzes nicht zu unterschätzen. Die nachstehen<strong>de</strong><br />
Anleitung wur<strong>de</strong> vor allem entwickelt, um <strong>de</strong>n Verantwortlichen bei <strong>de</strong>r <strong>Vorbereitung</strong> <strong>de</strong>s<br />
Platzes auf solche Wettspiele behilflich zu sein. Gleichzeitig wird hiermit eine gewisse<br />
Vereinheitlichung <strong>de</strong>r Spielbedingungen bei Verbandsturnieren angestrebt, insoweit<br />
diese möglich <strong>und</strong> sinnvoll erscheint. Selbstverständlich haben jedoch auch die Clubmitglie<strong>de</strong>r<br />
bei einem internen Wettspiel ein Interesse daran, einen gut vorbereiteten <strong>und</strong><br />
einwandfrei gekennzeichneten Platz zu spielen.<br />
Alle nachfolgend aufgeführten <strong>Pflege</strong>maßnahmen sind nicht nur <strong>für</strong> ein bestimmtes<br />
Wettspiel entschei<strong>de</strong>nd, son<strong>de</strong>rn sollten gr<strong>und</strong>sätzlich Bestandteil einer anspruchsvollen<br />
Platzpflege sein. Es geht also weniger darum, diese Maßnahmen überhaupt durchzuführen,<br />
son<strong>de</strong>rn sie zeitlich <strong>und</strong> <strong>von</strong> ihrer Intensität so zu koordinieren, dass sie zu einem<br />
bestimmten Termin die optimale Wirkung zeigen.<br />
Die nachstehen<strong>de</strong> Anleitung bezieht sich auf <strong>Golf</strong>anlagen, die einen ausreichen<strong>de</strong>n<br />
vegetativen Reifeprozess vollzogen haben, also im allgemeinen min<strong>de</strong>stens fünf Jahre<br />
alt sind.<br />
Der Inhalt dieser Anleitung ist angelehnt an die „Course Preparation Gui<strong>de</strong>lines <strong>für</strong><br />
Tournaments“ <strong>de</strong>r PGA European Tour, an die „Guidance of Running a Competition“<br />
<strong>de</strong>s Royal and Ancient <strong>Golf</strong> Club of St. Andrews, die For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r aktuellen <strong>Golf</strong>regeln<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>s USGA Course Rating Systems. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist je<strong>de</strong> Optimierung <strong>von</strong><br />
Platzpflegemaßnahmen wünschenswert. Bei Endr<strong>und</strong>en zu <strong>de</strong>utschen Meisterschaften<br />
o<strong>de</strong>r internationalen Meisterschaften sind die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Platzpflege <strong>de</strong>shalb<br />
entsprechend höher.<br />
Soweit in Verbandsordnungen (z. B. DGV-Verbandsordnungen) o<strong>de</strong>r aufgr<strong>und</strong> Einzelvereinbarungen<br />
auf das Kapitel „<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong>…“ Bezug<br />
genommen wird, sind die im Folgen<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Begriffe „empfiehlt“, „soll“ <strong>und</strong><br />
„sollte“ als verbindlich zu verstehen, wenn nicht sachlich gerechtfertigte beson<strong>de</strong>re<br />
Grün<strong>de</strong> im Einzelfall nachweisbar gegen eine Befolgung sprechen.<br />
295
296<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
<br />
Nach <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>s Course-Ratings wird je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>platz hinsichtlich seiner effektiven<br />
Spiellänge sowie seiner Spielschwierigkeit unter normalen Bedingungen bewertet.<br />
Wird im späteren Wettspielbetrieb die Länge <strong>de</strong>s Platzes o<strong>de</strong>r die normale Spielschwierigkeit<br />
wesentlich verän<strong>de</strong>rt, so verzerrt dies die Platzbewertung <strong>und</strong> somit auch die <strong>für</strong><br />
<strong>de</strong>n Platz anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Spieler. Eine Längenabweichung<br />
<strong>von</strong> 20 m <strong>für</strong> Herren o<strong>de</strong>r 16 m <strong>für</strong> Damen wirkt sich beispielsweise mit ca. 0,1<br />
Schlag auf die Längenbewertung aus.<br />
Der Vorgabenausschuss sollte sich daher um die Unterstützung durch <strong>de</strong>n Platzausschuss<br />
bemühen, um die Längen <strong>und</strong> die normalen Spielschwierigkeiten auf einem<br />
konstanten Niveau zu halten, <strong>und</strong> zwar an sieben Tagen in <strong>de</strong>r Woche. Das Ziel ist<br />
es, eine faire <strong>und</strong> keine trickreiche Herausfor<strong>de</strong>rung zu bieten.<br />
Deshalb müssen die Wettspiel- <strong>und</strong> Platzverantwortlichen stets darauf achten, nicht<br />
nur die Längen <strong>und</strong> Spielschwierigkeiten je<strong>de</strong>rzeit bei Wettspielen auf einem konstanten<br />
Niveau zu halten, son<strong>de</strong>rn auch möglichst gleichmäßige <strong>und</strong> keine extremen<br />
Schnitthöhen aller Spielelemente anzustreben.<br />
Diese Gesichtspunkte müssen bei <strong>de</strong>n Bemühungen, einen Platz „optimal vorzubereiten“,<br />
unbedingt berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
<br />
Die Qualität <strong>de</strong>r Grüns ist <strong>von</strong> beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung <strong>für</strong> das ganze <strong>Golf</strong>spiel. Feste,<br />
schnelle, ten<strong>de</strong>nziell eher trockene Grüns stellen die höchsten Ansprüche an das Können<br />
bei Annäherungsschlägen <strong>und</strong> beim Putten. Zu weiche Grüns belohnen nicht <strong>de</strong>n guten<br />
Schlag gegenüber einem weniger guten. Beson<strong>de</strong>rs beim Putten sind weiche Grüns<br />
weniger „treu“ als feste Grüns, sodass das Können nicht mehr genügend zur Entfaltung<br />
kommen kann. Auch sind bei weichen Grüns <strong>und</strong> großer Spielerzahl später starten<strong>de</strong><br />
Spieler gegenüber früh gestarteten Spielern <strong>de</strong>utlich benachteiligt, weil die Grünoberfläche<br />
durch die Trittbelastung oftmals schon starke Unebenheiten aufweist. Die Grüns<br />
sollten neben <strong>de</strong>r Festigkeit auch elastisch genug sein, dass sie einen sauber ausgeführten<br />
Eisenschlag vom Fairway halten, nicht aber einen fehlerhaften <strong>und</strong> unkontrollierten<br />
Schlag aus <strong>de</strong>m Rough.<br />
<br />
Um feste Grüns zu erhalten, sind diese bedarfsgerecht, aber so selten wie irgend vertretbar<br />
zu bewässern. Wenn bewässert wird, sollte allerdings so viel verabreicht wer<strong>de</strong>n,<br />
dass die Rasentragschicht vollständig durchtränkt wird. Wenn <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n regelmäßig nur<br />
oberflächlich durchfeuchtet wür<strong>de</strong>, wür<strong>de</strong> das Wurzelwachstum allmählich verflachen.
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
Eine häufige starke Bewässerung in <strong>de</strong>r Absicht, dadurch ein besseres Halten <strong>de</strong>r Grüns<br />
zu erreichen, ist nicht nur aus <strong>de</strong>n o. a. spieltechnischen Grün<strong>de</strong>n unerwünscht, son<strong>de</strong>rn<br />
verhin<strong>de</strong>rt auch <strong>de</strong>n lebenswichtigen Gasaustausch <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns <strong>und</strong> ist daher unbedingt<br />
zu vermei<strong>de</strong>n. Als Faustregel <strong>für</strong> das Bewässern gilt: so selten wie möglich, aber dann<br />
durchdringend.<br />
Die Frage, wie häufig solche Mengen einzuregnen sind, hängt <strong>von</strong> zu vielen Faktoren<br />
ab, als dass sie pauschal beantwortet wer<strong>de</strong>n könnte: <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Drain-Fähigkeit <strong>und</strong><br />
Wasserspeicherkapazität <strong>de</strong>r Rasentragschicht, <strong>von</strong> Temperatur <strong>und</strong> Luftfeuchtigkeit,<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Intensität <strong>de</strong>r Ventilation bei beson<strong>de</strong>rs win<strong>de</strong>xponierten Grüns, vom hauptbestandsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Rasentyp usw. Je<strong>de</strong>r Greenkeeper sollte daher die bo<strong>de</strong>nphysikalischen<br />
Eigenschaften „seiner“ Grüns kennen. Voraussetzung hier<strong>für</strong> sind spezifische Analysen<br />
<strong>de</strong>r Rasentragschicht durch ein Prüflabor <strong>für</strong> Sportplatzbau.<br />
<br />
Grüns wer<strong>de</strong>n üblicherweise während <strong>de</strong>r Wettspielsaison mehrfach mit einem Vertikalschnitt<br />
behan<strong>de</strong>lt, jedoch nicht in <strong>de</strong>r Woche vor einem wichtigen Wettspiel. Unter<br />
Vertikalschnitt versteht man das oberflächliche Durchschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Vegetations- <strong>und</strong><br />
Filzschicht bis maximal 1 mm tief in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, nicht dagegen das Tiefschlitzen mit<br />
Schnei<strong>de</strong>einheiten, die einige cm senkrecht in die Rasentragschicht eindringen.<br />
Es sollte möglichst jeweils nacheinan<strong>de</strong>r längs <strong>und</strong> quer vertikutiert wer<strong>de</strong>n. Anschließend<br />
muss gemäht wer<strong>de</strong>n, um das lose Filzmaterial <strong>und</strong> aufgerichtete Ausläufer <strong>de</strong>s<br />
Grases zu beseitigen.<br />
<br />
Falls vor einem wichtigen Turnier eine Aerifizierung vorgenommen wer<strong>de</strong>n soll, muss<br />
diese so rechtzeitig vorher durchgeführt wer<strong>de</strong>n, dass bis zum Turnierbeginn die dabei<br />
entstan<strong>de</strong>nen Löcher vollständig zugewachsen sind o<strong>de</strong>r die Auswirkungen dieser<br />
Arbeiten das Spiel nicht unüblich beeinträchtigen. Insbeson<strong>de</strong>re vor Turnieren zu<br />
Beginn <strong>de</strong>r Vegetationsperio<strong>de</strong> sollte eine Aerifizierung nach Möglichkeit unterbleiben.<br />
Sollte es <strong>de</strong>nnoch zwingend erfor<strong>de</strong>rlich sein, ist die Spielleitung <strong>de</strong>s Wettspiels frühzeitig<br />
<strong>und</strong> unverzüglich vorab zu informieren, da so schnell wie möglich darüber zu<br />
entschei<strong>de</strong>n ist, ob eine Wettspielausrichtung unter diesen Bedingungen ausnahmsweise<br />
<strong>de</strong>nnoch in Betracht kommt o<strong>de</strong>r eine Verlegung <strong>de</strong>s Wettspiels erfor<strong>de</strong>rlich wird.<br />
Falls aerifiziert wird, muss anschließend unbedingt genügend Sand aufgebracht <strong>und</strong><br />
sorgfältig in die Löcher eingeschleppt wer<strong>de</strong>n. Die Körnung <strong>und</strong> Menge <strong>de</strong>s San<strong>de</strong>s, die<br />
297
298<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
Größe <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Abstand <strong>de</strong>r Aerifizierungslöcher, die Witterung (Nässe) <strong>und</strong> die zum<br />
Einschleppen <strong>de</strong>s San<strong>de</strong>s gewählten Geräte entschei<strong>de</strong>n hierbei darüber, wie stark <strong>und</strong><br />
wie lange diese Arbeiten <strong>de</strong>n Spielbetrieb anschließend beeinträchtigen.<br />
<br />
In <strong>de</strong>n letzten sechs Wochen vor einem wichtigen Turnier sollten die Grüns mehrfach<br />
dünn besan<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, um Unregelmäßigkeiten <strong>de</strong>r Oberfläche einzuebnen <strong>und</strong> um die<br />
Grüns schnell zu machen. Dabei sollte nach Möglichkeit gewaschener Quarzsand verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Sehr wichtig ist die richtige Körnung: < 1 mm. Die empfohlene Menge<br />
beträgt 0,2 bis max. 0,8 l / m2 je Besandungsvorgang.<br />
<br />
Falls aus bestimmten Grün<strong>de</strong>n (Saisonbeginn, Aerifizieren) noch nicht erfolgt, sollten<br />
spätestens eine Woche vor einem wichtigen Turnier, besser drei bis vier Wochen vorher,<br />
die Grüns schrittweise wie<strong>de</strong>r auf die gewünschte Höhe heruntergeschnitten wer<strong>de</strong>n.<br />
Dieser Tiefschnitt sollte danach täglich wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n, ggf. zweimal nacheinan<strong>de</strong>r,<br />
einmal in Längs- <strong>und</strong> einmal in Querrichtung, um die gewünschte „Schnelligkeit“ <strong>de</strong>r<br />
Grüns <strong>für</strong> das Wettspiel zu erzielen. Eine bestimmte Schnitthöhe kann hier nicht empfohlen<br />
wer<strong>de</strong>n, da die Ballrollentfernung auf einem Grün nicht nur <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Schnitthöhe<br />
abhängt, son<strong>de</strong>rn auch <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Gleichmäßigkeit <strong>de</strong>s Graswuchses <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Oberfläche,<br />
<strong>de</strong>r Härte <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Grassorte. Die Ballrollentfernung soll bei einem Club- o<strong>de</strong>r<br />
Verbandswettspiel nicht signifikant an<strong>de</strong>rs eingestellt wer<strong>de</strong>n als dies im Course-Rating<br />
erfasst wur<strong>de</strong>, da sich sonst die Rating-Werte än<strong>de</strong>rn können. Nach Rücksprache mit<br />
<strong>de</strong>m DGV <strong>und</strong> einer evtl. notwendigen zeitweiligen Anpassung <strong>de</strong>r Course-Rating-Werte<br />
spricht jedoch nichts dagegen, die Grüns kurzfristig wesentlich schneller zu machen.<br />
Auf Grüns mit unregelmäßigem o<strong>de</strong>r verfilztem Graswuchs sollte regelmäßig, jedoch auf<br />
je<strong>de</strong>n Fall vor einer Absenkung <strong>de</strong>r Schnitthöhe, das unregelmäßig wachsen<strong>de</strong> Gras<br />
durch Bürsten o<strong>de</strong>r Groomer aufgerichtet wer<strong>de</strong>n. Es ist wünschenswert, die Grüns am<br />
Tag eines größeren Wettspiels täglich zweimal zu schnei<strong>de</strong>n <strong>und</strong> dabei die Schnittrichtung<br />
jeweils um 90° zu drehen. Der erste Schnitt kann in Abstimmung mit <strong>de</strong>r Spielleitung<br />
ggf. auch schon am späteren Abend <strong>de</strong>s Vortags erfolgen.<br />
Für <strong>de</strong>n täglichen Spielbetrieb <strong>und</strong> die „alltäglichen Wettspiele“ wird manchmal eine<br />
an<strong>de</strong>re Schnitthöhe vorgesehen sein als <strong>für</strong> be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Wettspiele. Hierbei ist es erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
dass bereits am Tag vor <strong>de</strong>m Wettspiel die Grüns auf die Höhe geschnitten wer<strong>de</strong>n,<br />
die am Wettspieltag eingestellt wird. Die Spieler müssen die Gelegenheit haben,<br />
<strong>de</strong>n Platz so kennen zu lernen, wie er am Wettspieltag gepflegt wer<strong>de</strong>n soll. Nur so ist<br />
eine angemessene <strong>Vorbereitung</strong> auf das Spiel möglich, was am Wettspieltag auch zu<br />
schnellerem Spiel auf <strong>de</strong>n Grüns führen wird. Letztlich ist es auch eine Frage <strong>de</strong>s Fair-
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
play, die Spieler zum Wettspiel nicht vor Situationen zu stellen, <strong>de</strong>ren Bewältigung sie<br />
vorher nicht üben konnten.<br />
Für Deutsche Meisterschaften ist eine Ballrollentfernung (Stimpmetermessung) <strong>von</strong> min<strong>de</strong>stens<br />
2,80 Meter erwünscht. Bei großer Nässe können die tatsächlich erreichten<br />
Werte jedoch auch da<strong>von</strong> abweichen. Abhängig <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Machbarkeit wird auch eine<br />
schnellere Grüngeschwindigkeit (bis zu Geschwindigkeiten in <strong>de</strong>r Größenordnung über<br />
3 Meter) gern gesehen. Die Absprache hierzu erfolgt mit <strong>de</strong>r Spielleitung. Alle Grüns<br />
sollten sich einheitlich putten, <strong>de</strong>shalb müssen sie weitgehend <strong>de</strong>n gleichen Stimpmeterwert<br />
aufweisen.<br />
<br />
Übungsgrüns müssen dieselben Eigenschaften <strong>und</strong> Puttqualitäten aufweisen <strong>und</strong> genauso<br />
gepflegt wer<strong>de</strong>n wie die Grüns auf <strong>de</strong>m Platz, insbeson<strong>de</strong>re genauso oft <strong>und</strong> niedrig<br />
geschnitten wer<strong>de</strong>n. Hier gilt, dass das Übungsgrün morgens vor einem Wettspiel als<br />
erstes gemäht wird, damit die Spieler vor <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e die Situation üben können, die sie<br />
auf <strong>de</strong>m Platz vorfin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Unterschiedliche Bedingungen auf <strong>de</strong>m Übungsgrün<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Grüns auf <strong>de</strong>m Platz führen dazu, dass die Spieler verunsichert wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />
sich zusätzliche Zeit zum Putten nehmen.<br />
Die vorgeschriebenen Übungsflächen sollten überprüft wer<strong>de</strong>n. Wo eine Übungsfläche<br />
außerhalb <strong>de</strong>r Fläche eines Wettspielplatzes nicht zur Verfügung steht, sollte die Spielleitung<br />
eine Fläche bestimmen, wo Spieler an je<strong>de</strong>m Tag eines Wettspiels üben dürfen.<br />
Im Regelfall sollte die Spielleitung an keinem Tag eines Zählwettspiels das Spielen auf<br />
einem bzw. auf ein Grün o<strong>de</strong>r aus einem Hin<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>s Wettspielplatzes gestatten.<br />
Es empfiehlt sich, eventuelle Platzarbeiten (wie z. B. Mähen) zwischen <strong>de</strong>n R<strong>und</strong>en eines<br />
Wettspiels vorzubereiten, wobei zu gewährleisten ist, dass die Spielbedingungen <strong>für</strong> alle<br />
Bewerber eines Zählspiels in einer bestimmten R<strong>und</strong>e stets gleich sind.<br />
<br />
Wenn die Möglichkeit besteht, dass sich auf <strong>de</strong>n Grüns nach starkem Regen bzw. Gewittergüssen<br />
Pfützen bil<strong>de</strong>n, die zu Verzögerungen im Spielablauf o<strong>de</strong>r Spielunterbrechung<br />
führen könnten, sollten generell <strong>für</strong> Wettspiele sog. „Abzieher“ o<strong>de</strong>r „Walzen / Rollen“<br />
zum Entfernen <strong>de</strong>s Wassers bereitgehalten wer<strong>de</strong>n. Wichtig: Ein Einsatz dieser Geräte<br />
während eines Wettspiels darf nur auf ausdrückliche Weisung <strong>de</strong>r Spielleitung erfolgen.<br />
Bei Pfützen in Bunkern sollte Vorsorge getroffen wer<strong>de</strong>n, das Wasser weitgehend abzupumpen,<br />
wenn es morgens vor <strong>de</strong>m Wettspiel ein Problem darstellt.<br />
299
300<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
<br />
<br />
Der Teil <strong>de</strong>r Abschläge, die während <strong>de</strong>s Turniers benutzt wer<strong>de</strong>n sollen, sollte rechtzeitig<br />
geschont wer<strong>de</strong>n, sodass zum Wettspiel in diesen Bereichen keine Schä<strong>de</strong>n durch<br />
Divots zu fin<strong>de</strong>n sind. Dies gilt beson<strong>de</strong>rs <strong>für</strong> Par-3-Löcher mit kleinen Abschlagsflächen.<br />
Ggf. kann die entsprechen<strong>de</strong> Fläche auch noch an <strong>de</strong>n Übungstagen vor möglicher<br />
Benutzung geschützt wer<strong>de</strong>n z. B. durch quer gespannte Leinen, Drähte o. ä. Die<br />
Abschlagsflächen sollten auch <strong>von</strong> stören<strong>de</strong>n Ästen, Hecken <strong>und</strong> Ähnlichem frei geschnitten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
<br />
Unebenheiten, insbeson<strong>de</strong>re Divots, wer<strong>de</strong>n am besten mit einem stark sandhaltigen<br />
Bo<strong>de</strong>ngemisch, <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>r Rasensamen zugefügt wur<strong>de</strong>, eingeebnet. I<strong>de</strong>alerweise<br />
geschieht dies bei einem Wettspiel über mehrere Tage täglich nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e.<br />
<br />
Sofern nach einer Regenperio<strong>de</strong> zur Befestigung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns erfor<strong>de</strong>rlich, sollten aufgeweichte<br />
Flächen gegebenenfalls mehrfach kräftig gesan<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (Körnung 0 bis 2 mm).<br />
<br />
Die seitlichen <strong>und</strong> hinteren Begrenzungen sollten nach Möglichkeit durch Ketten o. ä.<br />
abgesperrt wer<strong>de</strong>n, um ein Betreten durch Zuschauer <strong>und</strong> Befahren mit Caddie-Wagen<br />
zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />
<br />
Die Abschläge sollten mit Beginn <strong>de</strong>r Wettspielperio<strong>de</strong> min<strong>de</strong>stens alle zwei Tage<br />
gemäht wer<strong>de</strong>n; Schnitthöhe: max. 8 bis 10 mm. Diese Werte können in Abhängigkeit<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>s Aufbaus <strong>de</strong>r Abschläge auch nach oben abweichen.<br />
<br />
Die gleichen vorgenannten <strong>Pflege</strong>maßnahmen sollten auch <strong>für</strong> die Abschläge <strong>de</strong>r Driving<br />
Range angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Auch hier ist es ratsam, die zum Abschlagen vorgesehenen<br />
Bereiche mit Seilen zu markieren, sodass <strong>de</strong>n Spielern durch versetzen dieser Abgrenzungen<br />
täglich ein frisches Stück Rasen zum Üben angeboten wer<strong>de</strong>n kann. Es ist üblich<br />
<strong>und</strong> bei guten Spielern schwungtechnisch unvermeidbar, dass beim Üben <strong>de</strong>r Rasen<br />
beschädigt wird. Es wäre nicht richtig, <strong>de</strong>shalb das Üben vom Rasen zu untersagen,<br />
<strong>de</strong>nn nur dort können gute Spieler die Schläge üben, die sie auf <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e spielen<br />
müssen.
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
<br />
Schon während <strong>de</strong>r Übungsr<strong>und</strong>en sollten alle Abschlagmarkierungen <strong>von</strong> Abschlägen,<br />
die während <strong>de</strong>s Wettspiels nicht genutzt wer<strong>de</strong>n, entfernt wer<strong>de</strong>n, um Spieler nicht<br />
zu irritieren. Auch sollten die Spieler Gelegenheit erhalten, <strong>de</strong>n Platz schon in seiner<br />
„Wettspiellänge“ zu spielen. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Spieler etikettewidrig<br />
auf <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>s Abschlags üben, die sie <strong>für</strong> das Wettspiel <strong>für</strong> vorgesehen halten.<br />
<br />
Es muss regelmäßig überprüft wer<strong>de</strong>n, ob die Messpunkte auf allen Abschlägen<br />
vorhan<strong>de</strong>n sind. Diese sind <strong>de</strong>r Ausgangspunkt <strong>für</strong> das Setzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen<br />
<strong>und</strong> zu<strong>de</strong>m eine Voraussetzung <strong>für</strong> vorgabenwirksames Spiel.<br />
<br />
Zu unterschei<strong>de</strong>n sind das Abschlagsbauwerk <strong>und</strong> <strong>de</strong>r „Abschlag“ im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln.<br />
Auf einem Abschlagsbauwerk können sich ein o<strong>de</strong>r mehrere entsprechend markierte<br />
„Zählspielabschläge“ befin<strong>de</strong>n. (Erkl. Zählspielabschlag siehe DGV-Vorgabensystem,<br />
<strong>Abschnitt</strong> 1, Ziffer 1.41).<br />
<br />
Nach <strong>de</strong>r Erklärung „Abschlag“ in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln ist <strong>de</strong>r Abschlag eine rechteckige<br />
Fläche, zwei Schlägerlängen tief, <strong>de</strong>ren Vor<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Seitenbegrenzungen durch die<br />
Außenseiten <strong>von</strong> zwei Abschlagmarkierungen bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Innerhalb dieses<br />
Bereichs muss <strong>de</strong>r Spieler seinen Ball abschlagen. Beim Setzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen<br />
im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ist <strong>de</strong>shalb darauf zu achten, dass <strong>de</strong>m Spieler ein Bereich<br />
<strong>von</strong> min<strong>de</strong>stens zwei Schlägerlängen Tiefe <strong>und</strong> selbst bei Ausnutzen dieses Bereichs<br />
noch genügend Raum zum Aufschwung verbleibt. Unabhängig <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Breite eines<br />
Abschlagsbauwerks empfiehlt es sich, die Abschlagmarkierungen, innerhalb <strong>de</strong>rer das<br />
Spiel an <strong>de</strong>m jeweiligen Loch beginnt, maximal 6 m auseinan<strong>de</strong>r zu setzen, da dann<br />
<strong>für</strong> <strong>de</strong>n Spieler noch <strong>de</strong>utlich die Ausrichtung <strong>de</strong>r (fiktiven) Abschlaglinie erkennbar ist.<br />
Unabhängig da<strong>von</strong> ist ohnehin stets darauf zu achten, dass die Abschlagmarkierungen<br />
rechtwinklig zur i<strong>de</strong>alen Spiellinie gesetzt wer<strong>de</strong>n, da sich Spieler unwillkürlich<br />
an diesen Markierungen ausrichten. Falsch gesetzte Abschlagmarkierungen führen zu<br />
mehr in die falsche Richtung geschlagenen Bällen <strong>und</strong> unnötigen Suchzeiten auf <strong>de</strong>n<br />
betreffen<strong>de</strong>n Löchern.<br />
<br />
Bei Wettspielen über mehrere Tage sollte da<strong>für</strong> gesorgt wer<strong>de</strong>n, dass immer wie<strong>de</strong>r ein<br />
intaktes Stück <strong>de</strong>r möglichen Abschlagsfläche als Wettspielabschlag genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
301
302<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
kann. Insbeson<strong>de</strong>re auf Par-3-Löchern, auf <strong>de</strong>nen mit Eisen abgeschlagen wird, erscheint<br />
ein Versetzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen an je<strong>de</strong>m Wettspieltag unverzichtbar. Hier<br />
kann Platz gespart wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m die Abschlagmarkierungen nicht über die ganze<br />
Breite <strong>de</strong>s Abschlags gesetzt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn nur 3-6 Meter auseinan<strong>de</strong>r auf eine Seite<br />
<strong>de</strong>s Abschlags. Der Bereich nebenan ist dann <strong>für</strong> <strong>de</strong>n nächsten Tag noch verfügbar.<br />
Beim Versetzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen auf Par 3 Löchern sollte stets auf die Fahnenposition<br />
am betroffenen Loch geachtet wer<strong>de</strong>n. Bei großen Wettspielen setzt die Spielleitung<br />
die Markierungen. Die Position aller Abschlagmarkierungen wird mit Sprühpunkten<br />
(ein Punkt am ersten Tag, zwei Punkte am zweiten Tag usw.) an <strong>de</strong>r äußeren vor<strong>de</strong>ren<br />
Ecke <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen gekennzeichnet. So kann bei Verlust o<strong>de</strong>r versehentlichem<br />
Versetzen einer Markierung das Spiel <strong>von</strong> <strong>de</strong>n Spielern anhand <strong>de</strong>s Sprühpunktes<br />
fortgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Sind verschie<strong>de</strong>ne Abschläge vorhan<strong>de</strong>n, so ist es unumgänglich, dass aus <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />
<strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich sichtbaren Bekanntmachungen (z. B. Vermerk auf <strong>de</strong>n<br />
Zählkarten) hervorgeht, <strong>von</strong> welchen Abschlägen gespielt wird. Es empfiehlt sich, wenn<br />
möglich, alle nicht genutzten Abschlagmarkierungen zu entfernen, um versehentliche<br />
Verwechslungen zu vermei<strong>de</strong>n. Die Lochnummer muss am Abschlag <strong>de</strong>s Lochs kenntlich<br />
sein. Ist <strong>von</strong> bestimmten Löchern <strong>de</strong>r Weg zum nächsten Abschlag nicht ohne weiteres<br />
ersichtlich <strong>und</strong> nehmen überwiegen<strong>de</strong> Gäste an <strong>de</strong>m Wettspiel teil, so sollte <strong>für</strong> Wegweiser<br />
gesorgt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n zu verwechseln<strong>de</strong>n Abschlägen die Nummer<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Loches noch einmal auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n gesprüht wer<strong>de</strong>n.<br />
<br />
Die Spielbahnen <strong>de</strong>r einzelnen Löcher sollten pflegetechnisch so gestaltet wer<strong>de</strong>n, dass<br />
bei<strong>de</strong> Spielfaktoren „Genauigkeit“ <strong>und</strong> „Länge“ <strong>de</strong>r Schläge ausreichend berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n. So ist z. B. ein 20 m breites Fairway auf einem kurzen Par-4-Loch ausreichend.<br />
An einem langen Par-4-Loch sollte das Fairway aber breiter sein, um <strong>de</strong>r größeren<br />
Streuung bei einem langen Schlag gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Diese Maße <strong>de</strong>r Fairway-Breite<br />
wer<strong>de</strong>n jedoch <strong>von</strong> <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage vor <strong>de</strong>m Course-Rating <strong>de</strong>s Platzes festgelegt <strong>und</strong><br />
können nicht ohne Meldung an <strong>de</strong>n DGV verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, da sich die Rating-Werte<br />
<strong>de</strong>s Platzes hierdurch än<strong>de</strong>rn können.<br />
<br />
Die Fairways sollten möglichst nicht kurz vor einem wichtigen Wettspiel vertikutiert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
<br />
Für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb – vor allem vor höherrangigen Verbandswettspielen – sollte die
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
Schnitthöhe frühzeitig auf eine sehr niedrige Stufe eingestellt wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r eine Skalpierung<br />
<strong>de</strong>r Rasen<strong>de</strong>cke aber vermie<strong>de</strong>n wird. Die Häufigkeit <strong>de</strong>s Mähens richtet sich<br />
nach <strong>de</strong>m Wachstum, ein Schnitt kann täglich notwendig sein, o<strong>de</strong>r auch nur alle 2-3<br />
Tage. Erwünscht ist eine Schnitthöhe <strong>von</strong> 15 Millimeter, besser bis zu 10-12 Millimeter.<br />
Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Mähqualität sollte regelmäßig auch quer zur üblichen Richtung<br />
gemäht wer<strong>de</strong>n. Auf langsame Fahrweise <strong>de</strong>r Mähmaschinen sollte geachtet wer<strong>de</strong>n,<br />
damit die Schnittmesser nicht über die Bo<strong>de</strong>nunebenheiten hinwegspringen <strong>und</strong> Inseln<br />
längeren Grases stehen bleiben. Wellen- o<strong>de</strong>r treppenförmige Muster an <strong>de</strong>n Grasspitzen<br />
<strong>de</strong>uten auf eine zu hohe Mähgeschwindigkeit bzw. zu langsame Messerdrehzahl<br />
hin, die <strong>de</strong>n Messern keinen gleichmäßigen Schnitt erlaubt.<br />
<br />
Semirough<br />
An <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Fairways kann als Übergang zum eigentlichen Rough jeweils ein<br />
etwa 3-5 m breiter Streifen Semirough mit einer Schnitthöhe <strong>von</strong> 30 bis 50mm geschnitten<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Platzpflege in diesem Bereich beeinträchtigt jedoch die<br />
Fairway-Breiten <strong>und</strong> ist <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>m DGV zu einer evtl. Anpassung <strong>de</strong>s Course-Ratings<br />
zu mel<strong>de</strong>n.<br />
Rough<br />
Die Höhe <strong>de</strong>s Grases im eigentlichen Rough sollte mit <strong>de</strong>m Gra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Abweichung<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Spielbahn zunehmen, damit einerseits nur geringfügig verzogene Bälle mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit wie<strong>de</strong>r gef<strong>und</strong>en wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Spielbetrieb nicht unnötig<br />
aufgehalten wird.<br />
Das Rough sollte genügend Höhe haben, um ein Problem zu bereiten, sollte aber nicht<br />
so schwer sein, dass ein Spieler, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Abschlag im Rough lan<strong>de</strong>t, ein Wedge<br />
nehmen muss, um seinen Ball seitlich auf das Fairway herauszuschlagen. Die Strafe <strong>für</strong><br />
das Verfehlen <strong>de</strong>s Fairways sollte etwa einen halben Schlag ausmachen.<br />
Extremes Rough<br />
Noch weiter außerhalb <strong>de</strong>s Roughs befin<strong>de</strong>t sich auf vielen Plätzen das so genannte „Extreme<br />
Rough“, das je nach behördlichen Auflagen nur wenige Male im Jahr geschnitten<br />
wer<strong>de</strong>n darf. Es ist bei einem Wettspiel zu beachten, dass im Fall eines kürzlich erfolgten<br />
Schnitts das Schnittgut bereits wie<strong>de</strong>r entfernt wur<strong>de</strong>, da die Haufen gemähten Grases<br />
die Suchzeiten stark verlängern. Es ist nicht zulässig, aus Zeitmangel o<strong>de</strong>r zur unbilligen<br />
Erleichterung <strong>de</strong>s Spielbetriebs das Schnittgut in <strong>de</strong>n Ausgleichsflächen (Extrem-Rough)<br />
zu Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung zu erklären.<br />
303
304<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
<br />
<br />
Das Auffüllen <strong>de</strong>r Bunker mit frischem Sand kurz vor einem be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Wettspiel ist<br />
unbedingt zu unterlassen, da sich die Bälle sonst in <strong>de</strong>n noch lockeren Sand einbohren.<br />
Soweit erfor<strong>de</strong>rlich, ist frischer Sand spätestens zwei Monate vor Beginn <strong>de</strong>r Wettspielperio<strong>de</strong><br />
einzufüllen, damit er sich hinreichend setzen kann. Bei anhalten<strong>de</strong>r Trockenheit<br />
muss <strong>de</strong>r Sand notfalls durch Beregnen verdichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
<br />
In <strong>de</strong>n geneigten Flächen <strong>de</strong>r Bunker, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n hochgezogenen Wän<strong>de</strong>n,<br />
ist die Sandschicht so dünn <strong>und</strong> verfestigt zu halten, dass einem Eindringen <strong>von</strong> Bällen<br />
bestmöglich vorgebeugt wird.<br />
<br />
Die Sandbe<strong>de</strong>ckung sollte so beschaffen sein, dass auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n 8-12 cm, auf <strong>de</strong>n<br />
ansteigen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n max. 5 cm Sanddicke vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />
Bei <strong>de</strong>m Sand sollte es sich nach Möglichkeit um scharf gewaschenen Sand (Körnung 0<br />
-2 mm) han<strong>de</strong>ln, <strong>de</strong>r <strong>von</strong> Lehm gesäubert ist, bessere Lagen im Bunker gewährleistet <strong>und</strong><br />
damit bessere Spielvoraussetzungen bietet. Dies sind jedoch Empfehlungen aber keine<br />
Richtlinien, da regional die Verfügbarkeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Preis <strong>von</strong> entsprechen<strong>de</strong>m Sand sehr<br />
unterschiedlich sein können.<br />
<br />
In <strong>de</strong>n Böschungen <strong>de</strong>r Bunker wachsen<strong>de</strong>s Gras sollte so kurz wie möglich geschnitten<br />
wer<strong>de</strong>n, da ein guter Spieler lieber aus einer ebenen Sandfläche als aus einem Hang<br />
voller Rough spielt. I<strong>de</strong>alerweise rollt ein Ball in <strong>de</strong>n meisten Fällen durch die Böschung<br />
herab in <strong>de</strong>n Sand.<br />
<br />
Die Bunkerrän<strong>de</strong>r sollten regelmäßig geschnitten o<strong>de</strong>r abgestochen wer<strong>de</strong>n, um eine<br />
<strong>de</strong>utlichen Grenze zwischen Sand <strong>und</strong> Gras sichtbar zu machen. Dies verbessert nicht<br />
nur das Erscheinungsbild eines gepflegten <strong>Golf</strong>platzes, son<strong>de</strong>rn es ist auch <strong>für</strong> Regelfragen<br />
unerlässlich, sicher bestimmen zu können, ob ein Ball im Bunker o<strong>de</strong>r außerhalb<br />
liegt.<br />
<br />
Es ist darauf zu achten, dass im o<strong>de</strong>r in unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>s Bunkers auch eine Harke<br />
(Rechen) liegt, bei größeren Bunkern zwei bzw. mehr Harken. Es gibt keine <strong>Golf</strong>regel,<br />
die genau vorschreibt, wo die Harke abzulegen ist. Es wird vom Royal & Ancient <strong>Golf</strong>
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
Club of St. Andrews aber empfohlen, die Harke außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers möglichst dort<br />
abzulegen, wo das Spiel am wenigsten gestört / beeinflusst wird. Für <strong>de</strong>n alltäglichen<br />
Spielbetrieb hängt es sicher da<strong>von</strong> ab, ob <strong>de</strong>r Bunker o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Rasen außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers<br />
öfter durch <strong>Pflege</strong>maschinen befahren wird: Liegt <strong>de</strong>r Bunker im Semirough, das nur<br />
einmal wöchentlich gemäht wird, während die Bunker dreimal wöchentlich geharkt wer<strong>de</strong>n,<br />
so stört die Harke das Greenkeeping weniger, wenn sie außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers liegt.<br />
Wird außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers jedoch täglich gemäht, stört die Harke im Bunker weniger.<br />
Je<strong>de</strong>r Club sollte eine diesbezügliche Regelung treffen <strong>und</strong> bekannt machen.<br />
Harken sollten so beschaffen sein, dass sie keine tiefen o<strong>de</strong>r breiten Rillen ziehen.<br />
Harkenstandrohre o<strong>de</strong>r Ablagestellen neben <strong>und</strong> in Bunkern sollten vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Lassen sich <strong>für</strong> <strong>de</strong>n normalen Spielbetrieb Standrohre <strong>für</strong> die Harken nicht vermei<strong>de</strong>n, so<br />
sollten diese vor großen Wettspielen entfernt wer<strong>de</strong>n, um keine Regelfälle (z. B. Umstecken<br />
<strong>de</strong>s Standrohrs im Sand, während <strong>de</strong>r Ball sich im Bunker befin<strong>de</strong>t) zu provozieren.<br />
<br />
Die <strong>Pflege</strong> <strong>de</strong>r Bunker sollte <strong>von</strong> Hand erfolgen, was jedoch in <strong>de</strong>n seltensten Fällen<br />
zu realisieren ist. Bei Verwendung <strong>von</strong> Maschinen sind eventuelle Unregelmäßigkeiten<br />
(Reifenspuren, „Hügel“ vom Wen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Maschine) <strong>von</strong> Hand zu nivellieren. Es sollte<br />
darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass Maschinen beim Verlassen <strong>de</strong>s Bunkers keine Schä<strong>de</strong>n<br />
am Bunkerrand verursachen <strong>und</strong> keine „Schleifspuren“ <strong>von</strong> Sand hinter sich lassen, die<br />
Zweifel darüber aufkommen lassen können, wo <strong>de</strong>r Bunker aufhört.<br />
<br />
Die Vorgrüns sind min<strong>de</strong>stens je<strong>de</strong>n zweiten Tag (am besten täglich) regelmäßig zu<br />
mähen. Schnitthöhe: 6-12 mm.<br />
<br />
Obwohl <strong>de</strong>r Platz je<strong>de</strong>rzeit richtig gekennzeichnet bzw. „ausgepflockt“ sein <strong>und</strong> stets<br />
über aktuelle Platzregeln verfügen muss, ist eine nochmalige sorgfältige Überprüfung<br />
<strong>de</strong>r o. a. Maßnahmen beson<strong>de</strong>rs vor Beginn eines wichtigen Wettspiels angebracht.<br />
Die Spielleitung sollte überprüfen, ob aufgr<strong>und</strong> beson<strong>de</strong>rer Umstän<strong>de</strong> (Beispiel: Witterungsbedingungen)<br />
die <strong>für</strong> <strong>de</strong>n allgemeinen Spielbetrieb gültigen Platzregeln zu<br />
korrigieren bzw. zu ergänzen sind. Zu<strong>de</strong>m ist sicherzustellen, dass die Platzregeln<br />
keine <strong>Golf</strong>regel außer Kraft setzen <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>satzbestimmungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />
(Anhang I <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln) vereinbar sind.<br />
Die Platzregeln müssen allen Teilnehmern spätestens mit Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels schriftlich<br />
zur Kenntnis gelangen. Es reicht nicht aus, dass <strong>de</strong>r Starter eines Wettspiels je<strong>de</strong><br />
305
306<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
Spielergruppe mündlich auf eine Platzregel hinweist, wie z. B. „Heute mit Besserlegen<br />
spielen“. Den Spielern muss ermöglicht wer<strong>de</strong>n, sich <strong>de</strong>n verbindlichen schriftlichen Text<br />
einer Platzregel durchzulesen <strong>und</strong> sich hinterher ggf. auf einen Text zu berufen, nach<br />
<strong>de</strong>m sie sich gerichtet haben.<br />
<br />
Beson<strong>de</strong>rs wichtig ist es, die Ausgrenzen unter Beachtung <strong>de</strong>r Kennzeichnungspflicht<br />
nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln zu überprüfen. Wird <strong>de</strong>r Grenzverlauf durch weiße Pfähle gekennzeichnet,<br />
sollten diese etwa 1 m aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n herausragen. Kürzere Pfähle, wie sie<br />
z. B. bei Wasserhin<strong>de</strong>rnissen benutzt wer<strong>de</strong>n, sollte man nicht verwen<strong>de</strong>n. Die Grenzpfähle<br />
müssen in aller Regel weithin sichtbar sein. Der Abstand zwischen zwei Pfählen<br />
sollte gering genug sein, um leicht feststellen zu können, ob ein Ball „Aus“ ist o<strong>de</strong>r nicht.<br />
Die Sichtlinie zwischen zwei Grenzpfählen darf nicht durch Büsche, Bäume o. ä. beeinträchtigt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Umzäunungen können als Markierung <strong>de</strong>r Platzgrenze dienen. Der obere Teil <strong>de</strong>r Zaunpfähle<br />
kann ggf. auch mit weißer Farbe gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Unregelmäßig verlaufen<strong>de</strong> Grenzen können auch durch weiße Linien <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Generell müssen alle Mittel zur Kennzeichnung <strong>de</strong>s „Aus“ in <strong>de</strong>n Platzregeln genannt<br />
sein, da diese variabel sind <strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Regeln nicht verbindlich vorgeschrieben wer<strong>de</strong>n.<br />
<br />
Die Kennzeichnung <strong>de</strong>s Grenzverlaufs <strong>von</strong> „Wasserhin<strong>de</strong>rnissen“ <strong>und</strong> „seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen“<br />
ist mit beson<strong>de</strong>rer Sorgfalt vorzunehmen.<br />
- Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: gelbe Pfähle <strong>und</strong> / o<strong>de</strong>r gelbe Linien;<br />
- seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: rote Pfähle <strong>und</strong> / o<strong>de</strong>r rote Linien.<br />
Grenzverlauf<br />
Bevor Linien o<strong>de</strong>r Pfähle angebracht wer<strong>de</strong>n, ist zu berücksichtigen, dass <strong>de</strong>r Spieler<br />
nach <strong>de</strong>m Droppen eine zumutbare Standposition fin<strong>de</strong>t. Da die einschlägigen Regeln<br />
bei einem Droppen aus einem Wasserhin<strong>de</strong>rnis keine Erleichterung im Falle einer Beeinträchtigung<br />
<strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s vorsehen, sollte die Grenze in einem Abstand verlaufen, <strong>de</strong>r<br />
eine zumutbare Standposition ermöglicht, falls <strong>de</strong>r Ball in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Hin<strong>de</strong>rnisgrenze<br />
zum Liegen kommt.<br />
Inselgrüns<br />
Wasser bei sog. Inselgrüns sollte grünseitig nur dann mit roten Pfählen / Linien gekennzeichnet<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn es jenseits <strong>de</strong>s Wasserhin<strong>de</strong>rnisses keine Flächen zum Fallenlas-
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
sen <strong>de</strong>s Balls gibt (z. B. wegen Wald o<strong>de</strong>r Aus). In allen an<strong>de</strong>ren Fällen ist es einfacher,<br />
entlang <strong>de</strong>r Insel eine gelbe Markierung anzubringen, da dies Diskussionen vermei<strong>de</strong>t.<br />
Hat <strong>de</strong>r Ball <strong>de</strong>n Luftraum über <strong>de</strong>r Insel überquert, dann dürfte <strong>de</strong>r Spieler bei einer<br />
roten Markierung (seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis) auf <strong>de</strong>r Insel einen Ball weiterspielen. Dies<br />
ist in <strong>de</strong>n wenigsten Fällen klar zu sehen.<br />
Rot o<strong>de</strong>r gelb?<br />
Im Zweifel sollte ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis eher als „Seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis“ gekennzeichnet<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn die Spielleitung vor <strong>de</strong>r Wahl steht, gelbe o<strong>de</strong>r rote Markierungen<br />
anzubringen. An seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Ball nicht innerhalb<br />
<strong>von</strong> zwei Schlägerlängen (nach Regel 26-1c) fallen gelassen wer<strong>de</strong>n kann, sollten<br />
notfalls sog. „Dropzonen“ eingerichtet <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Platzregel bekannt gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Es ist jedoch erfahrungsgemäß äußerst selten nötig, Dropzonen einzurichten, da es fast<br />
immer möglich ist, innerhalb <strong>von</strong> zwei Schlägerlängen eine Stelle nicht näher zum Loch<br />
zu fin<strong>de</strong>n, selbst wenn diese Stelle sehr schmal ist.<br />
Die oftmals festgestellte Unsitte, wasserloses Rough o<strong>de</strong>r unzugängliche Platzbereiche<br />
zum Wasserhin<strong>de</strong>rnis zu erklären, ist regelwidrig. Ebenso ist es nicht zulässig, einen<br />
ganzen Wald als Wasserhin<strong>de</strong>rnis zu kennzeichnen, nur weil innerhalb <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s ein<br />
kleiner Bach verläuft. Hier muss entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bach allein als Wasserhin<strong>de</strong>rnis gekennzeichnet<br />
wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r entlang <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s eine Ausgrenze gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
Dagegen ist es zweckmäßig, unmittelbar an Wasserhin<strong>de</strong>rnisse angrenzen<strong>de</strong> Büsche<br />
o<strong>de</strong>r Dickicht bei <strong>de</strong>r Kennzeichnung mit ins Hin<strong>de</strong>rnis einzubeziehen, weil oftmals nur<br />
so die „berechtigten Anzeichen“ <strong>für</strong> „Ball im Wasserhin<strong>de</strong>rnis o<strong>de</strong>r nicht“ festgestellt<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
<br />
Der wesentliche Gr<strong>und</strong> zur Definition <strong>von</strong> Flächen als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ besteht<br />
darin, Erleichterung <strong>von</strong> einer schlechten Lage zu gewähren, die sich nach einem guten<br />
Schlag ergeben könnte. Es ist nicht beabsichtigt, dass die Folgen eines schlechten Schlages<br />
mit Hilfe einer solchen Erleichterung gemil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wie lange ist eine Fläche „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“?<br />
„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ ist ein vorübergehen<strong>de</strong>r Zustand, wie <strong>de</strong>r Begriff „Ausbesserung“<br />
schon sagt. Sobald unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r Platzpflege wie<strong>de</strong>r verantwortet wer<strong>de</strong>n<br />
kann, eine Fläche <strong>von</strong> Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung im Rough wie<strong>de</strong>r zum Spiel freizugeben,<br />
sollte die Kennzeichnung entfernt wer<strong>de</strong>n, auch wenn die Grasbe<strong>de</strong>ckung noch nicht<br />
wie<strong>de</strong>r perfekt ist. Auf <strong>de</strong>m Fairway kann eine Ausnahme gemacht wer<strong>de</strong>n, da ein<br />
Spieler hier erwarten darf, durchgängig gute Lagen vorzufin<strong>de</strong>n.<br />
307
308<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
Will man das Spielen in „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung" verbieten, so ist darauf zu achten,<br />
dass in allen Fällen ein faires Weiterspiel möglich ist, nach<strong>de</strong>m ein Spieler seinen Ball<br />
aus dieser Fläche fallen gelassen hat. Es wäre nicht fair, <strong>de</strong>n Spieler zu zwingen, aus<br />
einer mäßigen Lage in Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung am nächstgelegenen Punkt <strong>de</strong>r Erleichterung<br />
in hohem Rough o<strong>de</strong>r einem Busch fallen zu lassen.<br />
Es ist nicht sinnvoll, Flächen dauerhaft zu Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung zu erklären. Sollte<br />
es sich hierbei um Bereiche han<strong>de</strong>ln, die sich tatsächlich dauerhaft in einem Zustand<br />
befin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r kein vernünftiges Spiel <strong>von</strong> diesen Flächen zulässt (z. B. <strong>de</strong>r Betriebshof<br />
o<strong>de</strong>r ein Materiallagerplatz), wäre bei diesen Flächen auch aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n eine<br />
Kennzeichnung als „Aus“ angebrachter.<br />
Wo wird Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung gekennzeichnet?<br />
Die Markierung als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ sollte auf solche Flächen beschränkt<br />
wer<strong>de</strong>n, die sich vernünftigerweise „im Spiel“ befin<strong>de</strong>n. Im Allgemeinen sind das die<br />
Fairways <strong>und</strong> die Umgebung <strong>de</strong>r Grüns, außer<strong>de</strong>m eventuell Wagenspuren, Furchen u.<br />
ä. in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Fairway-Ran<strong>de</strong>s, die zu einer unspielbaren Lage führen könnten. Die<br />
Kennzeichnung soll durch blaue Pfähle o<strong>de</strong>r eine durchgezogene Umrandung mit vorzugsweise<br />
weißer Farbe erfolgen. Kleinere Flächen sollten eher mit Sprühfarbe, größere<br />
mit kleinen Pfählen gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n. Ist die Fläche klar zu beschreiben, so kann<br />
die Bezeichnung entfallen <strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Platzregeln ein Hinweis aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Gemäß Erklärungen zu Regel 25 gelten „zur Beseitigung angehäuftes Material“ <strong>und</strong><br />
„<strong>von</strong> Platzpflegern gemachte Löcher“ auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung als „Bo<strong>de</strong>n<br />
in Ausbesserung“. Da das Vorliegen solcher Tatbestän<strong>de</strong> (vor allem <strong>de</strong>s ersten) nicht<br />
immer ohne weiteres <strong>für</strong> je<strong>de</strong>n ein<strong>de</strong>utig erkennbar ist, sollte in allen Zweifelsfällen eine<br />
Kennzeichnung als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>r Bezeichnung „<strong>von</strong> Platzpflegern gemachte Löcher“ ist gewöhnlich Bo<strong>de</strong>n<br />
gemeint, <strong>de</strong>r im Zusammenhang mit Platzpflegemaßnahmen (z. B. Beseitigung <strong>von</strong><br />
Baumstümpfen, Aushub <strong>von</strong> Bewässerungs- o<strong>de</strong>r Drainagegräben) vorübergehend aufgegraben<br />
wur<strong>de</strong>, also „Baustellen“. Die Reifenspuren eines Traktors sind dagegen<br />
keine „<strong>von</strong> Platzpflegern gemachten Löcher“, aber die Spielleitung ist berechtigt, solche<br />
Traktorspuren separat zu „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ zu erklären. Ob <strong>und</strong> inwieweit sich<br />
dies empfiehlt, hängt wie<strong>de</strong>rum da<strong>von</strong> ab, ob sich die Traktorspuren „im Spiel“ befin<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r nicht (s. o.). Es sollte nicht generell eine Platzregel aufgestellt wer<strong>de</strong>n, dass<br />
Traktorspuren „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ sind, da dies einerseits bei manchen Spielern<br />
dazu führen wird, je<strong>de</strong> schlechte Lage als „Traktorspur“ auszulegen <strong>und</strong> an<strong>de</strong>rerseits bei<br />
<strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Greenkeeper keine Notwendigkeit mehr gesehen wird, diese<br />
Spuren bestmöglich zu vermei<strong>de</strong>n.
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
Gibt es Schonflächen auf <strong>de</strong>m Platz (z. B. Neueinsaaten, Flächen mit jungen Anpflanzungen<br />
o<strong>de</strong>r „Wintergrüns“), <strong>von</strong> <strong>de</strong>nen nicht gespielt wer<strong>de</strong>n soll, sind diese ebenfalls als<br />
„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ zu kennzeichnen. Zusätzlich muss aber in <strong>de</strong>n Platzregeln <strong>de</strong>r<br />
Wortlaut aufgenommen wer<strong>de</strong>n, dass <strong>von</strong> genau bezeichneten Flächen „nicht gespielt<br />
wer<strong>de</strong>n darf“ (alternativ: „dass Erleichterung genommen wer<strong>de</strong>n muss“), falls die Spielleitung<br />
dies wünscht. Geschieht dies nicht, hätte <strong>de</strong>r Spieler selbst das Wahlrecht,<br />
Erleichterung außerhalb <strong>de</strong>r Fläche zu nehmen o<strong>de</strong>r aber <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Fläche zu spielen.<br />
Es ist wichtig, <strong>de</strong>n Zustand <strong>und</strong> die Kennzeichnung aller Bö<strong>de</strong>n in Ausbesserung zu<br />
überprüfen. Ebenso ist Klarheit darüber zu gewinnen, ob angehäuftes Material zur Beseitigung<br />
bestimmt ist <strong>und</strong> ob <strong>von</strong> Platzpflegern gemachte Löcher auf <strong>de</strong>m Platz vorhan<strong>de</strong>n<br />
sind. Nach Erklärung „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln gilt dies in bei<strong>de</strong>n<br />
Fällen auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung". In allen<br />
Zweifelsfällen sollte <strong>für</strong> Kennzeichnung als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung" gesorgt wer<strong>de</strong>n.<br />
Es ist auch daran zu <strong>de</strong>nken, die Kennzeichnungen <strong>von</strong> Flächen zu überprüfen, <strong>für</strong> die<br />
bestimmte Platzregeln wie „Besserlegen“, „Eingebetteten Ball aufnehmen“, „Flächen<br />
zum Fallenlassen <strong>de</strong>s Balls“ etc. gelten.<br />
<br />
Ist das Spiel durch behördliche Auflagen in einer unter Naturschutz stehen<strong>de</strong>n Fläche auf<br />
<strong>de</strong>m Platz untersagt, so muss dies durch eine Platzregel klargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Unter Naturschutz steht eine Fläche nur, wenn die zuständige Behör<strong>de</strong> durch rechtsverbindliche<br />
Auflage angeordnet hat, dass sie nicht betreten wer<strong>de</strong>n darf. Ein DGV-<br />
Mitglied allein ist nicht berechtigt, einer Fläche <strong>de</strong>n Status eines geschützten Biotops<br />
zuzuerkennen.<br />
In Ausnahmefällen sind Flächen unter Denkmalschutz auch sinngemäß wie ein Biotop zu<br />
behan<strong>de</strong>ln, wenn ein behördliches Betretungs- <strong>und</strong> Spielverbot vorliegt. In Zweifelsfällen<br />
empfiehlt sich neben einer Klärung bei <strong>de</strong>n zuständigen Behör<strong>de</strong>n, welchen Status die<br />
fragliche Fläche hat auch ein Anruf beim DGV, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r regelkonformen Kennzeichnung<br />
ggf. einen Empfehlung geben kann.<br />
Biotope dürfen nach Ermessen <strong>de</strong>r Spielleitung als Wasserhin<strong>de</strong>rnis, seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />
o<strong>de</strong>r Aus bezeichnet wer<strong>de</strong>n. In ganz seltenen Fällen, in <strong>de</strong>nen das Loch an<strong>de</strong>rs<br />
nicht spielbar wäre, kann ein Biotop auch als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung" gekennzeichnet<br />
wer<strong>de</strong>n. Diese gravieren<strong>de</strong> Erleichterung sollte jedoch nur nach Rücksprache mit <strong>de</strong>m<br />
DGV o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m zuständigen LGV dauerhaft angewandt wer<strong>de</strong>n. Voraussetzung <strong>de</strong>r<br />
Bezeichnung als Wasserhin<strong>de</strong>rnis bzw. seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis ist dabei, dass es sich<br />
tatsächlich um Wasserhin<strong>de</strong>rnisse gemäß <strong>de</strong>n Erklärungen aus <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln han<strong>de</strong>lt.<br />
309
310<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
Geschützte Biotope müssen so gekennzeichnet sein, dass die jeweiligen Pfähle (weiß,<br />
rot, gelb, blau) mit einer grünen Spitze / Kopf versehen wer<strong>de</strong>n. So lässt sich klar erkennen,<br />
dass es sich bei <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Fläche zusätzlich um ein „geschütztes Biotop“<br />
han<strong>de</strong>lt, bei <strong>de</strong>m zusätzliche Auflagen (wie z. B. Betretungsverbot) gelten.<br />
Wichtig: Der Verstoß gegen das behördliche Betretungsverbot kann nicht nach <strong>de</strong>n<br />
<strong>Golf</strong>regeln / Platzregeln geahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn nur ggf. nach <strong>de</strong>r Clubsatzung,<br />
wenn die entsprechen<strong>de</strong>n Maßnahmen auch in <strong>de</strong>r Clubsatzung bzw. <strong>de</strong>r Haus- <strong>und</strong><br />
Platzordnung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage vorgesehen sind (z. B. Spielsperre). Allein das verbotene<br />
Spielen aus <strong>de</strong>m Biotop kann zu Sanktionen nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln führen.<br />
<br />
Es ist sinnvoll, auf <strong>de</strong>n Fairways bzw. am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bahnen Entfernungsmarkierungen<br />
zum „Grünanfang“ anzubringen. Hierdurch wird das Spiel – vor allem guter Spieler<br />
– wesentlich beschleunigt. Die Ausgabe <strong>von</strong> sog. „Pin-Positions“ (Meterangaben <strong>für</strong><br />
Position <strong>de</strong>r Fahne auf <strong>de</strong>m Grün) an die Spieler ist auch nur dann sinnvoll, wenn die<br />
Spieler während <strong>de</strong>s Spiels die Entfernung ihres Balls zum Grünanfang auch exakt <strong>und</strong><br />
ohne Zeitverzug ermitteln können.<br />
Wer<strong>de</strong>n Entfernungsmarkierungen angebracht (kein Muss), so sind aber die Regelungen<br />
<strong>de</strong>s DGV einzuhalten. Diese sehen vor, dass an Par-4- <strong>und</strong> Par-5-Löchern in einer Entfernung<br />
<strong>von</strong> 100 m, 150 m, bei Par-5-Löchern auch 200 m vom Grünanfang entwe<strong>de</strong>r<br />
farbige Entfernungspunkte im Fairway o<strong>de</strong>r Pfähle mit Ringen am Rand <strong>de</strong>r Bahn (Semirough<br />
/ Rough) gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
100 m = weißer Punkt <strong>und</strong> / o<strong>de</strong>r Pfosten mit einem Ring,<br />
150 m = roter Punkt <strong>und</strong> / o<strong>de</strong>r Pfosten mit zwei Ringen,<br />
200 m (nur Par 5) = gelber Punkt <strong>und</strong> / o<strong>de</strong>r Pfosten mit drei Ringen.<br />
Es empfiehlt sich, die jeweils gewählte Regelung bzgl. Entfernungsmarkierungen auch<br />
auf <strong>de</strong>n Zählkarten unter „Hinweisen“ bekannt zu machen.<br />
Die regelmäßige Kontrolle etwaiger vorhan<strong>de</strong>ner Entfernungsmarkierungen ist sinnvoll.<br />
Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Farben <strong>für</strong> Pfosten ist dringend darauf zu achten, dass diese nicht<br />
schon eine regeltechnische Be<strong>de</strong>utung (z. B. Rot, Weiß ...) haben. Es empfiehlt sich<br />
Grün, Schwarz o<strong>de</strong>r Braun. Zusätzliche Entfernungsangaben, z. B. auf Sprinkler<strong>de</strong>ckeln,<br />
können durchaus sinnvoll sein. Durch Entfernungsmarkierungen, die zum Anfang (<strong>und</strong><br />
nicht zur Mitte) <strong>de</strong>s Grüns gemessen wer<strong>de</strong>n, ist es in solchen Fällen möglich, die genaue<br />
Distanz zur Fahne zu bestimmen.<br />
Es sollte bekannt gegeben wer<strong>de</strong>n, welche Be<strong>de</strong>utung die einzelnen Markierungselemente<br />
haben.
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
<br />
<br />
Es sollte eine Min<strong>de</strong>stgeschwindigkeit gewährleistet wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r Bälle bei einer<br />
Stimpmetermessung auf einem ebenen Grünabschnitt eine Strecke <strong>von</strong> min<strong>de</strong>stens 2,60<br />
in „normalen“ Verbandswettspielen, aber auch 2,80 Meter bis über 3,00 Meter in Deutschen<br />
Meisterschaften <strong>und</strong> vergleichbaren Wettspielen zurücklegen.<br />
Um dies zu erreichen, sollten die Grüns ggf. zweimal geschnitten wer<strong>de</strong>n, <strong>und</strong> zwar<br />
entwe<strong>de</strong>r nacheinan<strong>de</strong>r in Längs- <strong>und</strong> Querrichtung o<strong>de</strong>r einmal vor <strong>und</strong> einmal nach<br />
<strong>de</strong>r Turnierr<strong>und</strong>e.<br />
Sollte Tau auf <strong>de</strong>n Grüns liegen, so sollte er vor <strong>de</strong>m Grünschnei<strong>de</strong>n mit einer speziellen<br />
Rute, einem Seil o<strong>de</strong>r einem Schlauch entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />
Sollten die Grüns am frühen Morgen noch <strong>von</strong> leichtem Frost o<strong>de</strong>r Reif befallen sein,<br />
sollte nicht gemäht wer<strong>de</strong>n. Die Rasenpflanzen könnten sonst leicht brechen <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
längere Zeit Schä<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Grüns verursachen. Leichtes Beregnen kann das Ab- bzw.<br />
Auftauen <strong>de</strong>r Grüns beschleunigen.<br />
Wenn auch schwierige Lochpositionen in einem anspruchsvollen Wettspiel angebracht<br />
sein mögen, müssen extreme Positionen in Schrägungen, auf Bo<strong>de</strong>nwellen, an Grünrän<strong>de</strong>rn<br />
<strong>und</strong> angrenzen<strong>de</strong>n Hin<strong>de</strong>rnissen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Gemäß Regel 33-2b <strong>de</strong>r<br />
<strong>Golf</strong>regeln sollten neue Löcher an <strong>de</strong>m Tag, an <strong>de</strong>m ein Zählwettspiel beginnt, <strong>und</strong> im<br />
Übrigen nach Ermessen <strong>de</strong>r Spielleitung gesetzt wer<strong>de</strong>n, wobei sicherzustellen ist, dass<br />
alle Bewerber in einer bestimmten R<strong>und</strong>e alle Löcher an gleicher Stelle spielen.<br />
Ist es unmöglich, ein beschädigtes Loch so wie<strong>de</strong>rherzustellen, dass es <strong>de</strong>r<br />
Erklärung „Loch“ entspricht, so darf die Spielleitung in naher, gleichartiger Lage ein<br />
neues Loch setzen.<br />
Geht ein <strong>und</strong> dieselbe R<strong>und</strong>e über mehr als einen Tag, ist Regel 33-2b „Anmerkung“<br />
zu beachten.<br />
<br />
Täglicher Schnitt auf möglichst 8 bis 10 mm.<br />
Außer <strong>de</strong>n am jeweiligen Tag benutzten Abschlagmarkierungen sind alle an<strong>de</strong>ren möglichst<br />
zu entfernen.<br />
<br />
Sofern es die Bo<strong>de</strong>n- <strong>und</strong> Witterungsbedingungen zulassen, täglicher Schnitt auf eine<br />
sehr niedrige Schnitthöhe, möglichst ca. 10 bis 15 mm <strong>und</strong> vorzugsweise am späten<br />
Nachmittag, wenn das Gras trocken ist. Gute Spieler bevorzugen eine Lage <strong>de</strong>s Balls<br />
311
312<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
auf kurzem Gras, das sich dann auch weniger beim Schlag zwischen Ball <strong>und</strong> Schlagfläche<br />
legen kann.<br />
<br />
Täglicher Schnitt vor Startbeginn auf ca. 6-12 mm.<br />
<br />
Tägliche Bunkerpflege vor <strong>de</strong>m Start; möglichst <strong>von</strong> Hand mit Harke.<br />
<br />
<br />
Abschlagmarkierungen sollten so ausgeglichen gesetzt wer<strong>de</strong>n, dass die effektive Spiellänge<br />
<strong>de</strong>s Platzes <strong>von</strong> Tag zu Tag in etwa gleich bleibt. In <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln (Regel 11) wird<br />
<strong>de</strong>r Abschlag <strong>de</strong>finiert als ein rechteckiger Bereich, <strong>de</strong>r zwei Schlägerlängen Tiefe aufweist<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>ssen Front <strong>und</strong> Seiten durch die vor<strong>de</strong>ren äußeren Ecken <strong>von</strong> zwei Markierungen<br />
begrenzt sind. Aufgr<strong>und</strong> dieser Definition sollen die Abschlagmarkierungen immer<br />
min<strong>de</strong>stens zwei Schlägerlängen vor <strong>de</strong>m hinteren Rand <strong>de</strong>s Abschlagbereichs liegen.<br />
<br />
Witterungsbedingt sollten die Abschlagmarkierungen vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>n Messpunkt<br />
gesetzt wer<strong>de</strong>n, sodass bei Nässe das fehlen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r vermin<strong>de</strong>rte Ausrollen <strong>de</strong>s Balls<br />
durch nach vorne gesetzte Abschlagmarkierungen ausgeglichen wird. Bei Trockenheit<br />
gilt dies sinngemäß, nur dass die Abschlagmarkierungen dann nach hinten gesetzt wer<strong>de</strong>n<br />
sollten. In bei<strong>de</strong>n Fällen sind die Maße <strong>von</strong> maximal 10 Meter vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>m<br />
Messpunkt <strong>und</strong> maximal 100 Meter Abweichung auf <strong>de</strong>r gesamten R<strong>und</strong>e zu beachten.<br />
Auf <strong>de</strong>n Par-3-Löchern, bei <strong>de</strong>nen kein Ausrollen <strong>de</strong>s Abschlags auf <strong>de</strong>m Fairway ausgeglichen<br />
wer<strong>de</strong>n muss, kann man die Abschlagmarkierungen bei Nässe nach hinten<br />
setzen <strong>und</strong> bei Trockenheit nach vorne.<br />
<br />
Beim Setzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen sollte beachtet wer<strong>de</strong>n, dass die durch sie<br />
gebil<strong>de</strong>te Abschlagslinie stets rechtwinklig zur gedachten Spiellinie liegt.<br />
Bei normalen Bo<strong>de</strong>n- <strong>und</strong> Witterungsbedingungen sollten die zwei Markierungen in<br />
einem Abstand <strong>von</strong> maximal ca. 6 Meter stehen; bei schlechten Bedingungen <strong>und</strong><br />
großer Spielerzahl ggf. etwas weiter auseinan<strong>de</strong>r. Auf kleinen Abschlägen <strong>und</strong> Par-3-<br />
Löchern ist es durchaus ausreichend, die Abschlagmarkierungen nur 3 Meter auseinan<strong>de</strong>r<br />
zu setzen.
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
<br />
Viele Faktoren spielen bei <strong>de</strong>r Auswahl guter Fahnenpositionen eine Rolle, wobei es<br />
jedoch das übergeordnete Ziel sein sollte, einen guten Schlag zu belohnen <strong>und</strong> einen<br />
schlechten zu bestrafen. Achten Sie bitte nach Möglichkeit auf die Einhaltung aller nachstehend<br />
genannten Gesichtspunkte:<br />
<br />
Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung kommt neben <strong>de</strong>m Design <strong>de</strong>s Loches, so wie es <strong>de</strong>r Architekt<br />
spielen lassen wollte, dabei <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>s Schlages zum Grün zu, sowie <strong>de</strong>r Frage, wie<br />
dieser Schlag durch die voraussichtlichen Wetterbedingungen (Wind, Regen) <strong>und</strong> durch<br />
<strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Grüns („hält“ es o<strong>de</strong>r nicht?) beeinflusst wird. In diesem Zusammenhang<br />
empfiehlt es sich, eine Wettervorhersage <strong>de</strong>s örtlichen meteorologischen Instituts einzuholen<br />
o<strong>de</strong>r im Internet einschlägige Seiten mit Wetterberichten <strong>und</strong> Wetterwarnungen zu<br />
beobachten. Wenn Regen wahrscheinlich ist, sollten die Löcher nicht an Stellen gesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, wo sich Wasser sammeln könnte.<br />
Es muss soviel Raum zwischen <strong>de</strong>m Loch <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rkante <strong>de</strong>s Grüns <strong>und</strong> <strong>de</strong>r seitlichen<br />
Grünkante bleiben, wie es <strong>de</strong>m gefor<strong>de</strong>rten Schlag entspricht. Wenn das Loch z.<br />
B. einen Schlag mit einem langen Eisen o<strong>de</strong>r einem Holz zum Grün verlangt, sollte das<br />
Loch tiefer im Grün <strong>und</strong> mit mehr Seitenabstand gesteckt wer<strong>de</strong>n, als wenn lediglich ein<br />
kurzer Eisen- o<strong>de</strong>r Annäherungsschlag verlangt wür<strong>de</strong>.<br />
<br />
Das Loch sollte min<strong>de</strong>stens vier Schritte <strong>von</strong> je<strong>de</strong>r Kante <strong>de</strong>s Grüns entfernt sein. Wenn ein<br />
Bunker o<strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnis dicht an die Kante angrenzt o<strong>de</strong>r wenn die Grünoberfläche<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Kante zur Grünmitte hin abfällt, sollte <strong>de</strong>r Abstand größer sein, insbeson<strong>de</strong>re<br />
wenn <strong>de</strong>r Schlag länger ist als ein Pitch. Wenn das Grün zum Vorgrün hin stark abschüssig<br />
ist, ist <strong>de</strong>r Abstand <strong>von</strong> vier Schritten vom Beginn <strong>de</strong>s Gefälles an einzuhalten.<br />
Es sollte berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, dass man im Falle eines verhältnismäßig guten Schlages,<br />
<strong>de</strong>r das Grün nur knapp verfehlt, eine faire Chance <strong>für</strong> einen „Recovery Shot“ haben<br />
sollte. An<strong>de</strong>rerseits sind die Folgen eines schlechten o<strong>de</strong>r misslungenen Schlages <strong>von</strong><br />
je<strong>de</strong>m Spieler bei seiner Entscheidung, ob er die jeweilige Fahnenposition angreifen<br />
will o<strong>de</strong>r nicht, vorher ins Kalkül zu ziehen. Die Zumutbarkeit einer Fahnenposition wird<br />
letztlich wesentlich vom allgemeinen Leistungsstandard <strong>de</strong>r Teilnehmer abhängen.<br />
<br />
In einem Umkreis <strong>von</strong> ca. einer Schlägerlänge um das Loch herum sollte die Oberfläche<br />
<strong>de</strong>s Grüns weitestgehend eben sein. Sollte ein Loch in die Nähe einer Stufe gesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />
ist darauf zu achten, dass das Loch min<strong>de</strong>stens aus einer Richtung sicher angespielt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Es ist akzeptabel, dass es Richtungen gibt, aus <strong>de</strong>nen eine Fahnenposition<br />
313
314<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
nicht angespielt wer<strong>de</strong>n kann. Dies darf jedoch nur selten im Verlauf <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e geschehen,<br />
<strong>und</strong> nur, wenn die Spieler anhand <strong>von</strong> Angaben über die Fahnenposition ihr Spiel<br />
auf <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Loch entsprechend ausrichten können. Falls es das Profil <strong>de</strong>s Grüns<br />
unvermeidlich macht, das Loch in eine Hanglage zu platzieren, ist das Loch vertikal zu<br />
stechen, nicht parallel zum Hang. Ein Spieler, <strong>de</strong>r <strong>von</strong> oberhalb <strong>de</strong>s Loches puttet, sollte<br />
in <strong>de</strong>r Lage sein, <strong>de</strong>n Ball in unmittelbarer Lochnähe zum Halten zu bringen.<br />
<br />
Der Zustand <strong>de</strong>r Rasen<strong>de</strong>cke in <strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>r vorgesehenen Lochposition ist zu<br />
beachten. Die Nähe ehemaliger Lochpfropfen, die noch nicht vollständig verheilt sind,<br />
o<strong>de</strong>r sonstiger schadhafter Rasenstellen muss möglichst vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
<br />
Die Lochpositionen sollten ausgewogen verteilt sein (links / rechts, Mitte / vorne / hinten),<br />
um nicht einzelne Spieler aufgr<strong>und</strong> bestimmter Schläge (Draw / Fa<strong>de</strong>) zu benachteiligen<br />
o<strong>de</strong>r zu bevorzugen.<br />
<br />
Bei einem mehrtägigen Turnier sollte <strong>de</strong>r Schwierigkeitsgrad <strong>de</strong>s Platzes <strong>von</strong> einem Tag<br />
zum an<strong>de</strong>ren nicht nennenswert verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Der Platz sollte nicht <strong>von</strong> R<strong>und</strong>e zu<br />
R<strong>und</strong>e wesentlich schwieriger gemacht wer<strong>de</strong>n – Ausgeglichenheit ist das Ziel. Eine<br />
geeignete Form täglicher Ausgewogenheit ist z. B. die Auswahl <strong>von</strong> je sechs schweren,<br />
sechs mäßig schweren <strong>und</strong> sechs relativ einfachen Fahnenpositionen. Extrem schwere,<br />
unfaire Positionen sind in je<strong>de</strong>m Fall zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Bei einer Meisterschaft (z. B. über 72 Löcher) sollten die besten vier Fahnenpositionen<br />
je<strong>de</strong>s Grüns schon einige Zeit vor <strong>de</strong>m Wettspiel ausgesucht <strong>und</strong> nach Schwierigkeit <strong>von</strong><br />
eins bis vier in eine Skizze eingetragen wer<strong>de</strong>n. Dies erleichtert dann die Auswahl <strong>für</strong><br />
die vier R<strong>und</strong>en bzgl. Ausgewogenheit.<br />
<br />
Während <strong>de</strong>r Übungstage vor einem Turnier sollten die Löcher nach Möglichkeit an Stellen<br />
platziert wer<strong>de</strong>n, die während <strong>de</strong>s Turniers nicht benutzt wer<strong>de</strong>n. Bei großer Feuchtigkeit<br />
sollten die Löcher <strong>für</strong> die Übungsr<strong>und</strong>e möglichst an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn gesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />
um an<strong>de</strong>re Teile <strong>de</strong>s Grüns stärker zu schonen (Schä<strong>de</strong>n durch hohe Trittbelastung).<br />
<br />
Im Lochspiel darf die Lochposition, falls erfor<strong>de</strong>rlich, während <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />
vorausgesetzt, dass alle Spieler eines bestimmten Matchs dasselbe Loch anspielen.
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
Im Zählspiel verlangt Regel 33-2b, dass alle Bewerber während <strong>de</strong>rselben R<strong>und</strong>e alle<br />
Löcher in <strong>de</strong>nselben Positionen spielen. Ausnahme: Z. B. wegen großer Teilnehmerzahl<br />
geht eine R<strong>und</strong>e über mehr als einen Tag. Dann kann das Loch am zweiten Tag in einer<br />
neuen Position stehen, die jedoch vergleichbar zu <strong>de</strong>r Position am Vortag sein sollte.<br />
Bei einem Spiel über 36 Löcher an einem Tag wird man ggf. <strong>für</strong> die zweite R<strong>und</strong>e die<br />
Lochpositionen versetzen. In diesem Falle sollten alle Spieler vor Beginn <strong>de</strong>r zweiten<br />
R<strong>und</strong>e hierüber informiert wer<strong>de</strong>n.<br />
<br />
Der Greenkeeper, <strong>de</strong>r die Löcher sticht, sollte darauf achten, dass die <strong>Golf</strong>regeln eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re, dass <strong>de</strong>r Locheinsatz in seinem äußeren Durchmesser<br />
nicht mehr als 10,8 cm misst <strong>und</strong> dass <strong>de</strong>r Einsatz nach Möglichkeit min<strong>de</strong>stens 2,5 cm<br />
unter die Grünoberfläche eingelassen wird. Sobald <strong>de</strong>r Einsatz hineingesteckt wur<strong>de</strong>,<br />
sollte <strong>de</strong>r Greenkeeper ein Brett o<strong>de</strong>r einen ähnlichen flachen Gegenstand über das Loch<br />
<strong>und</strong> seine Umgebung legen <strong>und</strong> dann fest mit seinen Füßen hinunterdrücken. Dies festigt<br />
die Lochkanten <strong>und</strong> beseitigt einen eventuellen Lochkegel (das leicht hochgezogene Profil<br />
<strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>s Loches, das beim Herausziehen <strong>de</strong>s Locheisens entstehen kann).<br />
Evtl. sollte die Lochkante mit einer Schere nachbearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Alte Lochpfropfen müssen sehr sorgfältig eingesetzt <strong>und</strong> geglättet wer<strong>de</strong>n, um eine<br />
leichte Vertiefung o<strong>de</strong>r Erhöhung (Gefahr <strong>de</strong>r Skalpierung) zu vermei<strong>de</strong>n <strong>und</strong> um das<br />
Spiel nicht zu beeinträchtigen.<br />
Unzulässig sind sog. „Lochringe“, (dünne Kunststoffringe, die über <strong>de</strong>m eigentlichen<br />
Einsatz <strong>de</strong>n Rand schonen sollen), da bei Verwendung dieser Teile das Loch nicht mehr<br />
<strong>de</strong>r Erklärung „Loch“ in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln entspricht..<br />
<br />
Die Angaben zu <strong>de</strong>n Positionen <strong>de</strong>r Löcher auf <strong>de</strong>n Grüns sollten unter Nennung <strong>de</strong>s<br />
Abstan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Schritten vom vor<strong>de</strong>ren <strong>und</strong> <strong>de</strong>m nächsten seitlichen Grünrand in Höhe<br />
<strong>de</strong>s Lochs vor <strong>de</strong>m Start an die Wettspielteilnehmer verteilt wer<strong>de</strong>n (sog. Blätter „Pin-<br />
Positions“ o<strong>de</strong>r „Fahnenpositionen“).<br />
Die häufig gebrauchten Skizzen, auf <strong>de</strong>nen Grüns in Sektoren aufgeteilt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />
zu <strong>de</strong>nen die Spieler vor Beginn <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e <strong>de</strong>n an diesem Tag ausgewählten Sektor<br />
erfahren, sind als Anhaltspunkt bei einem blin<strong>de</strong>n Grünanspiel nützlich, ersetzen jedoch<br />
keine Angaben <strong>von</strong> Fahnenpositionen in Schritten.<br />
315
316<br />
<strong>Vorbereitung</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>Golf</strong>plätzen</strong> <strong>für</strong> das Spiel <strong>und</strong> <strong>für</strong> Wettspiele<br />
<br />
Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Flaggenstöcke <strong>und</strong> -tücher eines <strong>Golf</strong>platzes sollte die Umgebung<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Da <strong>de</strong>r Flaggenstock die Lage <strong>de</strong>s Lochs anzeigt, soll dieser<br />
möglichst gut sichtbar sein. Wichtig ist, dass sich vor allem das untere En<strong>de</strong> gut <strong>von</strong><br />
<strong>de</strong>m Gras <strong>de</strong>s Grüns abhebt, damit <strong>de</strong>r Spieler aus größerer Entfernung sehen kann, wo<br />
das Loch sich befin<strong>de</strong>t. Bei sehr hellem Gras bzw. Licht ist es <strong>de</strong>shalb angebracht, die<br />
unteren 50 cm <strong>de</strong>s Flaggenstocks schwarz zu bekleben, um <strong>de</strong>n Kontrast zu erhöhen.<br />
Auf dunklem Gras bzw. Hintergr<strong>und</strong> dagegen kann auch ein vollständig gelber o<strong>de</strong>r<br />
weißer Flaggenstock eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Gleiches gilt <strong>für</strong> die Flaggentücher. Auf Plätzen ohne höheren Bewuchs hinter <strong>de</strong>m<br />
Grün o<strong>de</strong>r auf Grüns, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>n Flaggenstock oft gegen <strong>de</strong>n Himmel<br />
betrachtet, kann ein dunkles Tuch verwandt wer<strong>de</strong>n (blau, rot). Muss <strong>de</strong>r Spieler jedoch<br />
<strong>de</strong>n Flaggenstock gegen einen Hintergr<strong>und</strong> wahrnehmen, <strong>de</strong>r aus Büschen, Waldrand<br />
o. ä. besteht, so empfiehlt sich dringend ein helles Flaggentuch.