23.04.2013 Aufrufe

Spiel und Wettspielhandbuch - Golf.de

Spiel und Wettspielhandbuch - Golf.de

Spiel und Wettspielhandbuch - Golf.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite<br />

Vorwort<br />

<strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Wettspielhandbuch</strong><br />

gültig ab 1.Januar 2007<br />

Übersicht<br />

Abschnitt 1. Personen <strong>und</strong> Ausschüsse im <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

Abschnitt 2. <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

Abschnitt 3. <strong>Spiel</strong>formen, Vorgabenzuteilung <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

Abschnitt 4. Inhalt von Ausschreibungen <strong>und</strong> Musterausschreibung<br />

Abschnitt 5. Platzregeln <strong>und</strong> Festlegung <strong>de</strong>r Platz- <strong>und</strong> Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Abschnitt 6. Platzrichter, Beobachter <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

Abschnitt 7. Platzerlaubnis (PE) <strong>und</strong> DGV-Platzreife<br />

Abschnitt 8. Erläuterungen zum DGV-Vorgabensystem<br />

Abschnitt 9. Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

Abschnitt 10. Datenschutz, DGV-Intranet <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

Abschnitt 11. Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

Abschnitt 12. Vorbereitung <strong>und</strong> Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das <strong>Spiel</strong> <strong>und</strong> für Wettspiele<br />

Abschnitt 13. Verschie<strong>de</strong>nes<br />

Stichwortregister


Seite<br />

Vorwort<br />

Inhalt<br />

Abschnitt 1.<br />

Personen im <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

1.1 <strong>Spiel</strong>führer<br />

1.2 <strong>Spiel</strong>ausschuss<br />

1.3 <strong>Spiel</strong>leitung<br />

1.4 Leiter von <strong>Golf</strong>gruppen<br />

1.5 Regelk<strong>und</strong>ige Personen<br />

1.6 Vorgabenausschuss<br />

1.7 Hilfsmittel <strong>und</strong> Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong><br />

Abschnitt 2<br />

<strong>Spiel</strong>betrieb<br />

2.1 Personen, Ausschüsse <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Aufgaben im <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

2.2 Organisation <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs<br />

2.2.1 Allgemeine <strong>Spiel</strong>ordnung<br />

2.2.2 Jahresspielplan<br />

2.2.3 Erstellen einer Rahmenausschreibung<br />

2.2.4 Erstellen einer Einzelausschreibung<br />

2.2.5 Preise, Wan<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Herausfor<strong>de</strong>rungspreise<br />

2.2.6 Plätze mit weniger als 18 Löchern<br />

2.3 Der Platz<br />

2.3.1 Vorrecht auf <strong>de</strong>m Platz<br />

2.3.2 Platzregeln<br />

2.3.3 Erstellen von Platzregeln<br />

2.3.3.1 Zusammenhang von Platz- <strong>und</strong> <strong>Golf</strong>regeln<br />

2.3.3.2 Abän<strong>de</strong>rung von <strong>Golf</strong>regeln durch Platzregeln<br />

2.3.4 Bespielbarkeit <strong>de</strong>s Platzes<br />

2.3.5 <strong>Spiel</strong>unterbrechung bei Gewitter<br />

2.4 Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung eines Wettspiels<br />

2.4.1 Zählkarte <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

2.4.2 Auswertung, Feststellung <strong>und</strong> Bekanntgabe von Ergebnissen<br />

2.4.3 Mehrr<strong>und</strong>enwettspiele/Qualifikationswettspiele<br />

2.5 Hinweise zur Sicherstellung einer angemessenen <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit<br />

Abschnitt 3.<br />

<strong>Spiel</strong>formen, Vorgabenzuteilung <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

3. <strong>Spiel</strong>formen<br />

3.1 Einzel bzw. Zweier<br />

3.1.1 Zählspiele<br />

- Zählspiel-Einzel gemäß Regel 3-1<br />

- Einzel gegen Par gemäß Regel 32-1a<br />

- Einzel nach Stableford gemäß Regel 32-1b<br />

- Auswahlspiel (Eclectic) lochweise<br />

3.1.2 Lochspiele<br />

- Lochspiel-Zweier gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 2-1<br />

3.2 Dreier- <strong>und</strong> Dreiball-<strong>Spiel</strong>e<br />

3.2.1 Dreier gemäß Regel 29<br />

3. Fassung 26.03.2010 2


3.2.2 Dreiball gemäß Regel 30<br />

3.3 Vierer<br />

3.3.3 Vierer-Zählspiel gemäß Regel 29-1 <strong>und</strong> 29-3<br />

3.3.4 Vierer-Zählspiel mit Auswahltreibschlag<br />

3.3.3 Chapman-Zählspiel<br />

3.3.4 Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31<br />

3.3.5 Aggregat-Zählspiel<br />

3.3.6 Vierer-Lochspiel gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 29-2<br />

3.3.7 Vierball-Lochspiel „bester/schlechtester Ball“ mit Punktwertung<br />

3.3.8 Vierball „bester Ball <strong>und</strong> Aggregat“ mit Punktwertung<br />

3.3.9 Vierball gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 30<br />

3.4 Vorgabenzuteilung<br />

3.4.1 <strong>Spiel</strong>vorgabe für die R<strong>und</strong>e (Zählspiel)<br />

3.4.2 <strong>Spiel</strong>vorgabe auf die Löcher verteilt (Stableford, gegen Par, Netto - Sud<strong>de</strong>n Death)<br />

3.4.3 Ganzer bzw. 3/4 <strong>de</strong>s Unterschieds (Lochspiel)<br />

3.4.4 1/2 Summe <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>vorgaben für die R<strong>und</strong>e (Vierer, Dreier)<br />

3.4.5 1/2 Summe <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>vorgaben auf die Löcher verteilt (Dreier <strong>und</strong> Vierer<br />

nach Stableford <strong>und</strong> gegen Par)<br />

3.5 Vorgabenverteilung<br />

3.6 Kanonenstart<br />

3.7 Neun Löcher vorgabenwirksam<br />

Abschnitt 4.<br />

Inhalt von Ausschreibungen <strong>und</strong> Musterausschreibung<br />

4.1 Inhalt von Ausschreibungen<br />

4.1.1 Bezeichnung <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>form <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

4.1.2 Abschläge<br />

4.1.3 Verbindlichkeit <strong>de</strong>r Verbandsordnungen<br />

4.1.4 Art <strong>de</strong>r Vorgabe <strong>und</strong> Vorgabenwirksamkeit<br />

4.1.5 Teilnehmer <strong>und</strong> Stammvorgaben <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

4.1.6 Höchst- <strong>und</strong> Min<strong>de</strong>stzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

4.1.7 Ort, Termin, Frist <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

4.1.8 Verbindlicher Mel<strong>de</strong>schluss, Art <strong>und</strong> Ort <strong>de</strong>r Meldung<br />

4.1.9 Nenngeld<br />

4.1.10 Preise, Wertung<br />

4.1.11 Stechen<br />

4.1.11.1 Stechen im Zählspiel<br />

4.1.11.2 Stechen im Lochspiel<br />

4.1.12 Auslosung, Setzen, Zusammenstellung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ergruppen<br />

4.1.12.1 Auslosung<br />

4.1.12.2 Setzen<br />

4.1.13 Qualifikation<br />

4.1.14 Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels, Siegerehrung<br />

4.1.15 Än<strong>de</strong>rungsvorbehalte<br />

4.1.16 <strong>Spiel</strong>leitung<br />

4.1.17 Hinweis auf Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />

4.2 Musterausschreibung<br />

Abschnitt 5.<br />

Platzregeln <strong>und</strong> Festlegung <strong>de</strong>r Platz- <strong>und</strong> Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

5.1 Zusammenhang von Platz- <strong>und</strong> <strong>Golf</strong>regeln<br />

5.2 Festlegung <strong>de</strong>r Platz- <strong>und</strong> Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

3. Fassung 26.03.2010 3


5.2.1 Aus<br />

5.2.2 Wasserhin<strong>de</strong>rnisse <strong>und</strong> seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnisse<br />

5.2.3 „Ungewöhnlich beschaffener Bo<strong>de</strong>n“ <strong>und</strong> Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

5.2.4 Weitere Platzregeln<br />

5.2.5 Abschlagsmarkierungen<br />

Abschnitt 6.<br />

Platzrichter, Beobachter <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

6.1 Platzrichter<br />

6.1.1 Aufgaben <strong>und</strong> Verhalten <strong>de</strong>s Platzrichters<br />

6.1.2 Ausstattung <strong>und</strong> Ausrüstung <strong>de</strong>s Platzrichters<br />

6.1.3 Hauptaufgaben <strong>de</strong>s Platzrichters<br />

6.1.3.1 Vorbereitung<br />

6.1.3.2 Im Amt<br />

6.1.3.3 Regelentscheidungen<br />

6.1.3.4 Erleichterungsverfahren<br />

6.2 Beobachter<br />

6.3 <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

6.3.1 Lochspiel<br />

6.3.2 Zählspiel<br />

Abschnitt 7.<br />

Platzerlaubnis (PE)<br />

7.1 Allgemeines/PE-Regelung<br />

7.2 Lizenzierte DGV-Platzreife<br />

7.3 PE-Regelung für Kin<strong>de</strong>r<br />

Abschnitt 8.<br />

Erläuterungen zum DGV-Vorgabensystem<br />

8.1 Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Ziele <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

8.2 Definitionen<br />

8.3 Platzbewertung (Course Rating)<br />

8.4 Bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz <strong>und</strong><br />

falsche Platzregeln<br />

8.5 Vorübergehen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz<br />

8.6 Abschläge<br />

8.7 Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Par; Ausgleich von unterschiedlichem Course Rating <strong>und</strong> Par<br />

8.8 Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s DGV<br />

8.9 Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>r LGV<br />

8.10 Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds<br />

8.11 Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses<br />

8.12 Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers<br />

8.13 Vorgabenwirksame Ergebnisse<br />

8.14 Extra Day Scores<br />

8.15 DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe bzw. Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

8.16 Erstmaliges Erlangen einer DGV-Stammvorgabe bzw. einer Clubvorgabe<br />

8.17 Än<strong>de</strong>rungen von DGV-Vorgaben (DGV-Stammvorgaben <strong>und</strong> Clubvorgaben)<br />

8.18 Verlust <strong>und</strong> Sperrung von DGV-Vorgaben<br />

8.19 Wie<strong>de</strong>rzuerkennung einer DGV-Vorgabe<br />

8.20 Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r DGV-Vorgaben durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss<br />

8.21 Regelmäßige Überprüfung von DGV-Vorgaben<br />

3. Fassung 26.03.2010 4


8.22 Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

(<strong>Golf</strong>platz <strong>und</strong> Course Rating)<br />

Abschnitt 9.<br />

Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

9.1 Messpunkt<br />

9.2 Messverfahren <strong>und</strong> Protokollierung<br />

9.3 Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Längenermittlung<br />

9.4 Erklärungen<br />

9.5 Anordnung <strong>de</strong>r festen Messpunkte an <strong>de</strong>n Abschlägen<br />

9.6 Vermarkungsplatten (Messpunkte)<br />

9.7 Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Längenermittlung<br />

9.8 <strong>Golf</strong>platz-Vermessungsprotokoll<br />

Abschnitt 10.<br />

Datenschutz, DGV-Intranet <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

10.1 Datenschutz im <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> Wettspielbetrieb<br />

10.2 DGV-Intranet <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

Abschnitt 11.<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

11.1 Blin<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>spieler<br />

11.2 <strong>Golf</strong>spieler mit Amputationen<br />

11.3 <strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen<br />

11.4 <strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl<br />

11.5 <strong>Golf</strong>spieler mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung<br />

11.6 Verschie<strong>de</strong>nes<br />

Abschnitt 12.<br />

Vorbereitung <strong>und</strong> Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für das <strong>Spiel</strong> <strong>und</strong> für Wettspiele<br />

12.1 Die Vorbereitung <strong>de</strong>s Platzes für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb<br />

12.2 Pflegemaßnahmen während <strong>de</strong>r Wettspieltage<br />

12.3 Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

12.4 Fahnenpositionen<br />

Abschnitt 13.<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

13.1 Altersklassen<br />

13.2 As (Hole-in-One)<br />

13.3 Platzrekord<br />

13.4 Regelanfragen<br />

13.5 Grafische Darstellung eines K.o.-Lochspiels (bei 64er-Feld)<br />

Stichwortregister<br />

3. Fassung 26.03.2010 5


Vorwort<br />

In <strong>de</strong>n Verbandsordnungen <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Golf</strong> Verban<strong>de</strong>s (DGV) zum <strong>Spiel</strong>betrieb sind alle für<br />

DGV-Mitglie<strong>de</strong>r verbindlichen Bestimmungen zur ordnungsgemäßen Abwicklung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs<br />

enthalten. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um die Offiziellen <strong>Golf</strong>regeln (einschl. Amateurstatut), das DGV-<br />

Vorgabensystem <strong>und</strong> das DGV-Ligastatut. Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>r or<strong>de</strong>ntlichen DGV-Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong> (LGV) in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Abwicklung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs ergeben<br />

sich auf Gr<strong>und</strong> dieser Verbandsordnungen.<br />

Im Gegensatz dazu ist das hier vorliegen<strong>de</strong> <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong> (SWSH) zur weiteren<br />

Unterstützung <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds <strong>und</strong> seiner Verantwortlichen gedacht <strong>und</strong> enthält viele Hinweise,<br />

Vorschläge <strong>und</strong> Empfehlungen, die für eine sachgerechte Organisation <strong>und</strong> Durchführung <strong>de</strong>s<br />

<strong>Spiel</strong>betriebs unentbehrlich sind. Da Personen mit unterschiedlicher Erfahrung dieses Buch verwen<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n, ist es nicht nur als kurzes Nachschlagewerk gestaltet, son<strong>de</strong>rn beschreibt an<br />

einzelnen Stellen auch ausführlicher die Vor- <strong>und</strong> Nachteile bestimmter Verfahrensweisen, jeweils<br />

abhängig von <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Wettspiels. Das SWSH soll dabei in erster Linie als Wegweiser<br />

dienen. Hinweise, Vorschläge <strong>und</strong> Empfehlungen basieren auf langjähriger Erfahrung aller<br />

an <strong>de</strong>r Entstehung dieses Buches Beteiligten.<br />

Wer<strong>de</strong>n zu einem Thema mehrere Lösungsvorschläge unterbreitet, so ist stets sorgfältig<br />

zu prüfen, welcher Vorschlag <strong>de</strong>n individuellen Bedürfnissen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Prinzipien eines<br />

fairen <strong>und</strong> sportlichen Miteinan<strong>de</strong>rs am ehesten gerecht wird. In vielen Fällen spricht <strong>de</strong>r DGV<br />

Empfehlungen aus. Diese Empfehlungen sind im Text blau hinterlegt <strong>und</strong> damit leicht erkennbar.<br />

Um einen an sportlichen Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s DGV ausgerichteten <strong>Spiel</strong>betrieb zu<br />

gewährleisten, legt <strong>de</strong>r DGV allen Mitglie<strong>de</strong>rn nahe, wo möglich, <strong>de</strong>n Empfehlungen zu folgen.<br />

Damit wird zu<strong>de</strong>m die Einheitlichkeit <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs geför<strong>de</strong>rt. Die Abschnitte 8-12 <strong>de</strong>s Buches<br />

sind erlangen Verbindlichkeit, sofern sie in Kraft gesetzt wer<strong>de</strong>n bzw. in<strong>de</strong>m Sie die Anwendung<br />

<strong>de</strong>s verbindlich gelten<strong>de</strong>n Vorgabensystems erläutern.<br />

Dieses Buch kann zukünftig nur dann praxisnah fortgeschrieben wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r DGV Anregungen,<br />

Hinweise <strong>und</strong> Tipps erhält. Auch für weitere Neuauflagen sind Verbesserungsvorschläge willkommen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 6


Abschnitt 1.<br />

Personen <strong>und</strong> Ausschüsse im <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

Um einen ordnungsgemäßen <strong>Spiel</strong>betrieb zu gewährleisten, empfiehlt es sich, eine Reihe organisatorischer<br />

<strong>und</strong> materieller Voraussetzungen zu schaffen. Die <strong>Golf</strong>regeln <strong>und</strong> das DGV-<br />

Vorgabensystem legen darüber hinaus bestimmte Organisationsstrukturen verbindlich fest. Im<br />

Einzelnen gilt:<br />

1.1 <strong>Spiel</strong>führer<br />

We<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln noch im DGV-Vorgabensystem wird <strong>de</strong>r „<strong>Spiel</strong>führer“ erwähnt. Gleichwohl<br />

ist ein <strong>Spiel</strong>führer (o<strong>de</strong>r Sportwart) auf je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage, im Verein in <strong>de</strong>r Regel als Vorstandsmitglied,<br />

mit Organisation <strong>und</strong> Durchführung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs betraut. Er vertritt üblicherweise die<br />

sportlichen Belange <strong>und</strong> ist regelmäßig Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ausschusses. Soweit Rechte <strong>und</strong><br />

Pflichten in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln bzw. im DGV-Vorgabensystem nie<strong>de</strong>rgelegt sind, kann diese jedoch<br />

niemals <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>führer allein ausüben, son<strong>de</strong>rn auch er nur als Teil <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ausschusses, einer<br />

<strong>Spiel</strong>leitung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses.<br />

1.2 <strong>Spiel</strong>ausschuss<br />

Auf je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage muss es einen <strong>Spiel</strong>ausschuss geben. Dies bestimmen die Aufnahme- <strong>und</strong><br />

Mitgliedschaftsrichtlinien für alle or<strong>de</strong>ntlichen Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DGV, die die Rechte aus <strong>de</strong>m DGV-<br />

Vorgabensystem ausüben. Wesentliche Aufgabe <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ausschusses ist es, <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>führer in<br />

<strong>de</strong>r Ausübung seines Amtes zu unterstützen <strong>und</strong> die mannigfaltigen Aufgaben auf mehrere Schultern<br />

zu verteilen. Er kann z. B. durch Personen nach Ziffer 1.1, 1.4 <strong>und</strong> 1.5 besetzt wer<strong>de</strong>n. Besteht<br />

keine geson<strong>de</strong>rte Regelung, ist <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ausschuss gleichzeitig „<strong>Spiel</strong>leitung“ im Sinne <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>regeln für die Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen <strong>Spiel</strong>betriebs während <strong>de</strong>r Saison. Nach <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln (siehe Erklärung „<strong>Spiel</strong>leitung“) ist nämlich außerhalb von Wettspielen „... <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n<br />

Platz verantwortliche Ausschuss ...“ <strong>Spiel</strong>leitung im Sinne <strong>de</strong>r Regeln. Tauchen also im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s allgemeinen <strong>Spiel</strong>betriebs (Privatr<strong>und</strong>en) bspw. Regelfragen auf, so entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ausschuss<br />

als <strong>Spiel</strong>leitung.<br />

1.3 <strong>Spiel</strong>leitung<br />

Neben <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung für <strong>de</strong>n allgemeinen <strong>Spiel</strong>betrieb (<strong>Spiel</strong>ausschuss; siehe Ziffer 1.2) ist nach<br />

<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln (siehe dort Erklärung „<strong>Spiel</strong>leitung“) bei je<strong>de</strong>m Wettspiel ein verantwortlicher Ausschuss<br />

einzusetzen, <strong>de</strong>r ebenfalls „<strong>Spiel</strong>leitung“ (o<strong>de</strong>r „Wettspielleitung“) genannt wird. Einzelheiten<br />

zur <strong>Spiel</strong>leitung eines Wettspiels sind Regel 33 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln <strong>und</strong> Abschnitt 3. dieses <strong>Spiel</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>s zu entnehmen.<br />

1.4 Leiter von <strong>Golf</strong>gruppen<br />

In <strong>de</strong>r Praxis zeigt sich, dass einzelne Gruppen auf einer <strong>Golf</strong>anlage (z. B. Damen, Herren, Jugendliche,<br />

Seniorinnen <strong>und</strong> Senioren) eine gewisse Anzahl von Privatr<strong>und</strong>en <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Wettspielen<br />

ausschließlich innerhalb ihrer Gruppe spielen möchten. Auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>ssen hat es sich eingebürgert,<br />

dass jeweils eine dieser Gruppen an einem bestimmten (Wochen-) Tag für <strong>de</strong>ren jeweilige<br />

Mitglie<strong>de</strong>r Privatr<strong>und</strong>en <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Wettspiele organisiert (z. B. Damengolf o<strong>de</strong>r Herrengolf).<br />

Diese <strong>Golf</strong>gruppen wer<strong>de</strong>n regelmäßig ehrenamtlich geleitet (häufig „Ladies Captain“ o<strong>de</strong>r<br />

„Mens Captain“ genannt). Ob solche <strong>Golf</strong>gruppen eine eigenständige Be<strong>de</strong>utung (evtl. mit eigener<br />

„Budgetverantwortung“, aber innerhalb <strong>de</strong>r offiziellen Buchführung) erhalten sollen o<strong>de</strong>r nur<br />

als unselbständige Abteilungen (ohne eigene Entscheidungsbefugnis) geführt wer<strong>de</strong>n, obliegt<br />

<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n allgemeinen <strong>Spiel</strong>betrieb Verantwortlichen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 7


1.5 Regelk<strong>und</strong>ige Personen<br />

Für wichtige Wettspiele (z. B. Clubmeisterschaften o<strong>de</strong>r offene Wettspiele) bzw. bei <strong>de</strong>r Ausrichtung<br />

von Verbandswettspielen, empfiehlt es sich, weitere regelk<strong>und</strong>ige Personen bei Organisation<br />

<strong>und</strong> Durchführung <strong>de</strong>s Wettspielbetriebs einzusetzen. Dazu können Platzrichter <strong>und</strong> Beobachter<br />

gehören (siehe Abschnitt 7). Daneben können Starter, die die Teilnehmer rechtzeitig auf die R<strong>und</strong>e<br />

schicken, eingesetzt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Vorcaddies, die an unübersichtlichen Platzabschnitten (z. B.<br />

bei <strong>de</strong>r Ballsuche) weiterhelfen. Auch so genannte „Marshalls“, die auf <strong>de</strong>m Platz für einen ungestörten,<br />

zügigen Wettspielablauf sorgen <strong>und</strong> sog. „Scorer“, die die Ergebnisse auswerten <strong>und</strong><br />

bekannt geben, können hilfreich sein.<br />

1.6 Vorgabenausschuss<br />

Nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem muss je<strong>de</strong>s DGV-Mitglied, das die Rechte aus <strong>de</strong>m DGV-<br />

Vorgabensystem ausübt, einen Vorgabenausschuss einsetzen. Er hat die in Ziffer 14. <strong>de</strong>s DGV-<br />

Vorgabensystems bestimmten Rechte <strong>und</strong> Pflichten. Bei <strong>de</strong>r Besetzung <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses<br />

ist es durchaus nicht unüblich, die gleichen Personen zu benennen, die auch <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>ausschuss<br />

angehören. Sinnvoll erscheint jedoch, Personeni<strong>de</strong>ntität möglichst zu vermei<strong>de</strong>n. Der Vorgabenausschuss<br />

sollte aus min<strong>de</strong>stens drei Personen bestehen. Nach <strong>de</strong>n Aufnahme- <strong>und</strong> Mitgliedschaftsrichtlinien<br />

müssen sowohl <strong>Spiel</strong>ausschuss als auch Vorgabenausschuss die ihnen in<br />

<strong>de</strong>n Regularien zugewiesenen Aufgaben rechtlich <strong>und</strong> tatsächlich erfüllen können. Dafür muss das<br />

DGV-Mitglied sorgen.<br />

1.7 Hilfsmittel <strong>und</strong> Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong><br />

Zur ordnungsgemäßen Abwicklung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs <strong>und</strong> zur sachgerechten Ausstattung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>leitungen <strong>und</strong> ihrer Helfer wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Hilfsmittel <strong>und</strong> Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong> benötigt:<br />

• <strong>Golf</strong>regeln (mit Amateurstatut), enthalten im Regelbuch <strong>de</strong>s DGV.<br />

• Decisions on the Rules of <strong>Golf</strong>. Diese wer<strong>de</strong>n vom Royal and Ancient <strong>Golf</strong> Club of St. Andrews<br />

(R&A) alle zwei Jahre überarbeitet. Neben <strong>de</strong>r englischen Originalfassung erscheint eine<br />

autorisierte <strong>de</strong>utsche Übersetzung <strong>de</strong>s DGV („DECISIONS – Entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“).<br />

Hier wer<strong>de</strong>n alle in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln verbliebenen Zweifelsfälle <strong>und</strong> die dazugehörigen verbindlichen<br />

Entscheidungen <strong>de</strong>s R&A sowie <strong>de</strong>r USGA (United States <strong>Golf</strong> Association) veröffentlicht. Deshalb<br />

ist diese Sammlung eine große Hilfe. Im Zweifelsfall sollten die „Decisions“ herangezogen wer<strong>de</strong>n,<br />

um eine abschließen<strong>de</strong> Entscheidung nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln zu treffen. Bevor eine lange Suche in<br />

<strong>de</strong>n Decisions nur weitere Fragen aufwirft, kann oft bereits ein Blick in die Erklärungen <strong>de</strong>r feststehen<strong>de</strong>n<br />

Begriffe in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln das fragliche Problem beantworten.<br />

• DGV-Vorgabensystem (<strong>de</strong>r erste Teil dieses Buches).<br />

• <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong> (SWSH) <strong>de</strong>s DGV (<strong>de</strong>r zweite Teil dieses Buches).<br />

• Broschüre „DGV-Wettspiele“ <strong>de</strong>s aktuellen Jahrgangs <strong>und</strong> die entsprechen<strong>de</strong> Publikation <strong>de</strong>s<br />

jeweiligen Lan<strong>de</strong>sgolfverban<strong>de</strong>s (LGV). Hier fin<strong>de</strong>n sich alle Ausschreibungen <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>bedingungen<br />

für Verbandswettspiele.<br />

• Kennzeichnungsmaterial:<br />

– Rote, gelbe, blaue <strong>und</strong> weiße Kennzeichnungspfosten, sofern (seitliche) Wasserhin<strong>de</strong>rnisse,<br />

„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r „Aus“ auf <strong>de</strong>m Platz zu kennzeichnen sind. Sollte<br />

die zuständige Behör<strong>de</strong> einen Teil <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s zum „geschützten Biotop“ erklärt haben,<br />

wer<strong>de</strong>n die entsprechen<strong>de</strong>n Kennzeichnungspfähle mit einem grünen Top versehen.<br />

– Rote, gelbe <strong>und</strong> weiße Farbe, falls man zur Kennzeichnung von (seitlichen) Wasserhin<strong>de</strong>rnissen,<br />

„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“, Dropping-Zonen <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r „Aus“ nicht (nur) mit Pfosten<br />

3. Fassung 26.03.2010 8


auskommt. Es gibt pflanzenverträgliche, umweltfre<strong>und</strong>liche Sprühfarben, die mit <strong>de</strong>m Gras<br />

herauswachsen <strong>und</strong> schließlich irgendwann mit abgemäht wer<strong>de</strong>n.<br />

– Reserve-Abschlagsmarkierungen.<br />

– Reserve-Locheinsätze.<br />

– Reserveflaggen.<br />

– Warngerät für <strong>Spiel</strong>unterbrechung bzw. -abbruch (z. B. ein Signalhorn).<br />

Folgen<strong>de</strong> zusätzliche Ausstattung kann eine weitere Hilfe sein:<br />

• Messgeräte, wie Stoppuhr, Stimpmeter zum Messen <strong>de</strong>r Grüngeschwindigkeit.<br />

• Funksprechgeräte.<br />

• <strong>Golf</strong>-Carts für <strong>Spiel</strong>leitung <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Platzrichter.<br />

• Squeezes o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Geräte (Schlauch, Gummiabziehleisten o. ä.), um ein durchnässtes<br />

Grün von zeitweiligem Wasser zu befreien.<br />

• Liste <strong>de</strong>r zugelassenen <strong>Golf</strong>bälle (List of Conforming <strong>Golf</strong> Balls <strong>de</strong>s R&A), falls man in <strong>de</strong>r<br />

Ausschreibung von ihr Gebrauch machen will. (Online verfügbar unter www.randa.org)<br />

• Notrufnummer.<br />

• Erste-Hilfe-Koffer <strong>und</strong> halbautomatischer Defibrillator.<br />

• Publikationen über <strong>Spiel</strong>formen (im Buchhan<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r im Internet), die in <strong>de</strong>n Regularien nicht<br />

erwähnt sind, die aber im Rahmen eines <strong>Spiel</strong>betriebes zur Auflockerung <strong>und</strong> Abwechslung<br />

beitragen.<br />

• Wettspiel-Checkliste, auf <strong>de</strong>r alle relevanten Punkte zum Ablauf eines Wettspiels aufgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 9


Abschnitt 2.<br />

<strong>Spiel</strong>betrieb<br />

2.1 Personen, Ausschüsse <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Aufgaben im <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

Nicht nur bei Wettspielen, son<strong>de</strong>rn auch im Rahmen <strong>de</strong>s allgemeinen <strong>Spiel</strong>betriebs muss es nach<br />

<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln eine <strong>Spiel</strong>leitung geben. Aus Erklärung „<strong>Spiel</strong>leitung“ in Abschnitt I <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

ergibt sich, dass <strong>Spiel</strong>leitung, soweit es sich nicht um Wettspiele han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Platz verantwortliche<br />

Ausschuss ist. Hierbei dürfte es sich regelmäßig um <strong>de</strong>n „<strong>Spiel</strong>ausschuss“ (Abschnitt 1.,<br />

Ziffer 1.2) han<strong>de</strong>ln.<br />

Was ist ein <strong>Spiel</strong>ausschuss?<br />

Dieser Ausschuss muss aus min<strong>de</strong>stens drei Personen bestehen, um bei Zweifelsfällen Mehrheitsentscheidungen<br />

zu ermöglichen (für vorgabenwirksame Wettspiele <strong>und</strong> Extra Day Scores<br />

ergibt sich dies bereits zwingend aus Anhang Ziffer 16./1 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems). Für die<br />

Besetzung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ausschusses wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Personen empfohlen:<br />

-<strong>Spiel</strong>führer, -Mitglied <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses, -Jugendwart, -Mannschaftskapitän, -Leiterin/Leiter<br />

<strong>de</strong>s Damen-/Herrengolf, -Leiterin/Leiter <strong>de</strong>s Seniorinnen-/Seniorengolf. Einzelne Aufgabenbereiche<br />

können Teilen <strong>de</strong>s Ausschusses zugewiesen wer<strong>de</strong>n (bspw. Erstellen einer Rahmenausschreibung,<br />

Jahresspielplan).<br />

Die Aufgaben <strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>betrieb verantwortlichen Ausschusses als <strong>Spiel</strong>leitung ergeben sich<br />

aus <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln (siehe auch Stichwort „<strong>Spiel</strong>leitung“ <strong>de</strong>s Systematischen Registers <strong>und</strong> <strong>de</strong>s<br />

Anhangs <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Die <strong>Spiel</strong>leitung darf Platzregeln für außergewöhnliche Umstän<strong>de</strong> erlassen<br />

(siehe Regel 33-8 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln) Die <strong>Spiel</strong>leitung kann zu<strong>de</strong>m eine allgemeine <strong>Spiel</strong>ordnung<br />

(Rahmenausschreibung) erstellen, die allgemeine Regelungen zum <strong>Spiel</strong>betrieb enthält (siehe<br />

Ziffer 2.2.5.1). Die <strong>Spiel</strong>leitung kann eine Wettspielordnung erstellen, also allgemeine Regelungen,<br />

die für alle Wettspiele gelten (siehe Ziffer 2.2.5.2).<br />

Der für <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>betrieb verantwortliche Ausschuss entschei<strong>de</strong>t als <strong>Spiel</strong>leitung in Privatspielen<br />

(einschließlich Extra Day Scores). Dadurch ist sichergestellt, dass immer dann, wenn nach <strong>Golf</strong>regeln<br />

gespielt wird (also auch außerhalb von Wettspielen), Regelentscheidungen getroffen <strong>und</strong><br />

Auskünfte gegeben wer<strong>de</strong>n können. Je<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er hat Anspruch auf Entscheidung, sofern das<br />

<strong>Spiel</strong> nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln ausgetragen wird. Ist kein Mitglied <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ausschusses anwesend,<br />

sind die jeweils ohne erheblichen Verzug erreichbaren Ausschussmitglie<strong>de</strong>r verantwortlich.<br />

In Wettspielen dagegen entschei<strong>de</strong>t jeweils die dafür verantwortliche <strong>und</strong> spezielle eingesetzte<br />

<strong>Spiel</strong>leitung (siehe unten) über die auftreten<strong>de</strong>n Regelfragen endgültig.<br />

Was ist eine <strong>Spiel</strong>leitung?<br />

Neben <strong>de</strong>m für <strong>de</strong>n allgemeinen <strong>Spiel</strong>betrieb verantwortlichen Ausschuss, <strong>de</strong>r als <strong>Spiel</strong>leitung im<br />

Rahmen <strong>de</strong>s allgemeinen <strong>Spiel</strong>betriebs entschei<strong>de</strong>t (siehe oben), wird durch Regel 33 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

bestimmt, dass für je<strong>de</strong>s Wettspiel eine <strong>Spiel</strong>leitung vorhan<strong>de</strong>n sein muss. In Abschnitt „Erklärungen“<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln heißt es dazu auszugsweise: „<strong>Spiel</strong>leitung ist bei Wettspielen <strong>de</strong>r verantwortliche<br />

Ausschuss, ...“. Um <strong>de</strong>r Erklärung „<strong>Spiel</strong>leitung“ gerecht zu wer<strong>de</strong>n, müssen also min<strong>de</strong>stens<br />

zwei Personen (= „Ausschuss“) die <strong>Spiel</strong>leitung bil<strong>de</strong>n. Da eine <strong>Spiel</strong>leitung ihre Entscheidungen<br />

jedoch erfahrungsgemäß nicht stets einstimmig trifft, also unter Umstän<strong>de</strong>n Mehrheitsentscheidungen<br />

zu treffen sind, empfiehlt es sich dringend, (min<strong>de</strong>stens) drei Personen in die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

zu berufen. Für vorgabenwirksame Wettspiele <strong>und</strong> EDS-R<strong>und</strong>en sieht Anhang Ziffer 16./1 <strong>de</strong>s<br />

DGV-Vorgabensystems dies ohnehin zwingend vor. Damit überhaupt vom Vorhan<strong>de</strong>nsein einer<br />

3. Fassung 26.03.2010 10


<strong>Spiel</strong>leitung gesprochen wer<strong>de</strong>n kann, erscheint unumgänglich, dass je<strong>de</strong>nfalls ein (nicht notwendig<br />

das gleiche) <strong>Spiel</strong>leitungsmitglied während <strong>de</strong>s gesamten Wettspiels am Austragungsort (auf<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage) anwesend <strong>und</strong> die weiteren <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st ständig erreichbar<br />

sind.<br />

Können Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung am Wettspiel teilnehmen?<br />

Häufig ist zu beobachten, dass <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r an Wettspielen selbst teilnehmen. Dies ist<br />

zulässig, es empfiehlt sich jedoch, <strong>de</strong>ren Startzeiten z. B. so zu staffeln, dass möglichst durchgehend<br />

die Ansprechbarkeit wenigstens eines <strong>Spiel</strong>leitungsmitglieds gewährleistet ist.<br />

Wie fin<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er die <strong>Spiel</strong>leitung?<br />

Zur notwendigen Transparenz <strong>und</strong> um <strong>de</strong>n Wettspielteilnehmern die Klärung von Zweifelsfragen<br />

zu erleichtern, ist es unabdingbar, dass alle Teilnehmer <strong>de</strong>s Wettspiels sich darüber informieren<br />

können, wer Mitglied <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung <strong>und</strong> damit für Entscheidungen zuständig ist. Ein solcher Hinweis<br />

erfolgt durch Aushang bzw. Nennung <strong>de</strong>r Namen <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung vor <strong>de</strong>m ersten<br />

Start (siehe auch DGV-Vorgabensystem, Anhang Ziffer 16./1 zum verbindlichen Inhalt einer<br />

Ausschreibung bei vorgabenwirksamen Wettspielen).<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung<br />

Entscheidungen in Streitfällen <strong>und</strong> verschie<strong>de</strong>ne an<strong>de</strong>re Entscheidungen sind nach Regel<br />

34-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung vorbehalten. Dies besagt nicht, dass die vom Veranstalter<br />

eingesetzte <strong>Spiel</strong>leitung eines Wettspiels auch für die gesamte Vorbereitung, Organisation <strong>und</strong><br />

Durchführung verantwortlich sein muss.<br />

Ganz im Gegenteil kann es sich je nach organisatorischen Gegebenheiten beim Veranstalter empfehlen,<br />

die nicht zwingend <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung vorbehaltenen Aufgaben (z. B. Rahmenprogramm) in<br />

separater Verantwortung einer Person o<strong>de</strong>r einem Ausschuss zu übertragen. Es obliegt <strong>de</strong>r Entscheidung<br />

<strong>de</strong>r Verantwortlichen im Verein, ob es sinnvoll ist, auch Hilfspersonen in die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

zu berufen.<br />

Geübte Praxis ist es, z. B. Platzrichter gleichzeitig als Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung zu bestimmen, da<br />

damit ein einheitlicher Wissensstand hinsichtlich Wettspielausschreibung, Platzregeln <strong>und</strong> sonstigen<br />

Bestimmungen sichergestellt ist <strong>und</strong> die Einheitlichkeit von Entscheidungen gewahrt wird.<br />

Sekretär/Sekretärin, Starter, Beobachter usw. in die <strong>Spiel</strong>leitung aufzunehmen, bedarf gewissenhafter<br />

Prüfung. So wer<strong>de</strong>n z.B. im Sekretariat Aufgaben <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung (Erstellen <strong>de</strong>r Startliste,<br />

Vorgabeneintrag, Vorgabenverteilung, Zählkartenausgabe, Zusammenzählen <strong>de</strong>r Scores usw.)<br />

eigentlich nur technisch erledigt. Auch ist fraglich, ob gewollt ist, dass bspw. eine Auskunft <strong>de</strong>s<br />

Sekretariats o<strong>de</strong>r eines Beobachters als „Wort <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung“ zu gelten hat. Es ist also letztlich<br />

eine Frage <strong>de</strong>r Sachkenntnis, ob man <strong>de</strong>n genannten weiteren Personenkreis in die Entscheidungsprozesse<br />

einbin<strong>de</strong>t.<br />

Entscheidungen <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung<br />

Die <strong>Spiel</strong>leitung <strong>de</strong>s Wettspiels ist gemäß Regel 34-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für Regelentscheidungen<br />

zuständig. Ihre Entscheidung ist endgültig in <strong>de</strong>m Sinn, dass <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er kein Recht hat, sie anzufechten.<br />

Allerdings kann die <strong>Spiel</strong>leitung von sich aus eine (falsche) Entscheidung zurücknehmen,<br />

bevor das Wettspiel been<strong>de</strong>t ist (Entscheidung 34-3/1).<br />

Die <strong>Spiel</strong>leitung entschei<strong>de</strong>t nach Regel 34 im Falle von Disqualifikationen als Gesamtausschuss<br />

mit Mehrheit, sofern die Regel nicht ein<strong>de</strong>utig auf eine Disqualifikation hinausläuft <strong>und</strong> <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er<br />

dies bei <strong>de</strong>r Abgabe <strong>de</strong>r Karte nicht auch schon weiß.<br />

Gelangt die <strong>Spiel</strong>leitung nicht zu einer Entscheidung, so muss sie die Entscheidung <strong>de</strong>m Regelausschuss<br />

<strong>de</strong>s DGV vortragen. Es gibt keine an<strong>de</strong>re verbindliche Instanz für Regelfragen zwi-<br />

3. Fassung 26.03.2010 11


schen <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung <strong>und</strong> <strong>de</strong>m DGV-Regelausschuss, auch nicht <strong>de</strong>n Vorstand o<strong>de</strong>r die Geschäftsführung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage. In diesem Fall ist nach Regel 34-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln eine Entscheidung<br />

schriftlich bei <strong>de</strong>r Geschäftsstelle <strong>de</strong>s DGV zu beantragen. Auch das Vortragsrecht <strong>de</strong>r von<br />

Regelentscheidungen betroffenen <strong>Spiel</strong>er beim DGV ist in Regel 34-3 geregelt. Damit eine Entscheidung<br />

<strong>de</strong>s Regelausschusses noch für die betroffenen <strong>Spiel</strong>er umgesetzt wer<strong>de</strong>n kann, ist es<br />

wichtig, dass die <strong>Spiel</strong>leitung das Wettspiel im Zweifel nicht been<strong>de</strong>t (keine Siegerehrung vornimmt).<br />

Denn an<strong>de</strong>rnfalls sind Regelentscheidungen <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung vor Ort regelmäßig verbindlich<br />

<strong>und</strong> nicht mehr abän<strong>de</strong>rbar (Ausnahme: Regel 34-1b). In letzterem Fall kann <strong>de</strong>r Regelausschuss<br />

nur noch eine Bewertung <strong>de</strong>s Sachverhalts vornehmen, die z. B. lauten könnte: „Die Entscheidung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung war falsch, aber durch die Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels endgültig.“<br />

Nahezu alle vorkommen<strong>de</strong>n Streit- <strong>und</strong> Zweifelsfälle sind bereits vom Royal and Ancient <strong>Golf</strong> Club<br />

of St. Andrews (R&A) entschie<strong>de</strong>n <strong>und</strong> in die „Decisions on the Rules of <strong>Golf</strong>“ aufgenommen wor<strong>de</strong>n.<br />

Um Fehlentscheidungen zu vermei<strong>de</strong>n empfiehlt <strong>de</strong>r DGV allen <strong>Spiel</strong>leitungen dringend, die<br />

aktuellen „Decisions“ ständig bereitzuhalten <strong>und</strong> in allen Zweifelsfällen heranzuziehen. Der DGV<br />

hat die Decisions in die <strong>de</strong>utsche Sprache übersetzt. Sie sind unter <strong>de</strong>m Titel „DECISIONS - Entscheidungen<br />

zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ bei <strong>de</strong>r Albrecht <strong>Golf</strong> Verlag GmbH, Gräfelfing, in Pro Shops o<strong>de</strong>r<br />

im Buchhan<strong>de</strong>l erhältlich. Es erscheint unverzichtbar, dass <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Platzrichter<br />

in die Systematik <strong>de</strong>r „Decisions“ eingearbeitet sind. Hierzu empfehlen sich insbeson<strong>de</strong>re verschie<strong>de</strong>ne<br />

von DGV <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n angebotenen Seminare.<br />

Aufhebung o<strong>de</strong>r Verhängung von Strafen bzw. Disqualifikationen<br />

In beson<strong>de</strong>rs gelagerten Einzelfällen darf die <strong>Spiel</strong>leitung nach Regel 33-7 - übrigens nur in ihrer<br />

Gesamtheit (Entscheidung 33-7/1) - die Strafe <strong>de</strong>r Disqualifikation erlassen, abän<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r verhängen,<br />

wenn sie es für gerechtfertigt hält. Geringere Strafen als Disqualifikation dürfen nicht erlassen<br />

o<strong>de</strong>r abgeän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Im Zählspiel<br />

Von nachstehen<strong>de</strong>n Ausnahmen abgesehen, darf im Zählspiel keine Strafe aufgehoben, abgeän<strong>de</strong>rt<br />

o<strong>de</strong>r verhängt wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m das Wettspiel been<strong>de</strong>t ist. Ein Wettspiel gilt als been<strong>de</strong>t,<br />

wenn das Ergebnis offiziell bekannt gegeben wor<strong>de</strong>n ist, bei Zählspiel-Qualifikation mit<br />

nachfolgen<strong>de</strong>n Lochspielen, wenn <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er in seinem ersten Lochspiel abgeschlagen hat.<br />

Deshalb ist <strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>r Beendigung eines Wettspiels sehr entschei<strong>de</strong>nd. Man könnte<br />

zunächst nur eine „vorläufige Ergebnisliste“ o<strong>de</strong>r nur ein „Zwischenergebnis“ aushängen. Bis<br />

zum offiziellen En<strong>de</strong> sollte dann noch genügend Zeit (20 – 30 Min.) eingeplant wer<strong>de</strong>n, um<br />

aufkommen<strong>de</strong> Reklamationen, Unklarheiten, Fehler <strong>und</strong> Zweifel ausräumen zu können. So<br />

wird die Siegerehrung, mit <strong>de</strong>r das Wettspiel dann als offiziell been<strong>de</strong>t gilt, hernach reibungslos<br />

ablaufen. In <strong>de</strong>r Ausschreibung könnte dann z. B. stehen: „Das Wettspiel ist mit <strong>de</strong>r Siegerehrung<br />

um ... Uhr im ... been<strong>de</strong>t. 30 Minuten zuvor wird ein vorläufiges Ergebnis ausgehängt.“<br />

Ausnahmen: Die Strafe <strong>de</strong>r Disqualifikation muss auch nach Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels verhängt<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn ein Bewerber<br />

• gegen Regel 1-3 (Übereinkunft über Nichtanwendung von Regeln) verstoßen hat; o<strong>de</strong>r<br />

• eine Zählkarte einreichte, auf welcher er eine Vorgabe eingetragen hatte, von <strong>de</strong>r er vor<br />

Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels wusste, dass sie höher war als die ihm zustehen<strong>de</strong> <strong>und</strong> dies<br />

die Anzahl <strong>de</strong>r erhaltenen Vorgabeschläge berührte (Regel 6-2b); o<strong>de</strong>r<br />

• für ein Loch eine niedrigere als die tatsächlich benötigte Schlagzahl einreichte (Regel<br />

6-6d), es sei <strong>de</strong>nn, nur <strong>de</strong>swegen, weil eine Strafe nicht mitgerechnet war, <strong>de</strong>r er sich vor<br />

Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels nicht bewusst gewesen ist; o<strong>de</strong>r<br />

3. Fassung 26.03.2010 12


• vor Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels wusste, dass er gegen eine an<strong>de</strong>re Regel verstoßen<br />

hatte, die mit Disqualifikation geahn<strong>de</strong>t wird.<br />

- Im Lochspiel<br />

Ist im Lochspiel eine Beanstandung nach Regel 2-5 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln bei <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung anhängig<br />

gewor<strong>de</strong>n, so sollte eine Entscheidung so frühzeitig wie möglich gefällt wer<strong>de</strong>n, damit<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>stand erfor<strong>de</strong>rlichenfalls berichtigt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Ist eine Beanstandung nicht rechtzeitig nach Regel 2-5 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln erhoben wor<strong>de</strong>n, so<br />

darf sie nicht berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, sofern sie nicht auf Tatsachen beruht, die <strong>de</strong>m beanstan<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

<strong>Spiel</strong>er zuvor unbekannt gewesen sind, <strong>und</strong> ihm von einem Gegner falsche Auskunft<br />

(Regel 6-2a <strong>und</strong> Regel 9) erteilt wor<strong>de</strong>n war. In keinem Fall wird jedoch eine Beanstandung<br />

nach offizieller Bekanntgabe <strong>de</strong>s Lochspielergebnisses berücksichtigt, es sei <strong>de</strong>nn, <strong>de</strong>r<br />

Gegner hätte nach Überzeugung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung die falsche Auskunft wissentlich gegeben.<br />

Keiner zeitlichen Beschränkung unterliegt die Verhängung <strong>de</strong>r Strafe <strong>de</strong>r Disqualifikation wegen<br />

Verstoßes gegen Regel 1-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln.<br />

Hinweis: Nahezu alle vorkommen<strong>de</strong>n Streit- <strong>und</strong> Zweifelsfälle sind in <strong>de</strong>n „Decisions on the<br />

Rules of <strong>Golf</strong>“ <strong>de</strong>s R&A <strong>und</strong> <strong>de</strong>r USGA bereits entschie<strong>de</strong>n. Eine <strong>de</strong>utsche Übersetzung (DE-<br />

CISIONS - Entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln) durch <strong>de</strong>n DGV liegt vor.<br />

Irrtümer o<strong>de</strong>r Versehen <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung bei <strong>de</strong>r Abwicklung eines Wettspiels<br />

Ebenfalls keiner zeitlichen Beschränkung unterliegt die Korrektur von Fehlern <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung, die<br />

nicht auf Regelentscheidungen beruhen. So ist z. B. ein Tippfehler bei <strong>de</strong>r Eingabe eines Ergebnisses<br />

o. ä. auch nach Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels zu korrigieren, selbst wenn sich dadurch ein<br />

an<strong>de</strong>rer Sieger ergibt <strong>und</strong> damit Preise, die schon vergeben wur<strong>de</strong>n, neu zugeordnet wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Starter<br />

Starter erfüllen häufig ihre Aufgabe für die vorgesehene Startzeit, wollen aber nicht für die restliche<br />

Wettspielzeit in die Pflicht genommen wer<strong>de</strong>n. Dann empfiehlt sich <strong>de</strong>ren Aufnahme in die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

nicht. Wichtig erscheint, dass die <strong>Spiel</strong>leitung <strong>de</strong>m Starter klar <strong>und</strong> <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>n zulässigen<br />

Handlungsspielraum im Rahmen seines Auftrages erläutert. (s. auch „Starter“ in Abschnitt 3.2.4)<br />

Wer<strong>de</strong>n bei <strong>Spiel</strong>en mit festen Abspielzeiten ein o<strong>de</strong>r mehrere Starter eingeteilt, so sollten auch sie<br />

mit ihren Aufgaben <strong>und</strong> Befugnissen gründlich vertraut gemacht wer<strong>de</strong>n. Starter müssen insbeson<strong>de</strong>re<br />

eingehend instruiert wer<strong>de</strong>n, wie sie sich unter Beachtung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln zu verhalten<br />

haben, wenn Bewerber ausfallen o<strong>de</strong>r verspätet erscheinen (wichtig ist vor allem die Beachtung<br />

<strong>de</strong>r Regel 6-3a bzw. 6-3 „Anmerkung“). Es kann sich zur Klarstellung durchaus empfehlen, in die<br />

Ausschreibung <strong>de</strong>n Zusatz aufzunehmen, dass Starter im Rahmen ihrer Aufgaben im Auftrag <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>leitung han<strong>de</strong>ln. (s. auch „Starter“ in Abschnitt 3.1)<br />

Vorcaddies<br />

Wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung Vorcaddies eingeteilt, soll ihr Einsatz allen Bewerbern gleichmäßig<br />

zugute kommen. Ein Zuschauer, <strong>de</strong>r aus eigenem Entschluss an einem bestimmten Loch das<br />

<strong>Spiel</strong> beobachtet <strong>und</strong> die Lage <strong>de</strong>r Bälle anzeigt, ist kein Vorcaddie. Aus seiner vorübergehen<strong>de</strong>n<br />

Anwesenheit können an<strong>de</strong>re <strong>Spiel</strong>er keine Ansprüche ableiten, dass ihnen diese Hilfe auch zustün<strong>de</strong>.<br />

Ein Vorcaddie ist kein „Caddie“ im Sinne von Regel 6-4.<br />

Platzrichter/Beobachter<br />

Die beson<strong>de</strong>ren Aufgaben <strong>und</strong> Befugnisse <strong>de</strong>r Platzrichter <strong>und</strong> Beobachter sind ausführlich in Abschnitt<br />

7. dargestellt.<br />

3. Fassung 26.03.2010 13


Marshals/Ranger<br />

Marshals o<strong>de</strong>r Ranger wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ntlich eingesetzt, um <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>fluss auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage<br />

zu regeln <strong>und</strong> um auf die Einhaltung <strong>de</strong>r Haus- <strong>und</strong> Platzordnung sowie <strong>de</strong>r Etikette zu achten.<br />

Dies bringt es mit sich, dass sie teilweise die unangenehme Aufgabe haben, <strong>Spiel</strong>er auf ein Fehlverhalten<br />

aufmerksam zu machen <strong>und</strong> darauf bestehen zu müssen, dass <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er sein Verhalten<br />

im gewünschten Maß än<strong>de</strong>rt.<br />

Je nach Stellung <strong>de</strong>s Marshals im Club können die Probleme an<strong>de</strong>rs liegen:<br />

- Übernehmen mehrere Clubmitglie<strong>de</strong>r abwechselnd ehrenamtlich diese Aufgabe, haben sie <strong>de</strong>n<br />

Vorteil, die <strong>Spiel</strong>er zu kennen, müssen aber auch u. U. gute Bekannte um die Einhaltung <strong>de</strong>r Etikette<br />

bitten.<br />

- Stellt eine <strong>Golf</strong>anlage einen Marshal ein, so hat dieser zwar keine persönliche Beziehung zu <strong>de</strong>n<br />

Mitglie<strong>de</strong>rn, aber er kennt vielfach we<strong>de</strong>r die <strong>Spiel</strong>er noch das <strong>Spiel</strong>.<br />

Es ergeben sich ziemlich sicher Situationen, in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Marshal nur die Interessen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage<br />

durchsetzen kann, wenn er es gelernt hat, sich in Konfliktsituationen nicht provozieren zu lassen<br />

<strong>und</strong> immer <strong>de</strong>n richtigen Ton zu treffen.<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall sollte klar geregelt <strong>und</strong> durch Aushang bekannt sein, welche Befugnisse ein Marshal<br />

vom Hausrechtsinhaber einer <strong>Golf</strong>anlage übertragen bekommen hat.<br />

2.2. Organisation <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs<br />

2.2.1 Allgemeine <strong>Spiel</strong>ordnung<br />

In einer allgemeinen <strong>Spiel</strong>ordnung sollten alle für einen reibungslosen <strong>Spiel</strong>betrieb auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage<br />

notwendigen Rahmenbestimmungen getroffen wer<strong>de</strong>n. Dazu gehört u. a.<br />

• <strong>Spiel</strong>berechtigung (wer ist zur Nutzung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage berechtigt/wann dürfen Gäste spielen/welche<br />

Höchstvorgabe gilt für Gäste etc.)<br />

• Platzsperre (Regelung für Platzsperre bei Wettspielen etc.)<br />

• Durchspielen (evtl. unterschiedliche Regelungen für Wochentage <strong>und</strong> Wochenen<strong>de</strong>n)<br />

• Abspielen vom 10. Abschlag (zulässig?)<br />

• Abkürzen <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e (zulässig?)<br />

• Platzpflege (evtl. auf Vorrang <strong>de</strong>r Greenkeeper hinweisen)<br />

• Naturschutzzone (Hinweis auf mögliche Betretensverbote einer Behör<strong>de</strong> für geschützte Biotope<br />

auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage)<br />

• Sicherheitshinweise (insbeson<strong>de</strong>re, wenn gefährliche Punkte auf <strong>de</strong>m Platz bekannt sind)<br />

• H<strong>und</strong>e (zulässig?)<br />

• Benutzung von Carts (außerhalb von Wettspielen)<br />

• Bekleidung (sollen bestimmte „Bekleidungsstandards“ gelten?)<br />

• <strong>Spiel</strong>tempo (siehe Abschnitt 3.4)<br />

• usw.<br />

2.2.2 Jahresspielplan<br />

Eine systematische <strong>und</strong> allen Interessen weitgehend gerecht wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verteilung <strong>de</strong>r Wettspiele<br />

im Kalen<strong>de</strong>r gelingt erfahrungsgemäß nur dann, wenn frühzeitig alle geplanten Turniere Eingang in<br />

einen Jahresspielplan fin<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r Erstellung eines Jahresspielplans sollte bereits mit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

3. Fassung 26.03.2010 14


vorhergehen<strong>de</strong>n Jahres begonnen wer<strong>de</strong>n. Dabei hat es sich bewährt, zunächst die Termine <strong>de</strong>r<br />

Verbandswettspiele (DGV <strong>und</strong> zuständiger LGV) zu ermitteln, um Kollisionen mit eigenen Wettspielen<br />

weitgehend auszuschließen.<br />

Sodann ist darauf zu achten, dass Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DGV o<strong>de</strong>r LGV auf Gr<strong>und</strong> ihrer Teilnahme an<br />

Verbands-Mannschaftswettspielen verpflichtet sein können, auch ihre <strong>Golf</strong>anlage an einem vom<br />

Verband festzusetzen<strong>de</strong>n Termin zur Verfügung zu stellen (siehe DGV-Ligastatut).<br />

Auch gibt <strong>de</strong>r DGV eine Empfehlung zur b<strong>und</strong>esweit einheitlichen Terminierung <strong>de</strong>r Clubmeisterschaften<br />

ab. Durch diesen einheitlichen Termin wird gewährleistet, dass sportlich ambitionierte<br />

<strong>Spiel</strong>er nicht zwischen <strong>de</strong>r Teilnahme an ihrer Meisterschaft <strong>und</strong> einem evtl. kollidieren<strong>de</strong>n für sie<br />

wichtigen Verbandswettspiel entschei<strong>de</strong>n müssen. Herrscht über die vorgenannten Turnierdaten<br />

Klarheit, können die Termine für vereinsinterne Wettspiele festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es sollte im Jahresspielplan auch angegeben wer<strong>de</strong>n, ob ein bestimmtes <strong>Spiel</strong> vorgabenwirksam<br />

ausgerichtet wer<strong>de</strong>n soll, da dies für <strong>Spiel</strong>er ein Kriterium sein kann, sich zu <strong>de</strong>m Wettspiel anzumel<strong>de</strong>n.<br />

(siehe dazu auch Ziffern 14.7 <strong>und</strong> 16.3 a <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems). Der DGV empfiehlt,<br />

dass so viele Wettspiele wie möglich vorgabenwirksam ausgerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Ebenso empfiehlt es sich, kenntlich zu machen, ob Gäste berechtigt sind, an einzelnen/allen Wettspielen<br />

teilzunehmen.<br />

Bei Erstellung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>plans sollten von Beginn an auch die Belange <strong>de</strong>r Platzpflege berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n (wann wer<strong>de</strong>n Grüns gesan<strong>de</strong>t, sind Baumaßnahmen geplant, wer<strong>de</strong>n Bunker frisch<br />

mit Sand befüllt ...).<br />

2.2.3 Erstellen einer Rahmenausschreibung<br />

Um einen ordnungsgemäßen <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> Wettspielbetrieb sicherzustellen, sollte <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n allgemeinen<br />

<strong>Spiel</strong>betrieb verantwortliche Ausschuss (<strong>Spiel</strong>ausschuss) allgemein gültige Rahmenbestimmungen<br />

erstellen. Diese regeln, unabhängig vom einzelnen Wettspiel, die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>s<br />

<strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> Wettspielbetriebs im Allgemeinen. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um die allgemeine <strong>Spiel</strong>ordnung<br />

(gr<strong>und</strong>sätzliche Regelungen zum <strong>Spiel</strong>betrieb, wie z. B. Regelung <strong>de</strong>s Vorrechts auf <strong>de</strong>m<br />

Platz), die Wettspielordnung (allgemeine Regelungen, die für alle Wettspiele gelten, wie z. B.<br />

„Mel<strong>de</strong>schluss zwei Tage vor Wettspielbeginn“) <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Jahresspielplan (Festlegung aller im Jahr<br />

geplanten Wettspiele).<br />

In eine Rahmenausschreibung können alle Regelungen aufgenommen wer<strong>de</strong>n, die für je<strong>de</strong>s Wettspiel<br />

<strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n Extra Day Score gelten sollen. Durch die Bezugnahme auf diese Wettspielordnung<br />

bzw. Rahmenausschreibung in <strong>de</strong>r Einzelausschreibung eines Wettspiels (siehe Abschnitt<br />

5.) können <strong>de</strong>ren Regelungen zum Bestandteil <strong>de</strong>r Einzelausschreibung gemacht wer<strong>de</strong>n. Dies<br />

erleichtert die Ausschreibung einzelner Wettspiele erheblich.<br />

In <strong>de</strong>r Praxis hat es sich bewährt, folgen<strong>de</strong> Regelungen bereits in einer Rahmenausschreibung zu<br />

treffen, da sie sonst in <strong>de</strong>n Ausschreibungen aller Wettspiele wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n müssten:<br />

• Verbindlichkeit von Verbandsordnungen<br />

“Gespielt wird nach <strong>de</strong>n Offiziellen <strong>Golf</strong>regeln (einschließlich Amateurstatut) <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Golf</strong><br />

Verban<strong>de</strong>s. Das Wettspiel wird nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem ausgerichtet.“ (Siehe dazu DGV-<br />

Vorgabensystem, Anhang Ziffer 16./1.)<br />

3. Fassung 26.03.2010 15


• Spezifikation <strong>de</strong>s Balls<br />

Die Anmerkung zu Regel 5-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln erlaubt, die Auswahl <strong>de</strong>r Bälle, die <strong>Spiel</strong>er benutzen<br />

dürfen, auf die Marken <strong>und</strong> Typen <strong>de</strong>r offiziellen Liste <strong>de</strong>r zugelassenen Bälle (List of Conforming<br />

<strong>Golf</strong> Balls) zu beschränken.<br />

Der Herausgeber dieser Liste, <strong>de</strong>r Royal and Ancient <strong>Golf</strong> Club of St. Andrews (R&A)<br />

www.randa.org empfiehlt jedoch, die Liste für <strong>de</strong>n normalen Wettspielbetrieb nicht anzuwen<strong>de</strong>n,<br />

weil solange von <strong>de</strong>r Zulässigkeit je<strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>balls ausgegangen wer<strong>de</strong>n sollte, bis ernstzunehmen<strong>de</strong><br />

Hinweise vorliegen, dass die Beschaffenheit eines <strong>Golf</strong>balls von <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

abweicht.<br />

• Abspielzeit<br />

Nach Regel 6-3a <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er zu <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung angesetzten Zeit<br />

abspielen. Strafe für Verstoß ist die Disqualifikation. In einer Anmerkung zu Regel 6-3a wird <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>leitung jedoch das Recht eingeräumt, spielerfre<strong>und</strong>lich in <strong>de</strong>r Ausschreibung zu regeln, dass<br />

ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r spielbereit innerhalb von 5 Minuten nach seiner Abspielzeit am Ort <strong>de</strong>s Starts eintrifft,<br />

statt mit Disqualifikation mit Lochverlust (im Lochspiel) o<strong>de</strong>r zwei Strafschlägen (im Zählspiel)<br />

bestraft wird.<br />

Sollte die Verspätung allerdings durch Umstän<strong>de</strong> verursacht sein, die es nach Regel 33-7 rechtfertigen<br />

wür<strong>de</strong>n, die Disqualifikation zu erlassen, wird auch keine an<strong>de</strong>re Strafe verhängt (Beispiele:<br />

siehe Entscheidung 6-3a/3). Beabsichtigt die <strong>Spiel</strong>leitung, in Übereinstimmung mit <strong>de</strong>r Anmerkung<br />

zu verfahren, so wird für die Wettspielordnung bzw. Rahmenausschreibung <strong>de</strong>r Wortlaut aus Anhang<br />

I, Teil C, 2. <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln empfohlen:<br />

„Trifft ein <strong>Spiel</strong>er spielbereit innerhalb von fünf Minuten nach seiner Abspielzeit am Ort<br />

<strong>de</strong>s Starts ein, so wird er am ersten zu spielen<strong>de</strong>n Loch im Lochspiel mit Lochverlust,<br />

im Zählspiel mit zwei Strafschlägen bestraft, falls keine Umstän<strong>de</strong> vorlagen, die nach<br />

Regel 33-7 das Erlassen <strong>de</strong>r Disqualifikation rechtfertigen.“ Verstreichen auch die gewährten<br />

fünf Minuten, muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er disqualifiziert wer<strong>de</strong>n.<br />

• Aussetzung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s wegen Gefahr (Anmerkung zu Regel 6-8b <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln)<br />

Obwohl die <strong>Golf</strong>regeln je<strong>de</strong>m einzelnen <strong>Spiel</strong>er unter an<strong>de</strong>rem erlauben, bei Blitzgefahr sein <strong>Spiel</strong><br />

zu unterbrechen, hat doch die <strong>Spiel</strong>leitung die Pflicht, ggf. ein Wettspiel offiziell für alle Teilnehmer<br />

zu unterbrechen, um je<strong>de</strong>n vor Gefahren zu schützen. Zu oft hat es Unfälle mit zum Teil tödlichen<br />

Ausgang gegeben, da unvorsichtige <strong>Spiel</strong>er keine Gefahr sehen wollten. Abgesehen von Gewittern<br />

sind auch an<strong>de</strong>re gefährliche Situationen vorstellbar (Orkan...), in <strong>de</strong>nen nur eine offizielle <strong>Spiel</strong>unterbrechung<br />

Schutz <strong>und</strong> anschließend eine geregelte Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s ermöglicht.<br />

In Übereinstimmung mit <strong>de</strong>r Anmerkung zu Regel 6-8b sollte die <strong>Spiel</strong>leitung zu<strong>de</strong>m festlegen,<br />

dass das <strong>Spiel</strong> unverzüglich unterbrochen wer<strong>de</strong>n muss. Einen Mustertext dazu, <strong>de</strong>r in eine Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />

aufgenommen wer<strong>de</strong>n kann, sieht Anhang I, Teil C, 4. <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>regeln vor.<br />

• Üben<br />

Entsprechend <strong>de</strong>r Anmerkung zu Regel 7-1b darf die <strong>Spiel</strong>leitung in <strong>de</strong>r Ausschreibung eines<br />

Wettspiels (<strong>und</strong> damit auch in einer Wettspielordnung/Rahmenausschreibung) das Üben auf <strong>de</strong>m<br />

Wettspielplatz an je<strong>de</strong>m Tag eines Lochwettspiels untersagen o<strong>de</strong>r das Üben auf <strong>de</strong>m Wettspielplatz<br />

bzw. Teilen <strong>de</strong>s Platzes an je<strong>de</strong>m Tag o<strong>de</strong>r zwischen R<strong>und</strong>en eines Zählwettspiels gestatten.<br />

So kommt es z. B. gelegentlich vor, dass in Ermangelung an<strong>de</strong>rer geeigneter Übungsflächen genau<br />

<strong>de</strong>finierte Teile <strong>de</strong>s Platzes zum Üben vor einem Wettspiel freigegeben wer<strong>de</strong>n. Häufig will die<br />

<strong>Spiel</strong>leitung das so genannte „Nachputten“ im Zählspiel unterbin<strong>de</strong>n. Dazu heißt es in Anmerkung<br />

2 zu Regel 7-2 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln, dass die <strong>Spiel</strong>leitung das Üben auf o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m Grün <strong>de</strong>s zuletzt<br />

3. Fassung 26.03.2010 16


gespielten Lochs o<strong>de</strong>r das Rollen eines Balls auf diesem Grün untersagen kann. Einen Mustertext<br />

für eine Regelung enthält Anhang I, Teil C, 5.b. <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln.<br />

• Belehrung bei Mannschaftswettspielen<br />

Die Anmerkung zu Regel 8 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln erlaubt <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung, je eine Person benennen zu<br />

lassen, die - zusätzlich zu <strong>de</strong>n ohnehin berechtigten Personen - die Mannschaftsteilnehmer belehren<br />

darf. Das wird z. B. in <strong>de</strong>n meisten Fällen <strong>de</strong>r Non-Playing-Captain sein. Im Voraus muss <strong>de</strong>shalb<br />

feststehen, wer konkret zu Belehrung befugt ist. Einen Mustertext dazu enthält Anhang I, Teil<br />

C, 6. <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln.<br />

• Neue Löcher<br />

Falls ein Wettspiel über eine R<strong>und</strong>e über mehr als einen Tag abgehalten wer<strong>de</strong>n muss, kann es<br />

nötig sein, an je<strong>de</strong>m einzelnen Tag die Löcher neu zu stecken. Obwohl gr<strong>und</strong>sätzlich alle Teilnehmer<br />

die gleichen Bedingungen vorfin<strong>de</strong>n müssen, gibt die Anmerkung zu Regel 33-2b <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung ausnahmsweise die Möglichkeit, neue Löcher zu setzen. Will sie von diesem<br />

Recht ggf. Gebrauch machen, muss sie das in <strong>de</strong>r Ausschreibung ankündigen <strong>und</strong> könnte diese<br />

Ankündigung schon in <strong>de</strong>r Wettspielordnung/Rahmenausschreibung treffen. Es versteht sich von<br />

selbst, dass dann die neuen Löcher jenen vom Vortag im Schwierigkeitsgrad möglichst entsprechen<br />

sollten, um das Gesamtergebnis <strong>de</strong>s Wettspiels nicht zu verfälschen.<br />

• Verbot von motorgetriebenen <strong>Golf</strong>-Carts<br />

Wird gewünscht, dass <strong>Spiel</strong>er während eines Wettspiels laufen müssen, kann bereits in eine Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />

<strong>de</strong>r Mustertext aus Anhang I, Teil C „Beför<strong>de</strong>rung“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die <strong>Golf</strong>regeln verbieten die Benutzung von Carts auch z. B. nur durch einzelne Teilnehmer eines<br />

Wettspiels nicht. In Decision 33-1/8 <strong>de</strong>r „DECISIONS – Entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ wird<br />

ausgeführt, dass die Nutzung eines <strong>Golf</strong>-Carts während eines Wettspiels nicht gegen die <strong>Golf</strong>regeln<br />

verstößt, solange die Ausschreibung/Wettspielbedingungen die Nutzung nicht verbieten. Will<br />

man also die Benutzung von Carts unterbin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einschränken, hat dies in <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />

(ggf. Wettspielordnung/Rahmenausschreibung) zu erfolgen. Dabei ist Folgen<strong>de</strong>s zu be<strong>de</strong>nken:<br />

Es macht einen Unterschied, ob die <strong>Golf</strong>r<strong>und</strong>e zu Fuß o<strong>de</strong>r per Wagen zurückgelegt wird. Hat ein<br />

<strong>Spiel</strong>er mit dauern<strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rung seine DGV-Stammvorgabe unter Benutzung eines Carts erspielt,<br />

so ist sie diesem Umstand allerdings angepasst. Ein <strong>Spiel</strong>er mit einer kurzzeitigen Behin<strong>de</strong>rung<br />

jedoch wird im Allgemeinen eher Vorteile durch das Cart haben. Nach Ziffer 24. <strong>de</strong>s DGV-<br />

Vorgabensystems kann <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss zwar eine Vorgabe anpassen, nicht jedoch im<br />

Voraus. Es kann also sein, dass die Erlaubnis, im Einzelfall ein Cart zu benutzen, alle an<strong>de</strong>ren<br />

Teilnehmer benachteiligt. Man sollte die Vor- <strong>und</strong> Nachteile sorgfältig abwägen, bevor man diese<br />

Frage entschei<strong>de</strong>t.<br />

Sind Carts vorhan<strong>de</strong>n, könnte <strong>de</strong>ren Verwendung bei Wettspielen wie folgt geregelt wer<strong>de</strong>n: „Bei<br />

körperlicher Behin<strong>de</strong>rung, die das Absolvieren <strong>de</strong>r Wettspielr<strong>und</strong>e ohne Cart nicht erlaubt, ist die<br />

Benutzung gestattet. Es besteht Attestpflicht. Sonstigen Bewerbern wer<strong>de</strong>n Carts nur dann zur<br />

Verfügung gestellt, wenn alle daran interessierten Teilnehmer <strong>de</strong>s Wettspiels von Carts Gebrauch<br />

machen könnten.“<br />

Hierbei geht es um die Vorgabenwirksamkeit <strong>de</strong>s erzielten Ergebnisses, son<strong>de</strong>rn um die sportliche<br />

Vergleichbarkeit <strong>de</strong>s Ergebnisses mit <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>er. Die Vorgabenwirksamkeit<br />

wird also keinesfalls dadurch gefähr<strong>de</strong>t, dass einzelne o<strong>de</strong>r alle <strong>Spiel</strong>er ein Cart benutzen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 17


Ungeachtet dieser Möglichkeit entschei<strong>de</strong>t stets <strong>de</strong>r Hausrechtsinhaber ob <strong>Golf</strong>-Carts zulässig<br />

sind.<br />

• Entscheidung bei gleichen Ergebnissen (Stechen)<br />

Hier ist es durchaus möglich, eine generalisieren<strong>de</strong> Vorgehensweise für alle Wettspiele schon in<br />

einer Wettspielordnung/Rahmenausschreibung festzulegen. Hinweise hierzu enthält Anhang I, Teil<br />

C „Entscheidung bei gleichen Ergebnissen“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln <strong>und</strong> Abschnitt 4. Ziffer 4.1.10 dieses<br />

<strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>s.<br />

• Verbot, betriebsbereite elektronische Kommunikationsmittel mitzuführen <strong>und</strong> zu benutzen<br />

Die <strong>Spiel</strong>leitung kann in <strong>de</strong>n Wettspielbedingungen für das Mitführen eines betriebsbereiten (=<br />

eingeschalteten) Handys die Strafe <strong>de</strong>r Disqualifikation vorsehen, da dieses als künstliches Hilfsmittel<br />

im Sinne von Regel 14-3 angesehen wer<strong>de</strong>n kann. Die Verwendung eines ausgeschaltet<br />

mitgeführten Handys für einen Notfall ist selbstverständlich straflos. Der DGV hat in seinen Wettspielbedingungen<br />

in Ziffer 8 eine entsprechen<strong>de</strong> Regelung getroffen, die bei Bedarf übernommen<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

• Allgemeiner Mel<strong>de</strong>schluss<br />

Es kann sinnvoll sein, für bestimmte Wettspielarten (z. B. die regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Monatspreise)<br />

<strong>de</strong>n Mel<strong>de</strong>schluss allgemein festzulegen (z. B.: zwei Tage vor <strong>de</strong>m Wettspiel, 15.00 Uhr).<br />

Auch kann darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n, ob eine Warteliste geführt wird <strong>und</strong> bis wann Nachmeldungen<br />

angenommen wer<strong>de</strong>n (siehe auch Ziffer 4.1.7).<br />

• Mitteilung, wo Zählkarten einzureichen sind<br />

Mit <strong>de</strong>r Pflicht <strong>de</strong>s Bewerbers, seine Zählkarte unter Beachtung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln nach <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong><br />

unverzüglich <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung einzureichen, korrespondiert <strong>de</strong>r Anspruch an <strong>de</strong>n Veranstalter, für<br />

alle Bewerber ohne weiteres klar <strong>und</strong> ersichtlich zu machen, wo bzw. bei wem die Karten abzuliefern<br />

sind. Hier sollte ein Bereich <strong>de</strong>finiert <strong>und</strong> bekannt gegeben wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m die Karten angenommen<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> in <strong>de</strong>m - für <strong>de</strong>n Fall von Rückfragen durch die <strong>Spiel</strong>leitung - <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er zusammen<br />

mit seinem Zähler noch Än<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>r Karte vornehmen kann (z. B. eine fehlen<strong>de</strong><br />

Unterschrift ergänzen). Erst wenn <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er diesen Bereich verlassen hat, gilt die Karte als endgültig<br />

abgegeben. Beispiel:<br />

„Die Zählkarte ist im Sekretariat zurückzugeben. Erst wenn <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er das Sekretariat<br />

verlassen hat, gilt die Zählkarte als abgegeben (Entscheidung 6-6c/1).“<br />

• Zählerbestimmung<br />

Es ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich, die Zähler namentlich festzulegen. Die Einteilung in einzelne <strong>Spiel</strong>ergruppen<br />

ist ausreichend. Wenn nicht z. B. auf <strong>de</strong>r Zählkarte durch Computerausdruck vermerkt o<strong>de</strong>r<br />

durch <strong>de</strong>n Starter festgelegt, kann man in <strong>de</strong>r Ausschreibung einen Modus festlegen, wer wen<br />

zählt. So z. B. „Position 1 <strong>de</strong>r Partie zählt 2, 2 zählt 3 usw.; <strong>de</strong>r Letzte zählt <strong>de</strong>n Ersten.“ Sollten die<br />

<strong>Spiel</strong>er versehentlich die Zählkarten nicht in <strong>de</strong>r richtigen Reihenfolge getauscht haben, wür<strong>de</strong><br />

nicht <strong>de</strong>r festgelegte <strong>Spiel</strong>er die Karte unterschreiben <strong>und</strong> <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er wäre disqualifiziert. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> empfiehlt <strong>de</strong>r DGV nicht die Bestimmung <strong>de</strong>s Zählers auf diese Art, son<strong>de</strong>rn stellt es<br />

<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern in einer Gruppe frei, wie die Karten getauscht wer<strong>de</strong>n.<br />

• Regelungen für behin<strong>de</strong>rte <strong>Golf</strong>spieler<br />

Der Royal and Ancient <strong>Golf</strong> Club of St. Andrews (R&A) hat die <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

angepasst. Die <strong>de</strong>utsche Übersetzung dieses Textes ist als Abschnitt 12 Teil dieses<br />

<strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>s. Die <strong>Spiel</strong>leitung kann in <strong>de</strong>r Rahmenausschreibung bestimmen,<br />

dass im Falle <strong>de</strong>r dort beschriebenen Behin<strong>de</strong>rungen diese Anpassungen gelten.<br />

3. Fassung 26.03.2010 18


Nur die dort aufgeführten Erleichterungen sind für <strong>Spiel</strong>er mit einer Behin<strong>de</strong>rung zulässig. An<strong>de</strong>re<br />

o<strong>de</strong>r ergänzen<strong>de</strong> Bestimmungen durch die <strong>Spiel</strong>leitung setzen die Regeln außer Kraft bzw. än<strong>de</strong>rn<br />

diese ab <strong>und</strong> sind <strong>de</strong>shalb unzulässig.<br />

• Doping<br />

Will man hier eine Regelung treffen, sollte man sich an <strong>de</strong>n Regelungen <strong>de</strong>s DGV orientieren <strong>und</strong><br />

Einzelheiten beim DGV erfragen.<br />

• Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt<br />

Da <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt unverän<strong>de</strong>rbarer Bestandteil je<strong>de</strong>r Ausschreibung ist, empfiehlt es<br />

sich, diesen bereits in <strong>de</strong>r Wettspielordnung/Rahmenausschreibung vorzusehen. Zu Einzelheiten<br />

siehe Abschnitt 4., Ziffer 4.1.14.<br />

Datenschutz<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Wettspielabwicklung ist es unerlässlich, Personendaten zu veröffentlichen. So wird<br />

je<strong>de</strong>nfalls auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage eine Startliste ausgehängt <strong>und</strong> nach Abschluss <strong>de</strong>s Wettspiels wer<strong>de</strong>n<br />

die Ergebnisse <strong>de</strong>r Teilnehmer bekannt gegeben. Eine solche Datenverarbeitung ist vor <strong>de</strong>m<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esdatenschutzgesetzes allgemein zulässig. Wer<strong>de</strong>n darüber hinaus Start-<br />

<strong>und</strong> Ergebnisliste auch im Internet veröffentlicht, so ist zu beachten, dass <strong>de</strong>r Zugriff auf einzelne<br />

Personendaten in <strong>de</strong>r Startliste durch Passwort zu schützen ist <strong>und</strong> auch bei <strong>de</strong>r Bekanntgabe <strong>de</strong>r<br />

Ergebnisse im Internet berechtigten Be<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>r Betroffenen Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Hierüber informiert im Einzelnen Abschnitt 11. Wegen <strong>de</strong>r Risiken <strong>de</strong>r Veröffentlichung von Daten<br />

im Internet empfiehlt sich zusätzlich zu in Abschnitt 1 genannten Maßnahmen die Aufnahme folgen<strong>de</strong>r<br />

Klausel in die Rahmenausschreibung:<br />

„Mir ist bekannt, dass mein Name, meine Vorgabe <strong>und</strong> meine Startzeit auf <strong>de</strong>r Startliste<br />

passwortgeschützt im Internet veröffentlicht wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r Meldung zum Wettspiel willige<br />

ich auch in die Veröffentlichung meines Namens, meiner Vorgabe <strong>und</strong> meines<br />

Wettspielergebnisses in einer Ergebnisliste im Internet ein.“<br />

2.2.4 Erstellen einer Einzelausschreibung<br />

Gemäß Regel 33-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln muss die <strong>Spiel</strong>leitung die Bedingungen ausschreiben, unter<br />

<strong>de</strong>nen ein Wettspiel durchgeführt wird. Die <strong>Spiel</strong>leitung ist nicht befugt, eine <strong>Golf</strong>regel außer Kraft<br />

zu setzen o<strong>de</strong>r neue Regeln zu schaffen.<br />

Bei Wettspielen, die nicht in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln beschrieben wer<strong>de</strong>n (Scramble, Chapman-Vierer u. ä.)<br />

ist es notwendig, genau zu beschreiben, wie diese gespielt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Eine Musterausschreibung ist in Abschnitt 5. enthalten.<br />

Form <strong>und</strong> Inhalt<br />

Form <strong>und</strong> Inhalt einer Ausschreibung ergeben sich aus <strong>de</strong>n Verbandsordnungen <strong>de</strong>s DGV zum<br />

<strong>Spiel</strong>betrieb, namentlich <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem <strong>und</strong> <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln. Das DGV-<br />

Vorgabensystem legt in Anhang Ziffer 16./1 verbindlich fest, wie die Ausschreibung vorgabenwirksamer<br />

Wettspiele <strong>und</strong> vorgabenwirksamer Extra Day Scores erfolgt. Die <strong>Golf</strong>regeln geben in Regel<br />

33-1 <strong>und</strong> Teil C <strong>de</strong>s Anhangs I Hinweise auf <strong>de</strong>nkbare Regelungen. Auch die „DECISIONS - Entscheidungen<br />

zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ enthalten zu Regel 33-1 weitere Erläuterungen.<br />

Unabhängig davon, ob ein Wettspiel vorgabenwirksam ausgetragen wird o<strong>de</strong>r nicht o<strong>de</strong>r es sich<br />

um einen vorgabenwirksamen Extra Day Score han<strong>de</strong>lt o<strong>de</strong>r nicht, empfiehlt <strong>de</strong>r Deutsche <strong>Golf</strong><br />

Verband dringend, alle, also auch nicht vorgabenwirksame Wettspiele, stets einheitlich <strong>und</strong> in glei-<br />

3. Fassung 26.03.2010 19


cher Art <strong>und</strong> Weise auszuschreiben. Nur so kann sichergestellt wer<strong>de</strong>n, dass die Gefahr willkürlicher<br />

Ungleichbehandlung einzelner Wettspielteilnehmer ausgeschlossen ist. Nur dies jedoch entspricht<br />

einem sportlich fairen Umgang miteinan<strong>de</strong>r.<br />

Zum Inhalt von Ausschreibungen siehe unten, Abschnitt 5. <strong>und</strong> Ziffer 2.2.3 (zur Rahmenausschreibung).<br />

Veröffentlichung <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />

Nach Regel 6-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ist <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er dafür verantwortlich, dass ihm die Ausschreibung<br />

<strong>de</strong>s Wettspiels bekannt ist. Dieser Verantwortung kann <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er nur gerecht wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r<br />

Wettspielveranstalter eine klare <strong>und</strong> vollständige Ausschreibung (einschließlich einer etwaig vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Rahmenausschreibung; siehe Ziffer 2.2.2) allen Teilnehmern zugänglich macht <strong>und</strong><br />

während <strong>de</strong>s gesamten Wettspiels an gut sichtbarer Stelle ständig zugänglich hält (Aushang).<br />

Dies gilt für alle Wettspiele, von vereinsinternen Gruppen (Damengolf, Herrengolf) über die Clubmeisterschaften<br />

bis hin zu offenen Wettspielen. Aus <strong>de</strong>r Gesamtheit von Rahmen- <strong>und</strong> Einzelbedingungen<br />

müssen sich lückenlos sämtliche Bedingungen ergeben, nach <strong>de</strong>nen ein Wettspiel ausgetragen<br />

wird. Sonst ist ein geordneter Wettspielbetrieb kaum <strong>de</strong>nkbar.<br />

Ist ein Sachverhalt durch die Ausschreibung nicht geregelt, entschei<strong>de</strong>t die <strong>Spiel</strong>leitung nach Billigkeit.<br />

Bei nicht ein<strong>de</strong>utig in <strong>de</strong>r Ausschreibung geregelten Sachverhalten muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung<br />

die Ausschreibung sachgerecht auslegen. Von überragen<strong>de</strong>r Wichtigkeit ist es, es gar nicht erst zu<br />

Unklarheiten kommen zu lassen, die dann im Nachhinein entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n müssen. Je klarer,<br />

ein<strong>de</strong>utiger <strong>und</strong> vollständiger eine Ausschreibung formuliert wird, um so weniger wird es Probleme<br />

bei <strong>de</strong>ren Umsetzung geben!<br />

Teilnahmerecht<br />

Die Teilnahmeberechtigung gemel<strong>de</strong>ter Teilnehmer, z. B. nach Vorgaben, Vereins- <strong>und</strong> Verbandszugehörigkeit,<br />

Lebensalter bei Jugend- <strong>und</strong> Seniorenwettspielen etc., sollte in geeigneter Weise<br />

überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Abspielzeiten<br />

Die Abspielzeiten aller Teilnehmer sowie bei Zählspielen die Bewerbergruppen sind rechtzeitig<br />

aufzustellen <strong>und</strong> bekannt zu geben (siehe Regel 33-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln).<br />

Ausschreibungen zu offenen Wettspielen <strong>und</strong> Meisterschaften sollten besagen, wann <strong>und</strong> wo die<br />

Abspielzeiten erfragt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Fristen bei Lochspielen<br />

Erstreckt sich ein Lochspielwettbewerb über einen gewissen Zeitraum, so muss die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

eine Frist für die einzelnen R<strong>und</strong>en festlegen. Ist <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern gestattet, <strong>de</strong>n Termin ihres Lochspiels<br />

innerhalb einer Frist frei zu vereinbaren, bis zu <strong>de</strong>ren Ablauf sämtliche R<strong>und</strong>en abgeschlossen<br />

sein müssen, so sollte die <strong>Spiel</strong>leitung ankündigen, dass das Lochspiel zu festgesetzter St<strong>und</strong>e<br />

am letzten Tag <strong>de</strong>r Frist gespielt wer<strong>de</strong>n muss, sofern sich die <strong>Spiel</strong>er nicht auf einen früheren<br />

Termin einigen.<br />

Es ist wichtig, vorab ein Verfahren bei Nichteinhaltung einer Frist festzulegen, von <strong>de</strong>m nicht abgewichen<br />

wird, da sonst unnötige Streitigkeiten auftreten <strong>und</strong> je<strong>de</strong> Verlängerung einer Frist die<br />

verfügbare Zeit für die nächste R<strong>und</strong>e verkürzt. Ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r in Urlaub fährt o<strong>de</strong>r erkrankt, muss<br />

damit rechnen, dass er aus diesem Gr<strong>und</strong> an <strong>de</strong>m Wettspiel nicht mehr teilnehmen kann, genau<br />

wie er dies bei je<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren Wettspiel hinnehmen müsste, das in seiner Abwesenheit stattfin<strong>de</strong>t.<br />

3. Fassung 26.03.2010 20


2.2.5 Preise, Wan<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Herausfor<strong>de</strong>rungspreise<br />

Die ausgesetzten Preise beschafft man rechtzeitig <strong>und</strong> stellt sie zum Wettspieltermin bereit. Bei<br />

<strong>de</strong>r Beschaffung sind die Bestimmungen <strong>de</strong>s Amateurstatuts, das als Teil <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für alle<br />

<strong>Spiel</strong>er <strong>und</strong> als Verbandsordnung für alle DGV-Mitglie<strong>de</strong>r verbindlich ist, sowie die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />

jeweiligen sportlichen Leistung zu berücksichtigen.<br />

Im Amateurstatut ist u. a. die Zulässigkeit von Preisen im Einzelnen geregelt. Beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />

hat die Höchstgrenze für <strong>de</strong>n Wert von Preisen <strong>und</strong> Preisgutscheinen von 750 Euro . An die<br />

Einhaltung dieser Wertgrenze ist nicht nur <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er bei <strong>de</strong>r evtl. Annahme eines Preises geb<strong>und</strong>en,<br />

son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>club, durch <strong>de</strong>n (o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>ssen Kenntnis) das Wettspiel ausgerichtet<br />

wird. Das Amateurstatut gilt für <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er als Bestandteil <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln <strong>und</strong> ist für die DGV-<br />

Mitglie<strong>de</strong>r (Vereine/Anlagen) ein Teil <strong>de</strong>r Verbandsordnung.<br />

Wird um Wan<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rungspreise gespielt, so sollte dafür gesorgt wer<strong>de</strong>n, dass im<br />

Umlauf befindliche Preise bei <strong>de</strong>r Siegerehrung zur Verfügung stehen. Es ist empfehlenswert festzulegen,<br />

ob Wan<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Herausfor<strong>de</strong>rungspreise beim Veranstalter verbleiben.<br />

Wan<strong>de</strong>rpreise können normalerweise nicht Eigentum <strong>de</strong>r Gewinner wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn gehen nur<br />

vorübergehend in <strong>de</strong>ren Gewahrsam o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Gewahrsam einer sonst wie bestimmten Stelle<br />

über. Zweckmäßigerweise erstellt man zu Wan<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Herausfor<strong>de</strong>rungspreisen eine Stiftungsurk<strong>und</strong>e,<br />

in <strong>de</strong>r alle Bedingungen durch <strong>de</strong>n Stifter beschrieben wer<strong>de</strong>n. Ist in <strong>de</strong>r Stiftungsurk<strong>und</strong>e<br />

nichts Weiteres geregelt, so können Herausfor<strong>de</strong>rungspreise nicht in das Eigentum <strong>de</strong>s Gewinners<br />

übergehen. Es sollte <strong>de</strong>shalb klar geregelt sein, wann sie Eigentum wer<strong>de</strong>n, z. B. „bei dreimaligem<br />

Gewinn“, „bei dreimaligem Gewinn hintereinan<strong>de</strong>r“ usw.<br />

Sind Son<strong>de</strong>rpreise für „Hole-in-One“, „Nearest to the Pin“, „Longest Drive“ etc. ausgelobt, so sollte<br />

für Klarheit <strong>de</strong>r Bedingungen <strong>und</strong> muss für die Zulässigkeit <strong>de</strong>r ausgelobten Preise nach <strong>de</strong>m<br />

Amateurstatut gesorgt wer<strong>de</strong>n. So darf nach <strong>de</strong>m Amateurstatut bspw. nur <strong>de</strong>r Hole-in-One-Preis,<br />

neben einem gewonnenen Wettspielpreis, einen zusätzlichen Wert von max. 750 Euro haben. Der<br />

Wert an<strong>de</strong>rer Son<strong>de</strong>rpreise ist mit <strong>de</strong>m Wert eines gewonnenen Hauptpreises zusammenzurechnen<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Gesamtwert darf insgesamt bei höchstens 750 Euro liegen.<br />

Die Art <strong>de</strong>r Einlagen <strong>und</strong> Son<strong>de</strong>rpreise sollten nicht <strong>de</strong>n sportlichen Charakter <strong>de</strong>s Hauptwettbewerbs<br />

in Frage stellen. Es sollte ein angemessenes Verhältnis zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Preisen erkennbar<br />

sein.<br />

Zum Bestimmen von „Nearest to the Pin“ ist es seit 2005 erstmals zulässig, die Entfernung mit<br />

einem Maßband zu messen, wenn alle <strong>Spiel</strong>er das betreffen<strong>de</strong> Loch been<strong>de</strong>t haben. Es sollte bis<br />

zum Lochrand gemessen wer<strong>de</strong>n, da beim Messen ohne <strong>de</strong>n Flaggenstock die Lochmitte nicht<br />

genau zu bestimmen ist.<br />

Mustertext für „Nearest to the Pin“:<br />

Nearest to the Pin auf Bahn für . Es zählt <strong>de</strong>r erste<br />

Schlag <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers auf diesem Loch. Der Ball muss auf <strong>de</strong>m Grün liegen. Die Entfernung<br />

zum Lochrand darf gemessen wer<strong>de</strong>n, wenn alle <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r Gruppe das Loch been<strong>de</strong>t haben.<br />

Mustertext für „Longest Drive“:<br />

Longest Drive auf Bahn für . Es zählt <strong>de</strong>r erste<br />

Schlag <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers auf diesem Loch. Der Ball muss auf <strong>de</strong>r kurz gemähten Rasenfläche<br />

(Fairway-Höhe o<strong>de</strong>r kürzer) liegen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 21


2.2.6 Plätze mit weniger als 18 Löchern<br />

Auf Plätzen mit weniger als 18 Löchern wer<strong>de</strong>n bestimmte o<strong>de</strong>r sämtliche Löcher für die „festgesetzte<br />

R<strong>und</strong>e“ (im Sinne <strong>de</strong>s Abschnitts „Erklärungen“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln) mehrmals gespielt. Bei<br />

Wettspielen auf solchen Plätzen sollte darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass die zuerst gestarteten <strong>Spiel</strong>er<br />

nicht nach neun Löchern warten müssen, bis die letzten <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>s Wettspiels gestartet sind.<br />

Hat das Wettspiel mehr Teilnehmer als gleichzeitig auf <strong>de</strong>m Platz spielen können, sollte das Wettspiel<br />

in zwei Startblöcken (vormittags <strong>und</strong> nachmittags) durchgeführt wer<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>nen die ersten<br />

<strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r Nachmittagsgruppe erst starten, wenn die letzten <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r Vormittagsgruppe auf ihre<br />

zweiten neun Löcher gegangen sind.<br />

Bei nur wenig mehr <strong>Spiel</strong>ern, als <strong>de</strong>r Platz in einem, Startblock „verkraftet“ lässt sich das Problem<br />

auch durch „Einfä<strong>de</strong>ln“ lösen. Beginnend mit <strong>de</strong>m Zeitpunkt, an <strong>de</strong>m die erste <strong>Spiel</strong>ergruppe <strong>de</strong>n<br />

Abschlag <strong>de</strong>s Starts erneut erreicht, wird dann jeweils je<strong>de</strong> zweite Startzeit nicht zum Start neuer<br />

<strong>Spiel</strong>ergruppen, son<strong>de</strong>rn zum Einfä<strong>de</strong>ln eintreffen<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ergruppen verwen<strong>de</strong>t.<br />

Bei Wettspielen auf solchen Plätzen sollte <strong>de</strong>shalb in <strong>de</strong>r Ausschreibung das Teilnehmerfeld beschränkt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Der <strong>Spiel</strong>er hat auf Plätzen mit weniger als 18 Löchern auch dann das Recht, nach Regel 7-2 zwischen<br />

<strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>en von zwei Löchern auf o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m Grün <strong>de</strong>s zuletzt gespielten Lochs Putten<br />

o<strong>de</strong>r Chippen zu üben, wenn er das Loch im weiteren Verlauf <strong>de</strong>r festgesetzten R<strong>und</strong>e abermals<br />

spielen muss, sofern nicht die <strong>Spiel</strong>leitung von ihrem Recht nach Regel 7, Anm. 2 Gebrauch macht<br />

<strong>und</strong> das Üben auf o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m Grün <strong>de</strong>s zuletzt gespielten Loches untersagt – was zu empfehlen<br />

ist.<br />

2.3. Der Platz<br />

2.3.1 Vorrecht auf <strong>de</strong>m Platz<br />

Das Vorrecht auf <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz ist als Bestandteil <strong>de</strong>r „Etikette“ in Abschnitt I <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln geregelt.<br />

Sofern nicht an<strong>de</strong>rs bestimmt, hat die schnellere <strong>Spiel</strong>ergruppe Vorrang vor <strong>de</strong>r langsameren<br />

<strong>Spiel</strong>ergruppe, unabhängig davon, wie viele <strong>Spiel</strong>er die jeweilige <strong>Spiel</strong>ergruppe bil<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>r<br />

Formulierung „Sofern nicht an<strong>de</strong>rs bestimmt, …“ folgt, dass die <strong>Spiel</strong>leitung eine an<strong>de</strong>re Regelung<br />

treffen kann.<br />

Macht die <strong>Spiel</strong>leitung von diesem Recht Gebrauch, so soll die Regelung vollständig <strong>und</strong> ein<strong>de</strong>utig<br />

sein.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re an Wochenen<strong>de</strong>n <strong>und</strong> bei großem Andrang kann durch eine Regelung, wonach<br />

möglichst Vierball-<strong>Spiel</strong>e gespielt wer<strong>de</strong>n sollen, die Kapazität <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage bestmöglich genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall empfiehlt es sich auch zu regeln, dass Dreiball- <strong>und</strong> Zweiball-<strong>Spiel</strong>e ihr<br />

Durchspielrecht bei Vierball-<strong>Spiel</strong>en verlieren, sofern durch die Vierball-<strong>Spiel</strong>e Anschluss an die<br />

vor<strong>de</strong>re <strong>Spiel</strong>ergruppe gehalten wird. Trotz<strong>de</strong>m sollen die Vorgaben <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>etikette über <strong>Spiel</strong>tempo<br />

<strong>und</strong> Positionen auf <strong>de</strong>m Platz beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Je<strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong> über die volle R<strong>und</strong>e hat <strong>de</strong>n Anspruch, dass ihm unaufgefor<strong>de</strong>rt Gelegenheit gegeben<br />

wird, je<strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong> über eine unterbrochene R<strong>und</strong>e zu überholen. Kommt auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Bahnenverlaufs<br />

das Abkürzen <strong>de</strong>r regulären <strong>Golf</strong>r<strong>und</strong>e in Betracht, sollte die <strong>Spiel</strong>leitung im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r allgemeinen <strong>Spiel</strong>ordnung zur Zulässigkeit Stellung nehmen <strong>und</strong> bei Bedarf eine Regelung<br />

treffen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 22


2.3.2 Platzsperre<br />

Es ist sinnvoll, <strong>de</strong>n Wettspielplatz im erfor<strong>de</strong>rlichen Umfang vor, während <strong>und</strong> nach <strong>de</strong>m Wettspiel<br />

für nicht am Wettspiel beteiligte <strong>Spiel</strong>er zu sperren. Man sollte dafür sorgen, dass <strong>de</strong>r vorbereitete<br />

Platz nicht vorweg bespielt <strong>und</strong> hinter <strong>de</strong>m Wettspiel wenigstens eine Bahn Abstand gehalten wird.<br />

2.3.3 Erstellen von Platzregeln<br />

Die <strong>Spiel</strong>leitung darf Platzregeln für außergewöhnliche Umstän<strong>de</strong> erlassen <strong>und</strong> bekannt geben,<br />

sofern sie mit <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>satzbestimmungen vereinbar sind, wie sie aus <strong>de</strong>m Anhang I <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

hervorgehen (siehe Regel 33-8 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Diese gelten über ein einzelnes Wettspiel<br />

hinaus im Allgemeinen während <strong>de</strong>r Saison für <strong>de</strong>n gesamten <strong>Spiel</strong>betrieb, soweit nicht die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

im Rahmen eines Wettspiels an<strong>de</strong>re Platzregeln erlässt o<strong>de</strong>r die allgemein gelten<strong>de</strong>n Platzregeln<br />

außer Kraft setzt.<br />

<strong>Spiel</strong>leitungen müssen ihre Platzregeln so einwandfrei formulieren, dass daraus keine Zweifelsfälle<br />

entstehen können. Der DGV <strong>und</strong> die LGV beraten auf Wunsch beim Erstellen von Platzregeln. Im<br />

Anhang I <strong>de</strong>s offiziellen Regelbuchs sowie in Abschnitt 6 <strong>de</strong>s SWSH fin<strong>de</strong>n sich Beispiele für<br />

Platzregeln.<br />

2.3.3.1 Zusammenhang von Platz- <strong>und</strong> <strong>Golf</strong>regeln<br />

Platzregeln dienen <strong>de</strong>r Regelung von Umstän<strong>de</strong>n, die nicht bis ins Detail durch die <strong>Golf</strong>regeln erfasst<br />

sind o<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>nen bestimmte Optionen wahlweise in Kraft gesetzt wer<strong>de</strong>n dürfen. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> dürfen Platzregeln nur die <strong>Golf</strong>regeln im erlaubten Umfang ergänzen, jedoch we<strong>de</strong>r<br />

abwan<strong>de</strong>ln <strong>und</strong> auch nicht wie<strong>de</strong>rholen. Eine auszugsweise Wie<strong>de</strong>rholung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln in <strong>de</strong>n<br />

Platzregeln (z. B. eine Aufzählung von künstlichen Gegenstän<strong>de</strong>n, die ohnehin Hemmnisse sind,<br />

wie „Sitzbänke, Ballwäscher, Beregner<strong>de</strong>ckel, Fahnenmast“), führt zu einer Verunsicherung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>er, wenn ggf. ein Gegenstand ins <strong>Spiel</strong> kommt, <strong>de</strong>r nicht in <strong>de</strong>r Aufzählung genannt wird (z. B.<br />

ein Papierkorb).<br />

2.3.3.2 Abän<strong>de</strong>rung von <strong>Golf</strong>regeln durch Platzregeln<br />

<strong>Spiel</strong>leitungen dürfen eine <strong>Golf</strong>regel nicht durch Platzregel außer Kraft setzen (Regel 33-8b <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>regeln). Eine <strong>Golf</strong>regel darf nicht ohne vorherige Zustimmung <strong>de</strong>s R&A durch eine Platzregel<br />

eingeschränkt wer<strong>de</strong>n darf. Die Zustimmung ist über <strong>de</strong>n DGV einzuholen (Anhang I <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln,<br />

Teil A) <strong>und</strong> nur in beson<strong>de</strong>rs gelagerten Ausnahmefällen erteilt.<br />

2.3.4 Bespielbarkeit <strong>de</strong>s Platzes<br />

Sind die <strong>Spiel</strong>leitung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Befugte <strong>de</strong>r Auffassung, dass <strong>de</strong>r Platz aus irgen<strong>de</strong>inem Gr<strong>und</strong><br />

unbespielbar o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n ordnungsgemäßes <strong>Spiel</strong>en unmöglich ist, so darf sie im<br />

Lochspiel o<strong>de</strong>r Zählspiel eine zeitlich begrenzte <strong>Spiel</strong>aussetzung anordnen o<strong>de</strong>r im Zählspiel das<br />

<strong>Spiel</strong> für nichtig erklären <strong>und</strong> die Schlagzahlen <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n R<strong>und</strong>e annullieren (Regel 33-2d<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Wird eine R<strong>und</strong>e annulliert, so sind auch sämtliche Strafen dieser R<strong>und</strong>e annulliert<br />

(Verfahren bei <strong>Spiel</strong>unterbrechung - siehe Regel 6-8 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Ist das <strong>Spiel</strong> zeitweilig ausgesetzt<br />

wor<strong>de</strong>n, so muss es dort wie<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n, wo es abgebrochen wur<strong>de</strong>, auch<br />

an einem späteren Tag.<br />

2.3.5 <strong>Spiel</strong>unterbrechung bei Gewitter<br />

1. Verfahren zur Unterbrechung<br />

Es ist allgemein bekannt, dass bei Gewitter aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n nicht gespielt wer<strong>de</strong>n darf. Die<br />

<strong>Spiel</strong>leitung sollte <strong>de</strong>shalb an geeigneter Stelle darauf hinweisen, mit welchem auf <strong>de</strong>m ganzen<br />

3. Fassung 26.03.2010 23


Platz zu hören<strong>de</strong>n Signal eine sofortige Unterbrechung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>s bei einer gefährlichen Situation<br />

(Gewitter) bekannt gegeben wird. Um diese Situation einschätzen zu können, muss die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

sich auf <strong>de</strong>m Platz davon überzeugen, wie die Wetterlage ist. Zusätzlich hilft ein Wetterbericht<br />

(z. B. im Internet), die weitere Entwicklung <strong>de</strong>r Situation einzuschätzen <strong>und</strong> ein Wettspiel so rechtzeitig<br />

zu unterbrechen, dass nicht bereits eine Anzahl <strong>Spiel</strong>er von sich aus aufgehört haben, was<br />

bei <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>ransetzung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s zu Staus an <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Stellen <strong>de</strong>s Platzes führt. Ist ein<br />

Signal nicht vom Clubhaus aus zu hören, so muss dieses von mehreren Personen an verschie<strong>de</strong>nen<br />

Stellen <strong>de</strong>s Platzes gleichzeitig gegeben wer<strong>de</strong>n. Wenn die <strong>Spiel</strong>leitung das Wettspiel unterbricht,<br />

muss diese auch dafür sorgen, dass dies allen <strong>Spiel</strong>ern möglichst gleichzeitig zur Kenntnis<br />

kommt, das sonst Schläge unter Witterungsbedingungen gespielt wer<strong>de</strong>n (<strong>und</strong> gewertet wer<strong>de</strong>n<br />

müssten), die die <strong>Spiel</strong>leitung nicht für ausreichend hält.<br />

Unabhängig davon, ob die <strong>Spiel</strong>leitung keinen Gr<strong>und</strong> zur Wettspielunterbrechung sieht, liegt Verantwortung<br />

zur Unterbrechung <strong>de</strong>s eigenen <strong>Spiel</strong>s im Interesse <strong>de</strong>r eigenen Sicherheit immer beim<br />

<strong>Spiel</strong>er, s. Regel 6-8a (II).<br />

2. Behandlung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

Es muss nun genau unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, was mit <strong>de</strong>n Ergebnissen eines Wettspiels geschieht,<br />

wenn eine Unterbrechung wegen Gewitter stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />

a) Vor <strong>de</strong>m Gewitter<br />

- Vom <strong>Spiel</strong>er selbst unterbrochene R<strong>und</strong>e<br />

Wenn auch die <strong>Spiel</strong>leitung die Gewittergefahr als gegeben ansieht, sollte sie sofort das Wettspiel<br />

unterbrechen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er zieht sich für seine selbständige Unterbrechung keine Strafe zu.<br />

Sieht die <strong>Spiel</strong>leitung keinen hinlänglichen Gr<strong>und</strong> für eine Unterbrechung, so muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er das<br />

<strong>Spiel</strong> sofort wie<strong>de</strong>r aufnehmen, an<strong>de</strong>renfalls ist <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er disqualifiziert. Sieht die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

dagegen einen Gr<strong>und</strong> für die Unterbrechung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s durch einen einzelnen <strong>Spiel</strong>er, so wird sie<br />

das Wettspiel insgesamt unterbrechen.<br />

- Bereits zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Unterbrechung been<strong>de</strong>te R<strong>und</strong>en<br />

Alle R<strong>und</strong>en, die vor <strong>de</strong>r Unterbrechung wegen Gewitter been<strong>de</strong>t waren, sind vorgabenwirksam,<br />

da sie von <strong>de</strong>m Gewitter nicht betroffen waren.<br />

b) Nach <strong>de</strong>m Gewitter<br />

Das Wettspiel muss zu <strong>de</strong>m Zeitpunkt fortgesetzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n die <strong>Spiel</strong>leitung dazu bestimmt.<br />

Üblicherweise dauert eine Unterbrechung min<strong>de</strong>stens 1-1,5 St<strong>und</strong>en, wenn man die Wege <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>er ins Clubhaus, die Zeit, in <strong>de</strong>r die <strong>Spiel</strong>leitung auf die Entwicklung <strong>de</strong>s Wetters wartet <strong>und</strong><br />

die Zeit <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er zurück auf <strong>de</strong>n Platz rechnet. Kürzere Unterbrechungen lassen nicht selten<br />

kaum erkennen, dass ein weiteres Gewitter kommt, was dann zu einer erneuten Unterbrechung<br />

führt.<br />

- Nicht wie<strong>de</strong>r aufgenommene R<strong>und</strong>en<br />

Weigern sich <strong>Spiel</strong>er, nach einer Unterbrechung das <strong>Spiel</strong> wie<strong>de</strong>r aufzunehmen, so ist dies als ein<br />

„No Return“ mit Ergebnis zu werten (s. DGV-Vorgabensystem Ziffer 16.3).<br />

- Nach <strong>de</strong>r Unterbrechung been<strong>de</strong>te R<strong>und</strong>en<br />

Alle im Anschluss an die Unterbrechung been<strong>de</strong>ten R<strong>und</strong>en sind ebenfalls vorgabenwirksam. Die<br />

<strong>Spiel</strong>leitung sollte ein Wettspiel nicht erneut starten, wenn sich aus <strong>de</strong>r Tageszeit ergibt, dass nicht<br />

mehr alle <strong>Spiel</strong>er bei Helligkeit die R<strong>und</strong>e been<strong>de</strong>n können.<br />

- R<strong>und</strong>en aus einem nach Unterbrechung schließlich abgebrochenen Wettspiel<br />

Erfolgt nach <strong>de</strong>r Unterbrechung ein Abbruch <strong>de</strong>s Wettspiels, weil es nicht zu En<strong>de</strong> gespielt wer<strong>de</strong>n<br />

kann, sind weiterhin alle bis dahin vorliegen<strong>de</strong>n En<strong>de</strong>rgebnisse vorgabenwirksam. Die nicht been-<br />

3. Fassung 26.03.2010 24


<strong>de</strong>ten R<strong>und</strong>en wer<strong>de</strong>n unterteilt in Ergebnisse, die ggf. bereits im Puffer o<strong>de</strong>r besser liegen (was<br />

nach einem Abbruch auf Bahn 17 o<strong>de</strong>r 18 <strong>de</strong>r Fall sein kann) <strong>und</strong> Ergebnisse, die schlechter als<br />

<strong>de</strong>r Puffer liegen. Die ersteren Ergebnisse sind vorgabenwirksam, die an<strong>de</strong>ren Ergebnisse sind<br />

nicht vorgabenwirksam (s. DGV-Vorgabensystem Ziffer 16.3).<br />

2.4. Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung eines Wettspiels<br />

2.4.1 Zählkarte <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

Im Zählspiel muss die <strong>Spiel</strong>leitung für je<strong>de</strong>n Bewerber eine Zählkarte mit Datum <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Namen<br />

<strong>de</strong>s Bewerbers bzw. im Vierer- o<strong>de</strong>r Vierball-Zählspiel <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r Bewerber ausgeben (siehe<br />

Regel 33-5 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Auch die Vorgabe wird heute durch <strong>de</strong>n Computer vom Sekretariat auf<br />

die Karte gedruckt, obwohl es letztlich in <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers liegt, seine Vorgabe zu<br />

kennen <strong>und</strong> die Karte mit <strong>de</strong>r richtigen Vorgabe zu unterschreiben. Die <strong>Spiel</strong>leitung kann auch <strong>de</strong>m<br />

jeweiligen <strong>Spiel</strong>er das Ausstellen seiner Zählkarte übertragen.<br />

Für die Teilnehmer eines Wettspiels sollte ohne weiteres ersichtlich sein, wann <strong>und</strong> wo die Zählkarten<br />

ausgegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Die <strong>Spiel</strong>leitung muss die Verteilung <strong>de</strong>r Vorgaben auf die Löcher bekannt geben (in <strong>de</strong>r Regel<br />

bereits auf <strong>de</strong>r Zählkarte vermerkt). Dies ist sowohl für ein <strong>Spiel</strong> nach Stableford bzw. Lochspiel<br />

<strong>und</strong> auch bei einem Stechen durch <strong>Spiel</strong>fortsetzung auf <strong>de</strong>m Platz unverzichtbar. Das DGV-<br />

Vorgabensystem (siehe Anhang Ziffer 19./1) <strong>und</strong> dieses <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong> (siehe Abschnitt<br />

3) geben eine Anleitung, wie man zu einer ausgewogenen Vorgabenverteilung kommt.<br />

2.4.2 Auswertung, Feststellung <strong>und</strong> Bekanntgabe von Ergebnissen<br />

Im Zählspiel ist die <strong>Spiel</strong>leitung dafür verantwortlich, die Schlagzahlen zusammenzuzählen <strong>und</strong> die<br />

Vorgabe anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

Im Vierball-Zählspiel ist die <strong>Spiel</strong>leitung dafür verantwortlich, <strong>de</strong>n besseren Balls pro Loch zu werten,<br />

die Schlagzahlen zu addieren <strong>und</strong> für die Anrechnung <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Karte eingetragenen Vorgabe<br />

zu sorgen.<br />

In Par- <strong>und</strong> Stableford-Wettspielen ist die <strong>Spiel</strong>leitung dafür verantwortlich, die Punktzahl an je<strong>de</strong>m<br />

Loch zu ermitteln, zu addieren bzw. vorab lochweise die Vorgabe anzurechnen (siehe Regel 33-5<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln).<br />

Anmerkungen:<br />

Einem Bewerber darf keine Strafe dafür auferlegt wer<strong>de</strong>n, dass auf <strong>de</strong>r von ihm eingereichten<br />

Zählkarte die Addition o<strong>de</strong>r die Anrechnung <strong>de</strong>r ihm nach <strong>de</strong>r Ausschreibung zustehen<strong>de</strong>n<br />

Vorgabe fehlerhaft sind.<br />

Im Wettspiel gegen Par darf einem Bewerber keine Strafe auferlegt wer<strong>de</strong>n, wenn ein Loch<br />

falsch gewertet wur<strong>de</strong>, soweit die eingetragene Brutto-Schlagzahl für das Loch richtig ist.<br />

Die Verantwortlichkeit von Zähler <strong>und</strong> Bewerber bezüglich <strong>de</strong>s Ausfüllens <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Rückgabe<br />

<strong>de</strong>r Zählkarte ist in <strong>de</strong>n Regeln 6-2, 6-6 <strong>und</strong> 31-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln bestimmt.<br />

Die Pflicht <strong>de</strong>s Bewerbers, seine Zählkarte <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung „so bald wie möglich“ einzureichen<br />

(Regel 6-6b), sollte sinnvoll ausgelegt wer<strong>de</strong>n. Da nichts mehr geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n darf, nach<strong>de</strong>m<br />

die Zählkarte eingereicht wor<strong>de</strong>n ist (Regel 6-6c), muss <strong>de</strong>m Bewerber genügend Zeit<br />

gegeben wer<strong>de</strong>n, seine Zählkarte sorgfältig nachzuprüfen. Es kann sinnvoll sein, in beson<strong>de</strong>-<br />

3. Fassung 26.03.2010 25


en Fällen (Anfänger/Kin<strong>de</strong>r) dabei zu helfen. Es sollte aber immer klar sein, wann die Karte<br />

unabän<strong>de</strong>rlich als „<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung eingereicht“ gilt. Keinesfalls dürfen nach Abgabe <strong>de</strong>r Karte<br />

Korrekturen an <strong>de</strong>n Ergebnissen einzelner Löcher Än<strong>de</strong>rungen vorgenommen wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

vergessene Unterschriften nachgeholt wer<strong>de</strong>n.<br />

Können Zählkarten aus organisatorischen Grün<strong>de</strong>n nicht von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung o<strong>de</strong>r einer von<br />

ihr ermächtigten Person entgegengenommen wer<strong>de</strong>n, empfiehlt es sich, einen Ort festzulegen,<br />

wo eine dort abgelegte Karte als eingereicht gilt, z. B. einen Kasten im Sekretariat mit<br />

<strong>de</strong>r Aufschrift „Scorekarten“. Auch wenn das Sekretariat nicht Teil <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung ist, so sollte<br />

es doch in <strong>de</strong>ren Vollmacht die Karten nach <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e entgegen nehmen dürfen. Ob <strong>de</strong>r<br />

Verzug bei <strong>de</strong>r Einreichung vertretbar war o<strong>de</strong>r nicht, hat die <strong>Spiel</strong>leitung zu entschei<strong>de</strong>n. Sicher<br />

ist ein Verzug anzunehmen, wenn die <strong>Spiel</strong>er sich erst ins Clubhaus setzen <strong>und</strong> dort etwas<br />

trinken o<strong>de</strong>r verzehren, bevor die Karten eingereicht wer<strong>de</strong>n.<br />

2.4.3 Mehrr<strong>und</strong>enwettspiele/Qualifikationswettspiele<br />

Bei Wettspielen, in <strong>de</strong>nen zur Qualifikation für ein Lochspiel o<strong>de</strong>r zur Fortsetzung eines Mehrr<strong>und</strong>enwettspiels<br />

(Clubmeisterschaften) eine bestimmte Platzierung erreicht wer<strong>de</strong>n muss, ist das<br />

Ergebnis bzw. eine erreichte Qualifikation <strong>de</strong>n betroffenen <strong>Spiel</strong>er rechtzeitig bekannt zu geben.<br />

Entfällt eine festgestellte Qualifikation z. B. wegen nachträglicher Ergebnisän<strong>de</strong>rung, Disqualifikation,<br />

Aberkennung <strong>de</strong>s Teilnahmerechts o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen, so rückt <strong>de</strong>r nächste Teilnehmer nach.<br />

Hingegen haben alle qualifizierten Teilnehmer <strong>de</strong>n berechtigten Anspruch, dass für Teilnehmer, die<br />

ihr Qualifikationsrecht nicht wahrnehmen (z. B. absagen, fernbleiben, verhin<strong>de</strong>rt sind), kein nicht<br />

qualifizierter Bewerber nachrückt <strong>und</strong> ihre Platzierungsaussichten min<strong>de</strong>rt. Fällt in Lochspielen ein<br />

qualifizierter Teilnehmer aus, so steht <strong>de</strong>m Gegner <strong>de</strong>r Sieg ohne <strong>Spiel</strong> zu.<br />

2.5 Hinweise zur Sicherstellung einer angemessenen <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit<br />

Seit Jahren wird von allen Seiten immer wie<strong>de</strong>r angemerkt, dass <strong>Golf</strong>r<strong>und</strong>en zu früherer Zeit in<br />

erheblich schnellerem <strong>Spiel</strong>tempo absolviert wor<strong>de</strong>n sind als heutzutage. Die Gesamtzeit für eine<br />

<strong>Golf</strong>r<strong>und</strong>e hat sich, so die Beobachtungen, in <strong>de</strong>n letzten Jahren <strong>de</strong>utlich verlängert. Während in<br />

<strong>de</strong>n 50er <strong>und</strong> 60er Jahren selbst im „Professional <strong>Golf</strong>“ für 36 Löcher 4 ½ St<strong>und</strong>en <strong>Spiel</strong>zeit <strong>de</strong>nkbar<br />

waren, erscheint diese <strong>Spiel</strong>zeit heute beinahe bereits „angemessen“ für eine 18-Löcher-<br />

R<strong>und</strong>e. Aber auch <strong>Spiel</strong>zeiten für eine 18-Löcher-R<strong>und</strong>e von 5 ½ St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> <strong>de</strong>utlich darüber<br />

sind keine Seltenheit.<br />

Diese Entwicklung ist für <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport insgesamt schädlich. So geht einerseits die Freu<strong>de</strong> am<br />

<strong>Spiel</strong> verloren, wenn eine <strong>Golf</strong>r<strong>und</strong>e nicht in überschaubarer Zeit mit sportlichem Anspruch zu En<strong>de</strong><br />

geht. An<strong>de</strong>rerseits wird auch <strong>de</strong>r allgemeine Zuspruch zum <strong>Golf</strong>sport negativ beeinflusst, wenn<br />

die aufzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Freizeit für einen <strong>Golf</strong>amateur stetig zunimmt. Nicht zuletzt kann auch die<br />

Wirtschaftlichkeit einer <strong>Golf</strong>anlage lei<strong>de</strong>n, wenn weniger (Gast-) <strong>Spiel</strong>er in immer längerer Zeit ihre<br />

<strong>Golf</strong>r<strong>und</strong>e absolvieren.<br />

Es sollte daher im Interesse aller sein, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, diese Entwicklung<br />

zu stoppen bzw. zu einer akzeptablen <strong>Spiel</strong>zeit zurückzufin<strong>de</strong>n.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Hinweise sind einem Symposium <strong>de</strong>s Royal and Ancient <strong>Golf</strong> Club of St. Andrews<br />

entlehnt, das dort zum Thema „Pace of Play“ (<strong>Spiel</strong>geschwindigkeit) im Winter 2003 stattfand. Als<br />

„fünf Eckpunkte“ für eine Beschleunigung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Bereiche ermittelt:<br />

3. Fassung 26.03.2010 26


Art <strong>und</strong> Weise <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzmanagements;<br />

<strong>Spiel</strong>vermögen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>spieler;<br />

Platzpflege;<br />

Platzgestaltung;<br />

Verhalten <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er.<br />

Diese Aufzählung macht bereits <strong>de</strong>utlich, dass wohl nicht mit Erfolg gegen langsames <strong>Spiel</strong> vorgegangen<br />

wer<strong>de</strong>n kann, wenn man die Quelle hierfür ausschließlich bei <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spielern sucht. Natürlich<br />

ist <strong>de</strong>ren Verhalten <strong>und</strong> das <strong>Spiel</strong>vermögen ein wichtiger Aspekt bei <strong>de</strong>r Suche nach Grün<strong>de</strong>n<br />

für langsames <strong>Spiel</strong>. Es ist aber letztlich eine Vielzahl von Faktoren, die die <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit<br />

beeinflusst <strong>und</strong> nur ein Bün<strong>de</strong>l von Maßnahmen wird bewirken, dass auf einer <strong>Golf</strong>anlage die<br />

<strong>Spiel</strong>dauer für eine festgesetzte R<strong>und</strong>e wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich reduziert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Art <strong>und</strong> Weise <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzmanagements<br />

Die Art <strong>und</strong> Weise, wie heutzutage in vielen Fällen eine <strong>Golf</strong>anlage bis an die Kapazitätsgrenze<br />

ausgenutzt wird, verlangsamt das <strong>Spiel</strong>. So ist es von überragen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung, die richtigen Startintervalle<br />

zu wählen, um <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>fluss zu gewährleisten. Eine Computersimulation hat bei einem<br />

Startintervall von sieben Minuten eine durchschnittliche R<strong>und</strong>enzeit von fünf St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> zehn<br />

Minuten ergeben. In dieser Zeit haben 47 Gruppen ihre R<strong>und</strong>e been<strong>de</strong>t. Bei einem Startintervall<br />

von acht Minuten been<strong>de</strong>n ebenfalls 47 <strong>Spiel</strong>ergruppen die R<strong>und</strong>e in durchschnittlich vier St<strong>und</strong>en<br />

38 Minuten. Wird das Startintervall auf neun Minuten ausge<strong>de</strong>hnt, so ergibt sich eine Gesamtspielzeit<br />

für die <strong>Golf</strong>r<strong>und</strong>e von vier St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 20 Minuten, in <strong>de</strong>r 45 Gruppen die R<strong>und</strong>e been<strong>de</strong>t<br />

haben. Diese Werte gelten natürlich für <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Simulation zu Gr<strong>und</strong>e gelegten Platz.<br />

Die <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit wird also in großem Maße dadurch negativ beeinflusst, dass zu viele<br />

<strong>Spiel</strong>er in zu kurzer Zeit auf <strong>de</strong>m Platz <strong>Golf</strong> spielen. Daher erscheint es überragend wichtig, dass<br />

genügend Zeit zwischen <strong>de</strong>m Start <strong>de</strong>r einzelnen <strong>Spiel</strong>ergruppen gewährt wird, um genug „Platz<br />

<strong>und</strong> Zeit zum Atmen“ zwischen <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ergruppen zu schaffen. Der Royal and Ancient <strong>Golf</strong> Club<br />

of St. Andrews hat in <strong>de</strong>r Mehrzahl seiner großen Wettspiele das Startintervall auf elf Minuten angehoben.<br />

Dies gilt auch für „The Open Championship“. Diese Maßnahme hat zu einer <strong>de</strong>utlichen<br />

Beschleunigung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s geführt. Zusätzlich hat man in regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n (z. B. nach<br />

je<strong>de</strong>r 13. <strong>Spiel</strong>ergruppe) so genannte „Starterzeiten“ eingeführt, Fünf-Minuten-Zeiträume, in <strong>de</strong>nen<br />

keine Gruppe startet. Auch dadurch hat man das Teilnehmerfel<strong>de</strong>s entzerrt, was sich in einer <strong>de</strong>utlichen<br />

Beschleunigung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s nie<strong>de</strong>rschlägt.<br />

Es kann sich auch empfehlen, Durchgangszeiten für die Löcher <strong>de</strong>s Platzes festzulegen. Dies ist<br />

bei Wettspielen <strong>de</strong>s DGV die Regel. Die Software-Programme zur Wettspielabwicklung ermöglichen<br />

es beispielsweise, Zählkarten für je<strong>de</strong>s Wettspiel individuell zu drucken <strong>und</strong> auf die Zählkarte<br />

auch die erwünschte Durchgangszeit für je<strong>de</strong>s Loch aufzubringen. Dies kann auch in Vereinswettspielen<br />

sinnvoll sein, um die <strong>Spiel</strong>er für die von ihnen erwarteten Durchgangszeiten zu sensibilisieren.<br />

Als empfehlenswert können folgen<strong>de</strong> Durchgangszeiten gelten:<br />

Par 3 Par 4 Par 5<br />

Zweiball 9 min. 11 min. 13 min.<br />

Dreiball 11 min. 14 min. 16 min.<br />

Vierball 12 min. 15 min. 17 min.<br />

Aus <strong>de</strong>r Addition <strong>de</strong>r Durchgangszeiten für die einzelnen Löcher ergibt sich die Gesamtspielzeit für<br />

die R<strong>und</strong>e. Hierbei hat jedoch die <strong>Spiel</strong>leitung Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Platzes zu berücksichtigen. Ist<br />

z. B. ein Par-5-Loch extrem lang, so könnte eine Minute dazugegeben wer<strong>de</strong>n. Gleiches gilt für<br />

3. Fassung 26.03.2010 27


lange Wege von einem zuletzt gespielten Grün bis zum nächsten Abschlag. Auch hier ist es sinnvoll,<br />

die Durchgangszeit individuell anzupassen.<br />

<strong>Spiel</strong>vermögen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>spieler<br />

Für die <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit ist von ebenfalls großer Be<strong>de</strong>utung, dass das <strong>Spiel</strong>niveau <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er<br />

berücksichtigt wird. Gera<strong>de</strong> für Anfänger ist es wichtig, ihr <strong>Spiel</strong>niveau immer wie<strong>de</strong>r kritisch zu<br />

betrachten <strong>und</strong> auf Gr<strong>und</strong> eigener Einschätzung von <strong>de</strong>n angemessenen Abschlägen zu spielen.<br />

So kann es auch von Seiten <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzmanagements richtig sein, gera<strong>de</strong> Anfänger beim <strong>Spiel</strong><br />

auf <strong>de</strong>m Platz auf die vor<strong>de</strong>ren Abschläge zu verweisen. Dadurch wird nicht nur das <strong>Spiel</strong> beschleunigt,<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anfänger wird dadurch auch mehr Spaß am <strong>Spiel</strong> empfin<strong>de</strong>n.<br />

Verhalten <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er<br />

Das Verhalten <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er auf <strong>de</strong>m Platz ist natürlich einer <strong>de</strong>r wichtigsten Eckpunkte für schnelleres<br />

<strong>Spiel</strong>. So sollte streng darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass <strong>Spiel</strong>er nicht länger als fünf Minuten nach<br />

einem (dann nach Regel 27 ohnehin verlorenen) Ball suchen. Auch sollte das <strong>Spiel</strong>en eines provisorischen<br />

Balls für einen Ball, <strong>de</strong>r außerhalb eines Wasserhin<strong>de</strong>rnisses verloren o<strong>de</strong>r im Aus sein<br />

könnte „obligatorisch“ sein. Muss ein <strong>Spiel</strong>er erst zu <strong>de</strong>r Stelle zurückgehen, von <strong>de</strong>r er <strong>de</strong>n letzten<br />

Schlag gespielt hat, gehen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Minuten verloren. Auf diese Aspekte sollte bei Regelschulungen<br />

(Regelaben<strong>de</strong>n) beson<strong>de</strong>res Gewicht gelegt wer<strong>de</strong>n. Ein maßgeblicher Aspekt <strong>de</strong>s<br />

<strong>Spiel</strong>erverhaltens, <strong>de</strong>r einen Stau auf <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz verhin<strong>de</strong>rn hilft, ist die strikte Anwendung <strong>de</strong>r<br />

Etikette zum „Durchspielen“. Hat eine <strong>Spiel</strong>ergruppe zunächst fünf Minuten nach einem Ball gesucht<br />

<strong>und</strong> muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er sodann von <strong>de</strong>r ursprünglichen Stelle einen neuen Ball ins <strong>Spiel</strong> bringen<br />

(das heißt in <strong>de</strong>r Regel eine weite Strecke zurückgehen), so ist <strong>de</strong>r daraus folgen<strong>de</strong> Stau <strong>de</strong>r<br />

nachfolgen<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ergruppen kaum mehr in kürzerer Zeit aufzulösen. Es ist daher von überragen<strong>de</strong>r<br />

Be<strong>de</strong>utung, dass <strong>Spiel</strong>er das „Durchspielen lassen“ nicht etwa als eigene Schwäche begreifen,<br />

son<strong>de</strong>rn als unumgängliche Maßnahme, um ein angemessenes <strong>Spiel</strong>tempo aufrechtzuerhalten.<br />

Auch ein Übermaß an Information für <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er kann das <strong>Spiel</strong>tempo negativ beeinflussen. Während<br />

in früherer Zeit ein Loch „so gespielt wur<strong>de</strong>, wie es dalag“, stehen <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern heute eine<br />

Reihe von Informationen über die zu spielen<strong>de</strong>n Löcher auch auf <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e zur Verfügung. So<br />

wird mitunter bereits auf <strong>de</strong>m Abschlag auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r Abschlagtafeln Verlauf <strong>und</strong> Länge <strong>de</strong>s<br />

Lochs intensiv studiert. Viele <strong>Golf</strong>anlagen halten so genannte „Stroke Saver“ o<strong>de</strong>r „ Birdie-Bücher“<br />

bereit. Die regelmäßige Zuhilfenahme während <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e verlangsamt das <strong>Spiel</strong>. Immer öfter<br />

wer<strong>de</strong>n Laserferngläser zur Entfernungsmessung angeboten. Abgesehen davon, dass die Benutzung<br />

solcher Ferngläser ohne eine entsprechen<strong>de</strong> Platzregel nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln unzulässig ist<br />

(s. Entscheidung 14-3/0.5), verlangsamt <strong>de</strong>ren Gebrauch das <strong>Spiel</strong> zusätzlich. Bei anspruchsvolleren<br />

Wettspielen schreiten die <strong>Spiel</strong>er häufig die Entfernung ihrer Balllage zur nächsten Entfernungsangabe<br />

ab. Fazit: Je größer das Informationsangebot, <strong>de</strong>sto langsamer das <strong>Spiel</strong>.<br />

Platzpflege<br />

Die Platzpflege hat ebenfalls eine erhebliche Be<strong>de</strong>utung für die <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit. Das so genannte<br />

„Course Setup“ (also z. B. die Auswahl <strong>de</strong>r zu spielen<strong>de</strong>n Abschläge <strong>und</strong> das Setzen <strong>de</strong>r<br />

Fahnenpositionen), aber auch die Grüngeschwindigkeit <strong>und</strong> die Länge <strong>und</strong> Lage beson<strong>de</strong>rs <strong>und</strong>urchdringlichen<br />

Roughs sind Einflussfaktoren. Ist z. B. <strong>und</strong>urchdringliches Rough in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>zonen <strong>de</strong>r Abschläge platziert, so kommt es dort immer wie<strong>de</strong>r zu längerer Suche nach in<br />

das Rough verzogenen Bällen. Man könnte also <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>platz systematisch auf solche „Zeitfallen“<br />

hin überprüfen. Man sollte insbeson<strong>de</strong>re überlegen, ob die Rough-Höhe am inneren Knickpunkt<br />

von Doglegs reduziert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Grüngeschwindigkeit sollte mo<strong>de</strong>rat gehalten wer<strong>de</strong>n. Überschnelle Grüns mit vielen „Breaks“<br />

stellen gera<strong>de</strong> spielschwächere <strong>Spiel</strong>er vor erhebliche Probleme beim Putten. Dadurch wird ein<br />

3. Fassung 26.03.2010 28


zusätzlicher Putt o<strong>de</strong>r eine lange Vorbereitungszeit gera<strong>de</strong>zu herausgefor<strong>de</strong>rt. Be<strong>de</strong>nkt man, dass<br />

in <strong>de</strong>r Regel je<strong>de</strong>m Putt eine Vorbereitungszeit vorausgeht, kann man <strong>de</strong>n Einfluss <strong>de</strong>r Grüngeschwindigkeit,<br />

aber auch <strong>de</strong>r ausgewählten Lochpositionen auf die <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit ermessen.<br />

Aber auch unangemessen schwierige Fahnenpositionen <strong>und</strong> das <strong>Spiel</strong> von „hinteren Abschlägen“<br />

verlangsamen das <strong>Spiel</strong>.<br />

Platzgestaltung<br />

Auch das Platz<strong>de</strong>sign <strong>und</strong> die neue Schläger- <strong>und</strong> Balltechnologie tragen ihren Teil zum langsamen<br />

<strong>Spiel</strong> bei. So mag die <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit negativ durch eine übermäßige Zahl von Hin<strong>de</strong>rnissen<br />

o<strong>de</strong>r stark ondulierte Grüns beeinflusst wer<strong>de</strong>n. Die Abfolge von Par-3, Par-4- <strong>und</strong> Par-5-<br />

Löchern spielt ebenfalls eine erhebliche Rolle. Als ein problematischer „Flaschenhals“ wird insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>r Beginn einer R<strong>und</strong>e mit Par-5- <strong>und</strong> Par-3-Löchern angesehen. So ist ein kurzes Startintervall<br />

auf Bahn 1 kaum durchzuhalten, wenn <strong>Spiel</strong>er z. B. beim zweiten Loch, einem Par 3, warten<br />

müssen, bis das Grün frei ist. Denn das <strong>Spiel</strong>en eines Par-3-Lochs dauert sicherlich min<strong>de</strong>stens<br />

zehn bis zwölf Minuten. Letztlich ist es aber weniger das Par eines Loches als die Länge, die<br />

zu Problemen führen kann. Ein Par-3-Loch mit 150 Metern kann evtl. sogar in acht Minuten absolviert<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> ein Par-4-Loch mit 290 Metern mag in zwölf Minuten been<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können.<br />

Sind aber die Wetterbedingungen seit vielen Tagen trocken, so mag sich das Par-4-Loch für gute<br />

<strong>Spiel</strong>er wie ein Par-3-Loch spielen. Sie haben dann die Möglichkeit, das Grün mit <strong>de</strong>m ersten<br />

Schlag „anzugreifen“. Deshalb wer<strong>de</strong>n sie warten, bis das gesamte Par-4-Loch frei ist. Entsprechend<br />

sind auch die Auswirkungen <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Schlägertechnologie. Hiermit wird es einer immer<br />

größeren Zahl von <strong>Spiel</strong>ern möglich, lange Distanzen zu überwin<strong>de</strong>n. Während <strong>Spiel</strong>er in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit auf einem durchschnittlichen Par-5-Loch mit <strong>de</strong>m zweiten Schlag regelmäßig <strong>de</strong>utlich<br />

vor <strong>de</strong>m Grün en<strong>de</strong>ten <strong>und</strong> <strong>de</strong>shalb mit einer vorausspielen<strong>de</strong>n Gruppe, die auf <strong>de</strong>m Grün<br />

<strong>de</strong>sselben Lochs puttete, nicht in Konflikt kam, wird es durch mo<strong>de</strong>rne Schlägertechnologie immer<br />

leichter möglich, auch die Grüns von Par-5-Löchern mit <strong>de</strong>m zweiten Schlag zu erreichen. Die<br />

Folge ist, dass die <strong>Spiel</strong>ergruppe, die glaubt, das Grün erreichen zu können, <strong>de</strong>n zweiten Schlag<br />

auf <strong>de</strong>m Par-5-Loch erst ausführt, wenn das Grün frei ist. Gleiches kann bei kurzen Par-4-Löchern<br />

für <strong>de</strong>n ersten Schlag gelten.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gestaltung von <strong>Golf</strong>plätzen ist in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren <strong>und</strong> vielleicht auch für die Zukunft<br />

folgen<strong>de</strong>r Trend zu beobachten:<br />

Die Fairways wer<strong>de</strong>n enger <strong>und</strong> die Konturen <strong>de</strong>r Fairways unregelmäßiger.<br />

Die Grüns weisen eine schnelle Grüngeschwindigkeit über das ganze Jahr auf.<br />

Die Grüngröße passt nicht zur Anzahl Hin<strong>de</strong>rnisse in <strong>de</strong>r Umgebung (insbeson<strong>de</strong>re auf Par-3-<br />

<strong>und</strong> Par-5-Löchern) .<br />

Bereiche mit (leichterem) Rough rücken immer näher an die i<strong>de</strong>ale <strong>Spiel</strong>linie heran.<br />

Platzelemente, die z. B. für das <strong>Spiel</strong> von Spitzenamateuren o<strong>de</strong>r Professionals ihre Berechtigung<br />

haben (z. B. tiefe so genannte „Topfbunker“) wer<strong>de</strong>n zunehmend auch auf <strong>Golf</strong>plätzen integriert,<br />

die im Wesentlichen von Freizeitgolfern genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Legt man die vorgenannten Erkenntnisse zu Gr<strong>und</strong>e, könnten insbeson<strong>de</strong>re folgen<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

die <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit positiv beeinflussen:<br />

Verbreiterung <strong>und</strong> Vereinfachung <strong>de</strong>r Fairways.<br />

Reduzierung <strong>de</strong>r Grüngeschwindigkeit auf ein für Freizeitgolfer vernünftiges Maß.<br />

Anpassung <strong>de</strong>r Grüngröße (z. B. beim Bau neuer Plätze).<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Rough-Pflege, insbeson<strong>de</strong>re das Absenken <strong>de</strong>r Schnitthöhe im an die Fairways<br />

angrenzen<strong>de</strong>n Bereich.<br />

Reduzierung extremer <strong>und</strong> leichterer Rough-Bereiche in unmittelbarer Umgebung <strong>de</strong>r Grüns.<br />

Platzierung von Hin<strong>de</strong>rnissen auch aus <strong>de</strong>m Blickwinkel <strong>de</strong>s Freizeitgolfers.<br />

3. Fassung 26.03.2010 29


In <strong>de</strong>n Wettspielen <strong>de</strong>s DGV wer<strong>de</strong>n auch nachfolgen<strong>de</strong> Punkte beachtet, wodurch in <strong>de</strong>n Endr<strong>und</strong>en<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Meisterschaften <strong>Spiel</strong>zeiten von knapp über vier St<strong>und</strong>en erzielt wer<strong>de</strong>n können:<br />

- Ausreichen<strong>de</strong> Startabstän<strong>de</strong> (10 Minuten), die nicht zu Staus führen<br />

- <strong>Spiel</strong> von Abschlägen, die <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>stärke <strong>de</strong>r Teilnehmer angemessen sind<br />

(Keine „Rabbits“ von <strong>de</strong>n hinteren Abschlägen, wenn von dort über Wasser o<strong>de</strong>r dichtes Rough<br />

gespielt wer<strong>de</strong>n muss).<br />

- Ausrichtung <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen an <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>alen <strong>Spiel</strong>linie <strong>und</strong> nicht an <strong>de</strong>m vielfach in<br />

eine an<strong>de</strong>re Richtung zeigen<strong>de</strong>n Abschlagbauwerk.<br />

- Anwesenheit eines o<strong>de</strong>r mehrerer Platzrichter o<strong>de</strong>r Marshals auf <strong>de</strong>m Platz, die langsame Gruppen<br />

auf die <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit ansprechen.<br />

- Aufstellung von Richtzeiten, an <strong>de</strong>nen die <strong>Spiel</strong>er sich orientieren können.<br />

Meist reicht es nicht aus, allein die vorgegebenen Richtzeiten zu überprüfen, um für ein schnelles<br />

<strong>Spiel</strong> zu sorgen. Es sollten auch Sanktionsmöglichkeiten bestehen. Langsames <strong>Spiel</strong> wird z. B. in<br />

<strong>de</strong>n DGV-Wettspielbedingungen (die nur für Verbandswettspiele gelten) mit folgen<strong>de</strong>m Text sanktioniert:<br />

„Unangemessene Verzögerung; langsames <strong>Spiel</strong> (Regel 6-7).<br />

Hat eine <strong>Spiel</strong>ergruppe nach Auffassung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung <strong>de</strong>n Anschluss an die vorangehen<strong>de</strong><br />

<strong>Spiel</strong>ergruppe verloren o<strong>de</strong>r hat sie, falls Richtzeiten zum <strong>Spiel</strong>en eines o<strong>de</strong>r mehrerer<br />

Löcher vorgegeben sind, mehr Zeit als die Richtzeit benötigt, so wird die <strong>Spiel</strong>ergruppe<br />

ermahnt. Wird danach eine Verbesserung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>tempos nicht festgestellt, wird <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ergruppe<br />

mitgeteilt, dass ab sofort für je<strong>de</strong>n einzelnen <strong>Spiel</strong>er eine Zeitnahme durchgeführt<br />

wird. Die Zeitnahme beginnt, wenn <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er mit seinem Schlag an <strong>de</strong>r Reihe ist.<br />

Überschreiten <strong>de</strong>r erste <strong>Spiel</strong>er die Zeit von 60 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die folgen<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er die<br />

Zeit von 45 Sek<strong>und</strong>en für die Ausführung <strong>de</strong>s Schlages, so wird dies als Verstoß gegen<br />

Regel 6-7 angesehen.<br />

Strafe für Verstoß:<br />

Lochspiel:<br />

1. Verstoß: Lochverlust<br />

2. Verstoß: Disqualifikation<br />

Zählspiel:<br />

1. Verstoß: 1 Schlag<br />

2. Verstoß: 2 Schläge<br />

3. Verstoß: Disqualifikation<br />

Strafschläge wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>m Loch hinzugerechnet, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Verstoß begangen wird.<br />

Wird das <strong>Spiel</strong> zwischen <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>en zweier Löcher verzögert, so wirkt sich die Strafe am<br />

nächsten Loch aus.“<br />

Dieser Text kann von je<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung bei Bedarf in die Rahmenausschreibung eines Wettspiels<br />

übernommen wer<strong>de</strong>n. Üblicherweise brauchen nur selten Strafschläge notiert zu wer<strong>de</strong>n, da die<br />

<strong>Spiel</strong>er nach <strong>de</strong>r Mitteilung, dass ihre Zeit nun gemessen wird, ihr <strong>Spiel</strong> regelmäßig <strong>de</strong>utlich beschleunigen.<br />

Der Anschluss an die vorausspielen<strong>de</strong> Gruppe gilt als verloren, wenn die nachfolgen<strong>de</strong> Gruppe<br />

mehr als ein Startintervall (z. B. 10 Minuten) hinter <strong>de</strong>r davor spielen<strong>de</strong>n Gruppe zurückliegt. Diese<br />

Zeit wird am besten an einem Grün gemessen, <strong>und</strong> zwar in <strong>de</strong>m Moment, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Flaggenstock<br />

wie<strong>de</strong>r ins Loch gesteckt wird.<br />

3. Fassung 26.03.2010 30


Abschnitt 3.<br />

<strong>Spiel</strong>formen, Vorgabenzuteilung <strong>und</strong> Vorgabenverteilung<br />

Für vorgabenwirksame Wettspiele <strong>und</strong> Extra Day Scores enthält das DGV-Vorgabensystem verbindliche<br />

Regelungen für <strong>Spiel</strong>formen <strong>und</strong> Vorgabenzuteilung (siehe dort Anhang, Ziffer 19./1-3).<br />

Ansonsten gelten folgen<strong>de</strong> Empfehlungen:<br />

3. <strong>Spiel</strong>formen<br />

Hinweis: Die in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Ziffern 4.1.1 – 4.1.3 genannten Vorgabenzuteilungen (z. B. „DGV-<br />

<strong>Spiel</strong>vorgabe für die R<strong>und</strong>e“) wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Ziffer 4.4 im Einzelnen beschrieben.<br />

3.1 Einzel bzw. Zweier<br />

3.1.1 Zählspiele<br />

- Zählspiel-Einzel gemäß Regel 3-1<br />

VORGABENZUTEILUNG: DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe für die R<strong>und</strong>e.<br />

- Einzel gegen Par gemäß Regel 32-1a<br />

VORGABENZUTEILUNG: DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe auf die Löcher verteilt.<br />

- Einzel nach Stableford gemäß Regel 32-1b<br />

VORGABENZUTEILUNG: DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe auf die Löcher verteilt.<br />

- Auswahlspiel (Eclectic) lochweise<br />

Innerhalb einer festgesetzten Frist (o<strong>de</strong>r als Nebenwertung an<strong>de</strong>rweitiger Wettbewerbe) spielt<br />

<strong>de</strong>r Bewerber die in <strong>de</strong>r Ausschreibung vorgeschriebene feste, begrenzte o<strong>de</strong>r unbegrenzte<br />

Anzahl von R<strong>und</strong>en. Das Auswahlergebnis (also das En<strong>de</strong>rgebnis <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers nach mehreren<br />

R<strong>und</strong>en) wird aus <strong>de</strong>m jeweils besten Ergebnis addiert, das in irgen<strong>de</strong>iner R<strong>und</strong>e für ein bestimmtes<br />

Loch erzielt wur<strong>de</strong>. Es wird je<strong>de</strong> R<strong>und</strong>e als festgesetzte R<strong>und</strong>e vom ersten bis zum<br />

letzten Loch in richtiger Reihenfolge gespielt bzw. nach Abbruch einer R<strong>und</strong>e auf sämtliche<br />

restlichen Löcher verzichtet.<br />

Der Bewerber braucht für das Auswahlergebnis nicht in je<strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e an je<strong>de</strong>m Loch einzulochen,<br />

daher ist das Auswahlspiel lochweise auch normalerweise nicht vorgabenwirksam. Als<br />

bloße Nebenwertung von vorgabenwirksamen Wettspielen beeinflusst das Eclectic die Vorgabenwirksamkeit<br />

<strong>de</strong>s Wettspiels jedoch nicht (Beispiel: Die <strong>Spiel</strong>leitung <strong>de</strong>s Vereins <strong>und</strong> wertet<br />

die acht Monatsteller gleichzeitig noch insgesamt nach Eclectic-Gr<strong>und</strong>sätzen aus).<br />

VORGABENZUTEILUNG: Auszugehen ist von <strong>de</strong>r DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe <strong>de</strong>s Bewerbers am<br />

Schlusstag <strong>de</strong>s Wettbewerbs bzw. (sofern die Ausschreibung dies besagt) bei Antritt <strong>de</strong>r letzten<br />

R<strong>und</strong>e <strong>de</strong>s Auswahlspiels. Die gebotenen Chancen, <strong>de</strong>n Score immer wie<strong>de</strong>r zu verbessern,<br />

lassen ein unverhältnismäßig gutes Ergebnis erwarten. Um die Relation zum Course Rating<br />

<strong>und</strong> zur eigenen <strong>Spiel</strong>stärke zu wahren, hat es sich bewährt, vom Auswahlergebnis nur<br />

Teilvorgaben abzuziehen, <strong>und</strong> zwar:<br />

5/6 <strong>de</strong>r vollen <strong>Spiel</strong>vorgabe bei 2 R<strong>und</strong>en;<br />

4/5 bei 3 R<strong>und</strong>en;<br />

3/4 bei 4 R<strong>und</strong>en;<br />

2/3 bei 5 R<strong>und</strong>en;<br />

1/2 bei 6 R<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mehr.<br />

3. Fassung 26.03.2010 31


Bei gleichen Ergebnissen sollten statt weiterer R<strong>und</strong>en an<strong>de</strong>re Kriterien <strong>de</strong>s Stechens festgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n, z. B. das Ergebnis <strong>de</strong>r letzten 9, 6, 3, 1 Löcher <strong>de</strong>s Eclectic-Ergebnisses abzüglich<br />

anteiliger Vorgabe (im Netto).<br />

3.1.2 Lochspiele<br />

- Lochspiel-Zweier gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 2-1<br />

VORGABENZUTEILUNG: Internationaler Praxis folgend empfiehlt <strong>de</strong>r DGV, <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er mit<br />

höherer <strong>Spiel</strong>vorgabe <strong>de</strong>n vollen <strong>Spiel</strong>vorgabenunterschied zur niedrigeren <strong>Spiel</strong>vorgabe <strong>de</strong>s<br />

Gegners zu gewähren. Die „zu geben<strong>de</strong>n“ Vorgabenschläge wer<strong>de</strong>n nach internationaler Gepflogenheit<br />

auf Basis <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung auf die Löcher verteilt, beginnend mit <strong>de</strong>m Loch<br />

mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung 1 aufwärts.<br />

Zwar mag es für <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er mit niedriger Vorgabe schwer erscheinen, ein Lochspiel zu gewinnen,<br />

wenn er <strong>de</strong>m Gegner die volle Differenz zu <strong>de</strong>ssen <strong>Spiel</strong>vorgabe „vorgeben“ muss. Dies ist allerdings<br />

bloße Folge <strong>de</strong>s Umstan<strong>de</strong>s, dass es sich um ein Netto-Lochspiel han<strong>de</strong>lt <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>er mit<br />

hohen Vorgaben in <strong>de</strong>r Nettowertung regelmäßig zu größeren Unterspielungen fähig sind, egal ob<br />

im Lochspiel o<strong>de</strong>r im Zählspiel.<br />

Man könnte <strong>de</strong>shalb auch vertreten, dass ein geringerer <strong>Spiel</strong>vorgabenunterschied <strong>de</strong>n Interessen<br />

<strong>de</strong>r Gegner im Lochspiel eher gerecht wird. Denn man kann wohl davon ausgehen, dass ein <strong>Spiel</strong>er<br />

mit hoher Vorgabe seine Vorgabenschläge nicht gleichmäßig an vielen Löchern „verbraucht“,<br />

son<strong>de</strong>rn ein hohes <strong>Spiel</strong>ergebnis an einem Loch von mehreren guten ausgeglichen wird. Ein sehr<br />

hohes Ergebnis an einem Loch aber be<strong>de</strong>utet im Lochspiel lediglich einen einzigen Lochverlust.<br />

Damit gerät <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er mit <strong>de</strong>r niedrigeren Vorgabe evtl. doch ungewollt ins Hintertreffen.<br />

3.2 Dreier- <strong>und</strong> Dreiball-<strong>Spiel</strong>e<br />

Diese <strong>Spiel</strong>e wer<strong>de</strong>n (wenn überhaupt) meist nur als Privatr<strong>und</strong>en gespielt, da sie we<strong>de</strong>r vorgabenwirksam<br />

sein können noch <strong>de</strong>n Vergleich einer größeren Anzahl <strong>Spiel</strong>er untereinan<strong>de</strong>r ermöglichen.<br />

Die <strong>Spiel</strong>e wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln erläutert. Es han<strong>de</strong>lt sich um:<br />

3.3.3 Dreier gemäß Regel 29<br />

Ein Dreier ist ein Wettkampf, in <strong>de</strong>m einer gegen zwei <strong>und</strong> je<strong>de</strong> Partei nur einen Ball spielt. Der<br />

Dreier kann sowohl als Lochspiel wie auch als Zählspiel durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

3.3.4 Dreiball gemäß Regel 30<br />

Ein Dreiball ist ein Lochspiel, in <strong>de</strong>m drei <strong>Spiel</strong>er gegeneinan<strong>de</strong>r spielen, je<strong>de</strong>r seinen eigenen<br />

Ball. Je<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er spielt zwei voneinan<strong>de</strong>r unabhängige Lochspiele.<br />

3.4 Vierer<br />

3.4.1 Vierer-Zählspiel gemäß Regel 29-1 <strong>und</strong> 29-3<br />

VORGABENZUTEILUNG: 1/2 Summe <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>vorgaben <strong>de</strong>r Partner für die R<strong>und</strong>e, d. h. das<br />

Paar spielt mit <strong>de</strong>m Mittelwert <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Einzelvorgaben.<br />

3.4.2 Vierer-Zählspiel mit Auswahltreibschlag<br />

Bei<strong>de</strong> Partner schlagen an je<strong>de</strong>m Loch ab, wählen einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Bälle aus <strong>und</strong> spielen <strong>de</strong>n<br />

ausgewählten Ball wie im „regulären“ Vierer weiter. Kann keiner <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Bälle nach <strong>de</strong>m<br />

Abschlag weitergespielt wer<strong>de</strong>n (z. B. bei<strong>de</strong> „Aus“, verloren o<strong>de</strong>r von außerhalb <strong>de</strong>s Abschlags<br />

gespielt), so beschränkt sich das Wahlrecht auf die Wahl <strong>de</strong>sjenigen Balls, mit <strong>de</strong>m nach <strong>de</strong>r<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Regel verfahren wer<strong>de</strong>n soll. Das Gebot, abwechselnd zu schlagen, muss<br />

dabei beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 32


Hinweis 1: Entschei<strong>de</strong>t sich ein gemischtes Paar, nach Regel 20-5 einen Ball von <strong>de</strong>r Stelle<br />

<strong>de</strong>s vorherigen Schlages zu spielen, weil <strong>de</strong>r ursprüngliche Ball im „Aus“ o<strong>de</strong>r unspielbar<br />

liegt, so muss (sollte es sich bei <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>s vorherigen Schlages um <strong>de</strong>n Abschlag gehan<strong>de</strong>lt<br />

haben) die Dame <strong>de</strong>n Ball vom Herrenabschlag spielen <strong>und</strong> umgekehrt.<br />

Hinweis 2: Es empfiehlt sich nicht, beim Vierer mit Auswahltreibschlag einen provisorischen<br />

Ball zu spielen, da dieser automatisch zum „Ball im <strong>Spiel</strong>“ wird, wenn <strong>de</strong>r ursprüngliche<br />

Ball nicht gef<strong>und</strong>en wird. In diesem Fall hat die Partei mit diesem Ball <strong>und</strong> <strong>de</strong>m ursprünglichen<br />

Ball schon zwei Schläge gemacht <strong>und</strong> noch einen Strafschlag nach Regel 27-<br />

1 zu notieren. Der Zeitpunkt, einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Abschläge auszuwählen (nach <strong>de</strong>m ersten<br />

Schlag) ist dann überschritten, so dass <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Ball aufgehoben wer<strong>de</strong>n muss. Nur<br />

wenn ein Ball mit Sicherheit verloren o<strong>de</strong>r „Aus“ ist <strong>und</strong> <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Ball ebenfalls gesucht<br />

wer<strong>de</strong>n muss, empfiehlt es sich, für <strong>de</strong>n evtl. noch wie<strong>de</strong>r zu fin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Ball einen provisorischen<br />

Ball zu spielen.<br />

VORGABENZUTEILUNG: Addition von 0,6 <strong>de</strong>r niedrigeren <strong>und</strong> 0,4 <strong>de</strong>r höheren <strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

<strong>de</strong>r Partner; Summe auf ganze Schläge auf- (ab 0,5) o<strong>de</strong>r abger<strong>und</strong>et (bis 0,4). Bei Stechen<br />

nach Regel 33-6 mit Vorgabe wird die anteiligen Vorgabe angerechnet. Dieses Verfahren berücksichtigt<br />

die Tatsache, dass <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er mit <strong>de</strong>r niedrigeren Vorgabe etwas mehr zum Erfolg<br />

beitragen kann.<br />

3.4.3 Chapman-Zählspiel<br />

Das Loch beginnt wie im „Vierer mit Auswahltreibschlag“, danach spielen die Partner mit bei<strong>de</strong>n<br />

Bällen über Kreuz <strong>de</strong>n zweiten Schlag, d. h. je<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er spielt <strong>de</strong>n zweiten Schlag mit<br />

<strong>de</strong>m Ball seines Partners. Erst nach <strong>de</strong>m zweiten Schlag wird ein Ball ausgewählt <strong>und</strong> das<br />

Loch wie beim Vierer fortgesetzt.<br />

VORGABENZUTEILUNG: 1/2 Summe <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>vorgaben <strong>de</strong>r Partner für die R<strong>und</strong>e. Hier kann<br />

man, an<strong>de</strong>rs als beim Vierer-Zählspiel mit Auswahltreibschlag, wie<strong>de</strong>r vom Mittelwert ausgehen,<br />

da bei<strong>de</strong> Partner gleichermaßen am <strong>Spiel</strong> beteiligt sind.<br />

3.4.4 Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31<br />

VORGABENZUTEILUNG: Da die Partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können, empfiehlt<br />

<strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r jeweiligen <strong>Spiel</strong>vorgabe - (ab 0,5) o<strong>de</strong>r abger<strong>und</strong>et (bis 0,4), für je<strong>de</strong>n<br />

Partner separat auf die nach Vorgabenverteilung schwersten Löcher verteilt. Allerdings ist<br />

auch die volle Vorgabe vorstellbar.<br />

Geht ein <strong>Spiel</strong> bzw. ein Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe über weniger als<br />

18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser Verteilung.<br />

3.4.5 Aggregat-Zählspiel<br />

Die R<strong>und</strong>energebnisse <strong>de</strong>r Teamspieler wer<strong>de</strong>n addiert. Je<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er spielt seinen eigenen<br />

Ball.<br />

VORGABENZUTEILUNG: <strong>Spiel</strong>vorgabe pro <strong>Spiel</strong>er für die R<strong>und</strong>e.<br />

Hinweise für weitere Zählspiel-Wertungsarten:<br />

Vierer-<strong>Spiel</strong>e nach Stableford: Wie o. g. Vierer-<strong>Spiel</strong>e, jedoch wird die Vorgabe auf die Löcher<br />

verteilt.<br />

Vierer-<strong>Spiel</strong>e gegen Par: Wie o. g. Vierer-<strong>Spiel</strong>e, jedoch wird die Vorgabe auf die Löcher verteilt.<br />

3.4.6 Vierer-Lochspiel gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 29-2<br />

VORGABENZUTEILUNG: siehe Ziffer 4.1.2.<br />

3. Fassung 26.03.2010 33


3.4.7 Vierball „bester/schlechtester Ball“ mit Punktwertung<br />

An je<strong>de</strong>m Loch wird um bis zu zwei Punkte gespielt: Einen Punkt erhält die Partei, die <strong>de</strong>n<br />

besten Ball hat; ist <strong>de</strong>r beste Ball bei<strong>de</strong>r Parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r Punkt. Einen Punkt<br />

erhält die Partei, die nicht <strong>de</strong>n schlechtesten Ball hat; ist <strong>de</strong>r schlechteste Ball bei<strong>de</strong>r Parteien<br />

gleich, so entfällt <strong>de</strong>r Punkt.<br />

Beispiele:<br />

Partei A/B netto 4/6; C/D netto 4/5: Ein Punkt für C/D.<br />

Partei A/B netto 3/4; C/D netto 4/5: Zwei Punkte für A/B.<br />

Partei A/B netto 4/5; C/D netto 5/5: Ein Punkt für A/B.<br />

Partei A/B netto 4/6; C/D netto 5/5: Kein Punkt.<br />

VORGABENZUTEILUNG: Da die Partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können, empfiehlt<br />

<strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r Restvorgaben <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er je für sich auf die Löcher verteilt (Ziffer 4.2.6).<br />

Allerdings wäre die volle Restvorgabe auch vorstellbar.<br />

Die <strong>Spiel</strong>vorgabe <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers mit <strong>de</strong>r niedrigsten Vorgabe wird auf Null gesetzt <strong>und</strong> zugleich<br />

<strong>de</strong>ssen <strong>Spiel</strong>vorgabe von <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>vorgaben <strong>de</strong>r übrigen <strong>Spiel</strong>er abgezogen. So sind die Vorgabenschläge<br />

leichter „im Kopf“ nachzuhalten, da in <strong>de</strong>rartigen R<strong>und</strong>en nicht immer eine Zählkarte<br />

geführt wird. Die nach Abzug verbleiben<strong>de</strong> Vorgabe (Restvorgabe) je<strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers bzw.<br />

3/4 davon wird auf die Löcher verteilt.<br />

3.4.8 Vierball „bester Ball <strong>und</strong> Aggregat“ mit Punktwertung<br />

An je<strong>de</strong>m Loch wird um bis zu zwei Punkte gespielt: Einen Punkt erhält die Partei, die <strong>de</strong>n besten<br />

Ball hat; ist <strong>de</strong>r beste Ball bei<strong>de</strong>r Parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r Punkt. Einen Punkt erhält<br />

die Partei mit <strong>de</strong>m geringsten Aggregat; sind die Aggregate bei<strong>de</strong>r Parteien gleich, so entfällt<br />

<strong>de</strong>r Punkt.<br />

Beispiele:<br />

Partei A/B netto 4/5; C/D netto 5/5: Zwei Punkte für A/B.<br />

Partei A/B netto 4/6; C/D netto 5/5: Ein Punkt für A/B.<br />

Partei A/B netto 3/6; C/D netto 4/4: Kein Punkt.<br />

VORGABENZUTEILUNG: siehe Ziffer 4.3.7.<br />

3.4.9 Vierball gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 30<br />

VORGABENZUTEILUNG: s. o. Vierball-<strong>Spiel</strong><br />

Darüber hinaus gibt es weitere beson<strong>de</strong>re <strong>Spiel</strong>formen wie Flaggenwettspiel, Bisques, Skins, Bindfa<strong>de</strong>nspiel,<br />

Querfel<strong>de</strong>in, Scrambles <strong>und</strong> die verschie<strong>de</strong>nsten Mannschaftswettbewerbe. Publikationen<br />

mit Erklärungen über solche <strong>Spiel</strong>formen sind im Buchhan<strong>de</strong>l erhältlich o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n im Internet<br />

beschrieben.<br />

3.5 Vorgabenzuteilung<br />

3.5.1 <strong>Spiel</strong>vorgabe für die R<strong>und</strong>e (Zählspiel)<br />

Vom Ergebnis <strong>de</strong>r 18-Löcher-R<strong>und</strong>e wird die <strong>Spiel</strong>vorgabe <strong>de</strong>s Bewerbers abgezogen, bei Plusvorgaben<br />

zum Bruttoergebnis addiert. Geht ein <strong>Spiel</strong>, bzw. ein Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

mit Vorgabe, über weniger als 18 Löcher, so sind die Anzahl <strong>de</strong>r Löcher mit 1/18 <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

zu multiplizieren (<strong>und</strong> danach auf- bzw. abzur<strong>und</strong>en).<br />

Beispiele: Anteilige <strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

14 für 3 Löcher = 2.33 = 2<br />

13 für 5 Löcher = 3.61 = 4<br />

15 für 7 Löcher = 5.83 = 6<br />

3. Fassung 26.03.2010 34


3.5.2. <strong>Spiel</strong>vorgabe auf die Löcher verteilt (Stableford, gegen Par, Netto - Stechen)<br />

Die <strong>Spiel</strong>vorgabe <strong>de</strong>s Bewerbers wird auf die gemäß Vorgabenverteilung schwersten Löcher <strong>de</strong>r<br />

18-Löcher-R<strong>und</strong>e verteilt (Beispiel: Ein <strong>Spiel</strong>er mit Vorgabe 18 erhält pro Loch einer 18-Löcher-<br />

R<strong>und</strong>e einen Vorgabenschlag. Ein <strong>Spiel</strong>er mit Vorgabe 20 erhält am schwierigsten <strong>und</strong> zweitschwierigsten<br />

Loch je einen weiteren Vorgabenschlag. Ein <strong>Spiel</strong>er mit Vorgabe 36 erhält pro Loch<br />

zwei Vorgabenschläge.) Geht ein <strong>Spiel</strong> bzw. ein Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe<br />

über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser Verteilung.<br />

3.5.3 Ganzer bzw. 3/4 <strong>de</strong>s Unterschieds (Lochspiel)<br />

Die Differenz <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>vorgaben <strong>de</strong>r Gegner bzw. 3/4 davon (auf ganze Schläge ab 0.5 auf, bis 0.4<br />

abger<strong>und</strong>et) wird nach <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung verteilt. Geht ein <strong>Spiel</strong> bzw. eine Verlängerung<br />

nach Regel 2-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln o<strong>de</strong>r ein Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe über<br />

weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser Verteilung.<br />

3.5.4 1/2 Summe <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>vorgaben für die R<strong>und</strong>e (Vierer, Dreier)<br />

Vom Ergebnis <strong>de</strong>r 18-Löcher-R<strong>und</strong>e wird die Hälfte <strong>de</strong>r addierten <strong>Spiel</strong>vorgaben (Mittelwert) <strong>de</strong>r<br />

Partner abgezogen. Rechenergebnisse von 0,5 wer<strong>de</strong>n nicht aufger<strong>und</strong>et, son<strong>de</strong>rn bleiben stehen.<br />

Geht ein <strong>Spiel</strong> bzw. ein Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit Vorgabe über weniger als 18<br />

Löcher: Rechenverfahren sinngemäß wie bei „<strong>Spiel</strong>vorgabe für die R<strong>und</strong>e“.<br />

3.5.5 1/2 Summe <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>vorgaben auf die Löcher verteilt (Dreier <strong>und</strong> Vierer<br />

nach Stableford <strong>und</strong> gegen Par)<br />

Die „1/2 Summe <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>vorgaben für die R<strong>und</strong>e“ (Mittelwert) wird auf die nach <strong>de</strong>m Vorgabenverteilungsschlüssel<br />

schwersten Löcher verteilt, wobei Rechenergebnisse von 0,5 auf ganze<br />

Schläge aufger<strong>und</strong>et wer<strong>de</strong>n. Geht ein <strong>Spiel</strong> bzw. ein Stechen nach Regel 33-6 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln mit<br />

Vorgabe über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser Verteilung.<br />

3.6 Vorgabenverteilung<br />

Während in allen an<strong>de</strong>ren Sportarten im Wesentlichen die absoluten Leistungen („Brutto“) <strong>de</strong>r<br />

Sportler verglichen wer<strong>de</strong>n, kennt <strong>Golf</strong> eine zusätzliche Wertung („Netto“) nach einem fein ausbalancierten<br />

Vorgabensystem. Im Amateurbereich spielt es sogar eine bestimmen<strong>de</strong> Rolle: Nettowertungen<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wettspielauswertung zu Gr<strong>und</strong>e gelegt, Bruttoergebnisse oft nur am Ran<strong>de</strong><br />

erwähnt o<strong>de</strong>r nur bei sportlich anspruchsvollen Wettspielen ausgeschrieben. Weil das so ist,<br />

kommt <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems mit <strong>de</strong>r Möglichkeit von „Nettowertungen“ entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Be<strong>de</strong>utung zu. So erreicht man, dass <strong>Spiel</strong>er unterschiedlicher <strong>Spiel</strong>stärken gegeneinan<strong>de</strong>r<br />

antreten können, ohne dass <strong>de</strong>r bessere <strong>Spiel</strong>er von vornherein uneinholbar vorne liegt.<br />

Man vergleicht die relative Leistung im Verhältnis zum individuellen <strong>Spiel</strong>vermögen <strong>und</strong> stellt damit<br />

<strong>de</strong>n sportlichen Wettkampf auf eine völlig neue Gr<strong>und</strong>lage.<br />

Bei <strong>de</strong>r Abrechnung eines Einzel-Zählspiels genügt es, die <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er zustehen<strong>de</strong>n Vorgabenschläge<br />

(also seine DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe/Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe) pauschal von seinem R<strong>und</strong>energebnis<br />

abzuziehen. Es spielt hier keine Rolle, an welchen Löchern er welche Schlagzahl erzielt hat.<br />

An<strong>de</strong>rs verhält es sich bei Zählspielen gegen Par o<strong>de</strong>r nach Stableford <strong>und</strong> bei Lochspielen. Dort<br />

wird lochweise gewertet. Um lochweise werten zu können, muss für alle Beteiligten feststehen, an<br />

welchen Löchern einzelne Vorgabenschläge <strong>de</strong>r DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe bzw. Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe zu<br />

verrechnen sind. Deshalb schreibt auch Regel 33-4 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln vor, dass die <strong>Spiel</strong>leitung die<br />

Vorgabenverteilung auf die einzelnen Löcher bekannt geben muss. Theoretisch könnte eine <strong>Spiel</strong>leitung<br />

also für je<strong>de</strong>s Wettspiel in ihrer Verantwortung die Vorgabenverteilung än<strong>de</strong>rn. Der Praxis<br />

entspricht das nicht, <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ausschuss wird dauerhaft eine Vorgabenverteilung festsetzen <strong>und</strong><br />

auf Zählkarten <strong>und</strong> Abschlagstafeln bekannt machen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 35


Will man die zugestan<strong>de</strong>nen Vorgabenschläge für die <strong>Spiel</strong>er sinnvoll auf die 18 Löcher verteilen,<br />

so wird man nicht umhin kommen, Vorgabenschläge dort zu gewähren, wo es <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern am<br />

schwersten fällt, Par zu spielen. Hier wer<strong>de</strong>n sie am ehesten auf einen zusätzlichen Schlag (o<strong>de</strong>r<br />

zwei bis drei Schläge, je nach Vorgabe) angewiesen sein, <strong>de</strong>r vom Ergebnis <strong>de</strong>s Lochs für die<br />

Nettobewertung abgezogen wer<strong>de</strong>n darf. Wie kann man diesem Erfor<strong>de</strong>rnis nun nachkommen?<br />

Wenn von einer <strong>Golf</strong>anlage schon eine repräsentative Anzahl von (Wett-) <strong>Spiel</strong>ergebnissen vorliegt,<br />

kann man diese zur Entscheidung heranziehen. Die Clubverwaltungs-Software enthält im<br />

Allgemeinen entsprechen<strong>de</strong> Programme:<br />

Man könnte z. B. ermitteln, wie oft ein Loch Par o<strong>de</strong>r gar besser gespielt wor<strong>de</strong>n ist, wie oft ein<br />

Bogey zu verzeichnen war, wie oft es zum Doppelbogey kam <strong>und</strong> wie oft das Ergebnis sogar noch<br />

höher war (ggf. für Damen <strong>und</strong> Herren getrennt, s. u.)<br />

Die Ergebnisse wer<strong>de</strong>n unterschiedlich ausfallen, je nach<strong>de</strong>m, ob z. B. DGV-Vorgabenklasse 1<br />

o<strong>de</strong>r 5 zu Gr<strong>und</strong>e gelegt wur<strong>de</strong>. Es empfiehlt sich, getrennte Auswertungen nach DGV-<br />

Vorgabenklassen <strong>und</strong> eine Auswertung über alle Klassen anzufertigen. So wird meist schon klar,<br />

welche <strong>Spiel</strong>bahnen für alle eine ähnliche Herausfor<strong>de</strong>rung darstellen <strong>und</strong> welche offenbar unterschiedlich<br />

erlebt wer<strong>de</strong>n. Sinnvollerweise richtet man sich in solchen Zweifelsfällen eher nach <strong>de</strong>m<br />

Gesamtergebnis bzw. nach <strong>de</strong>m Vorgabendurchschnitt im Verein.<br />

Es leuchtet ein, dass ein Loch mit überwiegend guten Resultaten leichter zu spielen sein wird als<br />

eines mit vielen „Versagern“. So ergibt sich eine Skala von Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>n, die eine Verteilung<br />

<strong>de</strong>r Vorgabenschläge auf die 18 Löcher nahe legt. Das <strong>de</strong>mnach schwierigste Loch wür<strong>de</strong> so<br />

die Vorgabenverteilung 1, das leichteste 18 bekommen. Alle an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>bahnen gruppierten sich<br />

dazwischen.<br />

Liegen bei neuen Plätzen noch keine Ergebnisse vor, so sollten die Löcher vorläufig eingestuft<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieses theoretisch mögliche Verfahren wird allerdings so einfach nicht angewandt. Es ist dabei<br />

noch Folgen<strong>de</strong>s zu be<strong>de</strong>nken:<br />

Schon um ggf. auch eine gerechte Nettowertung von nur neun o<strong>de</strong>r weniger Löchern zu gewährleisten<br />

(z. B. beim Stechen), müssen die Vorgaben gleichmäßig auf die bei<strong>de</strong>n Halbr<strong>und</strong>en (also<br />

erste 9-Löcher <strong>und</strong> zweite 9-Löcher) verteilt wer<strong>de</strong>n. Das ist auch im Lochspiel wichtig, da an<strong>de</strong>rnfalls<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r von seinem Gegner Vorgabenschläge „bekommt“, bevorzugt (wenn die<br />

schwierigen Löcher mit Vorgabenverteilung 1, 2, 3 usw. auf <strong>de</strong>n ersten neun Löchern aufeinan<strong>de</strong>r<br />

folgen) o<strong>de</strong>r benachteiligt (wenn die schwierigen Löcher mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung 1, 2, 3 usw.<br />

am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e liegen) wird.<br />

Man ermittelt <strong>de</strong>shalb sinnvollerweise innerhalb <strong>de</strong>r ersten <strong>und</strong> zweiten 9-Löcher die Schwierigkeitsgra<strong>de</strong><br />

jeweils für die Halbr<strong>und</strong>en getrennt <strong>und</strong> vergibt dann die ungera<strong>de</strong>n Vorgabenschläge<br />

(Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>: 1 (schwierigstes Loch <strong>de</strong>r „ersten Neun“), 3 (zweitschwierigstes Loch ...), 5,<br />

7, 9, 11, 13, 15, 17) auf die ersten Neun <strong>und</strong> die gera<strong>de</strong>n auf die zweiten Neun (Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>:<br />

2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18). Diese Verteilung sieht bereits das DGV-Vorgabensystem zwingend<br />

vor (siehe dort Anhang Ziffer 19./1). Sollen auf 27-Loch-Plätzen 9-Löcher-R<strong>und</strong>en mehrfach<br />

miteinan<strong>de</strong>r kombiniert wer<strong>de</strong>n, so sollte für die jeweiligen neun Löcher die Vorgabenverteilung<br />

getrennt vorgenommen wer<strong>de</strong>n (also jeweilige Ermittlung <strong>de</strong>r Schwierigkeitsgra<strong>de</strong> 1 - 9 für je<strong>de</strong> 9-<br />

Löcher-R<strong>und</strong>e).<br />

Hinweis 1: <strong>Spiel</strong>er mit „Plus“-Vorgabe müssen Schläge gewähren. Dies beginnt mit <strong>de</strong>m<br />

leichtesten Loch <strong>de</strong>r festgesetzten R<strong>und</strong>e.<br />

3. Fassung 26.03.2010 36


Hinweis 2: Es ist durchaus eine unterschiedliche Vorgabenverteilung für Damen <strong>und</strong> Herren<br />

<strong>de</strong>nkbar. Im Lochspiel gilt dann die Vorgabenverteilung <strong>de</strong>sjenigen <strong>Spiel</strong>ers, <strong>de</strong>r Vorgabenschläge<br />

„bekommt“. Allerdings empfiehlt sich eine für alle <strong>Spiel</strong>er einheitliche Vorgabenverteilung<br />

schon wegen <strong>de</strong>r einfacheren Handhabung (z. B. bei gemischten Vierer-<br />

Lochspielen).<br />

3.6.1 Kanonenstart<br />

Beim Kanonenstart wer<strong>de</strong>n die <strong>Spiel</strong>ergruppen auf verschie<strong>de</strong>ne Abschläge verteilt <strong>und</strong> erhalten<br />

alle die gleiche Startzeit. Der Start wird, wie <strong>de</strong>r Name sagt, i. d. R. zusätzlich durch ein akustisches<br />

Signal (Signalhorn, Schuss o. ä.) bekannt gegeben. Bei mehr als 18 <strong>Spiel</strong>ergruppen können<br />

<strong>Spiel</strong>bahnen evtl. mit 2 <strong>Spiel</strong>ergruppen besetzt wer<strong>de</strong>n, die dann hintereinan<strong>de</strong>r starten.<br />

Auf 9-Löcher-Plätzen wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse <strong>de</strong>r einzelnen Bahnen auf <strong>de</strong>r Zählkarte so eingetragen,<br />

dass nach <strong>de</strong>r Bahn 9 auf <strong>de</strong>r Bahn 10 weiter geschrieben wird.<br />

3.7 Neun Löcher vorgabenwirksam<br />

Vorbemerkung<br />

DGV-Mitglie<strong>de</strong>r, die einen <strong>Spiel</strong>betrieb nach <strong>de</strong>n Vorgaben- <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>bestimmungen <strong>de</strong>s DGV<br />

durchführen dürfen, haben das Recht, neben 18-Löcher-Wettspielen für bestimmte <strong>Spiel</strong>ergruppen<br />

auch Wettspiele über neun Löcher abzuhalten. Der DGV hat in <strong>de</strong>n Jahren 2004 <strong>und</strong> 2005 ein<br />

Pilotprojekt vorgabenwirksamer Neun-Löcher-Wettspiele durchgeführt, an <strong>de</strong>m zuletzt fast 100<br />

<strong>Golf</strong>anlagen teilgenommen haben. Bei <strong>de</strong>r Auswertung <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Abfrage <strong>de</strong>r Akzeptanz<br />

war insbeson<strong>de</strong>re festzustellen, dass die durchschnittliche Vorgabenentwicklung <strong>de</strong>r Turnierteilnehmer<br />

nach Abschluss eines Wettspiels über 18 Löcher <strong>und</strong> über neun Löcher insgesamt<br />

weitgehend i<strong>de</strong>ntisch ausfiel. Damit erscheint gesichert, dass sich die Vorgaben, unabhängig davon,<br />

ob ein <strong>Spiel</strong>er vermehrt 18 Löcher o<strong>de</strong>r neun Löcher spielt, im Durchschnitt unmittelbar vergleichbar<br />

entwickeln. Der DGV greift mit diesem <strong>Spiel</strong>angebot eine Möglichkeit <strong>de</strong>s für ihn verbindlichen<br />

Vorgabensystems <strong>de</strong>s Europäischen <strong>Golf</strong>verban<strong>de</strong>s (European <strong>Golf</strong> Association) auf. An<strong>de</strong>re<br />

europäische <strong>Golf</strong>nationen machen von dieser Möglichkeit ebenfalls bereits Gebrauch.<br />

Wichtige Eckpunkte auf einen Blick<br />

- DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn steht es frei, ob sie vorgabenwirksame Neun-Löcher-Wettspiele anbieten.<br />

- Neun-Löcher-Wettspiele sind nur für <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 4 bis 5 (18,5 - 36,0)<br />

<strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>er mit Clubvorgabe (37 - 54) vorgabenwirksam.<br />

- Dem auf neun Löchern erzielten Ergebnis wer<strong>de</strong>n für die Vorgabenverwaltung 18 Stableford-<br />

Nettopunkte (für die nicht gespielten zweiten neun Löcher) hinzugezählt.<br />

- Die Pufferzone für <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 4 beträgt 34 - 36 Stableford-Nettopunkte,<br />

für die Klasse 5 33-36 Stableford-Nettopunkte.<br />

- Die Clubverwaltungssoftware enthält für die Durchführung von Wettspielen über neun Löcher<br />

eine separate Funktion.<br />

- Bietet ein DGV-Mitglied vorgabenwirksame Neun-Löcher-Wettspiele nicht an, braucht es auch<br />

von seinen Mitglie<strong>de</strong>rn/<strong>Spiel</strong>berechtigten auswärtig erzielte Neun-Löcher-Ergebnisse nicht anzuerkennen.<br />

- EDS-R<strong>und</strong>en über neun Löcher sind nicht zugelassen.<br />

- Abgebrochene 18-Löcher-Wettspiele dürfen nicht nachträglich zu vorgabenwirksamen Neun-<br />

Löcher-Wettspielen erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wer darf an vorgabenwirksamen Neun-Löcher-Wettspielen teilnehmen?<br />

Teilnahmeberechtigt sind alle <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen 4 <strong>und</strong> 5 <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>er mit Clubvorgabe<br />

(DGV-Vorgabenklasse 6). Welche <strong>Spiel</strong>er innerhalb dieser Vorgabenklassen tatsächlich mit-<br />

3. Fassung 26.03.2010 37


spielen dürfen (z. B. nur Damen, nur Kin<strong>de</strong>r, nur Senioren, …), legt natürlich weiterhin <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>club<br />

fest.<br />

Welche Löcher eines <strong>Golf</strong>platzes wer<strong>de</strong>n für ein Neun-Löcher-Wettspiel genutzt?<br />

Es ist je<strong>de</strong>m DGV-Mitglied freigestellt, die für ihn sinnvollste Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e für ein vorgabenwirksames<br />

Wettspiel anzubieten. Dabei wird es sich <strong>und</strong> sollte es sich regelmäßig um die Halbr<strong>und</strong>en,<br />

also entwe<strong>de</strong>r die Bahnen 1 - 9 o<strong>de</strong>r 10 - 18, han<strong>de</strong>ln. Besteht eine nachvollziehbare Begründung,<br />

kann aber auch eine an<strong>de</strong>re Kombination von Löchern für die Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e herangezogen<br />

wer<strong>de</strong>n (z. B. Löcher 1 - 7 <strong>und</strong> 17 + 18). Letzteres vor allem dann, wenn beispielsweise<br />

das 9. Grün o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r 10. Abschlag nicht in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Clubhauses gelegen sind.<br />

Welche Course-Rating-Werte wer<strong>de</strong>n für die Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e genutzt?<br />

Je<strong>de</strong>s DGV-Mitglied mit 18 o<strong>de</strong>r mehr <strong>Spiel</strong>bahnen besitzt automatisch die Rating-Werte für die<br />

jeweiligen Halbr<strong>und</strong>en „1 - 9“, „10 - 18“ usw. Nur wenn ein <strong>Golf</strong>club eine davon abweichen<strong>de</strong><br />

Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e anbieten möchte (beispielsweise 1 - 7 + 17 <strong>und</strong> 18), muss hierfür ein individueller<br />

Rating-Wert beim DGV angefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Nach Erhalt <strong>de</strong>r neuen Course-Rating-Werte<br />

müssen die entsprechen<strong>de</strong>n Neun-Löcher-R<strong>und</strong>en als „neue“ bzw. „weitere“ Plätze in <strong>de</strong>r Clubverwaltungs-Software<br />

angelegt wer<strong>de</strong>n. DGV-Mitglie<strong>de</strong>r, die nur über neun Löcher verfügen, sind<br />

von diesen Anpassungen nicht betroffen <strong>und</strong> spielen mit <strong>de</strong>n ihnen bereits heute bekannten Course-Rating-Werten<br />

auch in <strong>de</strong>n Neun-Löcher-Wettspielen.<br />

Für die Vorgabenfortschreibung wird ein 18-Löcher-Ergebnis benötigt, das die Clubverwaltungs-<br />

Software „versteht“. Wie erhält man dieses?<br />

Entsprechend <strong>de</strong>n aktuellen Vorgaben <strong>de</strong>r European <strong>Golf</strong> Association <strong>und</strong> <strong>de</strong>s DGV-<br />

Vorgabensystems wer<strong>de</strong>n stets zu <strong>de</strong>n tatsächlich erzielten Stableford-Nettopunkten <strong>de</strong>r gespielten<br />

neun Löcher weitere 18-Stableford-Nettopunkte dazuaddiert <strong>und</strong> damit, so haben es auch die<br />

statistischen Erhebungen ergeben, die nicht gespielten zweiten neun Löcher „neutralisiert“. Die<br />

aktualisierte Clubverwaltungs-Software addiert diese Punkte automatisch beim Übertrag <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

in das Stammblatt. So erhält man ein 18-Löcher-Ergebnis bei nur neun gespielten Bahnen.<br />

Dieses Verfahren ist natürlich ausschließlich bei Wettspielen zulässig, die von vornherein als<br />

Neun-Löcher-Wettspiele ausgeschrieben wur<strong>de</strong>n.<br />

Kann die Clubverwaltungs-Software Neun-Löcher-Wettspiele verarbeiten?<br />

Zusammen mit <strong>de</strong>m vom jeweiligen DGV-Mitglied in <strong>de</strong>r Software anzulegen<strong>de</strong>n Neun-Löcher-<br />

Platz <strong>und</strong> <strong>de</strong>r aktuellen Version einer Clubverwaltungs-Software steht einem Neun-Löcher-<br />

Wettspiel nichts im Wege. Es ist sorgsam darauf zu achten, dass bei <strong>de</strong>r Anlage eines Neun-<br />

Löcher-Wettspiels aus <strong>de</strong>r Clubverwaltungs-Software auch <strong>de</strong>r richtige Platz (z. B. die richtige<br />

Neun-Löcher-Kombination) ausgewählt wird, da es sonst zu falschen Vorgaben bzw. einer falschen<br />

Auswertung kommen wird.<br />

Besteht eine Verpflichtung, Neun-Löcher-Wettspiele anzubieten?<br />

Nein. Neun-Löcher-Wettspiele sind ein Angebot <strong>de</strong>s DGV. Je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>club kann frei entschei<strong>de</strong>n,<br />

ob er vorgabenwirksame Neun-Löcher-Wettspiele ausrichtet o<strong>de</strong>r nicht. Entsprechend gilt:<br />

- Macht ein DGV-Mitglied von <strong>de</strong>m Angebot, vorgabenwirksame Neun-Löcher-R<strong>und</strong>en auszutragen,<br />

Gebrauch, müssen auch auswärtig von <strong>de</strong>n eigenen Mitglie<strong>de</strong>rn erzielte Ergebnisse<br />

über neun Löcher anerkannt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Macht ein DGV-Mitglied, z. B. platzbedingt, von <strong>de</strong>m Angebot keinen Gebrauch, befürwortet<br />

allerdings vorgabenwirksame Neun-Löcher-Wettspiele im Allgemeinen, so sollten die auswärtig<br />

von <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn erzielte Ergebnisse anerkannt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Lehnt ein DGV-Mitglied das Angebot vorgabenwirksamer Neun-Löcher-Wettspiele für sich<br />

insgesamt ab, so bietet er sie we<strong>de</strong>r selbst an, noch müssen auswärtig von <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

erzielte Ergebnisse anerkannt wer<strong>de</strong>n.<br />

Seine Entscheidung sollte ein DGV-Mitglied seinen <strong>Spiel</strong>ern allgemein bekannt machen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 38


Wie erkennt man, ob ein auswärtig erzieltes Ergebnis über neun o<strong>de</strong>r 18 Löcher erzielt wur<strong>de</strong>?<br />

Die Anlage eines Wettspiels in <strong>de</strong>r Clubverwaltungs-Software verlangt stets die Auswahl, ob es<br />

sich um ein Neun-Löcher-Wettspiel o<strong>de</strong>r um ein 18-Löcher-Wettspiel han<strong>de</strong>lt. Die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Kennzeichnung als Neun-Löcher-Wettspiel wird bei <strong>de</strong>r Ergebnisübermittlung im DGV-Intranet<br />

wie auch im DGV-Stammblatt durch eine (9) hinter <strong>de</strong>r Wettspielart sichtbar sein.<br />

Können wir <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Vorgabenverteilungsschlüssel bei Neun-Löcher-Wettspielen nutzen?<br />

Sofern ein Neun-Löcher-Wettspiel auf <strong>de</strong>r ersten Halbr<strong>und</strong>e <strong>de</strong>s Platzes (erste neun <strong>Spiel</strong>bahnen)<br />

gespielt wird, wird <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong> Verteilungsschlüssel genutzt. Wer<strong>de</strong>n die zweiten neun Löcher<br />

als vorgabenwirksame Neun-Löcher-R<strong>und</strong>e genutzt, so müssen die bestehen<strong>de</strong>n Verteilungsschlüssel<br />

„ungera<strong>de</strong>“ wer<strong>de</strong>n (2 wird zu 1, 4 zu 3, 6 zu 5 etc.), damit <strong>Spiel</strong>er mit ungera<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

nicht einen Vorgabenschlag verlieren.<br />

Wie wird in einem Neun-Löcher-Wettspiel gestochen?<br />

Wie bei 18-Löcher-Wettspielen liegt Art <strong>und</strong> Weise <strong>de</strong>s Stechens im Ermessen <strong>de</strong>s jeweiligen<br />

DGV-Mitglieds. Sollte ein Kartenstechen vorgesehen sein, so empfiehlt sich, dass bei Schlag- o<strong>de</strong>r<br />

Punktgleichheit die besseren letzten 6, 3, 1 Löcher entschei<strong>de</strong>n <strong>und</strong> danach das Los.<br />

Welche Abschlagsfarben sollen gespielt wer<strong>de</strong>n?<br />

Da es sich um <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen 4,5 <strong>und</strong> 6 han<strong>de</strong>lt, ist es sinnvoll, die Abschläge<br />

zu nutzen, die diesen <strong>Spiel</strong>ern gerecht wer<strong>de</strong>n. Aus diesem Gr<strong>und</strong> erstellt <strong>de</strong>r DGV für die Abschlagsfarben<br />

„Weiß“ für Herren <strong>und</strong> „Schwarz“ für Damen nur auf Anfrage eines <strong>Golf</strong>clubs ein<br />

Neun-Löcher-Rating.<br />

Der DGV hat für die Neun-Löcher-Wettspiele ein eigenes Logo entwickelt. Darf dieses verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n?<br />

Ja. Der DGV räumt allen seinen Mitglie<strong>de</strong>rn, die vorgabenwirksame Neun-Löcher-Wettspiele anbieten<br />

dürfen <strong>und</strong> diese auch anbieten, das Recht ein, das Logo unmittelbar im Zusammenhang<br />

mit Ankündigung, Organisation <strong>und</strong> Abwicklung von Neun-Löcher-Wettspielen intern <strong>und</strong> extern zu<br />

nutzen. Das Logo steht im Internet zum download zur Verfügung.<br />

Dürfen auch EDS-R<strong>und</strong>en über neun Löcher gespielt wer<strong>de</strong>n?<br />

Nein. EDS-R<strong>und</strong>en sind von <strong>de</strong>r Regelung nicht betroffen. Diese können von interessierten <strong>Golf</strong>spielern<br />

ohnehin dann gespielt wer<strong>de</strong>n, wenn dafür die Zeit besteht, sodass das Argument, <strong>de</strong>r<br />

Zeitknappheit vieler <strong>Golf</strong>spieler Rechnung zu tragen, hier nicht in gleichem Maße greift.<br />

3. Fassung 26.03.2010 39


Abschnitt 4.<br />

Inhalt von Ausschreibungen <strong>und</strong> Musterausschreibung<br />

4.1 Inhalt von Ausschreibungen<br />

Wie schon ausführlich im Abschnitt 2. dargestellt, muss die <strong>Spiel</strong>leitung die Bedingungen ausschreiben,<br />

unter <strong>de</strong>nen ein Wettspiel durchgeführt wird (Regel 33-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln).<br />

Im Einzelnen muss je<strong>de</strong> Ausschreibung für vorgabenwirksame Wettspiele die Punkte behan<strong>de</strong>ln,<br />

die im DGV-Vorgabensystem vorgesehen sind (siehe dort Anhang Ziffer 16./1). Auch Extra Day<br />

Scores (vorgabenwirksame Privatr<strong>und</strong>en nach Ziffer 17. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems) bedürfen als<br />

Gr<strong>und</strong>lage einer Ausschreibung. Deren notwendiger Inhalt ist ebenfalls im DGV-Vorgabensystem,<br />

Anhang Ziffer 16./1 enthalten. Soweit nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem (siehe dort) <strong>Spiel</strong>raum<br />

besteht, sollen die folgen<strong>de</strong>n Ausführungen wichtige Leitlinien für die Ausschreibung sein.<br />

Auch für alle sonstigen (nicht vorgabenwirksamen) Wettspiele sollte die <strong>Spiel</strong>leitung sich an <strong>de</strong>n<br />

Bestimmungen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems <strong>und</strong> <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Regelungen orientieren. Dies<br />

schon <strong>de</strong>shalb, weil dort Bestimmungen, Hinweise <strong>und</strong> Regelungsalternativen dargestellt sind, die<br />

sich über einen langen Zeitraum in <strong>de</strong>r Praxis bewährt haben. Ziel sollte stets sein, die Ausschreibung<br />

so kurz wie möglich, jedoch so lang wie nötig zu gestalten. Das be<strong>de</strong>utet, dass alle Sachverhalte<br />

geregelt wer<strong>de</strong>n sollen, die für die ordnungsgemäße Abwicklung <strong>de</strong>s Wettspiels unabdingbar<br />

sind.<br />

Wie bereits in Abschnitt 2. (Ziffer 2.2.3) dargestellt, kann die Ausschreibung zu einem einzelnen<br />

Wettspiel dadurch von einer Fülle von Details entlastet wer<strong>de</strong>n, dass man als Gr<strong>und</strong>lage für <strong>de</strong>n<br />

Wettspielbetrieb eine allgemeine Wettspielordnung bzw. Rahmenausschreibung erstellt. In diesem<br />

Fall muss in <strong>de</strong>r Einzelausschreibung auf die zusätzliche Geltung <strong>de</strong>r Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />

hingewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Einzelnen ist (neben <strong>de</strong>n bereits in Abschnitt 2., Ziffer 2.2.3, aufgeführten Punkten; lesen!) Folgen<strong>de</strong>s<br />

zu beachten:<br />

4.1.1 Bezeichnung, <strong>Spiel</strong>form, <strong>und</strong> Anzahl Löcher <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

– Etwaiger Eigenname; Beispiel: „Otto-Müller-Gedächtnispreis“.<br />

– <strong>Spiel</strong>form; Beispiele: „Einzel-Zählspiel über 36 Löcher mit Vorgabe“; „Vierer-Zählspiel für gemischte<br />

Paare mit Vorgabe“ etc.<br />

Bei <strong>Spiel</strong>formen, die nicht durch in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln aufgeführt wer<strong>de</strong>n (z. B. Scramble), muss genau<br />

beschrieben wer<strong>de</strong>n, wie diese <strong>Spiel</strong>form abläuft, <strong>de</strong>nn diese <strong>Spiel</strong>formen haben sich möglicherweise<br />

in verschie<strong>de</strong>nen Regionen unterschiedlich entwickelt.<br />

4.1.2 Abschläge<br />

In <strong>de</strong>r Ausschreibung sollen die Abschläge aufgeführt wer<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>nen gespielt wird, damit <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>er vorab weiß, mit welcher Vorgabe er antreten wird. Es kann darauf verzichtet wer<strong>de</strong>n, wenn<br />

<strong>de</strong>r Platz nur gelbe <strong>und</strong> rote Abschläge hat.<br />

Jungen bis zu 12 Jahren <strong>und</strong> mit einer Vorgabe <strong>de</strong>r Klasse 5 o<strong>de</strong>r 6 sollten generell von vor<strong>de</strong>ren<br />

Herrenabschlägen spielen. Hat ein <strong>Golf</strong>platz keine vor<strong>de</strong>ren Herrenabschläge, rechnet <strong>de</strong>r Deut-<br />

3. Fassung 26.03.2010 40


sche <strong>Golf</strong> Verband auf Antrag <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds einen CR- <strong>und</strong> Slope-Wert <strong>de</strong>r roten Abschläge<br />

als gleichzeitig vor<strong>de</strong>re Herrenabschläge aus. Herren aller Alterklassen <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>stärke können<br />

dann von diesen Abschlägen vorgabenwirksam spielen.<br />

4.1.3 Verbindlichkeit <strong>de</strong>r Verbandsordnungen<br />

Von einem regelgerechten <strong>Golf</strong>wettspiel kann nur dann gesprochen wer<strong>de</strong>n, wenn ihm die Offiziellen<br />

<strong>Golf</strong>regeln (einschl. Amateurstatut) zu Gr<strong>und</strong>e gelegt wer<strong>de</strong>n. Es ist unverzichtbar, auch das<br />

DGV-Vorgabensystem zur Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>s Wettspiels zu machen. Um diese Verbandsordnungen<br />

<strong>de</strong>s DGV verbindlich zu machen, bedarf es folgen<strong>de</strong>n Textes:<br />

“Gespielt wird nach <strong>de</strong>n Offiziellen <strong>Golf</strong>regeln (einschl. Amateurstatut) <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Golf</strong> Verban<strong>de</strong>s<br />

e.V. Das Wettspiel wird auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ausgerichtet. Einsichtnahme<br />

in diese Verbandsordnungen im Sekretariat.“<br />

Der Hinweis auf das DGV-Vorgabensystem muss auch bei nicht vorgabenwirksamen <strong>Spiel</strong>en enthalten<br />

sein, da auch dort die auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems errechneten Vorgaben<br />

gelten.<br />

Will man darüber hinaus auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r in diesem <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong> ausgesprochenen<br />

Empfehlungen (blau hinterlegte Textstellen) spielen, so müssen die entsprechen<strong>de</strong>n Regelungen<br />

zusätzlich in die Ausschreibung aufgenommen wer<strong>de</strong>n. Ein bloßer Hinweis („Gespielt wird<br />

nach <strong>de</strong>n Empfehlungen <strong>de</strong>s SWSH.“) reicht nicht. Dies allein schon <strong>de</strong>shalb, weil bei einem bloßen<br />

Hinweis auf „die Empfehlungen“ <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er ohne Lektüre <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>s<br />

über <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>r Regelungen im Unklaren bliebe.<br />

4.1.4 Art <strong>de</strong>r Vorgabe <strong>und</strong> Vorgabenwirksamkeit<br />

– Vorgabe gemäß <strong>Spiel</strong>form (siehe Abschnitt 4.); Beispiel: „Lochspiel mit vollem Vorgabenunterschied<br />

<strong>de</strong>r Gegner auf die Löcher verteilt“.<br />

– Bei Zählspielen (inkl. Par <strong>und</strong> Stableford) Klarstellung, ob nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem<br />

vorgabenwirksam o<strong>de</strong>r nicht; Beispiel: „Nicht vorgabenwirksam“.<br />

Es darf nicht vorkommen, dass die Teilnehmer innerhalb eines Wettspiels wünschen können, ob<br />

sie vorgabenwirksam o<strong>de</strong>r nicht vorgabenwirksam spielen (Ausnahme: EDS in nicht vorgabenwirksamen<br />

Wettspielen). Eine solche Wahlmöglichkeit vermin<strong>de</strong>rt die sportliche Vergleichbarkeit <strong>de</strong>r<br />

Ergebnisse, da viele <strong>Spiel</strong>er in nicht vorgabenwirksamen <strong>Spiel</strong>en <strong>de</strong>utlich an<strong>de</strong>rs spielen als in<br />

vorgabenwirksamen Wettspielen. Fin<strong>de</strong>t an einem Tag bei vorgabenwirksamen Bedingungen ein<br />

Wettspiel statt, so sollte dies immer für alle <strong>Spiel</strong>er vorgabenwirksam sein.<br />

Hinweis: Liegen die „technischen Voraussetzungen“ für vorgabenwirksames <strong>Spiel</strong> vor (z. B.: Abschlagsmarkierungen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Zählspielabschläge korrekt gesteckt, Platzregeln entsprechend<br />

<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln), so ist ein Wettspiel, ohne dass es auf <strong>de</strong>n Hinweis „vorgabenwirksam“ in <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />

ankäme, „automatisch“ vorgabenwirksam. Diese „Automatik“ kann man nur verhin<strong>de</strong>rn,<br />

in<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Ausschreibung vor Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels die Vorgabenwirksamkeit ausgeschlossen<br />

wird, was nicht ohne ernsthaften äußeren Anlass (z.B. schlechter Platzzustand) geschehen sollte.<br />

(vgl. DGV-Vorgabensystem, Ziffer 14.7).<br />

– Bei <strong>Spiel</strong> von Abschlägen mit unterschiedlichem CR innerhalb eines Wettbewerbs (also beim<br />

<strong>Spiel</strong> um <strong>de</strong>n selben Preis) erfolgt im Brutto ein „CR-Ausgleich“. Darauf sollten die Teilnehmer<br />

eines Wettspiels in <strong>de</strong>r Ausschreibung hingewiesen wer<strong>de</strong>n. Einzelheiten: siehe Ziffer 9.8.<br />

3. Fassung 26.03.2010 41


4.1.5 Teilnehmer <strong>und</strong> Stammvorgaben <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

Genaue Angaben über Personenkreis <strong>und</strong> Stammvorgaben <strong>de</strong>r zugelassenen Teilnehmer.<br />

Soll verlangt wer<strong>de</strong>n, dass Amateureigenschaft, Verbands- o<strong>de</strong>r Clubzugehörigkeit, Vorgabe, Alter<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen auf Anfor<strong>de</strong>rung durch Dokumente wie Mitglie<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r Vorgabenausweise, bestätigte<br />

Vorgabenstammblätter, Vorgabennachweis aus <strong>de</strong>m DGV-Intranet, Personalausweise o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>rgleichen nachgewiesen wer<strong>de</strong>n, so sollte das auch die Ausschreibung besagen. An<strong>de</strong>rnfalls<br />

muss <strong>de</strong>r Veranstalter in Zweifelsfällen die Angaben von Teilnehmern selbst überprüfen (Intranet-<br />

Abgleich).<br />

Es empfiehlt sich, <strong>de</strong>n Fall zu regeln, dass die Stammvorgabe eines gemel<strong>de</strong>ten Teilnehmers zwischen<br />

Mel<strong>de</strong>schluss <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>termin die zulässige Min<strong>de</strong>st- o<strong>de</strong>r Höchstvorgabe unter- o<strong>de</strong>r überschreitet.<br />

Beispiel: „Wird die Stammvorgabe eines rechtzeitig gemel<strong>de</strong>ten Teilnehmers zwischen<br />

Mel<strong>de</strong>schluss <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>termin über die zulässige Höchstvorgabe 20,0 (DGV-Stammvorgabe) hinaus<br />

heraufgesetzt, so muss sich <strong>de</strong>r Teilnehmer mit <strong>de</strong>r zulässigen Höchstvorgabe begnügen“.<br />

Die Ausschreibung sollte normalerweise ausschließen, dass <strong>Spiel</strong>er mit höherer als <strong>de</strong>r ausgeschriebenen<br />

Vorgabe mel<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sich mit <strong>de</strong>r zulässigen Höchstvorgabe begnügen dürfen. Es<br />

könnte bei einem zahlenmäßig beschränkten Teilnehmerfeld sonst z. B. passieren, dass Plätze<br />

von reduzierten niedrigen Vorgaben besetzt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> tatsächliche niedrige Vorgaben abgewiesen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei Viererspielen ist es oft sinnvoll o<strong>de</strong>r auch reizvoll, die gefor<strong>de</strong>rte Zusammensetzung <strong>de</strong>r Paare<br />

nach Partnern <strong>und</strong> Vorgaben genau zu <strong>de</strong>finieren. So kann die Ausschreibung eine addierte<br />

Höchstvorgabe festlegen, um nicht zwei Anfänger mit ggf. langsamen <strong>Spiel</strong> im Wettspiel zu haben.<br />

Aber auch die Zusammenstellung <strong>de</strong>r Paare lässt Beson<strong>de</strong>rheiten zu: Gemischter Vierer (Dame<br />

<strong>und</strong> Herr), Ehepaarvierer, Tiger <strong>und</strong> Rabbit (erfahrener <strong>Golf</strong>er <strong>und</strong> Anfänger), Mini <strong>und</strong> Maxi (Erwachsener<br />

<strong>und</strong> Jugendlicher), Mitglied <strong>und</strong> Gast (Paare aus je zwei Clubs im Fre<strong>und</strong>schaftsspiel)<br />

usw.<br />

Bei Mannschaftsspielen sollte möglichst exakt die Zulässigkeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r zulässige Einsatz von Ersatzspielern<br />

geregelt wer<strong>de</strong>n. Man erspart sich durch genaue Angaben zum Ersatzspieler Proteste<br />

<strong>und</strong> Zweifel, wenn es tatsächlich notwendig o<strong>de</strong>r auch nur wünschenswert wer<strong>de</strong>n sollte, einen<br />

<strong>Spiel</strong>er im Wettspiel zu ersetzen. Beispiel: „Die acht Mannschaftsteilnehmer sind bis zum Mel<strong>de</strong>schluss<br />

schriftlich <strong>und</strong> namentlich zu mel<strong>de</strong>n. Ein Ersatzspieler darf bis zum Beginn <strong>de</strong>s ersten<br />

<strong>Spiel</strong>s <strong>de</strong>r 1. R<strong>und</strong>e <strong>de</strong>r Mannschaft schriftlich o<strong>de</strong>r mündlich namentlich bei <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung<br />

nachgemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Der Ersatzspieler darf in <strong>de</strong>r ersten <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r zweiten R<strong>und</strong>e an die Stelle<br />

eines ausfallen<strong>de</strong>n gemel<strong>de</strong>ten <strong>Spiel</strong>ers treten; einer Begründung dafür bedarf es nicht. Ein einmal<br />

ausgefallener <strong>und</strong> durch <strong>de</strong>n Ersatzspieler ersetzter <strong>Spiel</strong>er darf nicht mehr eingesetzt wer<strong>de</strong>n.“<br />

4.1.6 Höchst- <strong>und</strong> Min<strong>de</strong>stzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

– Soll die Höchstzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer beschränkt wer<strong>de</strong>n, so muss die Ausschreibung genau<br />

besagen, wie mit überzähligen Meldungen verfahren wird; Beispiel: „Das Teilnehmerfeld wird auf<br />

56 Paare beschränkt; mel<strong>de</strong>n mehr Paare, entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Mel<strong>de</strong>eingang, bei gleichzeitiger Meldung<br />

das Los.“. Häufig wird eine Warteliste geführt, aus <strong>de</strong>r rechtzeitig gemel<strong>de</strong>te <strong>Spiel</strong>er nachrücken,<br />

wenn Absagen aus <strong>de</strong>m Teilnehmerfeld eingehen. Die Tatsache , dass eine Warteliste geführt<br />

wird, sollte in <strong>de</strong>r Ausschreibung mitgeteilt wer<strong>de</strong>n („Es wird eine Warteliste geführt.“), da<br />

an<strong>de</strong>rnfalls die <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>s „or<strong>de</strong>ntlichen“ Fel<strong>de</strong>s evtl. Anspruch darauf anmel<strong>de</strong>n mögen, die Preise<br />

unter sich auszuspielen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 42


– Soll eine Min<strong>de</strong>stzahl von Teilnehmern Voraussetzung sein, so muss die Ausschreibung dies<br />

besagen; Beispiel: „Bei weniger als acht rechtzeitig gemel<strong>de</strong>ten Teilnehmern entfällt das Wettspiel.“.<br />

4.1.7 Ort, Termin, Frist <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

– Festlegung <strong>de</strong>s Tages <strong>de</strong>s Wettspiels <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Uhrzeit <strong>de</strong>s Startbeginns; Beispiel: „Sonnabend,<br />

<strong>de</strong>n 06. Juli, 1. R<strong>und</strong>e Start ab 07.30 Uhr auf <strong>de</strong>m Westplatz, 2. R<strong>und</strong>e Start ab 13.00 Uhr<br />

auf <strong>de</strong>m Ostplatz; Än<strong>de</strong>rung vorbehalten.“.<br />

– Bei <strong>Spiel</strong>en mit Wettspiel- o<strong>de</strong>r R<strong>und</strong>enfrist (wie Auswahlspielen, K.o.-Lochspielen o. ä.) Beginn<br />

<strong>und</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>enfrist mit Regelung <strong>de</strong>s Verfahrens nach Regel 33-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für<br />

<strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>r Nichteinigung über frei zu vereinbaren<strong>de</strong> Lochspieltermine; Beispiel: „Die Lochspiele<br />

sind während <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>enfristen <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>plans nach freier Terminvereinbarung auszutragen. Bei<br />

Nichteinigung <strong>de</strong>r Gegner gilt <strong>de</strong>r letzte <strong>Spiel</strong>tag <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e, 14.00 Uhr, als von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung<br />

angesetzter Termin. Eine einmal erzielte Einigung kann nur mit Zustimmung <strong>de</strong>s Gegners geän<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n. Wer zum vereinbarten bzw. als angesetzt gelten<strong>de</strong>n Termin nicht antritt, verliert ohne<br />

<strong>Spiel</strong>.“. Es ist vorteilhaft, die Modalitäten <strong>de</strong>r Terminabsprache genauer zu regeln. So kann man<br />

bspw. festlegen, dass <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er mit <strong>de</strong>m niedrigeren Handicap Kontakt zu seinem Gegner aufnehmen<br />

<strong>und</strong> drei realistische Terminvorschläge machen muss. Ehrliches Bemühen um eine sportlich<br />

faire Terminabsprache wird dabei vorausgesetzt. Erst dann sollte Nichterscheinen Lochspielverlust<br />

zur Folge haben.<br />

4.1.8 Verbindlicher Mel<strong>de</strong>schluss, Art <strong>und</strong> Ort <strong>de</strong>r Meldung<br />

– Bekanntgabe von Tag <strong>und</strong> Uhrzeit <strong>de</strong>s Mel<strong>de</strong>schlusses; Beispiel: „Mel<strong>de</strong>schluss am Mittwoch,<br />

<strong>de</strong>m 03. Juli, 19.30 Uhr.“. Mit <strong>de</strong>m Mel<strong>de</strong>schluss steht das Teilnehmerfeld fest. Je nach Größe <strong>und</strong><br />

Aufwand für ein Wettspiel wird man <strong>de</strong>n Mel<strong>de</strong>schluss früher o<strong>de</strong>r später legen können. Rechtzeitig<br />

gemel<strong>de</strong>te <strong>Spiel</strong>er können ins Teilnehmerfeld nachrücken, wenn eine Warteliste in <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />

angekündigt wor<strong>de</strong>n war (s. o.) Nachträgliche Meldungen – nach Mel<strong>de</strong>schluss – können<br />

nicht akzeptiert wer<strong>de</strong>n; -<strong>de</strong>nnoch kann es in Einzelfällen wünschenswert sein, <strong>Spiel</strong>er auch<br />

noch „in <strong>de</strong>r letzten Minute“ zuzulassen. Für diese Fälle eignen sich folgen<strong>de</strong> Alternativen:<br />

• Man setzt einen „endgültigen“ Mel<strong>de</strong>schluss ganz kurzfristig, abhängig vom organisatorischen<br />

Aufwand, vor <strong>de</strong>m ersten Start an. So kann man das Hauptfeld zunächst z. B. nach Vorgaben<br />

geordnet einteilen. Die Nachzügler spielen evtl. nach Mel<strong>de</strong>eingang.<br />

• Den gleichen Effekt erzielt man, wenn man „Nachmeldungen“ (bis zu einem festzulegen<strong>de</strong>n<br />

Zeitpunkt) ausdrücklich zulässt, bspw., um das Feld noch aufzufüllen.<br />

• Bei kleineren Wettspielen, beson<strong>de</strong>rs unter <strong>de</strong>r Woche, ergibt sich u. U. die Notwendigkeit,<br />

auch solche <strong>Spiel</strong>er zuzulassen, die sich aus (beruflichen) Grün<strong>de</strong>n oft nur sehr kurzfristig zur<br />

Teilnahme entschei<strong>de</strong>n können (z. B. Damen- <strong>und</strong> Herrengolf). Notfalls könnte man hier zwei<br />

Wettspiele hintereinan<strong>de</strong>r ansetzen, vielleicht mit zwei St<strong>und</strong>en Abstand, <strong>de</strong>ren jeweiliger Mel<strong>de</strong>schluss<br />

einige Minuten vor <strong>de</strong>m jeweils ersten Start liegen könnte. Da nach Dec. 33-3/3 die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

gestatten darf, dass sich <strong>Spiel</strong>ergruppen selbst zusammenstellen <strong>und</strong> die Abspielzeit<br />

bestimmen, steht einer Teilnahme „nach Eintreffen“ nichts Gr<strong>und</strong>sätzliches entgegen.<br />

Will man verhin<strong>de</strong>rn, dass die Mehrheit <strong>de</strong>r Wettspielteilnehmer erst die allerletzte Mel<strong>de</strong>frist nutzt<br />

(z. B., um die Wetterentwicklung abzuwarten), könnte über erhöhtes Nenngeld (s. u.) für späte<br />

Teilnehmer nachgedacht wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 43


– Festlegung <strong>de</strong>r Art <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Ortes <strong>de</strong>r Meldung; Beispiele: „Schriftlich bei <strong>de</strong>r Geschäftsstelle<br />

<strong>de</strong>s Deutschen <strong>Golf</strong> Verban<strong>de</strong>s“; „Durch Eintragung in die im Clubhaus aushängen<strong>de</strong> Mel<strong>de</strong>liste“.<br />

4.1.9 Nenngeld<br />

Falls Nenngeld erhoben wird: Genaue Angaben über die Höhe <strong>de</strong>s Nenngelds; Beispiel: „Nenngeld<br />

10,- Euro pro Bewerber, Jugendliche 5,- Euro“.<br />

Der Aufwand <strong>und</strong> die Ausstattung eines Wettspiels bestimmt im Allgemeinen die Höhe <strong>de</strong>s Nenngel<strong>de</strong>s,<br />

wenn nicht ein „Spen<strong>de</strong>ncharakter“ dahinter steht. Man sollte sich bewusst sein, dass für<br />

ein Wettspiel Kosten entstehen:<br />

• Preise müssen gekauft wer<strong>de</strong>n.<br />

• Der Platz wird speziell hergerichtet.<br />

• Das Sekretariat ist besetzt.<br />

• Vielleicht wer<strong>de</strong>n die Räume nochmals gereinigt.<br />

• Ggf. wird für Verpflegung, Getränke, kleine Geschenke, Rahmenprogramm <strong>und</strong> Fotos gesorgt.<br />

• Außer<strong>de</strong>m wird <strong>de</strong>r Platz für an<strong>de</strong>re <strong>Spiel</strong>er gesperrt (keine Greenfee-Einnahmen).<br />

Das alles kommt jeweils nur <strong>de</strong>n Wettspielteilnehmern zugute. Es ist also durchaus vertretbar, von<br />

ihnen einen angemessenen Beitrag in Form <strong>de</strong>r Mel<strong>de</strong>gebühr zu verlangen, die dann wie<strong>de</strong>rum<br />

allen Mitglie<strong>de</strong>rn bzw. <strong>Spiel</strong>berechtigten zugute kommt. Das gilt prinzipiell auch für Sponsorenturniere,<br />

in <strong>de</strong>nen die <strong>Golf</strong>anlage <strong>und</strong> nicht die <strong>Spiel</strong>er einen Sponsor fin<strong>de</strong>n sollen.<br />

Hinweis: Aus Grün<strong>de</strong>n allgemeiner Gerechtigkeit sollten die Veranstalter bestrebt sein, die<br />

Mel<strong>de</strong>gebühr ausgebliebener Teilnehmer einzuziehen.<br />

4.1.10 Preise, Wertung<br />

Regel 3-1 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln bestimmt unmissverständlich, dass im Zählspiel <strong>de</strong>rjenige Bewerber gewinnt,<br />

<strong>de</strong>r die wenigsten Schläge für die festgesetzte(n) R<strong>und</strong>e(n) benötigt hat. Daraus ergibt sich,<br />

dass Preise nicht an jeman<strong>de</strong>n weitergegeben wer<strong>de</strong>n dürften, <strong>de</strong>r mehr Schläge gebraucht hat<br />

o<strong>de</strong>r bei gleicher Schlagzahl im Stechen unterlegen ist. An <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>sätzen einer fairen Sportausübung<br />

ausgerichtet, folgt aus <strong>de</strong>r Regel auch, dass Brutto- <strong>und</strong> Nettopreis in einer Hand sein<br />

müssten, wenn die Auswertung <strong>de</strong>s Wettspiels dies ergibt. Der DGV möchte <strong>de</strong>utlich herausstellen,<br />

dass es eine beson<strong>de</strong>re sportliche Leistung darstellt, wenn es einem Bewerber gelingt, sowohl<br />

das absolut beste Ergebnis (Brutto) zu erspielen, wie auch in <strong>de</strong>r Nettowertung (mit) an <strong>de</strong>r Spitze<br />

zu liegen. Daher empfiehlt <strong>de</strong>r DGV dringend, von einem sog. „Doppelpreisausschluss“ abzusehen,<br />

zumal ohnehin nur wenige <strong>Spiel</strong>er <strong>und</strong> damit wenige Preise davon betroffen sein wer<strong>de</strong>n. Im<br />

Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> sportlicher Wettbewerbe sollte stets die Anerkennung <strong>de</strong>r sportlichen Leistung stehen,<br />

die sich durchaus auch in einer doppelten Preisvergabe wi<strong>de</strong>rspiegeln sollte.<br />

Die Praxis zeigt auch, dass bei Siegerehrungen oftmals nicht mehr alle Gewinner anwesend sind.<br />

Das verleitet ggf. dazu, Preise an die (noch) Anwesen<strong>de</strong>n weiterzugeben <strong>und</strong> eine solche Regelung<br />

evtl. in die Ausschreibung zu übernehmen. Wenn ein Wettspiel z. B. „über einen ganzen Tag<br />

geht“, müsste es aber wohl <strong>de</strong>m Einzelnen zugestan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, dass er nicht <strong>de</strong>n ganzen (freien)<br />

Tag für seine Teilnahme vorsehen muss. Wer bereits früh gestartet ist, kann (o<strong>de</strong>r will) ggf. nicht<br />

abends nochmals zur Siegerehrung erscheinen. Natürlich ist es eine Frage <strong>de</strong>r Höflichkeit, sich bei<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung abzumel<strong>de</strong>n. Unabhängig davon gilt, wie oben bereits dargelegt, Regel 3-1 <strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong>regeln, wonach eben in keinem Fall <strong>de</strong>rjenige Gewinner ist (<strong>und</strong> damit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

3. Fassung 26.03.2010 44


Preis beanspruchen können sollte), <strong>de</strong>r bis zur ersten Siegerehrung ausgeharrt hat, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>rjenige,<br />

<strong>de</strong>r die wenigsten Schläge benötigt hat. Dies sagt jedoch nicht, dass (unentschuldigtes)<br />

Fehlen bei einer Siegerehrung keine Folgen haben muss. Dem Veranstalter steht es natürlich frei,<br />

eine sonstige „Disziplinarstrafe“ zu verhängen (z. B. Wettspielverbot, Platzsperre). Fehlen regelmäßig<br />

Gewinner bei Siegerehrungen, scheint es ratsam, über an<strong>de</strong>re Formen <strong>de</strong>r Siegerehrung<br />

nachzu<strong>de</strong>nken. So könnte z. B. eine Siegerehrung zu einem festgesetzten Zeitpunkt (z. B. Saisonabschlussfest)<br />

für mehrere Wettbewerbe stattfin<strong>de</strong>n, man könnte im Laufe eines Wettspieltages<br />

mehrere Preisverteilungen einplanen, wenn man nach Bewerbergruppen gestartet ist <strong>und</strong> alle Mitspieler<br />

einer solchen Gruppe ihr Wettspiel bereits been<strong>de</strong>t haben, o<strong>de</strong>r man hängt die Sieger- <strong>und</strong><br />

Ergebnisliste lediglich aus <strong>und</strong> lässt die Preise abholen.<br />

In je<strong>de</strong>m Fall sollte die Ausschreibung genaue Angaben über die Min<strong>de</strong>stanzahl <strong>und</strong> Bestimmung<br />

<strong>de</strong>r Preise <strong>und</strong> Bewerbergruppen enthalten. Das niedrigste Ergebnis gewinnt <strong>de</strong>n Bruttopreis. Eine<br />

Aufteilung nach Alter <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Geschlecht, auch z. B. nach Mitglied <strong>und</strong> Gast ist möglich. Bei <strong>de</strong>r<br />

Aufteilung nach Bewerbergruppen haben sich verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten durchgesetzt:<br />

• Man teilt für Nettopreise nach Vorgabenklassen (DGV-Stammvorgaben) ein. Das kann<br />

z. B. entsprechend <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen geschehen o<strong>de</strong>r auch nach <strong>de</strong>r prozentualen Handicapverteilung<br />

im Club. Das mag zur Folge haben, dass eine Klasse <strong>de</strong>utlich stärker besetzt ist<br />

als an<strong>de</strong>re. (Wenn das absehbar ist, könnte man in dieser Klasse mehr Preise vorsehen o<strong>de</strong>r die<br />

Klasse nochmals teilen.)<br />

• Man schreibt für Nettopreise Klassen „nach Beteiligung“ aus. Dann ergeben sich die Bewerbergruppen<br />

erst nach Mel<strong>de</strong>schluss, in<strong>de</strong>m man aus <strong>de</strong>r nach DGV-Stammvorgaben gestaffelten<br />

Mel<strong>de</strong>liste <strong>de</strong>r Teilnehmer möglichst gleich große Gruppen bil<strong>de</strong>t. Vor <strong>de</strong>m ersten Start muss dann<br />

aber für alle Beteiligten klar sein, in welchen Klassen Preise gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

• Man setzt die Bewerbergruppen im Netto wie im Brutto nach Alter <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Geschlecht fest.<br />

(Jugendpreis, Senioren- <strong>und</strong> Seniorinnenpreis, getrennte Damen- <strong>und</strong> Herrenwertung usw.) Die<br />

Ausschreibung sollte klare Aussagen darüber enthalten, ob Doppelwertungen möglich sind, ein Jugendlicher<br />

z. B. gleichzeitig in <strong>de</strong>r Herrenkonkurrenz gewertet wird, o<strong>de</strong>r ob sich die Bewerber jeweils<br />

für nur eine Gruppe entschei<strong>de</strong>n müssen (insbeson<strong>de</strong>re bei Clubmeisterschaften von Be<strong>de</strong>utung).<br />

Es ist stets zu be<strong>de</strong>nken, dass vom sportlichen Standpunkt aus <strong>de</strong>r (die) Beste gewinnen soll.<br />

Das ist am ehesten dann gewährleistet, wenn eine Doppelwertung zugelassen wird. Es ist nicht ungewöhnlich,<br />

dass <strong>de</strong>r beste Senior/die beste Seniorin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r/die beste Jugendliche gleichzeitig<br />

auch <strong>de</strong>r/die Beste <strong>de</strong>r Gesamtherren- bzw. -damenkonkurrenz ist. Sollte man diesen Erfolg allein<br />

aus Grün<strong>de</strong>n eines falsch verstan<strong>de</strong>nen „Schutzes“ einer an<strong>de</strong>ren Altersklasse verhin<strong>de</strong>rn?<br />

• Gelegentlich wird sich – beson<strong>de</strong>rs bei Einladungsturnieren spezieller Sponsoren - <strong>de</strong>r<br />

Wunsch ergeben, Son<strong>de</strong>rwertungen für Angehörige einer Berufsgruppe, Mitglied <strong>und</strong> Gast o. ä.<br />

auszuschreiben.<br />

Um ein ausgewogenes Verhältnis von sportlicher Leistung <strong>und</strong> Gewinnchancen herzustellen, hat<br />

sich eine Quote von 10 % Gewinnen bewährt. So mag es auch angebracht sein, die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Preise von <strong>de</strong>r Beteiligung abhängig zu machen. Auch das könnte die Ausschreibung vorher besagen.<br />

Letztlich bleibt es <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung natürlich immer vorbehalten, mehr Preise auszugeben<br />

als zunächst vorgesehen waren.<br />

Hinweis: Bei Preisvergaben müssen die Regelungen <strong>de</strong>s Amateurstatuts eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 45


„Zur Wertung <strong>de</strong>r Wettspielergebnisse bzw. bei <strong>de</strong>r Preisvergabe ist darauf zu achten, ob Teilnehmer<br />

einer gemeinsamen Wertung (also innerhalb einer Preisklasse) von Abschlägen mit unterschiedlichen<br />

Pars o<strong>de</strong>r Course-Rating-Werten spielen. Hier ist u. U. ein „Par-Ausgleich“ o<strong>de</strong>r „CR-<br />

Ausgleich“ vorzunehmen. Einzelheiten dazu: Abschnitt 9., Ziffer 9.8.“<br />

4.1.11 Stechen<br />

Bei gleichen Ergebnissen können selbstverständlich auch gleiche Platzierungen (z. B. zwei „1.<br />

Plätze“) <strong>und</strong> Preise vergeben wer<strong>de</strong>n. Die Ausschreibung kann dann ausdrücklich auf ein Stechen<br />

verzichten. Will man aber ein<strong>de</strong>utig gestaffelte Platzierungen vergeben <strong>und</strong> Preise aussetzen (z. B.<br />

„1., 2., 3. Brutto“), so wird man um ein Stechen bei gleichen Ergebnissen nicht herumkommen.<br />

Das kann durch <strong>Spiel</strong>en (<strong>Spiel</strong>fortsetzung auf <strong>de</strong>m Platz) o<strong>de</strong>r die Auswertung von Teilergebnissen<br />

auf <strong>de</strong>r Zählkarte („Kartenstechen“) geschehen. In je<strong>de</strong>m Fall muss die Ausschreibung <strong>de</strong>n Modus<br />

vorher festlegen. Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n mehrere Möglichkeiten dargestellt, die sich in <strong>de</strong>r Praxis<br />

bewährt haben. Die <strong>Spiel</strong>leitung <strong>de</strong>s Wettspiels sollte eine dieser Varianten wählen:<br />

4.1.11.1 Stechen im Zählspiel<br />

• Bei Gleichstand in einem Zählspiel ohne Vorgabe wird die <strong>Spiel</strong>fortsetzung über eine festgelegte<br />

Anzahl von Löchern empfohlen. Sollte das (üblicherweise aus Zeitgrün<strong>de</strong>n) nicht durchführbar<br />

sein o<strong>de</strong>r zu keiner Entscheidung führen, so wird empfohlen:<br />

• <strong>Spiel</strong>fortsetzung über eine bestimmte Anzahl von Löchern bis zum ersten Loch mit besserem<br />

Ergebnis.<br />

Diese bei<strong>de</strong>n Formen empfehlen sich beson<strong>de</strong>rs bei Bruttospielen von Be<strong>de</strong>utung, z. B. Clubmeisterschaft,<br />

Lan<strong>de</strong>smeisterschaft u. ä.<br />

Die Ausschreibung sollte ein<strong>de</strong>utig besagen, wann <strong>und</strong> wo das <strong>Spiel</strong> ggf. fortgesetzt wird.<br />

• Bei <strong>de</strong>r Wertung von Teilergebnissen (im Zählspiel netto mit prozentual anteiliger Vorgabe),<br />

auch „Kartenstechen“ genannt, ist es oft beson<strong>de</strong>rs einfach <strong>und</strong> wird vom DGV empfohlen, bei<br />

Wettspielen über 18 Löcher die letzten 9 Löcher <strong>de</strong>s Platzes heranzuziehen (netto mit 1/2 Vorgabe).<br />

Bei weiterer Gleichheit die letzten 6 (1/3 Vorgabe), dann die letzten 3 (1/6 Vorgabe), schließlich<br />

das letzte Loch (1/18 Vorgabe). Bei <strong>Spiel</strong>en mit Vorgabe, die auf die Löcher verteilt wur<strong>de</strong>, wie<br />

z. B. Stableford, wird die Vorgabe nach <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung berücksichtigt. Wenn allerdings<br />

nicht alle Teilnehmer am ersten Abschlag starten mussten, ergeben sich eventuell Verzerrungen,<br />

weil die letzten 9 Löcher <strong>de</strong>s Platzes zu unterschiedlichen Abschnitten <strong>de</strong>r für die einzelnen <strong>Spiel</strong>er<br />

abweichend festgesetzten R<strong>und</strong>e wer<strong>de</strong>n (s. u.).<br />

• Wenn von unterschiedlichen Abschlägen gestartet wur<strong>de</strong> hat sich bei Wettspielen über 18<br />

Löcher bewährt, unter Zugr<strong>und</strong>elegung von neun <strong>de</strong>r gespielten Löcher zu stechen, die nach <strong>de</strong>m<br />

Schwierigkeitsgrad entsprechend <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung (1, 18, 3, 16, 5, 14, 7, 12, 9) ausgewählt<br />

wur<strong>de</strong>n. Bei weiterer Gleichheit zählen die 6 Löcher mit <strong>de</strong>m Schwierigkeitsgrad 1, 18, 3, 16, 5, 14,<br />

danach 1, 18, 3 <strong>und</strong> schließlich das schwerste Loch. So wird man <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung auf beson<strong>de</strong>rs<br />

ausgeglichene Weise gerecht, <strong>und</strong> beim Start von unterschiedlichen Abschlägen (Start<br />

von Abschlag 1 <strong>und</strong> Abschlag 10 bzw. Kanonenstart) sind bei dieser Metho<strong>de</strong> die zum Stechen<br />

herangezogenen Löcher gleichmäßig über alle 18 Bahnen verteilt, so dass einzelne <strong>Spiel</strong>er nicht<br />

benachteiligt wer<strong>de</strong>n. Gehen Wettspiele über mehr als 18 Löcher, so ist dies bei <strong>de</strong>r Formulierung<br />

<strong>de</strong>r Regelung zu diesem „Kartenstechen“ beson<strong>de</strong>rs zu berücksichtigen. Die o. g. Regelungen<br />

gelten erst dann, wenn ein Stechen „<strong>de</strong>r letzten 18/letzten 36/usw.“ Löcher immer noch Gleich-<br />

3. Fassung 26.03.2010 46


stand ergibt. Beispiel für 36-Löcher-Wettspiel: „Bei Gleichheit entschei<strong>de</strong>n die letzten 18 Löcher.<br />

Danach entschei<strong>de</strong>n ...“ (hier eine <strong>de</strong>r oben aufgeführten Regelungen einfügen).<br />

• Obwohl es <strong>de</strong>r DGV nicht in erster Linie empfiehlt, mag es in Einzelfällen einfach sein, bei<br />

Nettoergebnissen das niedrigere Handicap (=bessere Bruttoergebnis) <strong>und</strong> bei Bruttoergebnissen<br />

das höhere Handicap (=höhere Nettoergebnis) zu bevorzugen. Es ist jedoch fragwürdig, für die<br />

Ermittlung eines Bruttosiegers eine Vorgabe zu Vergleichszwecken heranzuziehen, <strong>und</strong> bei <strong>de</strong>r<br />

Ermittlung <strong>de</strong>s Nettosiegers die Vorgabe zweimal zu berücksichtigen.<br />

Die gängigen Computerprogramme zur Wettspielabwicklung ermöglichen <strong>de</strong>m Anwen<strong>de</strong>r die Auswahl<br />

aus <strong>de</strong>n genannten Regelungen zum Stechen. Es sollte zur Sicherheit geprüft wer<strong>de</strong>n, ob im<br />

Computer die Art <strong>de</strong>s Stechens eingestellt ist, die in <strong>de</strong>r Ausschreibung angekündigt wur<strong>de</strong>.<br />

Da jedoch auch ein Stechen immer wie<strong>de</strong>r Gleichheit <strong>de</strong>r Ergebnisse erbringen kann, mag am<br />

En<strong>de</strong> eines ein- o<strong>de</strong>r mehrstufigen Stechens die Entscheidung durch das Los stehen – o<strong>de</strong>r auch<br />

die Vergabe gleicher Preise. Die Ausschreibung sollte diesen Fall vorsorglich regeln (Bsp.: „Bei<br />

weiterer Gleichheit: Los“).<br />

4.1.11.2 Stechen im Lochspiel<br />

Wie bei halbierten Lochwettspielen zu entschei<strong>de</strong>n ist, muss vor Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels bekannt<br />

gegeben wer<strong>de</strong>n, so dass sich die Gegner klar darüber sind, was in solchen Fällen folgt. Je<strong>de</strong>nfalls<br />

bei K.o.-Wettspielen im Einzel kann auf ein Stechen <strong>de</strong>r Gegner nicht verzichtet wer<strong>de</strong>n. Im Mannschaftslochspiel<br />

ist (da durchaus das einzelne Lochspiel mit Gleichstand <strong>und</strong> Punkteteilung en<strong>de</strong>n<br />

kann) das Verfahren <strong>de</strong>s Stechens in <strong>de</strong>r Ausschreibung für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>s Gleichstands <strong>de</strong>r Mannschaftsergebnisse<br />

zu regeln.<br />

Ein nach 18 Löchern „All Square“ stehen<strong>de</strong>s Lochwettspiel sollte lochweise fortgesetzt wer<strong>de</strong>n, bis<br />

eine Partei ein Loch gewinnt. Die <strong>Spiel</strong>fortsetzung sollte am gleichen Loch beginnen wie das Wettspiel,<br />

<strong>und</strong> Vorgabenschläge sollten verteilt sein wie in <strong>de</strong>r festgesetzten R<strong>und</strong>e (vgl. Erklärung<br />

„Festgesetzte R<strong>und</strong>e“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Die <strong>Spiel</strong>leitung kann nach Regel 2-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ausschreiben,<br />

dass die <strong>Spiel</strong>er unmittelbar vom letzten Loch <strong>de</strong>s Wettspiels zum nächsten Loch zu<br />

gehen haben <strong>und</strong> dass die <strong>Spiel</strong>fortsetzung eine Verlängerung <strong>de</strong>r festgesetzten R<strong>und</strong>e ist, die nur<br />

aus soviel Löchern besteht, wie zur Entscheidung <strong>de</strong>s Lochspiels nötig sind.<br />

4.1.12 Auslosung, Setzen, Zusammenstellung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ergruppen<br />

Zur Zusammenstellung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ergruppen bei vorgabenwirksamen Wettspielen ist Anhang Ziffer<br />

16./1 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems zu beachten. Darüber hinausgehen<strong>de</strong> Verpflichtungen bei <strong>de</strong>r<br />

Zusammenstellung <strong>de</strong>r Gruppen gibt es nicht. Im Allgemeinen wird es sich jedoch empfehlen, nicht<br />

unbedingt <strong>Spiel</strong>er mit erheblichen Vorgabenunterschie<strong>de</strong>n in einer <strong>Spiel</strong>ergruppe zusammenzufassen,<br />

es sei <strong>de</strong>nn, es ist Ziel <strong>de</strong>s Wettspiels, schlechtere <strong>Spiel</strong>er mit besseren <strong>Spiel</strong>ern zusammenzubringen<br />

(Anfängerwettspiele wie „Meister <strong>und</strong> Geselle“, „Tiger and Rabbit“ o<strong>de</strong>r „Jagd aufs<br />

Handicap“).<br />

4.1.12.1 Auslosung<br />

Bei K.o.-Lochspielen sollten genaue Angaben über das Auslosungsverfahren gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie die Teilnehmer bei einem Lochspiel gegeneinan<strong>de</strong>r <strong>und</strong> in welcher Reihenfolge spielen, kann<br />

durch Auslosung ermittelt wer<strong>de</strong>n. Bei einer Auslosung wer<strong>de</strong>n z. B. die Bewerber o<strong>de</strong>r Bewerberpaare<br />

(Vierer) nach <strong>de</strong>r Reihenfolge <strong>de</strong>r gezogenen Lose untereinan<strong>de</strong>r auf eine Liste geschrieben<br />

<strong>und</strong> spielen, falls ihre Anzahl eine Potenz von 2 ist (4, 8, 16, 32) paarweise nach dieser Reihenfol-<br />

3. Fassung 26.03.2010 47


ge die erste R<strong>und</strong>e gegeneinan<strong>de</strong>r. In <strong>de</strong>r zweiten R<strong>und</strong>e treffen die Gewinner <strong>de</strong>r ersten R<strong>und</strong>e in<br />

<strong>de</strong>rselben Reihenfolge aufeinan<strong>de</strong>r usw. Auch können bestimmte <strong>Spiel</strong>er in unterschiedlichen<br />

<strong>Spiel</strong>fel<strong>de</strong>rn gesetzt wer<strong>de</strong>n. Nach vorausgegangenen Qualifikationsr<strong>und</strong>en sollte nach <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln enthaltenen Schema (siehe Anhang I, Teil C <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln) aufgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ist die Zahl <strong>de</strong>r Bewerber bei einem K.o.-Lochspiel nicht eine Potenz von 2, so wird die Zahl durch<br />

„Rasten“ (freibleiben<strong>de</strong> Plätze) auf die nächsthöhere Potenz von 2 gebracht.<br />

Beispiel 1: Bei 17 Bewerbern wird die Zahl <strong>de</strong>r Bewerber durch Rasten auf 32 (16!) gebracht. In<br />

diesem Fall „rasten“ (sind zunächst ohne <strong>Spiel</strong>) 15 Bewerber. Nur zwei spielen die erste R<strong>und</strong>e.<br />

Die Rasten wer<strong>de</strong>n gleichmäßig auf <strong>de</strong>r Liste verteilt, in<strong>de</strong>m die höchsten <strong>Spiel</strong>ernummern in <strong>de</strong>r<br />

Liste frei bleiben (s. Abschnitt 14.5).<br />

Im obigen Beispiel haben also die sieben obersten <strong>und</strong> die acht untersten Bewerber eine Rast; nur<br />

die Bewerber acht <strong>und</strong> neun spielen die erste R<strong>und</strong>e gegeneinan<strong>de</strong>r. Nach dieser ist ein Bewerber<br />

ausgeschie<strong>de</strong>n <strong>und</strong> es bleiben 16 Bewerber übrig, die dann gegeneinan<strong>de</strong>r spielen.<br />

Beispiel 2: Bei 21 Bewerbern rasten elf Bewerber (wg. Erweiterung <strong>de</strong>s Teilnehmerfel<strong>de</strong>s auf 32).<br />

Die Rasten wer<strong>de</strong>n wie oben beschrieben verteilt. Danach sind fünf Bewerber ausgeschie<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

es bleiben 16 Bewerber übrig, die dann gegeneinan<strong>de</strong>r spielen.<br />

Streicht ein Bewerber nach <strong>de</strong>r Auslosung, so kommt sein Gegner ohne <strong>Spiel</strong> eine R<strong>und</strong>e weiter.<br />

Fällt nach einer vorangegangener Ausscheidungsr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Auslosung einer <strong>de</strong>r<br />

Qualifizierten wegen nachträglichen Ausschlusses (Regelverstoß in <strong>de</strong>r Ausscheidungsr<strong>und</strong>e) aus,<br />

bevor die Lochspiele begonnen haben, rückt <strong>de</strong>r Nächste <strong>de</strong>r Ausscheidungsr<strong>und</strong>e nach.<br />

4.1.12.2 Setzen<br />

Will die <strong>Spiel</strong>leitung bestimmte Teilnehmer setzen, so sollten die Angaben präzise sein. Beispiel:<br />

„Vor Beginn <strong>de</strong>r Auslosung wer<strong>de</strong>n teilnehmen<strong>de</strong> Finalisten <strong>de</strong>s Vorjahres in <strong>de</strong>r ersten vollständig<br />

besetzten R<strong>und</strong>e gesetzt. Hierfür stehen Platz 16 <strong>und</strong> 32 <strong>de</strong>r letzten 64 in dieser Reihenfolge alphabetisch<br />

zur Verfügung“.<br />

4.1.13 Qualifikation<br />

Es ist auch möglich, <strong>de</strong>m eigentlichen Lochspielwettbewerb (o<strong>de</strong>r einer Zählspielkonkurrenz) ein<br />

Qualifikationsturnier voranzustellen. So kann z. B. ein Zählspiel über die Teilnahme am Lochspiel<br />

<strong>und</strong> die Platzierung im Feld (siehe dazu auch Ziffer 14.5) entschei<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r bei Zählspielen will<br />

man nur noch die <strong>Spiel</strong>er mit <strong>de</strong>n besten Ergebnissen zur nächsten R<strong>und</strong>e zulassen („Cut“). Es ist<br />

unabdingbar, genaue Angaben über das Qualifikationsverfahren dann in <strong>de</strong>r Ausschreibung zu<br />

machen.<br />

• Zählspiel<br />

Beispiel: „Nach <strong>de</strong>r zweiten R<strong>und</strong>e schei<strong>de</strong>n alle Bewerber aus, die nicht auf Platz 1 bis 50<br />

o<strong>de</strong>r gleich mit Platz 50 liegen.<br />

• Lochspiel<br />

Zählspiel-Qualifikation über die festgesetzte Anzahl von R<strong>und</strong>en zur Ermittlung <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

an Lochwettspielen.<br />

Beispiel: „Die 16 Besten <strong>de</strong>r Zählspiel-Qualifikation spielen Lochspiele. Bei Schlaggleichheit mehrerer<br />

Teilnehmer mit <strong>de</strong>m Ergebnis für <strong>de</strong>n 16. Platz entschei<strong>de</strong>t ein -Stechen (Sud<strong>de</strong>n Death). Die<br />

16 Qualifizierten spielen dann wie folgt: 1:16, 4:13, 8:9, 5:12, 2:15, 3:14, 6:11, 7:10.“<br />

3. Fassung 26.03.2010 48


4.1.14 Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels, Siegerehrung, Aushang <strong>de</strong>r Ergebnisliste<br />

Ein Wettspiel gilt erst dann als been<strong>de</strong>t, wenn die <strong>Spiel</strong>leitung das Ergebnis offiziell (am Ort <strong>de</strong>r<br />

Austragung allgemein zugänglich) bekannt gegeben hat (siehe Regel 34-1b., 2. Satz, die auch<br />

eine Ausnahme regelt). Dies wird in <strong>de</strong>r Regel mit <strong>de</strong>r Siegerehrung geschehen.<br />

Hinweis: Nach Regel 34 ist die offizielle <strong>und</strong> vollständige Ergebnisbekanntgabe gleichbe<strong>de</strong>utend<br />

mit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wettspiels. Dieser Zeitpunkt ist für Beanstandungen, Verhängung o<strong>de</strong>r<br />

Aufhebung von Disqualifikationen u. ä. entschei<strong>de</strong>nd. Deshalb darf es niemals unklar<br />

bleiben, wann ein Wettspiel been<strong>de</strong>t ist bzw. was als offizielle Bekanntgabe <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

gilt. Wird bereits vor <strong>de</strong>r Siegerehrung eine vollständige Ergebnisliste ausgehängt, so ist<br />

schon dieser Zeitpunkt nach Regel 34-1b als offizielle Bekanntgabe anzusehen. Es gibt nach<br />

<strong>de</strong>r Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels keine Frist mehr für Einsprüche, außer es han<strong>de</strong>lt sich um die<br />

in Regel 34-1b (I) bis (IV) beschriebenen Fälle, die unbefristet auch nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Der DGV empfiehlt, vorab eine als „vorläufig“ gekennzeichnete Ergebnisliste auszuhängen, um<br />

allen <strong>Spiel</strong>ern die Möglichkeit zu geben, sich von <strong>de</strong>r richtigen Erfassung ihrer Ergebnisse zu überzeugen.<br />

Diese Liste kann alphabetisch sortiert gedruckt wer<strong>de</strong>n, so dass nicht ohne weiteres die<br />

Sieger <strong>und</strong> Platzierten daraus ersichtlich sind.<br />

4.1.15 Än<strong>de</strong>rungsvorbehalte<br />

Je<strong>de</strong> Ausschreibung sollte <strong>de</strong>n Hinweis enthalten, dass <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />

möglich sind. Der Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt muss dann besagen, wer zu än<strong>de</strong>rn befugt ist<br />

<strong>und</strong> was geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n darf. Hinweise dazu enthalten die „DECISIONS - Entscheidungen zu<br />

<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ (z. B. Decision 33-1/1). Wie auch im DGV-Vorgabensystem für vorgabenwirksame<br />

Wettspiele zwingend festgelegt, darf nach <strong>de</strong>m ersten Start nichts mehr geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, wenn<br />

nicht außergewöhnliche Umstän<strong>de</strong> dazu zwingen. Zwischen Mel<strong>de</strong>schluss <strong>und</strong> erstem Start sollte<br />

ebenfalls nur dann etwas geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, wenn die <strong>Spiel</strong>leitung sich dazu in begrün<strong>de</strong>ten Fällen<br />

veranlasst sieht.<br />

Folgen<strong>de</strong> Formulierung für einen Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt wird empfohlen: „Die <strong>Spiel</strong>leitung hat in begrün<strong>de</strong>ten<br />

Fällen bis zum 1. Start das Recht, die Ausschreibung zu än<strong>de</strong>rn (Ausnahme: Vorgabenwirksamkeit,<br />

für diese ist <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss zuständig). Nach <strong>de</strong>m 1. Start sind Än<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Ausschreibung nur bei Vorliegen außergewöhnlicher Umstän<strong>de</strong> zulässig.“<br />

4.1.16 <strong>Spiel</strong>leitung<br />

In allen Fällen ist es für eine sportlich einwandfreie Wettspielabwicklung o<strong>de</strong>r eine EDS-R<strong>und</strong>e<br />

unumgänglich, dass sich je<strong>de</strong>r Teilnehmer vor <strong>de</strong>m ersten Start darüber informieren kann, wer als<br />

<strong>Spiel</strong>leitung für das Wettspiel bzw. die EDS-R<strong>und</strong>e verantwortlich ist, <strong>und</strong> ob Platzrichter eingesetzt<br />

sind. Es ist wichtig, dass für <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er klar ersichtlich ist, wer Regelentscheidungen treffen<br />

darf <strong>und</strong> muss. Einzelheiten zur <strong>Spiel</strong>leitung können <strong>de</strong>n Abschnitten 2. <strong>und</strong> 3. entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

4.1.17 Hinweis auf Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />

In Abschnitt 2. (Ziffer 2.2.5.2) ist im Einzelnen dargelegt, wann es sich empfiehlt, eine Wettspielordnung<br />

bzw. Rahmenausschreibung zu erstellen <strong>und</strong> welchen Inhalt sie haben kann. Hat ein<br />

DGV-Mitglied von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, so muss, wenn die Regelungen <strong>de</strong>r<br />

Wettspielordnung/Rahmenausschreibung für ein Wettspiel o<strong>de</strong>r eine EDS-R<strong>und</strong>e gelten sollen, in<br />

3. Fassung 26.03.2010 49


<strong>de</strong>r Einzelausschreibung bzw. Ausschreibung für Extra Day Scores darauf Bezug genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Es empfiehlt sich ein Hinweis wie folgt:<br />

„Ergänzend gilt unsere aktuelle Wettspielordnung (bzw. Rahmenausschreibung).“<br />

Die <strong>Golf</strong>regeln enthalten in Anhang I, Teil C ebenfalls Empfehlungen zur Gestaltung von Wettspielausschreibungen.<br />

Einzelheiten zu Wettspielbedingungen können auch <strong>de</strong>n „DECISIONS –<br />

Entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ zu Regel 33-1 entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

4.2 Musterausschreibung<br />

Otto-Müller-Gedächtnispreis<br />

Offenes Wettspiel im <strong>Golf</strong>club <br />

– Austragung:<br />

Einzel-Zählspiel über 2 x 18 Löcher mit voller Vorgabe.<br />

Freitag, <strong>de</strong>n - 1. R<strong>und</strong>e (Start: 9.00 Uhr)<br />

Samstag, <strong>de</strong>n - 2. R<strong>und</strong>e (Start: 8.00 Uhr)<br />

- Abschläge:<br />

Herren : gelb<br />

Damen rot<br />

– <strong>Spiel</strong>bedingungen:<br />

Gespielt wird nach <strong>de</strong>n Offiziellen <strong>Golf</strong>regeln (einschl. Amateurstatut) <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Golf</strong><br />

Verban<strong>de</strong>s e.V. mit örtlich gültigen Platzregeln. Das Wettspiel wird nach <strong>de</strong>m DGV-<br />

Vorgabensystem ausgerichtet. Einsichtnahme in diese Verbandsordnungen ist im Sekretariat<br />

möglich.<br />

– Teilnahmeberechtigung:<br />

Teilnahmeberechtigt sind Amateure, die einem DGV-Mitglied angehören o<strong>de</strong>r (bei einem<br />

Heimatclub im Ausland) <strong>de</strong>ren Club <strong>de</strong>m in seinem Land zuständigen nationalen Verband angeschlossen<br />

ist.<br />

Vorgabengrenze: Die Höchstvorgabe beträgt - 26,4. <strong>Spiel</strong>er müssen auf Anfor<strong>de</strong>rung ihre aktuelle<br />

Vorgabe nachweisen, wenn diese nicht im Intranet abgefragt wer<strong>de</strong>n kann. Wird die<br />

Stammvorgabe eines rechtzeitig gemel<strong>de</strong>ten Teilnehmers zwischen Mel<strong>de</strong>schluss <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>termin<br />

über die zulässige Höchstvorgabe -26,4 hinaus heraufgesetzt, so muss sich <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

mit <strong>de</strong>r zulässigen Höchstvorgabe begnügen.<br />

– Höchstzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer:<br />

80. Gehen mehr Meldungen ein, entschei<strong>de</strong>t das frühere Datum <strong>de</strong>s Eingangs <strong>de</strong>r Meldung,<br />

bei gleichem Datum das Los. Es wird eine Warteliste geführt.<br />

– Wertung:<br />

Bruttowertung: Getrennt für Damen <strong>und</strong> Herren.<br />

Nettowertung: Gemeinsam für Damen <strong>und</strong> Herren in zwei Preisklassen. Kl. 1: bis 18,4 ;Kl. 2:<br />

18,5 – 26,4 .<br />

Bei gleichen Ergebnissen entschei<strong>de</strong>n die besseren letzten 18 Löcher. Bei weiterer Gleichheit<br />

wer<strong>de</strong>n bis zu einer Entscheidung die letzten 9, 6, 3, 1 Löcher gewertet, im Netto unter Vorgabenanrechnung.<br />

Bei weiterer Gleichheit entschei<strong>de</strong>t das Los.<br />

3. Fassung 26.03.2010 50


– Zusammenstellung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ergruppen:<br />

<strong>Spiel</strong>ergruppen wer<strong>de</strong>n nach Vorgaben aufgestellt, beginnend mit <strong>de</strong>r niedrigsten Vorgabe.<br />

– Meldungen:<br />

Auf Mel<strong>de</strong>formular o<strong>de</strong>r durch Eintragung in die im Clubhaus aushängen<strong>de</strong> Mel<strong>de</strong>liste.<br />

– Mel<strong>de</strong>schluss:<br />

Freitag, <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Geschäftsstelle bis 16.00 Uhr eingegangen. Meldungen müssen<br />

schriftlich erfolgen. Später eingehen<strong>de</strong> Meldungen können nicht berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Adresse: <br />

– Mel<strong>de</strong>gebühr:<br />

Für Gäste Euro 40,-/für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>clubs Euro 15,–. Das Nenngeld muss vor <strong>de</strong>m<br />

Start entrichtet wer<strong>de</strong>n. <strong>Spiel</strong>er, die nicht zum Wettspiel antreten, sind von <strong>de</strong>r Zahlung <strong>de</strong>r<br />

Mel<strong>de</strong>gebühr nicht befreit.<br />

– Preise:<br />

Brutto: 1., 2., 3. Preis für Damen.<br />

1., 2., 3. Preis für Herren.<br />

Netto: 1., 2., 3. Preis pro Preisklasse.<br />

Den Wan<strong>de</strong>rpreis „Otto-Müller-Gedächtnispreis“ gewinnt <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er mit <strong>de</strong>m besten Nettoergebnis<br />

aller 2 Klassen. Der Wan<strong>de</strong>rpreis verbleibt im <strong>Golf</strong>club. Der Sieger erhält einen Erinnerungspreis.<br />

Einem Gewinner stehen alle gewonnenen Preise zu.<br />

– <strong>Spiel</strong>leitung:<br />

Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung (<strong>und</strong> die Platzrichter) wer<strong>de</strong>n vor Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels auf <strong>de</strong>r<br />

Startliste bekannt gegeben. Starter han<strong>de</strong>ln im Rahmen ihrer Aufgaben im Auftrag <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung.<br />

– Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels:<br />

Das Wettspiel ist mit Abschluss <strong>de</strong>r Siegerehrung been<strong>de</strong>t. 20 Minuten vorher wird ein vorläufiges<br />

Ergebnis ausgehängt.<br />

– Startzeiten/Übungsr<strong>und</strong>e:<br />

Startzeiten können zwei Tage vor <strong>de</strong>m Wettspiel ab 13.00 Uhr unter Tel. ... erfragt wer<strong>de</strong>n. Es<br />

besteht am Tag vor <strong>de</strong>m Wettspiel die Möglichkeit zu einer gebührenfreien Übungsr<strong>und</strong>e.<br />

– Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt:<br />

Bis zum 1. Start hat die <strong>Spiel</strong>leitung in begrün<strong>de</strong>ten Fällen das Recht, die Ausschreibung zu<br />

än<strong>de</strong>rn (Ausnahme: Vorgabenwirksamkeit). Nach <strong>de</strong>m 1. Start sind Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />

nur bei Vorliegen außergewöhnlicher Umstän<strong>de</strong> zulässig.<br />

– Rahmenausschreibung<br />

Ergänzend gilt die Rahmenausschreibung <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>clubs.<br />

3. Fassung 26.03.2010 51


Abschnitt 5.<br />

Platzregeln <strong>und</strong> Festlegung <strong>de</strong>r Platz- <strong>und</strong> Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

5.1 Platzregeln<br />

Regel 33-8a <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ermächtigt <strong>Spiel</strong>leitungen, Platzregeln für außergewöhnliche Umstän<strong>de</strong><br />

zu veröffentlichen, sofern sie mit <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>satzbestimmungen vereinbar sind, wie sie aus Anhang<br />

I <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln hervorgehen. Platzregeln ergänzen die <strong>Golf</strong>regeln <strong>und</strong> regeln damit Umstän<strong>de</strong>,<br />

die nicht durch die <strong>Golf</strong>regeln unmittelbar erfasst sind. In Anhang I <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ist das Erlassen<br />

von Platzregeln ausführlich besprochen. Teil A gibt zunächst einen Überblick über mögliche<br />

Regelungsgegenstän<strong>de</strong>, Teil B enthält umfassend <strong>und</strong> ausführlich Musterplatzregeln, die eine<br />

Vielzahl von Sachverhalten ab<strong>de</strong>cken.<br />

Als oberster Gr<strong>und</strong>satz ist beim Erlassen von Platzregeln Regel 33-8b <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln zu beachten.<br />

Danach darf eine Platzregel in keinem Fall eine <strong>Golf</strong>regel außer Kraft setzen.<br />

Ausnahmsweise gilt, dass immer dann, wenn örtlich außergewöhnliche Umstän<strong>de</strong> reguläres <strong>Golf</strong>spiel<br />

beeinträchtigen <strong>und</strong> von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>ssen sogar die Abän<strong>de</strong>rung einer <strong>Golf</strong>regel<br />

als unabwendbar erachtet wird, die Zustimmung <strong>de</strong>s Royal & Ancient <strong>Golf</strong> Club of St. Andrews<br />

über <strong>de</strong>n DGV eingeholt wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Einzelheiten bezüglich zulässiger <strong>und</strong> unzulässiger Platzregeln gehen auch aus <strong>de</strong>n „DECISIONS<br />

– Entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ zu Regel 33-8 hervor.<br />

5.2 Festlegung <strong>de</strong>r Platz- <strong>und</strong> Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

Nach Regel 33-2a <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln muss die <strong>Spiel</strong>leitung <strong>de</strong>n Platz <strong>und</strong> das Aus, die Grenzen von<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnissen <strong>und</strong> seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung <strong>und</strong> Hemmnisse<br />

sowie zum Bestandteil <strong>de</strong>s Platzes erklärte Anlagen genau festlegen. Dies hat so zu geschehen,<br />

dass alle <strong>Spiel</strong>er auch ohne die Hilfe <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung entschei<strong>de</strong>n können, ob ein Ball in <strong>de</strong>m fraglichen<br />

Gebiet (Aus, Wasserhin<strong>de</strong>rnis, Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung) liegt, zu <strong>de</strong>m eine bestimmte <strong>Golf</strong>regel<br />

gilt.<br />

Dabei sind einige wichtige Umstän<strong>de</strong> zu berücksichtigen:<br />

5.2.1 Bezeichnen von Aus<br />

Arten <strong>de</strong>r Kennzeichnung<br />

Im Falle farblicher Kennzeichnung von Ausgrenzen soll weiße Farbe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Dienen Pfosten als Kennzeichnung, so sollen sie stets in weißer Farbe gehalten sein. Da die Art<br />

<strong>und</strong> Weise <strong>de</strong>r Kennzeichnung einer Ausgrenze in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln nicht verbindlich vorgeschrieben<br />

ist, muss in <strong>de</strong>n Platzregeln darauf eingegangen wer<strong>de</strong>n, wie die Grenzen <strong>de</strong>s Platzes gekennzeichnet<br />

sind. Beschränkt man sich auf eine Platzregel, ohne eine zusätzliche Kennzeichnung vor<br />

Ort, besteht die Gefahr, dass vor allem auswärtige <strong>Spiel</strong>er von <strong>de</strong>r Ausgrenze keine Notiz nehmen<br />

<strong>und</strong> somit unwissentlich gegen die Platzregel bzw. Regel 27 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln verstoßen. In je<strong>de</strong>m Fall<br />

muss für alle <strong>Spiel</strong>er klar erkennbar sein, wo eine Platzgrenze verläuft.<br />

3. Fassung 26.03.2010 52


Hier wur<strong>de</strong>n die weißen Pfähle vor das hohe Rough gesetzt, obwohl auch das Gebiet links im Bild<br />

noch zum Platz gehört. Zur <strong>Spiel</strong>beschleunigung bietet sich dieses Verfahren an. Es ist sofort zu<br />

sehen, ob ein Ball noch auf <strong>de</strong>m Platz liegt o<strong>de</strong>r nicht <strong>und</strong> die Suchzeit wird verkürzt.<br />

Aus innerhalb <strong>de</strong>s Platzes<br />

Die <strong>Spiel</strong>leitung kann auch innerhalb <strong>de</strong>s begrenzten Gelän<strong>de</strong>s (also „auf <strong>de</strong>m Platz“) Ausflächen<br />

(umgangssprachlich „Ausgrenzen“) einrichten. So kann es z. B. sinnvoll sein, die Ausgrenze vor<br />

ein <strong>und</strong>urchdringliches Rough zu legen, um das <strong>Spiel</strong> zu beschleunigen, weil dann das Suchen<br />

weitgehend entfällt. Ausgrenzen können auch Anpflanzungen <strong>und</strong> Biotope schützen, vorzugsweise,<br />

wenn sie am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>fel<strong>de</strong>s liegen. Nicht selten wird man bei gegenläufigen Doglegs<br />

(abknicken<strong>de</strong> <strong>Spiel</strong>bahnen) verhin<strong>de</strong>rn wollen, dass auf gefährliche Weise abgekürzt wird o<strong>de</strong>r<br />

sich durch Abkürzen eine Bahn sehr viel einfacher spielen lässt. Hier wird man durch das Setzen<br />

weißer Pfosten eine interne Ausgrenze schaffen, die unter Umstän<strong>de</strong>n auch nur beim <strong>Spiel</strong>en einer<br />

bestimmten <strong>Spiel</strong>bahn als Ausgrenze gelten soll.<br />

Allgemein gilt: Eine interne Ausgrenze ist eher eine Notlösung. Vorzuziehen wäre es, mit an<strong>de</strong>ren<br />

Mitteln das Abkürzen zu erschweren o<strong>de</strong>r zu verhin<strong>de</strong>rn. Dichte Anpflanzungen o<strong>de</strong>r Rough in <strong>de</strong>r<br />

geplanten Lan<strong>de</strong>zone auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Bahn zum Beispiel könnten eine solche <strong>Spiel</strong>strategie verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Bei<strong>de</strong>s ist natürlich nur möglich, wenn dadurch nicht das <strong>Spiel</strong> <strong>de</strong>s benachbarten Lochs<br />

behin<strong>de</strong>rt wird.<br />

Für <strong>de</strong>n Fall, dass nur <strong>de</strong>r Luftraum <strong>de</strong>r benachbarten Bahn beim Abkürzen <strong>de</strong>s zu spielen<strong>de</strong>n<br />

Lochs überquert wird, ist eine Ausgrenze nicht geeignet. In diesen Fällen muss <strong>de</strong>r abkürzen<strong>de</strong><br />

Schlag an sich durch Anpflanzungen, Schutzzäune o. ä. verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Es ist nicht zulässig,<br />

einen bestimmten Schlag (Abkürzung, Richtungswahl, Schlägerwahl) durch Platzregel zu verbieten.<br />

Ebenso unzulässig ist es, eine Fläche nur für bestimmte Schläge (z. B. von bestimmten Abschlägen)<br />

zum Aus zu erklären. Die <strong>Golf</strong>regeln beurteilen nach <strong>de</strong>r Lage <strong>und</strong> nicht nach <strong>de</strong>r Bewegung<br />

<strong>de</strong>s Balls, ob dieser „Aus“ ist.<br />

Bezeichnete Flächen innerhalb eines Platzes dürfen für bestimmte Löcher zum Aus erklärt wer<strong>de</strong>n,<br />

sofern die Abgrenzungen durch Pfosten o<strong>de</strong>r sonst wie zweifelsfrei sind.<br />

3. Fassung 26.03.2010 53


Beispiel <strong>de</strong>r Kennzeichnung einer internen Ausfläche<br />

Pfosten einer Ausgrenze gelten als unbeweglich <strong>und</strong> sind keine Hemmnisse (siehe Erklärung<br />

„Hemmnisse“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln), so dass nicht nach Regel 24 Erleichterung in Anspruch genommen<br />

wer<strong>de</strong>n darf. Will man jedoch für <strong>Spiel</strong>er, die auf <strong>de</strong>m Loch spielen, für das die interne Ausgrenze<br />

nicht gilt, das <strong>Spiel</strong> nicht unnötig erschweren, sollten die Pfosten per Platzregel beim <strong>Spiel</strong>en dieses<br />

Lochs zu unbeweglichen Hemmnissen erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Beispiel 1 für Platzregel: „Aus beim <strong>Spiel</strong>en <strong>de</strong>s Loches 9 ist <strong>de</strong>r gesamte Platz jenseits <strong>de</strong>r durch<br />

weiße Pfosten markierten Ausgrenze rechts <strong>de</strong>s Loches 9“.<br />

Es bedarf also weiterer Pfosten „über Eck“, um eine Fläche entstehen zu lassen, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r genauen<br />

Beschreibung <strong>de</strong>r Fläche durch eine Platzregel.<br />

Beispiel 2 für Platzregel: „Beim <strong>Spiel</strong>en von Loch 9 ist die auf Fairway-Höhe o<strong>de</strong>r kürzer gemähte<br />

Rasenfläche von Bahn 8 „Aus“.<br />

Eine solche Platzregel ist verlockend, da sie ohne optisch stören<strong>de</strong> weiße Pfähle auskommt, verlangt<br />

aber auch einen hervorragend gepflegten Platz, da immer eine ein<strong>de</strong>utige Schnittkante <strong>de</strong>s<br />

Fairways als Grenze sichtbar sein muss.<br />

3. Fassung 26.03.2010 54


Bei nicht ein<strong>de</strong>utigem weiteren Verlauf einer Grenze kann am letzten Pfahl mit einer Farblinie (o<strong>de</strong>r<br />

einem Brett als „Wegweiser“) ange<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n, in welche Richtung die Grenze verläuft bzw.<br />

<strong>de</strong>r nächste Pfahl zu suchen ist.<br />

Es ist nicht ausreichend, z. B. mit einem „Doppelpfahl“ (zwei unmittelbar nebeneinan<strong>de</strong>r gesetzte<br />

Pfähle) eine Reihe von weißen Pfählen zu „been<strong>de</strong>n“. Damit wird keine Fläche <strong>de</strong>finiert, <strong>de</strong>shalb<br />

ist dieses Verfahren nicht zulässig. Sollte in einzelnen Fällen die Abgrenzung einer genau umrissenen<br />

Fläche aus irgen<strong>de</strong>inem Gr<strong>und</strong> nicht möglich sein, so ist es ersatzweise <strong>de</strong>nkbar, <strong>de</strong>n ersten<br />

<strong>und</strong> letzten weißen Pfahl so weit hinter <strong>de</strong>n Abschlag <strong>und</strong> hinter das Grün zu setzen, dass es<br />

völlig ausgeschlossen ist, einen Ball in <strong>de</strong>ssen Nähe zu spielen o<strong>de</strong>r vor bzw. hinter diesen Pfählen<br />

herum zu spielen. Zu<strong>de</strong>m kann dort durch einen auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n gesprühten weißer Pfeil o<strong>de</strong>r<br />

einen „Wegweiser“ am ersten <strong>und</strong> letzten Pfahl ange<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n, in welche Richtung sich <strong>de</strong>r<br />

Grenzverlauf fortsetzt.<br />

Es ist zu beachten, dass „Aus“ im Sinne von Regel 27 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln jenseits <strong>de</strong>r Grenzen <strong>de</strong>s<br />

Platzes o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>r „Teil <strong>de</strong>s Platzes“ ist, <strong>de</strong>r durch die <strong>Spiel</strong>leitung entsprechend gekennzeichnet<br />

wur<strong>de</strong>. Durch das Stecken von Pfosten innerhalb <strong>de</strong>s Platzes, die eine bloße Linie bil<strong>de</strong>n, wird<br />

jedoch die Kennzeichnung eines „Teils <strong>de</strong>s Platzes“ nicht erreicht. Deshalb sind z.B. weitere Pfähle<br />

zu setzen o<strong>de</strong>r Markierungslinien anzubringen, um eine Ausfläche zu schaffen.<br />

Neben weißen Pfählen sind Zäune eine weitere Möglichkeit, die Grenzen <strong>de</strong>s Platzes zu kennzeichnen.<br />

Wechselt die Auskennzeichnung von weißen Pfählen in einem Zaun, sollte einer <strong>de</strong>r<br />

Zaunpfähle weiß gestrichen wer<strong>de</strong>n, um die Übergangsstelle zu kennzeichnen, an <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r<br />

Kennzeichnung sich än<strong>de</strong>rt. Da die Gegenstän<strong>de</strong> zur Kennzeichnung <strong>de</strong>s „Aus“ sich im Aus befin<strong>de</strong>n,<br />

kann auch <strong>de</strong>r Zaun eines benachbarten Gr<strong>und</strong>stücks dazu dienen. Gleiches gilt für Mauern.<br />

3. Fassung 26.03.2010 55


Übergang einer Reihe weißer Pfähle in einen Zaun<br />

Sollten Wege o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re asphaltierte bzw. befestigte Flächen vorhan<strong>de</strong>n sein, kann <strong>de</strong>ren Platz-<br />

Innenkante auch die Ausgrenze <strong>de</strong>finieren. Unbefestigte Wege eignen sich wegen <strong>de</strong>s meist nicht<br />

<strong>de</strong>utlich erkennbaren Wegrands nicht hierzu.<br />

Weg als Auskennzeichnung: Der weiße Ball ist noch „in“, da ein Teil von ihm <strong>de</strong>n Platz berührt, <strong>de</strong>r<br />

gelbe (rechte) Ball dagegen befin<strong>de</strong>t sich im „Aus“.<br />

3. Fassung 26.03.2010 56


Derartige Wege können aufgr<strong>und</strong> ihrer unregelmäßigen natürlichen Wegrän<strong>de</strong>r nicht in einer Platzregel<br />

zur Kennzeichnung von „Aus“ verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Geteilte Plätze<br />

Ist ein Platz durch eine Straße o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen geteilt, <strong>und</strong> die <strong>Spiel</strong>leitung erklärt die Straße o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>rgleichen zum Aus, so kann für das <strong>Spiel</strong>en diesseitiger Löcher auch die jenseitige Platzfläche<br />

zum Aus erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wasserlauf vom Platz fließt ins Aus<br />

Ein Ball, <strong>de</strong>r in einem Wasserhin<strong>de</strong>rnis (seitliches eingeschlossen) lan<strong>de</strong>t <strong>und</strong> von <strong>de</strong>r Strömung<br />

ins Aus getragen wird, ist Aus. Man kann durch Fangkonstruktionen dafür sorgen, dass Bälle von<br />

einer Strömung nicht ins Aus getragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Übungseinrichtungen<br />

Driving Range, Putting-Grün, Chipping-Grün, Übungsbunker sollten nicht Bestandteil <strong>de</strong>s Platzes<br />

sein, da sonst Regelverstöße nach Regel 7 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln zu befürchten sind. Befin<strong>de</strong>n sich Übungseinrichtungen<br />

auf <strong>de</strong>m Wettspielplatz <strong>und</strong> sind diese nicht durch Schil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Maßnahmen<br />

gesperrt, so ist jedoch im Zweifel zu Gunsten <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers davon auszugehen, dass das<br />

Üben auf diesem Teil <strong>de</strong>s Platzes von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung zugelassen war.<br />

Musterplatzregeln für Ausgrenzen:<br />

Aus (R 27-1)<br />

ist jenseits von weißen Pfählen, Zäunen o<strong>de</strong>r Mauern, welche <strong>de</strong>n Platz begrenzen. Sofern<br />

weiße Linien die Platzgrenze kennzeichnen, haben diese Vorrang.<br />

- Die weißen Pfähle zwischen <strong>de</strong>n Bahnen a <strong>und</strong> b bezeichnen eine interne Ausgrenze, nur<br />

beim <strong>Spiel</strong>en <strong>de</strong>r Bahn a. Beim <strong>Spiel</strong>en an<strong>de</strong>rer Bahnen gelten sie als unbewegliche Hemmnisse.<br />

- Ein Ball, <strong>de</strong>r beim <strong>Spiel</strong>en <strong>de</strong>r Bahn „AAA“ auf <strong>de</strong>r kurz geschorenen Fläche <strong>de</strong>r Bahn „BBB“<br />

zu liegen kommt gilt als im Aus befindlich.<br />

- Ein Ball, <strong>de</strong>r die öffentliche Straße zwischen <strong>de</strong>n Bahnen „CCC“ <strong>und</strong> „GGG“ überquert <strong>und</strong><br />

auf <strong>de</strong>r gegenüberliegen<strong>de</strong>n Seite <strong>de</strong>r Straße zur Ruhe kommt, gilt als im Aus befindlich.<br />

o<strong>de</strong>r:<br />

- Ein Ball auf o<strong>de</strong>r jenseits <strong>de</strong>r Clubhausterrasse/Parkplatz/Weg am 18.Grün ist Aus.<br />

3. Fassung 26.03.2010 57


Da Ausgrenzen für das <strong>Spiel</strong> mit die größte Be<strong>de</strong>utung haben <strong>und</strong> die Konsequenzen eines ins<br />

Aus geschlagenen Balls schwerwiegend sind, sollte die Beschreibung <strong>de</strong>r Ausgrenzen in <strong>de</strong>n<br />

Platzregeln an erster Stelle stehen.<br />

5.2.2 Bezeichnen von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen <strong>und</strong> seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen<br />

Arten <strong>de</strong>r Kennzeichnung<br />

Im Falle farblicher Kennzeichnung müssen folgen<strong>de</strong> Farben verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n:<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnis - gelb;<br />

seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis - rot<br />

Pfosten <strong>und</strong> Linien zur Kennzeichnung von Hin<strong>de</strong>rnissen befin<strong>de</strong>n sich innerhalb <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses<br />

Die Erklärung „Seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis“ in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln ist beson<strong>de</strong>rs zu beachten, da es<br />

danach - formal gesehen - nicht darauf ankommt, ob ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis tatsächlich an <strong>de</strong>r Seite<br />

liegt. Ist ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis teilweise seitlich, so sind <strong>de</strong>r Anfangs- <strong>und</strong> Endpunkt dieses Teils<br />

<strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses ein<strong>de</strong>utig zu bezeichnen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Kennzeichnung von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen ist Folgen<strong>de</strong>s zu beachten:<br />

- Es sei <strong>de</strong>nn, die natürliche Grenze ist für alle <strong>Spiel</strong>er immer unzweifelhaft feststellbar, so dass<br />

je<strong>de</strong>r Ball entwe<strong>de</strong>r einwandfrei als innerhalb o<strong>de</strong>r außerhalb <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses liegend zu erkennen<br />

ist, muss das Hin<strong>de</strong>rnis bzw. seine Grenze gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n. Dies ist in <strong>de</strong>n<br />

meisten Fällen erfor<strong>de</strong>rlich, es sei <strong>de</strong>nn es wür<strong>de</strong> sich z.B. um Hin<strong>de</strong>rnisse mit steil abfallen<strong>de</strong>n<br />

(ggf. künstlichen) Rän<strong>de</strong>rn han<strong>de</strong>ln.<br />

3. Fassung 26.03.2010 58


Im ersten Bild ist <strong>de</strong>r Verlauf <strong>de</strong>r Grenze ausnahmsweise auch ohne Kennzeichnung sichtbar,<br />

während im zweiten Bild nicht von je<strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er gleichermaßen bestimmt wer<strong>de</strong>n kann, wo die<br />

Grenze <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses verläuft.<br />

- Wenn (wie allgemein üblich) Pfähle zur Kennzeichnung genommen wer<strong>de</strong>n, darf die Verbindungslinie<br />

zwischen <strong>de</strong>n Pfählen das Hin<strong>de</strong>rnis nicht schnei<strong>de</strong>n.<br />

Hier fehlt ein roter Pfahl. Die Verbindungslinie zwischen <strong>de</strong>n Pfählen schnei<strong>de</strong>t das Wasser <strong>und</strong><br />

wirft bei <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern Fragen auf, wo die Grenze tatsächlich verläuft.<br />

- Es muss von einem Pfahl zum an<strong>de</strong>ren ein ungehin<strong>de</strong>rter Blick möglich sein, falls eine Peilung<br />

über die bei<strong>de</strong>n Pfähle erfor<strong>de</strong>rlich ist, um fest zu stellen, ob ein Ball im Hin<strong>de</strong>rnis liegt.<br />

- Wenn ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis auch gleichzeitig teilweise als seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis gekennzeichnet<br />

ist, muss <strong>de</strong>r Punkt, wo die „gelbe“ zu „roten“ Kennzeichnung wechselt, einwandfrei<br />

erkennbar sein. Am besten wird hierzu ein Pfahl benutzt <strong>de</strong>r auf einer Seite gelb <strong>und</strong> auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren rot ist, es können auch ein roter <strong>und</strong> ein gelber Pfahl unmittelbar nebeneinan<strong>de</strong>r gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 59


An diesem rot <strong>und</strong> gelb gestrichenen Pfahl geht ein seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis (links) in ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

(rechts) über.<br />

- Wenn es nicht sofort <strong>de</strong>utlich ist, um welche Art von Wasserhin<strong>de</strong>rnis es sich han<strong>de</strong>ln sollte, so<br />

sollte es im Zweifel als ein seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis ausgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

- Brücken befin<strong>de</strong>n sich innerhalb <strong>de</strong>s natürlichen Verlaufs eines Grabens o<strong>de</strong>r Teiches im Hin<strong>de</strong>rnis.<br />

Es ist nicht richtig, rechts <strong>und</strong> links von einer Brücke die Kennzeichnung <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses<br />

en<strong>de</strong>n zu lassen, <strong>de</strong>nn auch unter <strong>de</strong>r Brücke befin<strong>de</strong>t sich ein Teil <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses mit<br />

<strong>de</strong>m gleichen o<strong>de</strong>r ähnlichen Grabenprofil wie rechts <strong>und</strong> links davon. An<strong>de</strong>rs verhält es sich,<br />

wenn ein Hin<strong>de</strong>rnis durch einen Überweg auf einem Damm in zwei Teile getrennt wird, die mit<br />

einem Betonrohr verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Diese Brücke befin<strong>de</strong>t sich im Wasserhin<strong>de</strong>rnis, es gibt z.B. keine straflose Erleichterung nach<br />

Regel 24-2 von ihr.<br />

3. Fassung 26.03.2010 60


Hier befin<strong>de</strong>n sich vor <strong>und</strong> hinter <strong>de</strong>m Damm bei „natürlicher Betrachtungsweise“ zwei getrennte<br />

Hin<strong>de</strong>rnisse, da das Rohr nicht Charakter, Ausmaß <strong>und</strong> Art <strong>de</strong>s eigentlichen Grabens entspricht.<br />

Von <strong>de</strong>m künstlichen Weg auf <strong>de</strong>m Damm darf also straflos Erleichterung genommen wer<strong>de</strong>n, da<br />

er nicht im Hin<strong>de</strong>rnis liegt. Ein Ball, <strong>de</strong>r im Rohr unter <strong>de</strong>m Weg gef<strong>und</strong>en wird, gilt als in einem<br />

Hemmnis liegend <strong>und</strong> darf straflos nach Regel 24-2 (unbewegliches Hemmnis) fallen gelassen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wird er darin verloren, gilt er als im Wasserhin<strong>de</strong>rnis verloren, da er dann nach Regel 24-3b an <strong>de</strong>r<br />

Stelle liegend gilt, wo er in das Hemmnis hineingegangen ist. Dort wür<strong>de</strong> er jedoch das Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

berühren <strong>und</strong> damit als im Wasserhin<strong>de</strong>rns liegend gelten. Der <strong>Spiel</strong>er kann dann nur<br />

nach Regel 26 mit einem Strafschlag Erleichterung nehmen.<br />

Drop-Zonen<br />

Drop-Zonen sind für <strong>de</strong>n seltenen Fall gedacht, das Erleichterungsverfahren aus Regel 26-1a, b<br />

o<strong>de</strong>r c nicht anwendbar ist. Bei einem seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnis am Grün ist die Fläche zum Fallen<br />

lassen <strong>de</strong>s Balls innerhalb von zwei Schlägerlängen vom Kreuzungspunkt manchmal sehr<br />

schmal, teilweise nur 10-20 Zentimeter breit. Dennoch reicht dies aus, einen Ball regelkonform ins<br />

<strong>Spiel</strong> zu bringen <strong>und</strong> sollte kein Anlass für eine Drop-Zone sein.<br />

Eine Drop-Zone auf <strong>de</strong>r gegenüberliegen<strong>de</strong>n Seite eines (gelb gekennzeichneten) Wasserhin<strong>de</strong>rnisses<br />

umgeht unzulässigerweise die Regel, die ein Fallenlassen <strong>de</strong>s Balls nach Regel 26-1a o<strong>de</strong>r<br />

–b verlangt. Es ist <strong>de</strong>mnach keinesfalls zulässig, mit einer Drop-Zone die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Regel zu<br />

umgehen, dass ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis überspielt wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Eine Drop-Zone sollte <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er die Lage bieten, die er an an<strong>de</strong>ren Stellen <strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n<br />

Hin<strong>de</strong>rnisses auch beim Fallen lassen <strong>de</strong>s Balls vorfin<strong>de</strong>t. Ist also ein seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

von Rough umgeben, wäre es ein unbilliger Vorteil gegenüber an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>ern, die Drop-Zone<br />

auf Fairway-Höhe zu schnei<strong>de</strong>n.<br />

Drop-Zonen sind Flächen, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Ball fallen gelassen wird. Wenn ein <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>n Ball innerhalb<br />

dieser Fläche fallen lassen möchte, muss er die genaue Grenze <strong>de</strong>r Drop-Zone kennen. Es<br />

reicht somit nicht aus, ein Schild mit <strong>de</strong>r Aufschrift „Drop-Zone“ aufzustellen, diese muss durch<br />

Linien auch zu einer einwandfrei erkennbaren Fläche gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Musterplatzregeln für Wasserhin<strong>de</strong>rnisse:<br />

Dieser Teil <strong>de</strong>r Platzregeln ist optional. <strong>Golf</strong>clubs, in <strong>de</strong>nen die Wasserhin<strong>de</strong>rnisse ausschließlich<br />

mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln vorgeschriebenen Farben gekennzeichnet sind, sollen keinen weiteren<br />

Text zu Wasserhin<strong>de</strong>rnissen in die Platzregeln aufnehmen, da dies die <strong>Golf</strong>regeln unnötig wie<strong>de</strong>rholen<br />

wür<strong>de</strong>. Ergänzungen sind nur sinnvoll<br />

- um Drop-Zonen zu beschreiben<br />

- um das <strong>Spiel</strong>en eines provisorischen Balls nach Regel 26 zuzulassen, o<strong>de</strong>r<br />

3. Fassung 26.03.2010 61


- um Wasserhin<strong>de</strong>rnisgrenzen zu beschreiben, die an<strong>de</strong>rs als mit gelber o<strong>de</strong>r roter Farbe gekennzeichnet<br />

sind (z. B. „Die Steinmauer an Grün 8 ist Grenze <strong>de</strong>s seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnisses“).<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnisse (R 26)<br />

- Wenn ein Ball im seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnis [am Inselgrün] <strong>de</strong>r Bahn x zur Ruhe kommt, so<br />

kann als zusätzliche Option unter Hinzurechnung eines Strafschlages ein Ball in <strong>de</strong>r weiß umran<strong>de</strong>ten,<br />

mit DZ gekennzeichneten Drop-Zone fallen gelassen wer<strong>de</strong>n.<br />

Es gilt Platzregel 1b, Anhang I, Teil B, S. 154 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln.<br />

5.2.3 Bezeichnen von Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

Arten <strong>de</strong>r Kennzeichnung<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung sollte mit blauen Pfählen o<strong>de</strong>r weißen Einkreisungen gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Blaue Linien bewähren sich im Allgemeinen weniger gut, da die Farbe weniger lange sichtbar<br />

ist.<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung (s. Erklärung in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln) teilt sich auf in<br />

- Bereiche, die nach Ansicht <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung geschont wer<strong>de</strong>n sollen (z.B. Neueinsaat) <strong>und</strong> von<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>shalb Erleichterung gewährt wird (Regel 25-1) <strong>und</strong><br />

- Bereiche, die durch Platzarbeiten o<strong>de</strong>r Naturereignisse beschädigt sind <strong>und</strong> in <strong>de</strong>nen ein guter<br />

Schlag in einer schlechten Lage en<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.<br />

Im ersteren Fall wird die <strong>Spiel</strong>leitung das <strong>Spiel</strong>en aus Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung durch eine Platzregel<br />

untersagen, im zweiten Fall ist dies nicht notwendig. Da üblicherweise das Erleichterungsverfahren<br />

in nahezu allen Fällen einen Vorteil bringt, ist es selten notwendig, das <strong>Spiel</strong> aus Bo<strong>de</strong>n in<br />

Ausbesserung zu untersagen.<br />

Die Bezeichnung „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ legt nahe, dass es sich um einen vorübergehen<strong>de</strong>n<br />

Zustand han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>r ausgebessert wird. Es ist <strong>de</strong>shalb nicht angebracht, Bereiche <strong>de</strong>s Platzes mit<br />

schlechten Lagen dauerhaft als Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung zu kennzeichnen. Außerhalb <strong>de</strong>r Fairways<br />

ist bei einem <strong>Spiel</strong> in <strong>de</strong>r Natur damit zu rechnen, dass <strong>de</strong>r Ball in einer schlechten Lage zu Ruhe<br />

kommt. Deshalb sollen Beschädigungen am Platz auch nur im eigentlichen <strong>Spiel</strong>bereich gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> nicht etwa im hohen Rough o<strong>de</strong>r im Wald.<br />

Abgeschnittenes Gras <strong>und</strong> sonstiges Material, das auf <strong>de</strong>m Platz liegengelassen wor<strong>de</strong>n <strong>und</strong> nicht<br />

zur späteren Beseitigung bestimmt ist, gilt nicht als Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung gilt, sofern es nicht<br />

entsprechend gekennzeichnet ist; Platzpflegepersonal sollte daher von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung angewiesen<br />

wer<strong>de</strong>n, Abfälle nicht an Stellen liegen zu lassen, an <strong>de</strong>nen wahrscheinlich Bälle zu liegen<br />

kommen.<br />

Musterplatzregeln für Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung <strong>und</strong> ungewöhnlich beschaffenen Bo<strong>de</strong>n<br />

Je nach Notwendigkeit können eine o<strong>de</strong>r mehrere <strong>de</strong>r u. a. Formulierungen unter <strong>de</strong>r Rubrik „Bo<strong>de</strong>n<br />

in Ausbesserung“ in <strong>de</strong>n Platzregeln aufgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung, ungewöhnlich beschaffener Bo<strong>de</strong>n (R 25-1)<br />

- Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung ist durch weiße Einkreisungen gekennzeichnet.<br />

- Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung, von <strong>de</strong>m nicht gespielt wer<strong>de</strong>n darf, ist durch blaue Pfähle gekennzeichnet.<br />

- Erleichterung nach R 25-1 von Löchern, Aufgeworfenem o<strong>de</strong>r Laufwegen Erdgänge graben<strong>de</strong>r<br />

Tiere o<strong>de</strong>r Vögel wird nicht gewährt, wenn lediglich die Standposition behin<strong>de</strong>rt ist.<br />

3. Fassung 26.03.2010 62


- Schä<strong>de</strong>n durch Wildschweine, auch wenn nicht gekennzeichnet, sind BiA.<br />

- Wintergrüns (kenntlich durch die Mähkante) gelten als BiA, von <strong>de</strong>m nicht gespielt wer<strong>de</strong>n<br />

darf. Erleichterung nach Regel 25-1 muss in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

- Das Blumenbeet hinter <strong>de</strong>m Grün x, einschließlich <strong>de</strong>r das Beet umgeben<strong>de</strong>n Mauer, gilt als<br />

BiA, von <strong>de</strong>m nicht gespielt wer<strong>de</strong>n darf. Erleichterung nach R 25-1 muss in Anspruch genommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

- Der in Reparatur befindliche Bunker auf Bahn x gilt als BiA im Gelän<strong>de</strong>. Es kann straflos Erleichterung<br />

nach R 25-1 außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Hier ist das Wintergrün durch <strong>de</strong>n blauen Pfahl als Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung <strong>de</strong>finiert <strong>und</strong> durch die<br />

(in <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>utlich sichtbare) Schnittkante im Ausmaß exakt begrenzt.<br />

Ist eine Fläche von Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung nicht (wie im Fall <strong>de</strong>r Mähkante <strong>de</strong>s o. a. Wintergrüns)<br />

<strong>de</strong>utlich sichtbar abzugrenzen, ist es erfor<strong>de</strong>rlich, das Gebiet mit blauen Pfählen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rweitig<br />

abzugrenzen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 63


Mehrere Hemmnisse <strong>und</strong> frische So<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n hier zu einer einzigen Fläche „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“<br />

zusammengefügt, damit ein <strong>Spiel</strong>er in einem Zug Erleichterung von allen vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Hemmnissen sowie <strong>de</strong>n frisch verlegten So<strong>de</strong>n erhalten kann. Wichtig: Es sollte immer (wie bei<br />

DGV – Wettspielen) weiße Farbe genommen wer<strong>de</strong>n, die länger sichtbar ist als blaue Farbe.<br />

Im Gegensatz zu einem Bunker, <strong>de</strong>r durch Platzarbeiten vorübergehend nicht bespielbar ist <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>shalb zu Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung erklärt wur<strong>de</strong>, darf ein nach Regenfällen voll Wasser gelaufener<br />

o<strong>de</strong>r ausgespülter Bunker nach einer Entscheidung <strong>de</strong>s R&A nicht zu Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

erklärt wer<strong>de</strong>n, da es sich hierbei um Natureinflüsse han<strong>de</strong>lt. Der <strong>Spiel</strong>er hat kein Recht, ohne<br />

Schlag straflos aus einem Hin<strong>de</strong>rnis zu kommen, da ihn das einem an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>er mit einem<br />

besseren Schlag gleichsetzen wür<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r es geschafft hat, das Hin<strong>de</strong>rnis zu vermei<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>rartigen<br />

Fällen darf die <strong>Spiel</strong>leitung nicht nur im Interesse <strong>de</strong>s einzelnen <strong>Spiel</strong>ers <strong>de</strong>nken, son<strong>de</strong>rn sie<br />

muss die Interessen aller <strong>Spiel</strong>er berücksichtigen.<br />

Ein Bunker voll Wasser bleibt ein Bunker. Die <strong>Spiel</strong>leitung sollte jedoch (wie hier) alles unternehmen,<br />

diesen möglichst schnell wie<strong>de</strong>r in einen spielbaren Zustand zu versetzen. Im übrigen gibt es<br />

Regel 25-1b(II).<br />

5.2.4 Weitere Platzregeln<br />

Biotope<br />

Befin<strong>de</strong>n sich behördlich geschützte Biotope auf <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz, ist es beson<strong>de</strong>rs wichtig, sie in <strong>de</strong>r<br />

jeweiligen regelgerechten Farbe mit einem zusätzlichen grünem Top zu kennzeichnen, da man<br />

Auflagen <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>n zu erfüllen hat. Anhang I <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln enthält eine Musterplatzregel für<br />

solche Fälle. Nur die zuständige Behör<strong>de</strong> kann solche Flächen zu geschützten Biotopen erklären<br />

<strong>und</strong> nicht <strong>de</strong>r Club o<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>platzbetreiber selbst.<br />

Die Son<strong>de</strong>rregelung für geschützte Biotope soll nach <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>r obersten Regelinstanzen<br />

(R&A <strong>und</strong> United States <strong>Golf</strong> Association (USGA)) nur ausnahmsweise die sonst gelten<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln<br />

abän<strong>de</strong>rn, da sie <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern einen Teil <strong>de</strong>r ihnen aus <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln zustehen<strong>de</strong>n Rechte<br />

einschränkt. Deshalb ist es ausschließlich bei behördlich geschützten Biotopen gerechtfertigt,<br />

die <strong>Golf</strong>regeln einzuschränken.<br />

Hinweis: Die <strong>Golf</strong>regeln (z. B. Regel 26 „Erklärungen“, Anmerkung 2) geben <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung nur<br />

das Recht, durch Platzregel zu bestimmen, dass in einem geschützten Biotop nicht gespielt wer<strong>de</strong>n<br />

darf. Nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln kann nur für das unzulässige <strong>Spiel</strong>en aus einem Biotop eine Strafe<br />

verhängt wer<strong>de</strong>n. Die zuständige Behör<strong>de</strong> hat üblicherweise das Betreten <strong>de</strong>s Biotops verboten.<br />

Evtl. droht die Behör<strong>de</strong> mit Sanktionen bei Nichtbeachtung dieser Auflage. Das DGV-Mitglied muss<br />

dieses Verbot in seine allgemeine <strong>Spiel</strong>ordnung (Platzordnung) aufnehmen, wenn es Zuwi<strong>de</strong>r-<br />

3. Fassung 26.03.2010 64


handlungen bestrafen will. Als Sanktion kommen daher auch nur disziplinarrechtliche Regelungen<br />

(Platzsperre, Wettspielverbot o<strong>de</strong>r Ähnliches) in Betracht.<br />

Wird eine Fläche durch die zuständige Behör<strong>de</strong> zum Biotop erklärt, ist zu prüfen, welche Regel auf<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Beschaffenheit <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s dort anzuwen<strong>de</strong>n wäre, wenn <strong>de</strong>r Ball darin liegt o<strong>de</strong>r<br />

verloren wird. Nur bei Feuchtbiotopen (Sumpf, Teich, Moor) ist eine Kennzeichnung als Wasserhin<strong>de</strong>rnis-Biotop<br />

zulässig. Ist die Biotopfläche ein trockenes Gebiet, sollte sie so behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n,<br />

als gehörte es nicht zum Platz <strong>und</strong> <strong>de</strong>shalb folgerichtig zum „Aus“ erklärt wer<strong>de</strong>n. Nur in ganz<br />

seltenen Fällen ist es angebracht, ein Biotop zu „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ zu erklären. Diese Fälle<br />

sollten wegen ihrer Beson<strong>de</strong>rheit mit <strong>de</strong>m zuständigen LGV o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m DGV abgestimmt wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>nn es sollte aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Fair play an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>ern gegenüber vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />

einem <strong>Spiel</strong>er nach einem schlechten Schlag in ein Biotop straflose Erleichterung zu gewähren.<br />

Musterplatzregel zu Biotopen<br />

Biotope<br />

- Das durch rote Pfähle mit grünen Köpfen gekennzeichnete seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnis an Bahn<br />

xxx ist ein Biotop. Liegt <strong>de</strong>r Ball im Biotop, so muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er unter Hinzurechnung eines<br />

Strafschlages nach Regel 26-1 vorgehen.<br />

Liegt <strong>de</strong>r Ball außerhalb <strong>de</strong>s Biotops <strong>und</strong> sind Stand o<strong>de</strong>r Schwung durch das Biotop behin<strong>de</strong>rt,<br />

so muss straflos Erleichterung in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n. Es gilt Platzregel 1b, Anhang<br />

I, Teil B, <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln.<br />

- Die durch weiße Pfähle mit grünen Köpfen gekennzeichnete Ausfläche an Bahn yyy ist ein<br />

Biotop. Liegt <strong>de</strong>r Ball im Biotop, so liegt <strong>de</strong>r Ball im Aus <strong>und</strong> <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er muss unter Hinzurechnung<br />

eines Strafschlages nach Regel 27-1/20-5 vorgehen. Liegt <strong>de</strong>r Ball außerhalb <strong>de</strong>s Biotops<br />

<strong>und</strong> sind Stand o<strong>de</strong>r Schwung durch das Biotop behin<strong>de</strong>rt, so muss straflos Erleichterung<br />

in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n. Es gilt Platzregel 1b, Anhang I, Teil B <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln.<br />

Wichtig <strong>und</strong> lei<strong>de</strong>r oft übersehen ist <strong>de</strong>r zweite Absatz <strong>de</strong>r o. g. Musterplatzregel, <strong>de</strong>r straflose Erleichterung<br />

vorsieht, wenn <strong>de</strong>r Ball <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers außerhalb <strong>de</strong>s Biotops liegt <strong>und</strong> nur <strong>de</strong>r Stand<br />

o<strong>de</strong>r Schwung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers von einem Biotop behin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Da die Regeln immer nach <strong>de</strong>r<br />

Lage <strong>de</strong>s Balls entschei<strong>de</strong>n, wäre in <strong>de</strong>rartigen Fällen ein Strafschlag für das Erleichterungsverfahren<br />

unbillig.<br />

Hemmnisse<br />

Hemmnisse sind durch die Erklärungen <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finiert. Es ist <strong>de</strong>shalb nicht nur<br />

überflüssig, son<strong>de</strong>rn auch irreführend, wenn einzelne Gegenstän<strong>de</strong> wie z.B. Sitzbänke, Deckel <strong>de</strong>r<br />

Beregnungsanlage u. ä., die unstreitig Hemmnisse sind, nochmals in <strong>de</strong>n Platzregeln als Hemmnis<br />

aufgeführt wer<strong>de</strong>n. Unerfahrene <strong>Spiel</strong>er könnten dabei auf <strong>de</strong>n Gedanken kommen, dass nur von<br />

<strong>de</strong>n aufgeführten Gegenstän<strong>de</strong>n Erleichterung gegeben wird. Es liegt jedoch in <strong>de</strong>r Verantwortung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers, ohne weiteren Hinweise Hemmnisse zu erkennen.<br />

Eine Platzregel zu Hemmnissen ist nur für Situationen notwendig, die eine zusätzliche Erklärung<br />

notwendig machen, wie z. B.:<br />

- Wege mit einer Oberfläche, <strong>de</strong>r man nicht ansieht, ob sie künstlich ist<br />

- Erklärung von Gegenstän<strong>de</strong>n zu Hemmnissen, die sonst keine Hemmnisse sind (z. B. Anpflanzungen)<br />

- Erklärung von beweglichen Hemmnissen zu unbeweglichen Hemmnissen (sollte vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n)<br />

3. Fassung 26.03.2010 65


Musterplatzregel zu Hemmnissen<br />

Hemmnisse<br />

- Steine in Bunker sind bewegliche Hemmnisse (R. 24-1)<br />

- Durch Pfähle o. Manschetten markierte Anpflanzungen sind unbewegliche Hemmnisse (R 24-2)<br />

- Der Feldweg entlang <strong>de</strong>r Ausgrenze auf Bahn XXX ist unbewegliches Hemmnis (R 24-2)<br />

- Die mit einer Zahl versehenen Felsen (Entfernungsmarkierungen) sind unbewegliche Hemmnisse<br />

In <strong>de</strong>n o. g. Beispielen wer<strong>de</strong>n Ergänzungen <strong>und</strong> Unklarheiten angesprochen, jedoch keine durch<br />

die Definition schon geklärten Fragen.<br />

Steine in <strong>de</strong>n Bunkern (nur Steine, keine Blätter, Äste o<strong>de</strong>r Tannenzapfen!) können durch Platzregel<br />

zu beweglichen Hemmnissen erklärt wer<strong>de</strong>n. Nur dann dürfen sie ohne einen Verstoß gegen<br />

Regel 13-4 entfernt wer<strong>de</strong>n. Es muss im Wortlaut vorkommen, dass die Steine bewegliche Hemmnisse<br />

sind, <strong>de</strong>r Satz „Steine im Bunker dürfen entfernt wer<strong>de</strong>n“ gibt <strong>de</strong>n Steinen keinen an<strong>de</strong>ren<br />

Status <strong>und</strong> setzt Regel 13-4 unzulässigerweise außer Kraft.<br />

Schützenswerte Neuanpflanzungen können ebenfalls zu Hemmnissen erklärt wer<strong>de</strong>n, Einfach nur<br />

einen Pfahl an <strong>de</strong>n jungen Baum zu stellen, ist noch kein Zeichen für einen an<strong>de</strong>ren Status <strong>de</strong>r<br />

Pflanze. In diesem Fall ist erst einmal nur <strong>de</strong>r Pfahl ein Hemmnis, <strong>de</strong>r Status <strong>de</strong>s Baums muss<br />

schriftlich erklärt wer<strong>de</strong>n. Die o. g. Formulierung hat sich bewährt, da <strong>de</strong>r Begriff „Stützpfahl“ z. B.<br />

nicht mehr zutrifft, wenn das Halteband zerrissen ist. Der Begriff „Anpflanzung“ schließt sowohl<br />

Bäume wie auch Büsche mit ein <strong>und</strong> ist so zweifelsfrei für jegliche mit einem Pfahl gekennzeichnete<br />

Pflanze anwendbar.<br />

3. Fassung 26.03.2010 66


Dieser Busch bedarf sicher noch <strong>de</strong>r Schonung, obwohl er durch <strong>de</strong>n Pfahl nur gekennzeichnet,<br />

aber nicht gestützt wird. Der Pfahl besagt in Zusammenhang mit einer entsprechen<strong>de</strong>n Platzregel,<br />

dass <strong>de</strong>r Busch ein Hemmnis ist.<br />

Diese Gruppe von Büschen liegt so weit von <strong>de</strong>n üblichen Lan<strong>de</strong>zonen entfernt, dass die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

auf eine Kennzeichnung als Hemmnis o<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung verzichtet hat. In <strong>de</strong>n<br />

seltenen Fällen, in <strong>de</strong>nen Bälle dort zu liegen kommen, muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>n Ball für unspielbar<br />

erklären o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Ball spielen, wie er liegt. Dies folgt <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e, dass schlechte Lagen aufgr<strong>und</strong> von<br />

schlechten Schlägen nicht durch straflose Erleichterung belohnt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Ohne eine beson<strong>de</strong>re Platzregel erhält <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er von <strong>de</strong>r Verbissmanschette an diesem Baum<br />

straflose Erleichterung, da sie ein unbewegliches Hemmnis ist, jedoch keine Erleichterung von<br />

Teilen <strong>de</strong>s Baums oberhalb <strong>de</strong>r Manschette. Da die Manschette <strong>de</strong>n Baum nicht vor <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern,<br />

3. Fassung 26.03.2010 67


son<strong>de</strong>rn vor Wildverbiss schützen soll, bietet es sich aber an, die Manschette zum „Bestandteil <strong>de</strong>s<br />

Platzes“ zu erklären, damit <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er nicht wegen <strong>de</strong>r Manschette straflose Erleichterung von<br />

einem Baum erhält, <strong>de</strong>r (z. B. bei seiner inzwischen erreichten Größe) nicht vor <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern geschützt<br />

wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Dieser Baum mit einer umfassen<strong>de</strong>n Stützkonstruktion sollte zusammen mit <strong>de</strong>n umgeben<strong>de</strong>n<br />

Pfählen durch eine Platzregel als Hemmnis bezeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 68


Schlechte Lagen unter einem Busch sind normal, auch wenn dieser nicht erst kürzlich gepflanzt<br />

wur<strong>de</strong>. Deshalb sind hier die Er<strong>de</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>nmulch unter diesem Busch nicht separat als Bo<strong>de</strong>n<br />

in Ausbesserung gekennzeichnet wor<strong>de</strong>n.<br />

Ein Weg ist ggf. so zugewachsen, dass er nicht <strong>de</strong>utlich von einer einfachen Fahrspur zu unterschei<strong>de</strong>n<br />

ist, die kein Hemmnis wäre. In diesen Fällen sollte eine Platzregel für Klarheit sorgen. Ist<br />

ein Weg so abgelegen, dass man <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er eines dort liegen<strong>de</strong>n Balls keine straflose Erleichterung<br />

gewähren möchte, lässt sich auch je<strong>de</strong>s Hemmnis zum „Bestandteil <strong>de</strong>s Platzes“ erklären.<br />

Damit ist eine straflose Erleichterung nach Regel 24-2 nicht mehr möglich:<br />

- Der Feldweg/Waldweg entlang Bahn XXX ist Bestandteil <strong>de</strong>s Platzes<br />

Dieser Weg im Wald ist nur mit schlechten Schlägen zu erreichen. <strong>Spiel</strong>er wür<strong>de</strong>n straflose Erleichterung<br />

teilweise nur <strong>de</strong>swegen anstreben, um einen Baum in <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>linie zu umgehen. Der<br />

Weg sollte <strong>de</strong>shalb zum „Bestandteil <strong>de</strong>s Platzes“ erklärt wer<strong>de</strong>n, wodurch er seinen Status als<br />

Hemmnis verliert.<br />

Genauso möglich ist:<br />

- Mit Holzchips be<strong>de</strong>ckte Wege sind Bestandteil <strong>de</strong>s Platzes<br />

- Gießringe o<strong>de</strong>r Baumscheiben aus Er<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>nmulch sind Bestandteil <strong>de</strong>s Platzes.<br />

Hierbei wird im ersteren Fall die I<strong>de</strong>e vertreten, dass ein Weg mit Holzchips keine schlechtere Lage<br />

für <strong>de</strong>n Ball bietet als das umgeben<strong>de</strong> Rough. Im zweiten Fall dagegen steht man auf <strong>de</strong>m<br />

Standpunkt, dass unmittelbar in <strong>de</strong>r Nähe eines Baumstamms selten eine gute Lage vorzufin<strong>de</strong>n<br />

sei <strong>und</strong> <strong>de</strong>shalb auch im Fall eines künstlichen Gießrings keine straflose Erleichterung gegeben<br />

wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Die mit einer Zahl beschriebenen Steine o<strong>de</strong>r Felsen, die auf diese Art <strong>und</strong> Weise zu Entfernungsmarkierungen<br />

wur<strong>de</strong>n, sind nicht in einem Maße „künstlich“, dass sie unstrittig als Hemmnisse<br />

erkennbar sind. Deshalb sollten <strong>de</strong>rartige Fälle durch eine Platzregel geklärt wer<strong>de</strong>n. Normale<br />

Entfernungspfähle sind davon nicht betroffen.<br />

Es wird davon abgeraten, bewegliche Markierungspfähle von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen o<strong>de</strong>r Entfernungspfähle<br />

durch eine Platzregel zu unbeweglichen Hemmnissen zu erklären. Ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>s-<br />

3. Fassung 26.03.2010 69


sen Ball spielbar im Wasserhin<strong>de</strong>rnis liegt, dürfte dann <strong>de</strong>n eigentlich beweglichen Pfahl nicht<br />

mehr entfernen, aber auch nicht von <strong>de</strong>m „unbeweglichen“ Pfahl Erleichterung in Anspruch nehmen.<br />

Gleiches gilt für die Behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>linie durch einen Entfernungspfahl in einigen Metern<br />

Abstand zum Ball. Da we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stand noch <strong>de</strong>r Raum <strong>de</strong>s beabsichtigten Schwungs behin<strong>de</strong>rt<br />

sind, gibt es keine straflose Erleichterung, jedoch dürfte ein beweglicher Pfahl entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieser Ball liegt so nahe an <strong>de</strong>m Hemmnis (Entfernungspfahl), dass <strong>de</strong>r Schwung o<strong>de</strong>r Stand behin<strong>de</strong>rt<br />

wird. Selbst wenn <strong>de</strong>r Pfahl unbeweglich wäre, wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er also Erleichterung erhalten.<br />

Hier wird we<strong>de</strong>r Stand noch Schwung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers durch <strong>de</strong>n ca. 2 Meter entfernten Pfahl behin<strong>de</strong>rt,<br />

son<strong>de</strong>rn nur die <strong>Spiel</strong>linie. Es gibt <strong>de</strong>shalb keine straflose Erleichterung nach Regel 24-2 (un-<br />

3. Fassung 26.03.2010 70


ewegliche Hemmnisse). Die einzige Chance, <strong>de</strong>n stören<strong>de</strong>n Pfahl zu vermei<strong>de</strong>n, ist in diesem<br />

Fall, ihn entfernen zu dürfen.<br />

Dieser Ball berührt <strong>de</strong>n gelben Pfahl <strong>und</strong> liegt <strong>de</strong>shalb im Wasserhin<strong>de</strong>rnis. Nur wenn <strong>de</strong>r Pfahl<br />

beweglich ist, darf <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er ihn entfernen. Ist er unbeweglich o<strong>de</strong>r als solches erklärt wor<strong>de</strong>n,<br />

gibt es im Wasserhin<strong>de</strong>rnis keine straflose Erleichterung. Es wäre daher wohl unfair, <strong>de</strong>n Pfahl<br />

zum unbeweglichen Hemmnis zu erklären <strong>und</strong> <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er nur aufgr<strong>und</strong> dieses Pfahls <strong>de</strong>n ansonsten<br />

gut spielbaren Schlag zu erschweren.<br />

Eine Beson<strong>de</strong>rheit zu Hemmnissen gibt es für oberirdische Stromleitungen. Hier darf eine Platzregel<br />

erlassen wer<strong>de</strong>n, dass ein Ball, <strong>de</strong>r die Leitung trifft, ignoriert <strong>und</strong> straflos wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n<br />

muss:<br />

Stromleitungen<br />

Trifft ein Ball die Leitung [o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Mast] an <strong>de</strong>r Bahn …, so muss <strong>de</strong>r Schlag für ungültig erklärt<br />

<strong>und</strong> ein an<strong>de</strong>rer Ball nach Regel 20-5 gespielt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Masten sollten nur in die Regel aufgenommen wer<strong>de</strong>n, wenn diese die eigentliche <strong>Spiel</strong>linie<br />

behin<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> nicht nur seitlich im Rough stehen.<br />

5.2.5 Abschlagsmarkierungen<br />

<strong>Spiel</strong>leitungen müssen be<strong>de</strong>nken, dass nach Erklärung „Abschlag“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln die rechteckige<br />

Fläche zwei Schlägerlängen tief ist. Abschlagsmarkierungen sind so zu setzen, dass <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er<br />

die volle Tiefe zur Verfügung steht, auf die er Anspruch hat (vgl. dazu auch Abschnitt 9., Ziffer 9.7).<br />

Weil <strong>de</strong>m Setzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen soviel Be<strong>de</strong>utung zukommt, setzt in DGV-Wettspielen<br />

die <strong>Spiel</strong>leitung selbst die Abschläge. Durch das richtige Setzen <strong>de</strong>r Abschläge entschei<strong>de</strong>t sich<br />

nicht nur, ob das Wettspiel vorgabenwirksam ist (Nicht mehr als 10 Meter vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>m<br />

Messpunkt, nicht mehr als 100 Meter Abweichung auf 18 Löchern), son<strong>de</strong>rn auch auf die <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit<br />

haben die Abschlagmarkierungen Einfluss:<br />

Üblicherweise richtet sich ein <strong>Spiel</strong>er auf <strong>de</strong>m Abschlag nach einer von ihm gewählten <strong>Spiel</strong>linie<br />

aus. Dennoch wird er mitunter auch dazu neigen, sich automatisch bzw. versehentlich im rechten<br />

Winkel zu <strong>de</strong>n Abschlagmarkierungen auszurichten. Zeigen diese nicht entlang <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>alen (siche-<br />

3. Fassung 26.03.2010 71


en!) <strong>Spiel</strong>linie, so wer<strong>de</strong>n nach diesem Abschlag übermäßig viele <strong>Spiel</strong>er ihre Bälle suchen müssen.<br />

Ein Stau <strong>und</strong> entsprechend längere <strong>Spiel</strong>zeiten sind die leicht vermeidbare Folge davon.<br />

Hier wur<strong>de</strong>n die Abschlagmarkierungen im Verhältnis zur Ausrichtung <strong>de</strong>s Abschlags (siehe vor<strong>de</strong>re<br />

Mähkante) leicht nach links ausgerichtet, um <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern eine optimale <strong>Spiel</strong>richtung anzuzeigen.<br />

Um <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er die Orientierung weiter zu vereinfachen, sollten die bei<strong>de</strong>n Markierungen nicht<br />

weiter als 6 Meter auseinan<strong>de</strong>r stehen. Auch ein versehentliches Aufteen <strong>de</strong>s Balls vor <strong>de</strong>n Markierungen<br />

wird so eher vermie<strong>de</strong>n. Bei breiten Abschlägen bietet dieses Verfahren auch die Möglichkeit,<br />

die Markierungen für <strong>de</strong>n nächsten Tag auf gleicher Höhe zu versetzen <strong>und</strong> wie<strong>de</strong>rum<br />

unbeschädigten Rasen vorzufin<strong>de</strong>n.<br />

Seitlich neben <strong>de</strong>m Abschlag im Rough stehen<strong>de</strong> Abschlagsmarkierungen sind ein Zeichen von<br />

liebloser o<strong>de</strong>r überhasteter Platzpflege.<br />

Es ist unerlässlich, dass alle <strong>Spiel</strong>er eines Wettspiels von <strong>de</strong>n gleichen Abschlagpositionen abspielen.<br />

Ein Versetzen <strong>de</strong>r Markierungen im Laufe eines Wettspiels kann dazu führen, dass das Wettspiel<br />

(nicht die Vorgabenwirksamkeit) annulliert wer<strong>de</strong>n muss, da keine vergleichbaren Ergebnisse<br />

vorliegen. Besteht die Gefahr, dass die Markierungen durch Zuschauer o<strong>de</strong>r Spaziergänger entfernt<br />

o<strong>de</strong>r versetzt wer<strong>de</strong>n, sollte bei wichtigen Wettspielen die vor<strong>de</strong>re äußere Ecke <strong>de</strong>r Abschlagmarkierung<br />

mit einem Farbpunkt gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n. So kann auch ohne die übliche<br />

Abschlagsmarkierung <strong>de</strong>r Abschlag von <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern erkannt wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 72


Drei Sprühpunkte neben <strong>de</strong>r Abschlagmarkierung (z. B. bei Verbandswettspielen) kennzeichnen<br />

<strong>de</strong>ren Position für <strong>de</strong>n dritten Wettspieltag. Diese Sprühpunkte (<strong>und</strong> auch die Markierungspunkte<br />

<strong>de</strong>r Lochposition auf <strong>de</strong>m Grün für <strong>de</strong>n Greenkeeper) sind so klein wie möglich zu halten. Die Größe<br />

eines 10 Cent Stückes muss hierbei nicht überschritten wer<strong>de</strong>n. Auf sehr glatten <strong>und</strong> niedrig<br />

geschnittenen Grüns lässt sich sogar mit einem breiten Filzstift die Lochposition kennzeichnen.<br />

Markierung für <strong>de</strong>n Greenkeeper zum Setzen <strong>de</strong>r Löcher: Durch Aufsetzen <strong>de</strong>s Sprühkopfes direkt<br />

auf das Grün lässt sich ein möglichst kleiner Punkt erzielen, <strong>de</strong>r maximal <strong>de</strong>n Durchmesser einer<br />

10-Cent-Münze hat.<br />

3. Fassung 26.03.2010 73


Abschnitt 6.<br />

Platzrichter, Beobachter <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>Golf</strong> wird in aller Regel ohne Platzrichter o<strong>de</strong>r Beobachter „vor Ort“ gespielt. Die <strong>Spiel</strong>leitung eines<br />

Wettspiels kann (<strong>und</strong> sollte nach Möglichkeit) jedoch Platzrichter <strong>und</strong> Beobachter einteilen, die die<br />

<strong>Spiel</strong>er begleiten. Gleichzeitig kann sie einzelne <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r an bestimmte Stellen <strong>de</strong>s<br />

Platzes entsen<strong>de</strong>n, die die <strong>Spiel</strong>er bei <strong>de</strong>r Regelanwendung unterstützen.<br />

6.1 Platzrichter<br />

6.1.1 Aufgaben <strong>und</strong> Verhalten <strong>de</strong>s Platzrichters<br />

Ein Platzrichter ist gemäß Definition (siehe Abschnitt „Erklärungen“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln) von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung<br />

zur <strong>Spiel</strong>überwachung bestimmt, er hat <strong>Spiel</strong>er zu begleiten, um Tatfragen zu entschei<strong>de</strong>n,<br />

er hat <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln Geltung zu verschaffen <strong>und</strong> bei Regelverstößen, die ihm gemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r die er beobachtet hat, einzuschreiten. Wird ein Platzrichter von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung ernannt, so<br />

muss sein Name (genau wie bei <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung) veröffentlicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Einem Platzrichter muss bewusst sein, dass seine Entscheidung auf <strong>de</strong>m Platz endgültig ist (Regel<br />

34-2 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Aufgr<strong>und</strong> dieser weitreichen<strong>de</strong>n Entscheidungsbefugnis sollten nur Personen<br />

als Platzrichter eingesetzt wer<strong>de</strong>n, die umfassen<strong>de</strong> Kenntnisse <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln haben <strong>und</strong> ihre Entscheidungen<br />

<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern auch begrün<strong>de</strong>t erläutern können. Die Platzrichter (bzw. <strong>Spiel</strong>leiter), die<br />

von Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n eingesetzt wer<strong>de</strong>n, haben eine Fortbildung von zwei Jahren <strong>und</strong> eine<br />

Abschlussprüfung absolviert, bevor sie eigenständig in einem Wettspiel entschei<strong>de</strong>n dürfen. Auskunft<br />

über eine Fortbildung zum Platzrichter/<strong>Spiel</strong>leiter erteilt <strong>de</strong>r jeweils zuständige Lan<strong>de</strong>sgolfverband.<br />

Ein Platzrichter sollte nicht nur Regelverstöße ahn<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch <strong>Spiel</strong>er durch rechtzeitiges<br />

beraten<strong>de</strong>s Einschreiten von fahrlässigen Regelverstößen abhalten. Gleichzeitig wird jedoch darauf<br />

hingewiesen, dass er dazu nicht verpflichtet ist <strong>und</strong>, wenn er sich freiwillig zur Warnung entschließt,<br />

ein solches Vorgehen einheitlich gegenüber allen <strong>Spiel</strong>ern üben soll. Mit sportlicher Fairness<br />

wäre unvereinbar, wenn ein Platzrichter zunächst einen Regelverstoß, <strong>de</strong>n er verhin<strong>de</strong>rn<br />

könnte, mit ansehen <strong>und</strong> anschließend <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er zur Rechenschaft ziehen wür<strong>de</strong>.<br />

Ein Platzrichter ist üblicherweise auch Mitglied <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung <strong>und</strong> bereitet mit dieser gemeinsam<br />

die Platzregeln <strong>und</strong> die Platzkennzeichnung für das Wettspiel vor. Ein Versäumnis hierbei hat größere<br />

Auswirkungen als eine falsche Regelentscheidung, die nur einen <strong>Spiel</strong>er trifft, <strong>de</strong>nn Versäumnisse<br />

bei <strong>de</strong>r Platzkennzeichnung o<strong>de</strong>r unklare Platzregeln treffen alle Wettspielteilnehmer.<br />

Die Vorbereitungen auf <strong>de</strong>m Platz können mehrere St<strong>und</strong>en dauern, wenn auch Fahnenpositionen<br />

festzulegen sind <strong>und</strong> Platzkennzeichnungen vervollständigt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

6.1.2 Ausstattung <strong>und</strong> Ausrüstung <strong>de</strong>s Platzrichters<br />

Zur Ausrüstung <strong>de</strong>s Platzrichters sollten gehören:<br />

• Regelbuch mit <strong>de</strong>n Offiziellen <strong>Golf</strong>regeln <strong>de</strong>s DGV (bei Teilnahme ausländischer <strong>Spiel</strong>er auch<br />

englische Fassung <strong>de</strong>s R&A);<br />

• “DECISIONS – Entscheidungen zu <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln“ <strong>de</strong>s DGV (bei ausländischen Teilnehmern<br />

auch „Decisions on the Rules of <strong>Golf</strong>“ <strong>de</strong>s R&A);<br />

• die Startliste;<br />

• eine Zählkarte;<br />

• die aktuellen Platzregeln;<br />

3. Fassung 26.03.2010 74


• die Ausschreibung <strong>und</strong> die Wettspielbedingungen (z. B. <strong>de</strong>s DGV o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s LGV);<br />

• Broschüre DGV-Wettspiele <strong>de</strong>s jeweiligen Jahrgangs;<br />

• Uhr, Bandmaß, Schreibmaterial;<br />

• Funkgerät o<strong>de</strong>r Mobiltelefon;<br />

• Kennzeichnungsmaterial;<br />

• Fahrzeug;<br />

• Pin-Positions <strong>und</strong> Durchgangszeiten (wenn vorhan<strong>de</strong>n).<br />

6.1.3 Hauptaufgaben <strong>de</strong>s Platzrichters<br />

6.1.3.1 Vorbereitung<br />

Ausstattung zusammenstellen;<br />

Platzregeln <strong>und</strong> Ausschreibung genau in allen Einzelheiten durchgehen.<br />

6.1.3.2 Im Amt<br />

– Erster Abschlag<br />

<strong>Spiel</strong>er befragen, ob sie ihre Schläger gezählt haben (Regel 4-4);<br />

erfragen, ob eingesetzte Bälle i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n können.<br />

– Sämtliche Abschläge<br />

Richtige Position zur Prüfung aufgesetzter Bälle einnehmen (siehe Erklärung „Abschlag“).<br />

– Beim <strong>Spiel</strong><br />

Stets für die <strong>Spiel</strong>er sichtbar/erreichbar sein (jedoch nicht stören);<br />

richtige Position einnehmen, um das <strong>Spiel</strong> zu beobachten ohne zu stören;<br />

Regelverstöße vermei<strong>de</strong>n zu helfen <strong>und</strong> die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er auf die Gefahr von<br />

Verstößen lenken;<br />

auf <strong>de</strong>m Grün sicherstellen, dass aufgenommene Bälle an die richtige Stelle zurückgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n (Regel 16-1b)<br />

nicht „helfend“ mit Gegenstän<strong>de</strong>n hantieren, die das <strong>Spiel</strong> beeinflussen können (Flaggenstöcke,<br />

Bunkerharken, Schläger), es sei <strong>de</strong>nn, ein Regelfall macht dies notwendig.<br />

6.1.3.3 Regelentscheidungen<br />

– Allgemeines<br />

Tatsachen klar herausarbeiten;<br />

nach Möglichkeit klären, was <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er vorgehabt hatte;<br />

feststellen, welches die anwendbare Regel war,<br />

<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern die zutreffen<strong>de</strong> Regel zu lesen geben.<br />

– Eigene Überlegungen<br />

<strong>Spiel</strong>er beansprucht „Ball spielunbrauchbar“: Ist <strong>de</strong>r Ball spielunbrauchbar im Sinn von Regel<br />

5-3? Wo ist <strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>n eingetreten?<br />

Ball im Gelän<strong>de</strong>:<br />

Hat <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er die Lage <strong>de</strong>s Balls o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Raum <strong>de</strong>s Schwungs verbessert durch Nie<strong>de</strong>rdrücken<br />

von Unebenheiten (Regel 13-2), Bewegen von Gras (Regeln 12-1, 13-2), unzulässiges<br />

Bewegen von Gebüsch, Ästen etc. (Regel 13-2)?<br />

Bunker o<strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnis:<br />

Benötigen die <strong>Spiel</strong>er Hilfe bei Feststellung, ob <strong>de</strong>r Ball im Hin<strong>de</strong>rnis liegt o<strong>de</strong>r es berührt?<br />

3. Fassung 26.03.2010 75


Sind lose Naturstoffe berührt o<strong>de</strong>r bewegt wor<strong>de</strong>n (Regel 13-4)?<br />

Hat <strong>de</strong>r Schläger vor <strong>de</strong>m Schlag (Vorwärtsbewegung <strong>de</strong>s Schlägers in <strong>de</strong>r Absicht, <strong>de</strong>n<br />

Ball zu schlagen) <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n berührt (Regel 13-4)?<br />

Grün, Puttlinie (Regel 16-1a):<br />

Ist die Puttlinie an<strong>de</strong>rs als in <strong>de</strong>n zugelassenen Ausnahmen berührt wor<strong>de</strong>n?<br />

Ball hängt am Lochrand:<br />

Befin<strong>de</strong>t er sich in Ruhe?<br />

Sind die zulässigen zehn Sek<strong>und</strong>en verstrichen (Regel 16-2)?<br />

Ball durch etwas nicht zum <strong>Spiel</strong> Gehöriges beeinflusst:<br />

War <strong>de</strong>r Ball dabei in Ruhe (Regel 18-1) o<strong>de</strong>r in Bewegung (Regel 19-1)?<br />

Unbewegliches Hemmnis:<br />

Gilt Regel 24-2 o<strong>de</strong>r eine Platzregel?<br />

Ist eine Behin<strong>de</strong>rung nach Regel 24-2a gegeben?<br />

Wo darf ggf. <strong>de</strong>r Ball nach Regel 24-2b fallengelassen wer<strong>de</strong>n?<br />

Lage <strong>de</strong>s Balls:<br />

Liegt <strong>de</strong>r Ball innerhalb <strong>de</strong>r Grenzen eines Bunkers o<strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnisses?<br />

Ist <strong>de</strong>r Ball aus (Regel 27, Platzregeln)?<br />

Liegt <strong>de</strong>r Ball in ungewöhnlich beschaffenem Bo<strong>de</strong>n (Regel 25)?<br />

Wenn ja: Ist das <strong>Spiel</strong> an dieser Stelle durch Platzregel untersagt?<br />

Zweiter Ball soll gespielt wer<strong>de</strong>n:<br />

- Ist <strong>de</strong>r Ball provisorisch (Regel 27-2)?<br />

- Wird <strong>de</strong>r Ball mit Strafschlag <strong>und</strong> Distanzverlust (z. B. nach Regel 27-1) ins <strong>Spiel</strong> gebracht?<br />

- Han<strong>de</strong>lt es sich – nur im Zählspiel – um einen zweiten Ball nach Regel 3-3?<br />

6.1.3.4 Erleichterungsverfahren<br />

In allen Fällen, in <strong>de</strong>nen ein <strong>Spiel</strong>er Erleichterung nach <strong>de</strong>n Regeln in Anspruch nehmen will, sollte<br />

<strong>de</strong>r Platzrichter <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er auffor<strong>de</strong>rn, die Lage <strong>de</strong>s Balls zu markieren <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Ball nicht zu berühren,<br />

bevor er sich über <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r Erleichterung im Klaren ist. Wenn möglich, sollte <strong>de</strong>r Platzrichter<br />

<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er auffor<strong>de</strong>rn, auch <strong>de</strong>n nächstgelegenen Punkt, <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rung ausschließt, zu<br />

markieren.<br />

Der Platzrichter soll so lange in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers bleiben, bis <strong>de</strong>r fallen gelassene Ball wie<strong>de</strong>r<br />

„im <strong>Spiel</strong>“ ist <strong>und</strong> <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er dies bestätigen. Der Platzrichter muss dabei beachten:<br />

- Wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ball richtig fallen gelassen <strong>und</strong> kommt er nur an <strong>de</strong>r falschen Stelle zur Ruhe? (Dann<br />

zählt das erste Fallen lassen <strong>und</strong> es ist nur eine Wie<strong>de</strong>rholung vorgesehen. Danach wird <strong>de</strong>r Ball<br />

hingelegt.<br />

- Wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ball falsch fallen gelassen (wenn dieser <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen Ausrüstung berührt)<br />

<strong>und</strong> ist damit das Fallenlassen ungültig? Dann beginnt das Erleichterungsverfahren erneut, da<br />

falsche Anwendungen <strong>de</strong>s Fallenlassen ungültig sind.<br />

Ebenso mag ein <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>nken, ein fallen gelassener Ball könne ohne Einschränkung nochmals<br />

fallen gelassen wer<strong>de</strong>n. Der Platzrichter sollte <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er davor bewahren <strong>und</strong> darauf hinweisen,<br />

dass dieser Ball bereits Ball im <strong>Spiel</strong> ist.<br />

3. Fassung 26.03.2010 76


6.2 Beobachter<br />

Ein Beobachter ist nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln jemand, <strong>de</strong>n die <strong>Spiel</strong>leitung bestimmt hat, einem Platzrichter<br />

bei <strong>de</strong>r Entscheidung von Tatfragen zur Seite zu stehen <strong>und</strong> ihm jeglichen Regelverstoß zu<br />

mel<strong>de</strong>n (siehe Abschnitt „Erklärungen“ <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln).<br />

Es ist wichtig, dass die Beobachter vor je<strong>de</strong>m Wettspiel über ihre Rechte umfassend informiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Beobachter sollten vor <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ergruppen postiert sein, Platzrichter hingegen nahe bei<br />

<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern, um auf Fragen unverzüglich antworten zu können.<br />

Ein Beobachter sollte sich in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>zone <strong>de</strong>r Bälle aufhalten. Dort ist<br />

es ihm am ehesten möglich, Tatfragen zu entschei<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r Platzrichter auf Gr<strong>und</strong> seines<br />

Standortes bei <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern nicht beurteilen kann. Es ist immer hilfreich, sagen zu können, ob <strong>de</strong>r<br />

Schlag eines <strong>Spiel</strong>ers „Aus“ o<strong>de</strong>r in einem Wasserhin<strong>de</strong>rnis ist. Ebenso ist es wichtig zu wissen,<br />

ob ein Ball in Bewegung war, als er durch nicht zum <strong>Spiel</strong> Gehöriges (Zuschauer) abgelenkt o<strong>de</strong>r<br />

aufgehalten wur<strong>de</strong>, <strong>und</strong> ob er zufällig beeinflusst wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r nicht. Wenn <strong>de</strong>r Ball erst zur Ruhe<br />

gekommen war <strong>und</strong> dann durch nicht zum <strong>Spiel</strong> Gehöriges bewegt wur<strong>de</strong>, kann <strong>de</strong>r Beobachter<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Punkt bestimmen, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Ball bewegt wur<strong>de</strong>.<br />

Ein Beobachter kann auch sinnvoll <strong>de</strong>r Handlungen eines bestimmten <strong>Spiel</strong>ers verfolgen, wenn die<br />

sonstigen <strong>Spiel</strong>er einer Gruppe an voneinan<strong>de</strong>r entfernt liegen<strong>de</strong>n Punkten eines Lochs in Schwierigkeiten<br />

sind. Vorrangig sollte jedoch <strong>de</strong>r Beobachter jeweils auf das <strong>Spiel</strong> <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers achten,<br />

<strong>de</strong>r als Nächster schlagen wird.<br />

6.3 <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

An<strong>de</strong>rs als bei Platzrichtern <strong>und</strong> Beobachtern liegen die Dinge bei Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung, die<br />

an bestimmten Stellen <strong>de</strong>s Platzes postiert sind o<strong>de</strong>r zufällig das <strong>Spiel</strong> beobachten.<br />

6.3.1 Lochspiel<br />

In Lochspielen ist es Sache <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er selbst, ihre Belange zu wahren, <strong>und</strong> ein <strong>Spiel</strong>leitungsmitglied<br />

hat keinerlei Veranlassung, von einem Regelverstoß Notiz zu nehmen, sofern er nicht überzeugt<br />

ist, dass <strong>de</strong>r betroffene Gegner <strong>de</strong>n Regelverstoß nicht habe bemerken können. Die Anwesenheit<br />

von <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m Platz dient im Lochspiel allein <strong>de</strong>r Möglichkeit, dass<br />

<strong>Spiel</strong>er bei Zweifel o<strong>de</strong>r Streit ein Mitglied <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung anrufen können (Regel 2-5). In einem<br />

solchen Fall hängt das Verhalten <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>leitungsmitglieds davon ab, ob diesem <strong>Spiel</strong>leitungsmitglied<br />

aufgegeben ist, allein die <strong>Spiel</strong>leitung zu vertreten <strong>und</strong> endgültige Entscheidungen zu treffen;<br />

dies hat die <strong>Spiel</strong>leitung im Voraus festzulegen. Aufschub von Entscheidungen bis zum Zusammentreten<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung sollte nur in beson<strong>de</strong>ren Ausnahmefällen festgelegt wer<strong>de</strong>n, da es zu<br />

<strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>s Lochspiels gehört, dass bei<strong>de</strong> Parteien je<strong>de</strong>rzeit Klarheit über <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>stand<br />

haben.<br />

6.3.2 Zählspiel<br />

Je<strong>de</strong>r Bewerber ist durch das <strong>Spiel</strong> aller an<strong>de</strong>ren Bewerber in seinen Belangen berührt. Ein <strong>Spiel</strong>leitungsmitglied<br />

hat daher bei je<strong>de</strong>m Regelverstoß einzuschreiten, <strong>de</strong>n es beobachtet. Dies muss<br />

durch sofortige Befragung <strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Bewerbers nach seinem Verhalten geschehen. Das<br />

<strong>Spiel</strong>leitungsmitglied sollte, analog zum Lochspiel, eine sofortige Entscheidung an Ort <strong>und</strong> Stelle<br />

treffen, sofern nicht nach Lage <strong>de</strong>r Dinge ein Aufschub vertretbar ist. Es ist nicht angebracht, einen<br />

<strong>Spiel</strong>er erst nach <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e kurz vor Einreichung <strong>de</strong>r Zählkarte auf einen Regelverstoß anzusprechen,<br />

da die Gefahr besteht, dass <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Regelverstoß aus Unkenntnis<br />

nochmals begeht. Zu<strong>de</strong>m sollte <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er je<strong>de</strong>rzeit wissen, wie seine aktuelle Schlagzahl einschließlich<br />

aller Strafschläge ist, da er unter Umstän<strong>de</strong>n seine <strong>Spiel</strong>taktik danach ausrichten will<br />

o<strong>de</strong>r muss.<br />

3. Fassung 26.03.2010 77


<strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r können gleichzeitig Platzrichter sein. In solchen Fällen gilt: Zunächst bestimmt<br />

<strong>de</strong>r Wettspielveranstalter die <strong>Spiel</strong>leitung, sodann setzen sich die <strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

gleichzeitig als Platzrichter ein.<br />

3. Fassung 26.03.2010 78


Abschnitt 7.<br />

Platzerlaubnis (PE) <strong>und</strong> DGV-Platzreife<br />

7.1 Allgemeines/Platzerlaubnis<br />

Während <strong>de</strong>r schwierigen Zeit zwischen Aufnahme <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>unterrichts <strong>und</strong> <strong>de</strong>r ersten DGV-<br />

Vorgabe bedarf je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>spieler im eigenen wie im Interesse aller einer beson<strong>de</strong>rs sorgfältigen<br />

Anleitung durch <strong>Golf</strong>lehrer <strong>und</strong> Verantwortliche <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage. Sinnvoll ist eine transparente, für<br />

alle <strong>Spiel</strong>er gleichermaßen gelten<strong>de</strong> Regelung, wie man das Recht erlangt, selbständig (nur) auf<br />

<strong>de</strong>m Platz ihres Vereins o<strong>de</strong>r ihrer Gesellschaft zu spielen („Platzerlaubnis“).<br />

Platzerlaubnis (<strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en die Clubvorgabe 54) ist kein übertragbarer Nachweis <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>stärke wie die sonstigen DGV-Vorgaben, son<strong>de</strong>rn eine interne Maßnahme, um <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er<br />

beim Erlernen <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>sports zu för<strong>de</strong>rn. Eine an<strong>de</strong>rswo erlangte Platzerlaubnis o<strong>de</strong>r Clubvorgabe<br />

54 verpflichtet nicht zu <strong>de</strong>ren Übernahme (Ausnahme: DGV-Platzreife, s. u.).<br />

Ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r in seinem Heimatclub noch keine Platzerlaubnis hat, sollte nicht versuchen, allein<br />

auf Gr<strong>und</strong> seiner Mitgliedschaft im Heimatclub als Gast bei an<strong>de</strong>ren DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>ren<br />

<strong>Golf</strong>plätzen zu spielen, es sei <strong>de</strong>nn, er hätte darauf hingewiesen, dass er im Heimatclub noch keine<br />

Platzerlaubnis erhalten hat. Es bleibt jedoch <strong>de</strong>r Entscheidung eines je<strong>de</strong>n DGV-Mitglieds (bzw.<br />

sonstigen Hausrechtsinhabers) vorbehalten, welche <strong>Spiel</strong>er auf <strong>de</strong>r eigenen Anlage zugelassen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

7.2 DGV – Platzreife<br />

7.2.1 Inhalt<br />

- Warum eine DGV - Platzreife?<br />

Mit einer stetig steigen<strong>de</strong>n Belegungsdichte auf <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>anlagen wird eine qualitativ gute „Gr<strong>und</strong>ausbildung“<br />

neuer <strong>Golf</strong>spieler immer wichtiger, um einen sicheren <strong>und</strong> traditionsgemäßen <strong>Spiel</strong>betriebs<br />

zu schaffen. Diese „Gr<strong>und</strong>ausbildung“ garantiert die „DGV - Platzreife“.<br />

Immer mehr <strong>Golf</strong>clubs wollen Neumitglie<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Schnupperern ein offizielles Angebot zum Erwerb<br />

<strong>de</strong>r PE machen, um im Wettbewerb mit an<strong>de</strong>ren Anbietern <strong>de</strong>n Interessenten einen attraktiven<br />

Weg zur Mitgliedschaft anbieten zu können. Mit <strong>de</strong>r „DGV - Platzreife“ können DGV-Mitglie<strong>de</strong>r<br />

genau dies tun.<br />

- Die „DGV - Platzreife“ in <strong>de</strong>r Praxis<br />

DGV-Mitglie<strong>de</strong>r, die ihre PE nach <strong>de</strong>n offiziellen Kriterien vergeben möchten, erhalten vom DGV<br />

alle Prüfungsunterlagen, ein offizielles Prüfungslogo <strong>und</strong> die Berechtigung bzw. Lizenz zur Verwendung<br />

<strong>de</strong>s Namens „DGV - Platzreife“.<br />

Die <strong>Spiel</strong>er können sich mit einem DGV-Prüfungshandbuch vorbereiten. Die Organisationshoheit<br />

für die „DGV - Platzreife“ liegt – bei Beachtung <strong>de</strong>r inhaltlichen Vorgaben <strong>de</strong>s DGV – beim jeweiligen<br />

DGV-Mitglied vor Ort. Dieses entschei<strong>de</strong>t selbst, ob seine PE nur an Mitglie<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r auch an<br />

Schnupperer vergeben wird, ob er alle drei Prüfungsteile an einem Tag abhält o<strong>de</strong>r auf verschie<strong>de</strong>ne<br />

Tage verteilt <strong>und</strong> ob er die Prüfung selbst o<strong>de</strong>r z. B. die <strong>Golf</strong>lehrer einbezieht.<br />

Eine einheitliche Prüfungsbestätigung gibt es nicht. Wie gewohnt wählt je<strong>de</strong>s DGV-Mitglied die Art<br />

<strong>de</strong>r Bestätigung selbst. Allerdings muss <strong>de</strong>r Hinweis enthalten sein, dass die „DGV - Platzreife“<br />

allein nicht zum <strong>Spiel</strong> gegen Greenfee auf an<strong>de</strong>ren <strong>Golf</strong>plätzen berechtigt.<br />

In einer kurzen Lizenzvereinbarung mit <strong>de</strong>m DGV versprechen die teilnehmen<strong>de</strong>n DGV-Mitglie<strong>de</strong>r<br />

Prüfungsinhalte einzuhalten. Sie verpflichten sich darin auch, eine an<strong>de</strong>rswo ordnungsgemäß erworbene<br />

„DGV - Platzreife“ bei Eintritt in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>club anzuerkennen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 79


- Der Weg zur „DGV - Platzreife“<br />

Die „DGV - Platzreife“ - Prüfung besteht aus drei Abschnitten:<br />

1. Verhalten auf <strong>de</strong>m Platz (ca. 45–60 min.)<br />

Der Prüfer <strong>und</strong> die Prüflinge <strong>de</strong>monstrieren auf einer Bahn anhand praktischer Beispiele das richtige<br />

Verhalten auf <strong>de</strong>m Platz (z.B. Sicherheit, zügiges <strong>Spiel</strong>, Schonung <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzes). Dazu wählt<br />

<strong>de</strong>r Prüfer vier geeignete Stationen (Abschlag, auf <strong>de</strong>r Bahn, am Grün, auf <strong>de</strong>m Grün) aus.<br />

2. <strong>Golf</strong>spiel (ca. 140 min.)<br />

Es wer<strong>de</strong>n neun Löcher gespielt <strong>und</strong> die sechs besten gewertet. Auf Gr<strong>und</strong>lage einer (fiktiven)<br />

Vorgabe -54 muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er min<strong>de</strong>stens zwölf Stableford-Nettopunkte erzielen. Dies entspricht,<br />

bezogen auf die sechs gewerteten Löcher (also mit <strong>de</strong>m Bonus <strong>de</strong>r „drei Streichlöcher“), <strong>de</strong>r Clubvorgabe<br />

-54.<br />

3. Theorie (ca. 30 min.)<br />

Im Multiple-Choice-Verfahren sind 30 Fragen zu beantworten. Es han<strong>de</strong>lt sich um 15 Regelfragen,<br />

zwölf Etikettefragen <strong>und</strong> drei allgemeine Fragen zum <strong>Golf</strong>sport. Der Kreis <strong>de</strong>r Regelfragen beschränkt<br />

sich auf die wichtigsten Regeln <strong>de</strong>s täglichen <strong>Spiel</strong>geschehens. Als Hilfsmittel ist das<br />

Regelbuch erlaubt.<br />

7.2.2 Lizenzvergabe an die DGV-Mitglie<strong>de</strong>r<br />

Der Deutsche <strong>Golf</strong> Verband e. V. (DGV) bietet allen DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn, die einen <strong>Spiel</strong>betrieb nach<br />

<strong>de</strong>n Vorgaben- <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>bestimmungen <strong>de</strong>s DGV durchführen dürfen, die Möglichkeit, ihre Platzerlaubnis<br />

auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r Bestimmungen <strong>de</strong>r „DGV - Platzreife“ zu erteilen. Voraussetzung dazu<br />

ist die Anerkennung <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Regelungen. Dies soll u. a. einen beson<strong>de</strong>ren Qualitätsstandard<br />

<strong>und</strong> die gleichmäßige Anwendung bei allen teilnehmen<strong>de</strong>n DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn sichern. Im Einzelnen<br />

gilt:<br />

1. Der DGV räumt <strong>de</strong>m DGV-Mitglied das Recht ein, die Regelungen zur DGV - Platzreife, <strong>de</strong>n<br />

Titel „DGV - Platzreife“, das offizielle Platzreife - Logo <strong>und</strong> alle dazugehörigen Materialien neben<br />

<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Lizenznehmern für eigene Zwecke auf <strong>de</strong>r von ihm genutzten <strong>Golf</strong>anlage zu<br />

nutzen. Dieses Recht zur Nutzung für eigene Zwecke darf nicht auf Dritte übertragen o<strong>de</strong>r<br />

Dritten zur Nutzung überlassen wer<strong>de</strong>n (Ausnahme Ziffer 6).<br />

2. Das DGV-Mitglied nutzt die Prüfungskriterien <strong>und</strong> -materialien sowie Titel <strong>und</strong> Logo ohne Hinzufügungen<br />

o<strong>de</strong>r Weglassungen. Erhält ein Prüfling eine Bestätigung, dass er die Prüfung bestan<strong>de</strong>n<br />

hat, ist auf <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rseite <strong>de</strong>utlich lesbar <strong>de</strong>r Satz „Die DGV - Platzreife allein berechtigt<br />

nicht zum <strong>Spiel</strong> als Gast auf an<strong>de</strong>ren <strong>Golf</strong>anlagen.“ aufzubringen.<br />

3. Das DGV-Mitglied hat umfassend Kenntnis von <strong>de</strong>n Regelungen zur DGV - Platzreife <strong>und</strong><br />

erkennt diese Regelungen für die Zeit als verbindlich an, in <strong>de</strong>r es die DGV - Platzreife anbietet<br />

o<strong>de</strong>r erteilt. Diese Anerkennung umfasst auch etwaige zukünftige Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Platzreiferegelungen<br />

durch <strong>de</strong>n DGV vom Zeitpunkt <strong>de</strong>r Möglichkeit <strong>de</strong>r Kenntnisnahme.<br />

4. Der DGV hat das Recht, die Nutzung <strong>de</strong>r Prüfungskriterien <strong>und</strong> -materialien, <strong>de</strong>s Titels <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>s Logos sowie je<strong>de</strong> werbliche Bezugnahme auf die DGV - Platzreife unmittelbar zu untersagen<br />

<strong>und</strong> diese Lizenzvereinbarung ohne Einhaltung einer Frist zu kündigen, wenn das<br />

DGV-Mitglied schuldhaft gegen seine Pflichten aus dieser Lizenzvereinbarung verstößt (insbeson<strong>de</strong>re<br />

die Pflicht zur unbedingten Anwendung <strong>de</strong>s verbindlichen Prüfungsinhalts <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Bewertungsmaßstäbe zum Bestehen <strong>de</strong>r Prüfung, die Bestimmungen zur Dokumentation <strong>de</strong>s<br />

Prüfungsergebnisses sowie die Regelung zur Anerkennung einer an<strong>de</strong>rswo erworbenen DGV-<br />

Platzreife im Sinne von Ziffer 5.).<br />

3. Fassung 26.03.2010 80


5. Das DGV-Mitglied erklärt, dass es bei Aufnahme neuer Mitglie<strong>de</strong>r/Abschluss neuer <strong>Spiel</strong>rechtsverträge<br />

eine an<strong>de</strong>rswo ordnungsgemäß erlangte <strong>und</strong> entsprechend nachgewiesene<br />

DGV - Platzreife, die nicht älter als zwei Jahre ist, als Platzerlaubnis anerkennt.<br />

6. Der DGV gestattet <strong>de</strong>m DGV-Mitglied, mit Organisation <strong>und</strong> Durchführung <strong>de</strong>r DGV - Platzreife<br />

für das DGV-Mitglied auch Dritte (z. B. <strong>Golf</strong>professionals) zu beauftragen. Soll <strong>de</strong>r Dritte<br />

auch selbst die Rechte aus Ziffer 1. in Anspruch nehmen (z. B. Verwendung <strong>de</strong>s Logos o<strong>de</strong>r<br />

Aufdruck <strong>de</strong>s Titels „DGV - Platzreife“ auf einer Broschüre <strong>de</strong>r selbstständigen <strong>Golf</strong>schule auf<br />

<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds), setzt dies zusätzlich <strong>de</strong>n vorherigen Abschluss einer Vereinbarung<br />

<strong>de</strong>s DGV mit <strong>de</strong>m Dritten voraus. Diese wird vom DGV nur dann abgeschlossen,<br />

wenn <strong>de</strong>r Dritte seinerseits insbeson<strong>de</strong>re die unbedingte Einhaltung <strong>de</strong>r Prüfungskriterien verspricht<br />

<strong>und</strong> gilt nur solange, wie auch eine Lizenzvereinbarung mit <strong>de</strong>m zugehörigen DGV-<br />

Mitglied besteht <strong>und</strong> nur solange <strong>de</strong>r Dritte anstelle <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage die<br />

PE-Prüfungen organisiert/abhält. Je<strong>de</strong>r Verstoß gegen die Lizenzvereinbarung durch <strong>de</strong>n Dritten<br />

wird <strong>de</strong>m DGV-Mitglied wie ein eigener Verstoß zugerechnet. Ein Dritter darf nur beauftragt<br />

wer<strong>de</strong>n/ein Dritter erhält eine Lizenz nur, wenn <strong>und</strong> solange er nicht bereits mit an<strong>de</strong>ren<br />

lizenzierten DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn bei <strong>de</strong>r DGV - Platzreife zusammenarbeitet.<br />

7.3 PE-Regelung für Kin<strong>de</strong>r<br />

Der DGV för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport beson<strong>de</strong>rs auch für Kin<strong>de</strong>r. Umfassen<strong>de</strong> Informationsunterlagen<br />

dazu hält die DGV-Geschäftsstelle bereit. Um Kin<strong>de</strong>rn (bis zwölf Jahre) einen altersorientierten<br />

Einstieg in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport zu ermöglichen, ist <strong>de</strong>r DGV <strong>de</strong>shalb auch an einer kindgerechten Platzerlaubnis<br />

interessiert. Diese sollte sich an <strong>de</strong>n speziellen Bedürfnissen <strong>und</strong> Befähigungen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />

orientieren, wobei einschlägige sportwissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt wer<strong>de</strong>n<br />

sollen. Auch das Regelverständnis sollte kindgerecht geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r offizielle Regeltext ist<br />

für Kin<strong>de</strong>r oft unverständlich. So empfiehlt <strong>de</strong>r DGV allen Mitglie<strong>de</strong>rn dringend, als Platzerlaubnisregelung<br />

das DGV-Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen in Gold zu übernehmen. Mit <strong>de</strong>m erfolgreichen Absolvieren<br />

<strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichens in Gold sollte die Erteilung <strong>de</strong>r Platzerlaubnis <strong>und</strong> einer angemessenen<br />

Clubvorgabe (-54 o<strong>de</strong>r besser) verb<strong>und</strong>en sein (siehe DGV-Vorgabensystem, Ziffer 20.7).<br />

Gleichermaßen gilt, dass ein Kind, das eine Clubvorgabe erspielt, hiermit auch das Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen<br />

in Gold erlangt hat.<br />

Die von Jungen bis zu 12 Jahren mit Vorgaben <strong>de</strong>r Klassen 5 <strong>und</strong> 6 im Wettspiel zu spielen<strong>de</strong>n<br />

Abschläge sollten nicht nur im Interesse einer guten <strong>Spiel</strong>geschwindigkeit son<strong>de</strong>rn auch zur besseren<br />

Motivation <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er möglichst weit vorne liegen (s. Ziffer 4.1.2).<br />

3. Fassung 26.03.2010 81


Abschnitt 8.<br />

Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n gibt <strong>de</strong>r DGV Auskunft zu einer Reihe möglicher Fragen in Zusammenhang mit <strong>de</strong>n<br />

Bestimmungen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems. Ziel ist es, die teilweise einem „Gesetzestext“ gleichen,<br />

relativ kurz <strong>und</strong> knapp gehaltenen Vorgabenbestimmungen verständlich zu machen. Es wird<br />

im Folgen<strong>de</strong>n auf je<strong>de</strong> Ziffer <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems, soweit Hinweise -notwendig erscheinen,<br />

Bezug genommen. Es empfiehlt sich in je<strong>de</strong>m Fall, zuerst die entsprechen<strong>de</strong> Bestimmung <strong>de</strong>s<br />

DGV-Vorgabensystems zu studieren, da sich die Er-läuterungen in <strong>de</strong>r Regel auf Einzelfragen<br />

beziehen, die erst im Kontext verständlich sind.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Ausführungen enthalten Klarstellungen, ergänzen<strong>de</strong> Beschreibungen <strong>und</strong> Auslegungen<br />

<strong>de</strong>r meisten Vorgabenbestimmungen, die so vom DGV angewen<strong>de</strong>t <strong>und</strong> umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Obwohl die Regelungen dieses <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>s zunächst nicht verbindlich<br />

sind, erlangen die folgen<strong>de</strong>n Hinweise dadurch, dass sie die verbandskonforme <strong>und</strong> regelmäßige<br />

Auslegung <strong>de</strong>r Vorgabenbestimmungen darstellen, verbindlichen Charakter.<br />

Alle DGV-Mitglie<strong>de</strong>r sind <strong>de</strong>shalb an das DGV-Vorgabensystem unter Einbeziehung folgen<strong>de</strong>r<br />

Regelungen geb<strong>und</strong>en:<br />

8.1 Ziffer 1. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Ziele <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Die European <strong>Golf</strong> Association (EGA) hat mit <strong>de</strong>n ihr angeschlossenen nationalen Verbän<strong>de</strong>n ein<br />

europaweit einheitliches Vorgabensystem geschaffen. Dieses basiert auf Teilen <strong>de</strong>s Vorgabensystems<br />

<strong>de</strong>s Council of National <strong>Golf</strong> Unions (CONGU), <strong>de</strong>m Course and Slope Rating System <strong>de</strong>r<br />

United States <strong>Golf</strong> Association (USGA) <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Stableford-System.<br />

Auch wenn das Ziel die Einheitlichkeit <strong>de</strong>r Vorgabenbestimmungen in Europa ist, enthalten die von<br />

<strong>de</strong>r EGA erarbeiteten Regelungen <strong>Spiel</strong>räume, die von <strong>de</strong>n Nationalverbän<strong>de</strong>n durch eigenständige<br />

Regelungen ausgefüllt wer<strong>de</strong>n können. Der DGV hat davon dort Gebrauch gemacht, wo sich<br />

bisherige nationale Regelungen bewährt haben. Weitgehend hat sich <strong>de</strong>r DGV jedoch bemüht, die<br />

Vorgabenbestimmungen zu vereinheitlichen. Damit ist gewährleistet, dass die Vorgaben <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er<br />

im Bereich <strong>de</strong>s DGV mit <strong>de</strong>nen vieler an<strong>de</strong>rer europäischer Nationen vergleichbar sind.<br />

Während das DGV-Vorgabensystem als Verbandsordnung für alle DGV-Mitglie<strong>de</strong>r einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong> verbindlich ist, hat das <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>, wie es bereits <strong>de</strong>m<br />

Titel zu entnehmen ist, „Handbuch-Charakter“. Der DGV empfiehlt jedoch, <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb<br />

auch im Übrigen zumin<strong>de</strong>st an <strong>de</strong>n Empfehlungen <strong>de</strong>s DGV im <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong><br />

(blau hinterlegte Textstellen) auszurichten.<br />

Bei <strong>de</strong>r Neuordnung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>bestimmungen hat sich <strong>de</strong>r DGV von <strong>de</strong>m Gedanken leiten lassen,<br />

dass <strong>de</strong>n DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung bei <strong>de</strong>r Abwicklung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs<br />

zukommt. Durch die Beschränkung <strong>de</strong>r verbindlichen Regelungen auf das DGV-Vorgabensystem<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n überwiegen<strong>de</strong>n Empfehlungscharakter <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>s ist es <strong>de</strong>shalb<br />

um so wichtiger, dieser Verantwortung auch gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Gr<strong>und</strong>lage für alle Entscheidungen<br />

sollte stets das Prinzip <strong>de</strong>s fairen Wettkampfs mit sportlicher Zielsetzung sein.<br />

3. Fassung 26.03.2010 82


Soweit im DGV-Vorgabensystem Belange <strong>de</strong>s USGA Course Rating and Slope Systems wie<strong>de</strong>rgegeben<br />

wer<strong>de</strong>n, ist <strong>de</strong>r DGV auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Lizenzvereinbarung mit <strong>de</strong>r USGA gehalten, diese<br />

Regelungen nach Vorgabe <strong>de</strong>s amerikanischen Verban<strong>de</strong>s unverän<strong>de</strong>rt zu übernehmen.<br />

8.2 Ziffer 2. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Definitionen<br />

8.2.1 Clubvorgabe<br />

Führt ein DGV-Mitglied Clubvorgaben, so sind <strong>de</strong>ssen <strong>Spiel</strong>er prinzipiell an allen Wettspielen teilnahmeberechtigt,<br />

soweit die Ausschreibung nicht eine niedrigere Höchstvorgabe vorsieht. Lässt<br />

eine an<strong>de</strong>re <strong>Golf</strong>anlage <strong>Spiel</strong>er mit Clubvorgabe zur Teilnahme an einem Wettspiel zu, spricht<br />

dagegen nichts. Um die Clubvorgabe zu verbessern o<strong>de</strong>r eine DGV-Vorgabe <strong>de</strong>r DGV-<br />

Vorgabenklasse 5 zu erspielen, wird generell immer die aktuelle Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers<br />

zu Gr<strong>und</strong>e gelegt <strong>und</strong> nicht eine evtl. reduzierte Höchstvorgabe, mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er antreten musste.<br />

8.2.2 Clubvorgabenanpassung<br />

Wie im Bereich von DGV-Stammvorgaben (also -36,0 o<strong>de</strong>r besser), die zum <strong>Spiel</strong> in DGV-<br />

<strong>Spiel</strong>vorgaben umgerechnet wer<strong>de</strong>n, wird vor je<strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e auch die Clubvorgabe an die <strong>Spiel</strong>schwierigkeit<br />

<strong>de</strong>s zu spielen<strong>de</strong>n Platzes angepasst. Im Bereich <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgaben wird eine<br />

DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe für je<strong>de</strong> Vorgabe unterschiedlich umgerechnet. Die dazu angewen<strong>de</strong>te Formel<br />

(Slope) sorgt in <strong>de</strong>r Regel dafür, dass <strong>Spiel</strong>er mit höheren Vorgaben auch eine höhere Anpassung<br />

(<strong>und</strong> damit im Verhältnis eine höhere DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe) als <strong>Spiel</strong>er mit niedrigeren Vorgaben bekommen.<br />

Dies ist im Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgaben an<strong>de</strong>rs. Auch die Clubvorgabe wird zwar vor Antritt<br />

zu einer R<strong>und</strong>e in eine <strong>Spiel</strong>vorgabe (die Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe) umgerechnet, jedoch für alle Clubvorgaben<br />

mit einem einheitlichen festen Wert. Dieser Wert ist bei je<strong>de</strong>r Clubvorgabe die Differenz zwischen<br />

<strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe <strong>und</strong> DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe eines <strong>Spiel</strong>ers mit DGV-Stammvorgabe -<br />

36,0 von <strong>de</strong>n betroffenen Zählspielabschlägen. Die Anwendung <strong>de</strong>r für die DGV-Stammvorgaben<br />

angewandten Formel auch im Bereich <strong>de</strong>r DGV-Clubvorgaben könnte mitunter dazu führen, dass<br />

<strong>Spiel</strong>er mit so errechneten Club-<strong>Spiel</strong>vorgaben weit oberhalb <strong>de</strong>r höchsten Clubvorgabe 54 antreten<br />

wür<strong>de</strong>n. Dies wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Wettbewerb verzerren.<br />

Beispiel: Die höchste DGV-Stammvorgabe ist -36,0 (siehe DGV-Vorgabensystem). Hätte ein<br />

<strong>Spiel</strong>er mit DGV-Stammvorgabe -36,0 von <strong>de</strong>n mittleren Abschlägen eines Platzes die DGV-<br />

<strong>Spiel</strong>vorgabe 39, so ist die Clubvorgabenanpassung für alle <strong>Spiel</strong>er mit einer Clubvorgabe „drei<br />

Vorgabenschläge“ von <strong>de</strong>n mittleren Abschlägen. Je<strong>de</strong> Clubvorgabe wird also beim <strong>Spiel</strong> von<br />

diesen mittleren Abschlägen um drei Vorgabenschläge zur Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe erhöht.<br />

8.2.3 DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabentabelle<br />

Die DGV-Stammvorgabe eines <strong>Spiel</strong>ers wird durch die Clubverwaltungs-Software anhand <strong>de</strong>r<br />

Schwierigkeit <strong>de</strong>s jeweiligen Platzes (Course Rating Wert, Slope, Par) in eine DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

umgerechnet. Es muss jedoch auch dann, wenn einem <strong>Spiel</strong>er das Sekretariat zur Berechnung<br />

seiner DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe gera<strong>de</strong> einmal nicht zur Verfügung steht, gewährleistet sein, dass er die<br />

DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe für die von ihm zu spielen<strong>de</strong>n Zählspielabschläge selbst ermitteln kann. Dafür<br />

hat es sich bewährt, eine so genannte „DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabentabelle“ zu erstellen <strong>und</strong> ortsüblich bekannt<br />

zu machen (Schwarzes Brett/erster Abschlag). Ein Beispiel einer solchen Tabelle ist in Anhang<br />

Ziffer 18./4 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems abgedruckt. Diese Tabellen lassen sich mit einer <strong>de</strong>r<br />

gängigen Clubverwaltungssoftware ausdrucken, bzw. mit Hilfsprogrammen, die die Hersteller <strong>de</strong>r<br />

Clubverwaltungssoftware anbieten.<br />

3. Fassung 26.03.2010 83


8.2.7 Vorgabeninstanz<br />

Als Folge <strong>de</strong>s Umstan<strong>de</strong>s, dass nur <strong>de</strong>r Heimatclub eines <strong>Spiel</strong>ers <strong>de</strong>ssen „Vorgabeninstanz“ ist,<br />

ergibt sich, dass auch ausschließlich dieses DGV-Mitglied zur Führung seiner DGV-Vorgabe berechtigt<br />

ist. Gehört ein <strong>Spiel</strong>er mehreren DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn an, so muss beachtet wer<strong>de</strong>n, dass die<br />

DGV-Vorgabe nur von einem dieser DGV-Mitglie<strong>de</strong>r geführt wird. Entsprechend kann die DGV-<br />

Vorgabe auch nur auf <strong>de</strong>m DGV-Ausweis <strong>de</strong>s Heimatclubs wie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n. Hat ein <strong>Spiel</strong>er<br />

bei weiteren DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn ein <strong>Spiel</strong>recht, so wird auf seinen von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

für ihn bestellten Ausweisen in das Feld „Hcp“ (Handicap) ein „Z“ (Zweitmitglied) gedruckt. Diese<br />

Bezeichnung hat nichts mit <strong>de</strong>m Status <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers nach <strong>de</strong>r Beitragsordnung <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds<br />

zu tun son<strong>de</strong>rn bezieht sich nur auf die Vorgabenführung.<br />

8.2.9 Vorgabenwirksame Bedingungen<br />

Fragen <strong>de</strong>r Vorgabenwirksamkeit eines Wettspiels o<strong>de</strong>r von Extra Day Scores wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Ziffern<br />

8.15 <strong>und</strong> 8.16 dieses <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>s ausführlich erläutert.<br />

8.3 Ziffer 4. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Platzbewertung (Course Rating)<br />

Mit <strong>de</strong>m Course Rating fin<strong>de</strong>n, neben <strong>de</strong>r Länge, die <strong>Spiel</strong>schwierigkeiten eines Platzes umfassend<br />

Eingang in die Platzbewertung. Durch das mit <strong>de</strong>m Course Rating verb<strong>und</strong>ene Slope Rating<br />

wer<strong>de</strong>n darüber hinaus die auf unterschiedlichen Plätzen erzielten DGV-Stammvorgaben an die<br />

jeweilige Platzschwierigkeit angepasst <strong>und</strong> zu einer nur für diesen Platz gültigen DGV-<br />

<strong>Spiel</strong>vorgabe umgerechnet.<br />

Wegen aller Einzelheiten zum Course Rating sei auf <strong>de</strong>n Anhang <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems <strong>und</strong><br />

Ziffer 8.25 in diesem <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>s verwiesen.<br />

8.4 Ziffer 5. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen auf <strong>de</strong>m Platz <strong>und</strong> falsche Platzregeln<br />

Überragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung für die richtige Anwendung <strong>de</strong>s Course-Rating-Systems hat das Kriterium<br />

<strong>de</strong>r gleich bleiben<strong>de</strong>n Platzbedingungen. Je<strong>de</strong> bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rung auf einem Platz wirkt sich,<br />

je<strong>de</strong>nfalls formal, auf die Course-Rating- <strong>und</strong> Slope-Werte aus. Das führt dazu, dass die Course-<br />

Rating- <strong>und</strong> Slope-Werte die tatsächlichen Verhältnisse nicht mehr wi<strong>de</strong>rspiegeln. Um die richtige<br />

Anwendung <strong>de</strong>s Systems zu gewährleisten, müssen DGV-Mitglie<strong>de</strong>r daher bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen<br />

an einem Platz <strong>de</strong>m DGV mel<strong>de</strong>n.<br />

Entsprechen<strong>de</strong>s gilt für die Platzregeln. Je<strong>de</strong>s DGV-Mitglied muss großes Augenmerk auf <strong>de</strong>n<br />

Erlass seiner Platzregeln richten. Insbeson<strong>de</strong>re ist stets zu prüfen, ob Platzregeln im Einklang mit<br />

<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln stehen. Dem Course Rating eines Platzes liegen regelkonforme Platzregeln <strong>und</strong><br />

eine regelkonforme Platzkennzeichnung zu Gr<strong>und</strong>e. Die Bewertungsgr<strong>und</strong>lage wür<strong>de</strong> durch Platzregeln<br />

verfälscht, die nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln nicht zulässig sind o<strong>de</strong>r die die <strong>Spiel</strong>schwierigkeit <strong>de</strong>s<br />

Platzes erheblich verän<strong>de</strong>rn (Beispiel: Kennzeichnung einer Wiese als seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis).<br />

8.5 Ziffer 6. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Vorübergehen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz<br />

Die vermessene Länge eines Platzes muss möglichst zu je<strong>de</strong>r Zeit aufrecht erhalten wer<strong>de</strong>n. Vorübergehen<strong>de</strong><br />

Än<strong>de</strong>rungen sollten daher auf <strong>de</strong>n kürzestmöglichen Zeitraum beschränkt sein. Nur<br />

so ist gewährleistet, dass auf diesem Platz erspielte Vorgaben korrekt die <strong>Spiel</strong>stärke <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er<br />

wie<strong>de</strong>rgeben. Zu <strong>de</strong>n in Ziffer 6. angesprochenen vorübergehen<strong>de</strong>n Än<strong>de</strong>rungen gehört z. B. einen<br />

Abschlag auf Gr<strong>und</strong> Baumaßnahmen zu schließen. Auf die Frage, wie lange eine Än<strong>de</strong>rung „vorü-<br />

3. Fassung 26.03.2010 84


ergehend“ ist, gibt es keine feststehen<strong>de</strong> Antwort. Wird er <strong>Spiel</strong>betrieb mehr als die Hälfte <strong>de</strong>s<br />

Jahres beeinträchtigt, dürfte je<strong>de</strong>nfalls nicht mehr von einer bloß vorübergehen<strong>de</strong>n Än<strong>de</strong>rung gesprochen<br />

wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall müsste Ziffer 5. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems Anwendung fin<strong>de</strong>n.<br />

Bei vorübergehen<strong>de</strong>n Än<strong>de</strong>rungen, die <strong>de</strong>n Platz durch Verlegung von Abschlägen um mehr als<br />

100 Meter verlängern bzw. verkürzen, gilt Anhang Ziffer 6./1 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems. Wird <strong>de</strong>r<br />

Platz durch provisorische Grüns o<strong>de</strong>r Wintergrüns verkürzt, ist immer <strong>de</strong>r DGV zu informieren.<br />

Dieser entschei<strong>de</strong>t kurzfristig, ob die Course Rating – Werte durch das provisorische Grün verän<strong>de</strong>rt<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

8.6 Ziffer 7. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Abschläge<br />

Das DGV-Vorgabensystem enthält die Begriffe „Damenabschlag“ bzw. „Herrenabschlag“. Es ist<br />

jedoch möglich, für je<strong>de</strong>s dieser Abschlagbauwerke vom DGV einen Course-Rating- <strong>und</strong> Slope-<br />

Wert sowohl für Damen als auch für Herren zu erhalten.<br />

Wenn von bis zu sechs Zählspielabschlägen gesprochen wird, be<strong>de</strong>utet dies natürlich nicht, dass<br />

sich diese auf sechs getrennten Abschlagsbauwerken befin<strong>de</strong>n müssten. So kommt es auch vor,<br />

dass ein Abschlagsbauwerk mehrere Zählspielabschläge trägt. Ein „Zählspielabschlag“ beschreibt<br />

lediglich <strong>de</strong>n Bereich, innerhalb <strong>de</strong>ssen Abschlagsmarkierungen gesteckt wer<strong>de</strong>n müssen, wenn<br />

vorgabenwirksam gespielt wer<strong>de</strong>n soll (ist also eine fiktive Fläche auf einem Abschlagsbauwerk).<br />

Die vorgeschriebene farbliche Kennzeichnung <strong>de</strong>r Abschläge bezieht sich auf die Vermarkung<br />

(Messpunkt). Um Irritationen zu vermei<strong>de</strong>n, sollten diese Farben auch auf <strong>de</strong>r Zählkarte <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Abschlägen zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Es hat sich in <strong>de</strong>r Praxis bewährt, auch die Abschlagsmarkierungen<br />

in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Farben zu gestalten.<br />

8.7 Ziffer 8. <strong>de</strong>s Vorgabensystems<br />

8.7.1 Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Par<br />

Par ist das <strong>Spiel</strong>ergebnis, das von einem Scratch-<strong>Golf</strong>er auf <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Loch erwartet wird.<br />

Zu Gr<strong>und</strong>e zu legen ist fehlerloses <strong>Spiel</strong> unter gewöhnlichen <strong>Spiel</strong>bedingungen <strong>und</strong> die Annahme,<br />

dass zwei Schläge auf <strong>de</strong>m Grün gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Par ist <strong>und</strong> war nie eine wohl <strong>de</strong>finierte Größe. Als golfsportlicher Begriff wur<strong>de</strong> Par anlässlich <strong>de</strong>r<br />

British Open 1870 erstmals verwen<strong>de</strong>t. A. H. Doleman, ein britischer <strong>Golf</strong>journalist, fragte einige<br />

<strong>Golf</strong>-Professionals nach <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Schläge, die notwendig seien, um auf <strong>de</strong>m 12-Löcher-Platz<br />

von Prestwick zu gewinnen. Die Antwort war: 49 Schläge bei fehlerfreiem <strong>Spiel</strong>. Dieses Ergebnis<br />

<strong>de</strong>finierte Doleman als Par in Analogie zu <strong>de</strong>m Begriff “pari“ (gleich Nennwert) aus <strong>de</strong>m Wertpapierhan<strong>de</strong>l.<br />

Als Tom Morris jr. das Drei-R<strong>und</strong>en-Turnier mit 147 Schlägen gewann, war <strong>de</strong>r Begriff<br />

eingeführt.<br />

Im DGV-Vorgabensystem gelten zunächst feste Par-Grenzen, die <strong>de</strong>r Tabelle unter Ziffer 8 entnommen<br />

wer<strong>de</strong>n können. Wird man mit diesen festen Längen-Grenzen <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>schwierigkeit eines<br />

Lochs nicht gerecht, so kann eine gewünschte Abweichung beim DGV beantragt wer<strong>de</strong>n. Dies<br />

gilt beispielsweise für ein Loch <strong>de</strong>r Länge eines Par 4, das jedoch wegen <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen <strong>Spiel</strong>schwierigkeiten<br />

(z. B. Anstieg <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s) nur wie ein Par 5 gespielt wer<strong>de</strong>n kann. Der DGV<br />

stützt sich bei <strong>de</strong>r Beurteilung eines Antrags auf Par-Anpassung auf die vorhan<strong>de</strong>nen Course-<br />

Rating-Bewertungen, die bei ihm für je<strong>de</strong>s Loch vorliegen. Damit ist es <strong>de</strong>m DGV stichhaltiger als<br />

<strong>de</strong>m DGV-Mitglied möglich, die <strong>Spiel</strong>schwierigkeit eines Lochs konkret einzuschätzen. Nur eine<br />

solche Prüfung erscheint <strong>de</strong>m DGV sachgerecht, damit nicht <strong>de</strong>r gesamte Bewertungsaufwand im<br />

3. Fassung 26.03.2010 85


Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Course Rating durch willkürliche Par-Festlegungen einzelner DGV-<br />

Mitglie<strong>de</strong>r ad absurdum geführt wird.<br />

Vorgabenberechnung nach Stableford<br />

Par erhielt 1931 eine weitere Dimension, als Dr. Frank Stableford sein Punktesystem erfand,<br />

nach<strong>de</strong>m er das erste Loch eines wichtigen Turniers sehr unglücklich gespielt hatte. Schon im Mai<br />

1932 fand im <strong>Golf</strong>-Club Wallasey (Cheshire) das erste Wettspiel nach Stableford statt.<br />

„Stroke Control“, die Begrenzung <strong>de</strong>r Schlagzahl, also die Antwort auf die Frage, wie man verhin<strong>de</strong>rn<br />

kann, dass einzelne ungewöhnlich schlechte Ergebnisse auf wenigen <strong>Spiel</strong>bahnen das Bild<br />

<strong>de</strong>r „eigentlichen“ <strong>Spiel</strong>stärke eines <strong>Spiel</strong>ers verfälschen, war lange offen. Mehrere Verfahren für<br />

eine <strong>de</strong>r „eigentlichen“ <strong>Spiel</strong>stärke eines <strong>Spiel</strong>ers gerecht wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Vorgabenermittlung wur<strong>de</strong>n<br />

getestet. In Europa (mit <strong>de</strong>m schon lange populären Zählspiel nach Stableford) hat die European<br />

<strong>Golf</strong> Association (EGA) entschie<strong>de</strong>n, Stableford-Punkte zur Begrenzung <strong>de</strong>r Schlagzahl zu verwen<strong>de</strong>n.<br />

Für die Vorgabenberechnung wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb, unabhängig von <strong>de</strong>r tatsächlichen <strong>Spiel</strong>form<br />

<strong>de</strong>s Wettspiels, Stableford-Punkte im Verhältnis zum Par eines Lochs vergeben.<br />

Auch bei <strong>de</strong>r Errechnung <strong>de</strong>r DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe ist neben <strong>de</strong>m Course-Rating- <strong>und</strong> Slope-Wert u.<br />

a. das Par <strong>de</strong>s zu spielen<strong>de</strong>n Platzes Teil <strong>de</strong>r Umrechnungsformel. Dies muss so sein, da, wie<br />

oben erläutert, im Rahmen <strong>de</strong>r Stableford-Wertung zur Vorgabenberechnung gera<strong>de</strong> auch das Par<br />

je<strong>de</strong>r einzelnen <strong>Spiel</strong>bahn mit <strong>de</strong>r effektiven <strong>Spiel</strong>schwierigkeit <strong>de</strong>s Platzes in Beziehung gesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Platzbewertung <strong>und</strong> <strong>Golf</strong>platz-Planung<br />

<strong>Golf</strong>plätze sollten immer in Harmonie mit <strong>de</strong>r Landschaft entworfen wer<strong>de</strong>n, nicht jedoch auf <strong>de</strong>r<br />

Basis zukünftiger Par-, Course- <strong>und</strong> Slope-Rating-Werte o<strong>de</strong>r eines Vorgabensystems. Entsprechend<br />

sollten Abschläge platziert wer<strong>de</strong>n. Da nun aber Par nicht genau <strong>de</strong>finiert ist, versteht es<br />

sich von selbst, dass eine <strong>Spiel</strong>bahn, von unterschiedlichen Abschlägen gespielt, unterschiedliche<br />

Par-Werte haben kann. Entsprechend kann ein bestimmtes Loch für Damen ein an<strong>de</strong>res Par haben<br />

als für Herren. Obwohl in je<strong>de</strong>m System die empfohlenen Längen für Par 3-, 4- o<strong>de</strong>r Par-5-<br />

Löcher wichtige Bandbreiten enthalten, gibt es Plätze, auf <strong>de</strong>nen sich das Par einer <strong>Spiel</strong>bahn von<br />

Abschlag zu Abschlag än<strong>de</strong>rt. In Kontinentaleuropa gilt allerdings überwiegend dasselbe Par für<br />

Damen <strong>und</strong> Herren <strong>und</strong> für die verschie<strong>de</strong>nen Abschläge einer <strong>Spiel</strong>bahn.<br />

8.7.2 Ausgleich von unterschiedlichem Course Rating o<strong>de</strong>r Par<br />

Lässt sich eine gemeinsame Wettspielwertung beim <strong>Spiel</strong> eines unterschiedlichen Pars bzw.<br />

Course Ratings durch die Teilnehmer eines Wettspiels nicht vermei<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ist sie sogar gewünscht,<br />

gilt zunächst folgen<strong>de</strong> Faustformel:<br />

Um Chancengleichheit zu wahren, ist in Brutto-Wettbewerben beim <strong>Spiel</strong> von Abschlägen mit unterschiedlichen<br />

Course-Rating-Werten innerhalb einer Wertung <strong>de</strong>r Unterschied im Course Rating<br />

<strong>de</strong>r Teilnehmer auszugleichen („CR-Ausgleich“).<br />

Unterschiedliche CR-Werte bzw. unterschiedliche Pars sind ausschließlich dann auszugleichen,<br />

wenn sich <strong>Spiel</strong>er in gemeinsamer Wertung auf Basis unterschiedlicher CR-Werte o<strong>de</strong>r Pars um<br />

gemeinsame Preise bewerben. So kann schon durch einen entsprechen<strong>de</strong>n „Zuschnitt“ <strong>de</strong>r Wertungs-<br />

bzw. Preisklassen verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong> Ausgleich bei Plätzen mit unterschiedlichem<br />

Par/verschie<strong>de</strong>nen CR-Werten überhaupt berechnet wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Beispiel: <strong>Spiel</strong>en Damen <strong>und</strong> Herren innerhalb eines Wettspiels von Abschlägen mit unterschiedlichem<br />

Par, so könnte eine getrennte Wertung für Damen <strong>und</strong> Herren erfolgen, die<br />

die folgen<strong>de</strong>n Überlegungen überflüssig macht.<br />

8.7.2.1 Ausgleich bei unterschiedlichem Course Rating<br />

3. Fassung 26.03.2010 86


- In <strong>de</strong>r Nettowertung:<br />

Im Netto sind evtl. unterschiedliche CR-Werte schon in <strong>de</strong>r Formel zur Errechnung <strong>de</strong>r DGV-<br />

<strong>Spiel</strong>vorgabe enthalten. Ein weiterer Ausgleich ist <strong>de</strong>shalb nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Dies gilt gleichermaßen<br />

für Zählspiele, Stableford-<strong>Spiel</strong>e, <strong>Spiel</strong>e gegen Par <strong>und</strong> auch Lochspiele.<br />

- In <strong>de</strong>r Bruttowertung:<br />

Im Brutto müssen unterschiedliche CR-Werte innerhalb einer gemeinsamen Wertung berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n, da sie Ausdruck <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s auf unterschiedlich schweren Plätzen sind. Dies<br />

gilt im Brutto für alle <strong>Spiel</strong>formen, <strong>de</strong>r Ausgleich wird jedoch unterschiedlich gehandhabt:<br />

- Zählspiel<br />

Der CR-Ausgleich wird durchgeführt, in <strong>de</strong>m die Ergebnisse in „Schlägen über CR“ dargestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Beispiel: Ein Wettspiel wird auf verschie<strong>de</strong>nen Plätzen mit <strong>de</strong>n CR-Werten 72,7; 70,5 <strong>und</strong><br />

73,2 ausgetragen. Folgen<strong>de</strong> Ergebnisdarstellung ergibt sich daraus:<br />

<strong>Spiel</strong>er 1 / Platz A 81 Schläge – CR 72,7 = 8,3 Schläge über CR<br />

<strong>Spiel</strong>er 2 / Platz B 80 Schläge – CR 70,5 = 9,5 Schläge über CR<br />

<strong>Spiel</strong>er 3 / Platz C 81 Schläge – CR 73,2 = 7,8 Schläge über CR<br />

In Relation zum CR-Wert <strong>de</strong>r Plätze hat <strong>Spiel</strong>er 3 mit 7,8 Schlägen über CR am besten gespielt,<br />

danach <strong>Spiel</strong>er 1 <strong>und</strong> zuletzt <strong>Spiel</strong>er 2.<br />

Der „CR-Ausgleich“ kann auch erfolgen, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r auf Basis <strong>de</strong>s höheren CR-<br />

Werts spielt, die Differenz zwischen <strong>de</strong>n CR-Werten <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er, als „CR-Schlag“ zugute<br />

kommt. Differenzwerte bis Dezimalstelle 4 wer<strong>de</strong>n ab-, ansonsten aufger<strong>und</strong>et.<br />

Beispiel:<br />

Herr A spielt mit Herrn B um <strong>de</strong>n Bruttopreis. Herr A spielt von Abschlägen mit Course Rating<br />

72,1 Brutto 80 Schläge, Herr B von Abschlägen mit Course Rating 72,6 ebenfalls Brutto<br />

80 Schläge. Er gewinnt nach Abzug seines CR - Ausgleichsschlages mit Brutto 79.<br />

- Stableford o<strong>de</strong>r „Gegen Par“<br />

Ähnliches wie in <strong>de</strong>m o. g. Beispiel für Zählspiele gilt in einer Brutto-Stableford-Wertung o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Brutto-Wertung gegen Par. Herr B erhält dort für die Brutto-Wettspielwertung (nicht die<br />

Vorgabenberechnung) einen „CR-Schlag“, <strong>de</strong>n er auf <strong>de</strong>m schwierigsten Loch (als „Strich“ auf<br />

<strong>de</strong>r Zählkarte) zugeteilt bekommt.<br />

- Lochspiele<br />

Theoretisch kann in Lochspielen genau wie in <strong>de</strong>r Stableford-Wertung <strong>de</strong>r Ausgleichsschlag<br />

auf einem bestimmten Loch gegeben wer<strong>de</strong>n. Da sich aber hiermit <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>s Lochspiels<br />

entschei<strong>de</strong>nd än<strong>de</strong>rn kann, in<strong>de</strong>m die geringe Differenz von z. B. durchschnittlich 1/18 CR-<br />

Schlag je Loch auf einem Loch kumuliert wird, empfiehlt es sich, in Lochspielen möglichst von<br />

Abschlägen mit einem ähnlichen CR-Wert zu spielen <strong>und</strong> keinen weiteren Ausgleich in Form<br />

von Schlägen vorzunehmen.<br />

Beispiel: Ein Platz hat von <strong>de</strong>n weißen Abschlägen einen CR-Wert 72,5, von <strong>de</strong>n schwarzen<br />

Abschlägen einen CR-Wert 74,5 <strong>und</strong> von <strong>de</strong>n roten Abschlägen einen CR-Wert 72,3.<br />

Um ein Brutto-Lochspiel mit gemischten Teilnehmern unter möglichst gleichen Bedingungen<br />

zu spielen, empfiehlt sich die Wahl <strong>de</strong>r weißen <strong>und</strong> roten Abschläge.<br />

8.7.2.2 Ausgleich bei unterschiedlichem Par<br />

- In <strong>de</strong>r Nettowertung<br />

3. Fassung 26.03.2010 87


Par ist kein Maß für die Schwierigkeit eines Platzes, so dass ein höheres o<strong>de</strong>r niedrigeres Par<br />

eines <strong>Spiel</strong>ers gegenüber einem an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>er zu keiner Wettbewerbsverzerrung führen<br />

darf. Da die Formel, mit <strong>de</strong>r die <strong>Spiel</strong>vorgaben berechnet wer<strong>de</strong>n, jedoch die ggf. unterschiedlichen<br />

Pars <strong>de</strong>r Plätze ausgleicht, ist hier kein weiterer Handlungsbedarf. Deshalb gilt:<br />

- In <strong>de</strong>r Bruttowertung<br />

- Zählspiel o<strong>de</strong>r Lochspiel<br />

Da das Par kein Maß für die Schwierigkeit <strong>de</strong>s Platzes ist, sind (nach erfolgtem CR-Ausgleich)<br />

keine weiteren Ausgleichsmaßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich. Im Lochspiel wer<strong>de</strong>n Ergebnisse eines<br />

Lochs mit unterschiedlichem Par für Damen <strong>und</strong> Herren auf Basis <strong>de</strong>r gespielten Schläge entschie<strong>de</strong>n.<br />

- Stableford <strong>und</strong> „Gegen Par“<br />

Diese <strong>Spiel</strong>e beruhen auf einem am Par orientierten Punktsystem. Das Par ist aber kein Maß<br />

für die Schwierigkeit eines Platzes. Evtl. Ungleichbehandlungen sind <strong>de</strong>shalb bei <strong>de</strong>r Austragung<br />

von o. g. <strong>Spiel</strong>en auf einem Platz mit unterschiedlichem Par nicht zu vermei<strong>de</strong>n, es sei<br />

<strong>de</strong>nn, durch getrennte Wertungen.<br />

Die genannten Verfahren gelten sinngemäß auch für Vierer.<br />

Ausschreibung<br />

„CR-Ausgleich“ betrifft ausschließlich die Wettspielwertung, nicht jedoch die Vorgabenwirksamkeit.<br />

Damit Teilnehmer eines Wettspiels vor <strong>de</strong>m 1. Start wissen, dass überhaupt ein Ausgleich<br />

erfolgt, muss, darauf in <strong>de</strong>r Wettspielausschreibung hingewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

8.8 Ziffer 11. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s DGV<br />

Große Be<strong>de</strong>utung hat die einheitliche Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems durch alle DGV-<br />

Mitglie<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nen die Rechte am DGV-Vorgabensystem zustehen. Um dies zu gewährleisten, sind<br />

<strong>de</strong>m DGV Überwachungsaufgaben zugeschrieben, die auch <strong>de</strong>r Ausschuss Vorgaben- <strong>und</strong> Course-Rating<br />

wahrnimmt. Der DGV hat das Recht, auch unmittelbar einen Vorgang an sich zu ziehen,<br />

<strong>de</strong>r ansonsten in <strong>de</strong>r Zuständigkeit <strong>de</strong>s Heimatclubs o<strong>de</strong>r eines Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s läge.<br />

Da das DGV-Vorgabensystem eine verbindliche Verbandsordnung darstellt, gilt im Falle <strong>de</strong>s Verstoßes<br />

gegen diese Verbandsordnung § 19 DGV-Satzung.<br />

8.9 Ziffer 12. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>r LGV<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r LGV ergeben sich entwe<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>r Ziffer 12. (insb. 12.4) o<strong>de</strong>r<br />

auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Übertragung einer Aufgabe im Einzelfall durch <strong>de</strong>n DGV an <strong>de</strong>n LGV.<br />

Gemäß Ziffer 12.3 muss <strong>de</strong>r LGV die vorgabenwirksamen <strong>Spiel</strong>bedingungen auf einem <strong>Golf</strong>platz<br />

überprüfen. DGV-Mitglie<strong>de</strong>r, die im Zweifel über die korrekte Kennzeichnung <strong>de</strong>s Platzes, die richtige<br />

Aufstellung von Platzregeln o<strong>de</strong>r sonstige Platzbedingungen für vorgabenwirksames <strong>Spiel</strong><br />

sind, sollten <strong>de</strong>n LGV um Überprüfung bitten. Ansprechpartner ist regelmäßig <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss<br />

<strong>de</strong>s LGV.<br />

3. Fassung 26.03.2010 88


8.10 Ziffer 13. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>r DGV-Mitglie<strong>de</strong>r<br />

In Ziffer 13.3 wird je<strong>de</strong>s DGV-Mitglied, <strong>de</strong>m die Rechte aus <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem zustehen<br />

verpflichtet, zur ordnungsgemäßen Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems einen Vorgabenausschuss<br />

einzusetzen. Hinweise dazu enthält Abschnitt 1.6 dieses <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>s.<br />

8.11 Ziffer 14. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses<br />

In Ziffer 14. wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Vorgabenausschuss eine Reihe von Aufgaben zugewiesen. In <strong>de</strong>r Abgrenzung<br />

<strong>de</strong>r Befugnisse <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses gilt die Faustregel, dass<br />

<strong>de</strong>r Vorgabenausschuss stets dann zuständig ist, wenn durch eine Entscheidung die Vorgabenverwaltung<br />

unmittelbar betroffen ist, während die <strong>Spiel</strong>leitung sich um die Fragen <strong>de</strong>r Wettspielauswertung<br />

kümmert.<br />

So obliegt es <strong>de</strong>m Vorgabenausschuss sicherzustellen, dass <strong>de</strong>r Name eines <strong>Spiel</strong>ers vor Antritt<br />

zu einem vorgabenwirksamen Wettspiel o<strong>de</strong>r Extra Day Score erfasst ist, damit das erzielte Ergebnis<br />

für die Vorgabenberechnung herangezogen wer<strong>de</strong>n kann. Auch ist es <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss,<br />

<strong>de</strong>r nach einem vorgabenwirksamen Ergebnis die DGV-Stammvorgabe eines Mitglieds<br />

neu berechnet.<br />

Beson<strong>de</strong>rs soll darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n, dass es Aufgabe <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses ist, ein<br />

vorgabenwirksames Wettspiel (bevor es begonnen wur<strong>de</strong>) unter Umstän<strong>de</strong>n als „nicht vorgabenwirksam“<br />

zu <strong>de</strong>klarieren. Dies ist, neben weiteren in Ziffer 14. aufgeführten Aufgaben, eine Entscheidung,<br />

die ausschließlich die Vorgabenverwaltung betrifft <strong>und</strong> damit nicht allein in <strong>de</strong>n Zuständigkeitsbereich<br />

einer <strong>Spiel</strong>leitung gehört.<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ist die Annahme, dass ein <strong>Spiel</strong>er so viele vorgabenwirksame<br />

Ergebnisse wie möglich einreicht <strong>und</strong> damit seine Vorgabe ein getreues Abbild seiner <strong>Spiel</strong>stärke<br />

darstellt. Deshalb darf die Möglichkeit, Wettspiele vor Beginn z. B. wegen außergewöhnlich<br />

schlechter Witterungs- o<strong>de</strong>r Platzbedingungen als „nicht vorgabenwirksam“ zu <strong>de</strong>klarieren, nur<br />

selten <strong>und</strong> in begrün<strong>de</strong>ten Fällen angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />

Natürlich be<strong>de</strong>utet die Zuweisung von Rechten <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses nicht in<br />

je<strong>de</strong>m Einzelfall, dass dieser diese Aufgaben stets selbst organisatorisch ausführen muss. Er kann<br />

mit Abwicklung einzelner Aufgaben an<strong>de</strong>re Personen (Sekretariat) beauftragen.<br />

8.12 Ziffer 15. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers<br />

In Ziffer 15.1 ist <strong>de</strong>r wichtige Gr<strong>und</strong>satz festgehalten, dass eine DGV-Vorgabe für einen <strong>Spiel</strong>er<br />

ausschließlich durch seinen Heimatclub geführt wer<strong>de</strong>n kann. Ein <strong>Spiel</strong>er kann daher stets nur<br />

eine DGV-Vorgabe haben. Schon um eine korrekte Vorgabenführung zu gewährleisten, ist es daher<br />

überaus wichtig, darauf zu achten, dass <strong>Spiel</strong>er, wenn sie mehreren DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn angehören,<br />

stets eines davon zum Heimatclub erklären. Genauso wichtig ist es, einen Heimatclubwechsel<br />

für alle Seiten transparent zu gestalten.<br />

Ein Heimatclubwechsel ist gemäß Ziffer 15.2 <strong>und</strong> 15.3 zu einem beliebigen Zeitpunkt möglich.<br />

Allerdings muss in diesem Zusammenhang auf die Bestimmungen <strong>de</strong>s Ligastatuts <strong>de</strong>s DGV (o<strong>de</strong>r<br />

entsprechen<strong>de</strong>r Regelungen <strong>de</strong>r LGV) geachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Da nur <strong>de</strong>r Heimatclub eines <strong>Spiel</strong>ers <strong>de</strong>ssen DGV-Vorgabe führen darf, darf auch nur auf <strong>de</strong>m<br />

DGV-Ausweis <strong>de</strong>s Heimatclubs die DGV-Vorgabe aufgedruckt wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 89


Ziffer 15.5 verpflichtet <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er, unverzüglich alle vorgabenwirksamen auswärtigen Ergebnisse<br />

zu mel<strong>de</strong>n. Dieser Pflicht entspricht die Verpflichtung je<strong>de</strong>s Vorgabenausschusses gemäß Ziffer<br />

14.8, <strong>de</strong>n Heimatclubs auswärtiger <strong>Spiel</strong>er stets unverzüglich ebenfalls alle vorgabenwirksamen<br />

Ergebnisse zu mel<strong>de</strong>n. Das Verhältnis dieser bei<strong>de</strong>n Bestimmungen kann wie folgt beschrieben<br />

wer<strong>de</strong>n: Es ist zuallererst Aufgabe <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses <strong>de</strong>s ein Wettspiel austragen<strong>de</strong>n<br />

DGV-Mitglieds, Heimatclubs auswärtiger Mitglie<strong>de</strong>r die <strong>Spiel</strong>ergebnisse zu übermitteln. Die Letztverantwortung<br />

dafür, dass das <strong>Spiel</strong>ergebnis allerdings auch tatsächlich an <strong>de</strong>n Heimatclub gemel<strong>de</strong>t<br />

wird, trägt stets <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er, wie in Ziffer 15.5 ausgeführt. Hat ein <strong>Spiel</strong>er sich also darauf<br />

verlassen, dass ein Vorgabenausschuss sein <strong>Spiel</strong>ergebnis übermitteln wird <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Folge nicht<br />

geprüft, ob dieses <strong>Spiel</strong>ergebnis Eingang in seine Vorgabenverwaltung gef<strong>und</strong>en hat, so hat <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>er gegen seine Verpflichtung aus Ziffer 15.5 verstoßen, wenn das Ergebnis nicht eingereicht<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Bei <strong>de</strong>r Meldung auswärtiger Ergebnisse ist auch <strong>de</strong>r Course-Rating- <strong>und</strong> Slope-Wert zu übermitteln.<br />

Sind auf einer Zählkarte mehrere CR-Werte ausgewiesen, muss überprüft wer<strong>de</strong>n, welcher<br />

Abschlag (<strong>und</strong> damit welcher CR-Wert) für das Ergebnis <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers herangezogen wur<strong>de</strong>. Die<br />

ausrichten<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>anlage sollte die für das Wettspiel genutzten Abschläge auf <strong>de</strong>r Zählkarte markieren<br />

o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Ergebnisliste angeben. Fehlt eine solche Angabe, soll <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er sie nachholen,<br />

damit <strong>de</strong>r Heimatclub die Richtigkeit <strong>de</strong>s erzielten Ergebnisses überprüfen kann.<br />

In Ziffer 15.5 ist weiter ausgeführt, dass bei vorgabenwirksamen Ergebnissen aus <strong>de</strong>m Ausland im<br />

Einzelfall „an<strong>de</strong>re geeignete Nachweise“ genügen. Hier hat <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s Heimatclubs<br />

einen Ermessensspielraum. Er wird zu prüfen haben, ob <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong> Nachweis eines<br />

<strong>Spiel</strong>ergebnisses <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen genügt (bspw. Kopie einer Zählkarte, handschriftliche Bestätigung<br />

eines <strong>Spiel</strong>ergebnisses durch die ausrichten<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>anlage etc.)<br />

8.13 Ziffer 16. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Vorgabenwirksame Ergebnisse (Qualifying Scores)<br />

Alle Voraussetzungen für vorgabenwirksames <strong>Spiel</strong> sind in Ziffer 16. (<strong>und</strong> für Extra-Day-Scores<br />

ergänzend in Ziffer 17.) abschließend aufgeführt. Bei <strong>de</strong>r Prüfung, ob ein Wettspiel vorgabenwirksam<br />

sein kann o<strong>de</strong>r nicht, kann Ziffer 16. (<strong>und</strong> bei Extra Day Scores auch Ziffer 17.) als Checkliste<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Ziffer 16.1, a. enthält eine Selbstverständlichkeit, be<strong>de</strong>utet jedoch bei formaler Betrachtung, dass<br />

immer dann, wenn <strong>Golf</strong>regeln außer Kraft gesetzt o<strong>de</strong>r unzulässige Platzregeln in Kraft sind, die<br />

Vorgabenwirksamkeit eines Wettspiels o<strong>de</strong>r einer EDS-R<strong>und</strong>e von vornherein ausgeschlossen ist.<br />

Gemäß Ziffer 16.2, b. ist ein Ergebnis ggf. auch dann vorgabenwirksam, wenn es über eine festgesetzte<br />

R<strong>und</strong>e ordnungsgemäß erzielt, aber <strong>de</strong>r Disqualifikation verfallen ist. Hierzu enthält Anhang<br />

Ziffer 16.2b/1 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems Beispiele. Gr<strong>und</strong>gedanke ist, dass es Disqualifikationsfälle<br />

gibt, die auf das eigentliche <strong>Spiel</strong> eines <strong>Spiel</strong>ers keinen Einfluss haben.<br />

Beispiel: Ein <strong>Spiel</strong>er versäumt es, die Zählkarte zu unterzeichnen. Ist hier das eigentliche<br />

<strong>Spiel</strong>ergebnis ordnungsgemäß zustan<strong>de</strong> gekommen, spricht für Vorgabenzwecke nichts dagegen,<br />

dieses ordnungsgemäß erzielte Ergebnis (also die Stableford-Nettopunkte) zu werten.<br />

Im Gegensatz dazu wäre eine Disqualifikation auf Gr<strong>und</strong> überzähliger Schläger (<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er<br />

hat 15 Schläger in <strong>de</strong>r Tasche) an<strong>de</strong>rs zu bewerten. Der mitgeführte 15. Schläger hat sich<br />

hier unmittelbar auf das <strong>Spiel</strong> <strong>und</strong> damit auf das <strong>Spiel</strong>ergebnis <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers ausgewirkt. Hier<br />

wird gemäß Anhang Ziffer 16.2b/1 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems um + 0,1 heraufgesetzt.<br />

3. Fassung 26.03.2010 90


Ziffer 16.2, d. bezieht sich auf ein Aggregat-<strong>Spiel</strong>. Dieses ist vorgabenwirksam, da zum einen je<strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>er ein bestmögliches Ergebnis erzielen muss, ohne taktisch auf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>er im Team<br />

Rücksicht nehmen zu müssen (o<strong>de</strong>r zu können) <strong>und</strong> an<strong>de</strong>rerseits, da die bei<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>s<br />

Teams nicht als „Partner“ im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln angesehen wer<strong>de</strong>n. Die bei<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er dürfen<br />

sich somit auch keine Belehrung im Sinne von Regel 8-2 erteilen o<strong>de</strong>r diese erbitten.<br />

In Ziffer 16.2, e. ist bestimmt, dass im Falle eines „No-Return“-Ergebnisses, das innerhalb <strong>de</strong>r Pufferzone<br />

o<strong>de</strong>r besser ist, die erzielten Stableford-Nettopunkte gewertet wer<strong>de</strong>n. 16.2, e. enthält<br />

zu<strong>de</strong>m einen Hinweis auf Ziffer 21.2 <strong>und</strong> Anhang Ziffer 16.2e/1, wonach die DGV-Stammvorgabe<br />

um 0,1 heraufgesetzt wird, wenn ein „No-Return“-Ergebnis nicht in <strong>de</strong>r Pufferzone o<strong>de</strong>r besser<br />

liegt. Ziffer 16.3, g. bestimmt, dass, wenn ein „No-Return“-Ergebnis unterhalb <strong>de</strong>r Pufferzone liegt,<br />

die Vorgabenwirksamkeit jedoch ausgeschlossen ist (also nicht um 0,1 heraufgesetzt wird), wenn<br />

die <strong>Spiel</strong>leitung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss einen sachlich gerechtfertigten Gr<strong>und</strong> für die Nichtbeendigung<br />

<strong>de</strong>r festgesetzten R<strong>und</strong>e feststellen (z. B. plötzliche Erkrankung, die die Beendigung<br />

<strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e nicht zulässt).<br />

Gemäß 16.3 sind Ergebnisse, die <strong>de</strong>n Voraussetzungen <strong>de</strong>r Ziffer 16.1 bzw. 16.1 <strong>und</strong> 16.2 entsprechen,<br />

nicht vorgabenwirksam, wenn einer <strong>de</strong>r in 16.3 aufgeführten Umstän<strong>de</strong> vorliegt:<br />

In Ziffer 16.3, b. wird erst nach Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels entschie<strong>de</strong>n, ob einzelne Ergebnisse<br />

vorgabenwirksam waren o<strong>de</strong>r nicht. Existieren nämlich „offensichtlich ungünstiger <strong>Spiel</strong>bedingungen“<br />

<strong>und</strong> liegen zu<strong>de</strong>m insgesamt weniger als 10 % <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Wettspielteilnehmer <strong>de</strong>r<br />

DGV-Vorgabenklassen 1 - 5 in <strong>de</strong>r Pufferzone <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r besser, so sind die Ergebnisse außerhalb<br />

<strong>de</strong>r Pufferzone nicht vorgabenwirksam.<br />

Von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung eines Wettspiels wird hier also zweierlei verlangt: Zunächst ist gewissenhaft<br />

zu prüfen, ob „offensichtlich ungünstige <strong>Spiel</strong>bedingungen“ vorgelegen haben. Für diese Prüfung<br />

gibt es keine feststehen<strong>de</strong>n Kriterien. Allerdings mag Folgen<strong>de</strong>s gelten: „Offensichtlich ungünstige<br />

<strong>Spiel</strong>bedingungen“ umfasst sowohl Witterungs- als auch Platzbedingungen. Damit überhaupt davon<br />

ausgegangen wer<strong>de</strong>n kann, dass gera<strong>de</strong> diese Bedingungen für ein schlechtes Wettspiel-<br />

Gesamtergebnis <strong>de</strong>n Ausschlag gegeben haben, sollten sich Platzbedingungen min<strong>de</strong>stens auf<br />

die Hälfte <strong>de</strong>r Löcher <strong>de</strong>r festgesetzten R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Witterungsbedingungen min<strong>de</strong>stens auf die<br />

Hälfte <strong>de</strong>s Teilnehmerfel<strong>de</strong>s für einen erheblichen Zeitraum ausgewirkt haben sowie über die „immer<br />

wie<strong>de</strong>r einmal“ anzutreffen<strong>de</strong>n, d.h. üblichen, Beeinträchtigungen hinausgehen.<br />

Die (etwaigen) Teilnehmer <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 6 (Clubvorgaben) wer<strong>de</strong>n bei dieser Berechnung<br />

nicht berücksichtigt, da sie ohnehin niemals heraufgesetzt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> auch <strong>de</strong>ren großes<br />

spielerisches Verbesserungspotenzial die Auswertung zum Nachteil <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Vorgabenklassen<br />

verzerren wür<strong>de</strong>.<br />

Während das Course-Rating- <strong>und</strong> Slope-System die <strong>Spiel</strong>schwierigkeit eines Platzes nur allgemein<br />

bewertet, wird durch diese Regelung <strong>de</strong>r Ziffer 16.3, b. berücksichtigt, dass offensichtlich ungünstige<br />

<strong>Spiel</strong>bedingungen am Tag <strong>de</strong>s Wettspiels die <strong>Spiel</strong>schwierigkeit über gewohnte Schwankungen<br />

hinaus erhöht haben. Durch das Zusammenspiel bei<strong>de</strong>r Regelungen ist damit gewährleistet,<br />

dass die DGV-Vorgabe eines <strong>Spiel</strong>ers, die die tatsächliche <strong>Spiel</strong>stärke wi<strong>de</strong>rspiegeln soll, nicht<br />

durch Son<strong>de</strong>reinflüsse verfälscht wird.<br />

8.14 Ziffer 17. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Extra Day Scores<br />

Das EGA Handicap System ermöglicht vorgabenwirksame Privatr<strong>und</strong>en. Diese wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n sog.<br />

„Extra Day Scores“ (Begriff <strong>de</strong>r EGA) in <strong>de</strong>n DGV-Vorgabenklassen 3, 4, 5 <strong>und</strong> 6 im Bereich <strong>de</strong>s<br />

3. Fassung 26.03.2010 91


DGV eingeführt. Mit <strong>de</strong>r Zulassung vorgabenwirksamer Privatr<strong>und</strong>en haben viele an<strong>de</strong>re <strong>Golf</strong>nationen<br />

bereits gute Erfahrungen gemacht. Auch im europäischen Ausland (allen voran die skandinavischen<br />

Län<strong>de</strong>r <strong>und</strong> die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>) ist das vorgabenwirksame <strong>Spiel</strong> in Privatr<strong>und</strong>en längst zur Gewohnheit<br />

gewor<strong>de</strong>n. Gr<strong>und</strong>gedanke ist auch hier wie<strong>de</strong>rum, dass die DGV-Vorgabe eines <strong>Spiel</strong>ers<br />

ein möglichst getreues Abbild seiner <strong>Spiel</strong>stärke ergeben soll. Dies wird am besten dann erreicht,<br />

wenn so viele vorgabenwirksame Ergebnisse wie möglich in die Vorgabenverwaltung eingehen.<br />

Dieser Ansatz geht natürlich davon aus, dass auch in Privatr<strong>und</strong>en <strong>Golf</strong> strikt nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln<br />

gespielt wird.<br />

Der DGV hat sich entschie<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>r Zulassung vorgabenwirksamer EDS-R<strong>und</strong>en insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>n Einstieg in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport zu erleichtern, hingegen die Vorgabenverwaltung im Bereich <strong>de</strong>s<br />

leistungsorientierten <strong>Golf</strong>sports weiterhin auf ausschließlicher Gr<strong>und</strong>lage von Wettspielergebnissen<br />

zu führen. Dementsprechend enthält Ziffer 17. eine Regelung, wonach <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r DGV-<br />

Vorgabenklassen 6 (Clubvorgaben) <strong>und</strong> 5 eine beliebige Anzahl EDS-R<strong>und</strong>en spielen dürfen, während<br />

<strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen 1 <strong>und</strong> 2 vorgabenwirksame Ergebnisse ausschließlich in<br />

Wettspielen erzielen können. Für <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen 3 <strong>und</strong> 4 ist eine Begrenzung<br />

<strong>de</strong>r Anzahl von EDS-R<strong>und</strong>en eingeführt wor<strong>de</strong>n. Da die Festlegung einer festen Anzahl zulässiger<br />

EDS-R<strong>und</strong>en in <strong>de</strong>n DGV-Vorgabenklassen 3 <strong>und</strong> 4 vielen <strong>Spiel</strong>ern nicht gerecht wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>,<br />

hat sich <strong>de</strong>r DGV entschie<strong>de</strong>n, die Anzahl vorgabenwirksamer EDS-R<strong>und</strong>en, die ein <strong>Spiel</strong>er in <strong>de</strong>n<br />

DGV-Vorgabenklassen 3 <strong>und</strong> 4 spielen darf, unmittelbar an die Anzahl <strong>de</strong>r von ihm erzielten Wettspielergebnisse<br />

zu koppeln. (Beispiel: Für einen <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r 40 Wettspiele in <strong>de</strong>r Saison spielt,<br />

wür<strong>de</strong> sich durch die Zulassung von fünf EDS-R<strong>und</strong>en keine gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong> Neuerung ergeben, für<br />

einen <strong>Spiel</strong>er ohne Wettspiele sehr wohl.) Damit ist gewährleistet, dass im Bereich <strong>de</strong>r DGV-<br />

Vorgabenklassen 3 <strong>und</strong> 4 stets so viele Extra Day Scores Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n können, wie<br />

bereits Wettspielergebnisse Eingang in die Vorgabenverwaltung gef<strong>und</strong>en haben. Es besteht somit<br />

stets ein ausgewogenes Verhältnis zwischen <strong>de</strong>r Anzahl von Privat- <strong>und</strong> Wettspielr<strong>und</strong>en.<br />

Die Clubverwaltungs-Software kann überprüfen, ob ein <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen 3 <strong>und</strong> 4<br />

eine EDS-R<strong>und</strong>e überhaupt antreten darf, weil zumin<strong>de</strong>st ebenso viele Wettspielergebnisse <strong>de</strong>s<br />

<strong>Spiel</strong>ers registriert sind.<br />

Sollte <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss erkennen, dass zwischen <strong>de</strong>n Wettspielergebnissen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />

aus Privatr<strong>und</strong>en regelmäßig unverhältnismäßige Differenzen bestehen, ist ihm mit<br />

Ziffer 24. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ein Mittel an die Hand gegeben, um <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er seiner tatsächlichen<br />

<strong>Spiel</strong>stärke entsprechend einzustufen.<br />

Ziffer 17.4 bestimmt, dass ein Extra Day Score u. a. nur dann vorgabenwirksam ist, wenn <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er<br />

sich vor Beginn hat registrieren lassen. So wird gewährleistet, dass die EDS-R<strong>und</strong>e auch tatsächlich<br />

Eingang in die Vorgabenverwaltung fin<strong>de</strong>t. Gibt ein <strong>Spiel</strong>er bspw. nach Start zu einer<br />

EDS-R<strong>und</strong>e keine Zählkarte ab, so sieht Ziffer 17.5 die Heraufsetzung seiner DGV-Stammvorgabe<br />

um 0,1 vor.<br />

Natürlich steht es <strong>de</strong>n DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn frei, einzelne Tage bzw. Zeiten festzulegen, zu <strong>de</strong>nen allein<br />

Extra Day Scores gespielt wer<strong>de</strong>n können. So wäre bspw. eine Beschränkung auf die Wochenen<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r zusätzlich bestimmte Wochentage, aber auch bestimmte Tageszeiten möglich.<br />

Allerdings darf eine Regelung dieser Art nicht so weit gehen, dass ein Extra Day Scores praktisch<br />

o<strong>de</strong>r theoretisch gar nicht mehr gespielt wer<strong>de</strong>n kann, da das DGV-Vorgabensystem für alle DGV-<br />

Mitglie<strong>de</strong>r die Einführung von EDS-R<strong>und</strong>en verbindlich vorschreibt. Eine Einschränkung <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />

zum Erspielen von Extra Day Scores kommt insbeson<strong>de</strong>re dann in Betracht, wenn es einem<br />

DGV-Mitglied nicht zumutbar erscheint, über die gesamte Woche vorgabenwirksame Platzbedingungen<br />

vorzuhalten.<br />

3. Fassung 26.03.2010 92


8.15 Ziffer 18. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe bzw. Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

Beim <strong>Spiel</strong> auf <strong>de</strong>m Platz tritt ein <strong>Spiel</strong>er mit <strong>de</strong>r DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe bzw. <strong>de</strong>r Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe an.<br />

Die Umrechnung erledigt Clubverwaltungs-Software.<br />

Die Formel in Ziffer 18.2 enthält zur Umrechnung <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe in eine DGV-<br />

<strong>Spiel</strong>vorgabe u. a. das Slope Rating für <strong>de</strong>n jeweils betroffenen Abschlag. Dies führt in <strong>de</strong>r Regel<br />

dazu, dass bei überdurchschnittlich schweren Plätzen die DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe <strong>de</strong>sto weiter über <strong>de</strong>r<br />

DGV-Stammvorgabe liegen wird, je höher die DGV-Stammvorgabe ist. Wür<strong>de</strong> man dieses Prinzip<br />

auch im Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgaben anwen<strong>de</strong>n, könnte es durchaus passieren, dass <strong>Spiel</strong>er mit Clubvorgabe<br />

54 dann mit einer Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe von weit über 60 antreten wür<strong>de</strong>n. Dies soll, auch um<br />

eine zügige Wettspielabwicklung zu gewährleisten, vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Deshalb erhalten Clubvorgabenspieler<br />

eine „Clubvorgabenanpassung“ in Höhe <strong>de</strong>r Differenz zwischen einer DGV-<br />

Stammvorgabe 36,0 <strong>und</strong> <strong>de</strong>r sich daraus ergeben<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>vorgabe auf <strong>de</strong>m i<strong>de</strong>ntischen Platz<br />

Zum Begriff <strong>de</strong>r Clubvorgabenanpassung vergleichen Sie bitte die Erläuterung in Ziffer 8.2.2 in diesem<br />

<strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>.<br />

8.16 Ziffer 20. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Erstmaliges Erlangen einer DGV-Stammvorgabe bzw. einer Clubvorgabe<br />

Ziffer 20.2 stellt die Einführung von Clubvorgaben ausdrücklich in das Ermessen <strong>de</strong>s jeweiligen<br />

DGV-Mitglieds. Hat sich jedoch ein Mitglied für Clubvorgaben entschie<strong>de</strong>n, sind alle im DGV-<br />

Vorgabensystem aufgeführten Regelungen für die Clubvorgaben verbindlich.<br />

Ziffer 20.4 gibt Auskunft darüber, wie die erste DGV-Stammvorgabe zu berechnen ist. Es gilt hier:<br />

Wer<strong>de</strong>n Clubvorgaben geführt, so ist die Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe zu Gr<strong>und</strong>e zu legen. Es ist sodann zu<br />

prüfen, ob eine Unterspielung vorliegt. Auf die Nettopunkte <strong>de</strong>r Unterspielung (Beispiel: 40 erzielte<br />

Stableford-Nettopunkte ergeben eine Unterspielung von 4) muss dann ein Herabsetzungsmultiplikand<br />

(rechte Spalte <strong>de</strong>r Tabelle in Ziffer 21.4) angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Dies ist in <strong>de</strong>m Fall, in <strong>de</strong>m<br />

Clubvorgaben geführt wer<strong>de</strong>n, zunächst <strong>de</strong>r Multiplikand 1,0, bis die DGV-Vorgabenklasse 5 erreicht<br />

ist. Die dann noch nicht „verbrauchten“ unterspielten Stableford-Nettopunkte wer<strong>de</strong>n sodann<br />

mit <strong>de</strong>m Herabsetzungsmultiplikan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 5 (nämlich 0,5) multipliziert. Daraus<br />

ergibt sich die erste DGV-Stammvorgabe. Wer<strong>de</strong>n keine Clubvorgaben geführt (Ausgangsbasis<br />

ist also eine fiktive DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe -36,0), so hat ein <strong>Spiel</strong>er mit 36 Stableford-Nettopunkten<br />

eine DGV-Stammvorgabe .-36,0 erspielt. Je<strong>de</strong>r weitere Stableford-Nettopunkte reduziert die erste<br />

Vorgabe weiter (s. Tabelle DGV VS Ziffer 21.4, rechte Spalte).<br />

DGV-Stammvorgaben än<strong>de</strong>rn sich bei Unterspielungen entsprechend <strong>de</strong>r nachstehen<strong>de</strong>n Tabelle:<br />

3. Fassung 26.03.2010 93


Hinweis: Im Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgaben (- 37 bis - 54) wird die Vorgabe für je<strong>de</strong>n über 36 Stableford-Nettopunkte<br />

erzielten Punkt um einen „Schlag“ herabgesetzt. Ab Erreichen <strong>de</strong>r DGV-<br />

Stammvorgabe - 36,0 erfolgt die Herabsetzung entsprechend obiger Tabelle.<br />

8.17 Ziffer 21. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

8.17.1 Än<strong>de</strong>rungen von DGV-Vorgaben (DGV-Stammvorgaben <strong>und</strong> Clubvorgaben)<br />

Ziffer 21.7 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems legt fest, dass die Vorgabe nach je<strong>de</strong>r Wettspielr<strong>und</strong>e unverzüglich<br />

fortgeschrieben wird. Dies gilt auch für Mehrr<strong>und</strong>enwettspiele <strong>und</strong> dort auch für die<br />

Wettspielwertung. Sollte die für die Wettspielabwicklung eingesetzte Software dies für die Wettspielwertung<br />

von Mehrr<strong>und</strong>enwettspielen (also das <strong>Spiel</strong> um <strong>de</strong>n Preis) noch nicht berechnen können,<br />

kann hier übergangsweise eine Wertung mit <strong>de</strong>r Vorgabe <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er zu Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Ausschreibung eines Mehrr<strong>und</strong>enwettspiels ist auf <strong>de</strong>n Wertungsmodus<br />

hinzuweisen. Ein <strong>Spiel</strong>er wird für die Wettspielwertung dann in <strong>de</strong>r Preisklasse gewer-<br />

3. Fassung 26.03.2010 94


tet, in die er mit seiner Meldung zu <strong>de</strong>m Wettspiel aufgenommen wur<strong>de</strong>, auch wenn seine Stammvorgabe<br />

im Verlauf <strong>de</strong>s Wettspiels durch eine Unterspielung o<strong>de</strong>r Überspielung in eine an<strong>de</strong>re<br />

Preisklasse läge.<br />

8.17.2 Competition Stableford Adjustment<br />

In Wettspielen kommt es gelegentlich vor, dass außergewöhnliche Bedingungen das <strong>Spiel</strong> erschweren<br />

o<strong>de</strong>r vereinfachen. Dies führt dazu, dass die Ergebnisse relativ schlecht bzw. auch einmal<br />

überdurchschnittlich gut ausfallen. In bei<strong>de</strong>n Fällen ist dies nicht fair gegenüber <strong>de</strong>m betroffenen<br />

<strong>Spiel</strong>er <strong>und</strong> seiner Vorgabe, <strong>de</strong>r seine momentane <strong>Spiel</strong>stärke durch äußere Einflüsse bedingt<br />

nicht im richtigen Maß zur Geltung bringen konnte.<br />

Das Course Rating (Platzbewertung) erfasst die „architektonischen Erschwernisse“ eines <strong>Golf</strong>platzes<br />

zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Ratings <strong>und</strong> drückt diese in einem unverän<strong>de</strong>rlichen Wert aus. Dieser Wert<br />

enthält immer nur durchschnittliche Bewertungen <strong>de</strong>s Roughs, <strong>de</strong>r Fairwayfestigkeit, <strong>de</strong>r Grüngeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Wetters. Alle diese Faktoren können sich aber täglich än<strong>de</strong>rn. Weitere variable<br />

Einflüsse wie schlechtes Wetter, gesan<strong>de</strong>te Grüns, o<strong>de</strong>r auch frisch gemähte Roughs, die<br />

einen Platz schwerer o<strong>de</strong>r leichter machen, können in einem Rating nicht tagesgenau erfasst wer<strong>de</strong>n.<br />

Vor <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s EGA-Handicap-Systems gab es <strong>de</strong>shalb für <strong>Spiel</strong>leitungen die Möglichkeit,<br />

einen so genannten „Tagesstandard“ festzulegen, mit <strong>de</strong>m die variablen Platzbedingungen<br />

in gewissen Grenzen ausgeglichen wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

Nun bietet das DGV-Vorgabensystem in Ziffer 21.9 ab <strong>de</strong>m 01.01.2007 das schon lange Jahre in<br />

Großbritannien <strong>und</strong> Frankreich genutzte Competition Stableford Adjustment („Wettspielbezogene<br />

Stablefordanpassung“, in Großbritannien als „Competition Scratch Score“ CSS bekannt). Mit CSA<br />

wer<strong>de</strong>n die in einem Wettspiel erzielten Ergebnisse aller <strong>Spiel</strong>er ggf. automatisch <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>bedingungen<br />

<strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Tages angepasst. We<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er noch die <strong>Spiel</strong>leitung müssen hierfür<br />

manuell tätig wer<strong>de</strong>n. Das System geht davon aus, dass die <strong>Spiel</strong>ergebnisse bestimmter <strong>Spiel</strong>ergruppen<br />

eines Wettspiels die <strong>Spiel</strong>bedingungen am Wettspieltag wi<strong>de</strong>rspiegeln.<br />

Die jeweilige Clubverwaltungssoftware vergleicht nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wettspiels eine (erfahrungsgemäß<br />

erwartete) durchschnittliche Anzahl Ergebnisse von mehr als 34 Stableford-Nettopunkten mit<br />

<strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r konkret im Wettspiel erzielten Ergebnisse von mehr als 34 Stableford-<br />

Nettopunkten. Bei entsprechen<strong>de</strong>n Abweichungen wer<strong>de</strong>n die Wettspielergebnisse <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er um<br />

-1 bis +3 Stableford-Nettopunkte angepasst, bzw. im Extremfall wer<strong>de</strong>n nur die Unterspielungen<br />

gewertet. Ob <strong>und</strong> wie viele Punkte <strong>de</strong>m Ergebnis <strong>de</strong>s Wettspiels hinzugezählt o<strong>de</strong>r abgezogen<br />

wer<strong>de</strong>n kann in einer Tabelle abgelesen wer<strong>de</strong>n, die in <strong>de</strong>r Software natürlich als Datenbank hinterlegt<br />

ist. Es entsteht keine Mehrarbeit für die <strong>Spiel</strong>leitungen.<br />

Diese Anpassung wird von <strong>de</strong>r Clubverwaltungssoftware wie folgt gerechnet:<br />

Die prozentuale Verteilung <strong>de</strong>r Wettspielteilnehmer in <strong>de</strong>n Vorgabenklassen 1, 2 sowie 3 <strong>und</strong> 4<br />

wird ermittelt <strong>und</strong> auf die nächsten vollen 10% ger<strong>und</strong>et. Die sich daraus ergeben<strong>de</strong> Verteilung <strong>de</strong>r<br />

Prozentwerte wird in einer Tabelle abgelesen. Es wird verglichen, in welcher Spalte sich <strong>de</strong>r Prozentwert<br />

fin<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>n Ergebnissen von 34 <strong>und</strong> mehr Stableford-Nettopunkten ergibt. Im<br />

Tabellenkopf fin<strong>de</strong>t sich dann <strong>de</strong>r Wert, um <strong>de</strong>n alle Ergebnisse <strong>de</strong>s Wettspiels angepasst wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er aus <strong>de</strong>n Vorgabenklassen 5 <strong>und</strong> 6 wer<strong>de</strong>n nicht zur Ermittlung <strong>de</strong>s<br />

CSA herangezogen, jedoch ebenfalls um die mit <strong>de</strong>n Werten <strong>de</strong>r Klassen 1 bis 4 errechnete Differenz<br />

angepasst. Nehmen an einem Wettspiel nur <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r Vorgabenklassen 5 <strong>und</strong> 6 teil, so wird<br />

kein CSA vorgenommen <strong>und</strong> die Ergebnisse zählen wie erspielt. Gleiches gilt für EDS-R<strong>und</strong>en, in<br />

<strong>de</strong>nen kein CSA erfolgt.<br />

Beispiel:<br />

3. Fassung 26.03.2010 95


In einem Wettspiel haben 10% <strong>de</strong>r Teilnehmer eine Vorgabe <strong>de</strong>r Klasse 1, 20% <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

eine Vorgabe <strong>de</strong>r Klasse 2 <strong>und</strong> 70% <strong>de</strong>r Teilnehmer eine Vorgabe <strong>de</strong>r Klassen 3 o<strong>de</strong>r 4. <strong>Spiel</strong>er<br />

<strong>de</strong>r Klassen 5 <strong>und</strong> 6 bleiben zur Ermittlung dieser Prozentwerte unberücksichtigt. Diese Verteilung<br />

ist in <strong>de</strong>r u. a. Tabelle gelb markiert <strong>und</strong> verweist auf die Zeile, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r nächste Wert abgelesen<br />

wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Weiter wird durch die Software festgestellt, dass nur 11% dieser <strong>Spiel</strong>er 34 o<strong>de</strong>r mehr Stableford-<br />

Nettopunkte erzielt haben. Dieser Wert von 11% wird in <strong>de</strong>r im ersten Schritt ermittelten Zeile <strong>de</strong>r<br />

u. a. Tabelle gesucht, s. grün markiertes Feld. Daraus ergibt sich im Tabellenkopf eine „+2“. Somit<br />

wer<strong>de</strong>n allen Ergebnissen dieses Wettspiels zwei weitere Stableford-Nettopunkte gutgeschrieben.<br />

(Die Anwendung <strong>de</strong>r nicht mehr gültigen bisherigen „10%-Regel“ wäre hier nicht möglich gewesen,<br />

da es sich um 11% han<strong>de</strong>lte, <strong>und</strong> ggf. auch keine „ungünstigen <strong>Spiel</strong>bedingungen“ vorlagen!)<br />

Hätten in diesem Wettspiel jedoch z.B. 39% <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er ein Ergebnis von 34 Stableford-<br />

Nettopunkten erzielt, wäre dies ein Beweis für beson<strong>de</strong>rs einfache <strong>Spiel</strong>bedingungen <strong>und</strong> alle Ergebnisse<br />

wür<strong>de</strong>n um einen Stableford-Nettopunkt reduziert.<br />

Auszugsweise Ansicht einer WSA-Tabelle:<br />

Tabelle A: Wettspielabhängige Stablefordanpassung (WSA)<br />

Mehr als 30 Teilnehmer in <strong>de</strong>n Vorgabenklassen 1 bis 4<br />

Vorgabenklassen Nur Unter-<br />

1 2 3+4 spielungen<br />

+3 + 2 +1 0 - 1<br />

0% 0% 100% 0 - 4 5 - 7 8 - 10 11 - 15 16 - 30 31 +<br />

0% 10% 90% 0 - 4 5 - 7 8 - 11 12 - 15 16 - 32 33 +<br />

0% 20% 80% 0 - 5 6 - 7 8 - 11 12 - 16 17 - 34 35 +<br />

0% 30% 70% 0 - 5 6 - 8 9 - 12 13 - 17 18 - 36 37 +<br />

0% 40% 60% 0 - 5 6 - 8 9 - 12 13 - 18 19 - 38 39 +<br />

0% 50% 50% 0 - 5 6 - 8 9 - 13 14 - 19 20 -40 41 +<br />

0% 60% 40% 0 - 5 6 - 9 10 - 14 15 - 20 21 - 41 42 +<br />

0% 70% 30% 0 - 5 6 - 9 10 - 14 15 - 21 22 - 43 44 +<br />

0% 80% 20% 0 - 5 6 - 9 10 - 15 16 - 22 23 - 45 46 +<br />

0% 90% 10% 0 - 6 7 - 10 11 - 15 16 - 23 24 - 47 48 +<br />

0% 100% 0% 0 - 6 7 - 10 11 - 16 17 - 24 25 - 49 50 +<br />

10% 0% 90% 0 - 5 6 - 8 9 - 12 13 -17 18 - 34 35 +<br />

10% 10% 80% 0 - 5 6 - 8 9 - 12 13 - 18 19 - 36 37 +<br />

10% 20% 70% 0 - 5 6 - 8 9 - 13 14 - 19 19 - 38 39 +<br />

10% 30% 60% 0 - 5 6 - 9 10 - 13 14 - 19 20 - 39 40 +<br />

10% 40% 50% 0 - 5 6 - 9 10 - 14 15 - 20 21 - 41 42 +<br />

10%<br />

usw.<br />

50% 40% 0 - 5 6 - 9 10 - 14 15 - 21 22 - 43 44 +<br />

Dies be<strong>de</strong>utet für die <strong>Spiel</strong>er im Einzelnen:<br />

- Ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r 36 Stableford-Nettopunkte erzielt hat, bekommt nun 38 Punkte gewertet <strong>und</strong><br />

hat somit um zwei Schläge unterspielt. (Bisher hätte <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er bei Anwendung <strong>de</strong>r alten<br />

„10%-Regel“ nur seine Vorgabe bestätigt.)<br />

- Ein <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 2, <strong>de</strong>r 32 Stableford-Nettopunkte erzielt hat, wird mit 34<br />

Punkten gewertet. Ohne die Anpassung hätte er nicht die Pufferzone erreicht, nach <strong>de</strong>r Anpassung<br />

liegt sein Ergebnis „im Puffer“. (Bei Anwendung <strong>de</strong>r alten „10%-Regel“ hätte dieser<br />

<strong>Spiel</strong>er ein nicht gewertetes Ergebnis erzielt.)<br />

- Ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r z. B. nur 22 Stableford-Nettopunkte erzielt hat, wird mit 24 Punkten gewertet.<br />

Seine Vorgabe wird also <strong>de</strong>nnoch um 0,1 heraufgesetzt, da angenommen wird, dass sein<br />

3. Fassung 26.03.2010 96


schlechtes Ergebnis nicht allein von <strong>de</strong>n erschwerten Bedingungen verursacht wur<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn<br />

auch zum Teil vom <strong>Spiel</strong>er selbst verantwortet wer<strong>de</strong>n muss. (Bei Anwendung <strong>de</strong>r alten „10%-<br />

Regel“ hätte dieser <strong>Spiel</strong>er ein nicht gewertetes Ergebnis erzielt.)<br />

Wird ein Wettspiel annulliert (d.h., die <strong>Spiel</strong>leitung bricht das Wettspiel ab <strong>und</strong> es fin<strong>de</strong>t keine Siegerehrung<br />

statt), so wird kein CSA angewandt <strong>und</strong> es wer<strong>de</strong>n nur die Unterspielungen (ohne Anpassung)<br />

gewertet.<br />

<strong>Spiel</strong>leitungen o<strong>de</strong>r Vorgabenausschüsse dürfen nicht selbst darüber befin<strong>de</strong>n, ob aus einem vorgabenwirksamen<br />

Wettspiel nur die Ergebnisse mit Unterspielungen zählen. WSA ist automatisiert<br />

<strong>und</strong> wird von <strong>de</strong>r Clubverwaltungssoftware in allen vorgabenwirksamen Wettspielen angewandt.<br />

Die manuelle Berechnung von CSA kann in folgen<strong>de</strong>n Rechenschritten nachvollzogen wer<strong>de</strong>n:<br />

Anzahl Teilnehmer<br />

einschl. "No Return"<br />

Prozentsätze<br />

Vorgabenklasse 1 A A x 100 / D F I<br />

Vorgabenklasse 2 B B x 100 / D G J<br />

Vorgabenklasse 3+4 C 100 - Fel<strong>de</strong>r I + J K<br />

Summe D Summe 100<br />

Anzahl von 34 <strong>und</strong><br />

mehr Stableford-<br />

Nettopunkten in <strong>de</strong>n<br />

Klassen 1-4<br />

E<br />

E x 100 / D H L<br />

Ger<strong>und</strong>et<br />

1. In <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn A, B <strong>und</strong> C wer<strong>de</strong>n die Anzahl <strong>de</strong>r Wettspielteilnehmer <strong>de</strong>r Vorgabenklassen<br />

1 bis 4 einschließlich <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er mit „No Return“ eingetragen.<br />

2. In Feld D wird die Summe aus A, B <strong>und</strong> C eingetragen. Wenn die Summe weniger als 10<br />

beträgt, wird CSA nicht angewandt.<br />

3. In Feld E wir die Anzahl Teilnehmer eingetragen, die 34 <strong>und</strong> mehr Stableford-Nettopunkte<br />

erzielt haben.<br />

4. In <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn F, G <strong>und</strong> H wer<strong>de</strong>n die Prozentwerte <strong>de</strong>r Zahlen aus A, B <strong>und</strong> E im Verhältnis<br />

zu Feld D eingetragen.<br />

5. Der Wert in Feld F wird auf die nächsten vollen 10% ger<strong>und</strong>et (ab 5 aufwärts) <strong>und</strong> in I eingetragen.<br />

6. Der Wert in Feld G wird auf die nächsten vollen 10% ger<strong>und</strong>et (ab 5 aufwärts) <strong>und</strong> in J eingetragen.<br />

7. I <strong>und</strong> J wird von 100 subtrahiert <strong>und</strong> das Ergebnis in Feld K eingetragen.<br />

Hinweis: Gelegentlich wird die Summe von I, J <strong>und</strong> K 100% überschreiten. Die Anpassung<br />

<strong>de</strong>r Werte erfolgt dann über eine Abr<strong>und</strong>ung <strong>de</strong>s Wertes in Feld G.<br />

8. Der Wert in Feld H wird auf die nächste ganze Zahl ger<strong>und</strong>et (0,5 aufger<strong>und</strong>et) <strong>und</strong> in Feld<br />

L eingetragen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 97


9. Die richtige Tabelle wird ausgewählt: Tabelle A bei mehr als 30 Teilnehmern in <strong>de</strong>n Vorgabenklassen<br />

1 bis 4, Tabelle B bei 10 bis 30 Teilnehmern in <strong>de</strong>n Vorgabenklassen 1 bis 4.<br />

Die Zeile wird gesucht, in <strong>de</strong>r die Prozentwerte <strong>de</strong>r Fel<strong>de</strong>r I, J <strong>und</strong> K stehen.<br />

10. In <strong>de</strong>r in 9. ausgewählten Zeile wird die Spalte gesucht, die <strong>de</strong>n Bereich nennt, in <strong>de</strong>n die<br />

Zahl aus Feld L passt. Im Kopf <strong>de</strong>r Spalte steht die Anzahl von Stableford-Nettopunkten,<br />

um die Ergebnisse <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er vor <strong>de</strong>r Vorgabenfortschreibung angepasst wer<strong>de</strong>n.<br />

8.17.3 Kennzeichnung <strong>de</strong>r Aktualität von Stammvorgaben mit einem Stern (*)<br />

Ziffer 21.10 <strong>de</strong>s Vorgabensystems beschreibt, wie mit zwischen Stammvorgaben differenziert wird,<br />

die vom <strong>Spiel</strong>er in 4 o<strong>de</strong>r mehr Wettspielen weitgehend aktuell gehalten wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Stammvorgaben,<br />

<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>er eher selten an vorgabenwirksamen Wettspielen teilnehmen. Um allen <strong>Spiel</strong>ern<br />

die Möglichkeit zu geben, ihre Vorgabe bereits zu Beginn <strong>de</strong>r Einführung dieser Regelung mit einem<br />

Stern (= min<strong>de</strong>stens vier vorgabenwirksame Wettspiele im Vorjahr) zu versehen, wird diese<br />

Neuerung erst ab <strong>de</strong>m 01.01.2008 eingeführt, so dass alle <strong>Spiel</strong>er im Jahr 2007 die hierfür notwendige<br />

Anzahl Wettspiele spielen können.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er hat es damit selbst in <strong>de</strong>r Hand, diese Kennzeichnung seiner Vorgabe zu erhalten.<br />

Hat <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er einer gekennzeichneten Vorgabe weniger als vier vorgabenwirksame Ergebnisse<br />

in einem Kalen<strong>de</strong>rjahr erspielt, so entfällt das Kennzeichen <strong>de</strong>r Aktualität (*) ab <strong>de</strong>m 01.01. <strong>de</strong>s<br />

Folgejahrs.<br />

Durch die Kennzeichnung <strong>de</strong>r Vorgabe ist es einem Veranstalter von Wettspielen möglich, die<br />

<strong>Spiel</strong>er aus <strong>de</strong>r Preiswertung auszuschließen, die nicht regelmäßig in vorgabenwirksamen Wettspielen<br />

ihre <strong>Spiel</strong>stärke dokumentieren. Sinn dieser Bestimmung <strong>de</strong>s EGA Handicap Systems ist<br />

es, <strong>Spiel</strong>er mit zu hohen Vorgaben davon abzuhalten, regelmäßig nur in nicht vorgabenwirksamen<br />

Wettspielen teilzunehmen <strong>und</strong> Preise zu gewinnen. Dies ist eine jedoch nur Option. Hält ein <strong>Golf</strong>club<br />

es nicht für erfor<strong>de</strong>rlich, so kann er auch die <strong>Spiel</strong>er ohne gekennzeichnete Vorgabe in Konkurrenz<br />

mitspielen lassen. Es wird empfohlen, auch <strong>Spiel</strong>er ohne eine gekennzeichnete Vorgabe<br />

an Wettspielen teilnehmen zu lassen, um ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, umgehend wie<strong>de</strong>r eine<br />

Kennzeichnung ihrer Vorgabe zu erlangen.<br />

Vorgaben ohne Stern än<strong>de</strong>rn sich nach einem einzelnen Wettspiel nicht. Erst wenn ein <strong>Spiel</strong>er mit<br />

einer nicht gekennzeichneten Stammvorgabe drei vorgabenwirksame Ergebnisse erzielt hat, berechnet<br />

die Clubverwaltungssoftware auf Basis dieser drei Ergebnisse <strong>und</strong> <strong>de</strong>r bisherigen Stammvorgabe<br />

eine neue Stammvorgabe, die dann wie<strong>de</strong>r mit einem Stern (*) als aktuelle Vorgabe gekennzeichnet<br />

wird. Eine Heraufsetzung über eine Stammvorgabe 36,0 erfolgt nicht. Das Verfahren<br />

wird nur bei DGV-Stammvorgaben angewandt, also in <strong>de</strong>n Vorgabenklassen 1 bis 5.<br />

Eine manuelle Verän<strong>de</strong>rung bzw. Neufestsetzung einer Vorgabe durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss<br />

nach Ziffer 24 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ist nach wie vor je<strong>de</strong>rzeit möglich. Dies führt immer zu<br />

einer gekennzeichneten Vorgabe, unabhängig von <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er bis dahin erzielten Ergebnisse.<br />

Eine manuelle Festsetzung darf nicht zu <strong>de</strong>m Zweck vorgenommen wer<strong>de</strong>n, eine automatische<br />

Festsetzung zu umgehen o<strong>de</strong>r diese rückgängig zu machen. Dennoch sollte ein Vorgabenausschuss<br />

die Ergebnisse eines <strong>Spiel</strong>ers genauer im Auge behalten, <strong>de</strong>r ggf. nach einer Kennzeichnung<br />

seiner Vorgabe mit einer <strong>de</strong>utlich höheren Vorgabe antritt.<br />

8.18 Ziffer 22. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Verlust <strong>und</strong> Sperrung von DGV-Vorgaben<br />

Ziffer 22.2 beschreibt im Einzelnen die Sanktionsmöglichkeiten <strong>und</strong> das Verfahren, wenn ein <strong>Spiel</strong>er<br />

gegen seine Pflichten aus <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem verstößt. Eine Entscheidung <strong>de</strong>s DGV-<br />

Mitglieds gemäß Ziffer 22.2 wird stets nur dann einer (u. U. gerichtlichen) Überprüfung standhalten,<br />

3. Fassung 26.03.2010 98


wenn das hier beschriebene Verfahren eingehalten wor<strong>de</strong>n ist. Dazu ist es insbeson<strong>de</strong>re notwendig,<br />

<strong>de</strong>m Betroffenen vor Verhängung <strong>de</strong>r Sperre o<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r Verwarnung rechtliches Gehör zu gewähren<br />

<strong>und</strong> ihn im Falle einer Verwarnung o<strong>de</strong>r Sperre die konkreten Grün<strong>de</strong> zu benennen. Die Entscheidung<br />

<strong>de</strong>s DGV-Mitglieds unterliegt <strong>de</strong>r Überprüfung durch <strong>de</strong>n LGV bzw. DGV. Damit ein Betroffener<br />

von diesem Überprüfungsrecht Gebrauch machen kann, muss er in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r<br />

Entscheidung <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds auf das Überprüfungsrecht hingewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ziffer 22.2 bestimmt, dass auf Vorschlag <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses zu entschei<strong>de</strong>n ist. Dies ist so<br />

zu verstehen, dass <strong>de</strong>m Vereinsvorstand bzw. <strong>de</strong>r Geschäftsführung lediglich die Wahlmöglichkeit<br />

bleibt, die vom Vorgabenausschuss beantragte Sanktion zu verhängen o<strong>de</strong>r nicht.<br />

In Ziffer 22.2 ist weiter bestimmt, dass, falls <strong>de</strong>r Betroffene die Entscheidung durch <strong>de</strong>n LGV bzw.<br />

DGV überprüfen lässt, diese Überprüfung „aufschieben<strong>de</strong> Wirkung“ hat. Dies be<strong>de</strong>utet, dass bis zu<br />

einer endgültigen Entscheidung <strong>de</strong>s LGV o<strong>de</strong>r DGV die Sperre aufgeschoben ist. Dementsprechend<br />

empfiehlt sich in diesem Fall, die nach Ziffer 22.4 evtl. notwendige Information an<strong>de</strong>rer<br />

DGV-Mitglie<strong>de</strong>r erst dann vorzunehmen, wenn über die Sperre endgültig entschie<strong>de</strong>n ist.<br />

8.19 Ziffer 24. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r DGV-Vorgabe durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss<br />

Ziffer 24. gibt <strong>de</strong>m Vorgabenausschuss die Verantwortung, die Vorgabe eines <strong>Spiel</strong>ers zu korrigieren,<br />

wenn die Überzeugung begrün<strong>de</strong>t ist, dass DGV-Vorgabe <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>stärke eines <strong>Spiel</strong>ers nicht<br />

übereinstimmen <strong>und</strong> die DGV-Vorgabe damit ein falsches Bild von <strong>de</strong>r tatsächlichen <strong>Spiel</strong>stärke<br />

vermittelt.<br />

Der Vorgabenausschuss kommt dabei nicht umhin, Anhaltspunkte für das Abweichen <strong>de</strong>r tatsächlichen<br />

<strong>Spiel</strong>stärke von <strong>de</strong>r DGV-Vorgabe zu ermitteln. Diese müssen so gewichtig sein, dass sich<br />

daraus die „begrün<strong>de</strong>te Überzeugung“ ableiten lässt. Daraus ergibt sich, dass <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>ren aktueller<br />

Leistungsstand nicht zu ermitteln ist, von einer Herauf- bzw. Herabsetzung nicht betroffen<br />

sein können. Liegen nämlich keine Erkenntnisse über die <strong>Spiel</strong>stärke eines <strong>Spiel</strong>ers vor, kann es<br />

nicht sachgerecht sein, die Vorgabe in die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Richtung anzupassen. Zu be<strong>de</strong>nken<br />

ist dabei nämlich stets, dass Ziffer 24. nicht als Sanktionsnorm für das Nichteinreichen von <strong>Spiel</strong>ergebnissen<br />

dient, son<strong>de</strong>rn ausschließlich zur möglichst genauen Einstufung eines <strong>Spiel</strong>ers.<br />

Nach Ziffer 24.4c. können für eine zutreffen<strong>de</strong> DGV-Vorgabe auch regelmäßige erhebliche Unterschie<strong>de</strong><br />

zwischen Ergebnissen aus EDS-R<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Wettspielr<strong>und</strong>en herangezogen wer<strong>de</strong>n. Hier<br />

ist insbeson<strong>de</strong>re daran zu <strong>de</strong>nken, dass ein <strong>Spiel</strong>er regelmäßig sehr gute EDS-R<strong>und</strong>en, aber<br />

gleichzeitig Ergebnisse aus Wettspielr<strong>und</strong>en einreicht, bei <strong>de</strong>nen er die Pufferzone <strong>de</strong>utlich verfehlt.<br />

In diesem Fall wirkt sich die Überspielung nur als Heraufsetzung von + 0,1, die Unterspielung<br />

unter Umstän<strong>de</strong>n jedoch erheblicher aus. Hier könnte im Einzelfall zur Ermittlung <strong>de</strong>r tatsächlichen<br />

<strong>Spiel</strong>stärke ein Ausgleich nach Ziffer 24. (siehe auch Hinweise dort) sachgerecht erscheinen.<br />

8.20 Ziffer 25 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Regelmäßige Überprüfung von DGV-Vorgaben<br />

Ziffer 25 sieht die Verpflichtung <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses vor, nach Saisonabschluss die DGV-<br />

Vorgaben <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er zu überprüfen. Darüber hinaus könnte die Überprüfung dazu dienen, Mitglie<strong>de</strong>r,<br />

die mehrere Jahre keine <strong>Spiel</strong>ergebnisse eingereicht haben, unverbindlich aufzufor<strong>de</strong>rn, in angemessener<br />

Frist einen Nachweis ihrer <strong>Spiel</strong>stärke zu erbringen, damit die ausgewiesene DGV-<br />

Vorgabe weiterhin <strong>de</strong>r tatsächlichen <strong>Spiel</strong>stärke angepasst ist.<br />

3. Fassung 26.03.2010 99


8.21 Course Rating <strong>und</strong> Slope; Gerechte Vorgaben im <strong>Golf</strong>sport<br />

Wer<strong>de</strong>n im Sport üblicherweise die absoluten Ergebnisse gemessen, so vergleicht man im Amateurgolf<br />

überwiegend relative Ergebnisse miteinan<strong>de</strong>r. Seinen Wettspielergebnissen entsprechend wird<br />

je<strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er eine bestimmte Anzahl von Schlägen zuerkannt (Vorgabe), die er über das Ergebnis<br />

<strong>de</strong>s Spitzenspielers hinaus machen darf. Vom tatsächlich gespielten Bruttoergebnis wird diese Vorgabe<br />

für das Nettoergebnis abgezogen. Eine relative Leistungsverbesserung führt zu einer angemessenen<br />

Herabsetzung <strong>de</strong>r Vorgabe <strong>und</strong> wird ggf. als Sieg belohnt.<br />

Dieses einzigartige System, unterschiedliche Leistungen von <strong>Golf</strong>amateuren vergleichbar zu machen,<br />

ist aber nur dann gerecht <strong>und</strong> liefert wirklich vergleichbare Ergebnisse, wenn alle Vorgaben<br />

auf einheitlicher Gr<strong>und</strong>lage festgelegt wer<strong>de</strong>n. Dabei muss die Vorgabe einerseits <strong>de</strong>m Können<br />

<strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers <strong>und</strong> an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r Schwierigkeit <strong>de</strong>s Platzes entsprechen.<br />

Unter diesem Aspekt wur<strong>de</strong> das Vorgabensystem in <strong>de</strong>n 70er- <strong>und</strong> 80er-Jahren durch die United<br />

States <strong>Golf</strong> Association (USGA) in zwei Richtungen bearbeitet. Dabei wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Probleme<br />

behan<strong>de</strong>lt:<br />

Die analytische Bewertung <strong>de</strong>r Erschwernisse eines <strong>Golf</strong>platzes<br />

Während unsere Vorfahren nur die Länge <strong>de</strong>r einfach gebauten <strong>Spiel</strong>bahnen ihrer Plätze als Maßstab<br />

für <strong>de</strong>ren Schwierigkeit betrachteten (Par, 1870), wur<strong>de</strong> später - als Folge gewachsener Ansprüche<br />

an <strong>Golf</strong>plätze <strong>und</strong> fortgeschrittenen Könnens <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>platzarchitekten - auch <strong>de</strong>r Einfluss<br />

von Hin<strong>de</strong>rnissen <strong>und</strong> sonstigen Erschwernissen auf das <strong>Spiel</strong>ergebnis immer be<strong>de</strong>utsamer.<br />

<strong>Spiel</strong>bahnen mit gleichem Par können heute sehr unterschiedliche Herausfor<strong>de</strong>rungen darstellen:<br />

So lässt sich eine breite, flache, windgeschützte <strong>Spiel</strong>bahn ebenso vorstellen wie eine solche mit<br />

Schrägen, hohem Rough, Wasser, Bunkern <strong>und</strong> steifem Gegenwind.<br />

Bei<strong>de</strong> Probleme wur<strong>de</strong>n im USGA-Course-Rating- <strong>und</strong> Slope-Vorgabensystem weitgehend gelöst:<br />

8.22.1 Vorbemerkung<br />

Das von <strong>de</strong>r USGA erarbeitete Platzbewertungsverfahren beruht auf folgen<strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>lagen:<br />

– einer umfassen<strong>de</strong>n Analyse <strong>de</strong>r Schläge von Scratch- <strong>und</strong> Bogey-<strong>Spiel</strong>ern bei<strong>de</strong>rlei Geschlechts<br />

nach Länge <strong>und</strong> Genauigkeit sowie auf <strong>de</strong>m Bewertungsansatz, inwieweit Erschwernisse<br />

auf einer <strong>Spiel</strong>bahn unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Schlagmuster für die jeweilige<br />

<strong>Spiel</strong>erkategorie ins <strong>Spiel</strong> kommen,<br />

– <strong>de</strong>r Bewertung von Faktoren, die dazu führen, dass sich ein Platz wesentlich länger o<strong>de</strong>r kürzer<br />

spielt, als es seiner vermessenen Länge entspricht (effektive <strong>Spiel</strong>länge), <strong>und</strong><br />

– <strong>de</strong>r Ermittlung von mathematischen Abhängigkeiten zwischen Course Rating (Schlagzahl <strong>de</strong>s<br />

Scratch-<strong>Spiel</strong>ers), Bogey Rating (Schlagzahl <strong>de</strong>s Bogey-<strong>Spiel</strong>ers) <strong>und</strong> Slope Rating.<br />

Nachfolgend wer<strong>de</strong>n Einzelheiten <strong>de</strong>s Systems <strong>und</strong> seiner Verfahrensschritte dargestellt, soweit<br />

<strong>de</strong>r DGV durch die USGA als Lizenzgeber dazu legitimiert ist.<br />

Die Broschüren „USGA Course Rating System Manual“ <strong>und</strong> „USGA Course Rating System Gui<strong>de</strong>“,<br />

die die volle Information enthalten, sind nur <strong>de</strong>n Fachleuten <strong>de</strong>r autorisierten <strong>Golf</strong>verbän<strong>de</strong> zugänglich.<br />

8.22.2 Definitionen zum USGA Course Rating<br />

Scratch-<strong>Spiel</strong>er<br />

Der Scratch-<strong>Golf</strong>er ist ein Amateurspieler, <strong>de</strong>r auf je<strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz je<strong>de</strong>rzeit eine <strong>Spiel</strong>vorgabe 0<br />

spielen kann. Sein Abschlag ist durchschnittlich 229 m lang, <strong>und</strong> er erreicht auf einer <strong>Spiel</strong>bahn<br />

von 430 m das Grün mit zwei Schlägen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 100


Die Scratch-<strong>Golf</strong>erin ist eine Amateurspielerin, die auf je<strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz je<strong>de</strong>rzeit eine <strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

0 spielen kann. Ihr Abschlag beträgt durchschnittlich 192 m, <strong>und</strong> sie erreicht auf einer <strong>Spiel</strong>bahn<br />

von 366 m das Grün mit zwei Schlägen.<br />

Längenbewertung (Yardage Rating)<br />

Die Längenbewertung berücksichtigt die <strong>Spiel</strong>schwierigkeit eines Platzes allein nach <strong>de</strong>ssen Länge.<br />

Erschwernisfaktoren (Obstacle Factors)<br />

Erschwernisfaktoren sind Hin<strong>de</strong>rnisse, natürliche Gegebenheiten, Vegetation <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>bedingungen<br />

auf <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz, die das Bespielen <strong>de</strong>s Platzes schwerer o<strong>de</strong>r leichter machen als auf einem<br />

Standardplatz mit gleicher effektiver <strong>Spiel</strong>länge.<br />

Effektive <strong>Spiel</strong>länge<br />

Die effektive <strong>Spiel</strong>länge eines <strong>Golf</strong>platzes ergibt sich aus <strong>de</strong>ssen vermessener Länge, in<strong>de</strong>m man<br />

zusätzliche Faktoren berücksichtigt (ungewöhnliches Ausrollen, Gelän<strong>de</strong>höhenunterschie<strong>de</strong>, erzwungenes<br />

Vorlegen, Doglegs, vorherrschen<strong>de</strong>r Wind sowie die Höhe über <strong>de</strong>m Meeresspiegel),<br />

die die <strong>Spiel</strong>länge erhöhen o<strong>de</strong>r verringern.<br />

Wenn zum Beispiel „erzwungenes Vorlegen“ zur Folge hat, dass sich ein Platz für einen Scratch-<br />

<strong>Spiel</strong>er effektiv länger spielt, wird das Rating-Team die reine Längenbewertung nach oben anpassen,<br />

um das Course Rating zu erhalten.<br />

Course-Rating-Wert<br />

Der Course-Rating-Wert ist die Kennzahl für die <strong>Spiel</strong>schwierigkeit eines Platzes für Scratch-<strong>Golf</strong>er<br />

unter normalen Platz- <strong>und</strong> Witterungsbedingungen. Er wird in Schlägen ausgedrückt <strong>und</strong> auf eine<br />

Stelle hinter <strong>de</strong>m Komma angegeben. Er basiert auf <strong>de</strong>r Länge <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren Erschwernissen, sofern<br />

diese das <strong>Spiel</strong> eines Scratch-<strong>Golf</strong>ers beeinflussen. <strong>Golf</strong>plätze wer<strong>de</strong>n von autorisierten <strong>Golf</strong>verbän<strong>de</strong>n,<br />

in Deutschland vom DGV, bewertet, nicht jedoch von einzelnen DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn.<br />

Bemerkung: Die Längenbewertung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Course-Rating-Wert sollten nicht mit Par verwechselt<br />

wer<strong>de</strong>n. Par ist kein genaues Maß für die <strong>Spiel</strong>schwierigkeit eines <strong>Golf</strong>platzes. Zwei <strong>Golf</strong>plätze<br />

können zwar <strong>de</strong>nselben Par-Wert haben, wer<strong>de</strong>n sich ggf. aber im Course Rating <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Längenbewertung<br />

stark unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Bogey-<strong>Spiel</strong>er<br />

Der Bogey-<strong>Spiel</strong>er hat eine Stammvorgabe von 17,5 bis 22,4. Sein Abschlag ist durchschnittlich<br />

183 m lang, <strong>und</strong> er erreicht auf einer <strong>Spiel</strong>bahn von 338 m das Grün mit zwei Schlägen.<br />

Die Bogey-<strong>Spiel</strong>erin hat eine Stammvorgabe von 21,5 bis 26,4. Ihr Abschlag beträgt durchschnittlich<br />

137 m, <strong>und</strong> sie erreicht auf einer <strong>Spiel</strong>bahn von 256 m das Grün mit zwei Schlägen.<br />

Bogey Rating<br />

Das Bogey Rating kennzeichnet die <strong>Spiel</strong>schwierigkeit eines Platzes für <strong>de</strong>n Bogey-<strong>Golf</strong>er unter<br />

normalen Platz- <strong>und</strong> Witterungsbedingungen. Es basiert auf <strong>de</strong>r gemessenen Länge, <strong>de</strong>r effektiven<br />

<strong>Spiel</strong>länge <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Erschwernissen, sofern diese das <strong>Spiel</strong> <strong>de</strong>s Bogey-<strong>Golf</strong>ers beeinflussen. Das<br />

Bogey Rating entspricht <strong>de</strong>m durchschnittlichen Ergebnis eines Bogey-<strong>Golf</strong>ers, das dieser unter<br />

normalen <strong>Spiel</strong>bedingungen in <strong>de</strong>r Hälfte seiner R<strong>und</strong>en erzielt.<br />

3. Fassung 26.03.2010 101


Slope Rating<br />

Slope Rating ist das Servicezeichen <strong>de</strong>r USGA, um die potenzielle <strong>Spiel</strong>fähigkeit eines <strong>Golf</strong>ers auf<br />

einem bestimmten Platz im Verhältnis zur <strong>Spiel</strong>fähigkeit eines Scratch-<strong>Spiel</strong>ers auf <strong>de</strong>mselben<br />

Platz auszudrücken. Es ist ein Maßstab für die Anzahl <strong>de</strong>r Schläge über o<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>m Course-<br />

Rating-Wert, die ein <strong>Spiel</strong>er mit einer bestimmten Stammvorgabe braucht.<br />

Ein <strong>Golf</strong>platz mit Standard-<strong>Spiel</strong>schwierigkeit hat ein Slope Rating von 113. Dies ist nicht <strong>de</strong>r<br />

Durchschnitt, son<strong>de</strong>rn ein Basiswert. Das niedrigste theoretische Slope Rating beträgt 55 <strong>und</strong> das<br />

höchste 155.<br />

<strong>Spiel</strong>bedingungen während <strong>de</strong>r Saison<br />

Das Course Rating sollte die Bedingungen wi<strong>de</strong>rspiegeln, die während <strong>de</strong>r Saison, wenn die meisten<br />

R<strong>und</strong>en gespielt wer<strong>de</strong>n, als normal gelten.<br />

<strong>Golf</strong>regeln<br />

Das Course Rating basiert auf <strong>de</strong>r Annahme, dass die <strong>Golf</strong>regeln eingehalten wer<strong>de</strong>n. Etwaige<br />

Platzregeln müssen mit <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln im Einklang stehen.<br />

8.22.4 Course-Rating-Verfahren<br />

Bestandteile<br />

Course- <strong>und</strong> Slope-Rating-Werte wer<strong>de</strong>n durch autorisierte <strong>Golf</strong>verbän<strong>de</strong>, in Deutschland durch<br />

<strong>de</strong>n DGV, mittels folgen<strong>de</strong>r Elemente festgelegt:<br />

Die effektive <strong>Spiel</strong>länge erhält man, in<strong>de</strong>m man von <strong>de</strong>r offiziellen Vermessung <strong>de</strong>s Platzes ausgeht<br />

<strong>und</strong> die Faktoren bewertet, die bewirken, dass sich <strong>de</strong>r Platz wesentlich länger o<strong>de</strong>r kürzer<br />

spielt als seiner vermessenen Länge entspricht. Die vermessene Länge muss genau bestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n. Ein Fehler von nur 20 m bezogen auf die Gesamtlänge <strong>de</strong>s Platzes hat zur Folge, dass<br />

sich das Course Rating für Herren um 0,1 Schlag än<strong>de</strong>rt. Entsprechend führt eine Abweichung von<br />

16 m zu einem Fehler von 0,1 Schlag beim Course Rating für Damen.<br />

Die Längenbewertung für Scratch- <strong>und</strong> Bogey-<strong>Golf</strong>er erhält man über die effektiven <strong>Spiel</strong>längen<br />

<strong>und</strong> die Formel für die Längenbewertung (Ziffer 9.25.4.4).<br />

Der Course-Rating-Wert ergibt sich aus <strong>de</strong>r Längenbewertung eines Platzes für <strong>de</strong>n Scratch-<br />

<strong>Spiel</strong>er nach Anpassung durch die Erschwernisfaktoren, die sich auf das <strong>Spiel</strong> eines Scratch-<br />

<strong>Spiel</strong>ers auswirken (Ziffer 9.25.4.5).<br />

Der Bogey-Rating-Wert ergibt sich aus <strong>de</strong>r Längenbewertung eines Platzes für <strong>de</strong>n Bogey-<strong>Spiel</strong>er<br />

nach Anpassung durch die Erschwernisfaktoren, soweit sie das <strong>Spiel</strong> eines Bogey-<strong>Spiel</strong>ers beeinflussen<br />

(Ziffer 9.25.4.5).<br />

Der Slope-Rating-Wert ist die Differenz zwischen Bogey-Rating-Wert <strong>und</strong> Course-Rating-Wert<br />

multipliziert mit 5,381 für Herren bzw. 4,24 für Damen (Ziffer 9.25.4.6).<br />

Ermittlung <strong>de</strong>r effektiven <strong>Spiel</strong>länge<br />

An je<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>bahn bewertet das Rating-Team vier Faktoren, die sich auf die <strong>Spiel</strong>länge <strong>de</strong>s Platzes<br />

auswirken: Ausrollen, Höhenunterschie<strong>de</strong>, erzwungenes Vorlegen <strong>und</strong> vorherrschen<strong>de</strong>r Wind.<br />

Der Einfluss dieser Faktoren sowie <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s Platzes über <strong>de</strong>m Meeresspiegel insgesamt wird<br />

in Länge umgewan<strong>de</strong>lt, die entwe<strong>de</strong>r zur gemessenen Länge addiert o<strong>de</strong>r von dieser subtrahiert<br />

wird. Das Ergebnis ist die effektive <strong>Spiel</strong>länge, die wie<strong>de</strong>rum in die Formeln zur Ermittlung <strong>de</strong>r<br />

Scratch- bzw. Bogey-Längenbewertung einfließt.<br />

3. Fassung 26.03.2010 102


– Ausrollen<br />

Nicht bewässerte, dünn bewachsene <strong>Spiel</strong>bahnen <strong>und</strong> bergab führen<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>zonen lassen <strong>de</strong>n<br />

Ball weiter rollen als die normalen 23 m beim <strong>Spiel</strong> <strong>de</strong>r Herren o<strong>de</strong>r 18 m beim <strong>Spiel</strong> <strong>de</strong>r Damen.<br />

Bewässerte, saftige <strong>Spiel</strong>bahnen o<strong>de</strong>r ansteigen<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>zonen bewirken, dass <strong>de</strong>r Ball weniger<br />

als 23 (18) m rollt.<br />

– Höhenunterschie<strong>de</strong><br />

<strong>Spiel</strong>bahnen, die vom Abschlag zum Grün ansteigen, spielen sich länger als solche, die vom<br />

Abschlag zum Grün bergab verlaufen.<br />

– Erzwungenes Vorlegen<br />

<strong>Spiel</strong>bahnen, die z. B. vor <strong>de</strong>r normalen Abschlags-Lan<strong>de</strong>zone abknicken, zwingen <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er,<br />

<strong>de</strong>n Ball kürzer als bei einem vollen Abschlag zu halten. Dasselbe trifft zu, wenn sich ein Hin<strong>de</strong>rnis,<br />

wie Wasser, z. B. in <strong>de</strong>r Abschlags-Lan<strong>de</strong>zone befin<strong>de</strong>t.<br />

– Vorherrschen<strong>de</strong>r Wind<br />

Stärke <strong>und</strong> Richtung von vorherrschen<strong>de</strong>m Wind wirken sich auf die <strong>Spiel</strong>schwierigkeit <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzes<br />

aus.<br />

– Höhe über Meeresspiegel<br />

Der Ball fliegt in größeren Höhen weiter. Die Längenbewertung eines Platzes in über 600 m Höhe<br />

wird nach unten korrigiert.<br />

Erschwernisfaktoren<br />

Das Rating-Team bewertet zehn Erschwernisfaktoren auf einer Skala von 0 bis 10, nach<strong>de</strong>m es<br />

<strong>de</strong>ren Einfluss auf das <strong>Spiel</strong> von Scratch- <strong>und</strong> Bogey-<strong>Golf</strong>ern auf je<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>bahn getrennt überprüft<br />

hat. Anschließend wer<strong>de</strong>n alle für <strong>de</strong>n einzelnen Erschwernisfaktor ermittelten Werte addiert<br />

<strong>und</strong> mit einem Gewichtungsfaktor multipliziert, <strong>de</strong>r die relative Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r einzelnen Erschwernis<br />

kennzeichnet. Die Summe aller gewichteten Erschwernisfaktoren wird in die Formeln für<br />

Scratch <strong>und</strong> Bogey eingesetzt <strong>und</strong> dann in Schlagzahlen umgewan<strong>de</strong>lt. Diese Schlagzahlen, die<br />

sowohl positiv als auch negativ sein können, wer<strong>de</strong>n zur Längenbewertung addiert, um das Course<br />

Rating <strong>und</strong> das Bogey Rating zu ermitteln.<br />

Die Hin<strong>de</strong>rnisse wer<strong>de</strong>n wie folgt ausgewertet:<br />

– Gelän<strong>de</strong>beschaffenheit: die Schwierigkeit <strong>de</strong>r Standposition in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>zonen <strong>und</strong> eventuelle<br />

Höhenunterschie<strong>de</strong> zwischen Lan<strong>de</strong>zonen <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Grün;<br />

– Fairway: die effektive Breite <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>zone, die durch Dogleg, Bäume o<strong>de</strong>r durch Schrägen <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>bahn vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann;<br />

– Grünanspiel: die Größe, Härte, Form <strong>und</strong> Schräge <strong>de</strong>s Grüns im Verhältnis zur Länge <strong>de</strong>s Annäherungsschlags;<br />

– Rettungsschläge <strong>und</strong> Rough: das Vorhan<strong>de</strong>nsein von Rough <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren Erschwernisfaktoren<br />

in <strong>und</strong> um die Lan<strong>de</strong>zonen <strong>und</strong> um das Grün sowie die Schwierigkeit nachfolgen<strong>de</strong>r Befreiungsschläge;<br />

– Bunker: das Vorhan<strong>de</strong>nsein von Bunkern in <strong>und</strong> um die Lan<strong>de</strong>zonen <strong>und</strong> um das Grün;<br />

3. Fassung 26.03.2010 103


– Aus/Extremes Rough: die Existenz von Aus in <strong>und</strong> um die Lan<strong>de</strong>zonen <strong>und</strong> um das Grün o<strong>de</strong>r<br />

das Vorhan<strong>de</strong>nsein von extremem Rough, das in seiner Auswirkung ähnlich ist wie Aus;<br />

– Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: die Existenz von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, vor allem in <strong>und</strong> um die Lan<strong>de</strong>zonen<br />

<strong>und</strong> um das Grün;<br />

– Bäume: die strategische Platzierung, <strong>de</strong>r Umfang, die Höhe <strong>und</strong> Dichte von Bäumen zusammen<br />

mit <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeit einer Befreiung aus <strong>de</strong>n Bäumen heraus;<br />

– Grünoberfläche: die Grünkonturen sowie die übliche Geschwindigkeit <strong>de</strong>r Puttfläche.<br />

– Psychologische Aspekte: die mentale Wirkung einer Kombination verschie<strong>de</strong>ner großer Erschwernisse<br />

im Zielbereich auf <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er.<br />

Formeln für die Längenbewertung<br />

Längenbewertungen wer<strong>de</strong>n über die folgen<strong>de</strong>n Formeln als Schlagwerte erhalten:<br />

Scratch-Längenbewertung für Herren:<br />

effektive <strong>Spiel</strong>länge eines Platzes (m)<br />

______________________________ + 40,9 (Schläge)<br />

201 (m)<br />

Beispiel: Beträgt die effektive <strong>Spiel</strong>länge eines Platzes 5870 m, wird die Scratch-Längenbewertung<br />

für Herren - in Schlägen ausgedrückt - wie folgt berechnet:<br />

(5870 /201) + 40,9 = 70,1<br />

Analog<br />

- Bogey-Längenbewertung für Herren:<br />

(Effektive <strong>Spiel</strong>länge eines Platzes (m) / 146) + 50,7 (Schläge)<br />

- Scratch-Längenbewertung für Damen:<br />

(Effektive <strong>Spiel</strong>länge eines Platzes (m) / 165) + 40,1 (Schläge)<br />

- Bogey-Längenbewertung für Damen:<br />

(Effektive <strong>Spiel</strong>länge eines Platzes (m) / 110) + 51,3 (Schläge)<br />

Formeln zur Ermittlung <strong>de</strong>s Course-Rating-Wertes<br />

- Course Rating für Herren <strong>und</strong> Damen<br />

Scratch-Längenbewertung + Scratch-Erschwernis - Schlagwert<br />

- Bogey (Course) Rating für Herren <strong>und</strong> Damen<br />

Bogey-Längenbewertung + Bogey-Erschwernis - Schlagwert<br />

Formeln zur Ermittlung <strong>de</strong>s Slope-Rating-Wertes (Slope)<br />

- Herren<br />

Slope-Rating-Wert: 5,381 x (Bogey (Course) Rating – Course Rating)<br />

- Damen<br />

Slope-Rating-Wert: 4,24 x (Bogey (Course) Rating – Course Rating)<br />

Der Basis-Slope-Wert für einen Platz ist 113. Ein Platz erhält diesen Slope-Rating-Wert, wenn <strong>de</strong>r<br />

Unterschied zwischen <strong>de</strong>m Bogey-Rating-Wert <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Course-Rating-Wert 21 Schläge für Herren<br />

o<strong>de</strong>r 26,65 Schläge für Damen beträgt (21 multipliziert mit 5,381, einem Festwert, ergibt 113;<br />

26,65 multipliziert mit 4,24, einem Festwert, ergibt 113).<br />

3. Fassung 26.03.2010 104


Das Slope Rating<br />

Der Slope-Wert drückt die Schwierigkeit eines <strong>Golf</strong>platzes für einen „Bogey-<strong>Golf</strong>er“ (Bogey-Rating-<br />

Wert) im Verhältnis zur Schwierigkeit <strong>de</strong>s Platzes für einen „Scratch-<strong>Golf</strong>er“ (Course-Rating-Wert)<br />

aus.<br />

Der Slope-Wert ermittelt sich durch <strong>de</strong>n Vergleich zweier Werte, <strong>de</strong>m Wert <strong>de</strong>r durchschnittlich zu<br />

erwarten<strong>de</strong>n Schlagzahl eines Bogey-<strong>Golf</strong>ers (Bogey Rating) <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Wert <strong>de</strong>r durchschnittlich zu<br />

erwarten<strong>de</strong>n Schlagzahl eines Scratch-<strong>Golf</strong>ers (Course Rating). Bei<strong>de</strong> Werte wer<strong>de</strong>n ins Verhältnis<br />

gesetzt.<br />

Der Slope-Wert ist somit eine relative Zahl <strong>und</strong> gibt nicht die generelle Schwierigkeit eines <strong>Golf</strong>platzes<br />

wie<strong>de</strong>r. Ein <strong>Golf</strong>platz mit Slope 116 (siehe Grafik graue Linie) kann durchaus <strong>de</strong>r leichter<br />

zu spielen<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>platz sein, als ein Platz mit Slope 113 (schwarze Linie), zumin<strong>de</strong>st für die überwiegen<strong>de</strong><br />

Anzahl von <strong>Golf</strong>ern mit Stammvorgabe.<br />

Bogey-Rating-<br />

Wert (BR)<br />

Course-Rating-<br />

Wert (CR)<br />

Schläge<br />

92,9<br />

91,0<br />

89,9<br />

71,3<br />

70,0<br />

68,3<br />

0 20,0<br />

Slope 116<br />

BLAU<br />

Slope 113<br />

Slope 116<br />

GRAU<br />

Stammvorgabe<br />

In diesem Beispiel spielt sowohl <strong>de</strong>r Scratch-<strong>Golf</strong>er wie auch <strong>de</strong>r Bogey-<strong>Golf</strong>er <strong>de</strong>n grauen Platz<br />

durchschnittlich mit weniger Schlägen, als <strong>de</strong>n schwarzen Platz. Betrachtet man sich jedoch <strong>de</strong>n<br />

Unterschied zwischen Bogey-Rating <strong>und</strong> Scratch-Rating, so ist zu erkennen, das die Differenz<br />

beim grauen Platz (21,6 Schläge) etwas größer ist als beim Schwarzen (21 Schläge). Deshalb hat<br />

<strong>de</strong>r schwarze Platz einen höheren Slope-Wert.<br />

Vergleicht man die Plätze BLAU <strong>und</strong> GRAU, so stellt man fest, dass die jeweiligen Differenzwerte<br />

zwischen Bogey-Rating <strong>und</strong> Course-Rating i<strong>de</strong>ntisch sind, somit müssen die Slope-Werte auch<br />

i<strong>de</strong>ntisch sein. Dass BLAU jedoch <strong>de</strong>r erheblich schwerere Platz ist, erkennt man daran, dass,<br />

3. Fassung 26.03.2010 105


gleich welche Vorgabe ein <strong>Golf</strong>er hat, er auf <strong>de</strong>m blauen Platz durchschnittlich mehr Schläge benötigt<br />

als auf GRAU.<br />

Der Slope-Wert wird neben <strong>de</strong>m Course-Rating-Wert benötigt, um die jeweilige <strong>Spiel</strong>vorgabe eines<br />

<strong>Golf</strong>ers auf <strong>de</strong>m zu spielen<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>platz zu berechnen. Der Slope-Wert wird benötigt, um die für<br />

Scratch- <strong>und</strong> Bogey-<strong>Golf</strong>er ermittelten durchschnittlichen Schlagzahlen <strong>de</strong>s zu spielen<strong>de</strong>n Platzes<br />

auch auf <strong>Spiel</strong>stärken projizieren zu können, die we<strong>de</strong>r Scratch- noch Bogey-<strong>Golf</strong>er sind, so dass<br />

auch für diese <strong>Golf</strong>er eine <strong>Spiel</strong>vorgabe ermittelt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

DGV-<strong>Spiel</strong>vorgaben wer<strong>de</strong>n über folgen<strong>de</strong> Formel berechnet:<br />

DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe = DGV-Stammvorgabe x Slope / 113 - CR-Wert + PAR<br />

Abschnitt 9.<br />

Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

3. Fassung 26.03.2010 106


Vorwort<br />

Da die Länge <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>bahnen auch unter <strong>de</strong>m Course-Rating-System (CRS) das wichtigste Bewertungskriterium<br />

für einen <strong>Golf</strong>platz darstellt, ist die korrekte Vermessung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>bahnen eine<br />

unverzichtbar notwendige Voraussetzung für die Platzbewertung. Sie ist gleichermaßen be<strong>de</strong>utsam<br />

sowohl die spielwirksame Länge als auch <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>r Hin<strong>de</strong>rnisse <strong>und</strong> Erschwernisse in <strong>de</strong>n<br />

Lan<strong>de</strong>zonen zu beurteilen.<br />

Die exakte Vermessung einer <strong>Spiel</strong>bahn erfor<strong>de</strong>rt ordnungsgemäßes Setzen <strong>de</strong>r Messpunkte<br />

(Vermarkungsplatten) auf <strong>de</strong>n Zählspielabschlägen, die ein<strong>de</strong>utige Bestimmung <strong>de</strong>r Fairway-<br />

Knickpunkte (Dogleg-Punkte) <strong>und</strong> die genaue Ermittlung <strong>de</strong>r Grünmitte.<br />

Das DGV-Vorgabensystem sieht vor<strong>de</strong>re, mittlere <strong>und</strong> hintere Abschläge in sechs verschie<strong>de</strong>nen<br />

Farben vor. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, einen <strong>Golf</strong>platz in jeweils drei verschie<strong>de</strong>nen<br />

Längen für Damen bzw. Herren zu spielen. Der Abschlag, von <strong>de</strong>m die überwiegen<strong>de</strong> Anzahl<br />

Wettspiele gespielt wird, ist <strong>de</strong>r gelb bzw. rot zu kennzeichnen<strong>de</strong> Abschlag. Sind zusätzlich weitere<br />

Abschläge vorhan<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n diese ihrer Lage entsprechend farblich als hintere bzw. vor<strong>de</strong>re<br />

Abschläge markiert. Hintere Abschläge ermöglichen einen langen Platz für beson<strong>de</strong>re Meisterschaften,<br />

vor<strong>de</strong>re Abschläge erleichtern das <strong>Spiel</strong> für schwächere <strong>Spiel</strong>er.<br />

Um stets die richtigen Course-Rating- <strong>und</strong> Slope-Werte zu gewährleisten, ist die nach CRS vermessene<br />

Länge je<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>bahn möglichst auf <strong>de</strong>n Meter genau konstant zu halten, wobei die<br />

Witterung berücksichtigt wer<strong>de</strong>n darf/soll. So ist es bei außergewöhnlichen trockenem Platz angebracht,<br />

die Abschlagmarkierungen auf <strong>de</strong>n Par 4- <strong>und</strong> Par 5 - Löchern nach hinten zu setzen <strong>und</strong><br />

die Par 3 Löcher (auf <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Roll keine Rolle spielt) zu verkürzen, um nicht mehr als 100 Meter<br />

von <strong>de</strong>r vermessenen Länge abzuweichen. Umgekehrt sollte bei beson<strong>de</strong>rs nassen Platzverhältnissen<br />

verfahren wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch diese Anleitung soll eine einheitliche Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Vermessung <strong>und</strong> Bewertung<br />

von <strong>Golf</strong>plätzen sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Anleitung zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen nach <strong>de</strong>m CRS<br />

Die exakt vermessene Länge <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>bahnen ist <strong>de</strong>r wichtigste Faktor im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>platzbewertung<br />

nach <strong>de</strong>m CRS. Der DGV gibt daher seinen Mitglie<strong>de</strong>rn nachfolgend die Art <strong>de</strong>r Vermessung<br />

vor.<br />

9.1 Messpunkt<br />

9.1.1 Messpunkt ist <strong>de</strong>r durch eine unverän<strong>de</strong>rbar angebrachte, sichtbare Markierung bestimmte<br />

Punkt, von <strong>de</strong>m aus die Länge einer <strong>Spiel</strong>bahn vermessen wird. Dieser Messpunkt muss sich rechts<br />

auf <strong>de</strong>m Zählspielabschlag befin<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die Mitte zwischen <strong>de</strong>m hinteren <strong>und</strong> vor<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Zählspielabschlags kennzeichnen (Ziffer 10.5 „Anordnung <strong>de</strong>r festen Messpunkte an <strong>de</strong>n Abschlägen“).<br />

9.1.2 Auf <strong>de</strong>n Messpunkten müssen Vermarkungsplatten angebracht wer<strong>de</strong>n, die die Lochlänge<br />

in Metern sowie die Aufschrift „Course Rating“ tragen <strong>und</strong> entsprechend <strong>de</strong>r Farbregelung <strong>de</strong>s DGV-<br />

Vorgabensystems eingefärbt sind.<br />

Abschlag Farbe Rating möglich für<br />

Vor<strong>de</strong>re Abschläge orange Damen / Herren<br />

Vor<strong>de</strong>re Standardabschläge rot Damen / Herren<br />

3. Fassung 26.03.2010 107


Mittlere Abschläge blau Damen / Herren<br />

Hintere Standardabschläge gelb Damen / Herren<br />

Hintere Abschläge weiß Herren<br />

(vgl. Ziffer 10.6 „Vermarkungsplatten“).<br />

9.1.3 Für je<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Zählspielabschlag muss ein Messpunkt vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

9.1.4 Die Vermarkungen, die nach Angaben <strong>de</strong>s Vermessungsteams vor <strong>de</strong>r Vermessung zu<br />

setzen sind, sind vom DGV-Mitglied bereitzustellen. Nach erfolgter Vermessung muss das DGV-<br />

Mitglied die Deckplatten <strong>de</strong>r Messpunkte in <strong>de</strong>r jeweiligen Farbe mit <strong>de</strong>r dazugehörigen Länge<br />

bestellen. Diese Teile sind im <strong>Golf</strong>platzzubehörhan<strong>de</strong>l erhältlich.<br />

Es wird dringend empfohlen, die Deckelplatten <strong>de</strong>r Messpunkte durch <strong>de</strong>n Vermesser setzen zu<br />

lassen um hierbei Irrtümer zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

9.2 Messverfahren <strong>und</strong> Protokollierung<br />

Die Bahnen wer<strong>de</strong>n auf elektro-optischem Weg vermessen. Hierbei wird die direkte schräge Entfernung<br />

zwischen <strong>de</strong>m Messgerät <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Zielpunkt (Reflektor) erfasst <strong>und</strong> auf die horizontale<br />

Strecke reduziert (letzteres bei einer Anzahl von Geräten automatisch). Gleichzeitig wird die Höhendifferenz<br />

zwischen Messgerät <strong>und</strong> Zielpunkt (Reflektor) bestimmt.<br />

Die Vermessung sollte durch speziell dafür ausgebil<strong>de</strong>te DGV-Vermessungsbeauftragte o<strong>de</strong>r durch<br />

vom DGV eingewiesene <strong>und</strong> zur Vermessung von <strong>Golf</strong>plätzen empfohlene Personen vorgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Es ist anschließend ein „DGV-Course-Rating/<strong>Golf</strong>platz-Vermessungsprotokoll“ für Damen<br />

bzw. Herren anzulegen (siehe Ziffer 10.8, Vermessungsprotokoll für Damenabschläge <strong>de</strong>r Farben<br />

Orange, Rot <strong>und</strong> Schwarz, Vermessungsprotokoll für Herrenabschläge <strong>de</strong>r Farben Blau, Gelb <strong>und</strong><br />

Weiß <strong>und</strong> Merkblatt).<br />

Anmerkung: Die Messgenauigkeit <strong>de</strong>s Geräts muss unter +/- 1 dm pro 1.000 m liegen. Einzelne<br />

Teilstrecken wer<strong>de</strong>n auf 0,1 Meter genau vermessen. Die gesamte Lochlänge (die Summe <strong>de</strong>r<br />

Teilstrecken) wird auf <strong>de</strong>n vollen Meter auf- o<strong>de</strong>r abger<strong>und</strong>et (z. B. 234,5 m = 235 m; 312,4 m =<br />

312 m).<br />

9.3 Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Längenermittlung<br />

Bei <strong>de</strong>r Vermessung sind Beschädigungen <strong>de</strong>s Platzes, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Grüns, auszuschließen.<br />

Nach <strong>de</strong>n Richtlinien <strong>de</strong>s CRS muss je<strong>de</strong> <strong>Spiel</strong>bahn horizontal von <strong>de</strong>n festen Messpunkten an <strong>de</strong>n<br />

Abschlägen entlang <strong>de</strong>r vom Architekten geplanten <strong>Spiel</strong>linie bis zur Mitte <strong>de</strong>s Grüns vermessen<br />

wer<strong>de</strong>n. Diese offiziellen Längenangaben sind auf <strong>de</strong>r Zählkarte zu verwen<strong>de</strong>n.<br />

9.3.1 Die Mitte eines Grüns ergibt sich aus <strong>de</strong>r Halbierung <strong>de</strong>r Linie, die bei <strong>de</strong>r Längenvermessung<br />

durch die optische Mitte <strong>de</strong>s Grüns führt (vgl. Ziffer 10.7, Abbildung 1). Um unabsichtliche<br />

Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Grüns durch Mähen auszuschließen, empfiehlt sich die zeichnerische<br />

Einmessung (Kartierung) <strong>de</strong>s vermessenen Grüns auf unverän<strong>de</strong>rbare Bezugspunkte <strong>de</strong>r<br />

räumlichen Umgebung (z. B. Regnerköpfe).<br />

9.3.2 Par-3-Loch/Gera<strong>de</strong>s Par 4-Loch<br />

Ein Par-3-Loch (vgl. Ziffer 10.7, Abbildung 1) wird vom hinteren Rand zu <strong>de</strong>n auf Messpunkten auf<br />

<strong>de</strong>n Abschlägen aufgestellten Reflektoren vermessen. Anschließend wird die Entfernung zum vor<strong>de</strong>ren<br />

Rand <strong>de</strong>s Grüns gemessen <strong>und</strong> die so halbe gemessene Grünlänge von <strong>de</strong>n Strecken zu<br />

<strong>de</strong>n Messpunkten abgezogen. Es ergibt sich daraus die vermessene Länge <strong>de</strong>s Lochs.<br />

3. Fassung 26.03.2010 108


Anmerkung: Es ist zu beachten, dass das Messgerät auf <strong>de</strong>r Fairway-Achse steht <strong>und</strong> die Tangenten<br />

zur Bestimmung <strong>de</strong>r Grünlänge rechtwinklig auf die Fairway-Achse gelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

9.3.3 Dogleg<br />

Bei einer geknickten <strong>Spiel</strong>bahn (Dogleg: vgl. Ziffer 10.7, Abbildung 2) wird vom Knickpunkt (Ellenbogen)<br />

aus (vgl. 10.4.1) vermessen. Dieser Punkt sollte durch festen Bezug zu einem unverän<strong>de</strong>rbaren<br />

Objekt (Bunkerkante, Baum, Sprinkler etc.) auch später wie<strong>de</strong>r zu fin<strong>de</strong>n sein.<br />

Es wird jeweils vom Knickpunkt aus zu je<strong>de</strong>m festen Messpunkt auf <strong>de</strong>n Abschlägen gemessen.<br />

Es folgen die Messungen zu <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren <strong>und</strong> hinteren Kanten <strong>de</strong>s Grüns, um <strong>de</strong>n Abstand zum<br />

Zentrum <strong>de</strong>s Grüns zu ermitteln. Die Teilstrecken vom Abschlag zum Knickpunkt <strong>und</strong> vom Knickpunkt<br />

zur Grünmitte wer<strong>de</strong>n dann addiert. Damit ist die Länge <strong>de</strong>s Lochs für je<strong>de</strong>n Abschlag bestimmt<br />

(siehe Ziffer 10.8, <strong>Golf</strong>platz-Vermessungsprotokoll).<br />

9.3.4 Doppel-Dogleg<br />

Ein doppeltes Dogleg wird vermessen, in<strong>de</strong>m man zunächst vorhan<strong>de</strong>ne Knickpunkte (Doglegs)<br />

i<strong>de</strong>ntifiziert, die sich auf <strong>de</strong>r vom Architekten geplanten <strong>Spiel</strong>linie befin<strong>de</strong>n. Hierzu können die Pläne<br />

<strong>de</strong>s Architekten, Abschlagtafeln, Birdie-Books etc. herangezogen wer<strong>de</strong>n. Anschließend wird<br />

vom 1. Knickpunkt zu <strong>de</strong>n festen Messpunkten auf <strong>de</strong>n Abschlägen (1. Teilstrecke) gemessen,<br />

danach die Entfernung vom 1. zum evtl. vorhan<strong>de</strong>nen 2. Knickpunkt (2.Teilstrecke) <strong>und</strong> abschließend<br />

die Strecke vom 2. Knickpunkt zur Grünmitte (3. Teilstrecke) (vgl. Ziffer 10.7, Abbildung 3).<br />

Liegen keine Knickpunkte vor, so empfiehlt es sich, die Teilstrecken von <strong>de</strong>r Längen- <strong>und</strong> Breitenmitte<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>bahn aus zu messen.<br />

Hinweis: Nur Par 5 Löcher können mehr als einen Knickpunkt haben. Bei Par 4 Löchern hat <strong>de</strong>r<br />

Scratch-<strong>Golf</strong>er keine zweite Lan<strong>de</strong>zone, son<strong>de</strong>rn spielt mit <strong>de</strong>m zweiten Schlag das Grün an. Nur,<br />

wenn ihm dies nicht möglich ist, darf ein zweiter Knickpunkt festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

9.4 Erklärungen<br />

Zur Korrektur <strong>de</strong>r spielwirksamen Länge ist die Höhendifferenz zwischen Abschlag <strong>und</strong> Grün mit<br />

einer Genauigkeit von +/- 0,1m zu messen.<br />

Höhendifferenz + plus<br />

Höhendifferenz - minus<br />

Anmerkung: Vorzeichenumkehr bei Messung entgegen <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>richtung!<br />

Abschlag<br />

9.4.1 Fairway-Knickpunkt (Dogleg)<br />

Im Allgemeinen wird <strong>de</strong>r Knickpunkt eines Fairways durch die vom Architekten vorgegebene <strong>Spiel</strong>linie<br />

<strong>de</strong>finiert. Im Rahmen <strong>de</strong>s CRS ist <strong>de</strong>r Knickpunkt eines Fairways folgen<strong>de</strong>rmaßen zu bestimmen:<br />

An <strong>de</strong>n Knickpunkten <strong>de</strong>r vom Architekten vorgegebenen <strong>Spiel</strong>linie wird eine gera<strong>de</strong> Linie vom<br />

inneren zum äußeren Knickpunkt gezogen. Der für das Course Rating wesentliche Knickpunkt ist<br />

die Mitte dieser Linie, maximal jedoch ein Punkt 18 Meter vom inneren Knickpunkt:<br />

3. Fassung 26.03.2010 109


3. Fassung 26.03.2010 110


9.5 Anordnung <strong>de</strong>r festen Messpunkte an <strong>de</strong>n Abschlägen<br />

Der Standardabschlag ist <strong>de</strong>r Abschlag, von <strong>de</strong>m die überwiegen<strong>de</strong> Anzahl <strong>de</strong>r vorgabenwirksamen<br />

Wettspiele gespielt wird.<br />

3. Fassung 26.03.2010 111


9.6 Vermarkungsplatten (Messpunkte) Größe 12 x 12 cm<br />

3. Fassung 26.03.2010 112


9.7 Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Längenermittlung<br />

3. Fassung 26.03.2010 113


9.8 <strong>Golf</strong>platz-Vermessungsprotokoll<br />

3. Fassung 26.03.2010 114


9.9 Merkblatt zum <strong>Golf</strong>platz-Vermessungsprotokoll (Damen bzw. Herren)<br />

Um bei künftigen Überprüfungen möglichst viele Platzinformationen zur Verfügung zu haben, sollen<br />

auf <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>platz-Vermessungsprotokoll (Damen bzw. Herren) neben <strong>de</strong>n Spalten für die Distanzen<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Teilstrecken auch die Spalten für weitere Daten ausgefüllt wer<strong>de</strong>n, die bei<br />

<strong>de</strong>r Vermessung anfallen.<br />

Erklärungen zu <strong>de</strong>n Spalten<br />

Par 3 o<strong>de</strong>r Par 4 ohne Dogleg: Es wird die direkt gemessene Länge vom Abschlag bis<br />

zur Grünmitte eingetragen; dies ist zugleich auch die Gesamtlänge <strong>de</strong>s Lochs.<br />

Par 4/5, 1. Teilstrecke: Es wird die Entfernung vom Abschlag zum 1. Dogleg-Knickpunkt eingetragen.<br />

Par 4/5, 2. Teilstrecke: Es wird an einem Par 4 die Entfernung vom Dogleg-Knickpunkt bis zur<br />

Grünmitte, an einem Par 5 die Distanz vom 1. zum evtl. vorhan<strong>de</strong>nen 2. Dogleg-Knickpunkt eingetragen,<br />

ansonsten die Distanz vom 1. Dogleg-Knickpunkt bis zur Grünmitte.<br />

Par 5, 3. Teilstrecke: Distanz vom evtl. vorhan<strong>de</strong>nen 2. Dogleg-Knickpunkt bis zur Grünmitte.<br />

Grünlänge: Grüntiefe auf <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>linie von Grünanfang bis Grünen<strong>de</strong> unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />

zur <strong>Spiel</strong>linie rechtwinkligen Tangenten an das Grün.<br />

Höhendifferenz Abschlag/Grün: Vorzeichen für erhöhte Grüns (plus), für tiefer gelegene (minus)<br />

(vgl. oben, Ziffer 10.4.1).<br />

Position <strong>de</strong>r Messpunkte: Hier ist die entsprechen<strong>de</strong> Spalte anzukreuzen.<br />

Länge Abschlag: Gesamtlänge <strong>de</strong>s Zählspielabschlags <strong>de</strong>r jeweiligen Farbe.<br />

3. Fassung 26.03.2010 115


Grünbreite<br />

Grünmitte<br />

<strong>Spiel</strong>richtung<br />

Grünlänge<br />

3. Fassung 26.03.2010 116


Abschnitt 10.<br />

Datenschutz, DGV-Intranet <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

10.1 Datenschutz im <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> Wettspielbetrieb<br />

Der <strong>Golf</strong>sport ist ein beson<strong>de</strong>rs datenintensiver Sport. So erfor<strong>de</strong>rt schon die Vorgabenverwaltung<br />

eine Fülle von Datenverarbeitungsvorgängen. Aber auch die von <strong>Golf</strong>anlagen immer häufiger für<br />

ihre Mitglie<strong>de</strong>r bzw. <strong>Spiel</strong>berechtigten erbrachten Serviceangebote (z. B. das Veröffentlichen von<br />

Start- <strong>und</strong> Ergebnislisten im Internet) führen zu immer neuen Formen <strong>de</strong>r Datenverarbeitung. Es<br />

gehört zum Allgemeinwissen, dass Personendaten nicht uneingeschränkt bzw. in bestimmten Bereichen<br />

nicht ohne Einwilligung <strong>de</strong>s Betroffenen genutzt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

Ein Verein o<strong>de</strong>r Unternehmen darf personenbezogene Daten nur verarbeiten o<strong>de</strong>r nutzen, wenn<br />

eine Vorschrift <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esdatenschutzgesetzes (BDSG) o<strong>de</strong>r eine sonstige Rechtsvorschrift dies<br />

erlaubt o<strong>de</strong>r soweit <strong>de</strong>r Betroffene eingewilligt hat.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wird aufgezeigt, welche Vorkehrungen zum Datenschutz in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m<br />

<strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> Wettspielbetrieb zumin<strong>de</strong>st getroffen wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Veröffentlichung von Start- <strong>und</strong> Ergebnislisten im Clubhaus<br />

Soweit es um Informationen geht, die in engem Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Verein o<strong>de</strong>r Unternehmen<br />

stehen, ist die Mitteilung von Mitglie<strong>de</strong>r- bzw. Nutzerdaten zulässig, wenn keine überwiegen<strong>de</strong>n<br />

schutzwürdigen Interessen <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r bzw. <strong>Spiel</strong>berechtigten entgegenstehen (§ 28 Abs. 1<br />

Satz 1 Nr. 2 BDSG). Der Veröffentlichung von Start- <strong>und</strong> Ergebnislisten im Clubhaus stehen keine<br />

überwiegen<strong>de</strong>n schutzwürdigen Interessen <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r/<strong>Spiel</strong>berechtigten entgegen. Dies dient<br />

unmittelbar <strong>de</strong>r Verwirklichung <strong>de</strong>s Vereins- bzw. Unternehmenszwecks <strong>und</strong> gehört damit zum<br />

unverzichtbaren Kernbereich <strong>de</strong>r Sportausübung <strong>und</strong> ist daher zulässig.<br />

Veröffentlichung von DGV-Stammvorgaben im Clubhaus<br />

Um die jeweilige DGV-Stammvorgabe nachweisen zu können, gibt <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s<br />

DGV-Mitglieds die DGV-Stammvorgaben aller Heimatclubmitglie<strong>de</strong>r ständig an gut sichtbarer Stelle<br />

bekannt (siehe Ziffer 14.2 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems). Auch diese Veröffentlichung steht in<br />

engem Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Vereins- bzw. Unternehmenszweck <strong>und</strong> bil<strong>de</strong>t letztlich eine<br />

Gr<strong>und</strong>lage für einen regularienkonformen vorgabenwirksamen <strong>Spiel</strong>betrieb. Überwiegen<strong>de</strong><br />

schutzwürdige Interessen <strong>de</strong>s Einzelnen stehen <strong>de</strong>r Veröffentlichung daher nicht entgegen, sodass<br />

sie zulässig ist. Es ist jedoch wichtig, dass die Liste <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgaben neben <strong>de</strong>m Namen<br />

<strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers nicht zusätzliche Angaben enthält. Generell gilt nämlich <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r so genannten<br />

„Datensparsamkeit“. Wür<strong>de</strong>n z. B. auch Mitgliedsnummer/Servicenummer <strong>de</strong>s Mitglieds<br />

bekannt gegeben, wür<strong>de</strong> hiermit evtl. ein Zugangsco<strong>de</strong> zu geschützten Bereichen im Internet bekannt<br />

gegeben.<br />

Veröffentlichung von Start- <strong>und</strong> Ergebnislisten im Internet<br />

Die Abwicklung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> Wettspielbetriebs gehört, wie gesagt, zum Kernbereich <strong>de</strong>s Vereinslebens<br />

bzw. Sportbetriebs auf <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage. Die serviceorientierte zukunftsweisen<strong>de</strong> Abwicklung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs über das Internet ist naturgemäß nicht generell unzulässig. Wegen <strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>m Internet verb<strong>und</strong>enen Risiken (weltweiter Abruf von Daten ist möglich) ist jedoch stets sicherzustellen,<br />

dass <strong>de</strong>r Zugriff auf eine Startliste über das Internet nicht für je<strong>de</strong>rmann möglich ist.<br />

Deshalb muss ein passwortgeschützter Zugang durch ein individuelles personenbezogenes Passwort-System<br />

geschaffen wer<strong>de</strong>n. So kann nur <strong>de</strong>r Betroffene auf seine Startzeiten zugreifen, ggf.<br />

auch noch auf die <strong>de</strong>r Partner seiner <strong>Spiel</strong>ergruppe. Diese Beschränkung erscheint unumgänglich,<br />

da die Startliste sensible Daten enthält, nämlich u. a. die Startzeiten einzelner Personen, die z. B.<br />

gleichzeitig <strong>de</strong>ren Abwesenheit von zu Hause dokumentieren. Auch über einen passwortgeschütz-<br />

3. Fassung 26.03.2010 117


ten Zugang zu Startlisten sollte <strong>de</strong>r Betroffene vorab informiert wer<strong>de</strong>n (z. B. durch Hinweis in <strong>de</strong>r<br />

Rahmenausschreibung o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Mel<strong>de</strong>liste; siehe unten).<br />

Die allgemeine Veröffentlichung <strong>de</strong>r Ergebnisliste im Internet erscheint hingegen zulässig. Es sollte<br />

jedoch auch hier bereits bei <strong>de</strong>r Datenerhebung, also <strong>de</strong>r Meldung zum Wettspiel <strong>und</strong> evtl. auch in<br />

<strong>de</strong>r Rahmenausschreibung, <strong>de</strong>utlich darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n, dass die Ergebnisliste im Internet<br />

veröffentlicht wird. Wi<strong>de</strong>rspricht ein Betroffener <strong>de</strong>r Veröffentlichung seiner Daten im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Ergebnisliste aber ausdrücklich, so sollte sein Name im Internet „geschwärzt“ wer<strong>de</strong>n. Der DGV<br />

hat für an das DGV-Intranet angeschlossene DGV-Mitglie<strong>de</strong>r technisch sichergestellt, dass bei <strong>de</strong>r<br />

Darstellung von Wettspielergebnissen <strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>rjenigen <strong>Spiel</strong>er allgemein „geschwärzt“ wer<strong>de</strong>n<br />

kann, die einer Veröffentlichung generell wi<strong>de</strong>rsprechen.<br />

Der Heimatclub eines <strong>Spiel</strong>ers kann dazu über das Intranet-Informationssystem (IIS) das jeweilige<br />

Mitglied/<strong>de</strong>n jeweiligen <strong>Spiel</strong>berechtigten aufrufen <strong>und</strong> durch Aktivierung <strong>de</strong>r Funktion „anonymisierte<br />

Ergebnisdarstellung“ <strong>de</strong>m Wi<strong>de</strong>rspruch Rechnung tragen. Es wird dann an Stelle <strong>de</strong>s Namens<br />

auf sämtlichen Ergebnislisten nur „N. N.“ angezeigt (Ausnahme: Ergebnisse, die wegen fehlen<strong>de</strong>r<br />

o<strong>de</strong>r geän<strong>de</strong>rter Daten nicht ein<strong>de</strong>utig zugeordnet wer<strong>de</strong>n können). Wichtig dabei ist, dass<br />

<strong>de</strong>r betroffene <strong>Spiel</strong>er vom Wettspielausrichter vollständig, d. h. insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>r richtigen<br />

Mitgliedsnummer, erfasst wird. Nur so kann die ein<strong>de</strong>utige Zuordnung <strong>und</strong> damit die „Schwärzung“<br />

erfolgen.<br />

Übermittlung von Wettspielergebnissen an das DGV-Intranet<br />

An das Intranet <strong>de</strong>s DGV angeschlossene DGV-Mitglie<strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>n für die Wettspielabwicklung <strong>und</strong><br />

Vorgabenverwaltung notwendige personenbezogene Daten ihrer eigenen Mitglie<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>berechtigten<br />

bzw. von Gästen nach Wettspielen<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n zentralen Rechner. Dort können sie vom<br />

Heimatclub <strong>de</strong>s betroffenen <strong>Spiel</strong>ers <strong>und</strong> vom <strong>Spiel</strong>er selbst abgerufen wer<strong>de</strong>n. Der <strong>Spiel</strong>er selbst<br />

kann dort insbeson<strong>de</strong>re seine Vorgabenhistorie <strong>und</strong> aktuelle DGV-Stammvorgabe abrufen. Bei<br />

dieser Datenübermittlung han<strong>de</strong>lt es sich um eine Datenverarbeitung, mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r unmittelbare<br />

Vereins- o<strong>de</strong>r Unternehmenszweck (För<strong>de</strong>rung <strong>und</strong> Ausübung <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>sports) geför<strong>de</strong>rt wird. Es<br />

han<strong>de</strong>lt sich um einen beschränkten Nutzerkreis (Intranet), <strong>und</strong> eine Datenabfrage ist nur durch<br />

<strong>de</strong>n Heimatclub o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Betroffenen über eine Zugangsberechtigung (Name <strong>und</strong> Mitgliedsnummer/Servicenummer<br />

bzw. Passwort) möglich. Überwiegen<strong>de</strong> schutzwürdige Belange <strong>de</strong>s Mitglieds/<strong>Spiel</strong>berechtigten<br />

sind vor diesem Hintergr<strong>und</strong> nicht erkennbar. Damit ist diese Datenverarbeitung<br />

zulässig.<br />

Wahrung <strong>de</strong>r Bestimmungen <strong>de</strong>s Datenschutzes<br />

Es empfiehlt sich, bereits im Aufnahmeantrag bei Begründung <strong>de</strong>r Mitgliedschaft im Verein o<strong>de</strong>r im<br />

<strong>Spiel</strong>rechtsvertrag die Frage <strong>de</strong>s Erhebens, <strong>de</strong>r Verarbeitung <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Nutzens von personenbezogenen<br />

Daten für Vereins-/Unternehmenszwecke gemäß <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s BDSG zu berücksichtigen.<br />

Eine entsprechen<strong>de</strong> Klausel könnte wie folgt lauten:<br />

„Die Erhebung, Verarbeitung <strong>und</strong> Nutzung meiner personenbezogenen Daten für Vereinszwecke/Unternehmenszwecke<br />

erfolgt gemäß <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esdatenschutzgesetzes<br />

(BDSG). Folgen<strong>de</strong> Daten wer<strong>de</strong>n erhoben, verarbeitet bzw. genutzt: Vorname, Name, Geburtstag,<br />

Geschlecht, Telefonnummer, Eintrittsdatum <strong>und</strong> die Angaben im Vorgabenstammblatt [Weiteres<br />

ggf. ergänzen]. Mir ist bekannt, dass die Datenverarbeitung u. a. die allgemeine Mitglie<strong>de</strong>rverwaltung,<br />

insbeson<strong>de</strong>re die Abwicklung <strong>de</strong>s Zahlungsverkehrs <strong>und</strong> <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs sowie die Bestellung<br />

<strong>de</strong>s DGV-Ausweises <strong>und</strong> die Meldung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ergebnisse/Vorgaben an das DGV-Intranet<br />

umfasst.<br />

Darüber hinaus willige ich in die Veröffentlichung von Start- <strong>und</strong> Ergebnislisten (auch im Internet;<br />

mit Passwortschutz bei <strong>de</strong>r Startliste), die Bekanntgabe <strong>de</strong>r aktuellen DGV-Vorgabe durch Aushang<br />

(gemäß DGV-Vorgabensystem) sowie das Erstellen <strong>und</strong> die Weitergabe einer Mitglie<strong>de</strong>rliste<br />

an die Mitglie<strong>de</strong>r/<strong>Spiel</strong>berechtigten ein. Ich habe je<strong>de</strong>rzeit die Möglichkeit, vom DGV-Mitglied Aus-<br />

3. Fassung 26.03.2010 118


kunft über diese Daten zu erhalten. Meine Daten wer<strong>de</strong>n nach meinem Austritt aus <strong>de</strong>m DGV-<br />

Mitglied gelöscht, mit Ausnahme <strong>de</strong>r Daten, die die Kassenverwaltung betreffen (zehnjährige steuergesetzliche<br />

Aufbewahrung) <strong>und</strong> meiner Vorgabenstammblattdaten (einjährige Frist zur Wie<strong>de</strong>rzuerkennung<br />

gemäß DGV-Vorgabensystem). Mir ist bekannt, dass ich diese Einwilligung wi<strong>de</strong>rrufen<br />

kann.“<br />

Unabhängig davon empfiehlt sich in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> Wettspielbetrieb bei Nutzung<br />

<strong>de</strong>s Internets ein Hinweis auf <strong>de</strong>n Mel<strong>de</strong>listen <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r (Rahmen-) Ausschreibung:<br />

„Mir ist bekannt, dass mein Name, meine Vorgabe <strong>und</strong> meine Startzeit auf <strong>de</strong>r Startliste passwortgeschützt<br />

im Internet veröffentlicht wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r Meldung zum Wettspiel willige ich auch in die<br />

Veröffentlichung meines Namens, meiner Vorgabe <strong>und</strong> meines Wettspielergebnisses in einer Ergebnisliste<br />

im Internet ein.“<br />

10.2 DGV-Intranet <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

Das DGV-Intranet vernetzt die lokalen Computersysteme vor Ort zu einem elektronischen Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationssystem im <strong>de</strong>utschen <strong>Golf</strong>. Die beim jeweiligen DGV-Mitglied zur Verfügung<br />

stehen<strong>de</strong>n Informationen <strong>und</strong> Daten können somit wesentlich effektiver verteilt <strong>und</strong> zugänglich<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n. Was macht das System für DGV-Mitglie<strong>de</strong>r zukünftig unverzichtbar?<br />

Zum einen wer<strong>de</strong>n bestimmte Arbeitsabläufe im Sekretariat rationalisiert <strong>und</strong> damit Kosten eingespart.<br />

Darüber hinaus wird die Kommunikation zwischen <strong>de</strong>n einzelnen <strong>Golf</strong>clubs, <strong>de</strong>n Betreibergesellschaften,<br />

<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>m DGV optimiert <strong>und</strong> letztlich kann das jeweilige<br />

DGV-Mitglied seinen Mitglie<strong>de</strong>rn über dieses System ein umfangreiches Informations- <strong>und</strong> Serviceangebot<br />

über das „öffentliche“ Internet offerieren.<br />

Hierzu stellt das DGV-Intranet in Bezug auf <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>betrieb bei DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn das Vorgaben-<br />

Informations-System, <strong>de</strong>n Vorgabennachweis aus <strong>de</strong>m Internet, <strong>de</strong>n automatischen Ergebnisdienst,<br />

das Bestellsystem für <strong>de</strong>n DGV-Ausweis, <strong>de</strong>n Austausch von Club-Stammdaten, die Übermittlung<br />

von Wettspielterminen an <strong>de</strong>n Internet-Turnierkalen<strong>de</strong>r <strong>und</strong> die Publikation von Mel<strong>de</strong>liste,<br />

Turnier-Startzeiten <strong>und</strong> Wettspielergebnissen sowie Clubnachrichten <strong>und</strong> Greenfee-Angebote im<br />

Internet zur Verfügung.<br />

Gera<strong>de</strong> im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Wettspielabwicklung bietet das DGV-Intranet sehr nützliche<br />

Funktionen. Schaut man sich die chronologische Abwicklung eines Wettspiels an, steht zu Beginn<br />

die Planung <strong>und</strong> Publikation <strong>de</strong>s Turniers. Die Publikation von Wettspielterminen ist jedoch mit<br />

einem hohen manuellen Arbeitsaufwand verb<strong>und</strong>en. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n diese Termine bisher nur<br />

in Printmedien veröffentlicht <strong>und</strong> haben daher häufig ein Aktualitäts<strong>de</strong>fizit. Für das DGV-Mitglied<br />

besteht darüber hinaus via DGV-Intranet die Möglichkeit, einen eigenen Wettspielkalen<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r<br />

eigenen Homepage im Internet zu unterhalten. Mit Installation <strong>de</strong>s DGV-Intranets wer<strong>de</strong>n Wettspieltermine<br />

bei Anlage <strong>de</strong>s Turniers im Clubverwaltungssystem an <strong>de</strong>n Datenbank-Server übertragen,<br />

wodurch ein ständig aktueller Wettspielkalen<strong>de</strong>r gewährleistet ist, <strong>de</strong>r über das Internet<br />

unter www.golf.<strong>de</strong> <strong>und</strong> www.mygolf.<strong>de</strong> abgerufen wer<strong>de</strong>n kann. Durch die elektronische Veröffentlichung<br />

erreicht <strong>de</strong>r austragen<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>club bzw. Betreiber weit mehr <strong>Golf</strong>spieler <strong>und</strong> erzielt eine<br />

größere Aufmerksamkeit als bisher.<br />

Der Tag <strong>de</strong>s (offenen) Wettspieles naht, <strong>und</strong> eine Reihe von auswärtigen Teilnehmern hat sich<br />

hierzu nicht nur über www.mygolf.<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn auch telefonisch angemel<strong>de</strong>t. Die Erfassung neuer<br />

Gäste ist mit <strong>de</strong>m DGV-Ausweis einfach gewor<strong>de</strong>n, da schon das Auslesen mittels Kartenleser<br />

neue Gäste vollständig in Ihrer Clubverwaltung erfasst, ohne dass eine manuelle Eingabe notwendig<br />

ist. Unter Zuhilfenahme <strong>de</strong>s Vorgaben-Informations-Systems (VIS) <strong>de</strong>s DGV-Intranet können<br />

3. Fassung 26.03.2010 119


die aktuellen Vorgaben <strong>de</strong>r so erfassten Gastteilnehmer sehr einfach nochmals überprüft <strong>und</strong> ergänzt<br />

wer<strong>de</strong>n, da das Vorgaben-Informations-System das gesamte Vorgaben-Handling im <strong>de</strong>utschen<br />

<strong>Golf</strong> übernimmt. Das DGV-Mitglied hat nach wie vor die Verantwortung, die Vorgaben <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>er zu ermitteln <strong>und</strong> zu führen, jedoch wird unter Einsatz <strong>de</strong>r bereits vorhan<strong>de</strong>nen EDV-<br />

Clubsysteme die Abfrage <strong>de</strong>r Vorgabe <strong>und</strong> die Übermittlung <strong>de</strong>r Wettspielergebnisse automatisch<br />

über <strong>de</strong>n DGV-Intranet-Server abgewickelt. Somit ist gewährleistet, dass die Vorgabe eines Mitglieds<br />

bzw. <strong>Spiel</strong>berechtigten konsistent bei allen an das Intranet angeschlossen DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

in Deutschland abrufbar ist. Nach je<strong>de</strong>m Wettspiel wer<strong>de</strong>n die neu berechneten Vorgaben für die<br />

eigenen Mitglie<strong>de</strong>r bzw. <strong>Spiel</strong>berechtigten automatisch an <strong>de</strong>n Intranet-Server übermittelt.<br />

Die Ergebnisse sind damit zwar ordnungsgemäß übermittelt <strong>und</strong> können zur Berechnung <strong>de</strong>r neuen<br />

Vorgaben herangezogen wer<strong>de</strong>n, doch die einzelnen Wettspielteilnehmer sind noch nicht über<br />

<strong>de</strong>n Gesamtstand informiert. Das Intranet hilft auch bei <strong>de</strong>r Publikation von Wettspielergebnissen.<br />

Via DGV-Intranet kann für je<strong>de</strong>s im Turnierkalen<strong>de</strong>r eingetragene Wettspiel die entsprechen<strong>de</strong><br />

Ergebnisliste veröffentlicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Neben <strong>de</strong>r Unterstützung im Wettspielbetrieb, die in erster Linie das Sekretariat entlastet, erweist<br />

<strong>de</strong>r Vorgabennachweis aus <strong>de</strong>m Internet auch <strong>de</strong>m einzelnen <strong>Golf</strong>er einen nützlichen Dienst. Die<br />

Handicap-Abfrage im Internet unter www.golf.<strong>de</strong>/handicap o<strong>de</strong>r www.mygolf.<strong>de</strong>, die an das<br />

DGV-Vorgaben-Informations-System gekoppelt ist, dient als offizieller Vorgabennachweis. Für <strong>de</strong>n<br />

einzelnen <strong>Golf</strong>er be<strong>de</strong>utet das, seine Vorgabe einschließlich <strong>de</strong>r letzten zehn gespielten Ergebnisse<br />

bzw. das Vorgabenstammblatt weltweit per Internet abrufen <strong>und</strong> mittels Webbrowser ausdrucken<br />

zu können. Das Ausdrucken <strong>de</strong>s Vorgabenstammblatts im Sekretariat <strong>de</strong>s Heimatclubs ist<br />

nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich. Der zweisprachig verfasste Erklärungstext ermöglicht <strong>de</strong>n weltweiten<br />

Nachweis.<br />

3. Fassung 26.03.2010 120


Abschnitt 11.<br />

Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

Vorwort<br />

Der „Behin<strong>de</strong>rten-<strong>Golf</strong>sport“ hat in Europa in <strong>de</strong>n letzten Jahren stark zugenommen. So war es<br />

auch folgerichtig, dass sich Anfang 2000 die „European Disabled <strong>Golf</strong> Association“ konstituierte.<br />

Die Zuwachsraten Behin<strong>de</strong>rter, die <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport ausüben, sind auch in Deutschland ungebremst.<br />

Eine Behin<strong>de</strong>rung ist etwas völlig Normales. Behin<strong>de</strong>rte wollen dies auch im Sport so verstan<strong>de</strong>n<br />

wissen. Dennoch benötigt diese Sportlergruppe einige Son<strong>de</strong>rregelungen, um <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>sport überhaupt<br />

ausüben zu können:<br />

Wer nicht gehen kann, benötigt ein Fahrzeug. Wer aber ein Fahrzeug nutzt (z. B. Rollstuhlfahrer),<br />

<strong>de</strong>m muss es gestattet sein, Bunker <strong>und</strong> Greens zu befahren. Blin<strong>de</strong>, die in großem Maße ihr Gefühl<br />

einsetzen, müssen Schläger in Hin<strong>de</strong>rnissen aufsetzen dürfen <strong>und</strong> sind zwingend auf die Unterstützung<br />

eines Caddies/Coaches angewiesen. Stark Bewegungseingeschränkte benötigen evtl.<br />

künstliche Hilfsmittel zum <strong>Spiel</strong>, die sonst nach <strong>de</strong>n Regeln unzulässig sind.<br />

Mit solchen Anpassungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Spiel</strong>er mit Behin<strong>de</strong>rungen, wird es überhaupt erst<br />

möglich, behin<strong>de</strong>rte <strong>Golf</strong>er sinnvoll in das <strong>Spiel</strong>geschehen einzuglie<strong>de</strong>rn. Dies ist um so wichtiger,<br />

da gera<strong>de</strong> dieser Personengruppe <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>sport ein hohes Maß an Lebenswertgefühl vermittelt<br />

<strong>und</strong> für viele auch eine Therapie im ges<strong>und</strong>heitlichen Sinne darstellt.<br />

Die nachfolgen<strong>de</strong>n Anpassungen gelten nur, wenn in <strong>de</strong>r Ausschreibung eines Wettspiels<br />

darauf Bezug genommen wur<strong>de</strong>.<br />

Anpassungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

Die Anpassungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung sollen es behin<strong>de</strong>rten <strong>Golf</strong>spielern<br />

ermöglichen, ohne Benachteiligungen mit einem <strong>Golf</strong>spieler ohne Behin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r einem<br />

<strong>Golf</strong>spieler an<strong>de</strong>rer Behin<strong>de</strong>rung zu spielen. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieses Ziel gelegentlich<br />

zu einer Regelän<strong>de</strong>rung führt, die vielleicht auf <strong>de</strong>n ersten Blick unfair aussehen mag, weil es<br />

eine einfachere Antwort zu geben scheint, je<strong>de</strong>nfalls wenn zwei <strong>Golf</strong>spieler mit <strong>de</strong>r gleichen Behin<strong>de</strong>rung<br />

gegeneinan<strong>de</strong>r spielen.<br />

Schon aus praktischer Sicht ist es sinnvoll, <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung in Gruppen einzuteilen,<br />

von <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong> speziell auf sie zugeschnittene Anpassungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln erfährt. Fünf solcher<br />

Gruppen sind zu bil<strong>de</strong>n: blin<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>spieler, <strong>Golf</strong>spieler mit Amputationen, <strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke<br />

o<strong>de</strong>r Krücken benötigen, <strong>Golf</strong>spieler, die einen Rollstuhl benötigen <strong>und</strong> <strong>Golf</strong>spieler mit geistiger<br />

Behin<strong>de</strong>rung.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wird versucht, die <strong>Golf</strong>regeln an die verschie<strong>de</strong>nen Gruppen von <strong>Golf</strong>spielern mit<br />

Behin<strong>de</strong>rung anzupassen, wobei die Absicht, Benachteiligungen auszugleichen, als oberstes Ziel<br />

angestrebt wird.<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall ist hervorzuheben, dass diese Regelän<strong>de</strong>rungen nur dann gelten, wenn sie von <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>leitung für anwendbar erklärt wor<strong>de</strong>n sind. Diese Anpassungen gelten also nicht automatisch<br />

für einen Wettbewerb, an <strong>de</strong>m <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung teilnehmen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 121


Hinweis: Bei Zweifeln über die Auslegung einzelner Bestimmungen ist stets auf die englische<br />

Originalfassung zurückzugreifen. Die Regeln wer<strong>de</strong>n vom Royal and Ancient <strong>Golf</strong> Club of St.<br />

Andrews in unregelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n überarbeitet.<br />

11.1 Blin<strong>de</strong> <strong>Golf</strong>spieler<br />

Definition von „Coach“<br />

Der Status eines Coaches <strong>und</strong> die Pflichten, die er zu erfüllen hat, sollen klar <strong>de</strong>finiert sein. Ohne<br />

eine solche Klärung wäre es zum Beispiel schwierig zu bestimmen, wie ein blin<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>spieler vorgehen<br />

muss, wenn sein Ball nach einem Schlag seinen Coach o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n eines an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>ers<br />

trifft. Daher wird folgen<strong>de</strong> Definition vorgeschlagen:<br />

Unter „Coach“ versteht man eine Person, die einen blin<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spieler beim Ansprechen <strong>de</strong>s<br />

Balls <strong>und</strong> beim Ausrichten vor <strong>de</strong>m Schlag unterstützt. Gemäß <strong>de</strong>n Regeln hat ein Coach <strong>de</strong>n<br />

gleichen Status wie ein Caddie.<br />

Hinweis: Ein <strong>Spiel</strong>er darf <strong>de</strong>n Coach um Belehrung bitten <strong>und</strong> von diesem Belehrung entgegennehmen.<br />

Regel 6-4 (Caddie)<br />

Die Regeln verbieten es nicht, dass <strong>de</strong>r Coach eines blin<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ers auch als <strong>de</strong>ssen Caddie tätig<br />

ist. Aus einer Reihe von Grün<strong>de</strong>n könnte <strong>de</strong>r Coach jedoch nicht in <strong>de</strong>r Lage sein, <strong>de</strong>n Pflichten<br />

eines Caddies nachzukommen. Daher sollte es einem blin<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spieler nicht untersagt sein,<br />

sowohl einen Coach als auch einen Caddie zu haben. In diesem Fall darf <strong>de</strong>r Coach jedoch die<br />

Schläger <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers nicht tragen o<strong>de</strong>r handhaben, außer um <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er beim Beziehen <strong>de</strong>r<br />

Standposition o<strong>de</strong>r beim Ausrichten vor <strong>de</strong>m Schlag zu helfen o<strong>de</strong>r ihm, entsprechend Decision 6-<br />

4/4.5, zu helfen. An<strong>de</strong>rnfalls wäre <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er zu disqualifizieren, da er mehr als einen Caddie (zu<br />

gleicher Zeit) hat.<br />

Regel 8-1 (Belehrung)<br />

Hinsichtlich <strong>de</strong>r Definition von „Coach“ wird vorgeschlagen, Regel 8-1 folgen<strong>de</strong>rmaßen zu än<strong>de</strong>rn:<br />

8-1 Belehrung<br />

Während einer festgesetzten R<strong>und</strong>e darf ein <strong>Spiel</strong>er nieman<strong>de</strong>m im Wettspiel, ausgenommen<br />

seinem Partner, Belehrung erteilen. Ein <strong>Spiel</strong>er darf nur seinen Partner o<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>r<br />

Caddies o<strong>de</strong>r - wenn vorhan<strong>de</strong>n - bei<strong>de</strong>r Coaches um Belehrung bitten.<br />

Regel 13-4b (Bo<strong>de</strong>n bzw. Gr<strong>und</strong> im Hin<strong>de</strong>rnis mit Schläger berühren)<br />

Von Regel 13-4 darf die folgen<strong>de</strong>, weitere Ausnahme gestattet wer<strong>de</strong>n:<br />

Ausnahmen:<br />

Vorausgesetzt, dass nichts zum Prüfen <strong>de</strong>r Beschaffenheit <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses o<strong>de</strong>r zum<br />

Verbessern <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>s Balls geschieht, ist es straflos, wenn ein blin<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>spieler mit seinem<br />

Schläger in einem Hin<strong>de</strong>rnis in Vorbereitung zum Schlag <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n berührt. Unabhängig<br />

davon gilt, dass <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>n Ball angesprochen hat, sobald er seine Standposition bezogen<br />

hat.<br />

Regel 14-2b (Position von Caddie o<strong>de</strong>r Partner)<br />

Auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r komplexen Vorgänge, die beim Ausrichten eines blin<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spielers auf <strong>de</strong>m Grün<br />

eine Rolle spielen, kann es schwierig o<strong>de</strong>r unzumutbar sein, von einem blin<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spieler <strong>und</strong><br />

seinem Coach zu erwarten, Regel 14-2b einzuhalten. Daher ist es straflos, wenn sich <strong>de</strong>r Coach<br />

3. Fassung 26.03.2010 122


eines <strong>Spiel</strong>ers während eines Schlages auf <strong>de</strong>m Grün auf <strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r nahe an die Verlängerung <strong>de</strong>r<br />

Puttlinie hinter <strong>de</strong>m Ball positioniert, vorausgesetzt, <strong>de</strong>r Coach unterstützt <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er während<br />

<strong>de</strong>s Schlages in keiner an<strong>de</strong>ren Weise.<br />

Unter Berücksichtigung von Regel 14-2b kann es jedoch sinnvoll sein, einem Coach zu verbieten,<br />

in einer Position zu bleiben, die gegen diese Regel verstößt, wenn er die Aufgaben eines Coaches<br />

o<strong>de</strong>r Caddies für zwei verschie<strong>de</strong>ne <strong>Spiel</strong>er gleichzeitig erfüllt.<br />

11.2 <strong>Golf</strong>spieler mit Amputationen<br />

Das <strong>de</strong>rzeit einzig wichtige Problem in Bezug auf <strong>Golf</strong>spieler mit Amputationen ist <strong>de</strong>r Status von<br />

unterstützen<strong>de</strong>n Prothesen. Decision 14-3/15 klärt die Position <strong>de</strong>s R&A zu diesen Prothesen <strong>und</strong><br />

wird im Folgen<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rgegeben:<br />

Beinprothesen o<strong>de</strong>r Armprothesen sind keine künstlichen Hilfsmittel im Sinne von Regel 14-3,<br />

auch wenn z. B. eine Beinprothese eigens zu <strong>de</strong>m Zweck verän<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>, um <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er<br />

beim <strong>Spiel</strong>en zu helfen, o<strong>de</strong>r wenn z. B. eine Armprothese eine spezielle Vorrichtung zum<br />

Greifen eines <strong>Golf</strong>schlägers hat. Ist die <strong>Spiel</strong>leitung jedoch <strong>de</strong>r Ansicht, dass eine Prothese in<br />

einer Weise verän<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n ist, dass <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er daraus ein unangemessener Vorteil gegenüber<br />

an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>ern entsteht, so ist sie berechtigt, diese Prothese als ein künstliches<br />

Hilfsmittel im Sinne von Regel 14-3 zu werten.<br />

Schläger, die von einem <strong>Spiel</strong>er mit Armprothese benutzt wer<strong>de</strong>n, müssen Regel 4-1 entsprechen,<br />

jedoch mit <strong>de</strong>r Ausnahme, dass am Griff o<strong>de</strong>r Schaft eine Zusatzeinrichtung angebracht<br />

sein darf, die <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er hilft, <strong>de</strong>n Schläger zu halten. Ist die <strong>Spiel</strong>leitung jedoch <strong>de</strong>r Ansicht,<br />

dass einem <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r seine Schläger auf solche Weise verän<strong>de</strong>rt hat, ein unangemessener<br />

Vorteil gegenüber an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>ern entsteht, so ist sie berechtigt, diese Zusatzeinrichtung als<br />

ein künstliches Hilfsmittel im Sinne von Regel 14-3 zu werten.<br />

Das Hereinsteigen in Bunker o<strong>de</strong>r Heraussteigen aus Bunkern durch beinamputierte <strong>Golf</strong>spieler,<br />

die eine Prothese tragen, stellt ein mögliches Problem dar - eine Situation, die aber eher selten<br />

vorkommen wird. Daher sollte Regel 28 (Ball unspielbar) ohne Än<strong>de</strong>rung angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />

11.3 <strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen<br />

Definition von „Standposition“<br />

Der Gebrauch von Hilfsmitteln wirft die Frage auf, aus welchen Komponenten das Beziehen <strong>de</strong>r<br />

Standposition besteht. Dies ist ein kritischer Punkt beim Bestimmen <strong>de</strong>r Erleichterung an einem<br />

unbeweglichen Hemmnis (Regel 24-2) o<strong>de</strong>r bei ungewöhnlich beschaffenem Bo<strong>de</strong>n (Regel 25-1)<br />

<strong>und</strong> bei <strong>de</strong>r Frage, ob ein <strong>Spiel</strong>er eine Strafe erhält, wenn sich sein Ball vor <strong>de</strong>m Schlag bewegt.<br />

Folgen<strong>de</strong> Definition wird vorgeschlagen:<br />

Standposition<br />

Die „Standposition“ eines <strong>Spiel</strong>ers, <strong>de</strong>r ein Hilfsmittel benutzt, ist „bezogen“, wenn er dieses<br />

Hilfsmittel <strong>und</strong>, soweit möglich, seine Füße in Position für einen o<strong>de</strong>r in Vorbereitung auf einen<br />

Schlag bringt. Das Hilfsmittel wird als Teil <strong>de</strong>r Standposition <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers angesehen.<br />

Regel 6-4 (Caddie)<br />

Entsprechend Decision 6-4/4.5 han<strong>de</strong>lt jemand - einschließlich eines an<strong>de</strong>ren Caddies o<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ers<br />

-, <strong>de</strong>r einem <strong>Spiel</strong>er beim Suchen seines Balls hilft, nicht als <strong>de</strong>r Caddie dieses <strong>Spiel</strong>ers. Eine<br />

solche Handlung verletzt Regel 6-4 nicht, die es einem <strong>Spiel</strong>er untersagt, mehr als einen Caddie<br />

zu gleicher Zeit zu haben.<br />

3. Fassung 26.03.2010 123


Regel 13-2 (Lage, Raum <strong>de</strong>s beabsichtigten Schwungs o<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>linie verbessern)<br />

Das „redliche Beziehen <strong>de</strong>r Standposition“ eines <strong>Spiel</strong>ers festzustellen, ist eine <strong>de</strong>r schwierigsten<br />

Bewertungen im <strong>Golf</strong>. Während die meisten Regeln klar <strong>und</strong> objektiv auszulegen sind, ist dies hier<br />

eher subjektiv. Decision 13-2/1 (Erläuterung von „redliches Beziehen <strong>de</strong>r Standposition“) enthält<br />

zwar Hinweise, jedoch bleibt immer noch eine Grauzone. Ein <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r ein<br />

Hilfsmittel verwen<strong>de</strong>t, darf die Zweige eines Baumes o<strong>de</strong>r Busches verbiegen o<strong>de</strong>r sogar abbrechen,<br />

wenn dies nötig ist, um seine Standposition redlich zu beziehen. Es ist ihm jedoch nicht erlaubt,<br />

das Hilfsmittel dazu zu benutzen, die Zweige absichtlich zurückzuhalten, die sonst in <strong>de</strong>n<br />

Bereich <strong>de</strong>s von ihm beabsichtigten Schwunges o<strong>de</strong>r seiner <strong>Spiel</strong>linie im Wege stün<strong>de</strong>n. Es gibt<br />

wohl keinen Ersatz für die schwierige Beurteilung, die für die Auslegung dieser Regel erfor<strong>de</strong>rlich<br />

ist; <strong>und</strong> es wird ihn wohl auch in Zukunft nicht geben.<br />

Regel 13-3 (Standposition herstellen)<br />

Die Verwendung von Hilfsmitteln von <strong>Golf</strong>spielern mit Behin<strong>de</strong>rung stellt kein „Herstellen <strong>de</strong>r<br />

Standposition“ in <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung von Regel 13-3 dar.<br />

In diesem Zusammenhang gibt es außer<strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n strittigen Punkt:<br />

Verstößt ein <strong>Spiel</strong>er gegen diese Regel, wenn er eine Standposition herstellt, so dass die ihn<br />

stützen<strong>de</strong> Krücke während <strong>de</strong>s Schwunges nicht wegrutscht?<br />

Die Antwort auf diese Frage hängt natürlich vom Konzept <strong>de</strong>s „redlichen Beziehens <strong>de</strong>r<br />

Standposition“ (Regel 13-2) ab.<br />

Ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r seine „Standposition bezieht“, in<strong>de</strong>m er Er<strong>de</strong> anhäuft, gegen die er seine Krücke<br />

stützt, wür<strong>de</strong> wegen Herstellen einer Standposition gegen Regel 13-3 verstoßen. Dennoch<br />

ist das „Eingraben“ mit <strong>de</strong>n Füßen in gewissem Umfang zulässig. Analog dazu wäre also<br />

auch ein gewisses Maß an „Eingraben“ mit einem Hilfsmittel zulässig, um ein Rutschen zu<br />

verhin<strong>de</strong>rn, jedoch wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er ab einem gewissen Punkt gegen das „redliche Beziehen<br />

<strong>de</strong>r Standposition“ verstoßen. Letztlich ist dies eine subjektive Entscheidung, die die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

nach Abwägung aller Umstän<strong>de</strong> zu treffen hat.<br />

Regel 13-4a (Beschaffenheit <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses prüfen) <strong>und</strong><br />

Regel 13-4b (Berührung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns bzw. Gr<strong>und</strong>es im Hin<strong>de</strong>rnis)<br />

Entsprechend Decision 13-4/22 (Harkenstiel vor <strong>de</strong>m Schlag in <strong>de</strong>n Bunker stecken) könnte daran<br />

gedacht wer<strong>de</strong>n, dass ein <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r einen Bunker mit einem Stock o<strong>de</strong>r mit<br />

Krücken betritt, die Beschaffenheit dieses Hin<strong>de</strong>rnisses prüft <strong>und</strong> daher einer Strafe unterliegt. Die<br />

Absicht <strong>de</strong>r Decision 13-4/22 ist es jedoch, klarzustellen, dass ein <strong>Spiel</strong>er keine zusätzlichen Informationen<br />

über die Beschaffenheit <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses durch Handlungen erhalten soll, außer <strong>de</strong>nen,<br />

die notwendig sind, um <strong>de</strong>n Ball zu erreichen <strong>und</strong> seine Standposition zu beziehen. Daher<br />

wür<strong>de</strong> ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r ein Hin<strong>de</strong>rnis mit einem Stock o<strong>de</strong>r mit Krücken betritt, also nicht gegen<br />

Regel 13-4a o<strong>de</strong>r 13-4b verstoßen, vorausgesetzt, seine Handlungen dienen nicht dazu, die Beschaffenheit<br />

<strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses zu prüfen.<br />

Regel 14-2 (Unterstützung)<br />

Vor <strong>de</strong>m Schlag ist es einem <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung gestattet, physische Unterstützung von<br />

je<strong>de</strong>rmann in Anspruch zu nehmen, um ein von ihm benutztes Hilfsmittel o<strong>de</strong>r sich selbst zu positionieren.<br />

Die Bestimmungen dieser Regel gelten nur, während <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er einen Schlag durchführt.<br />

3. Fassung 26.03.2010 124


Regel 14-3 (Künstliche Hilfsmittel <strong>und</strong> ungebräuchliche Ausrüstung)<br />

Hilfsmittel eines <strong>Golf</strong>ers mit Behin<strong>de</strong>rung wer<strong>de</strong>n gemäß Regel 14-3 als „künstliche Hilfsmittel“<br />

o<strong>de</strong>r „ungebräuchliche Ausrüstung“ betrachtet. Dennoch kann die <strong>Spiel</strong>leitung einem <strong>Golf</strong>spieler<br />

mit Behin<strong>de</strong>rung gestatten, ein solches Hilfsmittel zu verwen<strong>de</strong>n, auch wenn es so verän<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>,<br />

dass es <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er beim <strong>Spiel</strong> unterstützt. Ist die <strong>Spiel</strong>leitung jedoch <strong>de</strong>r Meinung, dass <strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>er dadurch einen unzulässigen Vorteil gegenüber <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>ern hätte, hat die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

das Recht, die Verwendung <strong>de</strong>s Hilfsmittels gemäß Regel 14-3 zu untersagen.<br />

Regel 16-1e (Über o<strong>de</strong>r auf Puttlinie stehen)<br />

Angesichts <strong>de</strong>r vorgeschlagenen Definition von „Standposition“ wird empfohlen, Regel 16-1e folgen<strong>de</strong>rmaßen<br />

zu än<strong>de</strong>rn:<br />

e. Über o<strong>de</strong>r auf Puttlinie stehen<br />

Der <strong>Spiel</strong>er darf auf <strong>de</strong>m Grün keinen Schlag aus einer Standposition spielen, bei <strong>de</strong>r er bei<strong>de</strong>rseits<br />

<strong>de</strong>r Puttlinie einschließlich <strong>de</strong>r Verlängerung dieser Linie hinter <strong>de</strong>m Ball steht o<strong>de</strong>r<br />

diese Linie einschließlich <strong>de</strong>r Verlängerung mit einem <strong>de</strong>r Füße o<strong>de</strong>r einem Hilfsmittel berührt.<br />

Regel 17-3b (Ball trifft Flaggenstock o<strong>de</strong>r bedienen<strong>de</strong> Person)<br />

Die Formulierung von Regel 17-3b macht klar, dass - wenn ein Ball ein Hilfsmittel trifft, das von<br />

einer Person benutzt wird, während diese mit Ermächtigung o<strong>de</strong>r Kenntnis <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers <strong>de</strong>n Flaggenstock<br />

bedient - <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er wegen Verstoßes gegen diese Regel eine Strafe erhält.<br />

Regel 20-1 (Aufnehmen)<br />

Siehe Ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl“.<br />

Regel 22 (Ball behin<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r unterstützt <strong>Spiel</strong>)<br />

Siehe Ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl“.<br />

Regel 24-2 (Unbewegliches Hemmnis) <strong>und</strong> Regel 25-1 (Ungewöhnlich beschaffener Bo<strong>de</strong>n)<br />

Die ergänzte Definition <strong>de</strong>r „Standposition“ (s. o.) gesteht einem <strong>Spiel</strong>er bei einem unbeweglichen<br />

Hemmnis o<strong>de</strong>r ungewöhnlich beschaffenem Bo<strong>de</strong>n eine Erleichterung zu, wenn das Hemmnis<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ungewöhnlich beschaffene Bo<strong>de</strong>n beim redlichen Beziehen <strong>de</strong>r Standposition auch das<br />

Platzieren seines Hilfsmittels beeinträchtigen wür<strong>de</strong>n. Die Ausnahmen zu Regel 24 <strong>und</strong> 25 wür<strong>de</strong>n<br />

jedoch eine Erleichterung für einen <strong>Spiel</strong>er ausschließen, <strong>de</strong>r durch diese Bedingungen beeinträchtigt<br />

wird, wenn er sein Hilfsmittel in einer für <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Schlag unnötig abnormen<br />

Position platziert o<strong>de</strong>r eine unnötig abnorme <strong>Spiel</strong>richtung wählt.<br />

Regel 28 (Ball unspielbar)<br />

Es ist eine Tatsache, dass ein <strong>Golf</strong>spieler ohne Behin<strong>de</strong>rung versuchen darf, einen Schlag auszuführen<br />

- <strong>und</strong> dies auch erfolgreich durchführen kann -, <strong>de</strong>n ein an<strong>de</strong>rer <strong>Golf</strong>spieler ohne Behin<strong>de</strong>rung<br />

vielleicht als unspielbar erklärt hätte. Es ist auch eine Tatsache, dass ein <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung,<br />

<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Gebrauch von Stöcken, Krücken o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Hilfsmitteln angewiesen ist,<br />

gelegentlich nicht in <strong>de</strong>r Lage sein kann, einen Ball zu spielen, <strong>de</strong>n ein <strong>Golf</strong>spieler ohne Behin<strong>de</strong>rung<br />

spielen könnte. So ist es zum Beispiel möglich, dass ein <strong>Golf</strong>spieler, <strong>de</strong>r Krücken benutzt,<br />

einen Ball als unspielbar erklären muss, <strong>de</strong>r auf einem steil abfallen<strong>de</strong>n, nassen Grasabhang liegt,<br />

um die Gefahr eines Sturzes zu vermei<strong>de</strong>n. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich jedoch um einen nicht ungewöhnlichen<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>shalb vergleichbaren Fall wie <strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>m die Bälle zweier <strong>Golf</strong>spieler ohne<br />

Behin<strong>de</strong>rung auf einem Kiesweg liegen <strong>und</strong> ein <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>n Ball spielt, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re seinen Ball jedoch<br />

für unspielbar erklärt, um so Verletzungen durch aufgewirbelten Kies zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 125


Da die oben genannten Situationen möglicherweise gefährlich sind, könnte argumentieren, dass<br />

Decision 1-4/10 (Gefährliche Situation, Klapperschlangen o<strong>de</strong>r Bienen behin<strong>de</strong>rn das <strong>Spiel</strong>) Anwendung<br />

fin<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er eine straflose Erleichterung gewährt wer<strong>de</strong>n sollte, wie in dieser<br />

Decision beschrieben. Die oben genannten Situationen entsprechen aber nicht <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n<br />

bzw. <strong>de</strong>r Lösung, die in <strong>de</strong>r Decision 1-4/10 angegeben wird. Diese Decision betrifft nämlich einen<br />

<strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r in eine gefährliche Situation gerät, die sowohl völlig außerhalb seiner Kontrolle liegt als<br />

auch in keinem Zusammenhang zum normalen Ablauf <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s steht.<br />

Schließlich müssen alle <strong>Spiel</strong>er nach besten Kräften beurteilen, ob sie sich selbst durch das <strong>Spiel</strong>en<br />

eines bestimmten Schlages in Gefahr bringen o<strong>de</strong>r nicht. Ist das <strong>de</strong>r Fall, kann es die beste<br />

Option für einen <strong>Spiel</strong>er sein, <strong>de</strong>n Ball für unspielbar zu erklären. Tut er dies, gilt Regel 28. Das<br />

Gewähren von strafloser Erleichterung in einer Situation, die möglicherweise Verletzungen verursachen<br />

wür<strong>de</strong>, schafft unkontrollierbare Fälle, die Gelegenheit zu Missbrauch bieten wür<strong>de</strong>n.<br />

11.4 <strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl<br />

Definition von „Standposition“<br />

Siehe Ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen.“<br />

Regel 1-2 (Beeinflussung <strong>de</strong>s Balls), Regel 13-1 (Ball spielen wie er liegt) <strong>und</strong> Regel 18-2a (Ball in<br />

Ruhe von <strong>Spiel</strong>er bewegt)<br />

Vor <strong>de</strong>m Schlag haben <strong>Golf</strong>spieler, die aus einem Rollstuhl heraus spielen, <strong>de</strong>n Ball häufig ein<br />

kurzes Stück bewegt, um vor <strong>de</strong>m Ansprechen <strong>de</strong>ssen Positionierung innerhalb <strong>de</strong>r Standposition<br />

zu erleichtern - ein Manöver, das oft als „Anstoßen <strong>de</strong>s Balls“ bezeichnet wird. Als Rechtfertigung<br />

dieser Praxis wird in <strong>de</strong>r Regel genannt, das <strong>Spiel</strong>tempo zu steigern <strong>und</strong> von Schä<strong>de</strong>n am Rasen<br />

zu vermei<strong>de</strong>n, da <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er seinen Rollstuhl nicht präzise ausrichten muss. Je<strong>de</strong>r sollte das<br />

<strong>Spiel</strong>tempo steigern <strong>und</strong> gleichzeitig die Rasenschä<strong>de</strong>n eindämmen. So gesehen ist <strong>de</strong>r Vorgang<br />

<strong>de</strong>s „Anstoßens“ sicherlich von Vorteil. Dennoch verstößt solch eine Handlung gegen eines <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n gr<strong>und</strong>legendsten <strong>Spiel</strong>prinzipien - nämlich das Prinzip, <strong>de</strong>n Ball zu spielen, wie er liegt.<br />

Eine Regelung zu formulieren, die ein solches Verfahren erlauben wür<strong>de</strong>, ist schwieriger als es<br />

scheinen mag. Zum Beispiel: Womit darf <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>n Ball „anstoßen“? Wie weit darf er ihn „anstoßen“?<br />

Wann ist <strong>de</strong>r Ball wie<strong>de</strong>r im <strong>Spiel</strong>? Wenn sich <strong>de</strong>r Ball bewegt, nach<strong>de</strong>m er „angestoßen“<br />

wur<strong>de</strong>, muss er dann neu platziert wer<strong>de</strong>n, gespielt wer<strong>de</strong>n wie er liegt, o<strong>de</strong>r darf <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er ihn<br />

erneut „anstoßen“? Wenn sich <strong>de</strong>r Ball bewegt, nach<strong>de</strong>m er „angestoßen“ wur<strong>de</strong>, wird gegen <strong>de</strong>n<br />

<strong>Spiel</strong>er eine Strafe verhängt? Muss <strong>de</strong>r Ball auf <strong>de</strong>m gleichen Teil <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>gelän<strong>de</strong>s bleiben (auf<br />

<strong>de</strong>m Abschlag, im Gelän<strong>de</strong>, im Hin<strong>de</strong>rnis <strong>und</strong> auf <strong>de</strong>m Grün), nach<strong>de</strong>m er „angestoßen“ wur<strong>de</strong>?<br />

Wenn er an <strong>de</strong>r gleichen Stelle <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>gelän<strong>de</strong>s bleiben muss, darf dann ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Ball<br />

nur ein paar Zentimeter „anstößt“, diesen von einem hohen Rough in ein niedriges Rough o<strong>de</strong>r auf<br />

das Fairway bewegen? Bleibt <strong>de</strong>r ursprüngliche Ball in einem Divot liegen, darf <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>n<br />

Ball aus einem Divot heraus „anstoßen“?<br />

Gera<strong>de</strong> die vorletzte Frage lässt durchaus zu erwarten, dass es erheblich weniger wahrscheinlich<br />

ist, dass <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r die Gelegenheit hat, seinen Ball aus hohem Gras in niedriges Gras zu<br />

bewegen, an einem beson<strong>de</strong>rs entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Punkt in seiner R<strong>und</strong>e eine weniger große Anstrengung<br />

unternimmt, seinen Rollstuhl präzise auszurichten, als im umgekehrten Fall.<br />

Schließlich wird so das „Anstoßen“ <strong>de</strong>s Balls zu einem Mechanismus, durch <strong>de</strong>n das „Besserlegen“<br />

unterstützt wird, was sicherlich kein erwünschtes Ergebnis ist. Daher sollte dieses Verfahren nicht<br />

geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Allerdings ist es für die Frage, wie streng diese Regelung zu handhaben ist, ein<br />

3. Fassung 26.03.2010 126


erheblicher Unterschied, ob die <strong>Golf</strong>regeln während einer privaten <strong>Golf</strong>r<strong>und</strong>e o<strong>de</strong>r während eines<br />

Wettspiels angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />

Regel 6-4 (Caddie)<br />

Ausführungen zu dieser Regel fin<strong>de</strong>n Sie unter <strong>de</strong>m gleichen Stichwort bei <strong>Golf</strong>spielern, die Stöcke<br />

o<strong>de</strong>r Krücken benötigen. Außer<strong>de</strong>m wäre es für einen <strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl zulässig, sowohl<br />

einen Caddie als auch einen Helfer einzusetzen, <strong>de</strong>r ihn unterstützt, vorausgesetzt, <strong>de</strong>r Helfer trägt<br />

o<strong>de</strong>r handhabt die Schläger <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers nicht (siehe untenstehen<strong>de</strong> Regel 8-1). Abhängig von<br />

seinen Verantwortlichkeiten müsste <strong>de</strong>r Status <strong>de</strong>s Helfers geklärt wer<strong>de</strong>n (siehe Ausführung zu<br />

„Coach“ bei blin<strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>spielern <strong>und</strong> Ausführungen zu „Supervisor“ bei <strong>Golf</strong>spielern mit geistiger<br />

Behin<strong>de</strong>rung).<br />

Regel 8-1 (Belehrung)<br />

Setzt ein <strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl sowohl einen Caddie als auch einen Helfer ein (siehe oben stehen<strong>de</strong><br />

Regel 6-4.), ist es <strong>de</strong>m Helfer untersagt, <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er eine Belehrung zu geben.<br />

Regel 13-2 (Lage, Raum <strong>de</strong>s beabsichtigten Schwungs o<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>linie verbessern)<br />

Siehe Ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

Regel 13-3 (Standposition herstellen)<br />

Siehe Ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

Regel 14-2 (Unterstützung)<br />

Siehe Ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

Regel 14-3 (Künstliche Hilfsmittel o<strong>de</strong>r ungebräuchliche Ausrüstung)<br />

Siehe Ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

Regel 16-1e (Über o<strong>de</strong>r auf Puttlinie stehen)<br />

Siehe Ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

Regel 17-3b (Ball trifft Flaggenstock o<strong>de</strong>r bedienen<strong>de</strong> Person)<br />

Siehe Ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

Regel 20-1 (Aufnehmen)<br />

Regel 20-1 legt unter an<strong>de</strong>rem fest:<br />

Wer<strong>de</strong>n ein Ball o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ballmarker beim Aufnehmen <strong>de</strong>s Balls nach einer Regel o<strong>de</strong>r beim<br />

Kennzeichnen seiner Lage versehentlich bewegt, so müssen <strong>de</strong>r Ball bzw. <strong>de</strong>r Ballmarker zurückgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies ist straflos, sofern das Bewegen von Ball o<strong>de</strong>r Ballmarker unmittelbar auf die<br />

beson<strong>de</strong>re Handlung von Kennzeichnen <strong>de</strong>r Lage o<strong>de</strong>r Aufnehmen <strong>de</strong>s Balls zurückzuführen ist. In<br />

an<strong>de</strong>rweitigen Fällen zieht sich <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er einen Strafschlag nach dieser Regel o<strong>de</strong>r Regel 18-2a<br />

zu.<br />

Diese Regel macht keine Än<strong>de</strong>rung für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung erfor<strong>de</strong>rlich. Da jedoch durch<br />

physische Einschränkungen <strong>und</strong> Hilfsgeräte, vor allem Rollstühle, <strong>de</strong>r Zugang zum Ball erschwert<br />

sein kann, sollte diese Regel so großzügig ausgelegt wer<strong>de</strong>n, dass bei <strong>de</strong>r Frage, ob versehentliches<br />

Bewegen „unmittelbar auf die beson<strong>de</strong>re Handlung ...“ zurückzuführen ist, im Zweifel zugunsten<br />

<strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>spielers mit Behin<strong>de</strong>rung entschie<strong>de</strong>n wird.<br />

Regel 20-2a (Fallenlassen <strong>und</strong> erneutes Fallenlassen - Von wem <strong>und</strong> wie)<br />

3. Fassung 26.03.2010 127


Statt einem <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r einen Rollstuhl benutzt, vorzuschreiben, <strong>de</strong>n Ball<br />

über seinen Kopf zu halten <strong>und</strong> ihn dann fallen zu lassen o<strong>de</strong>r nach oben zu werfen, um so die<br />

gefor<strong>de</strong>rte „Schulterhöhe“ (eines aufrecht stehen<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ers) zu erreichen, <strong>und</strong> um eine einheitliche<br />

Regelung zu erzielen, wird folgen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung von Regel 20-2a vorgeschlagen:<br />

Regel 20-2 Fallenlassen <strong>und</strong> erneutes Fallenlassen<br />

a. Von wem <strong>und</strong> wie<br />

Ein Ball, <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n Regeln fallen zu lassen ist, muss vom <strong>Spiel</strong>er selbst fallengelassen<br />

wer<strong>de</strong>n. Der <strong>Spiel</strong>er muss entwe<strong>de</strong>r stehen o<strong>de</strong>r aufrecht sitzen, <strong>de</strong>n Ball mit ausgestrecktem<br />

Arm in Schulterhöhe halten <strong>und</strong> ihn fallen lassen. Wird <strong>de</strong>r Ball von jemand an<strong>de</strong>rem o<strong>de</strong>r auf<br />

an<strong>de</strong>re Weise fallen gelassen <strong>und</strong> wird dieser Fehler nicht nach Regel 20-6 berichtigt, so zieht<br />

sich <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er einen Strafschlag zu.<br />

Regel 20-3 (Hinlegen <strong>und</strong> Zurücklegen)<br />

Ein <strong>Spiel</strong>er darf zwar eine an<strong>de</strong>re Person ermächtigen, seinen Ball aufzunehmen, doch darf nach<br />

<strong>de</strong>n Regeln nur <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er o<strong>de</strong>r sein Partner einen Ball hinlegen. Auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r physischen Einschränkungen<br />

kann es für einen <strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl schwierig o<strong>de</strong>r unmöglich sein, einen Ball<br />

so hinzulegen wie in Regel 20-3a vorgesehen. Die Lösung für dieses Problem ist nicht ganz unkompliziert.<br />

Statt unmittelbar vorzuschlagen, dass eine an<strong>de</strong>re Person vom <strong>Spiel</strong>er ermächtigt<br />

wer<strong>de</strong>n soll, <strong>de</strong>n Ball für ihn hinzulegen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er selbst sein Bestes versuchen soll, auch<br />

wenn das be<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>n Ball u. U. ein paar Zentimeter zu werfen, scheint es vernünftiger zu sein,<br />

abzuwarten, ob dieser Sachverhalt tatsächlich ein maßgebliches Problem darstellt.<br />

Das Zurücklegen <strong>de</strong>s Balls dürfte wohl nur selten Schwierigkeiten verursachen, da Regel<br />

20-3 ein Zurücklegen nicht nur durch <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er o<strong>de</strong>r seinen Partner, son<strong>de</strong>rn auch durch die<br />

Person gestattet, die ihn aufgenommen hat.<br />

Regel 22 (Ball behin<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r unterstützt <strong>Spiel</strong>)<br />

<strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung, die Hilfsmittel verwen<strong>de</strong>n, neigen dazu, ihren Ball auf <strong>de</strong>m Grün nicht<br />

aufzunehmen, um die Gefahr möglicher Schä<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>s Grüns zu verringern. Das<br />

ist kein so großes Problem, wie es scheinen mag, da <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er eine an<strong>de</strong>re Person ermächtigen<br />

darf, seinen Ball aufzuheben <strong>und</strong> zu markieren. Auch die Entwicklung von Hilfsmitteln, die die Belastung<br />

pro Quadratzentimeter Grünoberfläche minimieren, wird dieses Problem weiter verringern.<br />

Regel 24-2 (Unbewegliche Hemmnisse) <strong>und</strong> Regel 25-1 (Ungewöhnlich beschaffener Bo<strong>de</strong>n)<br />

Siehe Ausführungen unter „<strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />

Regel 28 (Ball unspielbar)<br />

Zusatzbemerkungen zu dieser Regel fin<strong>de</strong>n Sie im Abschnitt „<strong>Golf</strong>spieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken<br />

benötigen“.<br />

Offensichtlich ist hier <strong>de</strong>r wichtigste Punkt, wie diese Regel auf <strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl angewandt<br />

wer<strong>de</strong>n soll, wenn sie ihren Ball, <strong>de</strong>r im Bunker liegt, nicht erreichen können. Derzeit bewegen<br />

<strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl <strong>de</strong>n Ball oft nahe an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>s Bunkers <strong>und</strong> spielen ihn dann ohne<br />

Strafschlag o<strong>de</strong>r lassen <strong>de</strong>n Ball außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers unter Hinzurechnung eines Strafschlages<br />

fallen.<br />

Diese Vorgehensweise schafft das Potential für eine ein<strong>de</strong>utige Ungerechtigkeit. Nehmen wir <strong>de</strong>n<br />

Fall, dass zwei <strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl gegeneinan<strong>de</strong>r spielen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ball bei<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er in einem<br />

3. Fassung 26.03.2010 128


Bunker liegen bleibt. Ist einer <strong>de</strong>r Bälle spielbar <strong>und</strong> <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re unspielbar, wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> <strong>Spiel</strong>er<br />

gleich behan<strong>de</strong>lt - ein entschie<strong>de</strong>ner Vorteil für <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>ssen Ball unspielbar war.<br />

Bevor eine Lösung für dieses Problem vorgeschlagen wird, muss eine weitere mögliche Ungerechtigkeit<br />

beachtet wer<strong>de</strong>n. So sind die möglichen Optionen für einen <strong>Golf</strong>spieler ohne Behin<strong>de</strong>rung<br />

zu betrachten, wenn er einen Schlag spielt <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ball in einem Bunker liegen bleibt. Er kann <strong>de</strong>n<br />

Ball spielen, wie er liegt. Erachtet er seinen Ball für unspielbar, muss er unter Hinzurechnung einer<br />

Strafe von einem Schlag:<br />

a. einen Ball so nahe wie möglich <strong>de</strong>r Stelle spielen, wo <strong>de</strong>r ursprüngliche Ball zuletzt gespielt<br />

wur<strong>de</strong>; o<strong>de</strong>r<br />

b. einen Ball innerhalb zweier Schlägerlängen von <strong>de</strong>r Stelle, wo <strong>de</strong>r Ball lag, nicht näher zum<br />

Loch, fallen lassen; o<strong>de</strong>r<br />

c. einen Ball in beliebiger Entfernung hinter <strong>de</strong>m Punkt fallen lassen, wo <strong>de</strong>r Ball lag, wobei<br />

dieser Punkt auf gera<strong>de</strong>r Linie zwischen <strong>de</strong>m Loch <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Stelle, wo <strong>de</strong>r Ball fallengelassen<br />

wird, liegen muss.<br />

Der <strong>Golf</strong>spieler ohne Behin<strong>de</strong>rung kann daher seinen nächsten Schlag außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers<br />

spielen, doch statt einfach einen Ball außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers fallen zu lassen, muss er zu <strong>de</strong>r Stelle<br />

zurückkehren, von <strong>de</strong>r er zuletzt gespielt hat. In einigen Fällen kann dies dazu führen, dass er<br />

einen vollständigen Schlag spielen muss, nur um wie<strong>de</strong>r in Höhe <strong>de</strong>s Bunkers zu liegen - dies entspricht<br />

<strong>de</strong>mnach zwei Strafschlägen. Daher führt dieses Problem zu einer noch größeren Ungerechtigkeit,<br />

wenn ein <strong>Golf</strong>spieler ohne Behin<strong>de</strong>rung gegen einen <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

spielt.<br />

Dem Ziel folgend, es <strong>Golf</strong>spielern ohne Behin<strong>de</strong>rung <strong>und</strong> <strong>Golf</strong>spielern mit Behin<strong>de</strong>rung zu ermöglichen,<br />

auf einer gerechten Basis gegeneinan<strong>de</strong>r zu spielen, wird folgen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Formulierung<br />

von Regel 28 empfohlen:<br />

Erachtet ein <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung seinen Ball in einem Bunker für unspielbar, muss er:<br />

a. Gemäß Regel 28a., b. o<strong>de</strong>r c. fortfahren; o<strong>de</strong>r<br />

b. Einen zusätzlichen Strafschlag hinzuzählen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Ball außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers spielen,<br />

wobei die Stelle, an <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ball lag, direkt zwischen <strong>de</strong>m Loch <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Stelle, an <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ball<br />

fallengelassen wird, liegen muss.<br />

Die obige Formulierung kann zwar eine Gr<strong>und</strong>lage für die Handhabung <strong>de</strong>s Problems darstellen,<br />

das <strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl bei Bunkern haben, doch wer<strong>de</strong>n erhebliche Probleme in Bezug auf<br />

die Vorgabe entstehen, wenn diese endgültig als Lösung anerkannt wird. Die Vorgabenfragen<br />

wer<strong>de</strong>n in einem <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Abschnitte dieser Ausführungen näher behan<strong>de</strong>lt.<br />

11.5 <strong>Golf</strong>spieler mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung<br />

Eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung scheint unnötig zu sein.<br />

Wenn entschie<strong>de</strong>n wird, nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln zu spielen, sollten diese <strong>Spiel</strong>er auch die Fähigkeiten<br />

haben, <strong>de</strong>n Regeln zu folgen, auch wenn einige von ihnen eventuell spielbegleiten<strong>de</strong> Unterstützung<br />

benötigen, um verschie<strong>de</strong>nen o<strong>de</strong>r allen Gesichtspunkten <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s, inklusive <strong>de</strong>r Etikette,<br />

Rechnung tragen zu können. In diesem Zusammenhang hätte ein Supervisor, eine spielbegleiten<strong>de</strong><br />

unterstützen<strong>de</strong> Person, in einigen Fällen eine ähnliche Funktion wie <strong>de</strong>r Coach eines blin<strong>de</strong>n<br />

3. Fassung 26.03.2010 129


<strong>Golf</strong>spielers. In an<strong>de</strong>ren Situationen hätte <strong>de</strong>r Supervisor eher eine beobachten<strong>de</strong> Funktion, in <strong>de</strong>r<br />

er einer o<strong>de</strong>r mehreren Gruppe/n von <strong>Golf</strong>spielern je nach Bedarf hilft. In diesem Fall wäre er als<br />

außenstehen<strong>de</strong>s Organ zu betrachten. Beim Definieren <strong>de</strong>s Status <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Pflichten eines Supervisors<br />

müssen mögliche Konflikte mit <strong>de</strong>n Regeln 6-4 (Caddie) <strong>und</strong> 8-1 (Belehrung) beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r relativ geringen Erfahrung mit <strong>Golf</strong>spielern mit geistigen Behin<strong>de</strong>rungen kann <strong>de</strong>rzeit<br />

ihren Bedürfnissen in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln noch nicht entsprechend Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n. Da<br />

sich inzwischen aber immer mehr Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung für das <strong>Golf</strong>spiel entschei<strong>de</strong>n,<br />

wird es notwendig sein, sicherzustellen, dass die Regeln auch insoweit angemessen angepasst<br />

wer<strong>de</strong>n, um allen speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />

11.6 Verschie<strong>de</strong>nes<br />

<strong>Golf</strong>spieler mit an<strong>de</strong>ren Behin<strong>de</strong>rungen<br />

Es gibt viele <strong>Golf</strong>spieler, die unter physischen Einschränkungen zu lei<strong>de</strong>n haben, die zu einem<br />

gewissen Grad von Beeinträchtigung führen <strong>und</strong> erhebliche Auswirkungen auf ihre Fähigkeit haben<br />

können, <strong>Golf</strong> zu spielen. Beispiele dafür sind <strong>Golf</strong>spieler mit bloßen Sehbehin<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong><br />

<strong>Golf</strong>spieler, die auf Gr<strong>und</strong> schwerer Arthritis o<strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>r Finger keinen Schläger halten können.<br />

Für sie gelten die hier genannten Regelän<strong>de</strong>rungen nicht spezifisch. In Fällen, in <strong>de</strong>nen ein Hilfsgerät<br />

- wie etwa eine Stütze o<strong>de</strong>r Greifhilfe - diesen Personen das <strong>Spiel</strong>en ermöglicht, wird <strong>de</strong>r<br />

Royal and Ancient <strong>Golf</strong> Club of St. Andrews (R&A) dies überprüfen <strong>und</strong> von Fall zu Fall eine Entscheidung<br />

darüber fällen, ob die Verwendung eines solchen Hilfsmittels gegen Regel 14-3 (Künstliche<br />

Hilfsmittel <strong>und</strong> ungebräuchliche Ausrüstung) verstößt o<strong>de</strong>r nicht. Je<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er kann beim<br />

R&A schriftlich eine Regelentscheidung für die Hilfsgeräte beantragen, die er verwen<strong>de</strong>n möchte.<br />

Etikette - Höflichkeit auf <strong>de</strong>m Platz, <strong>Spiel</strong>tempo<br />

Dieser Abschnitt <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln lautet:<br />

Im allgemeinen Interesse ist stets ohne Verzug zu spielen.....<br />

Kann ein <strong>Spiel</strong> seine Position auf <strong>de</strong>m Platz nicht behaupten <strong>und</strong> bleibt um mehr als ein volles<br />

Loch hinter <strong>de</strong>n vorausgehen<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern zurück, so muss es die nachfolgen<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er zum<br />

Überholen auffor<strong>de</strong>rn.<br />

Sowohl <strong>Golf</strong>spieler ohne Behin<strong>de</strong>rung als auch <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung sollten sich nach besten<br />

Kräften bemühen, ihr <strong>Spiel</strong>tempo <strong>und</strong> ihre Position auf <strong>de</strong>m Platz zu halten. Dieser Punkt bedarf<br />

daher keiner beson<strong>de</strong>ren Aufmerksamkeit.<br />

Etikette - Schonung <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzes<br />

Auf <strong>de</strong>m gesamten <strong>Golf</strong>platz muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er dafür sorgen, dass jegliche Schä<strong>de</strong>n durch Spikes,<br />

Rä<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Hilfsgeräte wie<strong>de</strong>r beseitigt wer<strong>de</strong>n. Auf <strong>de</strong>m Grün sollten <strong>de</strong>rartige Schä<strong>de</strong>n<br />

behoben wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m alle <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>r Gruppe das Loch been<strong>de</strong>t haben. Bei bestimmten Wetter-<br />

o<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nbedingungen kann es <strong>Golf</strong>spielern mit Behin<strong>de</strong>rung - meist vorübergehend - untersagt<br />

wer<strong>de</strong>n, bestimmte Hilfsgeräte zu benutzen.<br />

Es ist zu hoffen, dass die aktuellen Entwicklungen von Hilfsgeräten dazu führen wer<strong>de</strong>n, die Beanspruchung<br />

<strong>de</strong>s Platzes <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Grasnarbe weiter zu reduzieren. Es könnte auch erfor<strong>de</strong>rlich sein,<br />

die Öffentlichkeit besser über die wirklichen - nicht bloß die vermuteten - Auswirkungen dieser<br />

Geräte auf die Grasnarbe aufzuklären.<br />

Regel 6-7 (Unangemessene Verzögerung)<br />

3. Fassung 26.03.2010 130


Die Auslegung <strong>und</strong> Anwendung dieser beson<strong>de</strong>ren Regel bringt bereits bei <strong>Golf</strong>spielern ohne Behin<strong>de</strong>rung<br />

erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Eine Vorgehensweise vorzuschlagen, wie diese<br />

Regel speziell für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung angewandt wer<strong>de</strong>n soll, ist genauso schwierig. Natürlich<br />

liegt in <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>ssen, was eine unangemessene Verzögerung darstellt, bereits<br />

eine subjektive Einschätzung, was beson<strong>de</strong>re Umsicht <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung erfor<strong>de</strong>rt. In diesem Zusammenhang<br />

wird bei <strong>Golf</strong>spielern mit Behin<strong>de</strong>rung eine etwas großzügigere Auslegung <strong>de</strong>ssen<br />

vorgeschlagen, was eine unangemessene Verzögerung darstellt. Letztendlich muss je<strong>de</strong> <strong>Spiel</strong>leitung<br />

selbst entschei<strong>de</strong>n, welche Kriterien sie zum Messen einer unangemessenen Verzögerung<br />

als sinnvoll erachtet, wobei die Schwierigkeit <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzes, die Wetterbedingungen <strong>und</strong> die<br />

Platzbeschaffenheit in Betracht zu ziehen sind. Der <strong>Spiel</strong>leitung eine allgemein gültige konkrete<br />

Anleitung an die Hand geben zu wollen, ist wohl unrealistisch.<br />

Vorgaben<br />

Zwar obliegt die Verwaltung <strong>und</strong> die Vergabe <strong>de</strong>r Vorgaben nicht <strong>de</strong>m R&A, doch zeigen sich beim<br />

Festsetzen von Vorgaben für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung sofort zwei Probleme. Erstens kann das<br />

jeweils anwendbare Vorgabensystem erst dann für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung angepasst wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn eine Anpassung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln vereinbart wur<strong>de</strong>. Regel 28 (Ball unspielbar) <strong>und</strong> seine Anwendung<br />

auf einen <strong>Golf</strong>spieler im Rollstuhl, <strong>de</strong>ssen Ball in einem Bunker liegt, dient als gutes Beispiel.<br />

Eine Lösung <strong>de</strong>s mit dieser Regel verb<strong>und</strong>enen Vorgabenproblems wird notwendig sein, um<br />

z. B. die Diskrepanz zu beseitigen, die auftritt, wenn ein <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung seine Vorgabe<br />

auf einem <strong>Golf</strong>platz mit nur wenigen Bunkern erlangt, während ein an<strong>de</strong>rer <strong>Golf</strong>spieler mit <strong>de</strong>r<br />

gleichen Behin<strong>de</strong>rung seine Vorgabe auf einem <strong>Golf</strong>platz erlangt, <strong>de</strong>r sehr viele Bunker aufweist.<br />

Das zweite Problem betrifft die Art <strong>de</strong>r Vorgabe, die ein <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung erhalten soll,<br />

wenn die <strong>Golf</strong>regeln <strong>und</strong> das entsprechen<strong>de</strong> Vorgabensystem für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung angepasst<br />

wur<strong>de</strong>n - soll es eine normale Vorgabe sein, eine provisorische Vorgabe, eine lokal begrenzte<br />

Vorgabe o<strong>de</strong>r eine sonstige Vorgabe? Die Antwort kann je nach Vorgabensystem verschie<strong>de</strong>n<br />

sein <strong>und</strong> hängt zumin<strong>de</strong>st teilweise davon ab, inwieweit die angepassten Regeln (die von<br />

<strong>Golf</strong>spielern mit Behin<strong>de</strong>rung verwen<strong>de</strong>ten Regeln) von <strong>de</strong>n eigentlichen <strong>Golf</strong>regeln abweichen.<br />

Zusammenfassung<br />

Die <strong>Golf</strong>regeln sind für <strong>Golf</strong>spieler mit Behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>shalb geän<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n, damit <strong>Golf</strong>spieler mit<br />

Behin<strong>de</strong>rung <strong>und</strong> <strong>Golf</strong>spieler ohne Behin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r mit einer an<strong>de</strong>ren Art von Behin<strong>de</strong>rung auf<br />

gerechter Basis miteinan<strong>de</strong>r spielen können. Es ist zu hoffen, dass alle Probleme zumin<strong>de</strong>st abge<strong>de</strong>ckt<br />

sind, doch ist zu erwarten, dass weitere Analysen <strong>und</strong> Än<strong>de</strong>rungen notwendig sein wer<strong>de</strong>n,<br />

wie es auch bei <strong>de</strong>n Offiziellen <strong>Golf</strong>regeln <strong>de</strong>r Fall ist.<br />

3. Fassung 26.03.2010 131


Vorbemerkungen<br />

Abschnitt 12.<br />

Vorbereitung <strong>und</strong> Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

für das <strong>Spiel</strong> <strong>und</strong> für Wettspiele<br />

Bei <strong>de</strong>r Abwicklung eines Verbandswettspiels (DGV/LGV) o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer wichtiger Wettspiele ist <strong>de</strong>r<br />

Zustand <strong>de</strong>s ausgewählten Platzes einer beson<strong>de</strong>rs kritischen Würdigung durch <strong>Spiel</strong>er, ggf. auch<br />

Presse <strong>und</strong> Zuschauern, ausgesetzt. Nicht zuletzt ist sogar die Werbewirkung <strong>de</strong>r Berichte von<br />

Gastmannschaften o<strong>de</strong>r Gastspielern in ihren Heimatclubs über <strong>de</strong>n Zustand eines Wettspielplatzes<br />

nicht zu unterschätzen. Die nachstehen<strong>de</strong> Anleitung wur<strong>de</strong> vor allem entwickelt, um <strong>de</strong>n Verantwortlichen<br />

bei <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>s Platzes auf solche Wettspiele behilflich zu sein. Gleichzeitig<br />

wird hiermit eine gewisse Vereinheitlichung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>bedingungen bei Verbandsturnieren angestrebt,<br />

insoweit diese möglich <strong>und</strong> sinnvoll erscheint. Selbstverständlich haben jedoch auch die<br />

Clubmitglie<strong>de</strong>r bei einem internen Wettspiel ein Interesse daran, einen gut vorbereiteten <strong>und</strong> einwandfrei<br />

gekennzeichneten Platz zu spielen.<br />

Alle nachfolgend aufgeführten Pflegemaßnahmen sind nicht nur für ein bestimmtes Wettspiel entschei<strong>de</strong>nd,<br />

son<strong>de</strong>rn sollten gr<strong>und</strong>sätzlich Bestandteil einer anspruchsvollen Platzpflege sein. Es<br />

geht also weniger darum, diese Maßnahmen überhaupt durchzuführen, son<strong>de</strong>rn sie zeitlich <strong>und</strong><br />

von ihrer Intensität so zu koordinieren, dass sie zu einem bestimmten Termin die optimale Wirkung<br />

zeigen.<br />

Die nachstehen<strong>de</strong> Anleitung bezieht sich auf <strong>Golf</strong>anlagen, die einen ausreichen<strong>de</strong>n vegetativen<br />

Reifeprozess vollzogen haben, also im allgemeinen min<strong>de</strong>stens fünf Jahre alt sind.<br />

Der Inhalt dieser Anleitung ist angelehnt an die „Course Preparation Gui<strong>de</strong>lines für Tournaments“<br />

<strong>de</strong>r PGA European Tour, an die „Guidance of Running a Competition“ <strong>de</strong>s Royal and Ancient <strong>Golf</strong><br />

Club of St. Andrews, die For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r aktuellen <strong>Golf</strong>regeln als auch <strong>de</strong>s USGA Course Rating<br />

Systems. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist je<strong>de</strong> Optimierung von Platzpflegemaßnahmen wünschenswert. Bei<br />

Endr<strong>und</strong>en zu <strong>de</strong>utschen Meisterschaften o<strong>de</strong>r internationalen Meisterschaften sind die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Platzpflege <strong>de</strong>shalb entsprechend höher.<br />

Soweit in Verbandsordnungen (z. B. DGV-Verbandsordnungen) o<strong>de</strong>r aufgr<strong>und</strong> Einzelvereinbarungen<br />

das Kapitel „Vorbereitung <strong>und</strong> Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen…“ in Bezug genommen wird, sind die im<br />

Folgen<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Begriffe „empfiehlt“, „soll“ <strong>und</strong> „sollte“ als verbindlich zu verstehen, wenn<br />

nicht sachlich gerechtfertigte beson<strong>de</strong>re Grün<strong>de</strong> im Einzelfall nachweisbar gegen eine Befolgung<br />

sprechen.<br />

12.1 Die Vorbereitung <strong>de</strong>s Platzes für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb<br />

Nach <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>s Course Ratings wird je<strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>platz hinsichtlich seiner effektiven <strong>Spiel</strong>länge<br />

sowie seiner <strong>Spiel</strong>schwierigkeit unter normalen Bedingungen bewertet.<br />

Wird im späteren Wettspielbetrieb die Länge <strong>de</strong>s Platzes o<strong>de</strong>r die normale <strong>Spiel</strong>schwierigkeit wesentlich<br />

verän<strong>de</strong>rt, so verzerrt dies die Platzbewertung <strong>und</strong> somit auch die für <strong>de</strong>n Platz anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Vorgaben <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>er. Eine Längenabweichung von 20 m für Herren o<strong>de</strong>r<br />

16 m für Damen wirkt sich beispielsweise mit ca. 0,1 Schlag auf die Längenbewertung aus. Der<br />

Vorgabenausschuss sollte sich daher um die Unterstützung durch <strong>de</strong>n Platzausschuss bemühen,<br />

um die Längen <strong>und</strong> die normalen <strong>Spiel</strong>schwierigkeiten auf einem konstanten Niveau zu halten, <strong>und</strong><br />

3. Fassung 26.03.2010 132


zwar an sieben Tagen in <strong>de</strong>r Woche. Das Ziel ist es, eine faire <strong>und</strong> keine trickreiche Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

zu bieten.<br />

Deshalb müssen die Wettspiel- <strong>und</strong> Platzverantwortlichen stets darauf achten, nicht nur die Längen<br />

<strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>schwierigkeiten je<strong>de</strong>rzeit bei Wettspielen auf einem konstanten Niveau zu halten,<br />

son<strong>de</strong>rn auch möglichst gleichmäßige <strong>und</strong> keine extremen Schnitthöhen aller <strong>Spiel</strong>elemente anzustreben.<br />

Diese Gesichtspunkte müssen bei <strong>de</strong>n Bemühungen, einen Platz „optimal vorzubereiten“, unbedingt<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

12.1.1 Grüns<br />

Die Qualität <strong>de</strong>r Grüns ist von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für das ganze <strong>Golf</strong>spiel. Feste, schnelle,<br />

ten<strong>de</strong>nziell eher trockene Grüns stellen die höchsten Ansprüche an das Können bei Annäherungsschlägen<br />

<strong>und</strong> beim Putten. Zu weiche Grüns belohnen nicht <strong>de</strong>n guten Schlag gegenüber einem<br />

weniger guten. Beson<strong>de</strong>rs beim Putten sind weiche Grüns weniger „treu“ als feste Grüns, so dass<br />

das Können nicht mehr genügend zur Entfaltung kommen kann. Auch sind bei weichen Grüns <strong>und</strong><br />

großer <strong>Spiel</strong>erzahl später starten<strong>de</strong> <strong>Spiel</strong>er gegenüber früh gestarteten <strong>Spiel</strong>ern <strong>de</strong>utlich benachteiligt,<br />

weil die Grünoberfläche durch die Trittbelastung oftmals schon starke Unebenheiten aufweist.<br />

Die Grüns sollten neben <strong>de</strong>r Festigkeit auch elastisch genug sein, dass sie einen sauber<br />

ausgeführten Eisenschlag vom Fairway halten, nicht aber einen fehlerhaften <strong>und</strong> unkontrollierten<br />

Schlag aus <strong>de</strong>m Rough.<br />

12.1.1.1 Bewässerung<br />

Um feste Grüns zu erhalten, sind diese bedarfsgerecht, aber so selten wie irgend vertretbar zu<br />

bewässern. Wenn bewässert wird, sollte allerdings so viel verabreicht wer<strong>de</strong>n, dass die Rasentragschicht<br />

vollständig durchtränkt wird. Wenn <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n regelmäßig nur oberflächlich durchfeuchtet<br />

wür<strong>de</strong>, wür<strong>de</strong> das Wurzelwachstum allmählich verflachen.<br />

Eine häufige starke Bewässerung in <strong>de</strong>r Absicht, dadurch ein besseres Halten <strong>de</strong>r Grüns zu erreichen,<br />

ist nicht nur aus <strong>de</strong>n o. a. spieltechnischen Grün<strong>de</strong>n unerwünscht, son<strong>de</strong>rn verhin<strong>de</strong>rt auch<br />

<strong>de</strong>n lebenswichtigen Gasaustausch <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns <strong>und</strong> ist daher unbedingt zu vermei<strong>de</strong>n. Als Faustregel<br />

für das Bewässern gilt: so selten wie möglich, aber dann durchdringend.<br />

Die Frage, wie häufig solche Mengen einzuregnen sind, hängt von zu vielen Faktoren ab, als dass<br />

sie pauschal beantwortet wer<strong>de</strong>n könnte: von <strong>de</strong>r Drainfähigkeit <strong>und</strong> Wasserspeicherkapazität <strong>de</strong>r<br />

Rasentragschicht, von Temperatur <strong>und</strong> Luftfeuchtigkeit, von <strong>de</strong>r Intensität <strong>de</strong>r Ventilation bei beson<strong>de</strong>rs<br />

win<strong>de</strong>xponierten Grüns, vom hauptbestandsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Rasentyp usw. Je<strong>de</strong>r Greenkeeper<br />

sollte daher die bo<strong>de</strong>nphysikalischen Eigenschaften „seiner“ Grüns kennen. Voraussetzung hierfür<br />

sind spezifische Analysen <strong>de</strong>r Rasentragschicht durch ein Prüflabor für Sportplatzbau.<br />

12.1.1.2 Vertikalschnitt<br />

Grüns wer<strong>de</strong>n üblicherweise während <strong>de</strong>r Wettspielsaison mehrfach mit einem Vertikalschnitt behan<strong>de</strong>lt,<br />

jedoch nicht in <strong>de</strong>r Woche vor einem wichtigen Wettspiel. Unter Vertikalschnitt versteht<br />

man das oberflächliche Durchschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Vegetations- <strong>und</strong> Filzschicht bis maximal 1 mm tief in<br />

<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, nicht dagegen das Tiefschlitzen mit Schnei<strong>de</strong>einheiten, die einige cm senkrecht in die<br />

Rasentragschicht eindringen.<br />

Es sollte möglichst jeweils nacheinan<strong>de</strong>r längs <strong>und</strong> quer vertikutiert wer<strong>de</strong>n. Anschließend muss<br />

gemäht wer<strong>de</strong>n, um das lose Filzmaterial <strong>und</strong> aufgerichtete Ausläufer <strong>de</strong>s Grases zu beseitigen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 133


12.1.1.3 Aerifizieren<br />

Falls vor einem wichtigen Turnier eine Aerifizierung vorgenommen wer<strong>de</strong>n soll, muss diese so<br />

rechtzeitig vorher durchgeführt wer<strong>de</strong>n, dass bis zum Turnierbeginn die dabei entstan<strong>de</strong>nen Löcher<br />

vollständig zugewachsen sind o<strong>de</strong>r die Auswirkungen dieser Arbeiten das <strong>Spiel</strong> nicht unüblich<br />

beeinträchtigen. Insbeson<strong>de</strong>re vor Turnieren zu Beginn <strong>de</strong>r Vegetationsperio<strong>de</strong> sollte eine Aerifizierung<br />

nach Möglichkeit unterbleiben. Sollte es <strong>de</strong>nnoch zwingend erfor<strong>de</strong>rlich sein, ist die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

<strong>de</strong>s Wettspiels frühzeitig <strong>und</strong> unverzüglich vorab zu informieren, da so schnell wie möglich<br />

darüber zu entschei<strong>de</strong>n ist, ob eine Wettspielausrichtung unter diesen Bedingungen ausnahmsweise<br />

<strong>de</strong>nnoch in Betracht kommt o<strong>de</strong>r eine Verlegung <strong>de</strong>s Wettspiels erfor<strong>de</strong>rlich wird.<br />

Falls aerifiziert wird, muss anschließend unbedingt genügend Sand aufgebracht <strong>und</strong> sorgfältig in<br />

die Löcher eingeschleppt wer<strong>de</strong>n. Die Körnung <strong>und</strong> Menge <strong>de</strong>s San<strong>de</strong>s, die Größe <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Abstand<br />

<strong>de</strong>r Aerifizierungslöcher, die Witterung (Nässe) <strong>und</strong> die zum Einschleppen <strong>de</strong>s San<strong>de</strong>s gewählten<br />

Geräte entschei<strong>de</strong>n hierbei darüber, wie stark <strong>und</strong> wie lange diese Arbeiten <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

anschließend beeinträchtigen.<br />

12.1.1.4 Topdressing mit Pflegesand<br />

In <strong>de</strong>n letzten 6 Wochen vor einem wichtigen Turnier sollten die Grüns mehrfach dünn besan<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, um Unregelmäßigkeiten <strong>de</strong>r Oberfläche einzuebnen <strong>und</strong> um die Grüns schnell zu machen.<br />

Dabei sollte nach Möglichkeit gewaschener Quarzsand verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Sehr wichtig ist<br />

die richtige Körnung: < 1 mm. Die empfohlene Menge beträgt 0,2 bis max. 0,8 l/m 2 je Besandungsvorgang.<br />

12.1.1.5 Schnittfrequenz <strong>und</strong> Schnitthöhe<br />

Falls aus bestimmten Grün<strong>de</strong>n (Saisonbeginn, Aerifizieren) noch nicht erfolgt, sollten spätestens<br />

eine Woche vor einem wichtigen Turnier, besser drei bis vier Wochen vorher, die Grüns schrittweise<br />

wie<strong>de</strong>r auf die gewünschte Höhe herunter geschnitten wer<strong>de</strong>n. Dieser Tiefschnitt sollte danach täglich<br />

wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n, ggf. zweimal nacheinan<strong>de</strong>r, einmal in Längs- <strong>und</strong> einmal in Querrichtung,<br />

um die gewünschte „Schnelligkeit“ <strong>de</strong>r Grüns für das Wettspiel zu erzielen. Eine bestimmte Schnitthöhe<br />

kann hier nicht empfohlen wer<strong>de</strong>n, da die Geschwindigkeit eines Grüns nicht nur von <strong>de</strong>r<br />

Schnitthöhe abhängt, son<strong>de</strong>rn auch von <strong>de</strong>r Gleichmäßigkeit, <strong>de</strong>s Graswuchses <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Oberfläche,<br />

<strong>de</strong>r Härte <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Grassorte. Die Grünsgeschwindigkeit soll bei einem Club- o<strong>de</strong>r<br />

Verbandswettspiel nicht signifikant an<strong>de</strong>rs eingestellt wer<strong>de</strong>n als dies im Course Rating erfasst<br />

wur<strong>de</strong>, da sich sonst die Rating - Werte än<strong>de</strong>rn können. Nach Rücksprache mit <strong>de</strong>m DGV <strong>und</strong> einer<br />

evtl. notwendigen zeitweiligen Anpassung <strong>de</strong>r Course Rating - Werte spricht jedoch nichts dagegen,<br />

die Grüns kurzfristig wesentlich schneller zu machen.<br />

Auf Grüns mit unregelmäßigem o<strong>de</strong>r verfilztem Graswuchs sollte regelmäßig, jedoch auf je<strong>de</strong>n Fall<br />

vor einer Absenkung <strong>de</strong>r Schnitthöhe das unregelmäßig wachsen<strong>de</strong> Gras durch Bürsten o<strong>de</strong>r<br />

Groomer aufgerichtet wer<strong>de</strong>n. Es ist wünschenswert, die Grüns am Tag eines größeren Wettspiels<br />

täglich zweimal zu schnei<strong>de</strong>n <strong>und</strong> dabei die Schnittrichtung jeweils um 90° zu drehen. Der erste<br />

Schnitt kann in Abstimmung mit <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung ggf. auch schon am späteren Abend <strong>de</strong>s Vortags<br />

erfolgen.<br />

Für <strong>de</strong>n täglichen <strong>Spiel</strong>betrieb <strong>und</strong> die „alltäglichen Wettspiele“ wird manchmal eine an<strong>de</strong>re Schnitthöhe<br />

vorgesehen sein als für be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Wettspiele. Hierbei ist es erfor<strong>de</strong>rlich, dass bereits am<br />

Tag vor <strong>de</strong>m Wettspiel die Grüns auf die Höhe geschnitten wer<strong>de</strong>n, die am Wettspieltag eingestellt<br />

wird. Die <strong>Spiel</strong>er müssen die Gelegenheit haben, <strong>de</strong>n Platz so kennen zu lernen, wie er am Wett-<br />

3. Fassung 26.03.2010 134


spieltag gepflegt wer<strong>de</strong>n soll. Nur so ist eine angemessene Vorbereitung auf das <strong>Spiel</strong> möglich, was<br />

am Wettspieltag auch zu schnellerem <strong>Spiel</strong> auf <strong>de</strong>n Grüns führen wird. Letztlich ist es auch eine<br />

Frage <strong>de</strong>s Fairplay, die <strong>Spiel</strong>er zum Wettspiel nicht vor Situationen zu stellen, <strong>de</strong>ren Bewältigung<br />

sie vorher nicht üben konnten.<br />

Für Deutsche Meisterschaften ist eine Grünsgeschwindigkeit (Stimpmetermessung) von min<strong>de</strong>stens<br />

2,80 Meter erwünscht. Bei großer Nässe können die tatsächlich erreichten Werte jedoch auch davon<br />

abweichen. Abhängig von <strong>de</strong>r Machbarkeit wird auch eine schnellere Grüngeschwindigkeit (bis<br />

zu Geschwindigkeiten in <strong>de</strong>r Größenordnung über 3 Meter) gern gesehen. Die Absprache hierzu<br />

erfolgt mit <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung. Alle Grüns sollten sich einheitlich putten, <strong>de</strong>shalb müssen sie weitgehend<br />

<strong>de</strong>n gleichen Stimpmeterwert aufweisen.<br />

12.1.1.6 Übungsgrüns<br />

Übungsgrüns müssen dieselben Eigenschaften <strong>und</strong> Puttqualitäten aufweisen <strong>und</strong> genauso gepflegt<br />

wer<strong>de</strong>n wie die Grüns auf <strong>de</strong>m Platz, insbeson<strong>de</strong>re genauso oft <strong>und</strong> niedrig geschnitten<br />

wer<strong>de</strong>n. Hier gilt, dass das Übungsgrün morgens vor einem Wettspiel als erstes gemäht wird, damit<br />

die <strong>Spiel</strong>er vor <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e die Situation üben können, die sie auf <strong>de</strong>m Platz vorfin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Unterschiedliche Bedingungen auf <strong>de</strong>m Übungsgrün <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Grüns auf <strong>de</strong>m Platz führen dazu,<br />

dass die <strong>Spiel</strong>er verunsichert wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sich zusätzliche Zeit zum Putten nehmen.<br />

Die vorgeschriebenen Übungsflächen sollten überprüft wer<strong>de</strong>n. Wo eine Übungsfläche außerhalb<br />

<strong>de</strong>r Fläche eines Wettspielplatzes nicht zur Verfügung steht, sollte die <strong>Spiel</strong>leitung eine Fläche<br />

bestimmen, wo <strong>Spiel</strong>er an je<strong>de</strong>m Tag eines Wettspiels üben dürfen. Im Regelfall sollte die <strong>Spiel</strong>leitung<br />

an keinem Tag eines Zählwettspiels das <strong>Spiel</strong>en auf einem bzw. auf ein Grün o<strong>de</strong>r aus einem<br />

Hin<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>s Wettspielplatzes gestatten.<br />

Es empfiehlt sich, eventuelle Platzarbeiten (wie z. B. Mähen) zwischen <strong>de</strong>n R<strong>und</strong>en eines Wettspiels<br />

vorzubereiten, wobei zu gewährleisten ist, dass die <strong>Spiel</strong>bedingungen für alle Bewerber<br />

eines Zählspiels in einer bestimmten R<strong>und</strong>e stets gleich sind.<br />

12.1.1.7 Vorsorge gegen Pfützen<br />

Wenn die Möglichkeit besteht, dass sich auf <strong>de</strong>n Grüns nach starkem Regen bzw. Gewittergüssen<br />

Pfützen bil<strong>de</strong>n, die zu Verzögerungen im <strong>Spiel</strong>ablauf o<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>unterbrechung führen könnten,<br />

sollten generell für Wettspiele sog. „Abzieher“ o<strong>de</strong>r „Walzen/Rollen“ zum Entfernen <strong>de</strong>s Wassers<br />

bereitgehalten wer<strong>de</strong>n. Wichtig: Ein Einsatz dieser Geräte während eines Wettspiels darf nur auf<br />

ausdrückliche Weisung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung erfolgen. Bei Pfützen in Bunkern sollte Vorsorge getroffen<br />

wer<strong>de</strong>n, das Wasser weitgehend abzupumpen, wenn es morgens vor <strong>de</strong>m Wettspiel ein Problem<br />

darstellt.<br />

12.1.2 Abschläge<br />

12.1.2.1 Zeitweilige Sperre für Wettspiele<br />

Der Teil <strong>de</strong>r Abschläge, die während <strong>de</strong>s Turniers benutzt wer<strong>de</strong>n sollen, sollte rechtzeitig geschont<br />

wer<strong>de</strong>n, so dass zum Wettspiel in diesen Bereichen keine Schä<strong>de</strong>n durch Divots zu fin<strong>de</strong>n sind. Dies<br />

gilt beson<strong>de</strong>rs für Par-3-Löcher mit kleinen Abschlagsflächen. Ggf. kann die entsprechen<strong>de</strong> Fläche<br />

auch noch an <strong>de</strong>n Übungstagen vor möglicher Benutzung geschützt wer<strong>de</strong>n z. B. durch quer gespannte<br />

Leinen, Drähte o. ä. Die Abschlagsflächen sollten auch von stören<strong>de</strong>n Ästen, Hecken <strong>und</strong><br />

Ähnlichem frei geschnitten wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 135


12.1.2.2 Beseitigung von Unebenheiten<br />

Unebenheiten, insbeson<strong>de</strong>re Divots, wer<strong>de</strong>n am besten mit einem stark sandhaltigen Bo<strong>de</strong>ngemisch,<br />

<strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>r Rasensamen zugefügt wur<strong>de</strong>, eingeebnet. I<strong>de</strong>alerweise geschieht<br />

dies bei einem Wettspiel über mehrere Tage täglich nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e.<br />

12.1.2.3 Absan<strong>de</strong>n aufgeweichter Flächen<br />

Sofern nach einer Regenperio<strong>de</strong> zur Befestigung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns erfor<strong>de</strong>rlich, sollten aufgeweichte<br />

Flächen gegebenenfalls mehrfach kräftig gesan<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (Körnung 0 bis 2 mm).<br />

12.1.2.4 Die seitlichen <strong>und</strong> hinteren Begrenzungen<br />

sollten nach Möglichkeit durch Ketten o. ä. abgesperrt wer<strong>de</strong>n, um ein Betreten durch Zuschauer<br />

<strong>und</strong> Befahren mit Caddie-Wagen zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

12.1.2.5 Schnittfrequenz <strong>und</strong> Schnitthöhe<br />

Die Abschläge sollten mit Beginn <strong>de</strong>r Wettspielperio<strong>de</strong> min<strong>de</strong>stens alle zwei Tage gemäht wer<strong>de</strong>n;<br />

Schnitthöhe: max. 8 bis 10 mm. Diese Werte können in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>s Aufbaus<br />

<strong>de</strong>r Abschläge auch nach oben abweichen.<br />

12.1.2.6 Driving Range<br />

Die gleichen vorgenannten Pflegemaßnahmen sollten auch für die Abschläge <strong>de</strong>r Driving Range<br />

angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Auch hier ist es ratsam, die zum Abschlagen vorgesehenen Bereiche mit<br />

Seilen zu markieren, so dass <strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern durch versetzen dieser Abgrenzungen täglich ein frisches<br />

Stück Rasen zum Üben angeboten wer<strong>de</strong>n kann. Es ist üblich <strong>und</strong> bei guten <strong>Spiel</strong>ern<br />

schwungtechnisch unvermeidbar, dass beim Üben <strong>de</strong>r Rasen beschädigt wird. Es wäre nicht richtig,<br />

<strong>de</strong>shalb das Üben vom Rasen zu untersagen, <strong>de</strong>nn nur dort können gute <strong>Spiel</strong>er die Schläge<br />

üben, die sie auf <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e spielen müssen.<br />

12.1.2.7 Abschlagsmarkierungen<br />

Schon während <strong>de</strong>r Übungsr<strong>und</strong>en sollten alle Abschlagsmarkierungen von Abschlägen, die während<br />

<strong>de</strong>s Wettspiels nicht genutzt wer<strong>de</strong>n, entfernt wer<strong>de</strong>n, um <strong>Spiel</strong>er nicht zu irritieren. Auch<br />

sollten die <strong>Spiel</strong>er Gelegenheit erhalten, <strong>de</strong>n Platz schon in seiner „Wettspiellänge“ zu spielen. Es<br />

besteht sonst die Gefahr, dass die <strong>Spiel</strong>er etikettewidrig auf <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>s Abschlags üben,<br />

die sie für das Wettspiel für vorgesehen halten.<br />

Messpunkte<br />

Es muss regelmäßig überprüft wer<strong>de</strong>n, ob die Messpunkte auf allen Abschlägen vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />

Diese sind <strong>de</strong>r Ausgangspunkt für das Setzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen <strong>und</strong> zu<strong>de</strong>m eine Voraussetzung<br />

für vorgabenwirksames <strong>Spiel</strong>.<br />

Zählspielabschlag<br />

Zu unterschei<strong>de</strong>n sind das Abschlagsbauwerk <strong>und</strong> <strong>de</strong>r „Abschlag“ im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln. Auf<br />

einem Abschlagsbauwerk können sich ein o<strong>de</strong>r mehrere entsprechend markierte „Zählspielabschläge“<br />

befin<strong>de</strong>n. (Erkl. Zählspielabschlag s. DGV-Vorgabensystem, Abschnitt 2, Ziffer 2.31).<br />

Abschlag im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

Nach Regel 11 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ist <strong>de</strong>r Abschlag eine rechteckige Fläche, zwei Schlägerlängen tief,<br />

<strong>de</strong>ren Vor<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Seitenbegrenzungen durch die Außenseiten von zwei Abschlagsmarkierungen<br />

bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Innerhalb dieses Bereichs muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er seinen Ball abschlagen. Beim<br />

3. Fassung 26.03.2010 136


Setzen <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen im Sinne <strong>de</strong>r Regel 11 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln ist <strong>de</strong>shalb darauf zu<br />

achten, dass <strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er ein Bereich von min<strong>de</strong>stens zwei Schlägerlängen Tiefe <strong>und</strong> selbst bei<br />

Ausnutzen dieses Bereichs noch genügend Raum zum Aufschwung verbleibt. Unabhängig von <strong>de</strong>r<br />

Breite eines Abschlagsbauwerks empfiehlt es sich, die Abschlagsmarkierungen, innerhalb <strong>de</strong>rer<br />

das <strong>Spiel</strong> an <strong>de</strong>m jeweiligen Loch beginnt, maximal 6 m auseinan<strong>de</strong>r zu setzen, da dann für <strong>de</strong>n<br />

<strong>Spiel</strong>er noch <strong>de</strong>utlich die Ausrichtung <strong>de</strong>r (fiktiven) Abschlaglinie erkennbar ist. Unabhängig davon<br />

ist ohnehin stets darauf zu achten, dass die Abschlagsmarkierungen rechtwinklig zur i<strong>de</strong>alen <strong>Spiel</strong>linie<br />

gesetzt wer<strong>de</strong>n, da sich <strong>Spiel</strong>er unwillkürlich an diesen Markierungen ausrichten. Falsch gesetzte<br />

Abschlagmarkierungen führen zu mehr in die falsche Richtung geschlagenen Bällen <strong>und</strong><br />

unnötigen Suchzeiten auf <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Löchern.<br />

Versetzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen<br />

Bei Wettspielen über mehrere Tage sollte dafür gesorgt wer<strong>de</strong>n, dass immer wie<strong>de</strong>r ein intaktes<br />

Stück <strong>de</strong>r möglichen Abschlagfläche als Wettspielabschlag genutzt wer<strong>de</strong>n kann. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

auf Par-3-Löchern, auf <strong>de</strong>nen mit Eisen abgeschlagen wird, erscheint ein Versetzen <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

an je<strong>de</strong>m Wettspieltag unverzichtbar. Hier kann Platz gespart wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m<br />

die Abschlagmarkierungen nicht über die ganze Breite <strong>de</strong>s Abschlags gesetzt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn nur<br />

3-6 Meter auseinan<strong>de</strong>r auf eine Seite <strong>de</strong>s Abschlags. Der Bereich nebenan ist dann für <strong>de</strong>n nächsten<br />

Tag noch verfügbar.<br />

Beim Versetzen <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen auf Par 3 Löchern sollte stets auf die Fahnenposition<br />

am betroffenen Loch geachtet wer<strong>de</strong>n. Bei großen Wettspielen setzt die <strong>Spiel</strong>leitung die Markierungen.<br />

Die Position aller Abschlagmarkierungen wird mit Sprühpunkten (ein Punkt am ersten Tag,<br />

zwei Punkte am zweiten Tag usw.) an <strong>de</strong>r äußeren vor<strong>de</strong>ren Ecke <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen gekennzeichnet.<br />

So kann bei Verlust o<strong>de</strong>r versehentlichem Versetzen einer Markierung das <strong>Spiel</strong> von<br />

<strong>de</strong>n <strong>Spiel</strong>ern an Hand <strong>de</strong>s Sprühpunktes fortgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Sind verschie<strong>de</strong>ne Abschläge vorhan<strong>de</strong>n, so ist es unumgänglich, dass aus <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />

<strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich sichtbaren Bekanntmachungen (z. B. Vermerk auf <strong>de</strong>n Zählkarten) hervorgeht,<br />

von welchen Abschlägen gespielt wird. Es empfiehlt sich, wenn möglich, alle nicht genutzten Abschlagmarkierungen<br />

zu entfernen, um versehentliche Verwechslungen zu vermei<strong>de</strong>n. Die Lochnummer<br />

muss am Abschlag <strong>de</strong>s Lochs kenntlich sein. Ist von bestimmten Löchern <strong>de</strong>r Weg zum<br />

nächsten Abschlag nicht ohne weiteres ersichtlich <strong>und</strong> nehmen überwiegen<strong>de</strong> Gäste an <strong>de</strong>m<br />

Wettspiel teil, so sollte für Wegweiser gesorgt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n zu verwechseln<strong>de</strong>n Abschlägen<br />

die Nummer <strong>de</strong>s jeweiligen Loches noch einmal auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n gesprüht wer<strong>de</strong>n.<br />

12.1.3 Fairways<br />

Die <strong>Spiel</strong>bahnen <strong>de</strong>r einzelnen Löcher sollten pflegetechnisch so gestaltet wer<strong>de</strong>n, dass bei<strong>de</strong><br />

<strong>Spiel</strong>faktoren „Genauigkeit“ <strong>und</strong> „Länge“ <strong>de</strong>r Schläge ausreichend berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. So ist z.<br />

B. ein 20 m breites Fairway auf einem kurzen Par-4-Loch ausreichend. An einem langen Par-4-<br />

Loch sollte das Fairway aber breiter sein, um <strong>de</strong>r größeren Streuung bei einem langen Schlag<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Diese Maße <strong>de</strong>r Fairway-Breite wer<strong>de</strong>n jedoch von <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage vor <strong>de</strong>m<br />

Course Rating <strong>de</strong>s Platzes festgelegt <strong>und</strong> können nicht ohne Meldung an <strong>de</strong>n DGV verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />

da sich die Rating Werte <strong>de</strong>s Platzes hierdurch än<strong>de</strong>rn können.<br />

12.1.3.1 Vertikutieren<br />

Die Fairways sollten möglichst nicht kurz vor einem wichtigen Wettspiel vertikutiert wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 137


12.1.3.2 Schnittfrequenz <strong>und</strong> Schnitthöhe<br />

Für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb - vor allem vor höherrangigen Verbandswettspielen - sollte die Schnitthöhe<br />

frühzeitig auf eine sehr niedrige Stufe eingestellt wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r eine Skalpierung <strong>de</strong>r Rasen<strong>de</strong>cke<br />

aber vermie<strong>de</strong>n wird. Die Häufigkeit <strong>de</strong>s Mähens richtet sich nach <strong>de</strong>m Wachstum, ein<br />

Schnitt kann täglich notwendig sein, o<strong>de</strong>r auch nur alle 2-3 Tage.. Erwünscht ist eine Schnitthöhe<br />

von 15 Millimeter, besser bis zu 10-12 Millimeter.<br />

Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Mähqualität sollte regelmäßig auch quer zur üblichen Richtung gemäht wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf langsame Fahrweise <strong>de</strong>r Mähmaschinen sollte geachtet wer<strong>de</strong>n, damit die Schnittmesser<br />

nicht über die Bo<strong>de</strong>nunebenheiten hinwegspringen <strong>und</strong> Inseln längeren Grases stehen bleiben.<br />

Wellen- o<strong>de</strong>r treppenförmige Muster an <strong>de</strong>n Grasspitzen <strong>de</strong>uten auf eine zu hohe Mähgeschwindigkeit<br />

bzw. zu langsame Messerdrehzahl hin, die <strong>de</strong>n Messern keinen gleichmäßigen Schnitt erlaubt.<br />

12.1.4 Semiroughs <strong>und</strong> Roughs<br />

Semirough<br />

An <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Fairways kann als Übergang zum eigentlichen Rough jeweils ein etwa 3 bis 5<br />

m breiter Streifen Semirough mit einer Schnitthöhe von 30 bis 50mm geschnitten wer<strong>de</strong>n. Die Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Platzpflege in diesem Bereich beeinträchtigt jedoch die Fairway-Breiten <strong>und</strong> ist <strong>de</strong>shalb<br />

<strong>de</strong>m DGV zu einer evtl. Anpassung <strong>de</strong>s Course Ratings zu mel<strong>de</strong>n.<br />

Rough<br />

Die Höhe <strong>de</strong>s Grases im eigentlichen Rough sollte mit <strong>de</strong>m Gra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Abweichung von <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>bahn<br />

zunehmen, damit einerseits nur geringfügig verzogene Bälle mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

wie<strong>de</strong>r gef<strong>und</strong>en wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>betrieb nicht unnötig aufgehalten wird.<br />

Das Rough sollte genügend Höhe haben, um ein Problem zu bereiten, sollte aber nicht so schwer<br />

sein, dass ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Abschlag im Rough lan<strong>de</strong>t, eine Wedge nehmen muss, um<br />

seinen Ball seitlich auf das Fairway herauszuschlagen. Die Strafe für das Verfehlen <strong>de</strong>s Fairways<br />

sollte etwa einen halben Schlag ausmachen.<br />

Extremes Rough<br />

Noch weiter außerhalb <strong>de</strong>s Roughs befin<strong>de</strong>t sich auf vielen Plätzen das so genannte „Extreme<br />

Rough“, das je nach behördlichen Auflagen nur wenige Male im Jahr geschnitten wer<strong>de</strong>n darf. Es<br />

ist bei einem Wettspiel zu beachten, dass im Fall eines kürzlich erfolgten Schnitts das Schnittgut<br />

bereits wie<strong>de</strong>r entfernt wur<strong>de</strong>, da die Haufen gemähten Grases die Suchzeiten stark verlängern.<br />

Es ist nicht zulässig, aus Zeitmangel o<strong>de</strong>r zur unbilligen Erleichterung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>betriebs das<br />

Schnittgut in <strong>de</strong>n Ausgleichsflächen (Extrem-Rough) zu Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung zu erklären.<br />

12.1.5 Bunker<br />

12.1.5.1 Auffüllen mit frischem Sand<br />

Das Auffüllen <strong>de</strong>r Bunker mit frischem Sand kurz vor einem be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Wettspiel ist unbedingt<br />

zu unterlassen, da sich die Bälle sonst in <strong>de</strong>n noch lockeren Sand einbohren. Soweit erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

ist frischer Sand spätestens zwei Monate vor Beginn <strong>de</strong>r Wettspielperio<strong>de</strong> einzufüllen, damit er<br />

sich hinreichend setzen kann. Bei anhalten<strong>de</strong>r Trockenheit muss <strong>de</strong>r Sand notfalls durch Beregnen<br />

verdichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

12.1.5.2 Vermeidung von eingebohrten Bällen<br />

In <strong>de</strong>n geneigten Flächen <strong>de</strong>r Bunker, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n hochgezogenen Wän<strong>de</strong>n, ist die Sandschicht<br />

so dünn <strong>und</strong> verfestigt zu halten, dass einem Eindringen von Bällen bestmöglich vorgebeugt<br />

wird.<br />

3. Fassung 26.03.2010 138


12.1.5.3 Schichtstärke <strong>und</strong> Qualität <strong>de</strong>s San<strong>de</strong>s<br />

Die Sandbe<strong>de</strong>ckung sollte so beschaffen sein, dass auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n 8 bis 12 cm, auf <strong>de</strong>n ansteigen<strong>de</strong>n<br />

Wän<strong>de</strong>n max. 5 cm Sanddicke vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />

Bei <strong>de</strong>m Sand sollte es sich nach Möglichkeit um scharf gewaschenen Sand (Körnung 0 bis 2 mm)<br />

han<strong>de</strong>ln, <strong>de</strong>r von Lehm gesäubert ist, bessere Lagen im Bunker gewährleistet <strong>und</strong> damit bessere<br />

<strong>Spiel</strong>voraussetzungen bietet. Dies sind jedoch Empfehlungen aber keine Richtlinien, da regional<br />

die Verfügbarkeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Preis von entsprechen<strong>de</strong>m Sand sehr unterschiedlich sein können.<br />

12.1.5.4 Grasböschungen<br />

In <strong>de</strong>n Böschungen <strong>de</strong>r Bunker wachsen<strong>de</strong>s Gras sollte so kurz wie möglich geschnitten wer<strong>de</strong>n,<br />

da ein guter <strong>Spiel</strong>er lieber aus einer ebenen Sandfläche als aus einem Hang voller Rough spielt.<br />

I<strong>de</strong>alerweise rollt ein Ball in <strong>de</strong>n meisten Fällen durch die Böschung herab in <strong>de</strong>n Sand.<br />

12.1.5.5 Bunkerrän<strong>de</strong>r<br />

Die Bunkerrän<strong>de</strong>r sollten regelmäßig geschnitten o<strong>de</strong>r abgestochen wer<strong>de</strong>n, um eine <strong>de</strong>utlichen<br />

Grenze zwischen Sand <strong>und</strong> Gras sichtbar zu machen. Dies verbessert nicht nur das Erscheinungsbild<br />

eines gepflegten <strong>Golf</strong>platzes, son<strong>de</strong>rn es ist auch für Regelfragen unerlässlich, sicher<br />

bestimmen zu können, ob ein Ball im Bunker o<strong>de</strong>r außerhalb liegt.<br />

12.1.5.6 Harken<br />

Es ist darauf zu achten, dass im o<strong>de</strong>r in unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>s Bunkers auch eine Harke (Rechen)<br />

liegt, bei größeren Bunkern zwei bzw. mehr Harken. Es gibt keine <strong>Golf</strong>regel, die genau vorschreibt,<br />

wo die Harke abzulegen ist. Es wird vom Royal & Ancient <strong>Golf</strong> Club of St. Andrews aber<br />

empfohlen, die Harke außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers möglichst dort abzulegen, wo das <strong>Spiel</strong> am wenigsten<br />

gestört/beeinflusst wird. Für <strong>de</strong>n alltäglichen <strong>Spiel</strong>betrieb hängt es sicher davon ab, ob <strong>de</strong>r<br />

Bunker o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Rasen außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers öfter durch Pflegemaschinen befahren wird: Liegt<br />

<strong>de</strong>r Bunker im Semirough das nur einmal wöchentlich gemäht wird, während die Bunker dreimal<br />

wöchentlich geharkt wer<strong>de</strong>n, so stört die Harke das Greenkeeping weniger, wenn sie außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Bunkers liegt. Wird außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers jedoch täglich gemäht, stört die Harke im Bunker<br />

weniger.<br />

Je<strong>de</strong>r Club sollte eine diesbezügliche Regelung treffen <strong>und</strong> bekannt machen.<br />

Harken sollten so beschaffen sein, dass sie keine tiefen o<strong>de</strong>r breiten Rillen ziehen. Harkenstandrohre<br />

o<strong>de</strong>r Ablagestellen neben <strong>und</strong> in Bunkern sollten vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Lassen sich für <strong>de</strong>n<br />

normalen <strong>Spiel</strong>betrieb Standrohre für die Harken nicht vermei<strong>de</strong>n, so sollten diese vor großen<br />

Wettspielen entfernt wer<strong>de</strong>n, um keine Regelfälle (z. B. Umstecken <strong>de</strong>s Standrohrs im Sand, während<br />

<strong>de</strong>r Ball sich im Bunker befin<strong>de</strong>t) zu provozieren.<br />

12.1.5.7 Pflege<br />

Die Pflege <strong>de</strong>r Bunker sollte von Hand erfolgen, was jedoch in <strong>de</strong>n seltensten Fällen zu realisieren<br />

ist. Bei Verwendung von Maschinen sind eventuelle Unregelmäßigkeiten (Reifenspuren, „Hügel“<br />

vom Wen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Maschine) von Hand zu nivellieren. Es sollte darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass Maschinen<br />

beim Verlassen <strong>de</strong>s Bunkers keine Schä<strong>de</strong>n am Bunkerrand verursachen <strong>und</strong> keine<br />

„Schleifspuren“ von Sand hinter sich lassen, die Zweifel darüber aufkommen lassen können, wo<br />

<strong>de</strong>r Bunker aufhört.<br />

3. Fassung 26.03.2010 139


12.1.6 Vorgrüns<br />

Die Vorgrüns sind min<strong>de</strong>stens je<strong>de</strong>n zweiten Tag (am besten täglich) regelmäßig zu mähen.<br />

Schnitthöhe: 6 bis 12 mm.<br />

12.2 Platzregeln <strong>und</strong> Platzkennzeichnung<br />

Obwohl <strong>de</strong>r Platz je<strong>de</strong>rzeit richtig gekennzeichnet bzw. „ausgepflockt“ sein <strong>und</strong> stets über aktuelle<br />

Platzregeln verfügen muss, ist eine nochmalige sorgfältige Überprüfung <strong>de</strong>r o. a. Maßnahmen<br />

beson<strong>de</strong>rs vor Beginn eines wichtigen Wettspiels angebracht.<br />

Die <strong>Spiel</strong>leitung sollte überprüfen, ob auf Gr<strong>und</strong> beson<strong>de</strong>rer Umstän<strong>de</strong> (Beispiel: Witterungsbedingungen)<br />

die für <strong>de</strong>n allgemeinen <strong>Spiel</strong>betrieb gültigen Platzregeln zu korrigieren bzw. zu ergänzen<br />

sind. Zu<strong>de</strong>m ist sicherzustellen, dass die Platzregeln keine <strong>Golf</strong>regel außer Kraft setzen <strong>und</strong> mit<br />

<strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>satzbestimmungen <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln (Anhang I <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln) vereinbar sind.<br />

Die Platzregeln müssen allen Teilnehmern spätestens mit Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels schriftlich zur<br />

Kenntnis gelangen. Es reicht nicht aus, dass <strong>de</strong>r Starter eines Wettspiels je<strong>de</strong> <strong>Spiel</strong>ergruppe<br />

mündlich auf eine Platzregel hinweist, wie z. B. „Heute mit Besserlegen spielen“. Den <strong>Spiel</strong>ern<br />

muss ermöglicht wer<strong>de</strong>n, sich <strong>de</strong>n verbindlichen schriftlichen Text einer Platzregel durchzulesen<br />

<strong>und</strong> sich hinterher ggf. auf einen Text zu berufen, nach <strong>de</strong>m sie sich gerichtet haben.<br />

12.2.1. Ausgrenzen<br />

Beson<strong>de</strong>rs wichtig ist es, die Ausgrenzen unter Beachtung <strong>de</strong>r Kennzeichnungspflicht nach <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln zu überprüfen. Wird <strong>de</strong>r Grenzverlauf durch weiße Pfähle gekennzeichnet, sollten diese<br />

etwa 1 m aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n herausragen. Kürzere Pfähle, wie sie z. B. bei Wasserhin<strong>de</strong>rnissen benutzt<br />

wer<strong>de</strong>n, sollte man nicht verwen<strong>de</strong>n. Die Grenzpfähle müssen in aller Regel weithin sichtbar<br />

sein. Der Abstand zwischen zwei Pfählen sollte gering genug sein, um leicht feststellen zu können,<br />

ob ein Ball „Aus“ ist o<strong>de</strong>r nicht.<br />

Die Sichtlinie zwischen zwei Grenzpfählen darf nicht durch Büsche, Bäume o. ä. beeinträchtigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Umzäunungen können als Markierung <strong>de</strong>r Platzgrenze dienen. Der obere Teil <strong>de</strong>r Zaunpfähle kann<br />

ggf. auch mit weißer Farbe gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Unregelmäßig verlaufen<strong>de</strong> Grenzen können auch durch weiße Linien <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Generell müssen alle Mittel zur Kennzeichnung <strong>de</strong>s „Aus“ in <strong>de</strong>n Platzregeln genannt sein, da diese<br />

variabel sind <strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Regeln nicht verbindlich vorgeschrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

12.2.2. Grenzen von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen<br />

Die Kennzeichnung <strong>de</strong>s Grenzverlaufs von „Wasserhin<strong>de</strong>rnissen“ <strong>und</strong> „seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen“<br />

ist mit beson<strong>de</strong>rer Sorgfalt vorzunehmen.<br />

- Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: gelbe Pfähle <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r gelbe Linien;<br />

- seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: rote Pfähle <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r rote Linien.<br />

Grenzverlauf<br />

Bevor Linien o<strong>de</strong>r Pfähle angebracht wer<strong>de</strong>n, ist zu berücksichtigen, dass <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er nach <strong>de</strong>m<br />

Droppen eine zumutbare Standposition fin<strong>de</strong>t. Da die einschlägigen Regeln bei einem Droppen<br />

aus einem Wasserhin<strong>de</strong>rnis keine Erleichterung im Falle einer Beeinträchtigung <strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s vorsehen,<br />

sollte die Grenze in einem Abstand verlaufen, <strong>de</strong>r eine zumutbare Standposition ermöglicht,<br />

falls <strong>de</strong>r Ball in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Hin<strong>de</strong>rnisgrenze zu liegen kommt.<br />

3. Fassung 26.03.2010 140


Inselgrüns<br />

Wasser bei sog. Inselgrüns sollte grünseitig nur dann mit roten Pfählen/Linien gekennzeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn es jenseits <strong>de</strong>s Wasserhin<strong>de</strong>rnisses keine Flächen zum Fallenlassen <strong>de</strong>s Balls gibt<br />

(z.B. wegen Wald o<strong>de</strong>r Aus). In allen an<strong>de</strong>ren Fällen ist es einfacher, entlang <strong>de</strong>r Insel eine gelbe<br />

Markierung anzubringen, da dies Diskussionen vermei<strong>de</strong>t. Hat <strong>de</strong>r Ball <strong>de</strong>n Luftraum über <strong>de</strong>r Insel<br />

überquert, dann dürfte <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er bei einer roten Markierung (seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnis) auf <strong>de</strong>r<br />

Insel einen Ball weiterspielen. Dies ist in <strong>de</strong>n wenigsten Fällen klar zu sehen.<br />

Rot o<strong>de</strong>r Gelb?<br />

Im Zweifel sollte ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis eher als „Seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis“ gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn die <strong>Spiel</strong>leitung vor <strong>de</strong>r Wahl steht, gelbe o<strong>de</strong>r rote Markierungen anzubringen. An seitlichen<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Ball nicht innerhalb von zwei Schlägerlängen (nach<br />

Regel 26-1c) fallen gelassen wer<strong>de</strong>n kann, sollten notfalls sog. „Drop-Zonen“ eingerichtet <strong>und</strong> in<br />

<strong>de</strong>r Platzregel bekannt gemacht wer<strong>de</strong>n. Es ist jedoch erfahrungsgemäß äußerst selten nötig,<br />

Drop-Zonen einzurichten, da es fast immer möglich ist, innerhalb von zwei Schlägerlängen eine<br />

Stelle nicht näher zum Loch zu fin<strong>de</strong>n, selbst wenn diese Stelle sehr schmal ist.<br />

Die oftmals festgestellte Unsitte, wasserloses Rough o<strong>de</strong>r unzugängliche Platzbereiche zum Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

zu erklären, ist regelwidrig. Ebenso ist es nicht zulässig, einen ganzen Wald als Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

zu kennzeichnen, nur weil innerhalb <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s ein kleiner Bach verläuft. Hier muss<br />

entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bach allein als Wasserhin<strong>de</strong>rnis gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r entlang <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s<br />

eine Ausgrenze gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dagegen ist es zweckmäßig, unmittelbar an Wasserhin<strong>de</strong>rnisse angrenzen<strong>de</strong> Büsche o<strong>de</strong>r Dickicht<br />

bei <strong>de</strong>r Kennzeichnung mit ins Hin<strong>de</strong>rnis einzubeziehen, weil oftmals nur so die „berechtigten<br />

Anzeichen“ für „Ball im Wasserhin<strong>de</strong>rnis o<strong>de</strong>r nicht“ festgestellt wer<strong>de</strong>n können.<br />

12.2.3 Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

Der wesentliche Gr<strong>und</strong> zur Definition von Flächen als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ besteht darin, Erleichterung<br />

von einer schlechten Lage zu gewähren, die sich nach einem guten Schlag ergeben<br />

könnte. Es ist nicht beabsichtigt, dass die Folgen eines schlechten Schlages mit Hilfe einer solchen<br />

Erleichterung gemil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie lange ist eine Fläche „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“?<br />

„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ ist ein vorübergehen<strong>de</strong>r Zustand, wie <strong>de</strong>r Begriff „Ausbesserung“ schon<br />

sagt. Sobald unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r Platzpflege wie<strong>de</strong>r verantwortet wer<strong>de</strong>n kann, eine Fläche von<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung im Rough wie<strong>de</strong>r zum <strong>Spiel</strong> freizugeben, sollte die Kennzeichnung entfernt<br />

wer<strong>de</strong>n, auch wenn die Grasbe<strong>de</strong>ckung noch nicht wie<strong>de</strong>r perfekt ist. Auf <strong>de</strong>m Fairway kann<br />

eine Ausnahme gemacht wer<strong>de</strong>n, da ein <strong>Spiel</strong>er hier erwarten darf, durchgängig gute Lagen vorzufin<strong>de</strong>n.<br />

Es ist nicht sinnvoll, Flächen dauerhaft zu Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung zu erklären. Sollte es sich hierbei<br />

um Bereiche han<strong>de</strong>ln, die sich tatsächlich dauerhaft in einem Zustand befin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r kein vernünftiges<br />

<strong>Spiel</strong> von diesen Flächen zulässt (z. B. <strong>de</strong>r Betriebshof o<strong>de</strong>r ein Materiallagerplatz), wäre<br />

bei diesen Flächen auch aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n eine Kennzeichnung als „Aus“ angebrachter.<br />

Wo wird Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung gekennzeichnet?<br />

Die Markierung als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ sollte auf solche Flächen beschränkt wer<strong>de</strong>n, die<br />

sich vernünftigerweise „im <strong>Spiel</strong>“ befin<strong>de</strong>n. Im Allgemeinen sind das die Fairways <strong>und</strong> die Umgebung<br />

<strong>de</strong>r Grüns, außer<strong>de</strong>m eventuell Wagenspuren, Furchen u. ä. in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Fairway-<br />

Ran<strong>de</strong>s, die zu einer unspielbaren Lage führen könnten. Die Kennzeichnung soll durch blaue Pfähle<br />

o<strong>de</strong>r eine durchgezogene Umrandung mit vorzugsweise weißer Farbe erfolgen. Kleinere Flächen<br />

sollten eher mit Sprühfarbe, größere mit kleinen Pfählen gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n. Ist die Flä-<br />

3. Fassung 26.03.2010 141


che klar zu beschreiben, so kann die Bezeichnung entfallen <strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Platzregeln ein Hinweis<br />

aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Gemäß Erklärungen zu Regel 25 gelten „zur Beseitigung angehäuftes Material“ <strong>und</strong> „von Platzpflegern<br />

gemachte Löcher“ auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“.<br />

Da das Vorliegen solcher Tatbestän<strong>de</strong> (vor allem <strong>de</strong>s ersten) nicht immer ohne weiteres für je<strong>de</strong>n<br />

ein<strong>de</strong>utig erkennbar ist, sollte in allen Zweifelsfällen eine Kennzeichnung als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>r Bezeichnung „von Platzpflegern gemachte Löcher“ ist gewöhnlich Bo<strong>de</strong>n gemeint, <strong>de</strong>r im<br />

Zusammenhang mit Platzpflegemaßnahmen (z. B. Beseitigung von Baumstümpfen, Aushub von<br />

Bewässerungs- o<strong>de</strong>r Drainagegräben) vorübergehend aufgegraben wur<strong>de</strong>, also „Baustellen“. Die<br />

Reifenspuren eines Traktors sind dagegen keine „von Platzpflegern gemachten Löcher“, aber die<br />

<strong>Spiel</strong>leitung ist berechtigt, solche Traktorspuren separat zu „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ zu erklären.<br />

Ob <strong>und</strong> inwieweit sich dies empfiehlt, hängt wie<strong>de</strong>rum davon ab, ob sich die Traktorspuren „im<br />

<strong>Spiel</strong>“ befin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nicht (s. o.). Es sollte nicht generell eine Platzregel aufgestellt wer<strong>de</strong>n, dass<br />

Traktorspuren „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ sind, da dies einerseits bei manchen <strong>Spiel</strong>ern dazu führen<br />

wird, je<strong>de</strong> schlechte Lage als „Traktorspur“ auszulegen <strong>und</strong> an<strong>de</strong>rerseits bei <strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Greenkeeper keine Notwendigkeit mehr gesehen wird, diese Spuren bestmöglich zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Gibt es Schonflächen auf <strong>de</strong>m Platz (z. B. Neueinsaaten, Flächen mit jungen Anpflanzungen o<strong>de</strong>r<br />

„Wintergrüns“) von <strong>de</strong>nen nicht gespielt wer<strong>de</strong>n soll, sind diese ebenfalls als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“<br />

zu kennzeichnen. Zusätzlich muss aber in <strong>de</strong>n Platzregeln <strong>de</strong>r Wortlaut aufgenommen wer<strong>de</strong>n,<br />

dass von folgen<strong>de</strong>n Flächen (sind genau zu bezeichnen) „nicht gespielt wer<strong>de</strong>n darf“, falls die<br />

<strong>Spiel</strong>leitung dies wünscht. Geschieht dies nicht, hätte <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er selbst das Wahlrecht, Erleichterung<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Fläche zu nehmen o<strong>de</strong>r aber von <strong>de</strong>r Fläche zu spielen.<br />

Es ist wichtig, <strong>de</strong>n Zustand <strong>und</strong> die Kennzeichnung aller Bö<strong>de</strong>n in Ausbesserung zu überprüfen.<br />

Ebenso ist Klarheit darüber zu gewinnen, ob angehäuftes Material zur Beseitigung bestimmt ist<br />

<strong>und</strong> ob von Platzpflegern gemachte Löcher auf <strong>de</strong>m Platz vorhan<strong>de</strong>n sind. Nach Erklärung „Bo<strong>de</strong>n<br />

in Ausbesserung“ in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln gilt dies in bei<strong>de</strong>n Fällen auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung<br />

als Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung. In allen Zweifelsfällen sollte für Kennzeichnung als Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

gesorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist auch daran zu <strong>de</strong>nken, die Kennzeichnungen von Flächen zu überprüfen, für die bestimmte<br />

Platzregeln wie „Besserlegen“, „Eingebetteten Ball aufnehmen“, „Flächen zum Fallenlassen <strong>de</strong>s<br />

Balls“ etc. gelten.<br />

12.2.4 Geschützte Biotope<br />

Ist das <strong>Spiel</strong> durch behördliche Auflagen in einer unter Naturschutz stehen<strong>de</strong>n Fläche auf <strong>de</strong>m<br />

Platz untersagt, so muss dies durch eine Platzregel klargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unter Naturschutz steht eine Fläche nur, wenn die zuständige Behör<strong>de</strong> durch rechtsverbindliche<br />

Auflage angeordnet hat, dass sie nicht betreten wer<strong>de</strong>n darf. Ein DGV-Mitglied allein ist nicht berechtigt,<br />

einer Fläche <strong>de</strong>n Status eines Biotops zuzuerkennen. In Ausnahmefällen sind Flächen<br />

unter Denkmalschutz auch sinngemäß wie ein Biotop zu behan<strong>de</strong>ln, wenn ein behördliches Betretungs-<br />

<strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>verbot vorliegt.<br />

Biotope dürfen nach Ermessen <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung als Wasserhin<strong>de</strong>rnis, seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis<br />

o<strong>de</strong>r Aus bezeichnet wer<strong>de</strong>n. In ganz seltenen Fällen, in <strong>de</strong>nen das Loch an<strong>de</strong>rs nicht spielbar<br />

wäre, kann ein Biotop auch als Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n. Diese gravieren-<br />

3. Fassung 26.03.2010 142


<strong>de</strong> Erleichterung sollte jedoch nur nach Rücksprache mit <strong>de</strong>m DGV o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m zuständigen LGV<br />

dauerhaft angewandt wer<strong>de</strong>n. Voraussetzung <strong>de</strong>r Bezeichnung als Wasserhin<strong>de</strong>rnis bzw. seitliches<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnis ist dabei, dass es sich tatsächlich um Wasserhin<strong>de</strong>rnisse gemäß <strong>de</strong>n Erklärungen<br />

aus <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln han<strong>de</strong>lt.<br />

Geschützte Biotope müssen so gekennzeichnet sein, dass die jeweiligen Pfähle (weiß, rot, gelb,<br />

blau) mit einer grünen Spitze/Kopf versehen wer<strong>de</strong>n. So lässt sich klar erkennen, dass es sich bei<br />

<strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Fläche zusätzlich um ein „geschütztes Biotop“ han<strong>de</strong>lt, bei <strong>de</strong>m zusätzliche Auflagen<br />

(wie z. B. Betretungsverbot) gelten.<br />

Wichtig: Der Verstoß gegen das behördliche Betretungsverbot kann nicht nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln/Platzregeln<br />

geahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn nur ggf. nach <strong>de</strong>r Clubsatzung, wenn die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Maßnahmen auch in <strong>de</strong>r Clubsatzung bzw. <strong>de</strong>r Haus- <strong>und</strong> Platzordnung <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>anlage<br />

vorgesehen sind (z. B. <strong>Spiel</strong>sperre). Allein das verbotene <strong>Spiel</strong>en aus <strong>de</strong>m Biotop kann zu Sanktionen<br />

nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln führen.<br />

12.2.5 Entfernungsmarkierungen<br />

Es ist sinnvoll, auf <strong>de</strong>n Fairways bzw. am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bahnen Entfernungsmarkierungen zum<br />

„Grünanfang“ anzubringen. Hierdurch wird das <strong>Spiel</strong> - vor allem guter <strong>Spiel</strong>er - wesentlich beschleunigt.<br />

Die Ausgabe von sog. „Pin-Positions“ (Meterangaben für Position <strong>de</strong>r Fahne auf <strong>de</strong>m<br />

Grün) an die <strong>Spiel</strong>er ist auch nur dann sinnvoll, wenn die <strong>Spiel</strong>er während <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s die Entfernung<br />

ihres Balls zum Grünanfang auch exakt <strong>und</strong> ohne Zeitverzug ermitteln können. Wer<strong>de</strong>n Entfernungsmarkierungen<br />

angebracht (kein Muss), so sind aber die Regelungen <strong>de</strong>s DGV einzuhalten.<br />

Diese sehen vor, dass an Par-4- <strong>und</strong> Par-5-Löchern in einer Entfernung von 100 m, 150 m, bei<br />

Par-5-Löchern auch 200 m vom Grünanfang entwe<strong>de</strong>r farbige Entfernungspunkte im Fairway o<strong>de</strong>r<br />

Pfosten /Pfähle mit Ringen am Rand <strong>de</strong>r Bahn (Semirough/Rough) gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

100 m = weißer Punkt <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Pfosten mit einem Ring,<br />

150 m = roter Punkt <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Pfosten mit zwei Ringen,<br />

200 m (nur Par 5) = gelber Punkt <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Pfosten mit drei Ringen.<br />

Es empfiehlt sich, die jeweils gewählte Regelung bzgl. Entfernungsmarkierungen auch auf <strong>de</strong>n<br />

Zählkarten unter „Hinweisen“ bekannt zu machen.<br />

Die regelmäßige Kontrolle etwaiger vorhan<strong>de</strong>ner Entfernungsmarkierungen ist sinnvoll. Bei <strong>de</strong>r<br />

Auswahl <strong>de</strong>r Farben für Pfosten ist dringend darauf zu achten, dass diese nicht schon eine regeltechnische<br />

Be<strong>de</strong>utung (z. B. Rot, Weiß ...) haben. Es empfiehlt sich Grün, Schwarz o<strong>de</strong>r Braun.<br />

Zusätzliche Entfernungsangaben, z. B. auf Sprinkler<strong>de</strong>ckeln, können durchaus sinnvoll sein. Durch<br />

Entfernungsmarkierungen, die zum Anfang (<strong>und</strong> nicht zur Mitte) <strong>de</strong>s Grüns gemessen wer<strong>de</strong>n, ist<br />

es in solchen Fällen möglich, die genaue Distanz zur Fahne zu bestimmen.<br />

Es sollte bekannt gegeben wer<strong>de</strong>n, welche Be<strong>de</strong>utung die einzelnen Markierungselemente haben.<br />

12.3 Pflegemaßnahmen während <strong>de</strong>r Wettspieltage<br />

12.3.1 Grüns<br />

Es sollte eine Min<strong>de</strong>stgeschwindigkeit gewährleistet wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r Bälle bei einer Stimpmetermessung<br />

auf einem ebenen Grünabschnitt eine Strecke von min<strong>de</strong>stens 2,60 in „normalen“ Verbandswettspielen,<br />

aber auch 2,80 Meter bis über 3,00 Meter in Deutschen Meisterschaften <strong>und</strong><br />

vergleichbaren Wettspielen zurücklegen.<br />

Um dies zu erreichen, sollten die Grüns ggf. zweimal geschnitten wer<strong>de</strong>n, <strong>und</strong> zwar entwe<strong>de</strong>r<br />

nacheinan<strong>de</strong>r in Längs- <strong>und</strong> Querrichtung o<strong>de</strong>r einmal vor <strong>und</strong> einmal nach <strong>de</strong>r Turnierr<strong>und</strong>e.<br />

3. Fassung 26.03.2010 143


Sollte Tau auf <strong>de</strong>n Grüns liegen, so sollte er vor <strong>de</strong>m Grünschnei<strong>de</strong>n mit einer speziellen Rute,<br />

einem Seil o<strong>de</strong>r einem Schlauch entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Sollten die Grüns am frühen Morgen noch von leichtem Frost o<strong>de</strong>r Reif befallen sein, sollte nicht<br />

gemäht wer<strong>de</strong>n. Die Rasenpflanzen könnten sonst leicht brechen <strong>und</strong> für längere Zeit Schä<strong>de</strong>n auf<br />

<strong>de</strong>n Grüns verursachen. Leichtes Beregnen kann das Ab- bzw. Auftauen <strong>de</strong>r Grüns beschleunigen.<br />

Wenn auch schwierige Lochpositionen in einem anspruchsvollen Wettspiel angebracht sein mögen,<br />

müssen extreme Positionen in Schrägungen, auf Bo<strong>de</strong>nwellen, an Grünrän<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Hin<strong>de</strong>rnissen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Gemäß Regel 33-2b <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln sollten neue Löcher<br />

an <strong>de</strong>m Tage, an <strong>de</strong>m ein Zählwettspiel beginnt, <strong>und</strong> im Übrigen nach Ermessen <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung<br />

gesetzt wer<strong>de</strong>n, wobei sicherzustellen ist, dass alle Bewerber in einer bestimmten R<strong>und</strong>e alle Löcher<br />

an gleicher Stelle spielen.<br />

Ausnahme: Ist es unmöglich, ein beschädigtes Loch so wie<strong>de</strong>rherzustellen, dass es <strong>de</strong>r Erklärung<br />

„Loch“ entspricht, so darf die <strong>Spiel</strong>leitung in naher, gleichartiger Lage ein neues Loch<br />

setzen.<br />

Hinweis: Geht ein <strong>und</strong> dieselbe R<strong>und</strong>e über mehr als einen Tag, ist Regel 33-2b „Anmerkung“<br />

zu beachten.<br />

12.3.2 Abschläge<br />

Täglicher Schnitt auf möglichst 8 bis 10 mm.<br />

Außer <strong>de</strong>n am jeweiligen Tage benutzten Abschlagsmarkierungen sind alle an<strong>de</strong>ren möglichst zu<br />

entfernen.<br />

12.3.3 Fairways<br />

Sofern es die Bo<strong>de</strong>n- <strong>und</strong> Witterungsbedingungen zulassen, täglicher Schnitt auf eine sehr niedrige<br />

Schnitthöhe, möglichst ca. 10 bis 15 mm <strong>und</strong> vorzugsweise am späten Nachmittag, wenn das<br />

Gras trocken ist. Gute <strong>Spiel</strong>er bevorzugen eine Lage <strong>de</strong>s Balls auf kurzem Gras, das sich dann<br />

auch weniger beim Schlag zwischen Ball <strong>und</strong> Schlagfläche legen kann.<br />

12.3.4 Vorgrüns<br />

Täglicher Schnitt vor Startbeginn auf ca. 6 bis 12 mm.<br />

12.3.5 Bunker<br />

Tägliche Bunkerpflege vor <strong>de</strong>m Start; möglichst von Hand mit Harke.<br />

12.4 Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

12.4.1 Allgemeines<br />

Abschlagsmarkierungen sollten so ausgeglichen gesetzt wer<strong>de</strong>n, dass die effektive <strong>Spiel</strong>länge <strong>de</strong>s<br />

Platzes von Tag zu Tag in etwa gleich bleibt. In <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln (Regel 11) wird <strong>de</strong>r Abschlag <strong>de</strong>finiert<br />

als ein rechteckiger Bereich, <strong>de</strong>r zwei Schlägerlängen Tiefe aufweist <strong>und</strong> <strong>de</strong>ssen Front <strong>und</strong><br />

Seiten durch die vor<strong>de</strong>ren äußeren Ecken von zwei Markierungen begrenzt sind. Auf Gr<strong>und</strong> dieser<br />

Definition sollen die Abschlagmarkierungen immer min<strong>de</strong>stens zwei Schlägerlängen vor <strong>de</strong>m hinteren<br />

Rand <strong>de</strong>s Abschlagbereichs liegen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 144


12.4.2 Positionierung <strong>de</strong>r Abschlagmarkierungen<br />

Witterungsbedingt sollten die Abschlagmarkierungen vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>n Messpunkt gesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

so dass bei Nässe das fehlen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r vermin<strong>de</strong>rte Ausrollen <strong>de</strong>s Balls durch nach vorne gesetzte<br />

Abschlagmarkierungen ausgeglichen wird. Bei Trockenheit gilt dies sinngemäß, nur dass<br />

die Abschlagsmarkierungen dann nach hinten gesetzt wer<strong>de</strong>n sollten. In bei<strong>de</strong>n Fällen sind die<br />

Maße von maximal 10 Meter vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>m Messpunkt <strong>und</strong> maximal 100 Meter Abweichung<br />

auf <strong>de</strong>r gesamten R<strong>und</strong>e zu beachten.<br />

Auf <strong>de</strong>n Par 3 Löchern, bei <strong>de</strong>nen kein Ausrollen <strong>de</strong>s Abschlags auf <strong>de</strong>m Fairway ausgeglichen<br />

wer<strong>de</strong>n muss, kann man die Abschlagmarkierungen bei Nässe nach hinten setzen <strong>und</strong> bei Trockenheit<br />

nach vorne.<br />

12.4.3 Ausrichten <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

Beim Setzen <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen sollte beachtet wer<strong>de</strong>n, dass die durch sie gebil<strong>de</strong>te<br />

Abschlagslinie stets rechtwinklig zur gedachten <strong>Spiel</strong>linie liegt.<br />

Bei normalen Bo<strong>de</strong>n- <strong>und</strong> Witterungsbedingungen sollten die zwei Markierungen in einem Abstand<br />

von maximal ca. 6 Meter stehen; bei schlechten Bedingungen <strong>und</strong> großer <strong>Spiel</strong>erzahl ggf. etwas<br />

weiter auseinan<strong>de</strong>r. Auf kleinen Abschlägen <strong>und</strong> Par 3 Löchern ist es durchaus ausreichend, die<br />

Abschlagsmarkierungen nur 3 Meter auseinan<strong>de</strong>r zu setzen.<br />

12.5 Fahnenpositionen<br />

Viele Faktoren spielen bei <strong>de</strong>r Auswahl guter Fahnenpositionen eine Rolle, wobei es jedoch das<br />

übergeordnete Ziel sein sollte, einen guten Schlag zu belohnen <strong>und</strong> einen schlechten zu bestrafen.<br />

Achten Sie bitte nach Möglichkeit auf die Einhaltung aller nachstehend genannten Gesichtspunkte:<br />

12.5.1 Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung kommt neben <strong>de</strong>m Design <strong>de</strong>s Loches, so wie es <strong>de</strong>r Architekt<br />

spielen lassen wollte dabei <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>s Schlages zum Grün zu, sowie <strong>de</strong>r Frage, wie dieser<br />

Schlag durch die voraussichtlichen Wetterbedingungen (Wind, Regen) <strong>und</strong> durch <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r<br />

Grüns („hält“ es o<strong>de</strong>r nicht?) beeinflusst wird. In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, eine<br />

Wettervorhersage <strong>de</strong>s örtlichen meteorologischen Instituts einzuholen. Wenn Regen wahrscheinlich<br />

ist, sollten die Löcher nicht an Stellen gesetzt wer<strong>de</strong>n, wo sich Wasser sammeln könnte.<br />

12.5.2 Es muss soviel Raum zwischen <strong>de</strong>m Loch <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rkante <strong>de</strong>s Grüns <strong>und</strong> <strong>de</strong>r seitlichen<br />

Grünkante bleiben, wie es <strong>de</strong>m gefor<strong>de</strong>rten Schlag entspricht. Wenn das Loch z. B. einen<br />

Schlag mit einem langen Eisen o<strong>de</strong>r einem Holz zum Grün verlangt, sollte das Loch tiefer im Grün<br />

<strong>und</strong> mit mehr Seitenabstand gesteckt wer<strong>de</strong>n, als wenn lediglich ein kurzer Eisen- o<strong>de</strong>r Annäherungsschlag<br />

verlangt wür<strong>de</strong>.<br />

Das Loch sollte min<strong>de</strong>stens 4 m von je<strong>de</strong>r Kante <strong>de</strong>s Grüns entfernt sein. Wenn ein Bunker o<strong>de</strong>r<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnis dicht an die Kante angrenzt o<strong>de</strong>r wenn die Grünoberfläche von <strong>de</strong>r Kante zur<br />

Grünmitte hin abfällt, sollte <strong>de</strong>r Abstand größer sein, insbeson<strong>de</strong>re wenn <strong>de</strong>r Schlag länger ist als<br />

ein Pitch. Wenn das Grün zum Vorgrün hin stark abschüssig ist, ist <strong>de</strong>r 4-m-Abstand vom Beginn<br />

<strong>de</strong>s Gefälles an einzuhalten.<br />

Es sollte berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, dass man im Falle eines verhältnismäßig guten Schlages, <strong>de</strong>r das<br />

Grün nur knapp verfehlt, eine faire Chance für einen „Recovery Shot“ haben sollte. An<strong>de</strong>rerseits ist<br />

sind die Folgen eines schlechten o<strong>de</strong>r misslungenen Schlages von je<strong>de</strong>m <strong>Spiel</strong>er bei seiner Entscheidung,<br />

ob er die jeweilige Fahnenposition angreifen will o<strong>de</strong>r nicht, vorher ins Kalkül zu ziehen.<br />

Die Zumutbarkeit einer Fahnenposition wird letztlich wesentlich vom allgemeinen Leistungsstandard<br />

<strong>de</strong>r Teilnehmer abhängen.<br />

3. Fassung 26.03.2010 145


12.5.3 In einem Umkreis von 60 bis 90 cm um das Loch herum sollte die Oberfläche <strong>de</strong>s Grüns<br />

weitestgehend eben sein. Sollte ein Loch in die Nähe einer Stufe gesetzt wer<strong>de</strong>n, ist darauf zu<br />

achten, dass das Loch min<strong>de</strong>stens aus einer Richtung sicher angespielt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Es ist akzeptabel, dass es Richtungen gibt, aus <strong>de</strong>nen eine Fahnenposition nicht angespielt wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Dies darf jedoch nur selten im Verlauf <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e geschehen, <strong>und</strong> nur, wenn die <strong>Spiel</strong>er<br />

an Hand von Angaben über die Fahnenposition ihr <strong>Spiel</strong> auf <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Loch entsprechend<br />

ausrichten können. Falls es das Profil <strong>de</strong>s Grüns unvermeidlich macht, das Loch in eine Hanglage<br />

zu platzieren, ist das Loch vertikal zu stechen, nicht parallel zum Hang. Ein <strong>Spiel</strong>er, <strong>de</strong>r von oberhalb<br />

<strong>de</strong>s Loches puttet, sollte in <strong>de</strong>r Lage sein, <strong>de</strong>n Ball in unmittelbarer Lochnähe zum Halten zu<br />

bringen.<br />

12.5.4 Der Zustand <strong>de</strong>r Rasen<strong>de</strong>cke in <strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>r vorgesehenen Lochposition ist zu<br />

beachten. Die Nähe ehemaliger Lochpfropfen, die noch nicht vollständig verheilt sind, o<strong>de</strong>r sonstiger<br />

schadhafter Rasenstellen muss möglichst vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

12.5.5 Die Lochpositionen sollten ausgewogen verteilt sein (links/rechts, Mitte/vorne/hinten), um<br />

nicht einzelne <strong>Spiel</strong>er aufgr<strong>und</strong> bestimmter Schläge (Draw/Fa<strong>de</strong>) zu benachteiligen o<strong>de</strong>r zu bevorzugen.<br />

12.5.6 Bei einem mehrtägigen Turnier sollte <strong>de</strong>r Schwierigkeitsgrad <strong>de</strong>s Platzes von einem Tag<br />

zum an<strong>de</strong>ren nicht nennenswert verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Der Platz sollte nicht von R<strong>und</strong>e zu R<strong>und</strong>e<br />

wesentlich schwieriger gemacht wer<strong>de</strong>n - Ausgeglichenheit ist das Ziel. Eine geeignete Form täglicher<br />

Ausgewogenheit ist z. B. die Auswahl von je sechs schweren, sechs mäßig schweren <strong>und</strong><br />

sechs relativ einfachen Fahnenpositionen. Extrem schwere, unfaire Positionen sind in je<strong>de</strong>m Fall<br />

zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Bei einer Meisterschaft (z. B. über 72 Löcher) sollten die besten vier Fahnenpositionen je<strong>de</strong>s<br />

Grüns schon einige Zeit vor <strong>de</strong>m Wettspiel ausgesucht <strong>und</strong> nach Schwierigkeit von eins bis vier in<br />

eine Skizze eingetragen wer<strong>de</strong>n. Dies erleichtert dann die Auswahl für die vier R<strong>und</strong>en bzgl. Ausgewogenheit.<br />

12.5.7 Während <strong>de</strong>r Übungstage vor einem Turnier sollten die Löcher nach Möglichkeit an Stellen<br />

platziert wer<strong>de</strong>n, die während <strong>de</strong>s Turniers nicht benutzt wer<strong>de</strong>n. Bei großer Feuchtigkeit sollten<br />

die Löcher für die Übungsr<strong>und</strong>e möglichst an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn gesetzt wer<strong>de</strong>n, um an<strong>de</strong>re Teile<br />

<strong>de</strong>s Grüns stärker zu schonen (Schä<strong>de</strong>n durch hohe Trittbelastung).<br />

12.5.8 Im Lochspiel darf die Lochposition, falls erfor<strong>de</strong>rlich, während <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />

vorausgesetzt, dass alle <strong>Spiel</strong>er eines bestimmten Matchs dasselbe Loch anspielen.<br />

Im Zählspiel verlangt Regel 33-2b, dass alle Bewerber während <strong>de</strong>rselben R<strong>und</strong>e alle Löcher in<br />

<strong>de</strong>nselben Positionen spielen. Ausnahme: z. B. wegen großer Teilnehmerzahl geht eine R<strong>und</strong>e<br />

über mehr als einen Tag. Dann kann das Loch am zweiten Tag in einer neuen Position stehen.<br />

Bei einem <strong>Spiel</strong> über 36 Löcher an einem Tag wird man ggf. für die zweite R<strong>und</strong>e die Lochpositionen<br />

versetzen. In diesem Falle sollten alle <strong>Spiel</strong>er vor Beginn <strong>de</strong>r zweiten R<strong>und</strong>e hierüber informiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

12.5.9 Der Greenkeeper, <strong>de</strong>r die Löcher sticht, sollte darauf achten, dass die <strong>Golf</strong>regeln eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re, dass <strong>de</strong>r Locheinsatz in seinem äußeren Durchmesser nicht mehr<br />

als 10,8 cm misst <strong>und</strong> dass <strong>de</strong>r Einsatz nach Möglichkeit min<strong>de</strong>stens 2,5 cm unter die Grünober-<br />

3. Fassung 26.03.2010 146


fläche eingelassen wird. Sobald <strong>de</strong>r Einsatz hineingesteckt wur<strong>de</strong>, sollte <strong>de</strong>r Greenkeeper ein Brett<br />

o<strong>de</strong>r einen ähnlichen flachen Gegenstand über das Loch <strong>und</strong> seine Umgebung legen <strong>und</strong> dann<br />

fest mit seinen Füßen hinunterdrücken. Dies festigt die Lochkanten <strong>und</strong> beseitigt einen eventuellen<br />

Lochkegel (das leicht hochgezogene Profil <strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>s Loches, das beim Herausziehen<br />

<strong>de</strong>s Locheisens entstehen kann). Evtl. sollte die Lochkante mit einer Schere nachbearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Alte Lochpfropfen müssen sehr sorgfältig eingesetzt <strong>und</strong> geglättet wer<strong>de</strong>n, um eine leichte Vertiefung<br />

o<strong>de</strong>r Erhöhung (Gefahr <strong>de</strong>r Skalpierung) zu vermei<strong>de</strong>n <strong>und</strong> um das <strong>Spiel</strong> nicht zu beeinträchtigten<br />

Unzulässig sind sog. „Lochringe“, (dünne Kunststoffringe, die über <strong>de</strong>m eigentlichen Einsatz <strong>de</strong>n<br />

Rand schonen sollen), da bei Verwendung dieser Teile das Loch nicht mehr <strong>de</strong>r Erklärung „Loch“<br />

in <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln entspricht.<br />

12.5.10 Die Angaben zu <strong>de</strong>n Positionen <strong>de</strong>r Löcher auf <strong>de</strong>n Grüns sollten unter Nennung <strong>de</strong>s<br />

Abstan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Schritten vom vor<strong>de</strong>ren <strong>und</strong> <strong>de</strong>m nächsten seitlichen Grünrand in Höhe <strong>de</strong>s Lochs<br />

vor <strong>de</strong>m Start an die Wettspielteilnehmer verteilt wer<strong>de</strong>n (sog. Blätter „Pin-Positions“ o<strong>de</strong>r „Fahnenpositionen“).<br />

Die häufig gebrauchten Skizzen, auf <strong>de</strong>nen Grüns in Sektoren aufgeteilt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> zu <strong>de</strong>nen die<br />

<strong>Spiel</strong>er vor Beginn <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>e <strong>de</strong>n an diesem Tag ausgewählten Sektor erfahren, sind als Anhaltspunkt<br />

bei einem blin<strong>de</strong>n Grünanspiel nützlich, ersetzen jedoch keine Angaben von Fahnenpositionen<br />

in Schritten.<br />

12.5.11 Flaggenstöcke <strong>und</strong> -tücher<br />

Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Flaggenstöcke <strong>und</strong> -tücher eines <strong>Golf</strong>platzes sollte die Umgebung berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Da <strong>de</strong>r Flaggenstock die Lage <strong>de</strong>s Lochs anzeigt, soll dieser möglichst gut sichtbar<br />

sein. Wichtig ist, dass sich vor allem das untere En<strong>de</strong> gut von <strong>de</strong>m Gras <strong>de</strong>s Grüns abhebt, damit<br />

<strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er aus größerer Entfernung sehen kann, wo das Loch sich befin<strong>de</strong>t. Bei sehr hellem Gras<br />

bzw. Licht ist es <strong>de</strong>shalb angebracht, die unteren 50 cm <strong>de</strong>s Flaggenstocks schwarz zu bekleben,<br />

um <strong>de</strong>n Kontrast zu erhöhen. Auf dunklem Gras bzw. Hintergr<strong>und</strong> dagegen kann auch ein vollständig<br />

gelber o<strong>de</strong>r weißer Flaggenstock eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Gleiches gilt für die Flaggentücher. Auf Plätzen ohne höheren Bewuchs hinter <strong>de</strong>m Grün o<strong>de</strong>r auf<br />

Grüns, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er <strong>de</strong>n Flaggenstock oft gegen <strong>de</strong>n Himmel betrachtet, kann ein dunkles<br />

Tuch verwandt wer<strong>de</strong>n (blau, rot). Muss <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er jedoch <strong>de</strong>n Flaggenstock gegen einen Hintergr<strong>und</strong><br />

wahrnehmen, <strong>de</strong>r aus Büschen, Waldrand o. ä. besteht, so empfiehlt sich dringend ein helles<br />

Flaggentuch.<br />

3. Fassung 26.03.2010 147


Abschnitt 13.<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

13.1 Altersklassen<br />

Soweit aus Wettspielbedingungen/Ausschreibungen keine an<strong>de</strong>ren Altersklassen hervorgehen,<br />

empfiehlt <strong>de</strong>r DGV folgen<strong>de</strong> Einteilung:<br />

13.1.1 Jugendliche<br />

Als Jugendliche gelten <strong>Spiel</strong>erinnen <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>er, die am 1. Januar <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs noch nicht 18<br />

Jahre alt waren.<br />

13.1.2 Juniorinnen, Junioren<br />

Als Juniorinnen bzw. Junioren gelten <strong>Spiel</strong>erinnen <strong>und</strong> <strong>Spiel</strong>er, die am 1. Januar <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs<br />

noch nicht 21 Jahre alt waren.<br />

13.1.3 Jungseniorinnen, Jungsenioren („Mid Amateurs“)<br />

Stichtag für <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s Jungseniorinnen- bzw. Jungseniorenalters ist <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs,<br />

in <strong>de</strong>m Damen das 30. <strong>und</strong> Herren das 35. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>n.<br />

13.1.4 Seniorinnen, Senioren<br />

Stichtag für <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s Seniorinnen- bzw. Seniorenalters ist <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs, in<br />

<strong>de</strong>m Damen das 50. <strong>und</strong> Herren das 55. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>n.<br />

13.2 As (Hole-in-One)<br />

Die Begriffe „As“ bzw. „Hole-in-One“ sind nicht <strong>de</strong>finiert. Unbescha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Bestimmungsfreiheit von<br />

Veranstaltern <strong>und</strong> Sponsoren bei <strong>de</strong>r Aussetzung zulässiger Preise sollte jedoch auf Ehrentafeln von<br />

DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn ein As (Hole-in-One) nur verzeichnet wer<strong>de</strong>n, wenn es vom Abschlag zum Grün<br />

<strong>de</strong>s vermessenen Lochs erzielt wor<strong>de</strong>n ist.<br />

Bei <strong>de</strong>r Aussetzung von Preisen für ein Hole-in-One ist insbeson<strong>de</strong>re auf die einschlägigen Bestimmungen<br />

<strong>de</strong>s Amateurstatuts hinzuweisen. Danach darf ein Preis für ein As <strong>de</strong>n Wert von Euro 750<br />

nicht übersteigen. Ein solcher Preis darf allerdings neben einem sonstigen in einem Wettbewerb erzielten<br />

Preis im Wert von Euro 750 zusätzlich angenommen wer<strong>de</strong>n. <strong>Spiel</strong>er, die einen Hole-in-One-<br />

Preis annehmen, <strong>de</strong>ssen Wert oberhalb <strong>de</strong>r genannten Grenze liegt, laufen Gefahr, ihren Amateurstatus<br />

zu verlieren. Einzelheiten regelt das Amateurstatut.<br />

13.3 Platzrekord<br />

Der Begriff „Platzrekord“ ist ebenfalls nicht <strong>de</strong>finiert, jedoch wird allgemein darunter verstan<strong>de</strong>n,<br />

dass nur Wettspielergebnisse in Zählwettspielen von vermessenen Abschlägen (ggf. hinteren Abschlägen)<br />

mit Löchern auf vermessenen Grüns gewertet wer<strong>de</strong>n. Es ist <strong>de</strong>nkbar, dass es von verschie<strong>de</strong>nen<br />

Abschlägen (weiß, gelb) verschie<strong>de</strong>ne Platzrekor<strong>de</strong> gibt.<br />

Wird nach einem Umbau ein signifikant an<strong>de</strong>rer Platz gespielt, so wird ab dann ein neuer Platzrekord<br />

gerechnet. Die alten Platzrekor<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n dadurch nicht hinfällig, da sie bis zu diesem Zeitpunkt<br />

die jeweilige Bestleistung darstellen.<br />

Ein Platzrekord sollte nur aus einem Zählspiel gewertet wer<strong>de</strong>n, nicht aus Stableford-Wettspielen<br />

o<strong>de</strong>r in <strong>Spiel</strong>en gegen Par, da in diesen an<strong>de</strong>ren <strong>Spiel</strong>en die Taktik nicht auf das Erzielen einer<br />

Gesamtschlagzahl ausgerichtet ist (vgl. hierzu die „Decision“ Misc.1 in <strong>de</strong>n Entscheidungen zu <strong>de</strong>n<br />

<strong>Golf</strong>regeln). Auch ein Ergebnis, das mit „Besserlegen“ erzielt wur<strong>de</strong>, sollte nicht als Platzrekord<br />

anerkannt wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Fassung 26.03.2010 148


13.4 Regelanfragen/Anfragen zum DGV-Vorgabensystem<br />

War nicht nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln gespielt wor<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r fand das <strong>Spiel</strong> nicht auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>s DGV-<br />

Vorgabensystems statt, trifft <strong>de</strong>r DGV keine Entscheidung. Ansonsten gilt:<br />

Regelanfragen:<br />

13.4.1 Der Regel- <strong>und</strong> Amateurstatut-Ausschuss ist das Entscheidungsgremium bei Regelanfragen<br />

(<strong>Golf</strong>regeln/Platzregeln), das dann eingeschaltet wird, wenn keine Entscheidung vor Ort<br />

durch die zuständige <strong>Spiel</strong>leitung möglich ist o<strong>de</strong>r wenn im nachhinein Streitigkeiten über die Richtigkeit<br />

<strong>de</strong>r getroffenen Entscheidung aufgetreten sind (Regel 34-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln). Daneben gibt<br />

<strong>de</strong>r Regel- <strong>und</strong> Amateurstatut-Ausschuss im Einzelfall Auskünfte zu allgemeinen Regelfragen,<br />

wenn diese durch <strong>Spiel</strong>leitungen von DGV-Mitglie<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r von Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n an die DGV-<br />

Geschäftsstelle gerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

13.4.2 Die Anfragen sind schriftlich an die DGV-Geschäftsstelle zu richten, die sie an <strong>de</strong>n Regelausschuss<br />

weiterleitet <strong>und</strong> auch für die Rückantwort an <strong>de</strong>n Fragesteller sorgt.<br />

13.4.3 Gemäß Regel 34-3 <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln wer<strong>de</strong>n nur Anfragen <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitungen von Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>s DGV beantwortet. Anfragen von Einzelpersonen müssen über das zuständige DGV-<br />

Mitglied eingereicht wer<strong>de</strong>n bzw. bedürfen einer Bestätigung <strong>de</strong>r sachlichen Richtigkeit durch das<br />

DGV-Mitglied. Die Regelanfragen müssen <strong>de</strong>n Anfragegegenstand (d. h. <strong>de</strong>n Sachverhalt) klar,<br />

präzise <strong>und</strong> umfassend beschreiben.<br />

13.4.4 Der Eingang <strong>de</strong>r Anfragen wird von <strong>de</strong>r DGV-Geschäftsstelle umgehend schriftlich bestätigt,<br />

falls eine längere Bearbeitungszeit zu erwarten ist. Entspricht die Anfrage offensichtlich nicht<br />

<strong>de</strong>n Vorschriften nach Regel 34-3 o<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r Anfragegegenstand unklar, so erfolgt gleichzeitig ein<br />

Hinweis auf <strong>de</strong>n Mangel.<br />

13.4.5 Die Anfragen wer<strong>de</strong>n im Allgemeinen innerhalb weniger Tage beantwortet. Nur schriftliche<br />

Entscheidungen <strong>de</strong>s Regel- <strong>und</strong> Amateurstatut-Ausschusses haben Gültigkeit.<br />

Anfragen zum DGV-Vorgabensystem:<br />

Die zum Vorgabensystem ergangenen <strong>und</strong> für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DGV verbindlichen Regularien sind<br />

im DGV-Vorgabensystem veröffentlicht. Die meisten Fragen zu diesen Themengebieten lassen<br />

sich durch sorgfältige Lektüre <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Abschnitte lösen.<br />

Bestehen trotz sorgfältiger Lektüre <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems <strong>und</strong> <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wettspielhandbuch</strong>s<br />

Zweifel, kann sich je<strong>de</strong>s Mitglied an <strong>de</strong>n DGV mit <strong>de</strong>r Bitte um eine verbindliche Auskunft<br />

wen<strong>de</strong>n. Anfragen sind an die DGV-Geschäftsstelle, „Recht <strong>und</strong> Regularien“ zu richten. Diese leitet<br />

die Anfrage an <strong>de</strong>n Vorgaben- <strong>und</strong> Course-Rating-Ausschuss zur Beantwortung weiter.<br />

Die Anfragen wer<strong>de</strong>n im Allgemeinen innerhalb weniger Tage beantwortet. Nur schriftliche Entscheidungen<br />

<strong>de</strong>s Vorgaben- <strong>und</strong> Course-Rating-Ausschusses haben Gültigkeit.<br />

13.5 Anpassung <strong>de</strong>r Stammvorgaben von Jungen nach Wegfall <strong>de</strong>r „Abschlagregelung<br />

für Jungen“<br />

Jungen, die im laufen<strong>de</strong>n Kalen<strong>de</strong>rjahr noch nicht ihr 12. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r eine höhere<br />

DGV-Stammvorgabe als 23,4 hatten, haben bis En<strong>de</strong> 2006 vom Damenabschlag gespielt. Diese<br />

Regelung entfällt ab 1.1.2007. Um <strong>de</strong>n betroffenen <strong>Spiel</strong>ern einen Ausgleich für die größere Länge<br />

3. Fassung 26.03.2010 149


<strong>de</strong>s nun von <strong>de</strong>n gelben Abschlägen zu spielen<strong>de</strong>n Platzes zu geben, wer<strong>de</strong>n die DGV-<br />

Stammvorgaben dieser <strong>Spiel</strong>er einmalig wie folgt durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s Heimatclubs<br />

angepasst:<br />

Die DGV-Stammvorgabe <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers wird um 0,1 je angefangene 20 Meter Längendifferenz zwischen<br />

<strong>de</strong>n Standard-Damenabschlägen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Standard-Herrenabschlägen <strong>de</strong>s Platzes seines<br />

Heimatclubs heraufgesetzt.<br />

Die 0,1 Schläge als Anpassungsmultiplikand ergeben sich daraus, dass nach <strong>de</strong>n Bestimmungen<br />

<strong>de</strong>s DGV-Course-Ratings 200 m Länge ca. 1 Schlag ausmachen. Damit ist <strong>de</strong>m Vorgabenausschuss<br />

ein exakter Ausgleich <strong>de</strong>r Vorgabe auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n Jungen länger gewor<strong>de</strong>nen Platzes<br />

möglich.<br />

Beispiel:<br />

Platzlänge für Herren (gelb): 5800 m<br />

Platzlänge für Damen (rot): 5150 m<br />

Unterschied: 650 m<br />

650 m / 20 m = 32,5 => Anpassung <strong>de</strong>r Stammvorgabe um 33 x 0.1 = 3,3 Schläge<br />

Eine Heraufsetzung von Clubvorgaben liegt im Ermessen <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses <strong>de</strong>s Heimatclubs.<br />

Bei DGV-Stammvorgaben ist diese Regelung verbindlich <strong>und</strong> muss angewandt wer<strong>de</strong>n. Sollte die<br />

Meinung bestehen, dass <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>er seine bisherige Vorgabe auch von <strong>de</strong>n gelben Abschlägen<br />

spielt, so soll er dies durch anschließen<strong>de</strong> Unterspielungen seiner neuen Vorgabe unter Beweis<br />

stellen.<br />

13.6 Grafische Darstellung eines K.o-Lochspiels bei 64er-Feld (Muster)<br />

64 <strong>Spiel</strong>er 32 <strong>Spiel</strong>er 16 <strong>Spiel</strong>er 8 <strong>Spiel</strong>er 4 <strong>Spiel</strong>er<br />

1 – 64 1<br />

32 – 33 32 1<br />

16 – 49 16 1<br />

17 – 48 17 16 1<br />

8 – 57 8<br />

25 – 40 25 4<br />

9 – 56 9 8<br />

24 – 41 24 13<br />

4 – 61 4<br />

29 – 36 29 8<br />

13 – 52 13<br />

20 – 45 20 9 5<br />

5 – 60 5<br />

28 – 37 28 5 4<br />

12 – 53 12<br />

21 – 44 21 12 4<br />

2 – 63 2<br />

31 – 34 31 2<br />

15 – 50 15 2<br />

18 – 47 18 15<br />

7 – 58 7 2<br />

3. Fassung 26.03.2010 150


26 – 39 26 3<br />

10 – 55 10 7<br />

23 – 42 23 14<br />

3 – 62 3<br />

30 – 35 30 7<br />

14 – 51 14 3<br />

19 – 46 19 10<br />

6 – 59 6 3<br />

27 – 38 27 6<br />

11 – 54 11 6<br />

22 – 43 22 11<br />

Register<br />

A<br />

Abkürzen <strong>de</strong>r regulären <strong>Golf</strong>r<strong>und</strong>e<br />

Absan<strong>de</strong>n aufgeweichter Flächen<br />

Abschläge<br />

Abschlag im Sinne <strong>de</strong>r <strong>Golf</strong>regeln<br />

Abschlagsbauwerk<br />

Zählspielabschlag<br />

Abschlagsmarkierungen<br />

Setzen <strong>de</strong>r<br />

Abspielen vom 10. Abschlag<br />

Abspielzeiten<br />

Festlegen <strong>de</strong>r<br />

Aerifizieren<br />

Aggregat-Zählspiel<br />

Altersklassen<br />

Amateurstatut<br />

Höchstgrenze für <strong>de</strong>n Wert von Preisen<br />

<strong>und</strong> Preisgutscheinen<br />

Än<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen<br />

Platz<br />

Hinweise<br />

Vorübergehen<strong>de</strong> Bewertung<br />

Än<strong>de</strong>rungen von DGV-Vorgaben<br />

Hinweise<br />

Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt<br />

Art <strong>de</strong>r Vorgabe<br />

As (Hole-in-one)<br />

Aus<br />

Bezeichnen<br />

Ausflächen<br />

innerhalb <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s<br />

3. Fassung 26.03.2010 151


Ausgrenzen<br />

Auslosung<br />

Auslosung von K.o.-Wettspielen<br />

Ausrollen<br />

Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong><br />

Ausschreibung<br />

für Extra Day Scores<br />

für vorgabenwirksame Wettspiele<br />

Aussetzung <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>s wegen Gefahr<br />

Auswahlspiel (Eclectic) lochweise<br />

B<br />

Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

Behin<strong>de</strong>rtengolfregeln<br />

Bekleidung<br />

Belehrung bei Mannschaftswettspielen<br />

Benutzung von Carts<br />

Beobachter<br />

Beseitigung von Unebenheiten<br />

Besserlegen<br />

Bewässerung<br />

Biotop<br />

disziplinarrechtliche Regelungen<br />

Strafe nach <strong>de</strong>n <strong>Golf</strong>regeln<br />

Blitzgefahr<br />

Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />

Bezeichnen<br />

Bogey Rating<br />

Bogey-<strong>Spiel</strong>er<br />

Brutto vor Netto<br />

Bunker<br />

C<br />

Cart<br />

Chapman-Zählspiel<br />

Club-<strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

Clubvorgabenanpassung<br />

Formel<br />

Hinweise<br />

höchste Clubvorgabe bzw. DGV--Stammvorgabe<br />

Umrechnung<br />

Clubmeisterschaften<br />

Empfehlung zur Terminierung<br />

Clubvorgabe<br />

erste für Kin<strong>de</strong>r<br />

Definition<br />

Herabsetzung<br />

Heraufsetzung<br />

<strong>Spiel</strong>er erhält erstmals Clubvorgabe,<br />

wenn Platzerlaubnis<br />

Umrechnung, die die höchste DGV--Stammvorgabe bzw. Clubvorgabe überschreitet<br />

Verlust bei En<strong>de</strong> von Mitgliedschaft<br />

3. Fassung 26.03.2010 152


o<strong>de</strong>r -Amateurstatus<br />

Clubvorgabenanpassung<br />

Beispiel<br />

Course Rating<br />

Archivierung <strong>de</strong>r Bewertungsunterlagen<br />

Ausgeglichene Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

Ausgestaltung <strong>de</strong>s <strong>Golf</strong>platzes<br />

Einführung<br />

Hinweise<br />

Markierung <strong>de</strong>s Platzes<br />

Offenlegung <strong>de</strong>r Platzbewertung<br />

Platzbewertung<br />

Platzierung <strong>de</strong>r Fahnen<br />

Platzschwierigkeit konstant halten<br />

Überprüfung<br />

Verän<strong>de</strong>rungen am Platz<br />

Vorübergehen<strong>de</strong> Bewertung<br />

Course-Rating- <strong>und</strong> Slope-Werte<br />

provisorische<br />

Course-Rating-Wert<br />

Formeln<br />

CR-Ausgleich<br />

Cut<br />

D<br />

Damenabschlag<br />

Datenschutz<br />

Decisions<br />

DGV<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />

DGV-Emblem<br />

Nutzung<br />

DGV-Intranet<br />

DGV-Mitglied<br />

Ausrichtung vorgabenwirksamer<br />

Wettspiele<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />

Registrierung von Extra Day Scores<br />

DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

Hinweise<br />

DGV-<strong>Spiel</strong>vorgabentabelle<br />

DGV-Stammvorgabe<br />

erfolgreiche Teilnahme an einer<br />

Prüfung über die <strong>Golf</strong>regeln<br />

erste wird wie folgt berechnet<br />

erstmaliges Erlangen<br />

Herabsetzung<br />

Heraufsetzung<br />

höchste<br />

Tabelle zur Än<strong>de</strong>rung<br />

Umrechnung höchste DGV--Stammvorgabe bzw. Clubvorgabe<br />

Verlust bei En<strong>de</strong> von Mitgliedschaft<br />

o<strong>de</strong>r -Amateurstatus<br />

DGV-Vorgabe<br />

DGV-Vorgabenklasse<br />

DGV-Vorgabensystem<br />

3. Fassung 26.03.2010 153


Erläuterungen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Ziele<br />

Disqualifikation<br />

Ergebnis ordnungsgemäß erzielt<br />

nach Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

Vorgabenfortschreibung<br />

Dogleg<br />

Fairway-Knickpunkt<br />

Doping<br />

Doppelpreisausschluss<br />

Doppelwertungen<br />

Dreiball-Lochspiel gemäß Erklärung<br />

„Parteien im Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 30<br />

Dreier gemäß Erklärung „Parteien im<br />

Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 29<br />

Dreier gemäß Regel 29-1 <strong>und</strong> 3<br />

Dreier- <strong>und</strong> Dreiball-<strong>Spiel</strong>e<br />

Durchspielen<br />

E<br />

E-Cart<br />

EGA<br />

EGA Handicap System<br />

Ehepaarvierer<br />

Einfä<strong>de</strong>ln<br />

auf Plätzen mit weniger als 18 Löchern<br />

Einzel bzw. Zweier<br />

Einzel gegen Par<br />

Einzel nach Stableford<br />

Einzelspieler<br />

Elektronische Kommunikationsmittel<br />

Entfernungsmarkierungen<br />

Ergebnisliste<br />

Ergebnisse<br />

Auswertung<br />

Bekanntgabe<br />

Feststellung<br />

Erlangen einer DGV-Stammvorgabe<br />

Hinweise<br />

Erschwernisfaktoren<br />

Extra Day Scores<br />

Abgabe <strong>de</strong>r Zählkarte<br />

Abschläge für das Erspielen eines Extra<br />

Day Scores<br />

Anmeldung<br />

Anzahl<br />

auf <strong>de</strong>m Heimatplatz<br />

Erspielen<br />

Einschränkung <strong>de</strong>r Möglichkeit zum<br />

Ergebnis eines nicht vorgabenwirksamen<br />

Wettspiels<br />

erstmalige Erspielung einer DGV--Stammvorgabe<br />

Gibt <strong>Spiel</strong>er keine Zählkarte ab<br />

3. Fassung 26.03.2010 154


F<br />

organisatorischer Rahmen durch eine Organisation, die nicht Vorgabeninstanz ist<br />

Hinweise<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r VcG<br />

<strong>Spiel</strong>berechtigung<br />

<strong>Spiel</strong>leitung<br />

<strong>Spiel</strong>tage<br />

vorherige Registrierung<br />

Zähler<br />

Fahnenpositionen<br />

Fairways<br />

Flight<br />

Frist <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

Funktionspersonal<br />

Einteilung <strong>und</strong> Einweisung<br />

G<br />

<strong>Golf</strong>-Carts<br />

<strong>Golf</strong>gruppen<br />

Leiter von<br />

<strong>Golf</strong>regeln<br />

Abän<strong>de</strong>rung durch Platzregeln<br />

<strong>Golf</strong>regeln für <strong>Golf</strong>spieler mit<br />

Behin<strong>de</strong>rung<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Ziele <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />

Hinweise<br />

Grüns<br />

H<br />

Handy<br />

Heimatclub<br />

Wechsel im Rahmen <strong>de</strong>utscher -<br />

Mannschaftsmeisterschaften<br />

Herabsetzungsmultiplikand<br />

bei einer Herabsetzung von einer<br />

höheren DGV-Vorgabenklasse in eine -niedrigere DGV-Vorgabenklasse<br />

Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r<br />

DGV-Vorgaben<br />

Hinweise<br />

Herrenabschlag<br />

Hilfsmittel<br />

Höchstvorgabe<br />

für Gäste<br />

Überschreiten<br />

Höchstzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

Höchstzeiten<br />

Höhe über Meeresspiegel<br />

Höhenunterschie<strong>de</strong><br />

Hole-in-one<br />

H<strong>und</strong>e<br />

3. Fassung 26.03.2010 155


I<br />

Intranet<br />

Einsatz im <strong>Spiel</strong>betrieb<br />

Nachweis <strong>de</strong>r aktuellen DGV-Vorgabe<br />

Übermittlung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

J<br />

Jahresspielplan<br />

Erstellen von<br />

Jungen<br />

Rechte<br />

K<br />

K.o.-Lochspiel<br />

Grafische Darstellung<br />

K.o.-Wettspiele<br />

Auslosung von<br />

Kanonenstart<br />

Vorgabenwirksamkeit<br />

Kartenstechen<br />

Kennzeichnungen<br />

Kennzeichnungsmaterial<br />

Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen<br />

L<br />

Ladies Captain<br />

Lan<strong>de</strong>sgolfverband<br />

Längenbewertung<br />

Formeln<br />

Langsames <strong>Spiel</strong><br />

LGV<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />

Liste <strong>de</strong>r zugelassenen <strong>Golf</strong>bälle<br />

Löcher<br />

Lochpositionen<br />

Lochspiele<br />

Lochspieltermine<br />

Nichteinigung über<br />

Lochspielwettbewerb<br />

über einen gewissen Zeitraum<br />

Longest Drive<br />

M<br />

Mehrfachpreisausschluss<br />

Mehrr<strong>und</strong>en-Wettspiel<br />

Mel<strong>de</strong>schluss<br />

Meldungen<br />

Nachprüfen <strong>de</strong>r<br />

Mens Captain<br />

Messpunkt<br />

Anordnung an <strong>de</strong>n Abschlägen<br />

3. Fassung 26.03.2010 156


Messverfahren<br />

Min<strong>de</strong>stzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

Musterausschreibung<br />

N<br />

Nachmeldungen<br />

Nachputten<br />

Nearest to the Pin<br />

Nenngeld<br />

Neue Löcher<br />

Nicht angetreten<br />

Nicht-Vorgabeninstanz<br />

als Veranstalter eines Wettspiels<br />

No Return<br />

Vorgabenwirksamkeit<br />

O<br />

Offensichtlich ungünstige <strong>Spiel</strong>-<br />

bedingungen<br />

Ort <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

P<br />

Par<br />

Hinweise<br />

Länge<br />

Par-Ausgleich<br />

<strong>Spiel</strong> von unterschiedlichen Zählspielabschlägen in einem Wettbewerb; -Wettbewerb von Damen <strong>und</strong> Herren von<br />

<strong>de</strong>n gleichen Zählspielabschlägen<br />

Pargrenzen<br />

Abweichungen<br />

Pflege von <strong>Golf</strong>plätzen für <strong>de</strong>n<br />

Wettspielbetrieb<br />

Fahnenpositionen<br />

Pflegemaßnahmen während <strong>de</strong>r<br />

Wettspieltage<br />

Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />

Vorbereitung <strong>de</strong>s Platzes<br />

Pflichten <strong>de</strong>r LGV<br />

Pflichten <strong>de</strong>s DGV<br />

Pflichten <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds<br />

Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses<br />

Pflichten eines <strong>Spiel</strong>ers<br />

Verstoß<br />

Pfosten<br />

Entfernungsangaben<br />

Pin-Position<br />

Platz<br />

Bespielbarkeit<br />

durch Straße geteilt<br />

Platz- <strong>und</strong> <strong>Golf</strong>regeln<br />

Zusammenhang<br />

Platz- <strong>und</strong> Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />

3. Fassung 26.03.2010 157


Festlegung<br />

Plätze mit weniger als 18 Löchern<br />

Abwicklung<br />

Platzerlaubnis<br />

Allgemeines<br />

Min<strong>de</strong>stinhalt<br />

Regelung für Kin<strong>de</strong>r<br />

Platzregeln<br />

Abän<strong>de</strong>rn<br />

Auslegung<br />

Erstellen von<br />

falsche<br />

Zusammenhang von Platz- <strong>und</strong><br />

<strong>Golf</strong>regeln<br />

Platzrekord<br />

Platzrichter<br />

als Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Verhalten<br />

Ausstattung <strong>und</strong> Ausrüstung<br />

Erleichterungsverfahren<br />

Hauptaufgaben<br />

im Amt<br />

Regelentscheidungen<br />

Vorbereitung<br />

Platzsperre<br />

Platzvorbereitung<br />

„Plus“-Vorgabe<br />

Preise<br />

Weitergabe<br />

Pro-Am-Wettspiel<br />

Vorgabenwirksamkeit<br />

Prüfung über <strong>Golf</strong>regeln (Etikette)<br />

Inhalt<br />

Pufferzone<br />

Stammvorgabe unverän<strong>de</strong>rt<br />

Q<br />

Qualifikation<br />

Qualifikationswettspiele<br />

R<br />

Rabbit<br />

Rahmenausschreibung<br />

Rasten<br />

Rechte für Jungen<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>r LGV<br />

Hinweise<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s DGV<br />

Hinweise<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds<br />

Hinweise<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s <strong>Spiel</strong>ers<br />

Hinweise<br />

3. Fassung 26.03.2010 158


Rechte <strong>und</strong> Pflichten <strong>de</strong>s Vorgaben-<br />

ausschusses<br />

Hinweise<br />

Regelanfragen<br />

Regelausschuss<br />

Regelentscheidungen<br />

Regelk<strong>und</strong>ige Personen<br />

R<strong>und</strong>e<br />

nach Entscheidung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>leitung -abgebrochene<br />

S<br />

Schnittfrequenz <strong>und</strong> Schnitthöhe<br />

Schonflächen auf <strong>de</strong>m Platz<br />

Schwierigkeitsgra<strong>de</strong><br />

von <strong>Spiel</strong>bahnen bei Vorgabenverteilung<br />

Scratch-<strong>Spiel</strong>er<br />

Seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnisse<br />

Bezeichnen<br />

Grenzen von<br />

Semiroughs <strong>und</strong> Roughs<br />

Setzen<br />

Siegerehrung<br />

Slope Rating<br />

Slope-Rating-Wert<br />

Formeln<br />

Slope-Wert (Slope)<br />

Son<strong>de</strong>rpreise<br />

Son<strong>de</strong>rwertungen<br />

Sperrung von DGV-Vorgaben<br />

Hinweise<br />

<strong>Spiel</strong>ausschuss<br />

Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen<br />

<strong>Spiel</strong>betriebs<br />

<strong>Spiel</strong>bedingungen<br />

offensichtlich ungünstige<br />

<strong>Spiel</strong>betrieb<br />

<strong>Spiel</strong>er<br />

alle vorgabenwirksamen Ergebnisse<br />

mel<strong>de</strong>n<br />

benennt Heimatverein<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />

wechselt seinen Heimatclub<br />

<strong>Spiel</strong>formen<br />

Aggregat-Zählspiel<br />

Auswahlspiel (Eclectic) lochweise<br />

Chapman-Zählspiel<br />

Dreiball-Lochspiel gemäß Erklärung<br />

„Parteien im Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 30<br />

Dreier gemäß Erklärung<br />

„Parteien im -Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 29<br />

Dreier gemäß Regel 29-1 <strong>und</strong> 3<br />

Dreier- <strong>und</strong> Dreiball-<strong>Spiel</strong>e<br />

Einzel bzw. Zweier<br />

Einzel gegen Par<br />

3. Fassung 26.03.2010 159


Einzel nach Stableford<br />

Lochspiele<br />

Vierball gemäß Erklärung „Parteien im -Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 30<br />

Vierball „bester Ball <strong>und</strong> Aggregat“ mit -Punktwertung<br />

Vierball „bester/schlechtester Ball“ mit -Punktwertung<br />

Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31<br />

Vierer<br />

Vierer gemäß Erklärung „Parteien im -<br />

Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 29-2<br />

Vierer Zählspiel mit Auswahltreibschlag<br />

Vierer-Zählspiel gemäß Regel 29-1<br />

<strong>und</strong> 3.<br />

Zählspiel-Einzel<br />

Zählspiele<br />

<strong>Spiel</strong>führer<br />

<strong>Spiel</strong>geschwindigkeit<br />

Hinweise<br />

<strong>Spiel</strong>länge<br />

effektive<br />

<strong>Spiel</strong>leitung<br />

Aufgaben<br />

Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen<br />

<strong>Spiel</strong>betriebs<br />

Durchführung von Wettspielen<br />

<strong>Spiel</strong>leitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>Spiel</strong>ordnung<br />

allgemeine<br />

Erstellen von<br />

<strong>Spiel</strong>tage<br />

<strong>Spiel</strong>tempo<br />

<strong>Spiel</strong>vorgabe<br />

nicht auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>s EGA Handicap Systems gespielt<br />

<strong>Spiel</strong>vorgabentabelle<br />

<strong>Spiel</strong>vorgabentabelle<br />

Squeezes<br />

Stableford<br />

Stammvorgabe<br />

erfolgreiche Teilnahme an einer Prüfung über die <strong>Golf</strong>regeln<br />

erste wird wie folgt berechnet<br />

erstmaliges Erlangen<br />

Herabsetzung<br />

Heraufsetzung<br />

höchste<br />

Tabelle zur Än<strong>de</strong>rung<br />

Umrechnung höchste DGV--Stammvorgabe bzw. Clubvorgabe<br />

Verlust bei En<strong>de</strong> von Mitgliedschaft o<strong>de</strong>r -Amateurstatus<br />

Starter<br />

Startliste<br />

Erstellen <strong>de</strong>r<br />

Stechen<br />

Stimpmeter<br />

T<br />

Teilnehmer<br />

Termin <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

3. Fassung 26.03.2010 160


Tiger and Rabbit<br />

Topdressing mit Pflegesand<br />

U<br />

Üben<br />

Überprüfung von DGV-Vorgaben<br />

Hinweise<br />

Übungsflächen<br />

Unangemessene Verzögerung<br />

USGA<br />

USGA Course Rating System<br />

V<br />

Verän<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen<br />

Platz<br />

bleiben<strong>de</strong><br />

Hinweise<br />

Verbandsordnungen<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>s Wettspiels<br />

Verbandswettspiele<br />

Verbindlichkeit <strong>de</strong>r Verbandsordnungen<br />

Verlust von DGV-Vorgaben<br />

Hinweise<br />

Vermarkungsplatten<br />

Vermessener Platz<br />

Vermessung<br />

Anleitung<br />

Art<br />

Hinweise<br />

von <strong>Golf</strong>plätzen<br />

Vermessungsprotokoll<br />

DGV-Course-Rating<br />

Vertikalschnitt<br />

Vertikutieren<br />

Vierball gemäß Erklärung „Parteien im -Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 30<br />

Vierball „bester Ball <strong>und</strong> Aggregat“ mit -Punktwertung<br />

Vierball „bester/schlechtester Ball“ mit -Punktwertung<br />

Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31<br />

Vierer<br />

Vierer gemäß Erklärung „Parteien im<br />

Lochspiel“ <strong>und</strong> Regel 29-2<br />

Vierer Zählspiel mit Auswahltreibschlag<br />

Vierer-Zählspiel gemäß Regel 29-1 <strong>und</strong> 3<br />

Vorgabe<br />

auf <strong>de</strong>m DGV-Ausweis<br />

bei Mehrr<strong>und</strong>en-Wettspielen<br />

Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r DGV--Vorgabe durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss<br />

Sperre<br />

Wie<strong>de</strong>rzuerkennung<br />

Erlangung einer DGV-Stammvorgabe<br />

Vorgabe <strong>und</strong> Vorgabenwirksamkeit<br />

Vorgaben<br />

3. Fassung 26.03.2010 161


Än<strong>de</strong>rungen<br />

regelmäßige Überprüfung<br />

Sperrung<br />

Verlust<br />

Vorgaben- <strong>und</strong> Course-Rating-Ausschuss <strong>de</strong>s DGV<br />

Vorgaben-Informations-System (VIS)<br />

Vorgabenän<strong>de</strong>rung<br />

bei unmittelbar aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Wettspielen<br />

Vorgabenschlag<br />

Vorgabenausschuss<br />

begrün<strong>de</strong>te Überzeugung, dass<br />

Stammvorgabe bzw. Clubvorgabe<br />

zu hoch<br />

begrün<strong>de</strong>te Überzeugung, dass<br />

Stammvorgabe zu niedrig<br />

im DGV-Mitglied<br />

laufen<strong>de</strong>r Überblick über die DGV-<br />

Vorgaben aller Heimatclubmitglie<strong>de</strong>r<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />

regelmäßige Überprüfung von DGV-<br />

Vorgaben<br />

zum Jahresen<strong>de</strong> Stammvorgaben<br />

bzw. Clubvorgaben überprüfen<br />

Vorgabenberechnung<br />

Hinweise<br />

nach Stableford<br />

<strong>Spiel</strong>form „gegen Par“<br />

Stableford-Nettopunkte<br />

Vorgabeninstanz<br />

DGV-Mitglied<br />

Vorgabenschläge<br />

zur Ermittlung <strong>de</strong>r Stableford-<br />

Nettopunkte<br />

Vorgabenstammblatt<br />

für spielberechtigte Heimatclub-<br />

mitglie<strong>de</strong>r<br />

Nachweis <strong>de</strong>r aktuellen DGV-Vorgabe<br />

notwendiger Inhalt<br />

Vorgabensystem<br />

Anwendung <strong>und</strong> Auslegung<br />

Bestandteil <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>s DGV<br />

Erläuterungen<br />

Handhabung überprüfen<br />

Überwachung <strong>de</strong>r Anwendung<br />

Verstöße<br />

Verstöße <strong>de</strong>s DGV-Mitglieds<br />

Vorgabenverteilung<br />

Verteilung <strong>de</strong>r Schwierigkeitsgra<strong>de</strong><br />

Vorgabenwirksame Bedingungen<br />

Vorgabenwirksame Ergebnisse<br />

Hinweise<br />

Vorgabenwirksame Wettspiele Dritter<br />

Vorgabenwirksames Wettspiel<br />

Vorgabenzuteilung<br />

Einzel gegen Par nach Regel 32-1a<br />

3. Fassung 26.03.2010 162


Einzel nach Stableford nach Regel 32-1b<br />

Einzel-Zählspiel nach Regel 3-1<br />

Ganzer, bzw. 3/4 <strong>de</strong>s Unterschieds<br />

<strong>Spiel</strong>vorgabe auf die Löcher verteilt<br />

<strong>Spiel</strong>vorgabe für die R<strong>und</strong>e<br />

Vorgrüns<br />

Vorherrschen<strong>de</strong>r Wind<br />

Vorrecht auf <strong>de</strong>m Platz<br />

Vorsorge gegen Pfützen<br />

W<br />

Wan<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Herausfor<strong>de</strong>rungspreise<br />

Warteliste<br />

Wasserhin<strong>de</strong>rnisse<br />

Grenzen von<br />

Wechsel <strong>de</strong>s Heimatclubs<br />

Wettspiel<br />

als „nicht vorgabenwirksam“ <strong>de</strong>klarieren<br />

Wettspiel von Organisation, die nicht -Vorgabeninstanz ist<br />

Vorgabenwirksamkeit<br />

Wettspielausschreibung<br />

Min<strong>de</strong>stinhalt<br />

Musterausschreibung<br />

Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />

Erstellen von<br />

Hinweis auf<br />

Wie<strong>de</strong>rzuerkennung einer DGV-Vorgabe<br />

Hinweise<br />

X<br />

„X-Out“-Bälle<br />

Z<br />

Zähler<br />

Zählerbestimmung<br />

Zählkarten<br />

Vorbereitung <strong>de</strong>r<br />

Zählspiel-Einzel<br />

Zählspielabschlag<br />

Zählspiele<br />

Zusammenstellung <strong>de</strong>r <strong>Spiel</strong>ergruppen<br />

3. Fassung 26.03.2010 163

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!