Viola/Barna Heidnisches Christentum? - Wie das Wasser die Meere ...
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HEIDNISCHES CHRISTENTUM?<br />
Institution bestimmten Gemeinde.) Ich habe in den USA und anderen<br />
Ländern folgende Erfahrung gemacht: Wenn eine Gruppe von Christen<br />
anfängt, dem Leben des Herrn, der in ihnen allen wohnt, nachzueifern,<br />
werden ganz natürlich <strong>die</strong> gleichen hervorstechenden Merkmale hervortreten,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> neutestamentliche Gemeinde gekennzeichnet haben.<br />
Denn Kirche ist tatsächlich ein Organismus und besitzt als solcher eine<br />
DNA, <strong>die</strong> stets <strong>die</strong> genannten Merkmale hervorbringen wird, wenn<br />
sich <strong>die</strong> Gemeinde auf natürliche Weise entwickeln darf. Organische<br />
Gemeinden sind natürlich je nach Kultur unterschiedlich. Folgt eine Gemeinde<br />
jedoch dem ihr innewohnenden Leben Gottes, wird sie niemals<br />
jene unbiblischen Praktiken entwickeln, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sem Buch behandelt<br />
werden. 7 Solche Gepflogenheiten sind Fremdkörper, <strong>die</strong> <strong>das</strong> Volk Gottes<br />
von seinen heidnischen Nachbarn bereits ab dem vierten Jahrhundert<br />
übernommen hat. Sie wurden bereitwillig angenommen, „getauft“ und<br />
als „christlich“ bezeichnet. Aus <strong>die</strong>sem Grund befindet sich <strong>die</strong> Gemeinde<br />
heute auch in dem Zustand, in dem sie ist – behindert durch unzählige<br />
Spaltungen, Machtkämpfe, Passivität sowie einer mangelnden tiefgehenden<br />
Veränderung unter den Christen.<br />
Kurz gesagt: Mit <strong>die</strong>sem Buch sollen <strong>die</strong> Traditionen, <strong>die</strong> dem Willen<br />
Gottes für seine Gemeinde hinzugefügt wurden, aufgezeigt werden. Wir<br />
verfolgen <strong>das</strong> Ziel, eine Menge Schutt beiseite zu räumen, um Raum für<br />
den Herrn Jesus Christus zu schaffen, so<strong>das</strong>s er <strong>das</strong> voll funktionsfähige<br />
Haupt seiner Gemeinde sein kann.<br />
Zudem stellen wir eine unverschämte Behauptung auf: Gemeinde<br />
bzw. Kirche in ihrer derzeitigen, institutionellen Form hat weder eine<br />
biblische noch historische Berechtigung so zu handeln, wie sie es tut.<br />
Diese Behauptung entspringt natürlich unserer Überzeugung auf Grundlage<br />
der historischen Tatsachen, <strong>die</strong> wir in <strong>die</strong>sem Buch aufzeigen werden.<br />
Sie müssen selbst entscheiden, ob <strong>die</strong>se Behauptung stichhaltig ist<br />
oder nicht.<br />
Dieses Werk ist nicht für Akademiker gedacht und erhebt deshalb keinen<br />
Anspruch auf Vollständigkeit. Eine umfassende Abhandlung über<br />
<strong>die</strong> Ursprünge aller unserer modernen christlichen Praktiken würde zwar<br />
mehrere Bände füllen, aber nur von wenigen Menschen gelesen werden.<br />
Doch obwohl es sich hier also um ein einbändiges Werk handelt, enthält<br />
es sehr viele geschichtliche Fakten, ohne auf jedes historische Detail einzugehen.<br />
Stattdessen konzentriert es sich auf <strong>die</strong> zentralen Praktiken, <strong>die</strong><br />
<strong>das</strong> <strong>Christentum</strong> heute hauptsächlich auszeichnet. 8<br />
7 Für tiefergehende Ausführungen zu <strong>die</strong>sem Prinzip vgl. meine Artikel „The Kingdom, the Church<br />
and Culture“ (www.ptmin.org/culture.htm) und „What is an Organic Church?“ (www.ptmin.org/<br />
organic.htm).<br />
8 In <strong>die</strong>sem Buch werden hauptsächlich protestantische Praktiken unter <strong>die</strong> Lupe genommen, darunter<br />
vor allem „einfache“ Formen der protestantischen Gemeindepraxis und weniger <strong>die</strong> „hochkirchli-<br />
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