Gottfried-Keller-Gymnasium Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf
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Bericht<br />
zur Inspektion<br />
des<br />
<strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s<br />
04Y04<br />
Dezember 2008
Inhaltsverzeichnis<br />
1<br />
1 Vorwort 3<br />
2 Inspektionsverfahren 4<br />
2.1 Inspektionsteam ............................................................................................................................. 4<br />
2.2 Ablauf der Inspektion .................................................................................................................... 4<br />
2.3 Vorgespräch.................................................................................................................................... 5<br />
2.4 Analysierte Dokumente .................................................................................................................. 5<br />
2.5 Fragebogen für Lehrkräfte/Fragebogen für das sonstige pädagogische Personal ....................... 6<br />
2.6 Fragebogen für Schülerinnen und Schüler/Fragebogen für Eltern ............................................... 6<br />
2.7 Unterrichtsbeobachtungen............................................................................................................. 6<br />
2.8 Interviews ....................................................................................................................................... 6<br />
2.9 Schulrundgang ............................................................................................................................... 7<br />
3 Ausgangslage der Schule 7<br />
3.1 Schulart und Schulbehörde............................................................................................................ 7<br />
3.2 Besonderheiten der Organisation der Schule................................................................................ 7<br />
3.3 Schülerinnen und Schüler .............................................................................................................. 7<br />
3.4 Personal und Ausstattung der Schule ........................................................................................... 7<br />
3.5 Standortbedingungen..................................................................................................................... 8<br />
4 Unterrichtsprofil 9<br />
4.1 Tabellarische Übersicht der Profilmerkmale................................................................................... 9<br />
4.2 Erläuterungen zum Unterrichtsprofil ........................................................................................... 10<br />
5 Qualitätsprofil 10<br />
5.1 Tabellarische Übersicht der Qualitätsmerkmale........................................................................... 16<br />
5.2 Erläuterungen zum Qualitätsprofil............................................................................................... 17<br />
6 Zusammenfassung der Ergebnisse 28<br />
6.1 Stärken der Schule....................................................................................................................... 28<br />
6.2 Entwicklungsbedarf der Schule.................................................................................................... 28<br />
7 Anhang 29<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 2/33
1 Vorwort<br />
1<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Schulinspektion nahm im November 2005 ihre Arbeit auf. Seit dem Schuljahr<br />
2006/2007 werden jährlich 150 bis 160 Schulen inspiziert. Die Auswahl der Schulen erfolgt<br />
entweder aufgrund freiwilliger Meldungen oder mithilfe eines IT-gestützten Zufallsverfahrens<br />
unter Vorgabe einer proportionalen Verteilung auf die Bezirke und die Schularten.<br />
Jeder Schule wird ein Inspektionsteam zugeordnet, das in der Regel aus vier Personen,<br />
darunter ein ehrenamtliches Mitglied, besteht. Die <strong>Berlin</strong>er Schulinspektion untersucht und<br />
bewertet eine Schule mit standardisierten Methoden und Instrumenten als Gesamtsystem.<br />
Mit den dazu auf der Basis des „Handlungsrahmen Schulqualität in <strong>Berlin</strong>“ entwickelten Evaluationsinstrumenten<br />
werden die der Unterrichts- und Erziehungsarbeit zugrunde liegenden<br />
Vereinbarungen und Beschlüsse, der Stand ihrer Umsetzung im Schulalltag, die Qualität der<br />
Managementprozesse sowie die Ergebnisse und Erfolge der schulischen Arbeit erfasst. Eine<br />
Bewertung einzelner Personen oder einzelner Unterrichtsstunden erfolgt nicht.<br />
Als Ergebnis der Inspektion erhält die Schule mit dem hier vorliegenden Bericht eine Rück-<br />
meldung in Form eines Qualitätsprofils und eines zusätzlich ausgewiesenen Unterrichtsprofils.<br />
Diese weisen sowohl die Stärken der Schule als auch ihren Entwicklungsbedarf aus. Damit<br />
erhält die Schule eine umfassende Bewertung entscheidender Qualitätsmerkmale. Es ist das<br />
Ziel der Inspektion, damit Impulse zur weiteren Schul- und Unterrichtsentwicklung zu geben<br />
sowie die Qualität von Unterricht und Erziehung, Schulorganisation und Schulleben zu si-<br />
chern.<br />
Zugleich erhalten die zuständige Schulaufsicht und die zuständige Schulbehörde den Inspek-<br />
tionsbericht, damit sie die Schule auf dieser Grundlage in ihrem weiteren Qualitätsentwick-<br />
lungsprozess beraten und unterstützen können.<br />
Das Inspektionsteam bedankt sich bei dem Kollegium und der Schulleitung des <strong>Gottfried</strong>-<br />
<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s für die freundliche Zusammenarbeit und Unterstützung während der In-<br />
spektionsdurchführung.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 3/33
2 Inspektionsverfahren<br />
2.1 Inspektionsteam<br />
1<br />
Das Inspektionsteam für das <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> bestand aus Frau Rehberg (koordinierende<br />
Inspektorin), Frau Heringhaus, Herrn Weimann, Frau Boekhoff und Frau Prof. Dr. Krahe (ausgewählt<br />
durch den Landeselternausschuss <strong>Berlin</strong>).<br />
2.2 Ablauf der Inspektion<br />
Inspektionsverfahren Datum<br />
Vorgespräch 13.07.2008<br />
Präsentation der Schule durch den Schulleiter<br />
Schulrundgang<br />
22 Unterrichtsbesuche<br />
Interview mit Schülerinnen und Schülern<br />
Interview mit Lehrkräften<br />
Elterninterview<br />
21 Unterrichtsbesuche<br />
Interview mit dem Schulleiter<br />
Interview mit dem ständigen Vertreter und der<br />
Oberstufenkoordinatorin<br />
Präsentation des Berichts vor den Mitgliedern der<br />
Schulkonferenz<br />
Gespräch mit der zuständigen Schulaufsicht und<br />
dem Stadtrat (vorgesehen)<br />
06.10.2008<br />
08.10.2008<br />
Januar 2009<br />
Februar 2009<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 4/33
2.3 Vorgespräch<br />
1<br />
Am 13.07.2008 fand das Vorgespräch in der Schule statt. An diesem Gespräch beteiligten sich drei<br />
Mitglieder des Inspektionsteams. Von Seiten der Schule nahmen der Schulleiter sowie sieben weitere<br />
Mitglieder des Kollegiums bzw. Gremienmitglieder teil.<br />
Im Rahmen des Vorgesprächs wurde festgelegt, welche Dokumente die Schule der Inspektion zur<br />
Verfügung stellt.<br />
2.4 Analysierte Dokumente<br />
Von der Schule zur Verfügung gestellte Dokumente<br />
Zusätzlich zu den in der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung vorliegenden<br />
statistischen Daten stellte die Schule folgende Dokumente vorab zur Verfügung. Sie wurden gesichtet<br />
und bei der Bewertung der Qualitätsmerkmale entsprechend berücksichtigt.<br />
Schulprogramm<br />
• Schulprogramm mit Ergebnissen der Bestandsaufnahme<br />
• Leitbild der Schule<br />
• Entwicklungs- und Arbeitsschwerpunkte mit Zeit-Maßnahmen-Plan<br />
• Überlegungen zur internen Evaluation<br />
• Anhang<br />
Unterlagen zur schulinternen Evaluation<br />
• Elternbefragung der 7. Klassen vom 14.11.2007<br />
• Auswertung von Jahrgangsarbeiten in Mathematik, Klassenstufen 7 bis 9<br />
• Abschlussbericht der Freien Universität <strong>Berlin</strong>: Erlebnissituationen im Schulalltag - eine Befragung<br />
von Schüler/innen<br />
weitere Dokumente der Schule<br />
• Arbeitsstand des schulinternen Curriculums<br />
• Konzeptionelle Überlegungen zur Sprachförderung<br />
• Eingangstest Deutsch für die 7. Klassen<br />
• „Die Jugendbücherei“<br />
• Unterlagen zu Kooperationen<br />
• Antrag auf Einrichtung eines Schulversuchs<br />
• Unterlagen zur Entwicklung der Leitungsstruktur<br />
• Zielvereinbarung zwischen der Schule und der Schulaufsicht<br />
• Konzept zur Suchtprophylaxe<br />
• Beispiele für schulinterne Informationsblätter<br />
• Homepage der Schule<br />
• Schul-, Hausordnung<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 5/33
Dokumente, in die während der Inspektion Einblick genommen wurde<br />
• Dokumente über besondere Erfolge der Schule<br />
• Unterrichtsausfallstatistiken<br />
• Ergebnisse zum mittleren Schulabschluss, Schuljahr 2007/2008<br />
• Vertretungsplanung<br />
• Schülerbogen/Bildungspläne<br />
1<br />
• Ergebnisse im Rahmen des Modellvorhabens eigenverantwortliche Schule (MeS)<br />
• Protokolle (Gesamtkonferenz, Schulkonferenz, Schülervertretung, Elternvertretung,<br />
Fachkonferenzen)<br />
2.5 Fragebogen für Lehrkräfte<br />
An der Befragung beteiligten sich 24 von 38 Lehrkräften, das entspricht einer Quote von 68,6 %.<br />
Die Befragung diente der Vorbereitung der Inspektion. Die Auswertung der Fragebogen befindet sich<br />
im Anhang.<br />
2.6 Fragebogen für Schülerinnen und Schüler/Fragebogen für Eltern<br />
An 216 Schülerinnen und Schüler wurden Fragebogen ausgegeben, 207 von ihnen wurden ausgefüllt,<br />
das entspricht einer Quote von 96 %. Von den an die Eltern ausgegebenen 140 Fragebogen<br />
wurden 122 zurückgegeben, dies entspricht 87 %. Die Auswertung befindet sich im Anhang, sie<br />
wurde vom Institut für Schulqualität der Länder <strong>Berlin</strong> und Brandenburg (ISQ) vorgenommen und der<br />
Schule zugänglich gemacht.<br />
2.7 Unterrichtsbeobachtungen<br />
Während der Inspektionstage führte das Inspektionsteam 43 Unterrichtsbesuche durch. Die Besuche<br />
waren über alle Jahrgangsstufen verteilt. Das Inspektionsteam sah bis auf eine Lehrkraft alle während<br />
der beiden Tage an der Schule unterrichtenden Lehrkräfte. Drei Lehrkräfte begleiteten zu diesem<br />
Zeitpunkt Schülerfahrten.<br />
Jede Unterrichtsbeobachtung dauerte 20 Minuten, das Inspektionsteam sah 22 Anfangs-, vier Mittel-<br />
und 17 Endsituationen. Alle Unterrichtsbesuche wurden auf standardisierten Beobachtungsbogen<br />
protokolliert und bewertet.<br />
2.8 Interviews<br />
Das Inspektionsteam führte während der Inspektionstage Interviews mit<br />
dem Schulleiter, Herrn Kreitmeyer,<br />
dem ständigen Vertreter, Herrn Kany, sowie der Oberstufenkoordinatorin, Frau Diesing,<br />
acht Schülerinnen und Schülern (davon vier Klassensprecher/innen bzw. Gremienvertreter/innen),<br />
acht Lehrkräften sowie<br />
fünf Eltern (davon vier Gremienvertreter/innen).<br />
Die Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Eltern, die an den Interviews teilnahmen, hatte das Inspektionsteam<br />
im Rahmen des Vorgesprächs ausgewählt.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 6/33
2.9 Schulrundgang<br />
1<br />
Der Schulrundgang fand am 06.10.2008 statt. Es nahmen der Schulleiter, der ständige Vertreter und<br />
drei Personen des Inspektionsteams teil.<br />
3 Ausgangslage der Schule<br />
3.1 Schulart und Schulbehörde<br />
Das <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> ist ein <strong>Gymnasium</strong> im Bezirk <strong>Charlottenburg</strong>-<strong>Wilmersdorf</strong>. In der Sekundarstufe<br />
I sind 13 Klassen eingerichtet, in der Sekundarstufe II fünf. Die durchschnittliche Klassenfrequenz<br />
in der Sek I beträgt 22 Schülerinnen und Schüler. Die Schule bietet als 2. Fremdsprache<br />
Spanisch an.<br />
Zuständiger Schulaufsichtsbeamter der Außenstelle <strong>Charlottenburg</strong>-<strong>Wilmersdorf</strong> ist Frau Pallik, Stadtrat<br />
für Jugend, Familie, Schule und Sport ist Herr Naumann.<br />
3.2 Besonderheiten der Organisation der Schule<br />
Das <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> hat am „Modellprojekt eigenverantwortliche Schule“ (MeS) teilgenommen.<br />
In dieser Zeit sind durch Schwerpunktsetzungen Veränderungen im Unterrichtsangebot<br />
entstanden Die Schule bietet in den Jahrgangsstufen 8 und 9 die Integrationsfächer „Naturwissenschaften“<br />
und „literarisch-musikalisches Gestalten“ an, in Klassenstufe 7 wird das Fach Deutsch um<br />
eine Stunde verstärkt.<br />
Die Fachbereiche Mathematik und Physik beteiligen sich am PiKo-Projekt (Physik im Kontext) und<br />
kooperieren eng mit dem Institut für Didaktik der Physik der HU <strong>Berlin</strong>. Weiterhin erhielt die Schule<br />
die Auszeichnung zur „SINUS-Transfer-Schule“.<br />
Der Fachbereich Musik beteiligte sich am Projekt „InfoSCHUL II“ zur Erprobung des Einsatzes neuer<br />
Medien im Unterricht der Oberstufe.<br />
3.3 Schülerinnen und Schüler<br />
Im Schuljahr 2008/09 werden an der Schule 504 Schülerinnen und Schüler in 13 Klassen und 5 Tutorien<br />
unterrichtet. Der Anteil der Lernenden nichtdeutscher Herkunftssprache liegt bei 32,4 %. Von<br />
der Zuzahlung zu den Lernmitteln sind 10 % der Erziehungsberechtigten von Schülerinnen und Schüler<br />
befreit. In den letzten Jahren ist dieser Anteil gestiegen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler wohnen überwiegend im Stadtbezirk <strong>Charlottenburg</strong>-<strong>Wilmersdorf</strong>. Einige<br />
kommen auch aus den angrenzenden Bezirken Mitte, Reinickendorf und Spandau.<br />
Die Schülerzahlentwicklung der letzten Schuljahre zeigt abnehmende Tendenzen. Die Anmeldungen<br />
sind seit Jahren nicht ausreichend, sondern werden mittels Zuweisungen durch das Schulamt ergänzt.<br />
3.4 Personal und Ausstattung der Schule<br />
An der Schule unterrichten 37 Lehrkräfte, eine Lehrkraft ist beurlaubt, eine im Auslandsschuldienst<br />
und zwei waren zum Zeitpunkt der Inspektion nicht verfügbar. Weiterhin werden acht Studienreferendarinnen/-referendare<br />
ausgebildet. Einige Lehrkräfte engagieren sich in der regionalen Fortbildung<br />
bzw. absolvieren eine Weiterbildung oder sind als Fachseminarleiter/innen tätig. Die Fachleitungsstellen<br />
in Sport und in den Fremdsprachen sind nicht besetzt.<br />
Zum Personal der Schule gehören eine Sekretärin und ein Schulhausmeister, der ebenfalls für die<br />
benachbarte Schule zuständig ist. Weiterhin wird die Schule kontinuierlich von MAE-Kräften unterstützt.<br />
Die Schule nimmt teil an der Personalkostenbudgetierung.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 7/33
1<br />
Zur Abdeckung des Bedarfs werden 739,93 Stunden benötigt, zur Organisation des Profilbedarfs I<br />
und II sind der Schule 23,6 Stunden zugewiesen.<br />
Zum Zeitpunkt der Inspektion lag die Ausstattung 27,3 Stunden über der Bedarfssumme, dies entspricht<br />
einer Gesamtausstattung von 103,7 %.<br />
3.5 Standortbedingungen<br />
Das <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> liegt im Bezirk <strong>Charlottenburg</strong>-<strong>Wilmersdorf</strong> an der Olbersstraße und<br />
ist vom U- und S-Bahnhof Jungfernheide in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Die Schule hat<br />
zurzeit 501 Schülerinnen und Schüler aus 27 Nationen. Das 90 Jahre alte Schulgebäude wurde innen<br />
letztmalig im Jahre 1984 umfassend renoviert, danach erfolgten Malerarbeiten in Eigeninitiative der<br />
Schule. Insgesamt macht das Gebäude einen gepflegten und ordentlichen Eindruck, etliche Flure sind<br />
mit Bildern und Objekten aus dem Kunstunterricht gestaltet. Der Verwaltungsbereich ist funktional<br />
angeordnet, eine Bildergalerie mit Lehrerfotos stellt das Kollegium vor.<br />
Eine seit 18 Jahren bestehende Cafeteria wird als Eltern-/Schüler-Initiative betrieben, zusätzlich gibt es<br />
seit kurzem eine Mensa für die Mittagsversorgung durch einen kommerziellen Anbieter. Es sind ca.<br />
150 Schülerschränke vorhanden, die für einen geringen Jahresbetrag gemietet werden können.<br />
Eine auf zwei Räume verteilte Schülerbibliothek verfügt über Bestände sowohl an Schulbüchern und<br />
-lektüren als auch an Jugendbüchern (einschließlich einer englischsprachigen Abteilung). Die Ausleihe<br />
wird von Schülerinnen und Schülern sowie unterstützenden Lehrerinnen und Lehrern auf der Basis<br />
eines elektronischen Ausleihsystems organisiert, das auch von anderen Schulen (Friedrich-Ebert-<br />
Oberschule, Fichtenberg-Oberschule) übernommen worden ist.<br />
Es gibt zwei Musikräume, die mit Instrumenten ausgestattet sind. Daneben gibt es für die verschiedenen<br />
Bands der Schule die Möglichkeit, einen <strong>Keller</strong>raum zu Übungszwecken zu nutzen. Die Aula<br />
(mit Bühne) bietet Platz für 380 Personen und wird gemeinsam mit der Nachbarschule genutzt. Für<br />
den Kunstunterricht stehen zwei Fachräume zur Verfügung, es fehlt ein hinreichend großer Aufbewahrungsraum<br />
zum Archivieren von Schülerarbeiten.<br />
In drei Computerräumen stehen insgesamt 30 Computerarbeitsplätze zur Verfügung, zusätzlich gibt<br />
es zehn Laptops und sechs Beamer für den mobilen Einsatz. Für den Physik-Unterricht stehen ein in<br />
diesem Schuljahr in Betrieb genommener moderner Laborraum sowie ein veralteter Hörsaal zur Verfügung.<br />
Auch die Räume für den Chemie- und Biologieunterricht sind vom Mobiliar her veraltet,<br />
ansonsten aber funktional.<br />
Für den Sportunterricht gibt es im Schulgebäude eine Turnhalle, auf dem Gelände daneben eine<br />
separate Sporthalle sowie einen großen Sportplatz. Der Schulhof, der gemeinsam mit der Nachbarschule<br />
genutzt wird, ist derzeit bis auf einige Tischtennisplatten relativ wenig gestaltet. Hierzu gibt<br />
es jedoch ein Schulprojekt, aufbauend auf dem Programm "Grün macht Schule", bei dem Schülerinnen<br />
und Schüler der 7. und 8. Klassen Preise gewonnen und gemeinsam mit einem Landschaftsarchitekten<br />
einen Plan für die Neugestaltung entwickelt haben. Die Umsetzung soll noch in diesem Jahr<br />
beginnen.<br />
Insgesamt ist die Raumsituation an der Schule sehr angespannt. Die Mehrzahl der Klassenräume und<br />
etliche der Fachräume sind beengt. Es gibt einen provisorisch ausgestatteten Aufenthaltsraum für<br />
Schülerinnen und Schüler, die Mensa wird außerhalb der Mittagspause für andere schulische Zwecke<br />
genutzt. Auch die Bibliothek verfügt nicht über ausreichende Sitzplätze.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 8/33
4 Unterrichtsprofil<br />
4.1 Tabellarische Übersicht der Profilmerkmale 1<br />
Profilmerkmal 1: Unterrichtsorganisation<br />
Profilkriterien<br />
1.1 Intensive Nutzung der Lehr- und Lernzeit<br />
1.2 Schaffung von fördernden Lern- und Arbeitsbedingungen<br />
1<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
1.3 Kooperation von Lehrkräften und Erzieherinnen/Erziehern nicht bewertet<br />
Profilmerkmal 2: Unterrichtsprozess<br />
Profilkriterien<br />
2.1 Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit<br />
2.2 Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen<br />
2.3 Schüler- und themenorientierte Methodenwahl<br />
2.4 Innere Differenzierung<br />
2.5 Sprachentwicklung, Sprach- und Kommunikationsförderung<br />
2.6 Selbstständiges Lernen<br />
2.7 Kooperatives Verhalten<br />
2.8 Möglichkeiten für Schüler/innen, eigene Lösungen zu entwickeln, darzulegen<br />
und zu reflektieren<br />
2.9 Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung des Unterrichts<br />
2.10 Leistungsorientierung<br />
Profilmerkmal 3: Pädagogisches Verhalten/Unterrichtsklima<br />
Profilkriterien<br />
3.1 Verantwortungsbereitschaft, soziales Engagement, soziales Verhalten<br />
und Toleranz<br />
3.2 Positives pädagogisches Klima im Unterricht<br />
3.3 Faire und gerechte Behandlung der Schüler/innen<br />
1 Die Nummerierung der Profilkriterien weicht von der Nummerierung im Handlungsrahmen Schulqualität ab.<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 9/33
4.2 Erläuterungen zum Unterrichtsprofil<br />
1<br />
Das Unterrichtsprofil gibt das Gesamtergebnis der Bewertungen aller während der Inspektion beobachteten<br />
Unterrichtssequenzen wieder.<br />
Der Bewertung innerhalb des Unterrichtsprofils liegen folgende Definitionen zugrunde:<br />
A stark ausgeprägt<br />
B eher stark ausgeprägt<br />
C<br />
eher schwach ausgeprägt<br />
Mindestens 80 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich<br />
(Bewertung „trifft zu“ bzw. „trifft eher zu“) liegen. Mindestens<br />
40 % der Bewertungen müssen mit „trifft zu“ erfolgen.<br />
Mindestens 60 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich<br />
liegen.<br />
Mindestens 40 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich<br />
liegen.<br />
D schwach ausgeprägt Der Anteil der positiven Bewertungen liegt unter 40 %.<br />
In der Anlage befindet sich ein Säulendiagramm, das die prozentuale Verteilung der Bewertungen<br />
darstellt.<br />
Die Größe der gesehenen Lerngruppen verteilte sich wie folgt:<br />
≤ 5 Schüler ≤ 10 Schüler ≤ 15 Schüler ≤ 20 Schüler ≤ 25 Schüler ≤ 30 Schüler > 30 Schüler<br />
1 2 5 11 15 5 4<br />
Die durchschnittliche Lerngruppenfrequenz lag bei 21 Schülerinnen und Schülern.<br />
Bei 12 Besuchen stellte das Inspektionsteam Verspätungen von insgesamt 39 Schülerinnen bzw.<br />
Schülern fest.<br />
Verteilung der Sozialformen in den gesehenen Unterrichtssequenzen:<br />
Sozialform Frontalunterricht Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit<br />
Anzahl der Sozialformen 32 11 8 4<br />
prozentuale Verteilung 2 74 % 26 % 19 % 9 %<br />
Fachliche Mängel stellte das Inspektionsteam bei zwei Besuchen fest, in 11 von 43 Unterrichtssequenzen<br />
waren Lehr- und Lernmittel nicht in ausreichender Zahl vorhanden.<br />
Bei 5 Unterrichtsbesuchen waren PC vorhanden, die Nutzung dieser PC wurde bei keinem Besuch<br />
beobachtet.<br />
2 Die Summe kann über 100 % liegen, da in einer Unterrichtssequenz mehrere Sozialformen beobachtet werden können.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 10/33
Profilmerkmal 1: Unterrichtsorganisation<br />
Intensive Nutzung der Lehr- und Lernzeit (1.1)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
1<br />
In 19 Unterrichtssequenzen (44,2 %) wurde die zur Verfügung stehende Zeit intensiv genutzt. Die<br />
Lehrkräfte brachten durch ihr Handeln zum Ausdruck, dass die Unterrichtszeit bedeutsam und wertvoll<br />
ist. Die Organisation ermöglichte in der Regel kontinuierliches Lernen. In weiteren 15 Situationen<br />
traf dies eher zu.<br />
In sieben Fällen kam es durch die Organisation des Unterrichts, die Art der Aufgabenstellung, durch<br />
sachfremd verwendete Lehr- und Lernzeit oder die gewählte Sozialform zu mehr oder weniger erheblichen<br />
Leerlauf- bzw. Wartezeiten der Schülerinnen und Schüler. In zwei Sequenzen konnte eine intensive<br />
Nutzung der Lehr- und Lernzeit nicht beobachtet werden, da der Unterricht durch Verspätungen<br />
der Lehrkraft nicht pünktlich begonnen oder zu früh beendet wurde.<br />
Schaffung von fördernden Lern- und Arbeitsbedingungen (1.2)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
Raumgestaltung, Mobiliar und Raumklima sowie die Anordnung und Bereitstellung von Lehr- und<br />
Lernmaterialien ermöglichten in den meisten Unterrichtssituationen ein konzentriertes Arbeiten der<br />
Schülerinnen und Schüler. Das traf in 22 Sequenzen vollständig und in 19 weiteren eher zu. In zwei<br />
Fällen gelang es weniger, förderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen, z. B. durch kaum lesbare<br />
Lernmaterialien.<br />
Die Unterrichtsräume wurden durchgängig in Ordnung gehalten. Schmierereien und Beschädigungen<br />
waren kaum vorhanden. Elemente einer individuellen Gestaltung bzw. spezifischen Nutzung gab es<br />
vorwiegend in den Fachräumen. An den Wänden einiger Klassenräume waren Ergebnisse aktueller<br />
Schülerarbeiten dokumentiert oder es standen unterrichtsrelevante Arbeitsmaterialien zur Verfügung.<br />
In einigen Unterrichtssequenzen wurden OH-Projektoren und Audiorecorder eingesetzt.<br />
Kooperation von Lehrkräften und Erzieherinnen/Erziehern (1.3)<br />
(ohne Bewertung)<br />
In keiner Besuchssequenz gab es eine gemeinsame Unterrichtsgestaltung durch zwei oder mehrere<br />
Lehrkräfte. Deshalb wurde dieses Profilkriterium nicht bewertet.<br />
Profilmerkmal 2: Unterrichtsprozess<br />
Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit (2.1)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
Die Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit der Jugendlichen konnte in sechs der gesehenen<br />
Unterrichtssequenzen uneingeschränkt, in 27 teilweise beobachtet werden. Die Lehrkräfte ermunterten<br />
in der Regel zur aktiven Beteiligung am Unterricht, weniger zur Übernahme von Aufgaben.<br />
Leistungsbereitschaft, Eigeninitiative und Kreativität waren auf Schülerseite erkennbar. Die Entwicklung<br />
der Fähigkeit zur Einschätzung eigener Stärken und Schwächen erfolgte aber nicht in gleichem<br />
Maße. Schülervorträge waren in einigen Sequenzen Bestandteil des Unterrichts.<br />
Bei neun Unterrichtsbesuchen war die Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit eher nicht<br />
gegeben. In einer Situation waren keine Ansätze zu erkennen.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 11/33
Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen (2.2)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
1<br />
Die Förderung fachlicher Kompetenzen war in 97,7 % der besuchten Unterrichtssequenzen zu beobachten.<br />
Mit einer Ausnahme wurden in allen Unterrichtsstunden fachliche Inhalte behandelt. Überfachliche<br />
Kompetenzen, d. h. soziale und personale sowie methodische Kompetenzen, wurde in vier<br />
von insgesamt 43 Unterrichtsbesuchen die Präsentationskompetenz gefördert. Dabei kam nur in den<br />
Computerräumen auch neue Unterrichtstechnologie zum Einsatz.<br />
Eine Bewertung A (stark ausgeprägt) erfolgt erst, wenn auch eine Förderung überfachlicher Kompetenzen<br />
in mindestens 40 % der inspizierten Unterrichtssequenzen tatsächlich zu beobachten ist.<br />
Schüler- und themenorientierte Methodenwahl (2.3)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
Die von den Lehrkräften für den Unterricht gewählten Methoden und Lehrstrategien waren in 12<br />
Sequenzen den Themen und den Lernbedürfnissen der Schülerinnen und Schüler angemessen. Dabei<br />
wurde auf einen themen- und schülergemäßen Wechsel der Methoden geachtet. Für 15 Unterrichtssituationen<br />
traf das mit wenigen Einschränkungen zu. Meist wählten die Lehrkräfte ein fragendentwickelndes<br />
Verfahren. Überwiegend war der Unterricht frontal ausgerichtet (74 %), ergänzt durch<br />
Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit.<br />
Anwendungsbezogene Aufgaben, die direkt an den Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler anknüpfen,<br />
die Unterrichtsthemen vertiefen und wesentliche Aspekte veranschaulichen, wurden selten<br />
gestellt. Bei 15 Besuchen war die Methodenwahl nicht schülergemäß bzw. nur eingeschränkt - in<br />
einem Fall nicht - für die Vermittlung der behandelten Inhalte geeignet.<br />
Innere Differenzierung (2.4)<br />
(Bewertung D - schwach ausgeprägt)<br />
Differenzierungsangebote waren kein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts. Die Aufgabenstellungen<br />
enthielten wenig Möglichkeiten, einen auf individuelle Potenziale und verschiedene Arten des<br />
Lernzugangs abgestimmten Lernprozess zu durchlaufen. Bei 11 Unterrichtsbesuchen gab es kaum, bei<br />
29 Unterrichtsbesuchen keine beobachtbaren Differenzierungen im Lernangebot. Unterschiedliche<br />
Aufgaben zum Arbeitsthema der Lerngruppe wurden in einigen Arbeitsphasen gestellt, jedoch unabhängig<br />
vom Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler. Deutliche Maßnahmen innerer Differenzierung<br />
für leistungsstärkere bzw. leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler gab es bei einem<br />
Unterrichtsbesuch. In zwei Sequenzen wurden einzelne Maßnahmen der inneren Differenzierung<br />
praktiziert.<br />
Jedoch stellte das Inspektionsteam fest, dass einige Lehrkräfte Lernfortschritte bzw. -probleme ihrer<br />
Schülerinnen und Schüler registrierten und ihnen dazu Rückmeldungen gaben.<br />
Sprachentwicklung/Sprach- und Kommunikationsförderung (2.5)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
In vielen Unterrichtssituationen waren die Lehrkräfte sprachliche Vorbilder für die Schülerinnen und<br />
Schüler. Sie achteten auf den richtigen Gebrauch der deutschen Sprache bzw. der Fach- oder Fremdsprache.<br />
Eine ausgeprägte Förderung der Sprach- und Kommunikationsfähigkeit fand jedoch nur bei<br />
einem Besuch statt. In diesem Fall unterstützte die Lehrkraft bei Formulierungen, neue bzw. fremde<br />
Begriffe wurden geklärt, Kommunikations- und Sprechanteile waren überwiegend auf der Schülerseite.<br />
Elemente einer gezielten Sprachförderung waren bei weiteren 18 Sequenzen vorhanden.<br />
In der Hälfte der Unterrichtssequenzen erforderten die Fragestellungen der Lehrkräfte keine ausführlichen<br />
sprachlichen Äußerungen oder eine inhaltsbezogene Kommunikation der Schülerinnen und<br />
Schüler untereinander. Die Einsatzmöglichkeiten von Medien wie Wörterbüchern oder visuellen Hilfsmitteln<br />
zur Sprachförderung wurden wenig genutzt. In sechs der 43 Unterrichtssequenzen beschränkten<br />
sich die Sprechanlässe und Möglichkeiten zur Kommunikation auf kurze, knappe Antworten auf<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 12/33
1<br />
Dialoge mit der Lehrkraft, die Sprechanteile der Unterrichtenden dominierten. Die Unterrichtssprache<br />
wechselte - auch im fortgeschrittenen Fremdsprachenunterricht - ins Deutsche.<br />
Selbstständiges Lernen (2.6)<br />
(Bewertung D - schwach ausgeprägt)<br />
Im überwiegenden Anteil der Unterrichtssequenzen bot die Unterrichtsgestaltung den Schülerinnen<br />
und Schülern kaum oder keine Möglichkeit zum selbstständigen Lernen. Bei 27 Hospitationen gab es<br />
für die Schülerinnen und Schüler keine Möglichkeit, Lernprozesse eigenständig zu gestalten. In diesen<br />
Situationen dominierten geschlossene Aufgabenstellungen mit exakten Arbeitsanweisungen für die<br />
Lösungsfindung. Hilfsmittel wurden vorgegeben und die Kontrolle fand meist gemeinsam statt.<br />
In sechs weiteren Sequenzen waren Ansätze zum selbstgesteuerten und selbstständigen Lernen waren<br />
zu beobachten. Bei einem Unterrichtsbesuch organisierten Schülerinnen und Schüler ihre Lernprozesse<br />
bzw. den Unterrichtsablauf ihrem Lernniveau entsprechend weitgehend selbstständig und eigenverantwortlich.<br />
Sie beschafften sich eigenständig Informationen zum behandelten Thema, entschieden<br />
über Hilfsmittel, Arbeitsmethoden und Lösungswege, reflektierten zum Teil ihre Lernstrategien<br />
bzw. ihre Lernwege und präsentierten ihre Ergebnisse.<br />
Kooperatives Verhalten (2.7)<br />
(Bewertung D - schwach ausgeprägt)<br />
Die Beobachtung des kooperativen Verhaltens steht in engem Zusammenhang mit den gesehenen<br />
Sozialformen. Die Verteilung der gewählten Sozialformen (siehe S.10) zeigt den geringeren Anteil<br />
kooperativer Arbeitsformen für Schülerinnen und Schüler im Unterricht. Die sich an den Frontalunterricht<br />
anschließenden Partner- oder Gruppenarbeitsphasen wurden nicht im gleichen Maß, wie sie<br />
eingesetzt wurden, auch mit auf Zusammenarbeit zielenden Arbeitsaufträgen genutzt. In 33 Unterrichtssequenzen<br />
(76,7 %) spielte die Kooperation der Schülerinnen und Schüler keine bzw. eine unbedeutende<br />
Rolle.<br />
Bei zehn Unterrichtsbesuchen sah das Inspektionsteam die Zusammenarbeit von Schülerinnen und<br />
Schülern. In diesen Situationen wurden Teamkompetenzen, die Selbstorganisation von Gruppen und<br />
kooperative Fähigkeiten in Lerntandems gefördert. Das galt ebenso für einige weitere Sequenzen, in<br />
denen es Möglichkeiten zur kooperativen Aufgabenbewältigung gab, ohne dass dies durch die Sozialform<br />
vorgegeben war.<br />
Möglichkeiten für Schüler/innen, eigene Lösungen zu entwickeln, darzulegen und zu reflektieren<br />
(2.8)<br />
(Bewertung D - schwach ausgeprägt)<br />
In vier Unterrichtssituationen konnte das Inspektionsteam beobachten, dass ergebnisoffene Aufgabenstellungen<br />
den Unterricht prägten.. Die Erörterung problemorientierter Fragestellungen, verschiedener<br />
Lösungswege oder die begründete Hypothesenbildung boten entsprechende Gelegenheit, die<br />
Problemlösekompetenz zu fördern. Schülerinnen und Schüler diskutierten Lösungsalternativen, Fehleranalysen<br />
wurden für den weiteren Unterrichtsverlauf genutzt. Bei neun weiteren Besuchen waren<br />
Ansätze erkennbar.<br />
In den übrigen Unterrichtssequenzen (69,8 %) waren überwiegend Aufgaben mit engen Fragestellungen<br />
zu bewältigen, deren Bearbeitung eine weniger komplexe Auseinandersetzung mit Inhalten und<br />
Problemen erforderte. Die Arbeitsaufträge beschränkten sich häufig auf das Erarbeiten von Sachverhalten<br />
und die Reproduktion von diesbezüglichem Wissen. Unterschiedliche Lösungen konnten somit<br />
nur selten thematisiert werden. Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler zur Entwicklung der<br />
Problemlösekompetenz und zur Erörterung unterschiedlicher Lösungsansätze traten in den Hintergrund.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 13/33
Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung des Unterrichts (2.9)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
1<br />
Bei 13 Unterrichtsbeobachtungen stellte das Inspektionsteam eine deutliche Strukturierung und eine<br />
transparente Zielausrichtung fest. Die Lehrkräfte gaben Hinweise zum Stundenverlauf bzw. zu den<br />
Unterrichtszielen. Weitere 20 Unterrichtssequenzen waren gekennzeichnet durch überwiegend stimmige<br />
und eindeutig formulierte Arbeitsanweisungen für die Schülerinnen und Schüler, sodass diese<br />
eine klare Orientierung erhielten. Ein angemessen hoher Anteil an zielgerichteten Schüleraktivitäten<br />
war zu beobachten. Die Reflexion der Ziele, des Vorgehens und des Lernprozesses am Ende einer<br />
Unterrichtssequenz oder einer Lernphase gab es eher selten.<br />
In weiteren acht Situationen (18,6 %) waren die deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung<br />
nicht ebenso ausgeprägt zu erkennen, bei zwei Unterrichtsbesuchen fehlte den Schülerinnen<br />
und Schülern teilweise die Orientierung hinsichtlich der Ziele des Unterrichts.<br />
Leistungsorientierung (2.10)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
In den meisten Unterrichtssequenzen (74,4 %) war zu erkennen, dass die Leistungsanforderungen für<br />
die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler transparent und in der vorgegebenen Zeit erfüllbar waren.<br />
Die schriftlichen Aufgaben und die mündlich gestellten Fragen im Frontalunterricht erforderten<br />
neben der Reproduktion auch den Einsatz von Wissen. Sprachen sie komplexe Sachverhalte an, gelang<br />
es den Lehrkräften die allgemeine Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen<br />
und Schüler zu fördern. Die Unterrichtsarbeit mit individualisierten Leistungsanforderungen wurde<br />
dabei kaum beobachtet.<br />
Besonders der Aspekt der Herausforderung innerhalb der Aufgabenstellung fehlte teilweise. Anwendungsorientierte<br />
Fragestellungen, die an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler anknüpfen,<br />
hatten keinen angemessenen Stellenwert.<br />
Profilmerkmal 3: Pädagogisches Verhalten/ Unterrichtsklima<br />
Verantwortungsbereitschaft, soziales Engagement, soziales Verhalten und Toleranz (3.1)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
Mit zwei Ausnahmen entsprach das soziale Verhalten im Unterricht den Erziehungsvorstellungen der<br />
Schule. Der Umgang miteinander war höflich und wertschätzend. Eine Ungleichbehandlung von Jungen<br />
und Mädchen war nicht zu beobachten, niemand wurde ausgegrenzt. In einigen Unterrichtssequenzen<br />
wurden deutlich demokratische Verhaltensweisen gefördert. Das Inspektionsteam bewertete<br />
diese Aussagen in 53,5 % der gesehenen Unterrichtssequenzen als stimmig, zu 41,9 % als eher zutreffend.<br />
Positives pädagogisches Klima im Unterricht (3.2)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
In den meisten Unterrichtsstunden lief der Unterricht weitgehend störungsfrei ab. Der Führungsstil<br />
der Lehrkraft förderte eine positive Lernatmosphäre. Schülerinnen und Schüler arbeiteten in der Regel<br />
interessiert mit. Aufmerksamkeit und Wertschätzung kennzeichneten das Miteinander. Viele Lehrkräfte<br />
nahmen sich Zeit für einzelne Schülerinnen und Schüler, hörten aktiv zu und gaben Rückmeldungen,<br />
äußerten aber selten Lob. In drei Unterrichtssequenzen verlief der Unterricht nicht störungsfrei.<br />
Auch in diesem Profilmerkmal bewertete das Inspektionsteam diese Aussagen in 51,2 % der gesehenen<br />
Unterrichtssequenzen als stimmig, zu 41,9 % als eher zutreffend.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 14/33
Faire und gerechte Behandlung der Schüler/innen (3.3)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
1<br />
Abgesehen von drei Situationen reagierten die Lehrkräfte erzieherisch angemessen auf vorkommende<br />
Störungen und Regelverstöße. Sie gingen insgesamt respektvoll und fair mit den Schülerinnen und<br />
Schülern in ihren Lerngruppen um.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 15/33
5 Qualitätsprofil 3<br />
5.1 Tabellarische Übersicht der Qualitätsmerkmale<br />
Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule<br />
Qualitätsmerkmale<br />
1.2/1.4 Fachkompetenzen/Schullaufbahn<br />
1.3 Methodenkompetenzen<br />
1.5 Schulzufriedenheit und Schulimage<br />
Qualitätsbereich 2: Lehr- und Lernprozesse<br />
Qualitätsmerkmale<br />
2.1 Schulinternes Curriculum<br />
2.2 Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht<br />
2.3 Leistungsanforderungen und Leistungsbewertungen<br />
2.4 Schülerunterstützung und -förderung im Lernprozess<br />
Qualitätsbereich 3: Schulkultur<br />
Qualitätsmerkmale<br />
3.1 Soziales Klima in der Schule und in den Klassen<br />
3.3 Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern<br />
3.4 Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern<br />
Qualitätsbereich 4: Schulmanagement<br />
Qualitätsmerkmale<br />
4.1 Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft<br />
4.2 Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement<br />
4.4 Unterrichtsorganisation<br />
Qualitätsbereich 5: Lehrerprofessionalität und Personalentwicklung<br />
Qualitätsmerkmale<br />
5.1 Zielgerichtete Personalentwicklung<br />
5.2 Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium<br />
Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung<br />
Qualitätsmerkmale<br />
6.1 Schulprogramm<br />
6.2 Schulinterne Evaluation<br />
6.4 Dokumentation und Umsetzungsplanung<br />
3 Das Qualitätsprofil beinhaltet auch die Bewertung des Unterrichts.<br />
1<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
Bewertung<br />
A B C D<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 16/33
5.2 Erläuterungen zum Qualitätsprofil<br />
1<br />
In der laufenden ersten Phase der Schulinspektion (bis 2008) werden 17 von 25 Qualitätsmerkmalen<br />
aus dem „Handlungsrahmen Schulqualität in <strong>Berlin</strong>“ verbindlich evaluiert. Ab dem Schuljahr 2007/08<br />
werden die Qualitätsmerkmale 1.2 „Fachkompetenzen“ und 1.4 „Schullaufbahn“ gemeinsam bewertet.<br />
Das Qualitätsmerkmal 4.1 „Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft“ wird in die Evaluation<br />
aufgenommen. Zusätzlich ist es für die Schule möglich, zwei weitere Merkmale zu wählen. Bei Vorliegen<br />
einer besonderen Datenlage können vom Inspektionsteam weitere Qualitätsmerkmale ergänzt<br />
werden.<br />
Das Qualitätsprofil des <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s bezieht sich auf 19 der 25 Merkmale. Die Qualitätsmerkmale<br />
1.5 „Schulzufriedenheit und Schulimage“ und 3.1 „Soziales Klima in der Schule und in<br />
den Klassen“ wählte die Schule zusätzlich.<br />
Die Qualitätsmerkmale spiegeln die wesentlichen Erkenntnisse der aktuellen Schulforschung und den<br />
im Schulgesetz verankerten Qualitätsbegriff wider. Der Bewertung liegt eine Normierung zugrunde,<br />
die dem Bewertungsbogen im „Handbuch Schulinspektion“ zu entnehmen ist.<br />
Die Unterrichtsqualität ist zentrales Element der Schulqualität und steht im Mittelpunkt der Schulinspektion.<br />
Die an der Schule untersuchten Merkmale des Qualitätsprofils sind heterogen, das heißt, sie<br />
bilden unterschiedliche Qualitätsbereiche ab, deren Relevanz zudem unterschiedlich ausgeprägt ist.<br />
In der Zusammenfassung der Ergebnisse wird folgerichtig kein Gesamturteil über die Schule gefällt,<br />
vielmehr werden auf Grundlage des Qualitätsprofils die Stärken und der Entwicklungsbedarf der<br />
Schule herausgestellt.<br />
Der Bewertung der einzelnen Qualitätsmerkmale liegen folgende Definitionen zugrunde:<br />
A stark ausgeprägt<br />
B eher stark ausgeprägt<br />
C<br />
eher schwach ausgeprägt<br />
D schwach ausgeprägt<br />
Die Schule erfüllt alle oder nahezu alle Teilkriterien eines Qualitätsmerkmals.<br />
Die Schule erfüllt die wichtigsten Teilkriterien. Sie kann die Qualität<br />
der Arbeit bzgl. einiger Teilkriterien aber noch weiter verbessern.<br />
Die Schule weist hier Stärken und Entwicklungsbedarf auf; die<br />
wesentlichen Teilkriterien werden jedoch noch nicht erfüllt.<br />
Bei den meisten Kriterien eines Qualitätsmerkmals sind deutliche<br />
Verbesserungen erforderlich.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 17/33
Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule<br />
Fachkompetenzen/Schullaufbahn (1.2/1.4)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
1<br />
Das <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> beteiligt sich an Wettbewerben wie z. B. „Känguru“ oder dem alljährlichen<br />
schulinternen Schreibwettstreit „Der Grüne Heinrich“. Besondere Schülerleistungen werden<br />
durch Aushänge im Schulgebäude und Aushändigung von Urkunden gewürdigt.<br />
Die Ergebnisse beim mittleren Schulabschluss liegen unter dem Durchschnitt der <strong>Berlin</strong>er Gymnasien.<br />
Die Durchschnittsnote im Abitur entspricht über einen Zeitraum von drei Schuljahren nicht dem <strong>Berlin</strong>er<br />
Durchschnitt, sondern liegt darunter. Dabei ist die Diskrepanz zwischen Jahrgangs- und Prüfungsteilen<br />
insbesondere zu betrachten. Es ist dennoch positiv zu vermerken, dass trotz der vorhandenen<br />
Schülerschaft, die sich zu einem großen Teil aus realschulempfohlenen Jugendlichen zusammensetzt,<br />
ca. 30 % mit dem Abitur abschließen.<br />
Als Konsequenz aus der Analyse der Prüfungsergebnisse zum mittleren Schulabschluss (MSA) leitete<br />
des Kollegium der <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s besondere Maßnahmen zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Unterrichts ein. Im Rahmen des „Modellprojekts eigenverantwortliche<br />
Schule (MeS)“ erhielten die 7. Klassen eine zusätzliche Physikstunde. Die Schule ist inzwischen SINUS-<br />
Transfer-Schule und nimmt weiterhin teil am PiKo-Projekt (Physik im Kontext). In den 7. bis 9. Klassen<br />
werden im Fach Mathematik schulinterne Vergleichsarbeiten durchgeführt und ausgewertet. Im<br />
Fach Deutsch und in den Fremdsprachen wird zunehmend an der Anpassung an die neuen Aufgabenformate<br />
gearbeitet.<br />
Die Fehlquote von Schülerinnen und Schülern der Schule liegt im Durchschnitt der Schulart, aber<br />
deutlich unter dem der Region und des Landes. Bei den unentschuldigten Fehlzeiten erzielt die Schule<br />
eine Quote unterhalb der regionalen und berlinweiten Werte, allerdings deutlich über dem Vergleichswert<br />
der Schulart. Die Schule hat insgesamt eine höhere Quote an Wiederholern als die Region<br />
und das Land <strong>Berlin</strong>.<br />
Bestehensquote der Schule bei den Prüfungen zum mittleren Schulabschluss 4<br />
<strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> <strong>Charlottenburg</strong>-<strong>Wilmersdorf</strong><br />
/ <strong>Gymnasium</strong><br />
<strong>Berlin</strong>/<strong>Gymnasium</strong><br />
2008 2007 2008 2007 2008 2007<br />
Prüfungsteil 100 % 100 % 100 % 100 % 99 % 99 %<br />
Jahrgangsteil 88 % 94 % 96 % 95 % 97 % 96 %<br />
MSA gesamt 88 % 94 % 95 % 95 % 96 % 96 %<br />
Präsentationsprüfung 2,3 2,5 1,9 1,9 1,9 1,9<br />
4 Angegeben sind hier die Lösungsanteile in Prozent, bzw. (bei der Präsentationsprüfung) die erreichte Durchschnittsnote.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 18/33
Abiturergebnisse der letzten drei Schuljahre<br />
Schuljahr Durchschnittsnote Durchfallquote<br />
<strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong> <strong>Charlottenburg</strong>-<br />
<strong>Wilmersdorf</strong><br />
<strong>Berlin</strong> <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong> <strong>Charlottenburg</strong>-<br />
<strong>Wilmersdorf</strong><br />
1<br />
2007/2008 2,8 2,5 2,5 5,7 5,2 5,3<br />
2006/2007 2,8 2,5 2,5 10,5 5,4 5,6<br />
2005/2006 2,8 2,7 2,6 1,6 6,9 7,5<br />
Methodenkompetenzen (1.3)<br />
(Bewertung D - schwach ausgeprägt)<br />
Angebote zum „Methodenlernen“ bzw. „Lernen lernen“ sind punktuell im Schullalltag verankert. Im<br />
Rahmen von „Basiskompetenztagen“ erlernen die Schülerinnen und Schüler Arbeitstechniken, wie z.<br />
B. die Arbeit mit Nachschlagewerken oder die Protokollführung von naturwissenschaftlichen Experimenten.<br />
Die Anwendung spielt anschließend im Fachunterricht eine untergeordnete Rolle.<br />
Selbstständiges Lernen und Handeln, insbesondere die eigenständige Planung und Strukturierung von<br />
Arbeitprozessen durch die Schülerinnen und Schüler, konnten in wenigen Unterrichtssequenzen beobachtet<br />
werden. Eine zielgerichtete und systematische Förderung von Methodenkompetenzen im<br />
Fachunterricht ist nicht implementiert.<br />
Die Schule verfügt über eine insgesamt angemessene Ausstattung an neuer Unterrichtstechnologie in<br />
den Fachräumen. In einigen Kurs- bzw. Fachräumen standen Computer zur Verfügung. Allerdings<br />
gibt es für den IT-Unterricht nur eine Lehrkraft mit entsprechender Qualifizierung. Eine systematische<br />
Integration der Arbeit mit neuen Medien in den Fachunterricht, außer in den informationstechnisch<br />
geprägten Fächern (ITG, Informatik) ist nicht erkennbar. Während der großen Pausen steht den Schülerinnen<br />
und Schülern ein PC-Raum zur Recherche zur Verfügung.<br />
Innerhalb verschiedener Themenfelder des Fachunterrichts sowie im Rahmen der Vorbereitung auf<br />
den mittleren Schulabschluss und die Abiturprüfungen erlernen die Schülerinnen und Schüler Präsentationstechniken<br />
und wenden diese an praxisnahen Beispielen an. Die Förderung der Moderations-<br />
und Präsentationskompetenz erfolgt allerdings nicht systematisch, d. h. klassen- und jahrgangsübergreifend<br />
aufeinander abgestimmt. Die Schülerinnen und Schüler berichteten, dass es zeitweise zu<br />
einer Häufung von Referaten kommt.<br />
Schulzufriedenheit und Schulimage (1.5)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
Die Schülerinnen und Schüler sind nicht durchgängig zufrieden mit den Bildungs- und Unterstützungsangeboten<br />
der Schule. Im Interview beschreiben die Jugendlichen das Angebot an Arbeitsgemeinschaften<br />
als nicht ausreichend, demgegenüber mussten sie allerdings feststellen, dass Angebote<br />
teilweise mangels Beteiligung wieder eingestellt werden. Die Auswahlmöglichkeit im Wahlpflichtbereich<br />
wird als zu eingeschränkt wahrgenommen.<br />
Schülerinnen und Schüler beteiligen sich aktiv an der Gestaltung des Schullebens. Die Auswertung<br />
der Schülerbefragung ergab, dass 55 % der Schülerschaft gern an diese Schule gehen. Das Interview<br />
mit den Jugendlichen ergab, dass diese Antworten auf das Image der Schule zurückzuführen seien.<br />
Innerhalb ihrer Peergroups würden sie häufig belächelt, weil sie aufs „<strong>Keller</strong>“ gehen.<br />
Die Hälfte der Eltern (54 %) würde ihre Kinder wieder an diese Schule schicken. Der Anteil der Beschwerden<br />
ist nach Aussage der Eltern eher häufig. In den meisten schulischen Gremien arbeiten die<br />
Eltern aktiv mit.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 19/33<br />
<strong>Berlin</strong>
1<br />
Die krankheitsbedingte Fehlquote der Lehrerinnen und Lehrer liegt über dem <strong>Berlin</strong>er Durchschnitt.<br />
Aufgaben im Rahmen der Schulentwicklung werden von einem großen Teil des Kollegiums wahrgenommen.<br />
Die Lehrkräfte arbeiten gern an der Schule.<br />
Die Nachfrage nach Schulplätzen ist nach Aussage des Schulleiters nicht zufriedenstellend. Ca. ein<br />
Drittel der Schülerschaft wird durch die Schulbehörde zugewiesen. Die Lehrkräfte äußerten hingegen<br />
im Interview, dass sie sich stark mit der Aufgabe identifizieren, auch dem großen Anteil von Schülerinnen<br />
und Schülern ohne Gymnasialempfehlung den Zugang zum Abitur zu ermöglichen.<br />
Die Profilierung als MES-Schule ist deutlich spürbar. Seit der Einführung von Spanisch als Unterrichtsfach<br />
gibt es einen Aufwärtstrend bei der Nachfrage nach dem Bildungsangebot der <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<br />
Oberschule.<br />
Die Schule präsentiert sich insgesamt gepflegt und besucherfreundlich. Sie bietet, wie an anderer<br />
Stelle erwähnt, aufgrund fehlender Räumlichkeiten keine hohe Lern-, Arbeits- und Aufenthaltsqualität.<br />
Die Schule hat keine positive Resonanz in den Medien. Von allen Schulbeteiligten wurde bestätigt,<br />
dass sich der „schlechte Ruf“ der Schule trotz aller pädagogischer Anstrengungen hartnäckig hält.<br />
Das geht so weit, dass sich z. B. einige Gewerbetreibende im Umfeld der Schule weigern, Plakate zu<br />
Veranstaltungen auszuhängen. Das negative Image in der Öffentlichkeit ist vor allem aufgrund der<br />
Umsetzung des pädagogischen Profils dieser Schule vom Inspektionsteam nicht nachvollziehbar.<br />
Qualitätsbereich 2: Lehr- und Lernprozesse<br />
Schulinternes Curriculum (2.1)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
Das Kollegium arbeitet intensiv an der Erstellung eines schulinternen Curriculums. Bisher hat sich die<br />
Schule nicht auf einen gemeinsamen Schwerpunkt geeinigt. Der Arbeitsstand am schulinternen Curriculum<br />
am <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> macht in einigen Fachbereichen Bezüge zu den Entwicklungszielen<br />
des Schulprogramms deutlich. Die im Schulprogramm festgelegten Ziele zur Unterrichtsentwicklung<br />
finden sich besonders im Curriculum der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer wieder.<br />
Die Curricula der Fächer Biologie, Chemie, Physik und Mathematik weisen durchgehend auf Vernetzungen<br />
mit anderen Fächern hin. Neben den Fachinhalten sind darin auch methodische Hinweise<br />
zur Unterrichtsumsetzung enthalten, z. B. eine Liste mit verbindlichen Experimenten.<br />
Die Arbeit an außerschulischen Lernorten, z. B. am Schülerlabor UniLab der Humboldt Universität,<br />
ergänzt die schulischen Lerninhalte. Im Fach Mathematik gibt es zusätzlich verbindliche Hinweise für<br />
den Kompetenzerwerb in Teilungsstunden und für einen Förderzirkel Mathematik. Eine fachübergreifende<br />
Strukturierung des Curriculums findet man auch in der gymnasialen Oberstufe im Fach Politische<br />
Weltkunde. Im Fach Deutsch ist das Curriculum kompetenzorientiert ausgerichtet, Basiskompetenztage<br />
und zusätzliche Teilungsstunden unterstützen die Förderung methodischer Kompetenzen.<br />
Eine fächerverbindende Orientierung ist in Klassenstufe 9/10 im Profilkurs literarisch-musikalisches<br />
Gestalten angelegt. Die regelmäßige Durchführung des Wettbewerbs „Der Grüne Heinrich“ findet in<br />
Vernetzung mit dem Deutschunterricht statt.<br />
Die Arbeit am schulinternen Curriculum ist in den Fächern unterschiedlich ausgeprägt. Einige sind<br />
reine Fachcurricula oder Stoffverteilungspläne und erfüllen noch nicht die fachübergreifenden Anforderungen.<br />
Im Fach Darstellendes Spiel liegen Pläne für die Klassenstufen 7/8 vor. Eine Vernetzung<br />
mit anderen Fächern ist nicht erkennbar. Das gilt auch für den Fachplan Musik. Positiv hervorzuheben<br />
ist jedoch, dass die Schule mit dem Chor ihre größte AG hat. Im Fachbereich Fremdsprachen<br />
existieren eine Reihe von Austauschprogrammen und Sprachkursen mit anderen Ländern, insbesondere<br />
im Fach Spanisch. Allerdings werden die vielfältigen Aktivitäten im Fachbereich Fremdsprachen<br />
nicht detailliert im Curriculum beschrieben. Im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften liegt ein unvollständiges<br />
und im Fach Sport kein Curriculum vor.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 20/33
1<br />
Die Lehrkräfte stimmen sich auf den Fachkonferenzen regelmäßig über den Einsatz der Lehr- und<br />
Lernmittel ab. Dabei sind die Materialien für die verschiedenen Jahrgänge aufeinander abgestimmt.<br />
Projektwochen, Exkursionen und Praktika, besonders in der Deutschen Bank und im Hotel Astoria,<br />
werden regelmäßig durchgeführt. Unter dem Motto „Junge Menschen nehmen Stellung gegen Antisemitismus,<br />
Rassendiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit“ moderieren Schülerinnen und Schüler<br />
des <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s in Zusammenarbeit mit der Hugo-Gaudig-Schule, mit Zeitzeugen, der<br />
jüdischen Gemeinde und dem Zentralrat der Juden in Deutschland eine Gedenkveranstaltung zur<br />
Progromnacht des 9. Novenber 1938.<br />
Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht (2.2)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
In die Bewertung dieses Qualitätsmerkmals gehen die Beobachtungen aus dem Unterricht fast vollständig<br />
ein. Sie werden hier in den allgemeinen Zusammenhang gestellt. Die Bewertungen der Profilkriterien<br />
aus dem Profilmerkmal „Unterrichtsprozess“ sind dabei besonders ausschlaggebend.<br />
Positiv hervorzuheben sind insbesondere die fachliche Ausrichtung des Unterrichts, das pädagogische<br />
Klima, die Strukturierung und die Schaffung von förderlichen Lern- und Arbeitsbedingungen sowie<br />
die themenorientierte Methoden- und Aufgabenwahl im Unterricht.<br />
Wenig ausgeprägt sind das selbstständige, problemorientierte und kooperative Lernen, die innere<br />
Differenzierung im Unterricht sowie die Förderung überfachlicher Kompetenzen und der Einsatz neuer<br />
Medien.<br />
Das Inspektionsteam betrachtet den geringen Anteil von Sprach- und Kommunikationsförderung im<br />
Unterricht als problematisch. Es gab während der Hospitationen selten Diskussionen über den Unterrichtsgegenstand,<br />
spezielle Übungen für Debatten und Diskurse fehlten. Die Kommunikation lief meist<br />
über die Lehrkräfte. Eine systematische Sprachförderung von Schülerinnen und Schülern nicht deutscher<br />
Herkunftssprache gab es nicht.<br />
Die unterrichtsrelevanten Absprachen in den Fachkonferenzen greifen die Vorgaben der Rahmenlehrpläne<br />
und die vorgegebenen Standards auf. Die Einrichtung von Basiskompetenztagen und die Entwicklung<br />
von fachübergreifendem Unterricht (Naturwissenschaften und literarisch-musikalisches Gestalten)<br />
berücksichtigen den Aspekt der Förderung überfachlicher Kompetenzen.<br />
Eine didaktisch sinnvolle Einbindung von Computern im Unterricht ist konzeptionell in den einzelnen<br />
Fächern nicht verankert. Die Unterrichtsräume sind nicht mit moderner IT-Technologie ausgestattet,<br />
auch kurzzeitige Besuche der Informatikräume für Recherche und Präsentationsvorbereitungen von<br />
einzelnen Schülerinnen, Schülern oder von Lerngruppen konnten nicht festgestellt werden.<br />
Leistungsanforderungen und Leistungsbewertungen (2.3)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
Die Schülerinnen und Schüler sagten im Interview, dass das Zustandekommen der Noten in der Regel<br />
nachvollzogen werden kann, die Aufgaben jedoch nicht immer für alle Lernenden herausfordernd<br />
sind. Sie machten auch deutlich, dass motivationsfördernde Leistungsrückmeldungen mit konkreten<br />
Hinweisen zur weiteren Lernentwicklung stark lehrerabhängig sind, oft aber nur auf besondere Nachfrage<br />
gegeben werden.<br />
Die vorbereitenden Befragungen zeigen kritische Einschätzungen aus der Sicht von Schülerschaft und<br />
Eltern in Bezug auf Differenzierungen im Lernangebot und Hinweisen zur Leistungsentwicklung. 71 %<br />
der befragten Schülerinnen und Schüler geben an, dass die Lehrerinnen und Lehrer nicht merken,<br />
wenn der Unterricht für manche zu schwierig ist. Weitere 59 % sagen, dass es keine regelmäßigen<br />
Gespräche gibt, bei denen die Leistungsentwicklung besprochen wird. Die Unterrichtsbeobachtungen<br />
bestätigen die Transparenz der Anforderungen; sie zeigen auch, dass individuelle Aufgabenstellungen<br />
im Unterricht eher nicht üblich sind.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 21/33
1<br />
In den Konferenzprotokollen finden sich konkrete Hinweise zu aktuellen Beschlüssen der Leistungsbewertung.<br />
Die Fachbereichsleitungen haben Festlegungen zur Vergleichbarkeit der Bewertung im<br />
Unterricht der verschiedenen Fächer gemacht. Diese basieren auf den Grundsätzen zur Leistungsbewertung<br />
der Schule. Die Ergebnisse von Prüfungen werden in der Schule kommuniziert und bilden<br />
eine Grundlage für die Anpassung von Bewertungsmaßstäben. Auch die Eltern kennen die Bewertungsmaßstäbe.<br />
Schülerunterstützung und -förderung im Lernprozess (2.4)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
Bei der Bewertung dieses Qualitätsmerkmals kommen vorwiegend konzeptionelle Überlegungen zum<br />
Tragen. Einzelne Ansätze sind erkennbar. Eine Konzeption zur systematischen Förderung der spezifischen<br />
Schülerzusammensetzung an diesem Schulstandort gibt es nicht.<br />
Die Unterrichtsräume sind sauber und aufgeräumt, Tische und Stühle in der Regel nicht beschmiert<br />
und an den Wänden sind teilweise Ergebnisse von Schülerarbeiten plakatiert. Gesundheitsförderliche<br />
Aspekte sind in der Organisation des Schulalltages nicht berücksichtigt. Während der Mittagspause<br />
gibt es Essensmöglichkeiten in der Cafeteria sowie in der Mensa.<br />
Die Schule hat kein Konzept, um leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler zu unterstützen,<br />
bietet aber eine Zusatzstunde in Deutsch sowie Englisch in Klassenstufe 7 und einen Förderzirkel<br />
Mathematik als AG an. Bildungspläne werden eingesetzt und mit den Eltern erörtert. Elternsprechtage<br />
sind an der Schule fest institutionalisiert. Schriftliche Vereinbarungen zwischen Schule, Elternhaus<br />
und Schülerinnen bzw. Schülern, die die gemeinsame Verantwortung für den Lernerfolg und Verabredungen<br />
zur Lernunterstützung enthalten, werden in Einzelfällen geschlossen. Der Fachbereich<br />
Deutsch hat die Leseförderung in das Fachcurriculum aufgenommen und ein Konzept erarbeitet. Zur<br />
Sprachförderung der Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache, deren Anteil 32,5 %<br />
beträgt, gibt es einige Vorüberlegungen und einen schulinternen Sprachstandstest. Die Kommunikation<br />
im Unterricht wurde selten unterstützt. Das Inspektionsteam konnte sich davon überzeugen, dass<br />
einige Lernende durchaus eine spezielle Sprachförderung bzw. eine Wortschatzerweiterung benötigen<br />
würden. Bis auf die Durchführung der Basiskompetenztage in den 7./8. Klassen gibt es keine Programme<br />
zur Entwicklung grundlegender Kompetenzen.<br />
Im Hinblick auf besondere Begabungen werden den Schülerinnen und Schülern über die Möglichkeit<br />
zur Teilnahme an Wettbewerben, besonders in den Naturwissenschaften, in Kunst und Deutsch, Lern-<br />
und Unterstützungsangebote gemacht.<br />
Qualitätsbereich 3: Schulkultur<br />
Soziales Klima in der Schule und in den Klassen (3.1)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
Während der Inspektion zeigten sich die Beteiligten untereinander in der Regel höflich, der mitmenschliche<br />
Umgang war bis auf wenige Ausnahmen von Wertschätzung geprägt. Sowohl die Schülerinnen<br />
und Schüler als auch die Lehrkräfte verhielten sich einander gegenüber freundlich und kooperativ.<br />
Ein abgestimmtes oder allgemein akzeptiertes Verfahren zum Umgang mit Regelverstößen und Konflikten<br />
liegt nicht vor. Es gab Konfliktlotsen zur Streitschlichtung innerhalb der Schülerschaft. Die<br />
Ausbildung neuer Konfliktlotsen hat noch nicht begonnen. Die Lehrkräfte greifen im Konfliktfall auf<br />
die gesetzlichen Grundlagen und individuelle Erziehungsmaßnahmen zurück. Eine in der Schulkonferenz<br />
beschlossene Schul- und Hausordnung enthält für alle gültige Schulregeln.<br />
Schülerinnen und Schüler werden in ihrer Mitverantwortung und Mitsprache eingebunden, z. B.<br />
durch die Mitgestaltung von Projekttagen, die Organisation des Getränke- und T-Shirtverkaufs, die<br />
Ausleihe in der Bücherei oder bei der Gestaltung der Mensa und des Schulhofs.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 22/33
Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern (3.3)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
1<br />
An der ersten Auflage des Schulprogramms vor drei Jahren haben sich Schülerinnen, Schüler sowie<br />
Eltern aktiv in der Steuergruppe beteiligt In die Überarbeitung des Schulprogramms sollen sie über<br />
die Gremienarbeit eingebunden werden.<br />
Für die Eltern gibt es am <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> regelmäßige Informationsveranstaltungen, wie<br />
einen jährlichen Elternsprechtag, in Klasse 7 zweimal im Jahr, Informationsabende zum Wahlpflichtangebot,<br />
zum Übergang in die Oberstufe und zur 5. Prüfungskomponente.<br />
Bei Festen, Aufführungen und außerschulischen Veranstaltungen beteiligen sich die Eltern aktiv am<br />
Schulleben. Besonders erwähnenswert ist die Cafeteria, die auf Elterninitiative vor 18 Jahren ins Leben<br />
gerufen wurde und auch ausschließlich von Eltern, Schülerinnen und Schülern geführt wird. Die<br />
Einbindung der Eltern in schulische Prozesse ist in Teilen verbesserungswürdig und soll nach Aussage<br />
des Schulleiters intensiviert werden.<br />
Schülerinnen und Schüler sind in die Planung, Durchführung und Auswertung von Projekten eingebunden.<br />
Im Interview erläuterten sie, dass es zum Ende des Schuljahres Projektwochen für die ganze<br />
Schule gäbe. Parallel finden Kurs- und Klassenfahrten sowie das Betriebspraktikum der 9. Klassen<br />
statt. Die Schülervertretung tagt monatlich und wird in ihrer Arbeit von den Vertrauenslehrern unterstützt,<br />
die vier Vorstandsmitglieder treffen Absprachen mit der Schulleitung. Jährlich wird eine Fahrt<br />
der Schülervertretung organisiert und durchgeführt. Laut Aussage im Interview gelingt es der SV<br />
nicht, die Inhalte und Beschlüsse mit der gesamten Schülerschaft zu kommunizieren. Im bezirklichen<br />
Schülerparlament ist die Schule mit zwei Delegierten vertreten.<br />
Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern (3.4)<br />
(Bewertung B - eher stark ausgeprägt)<br />
Im Rahmen des IHK-Projekts „Schule-Betrieb“ hat das <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> Kooperationsvereinbarungen<br />
mit dem Hotel Astoria und der Deutschen Bank abgeschlossen. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit<br />
im 9. und 10. Jahrgang beruht auf einer Win-Win-Situation. Während die Betriebe<br />
Referenten zu gezielten Berufsorientierungstrainings in die Schule entsenden bzw. Praktikumsplätze<br />
zur Verfügung stellen, organisieren Schülerinnen und Schüler Kunstausstellungen mit schuleigenen<br />
Exponaten in den Räumlichkeiten der Partner. Die Agentur für Arbeit bietet eine regelmäßige Berufsberatung<br />
in der Schule an.<br />
In den Räumen der benachbarten Kirchengemeinde Gustav Adolf veranstaltet die Schule regelmäßig<br />
musikalische Aufführungen, z. B. Auftritte des Schulchors.<br />
Die Schule pflegt seit 2005 Schulpartnerschaften und einen Schüleraustausch mit Schulen in Frankreich<br />
(Paris) und Spanien (Valenzia).<br />
Das <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> und die Mierendorff-Grundschule haben gemeinsam einen Antrag<br />
auf Einrichtung eines Schulversuchs zur fremdsprachlichen Profilierung in Englisch und Spanisch ab<br />
dem Schuljahr 2009/2010 gestellt, um die Attraktivität der Standorte zu erhöhen. Ein Erfahrungsaustausch<br />
mit weiteren abgebenden Grundschulen bzw. mit aufnehmenden Einrichtungen findet eher<br />
nicht statt.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 23/33
Qualitätsbereich 4: Schulmanagement<br />
Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft (4.1)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
1<br />
Der Schulleiter des <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s ist seit einem Jahr im Amt und findet sich sukzessive<br />
in seine neue Rolle ein. Er wird von den am Schulleben Beteiligten in seinem Führungsverhalten unterschiedlich<br />
eingeschätzt. Die Schülerinnen und Schüler vermissen die Präsenz des Schulleiters und<br />
die Eltern wünschen sich eine stärkere Einbindung in die Schulentwicklungsprozesse. Sie vermissen<br />
den „Runden Tisch“, der zweimal im Jahr tagte. Für eine konstruktive Arbeitsatmosphäre sind nach<br />
Aussage des Schulleiters Harmonie und persönliche Gespräche sehr wichtig. Er pflegt den Stil einer<br />
offenen Tür und ist nach eigenen Aussagen für das Kollegium und die Schülerschaft jederzeit ansprechbar.<br />
Er legt regelmäßig Rechenschaft über die schulische Arbeit in den Gremien ab.<br />
Nach Aussagen in den Interviews vertritt der Schulleiter die Schule in den bezirklichen Gremien und<br />
engagiert sich bei der Gewinnung neuer Kooperationspartnern. Erklärtes gemeinsames Ziel von Schulleitung<br />
und Schulgemeinschaft ist eine Verbesserung der Präsentation der Schule nach außen und<br />
damit einhergehend eine Verbesserung des Rufes der Schule.<br />
Dem Schulleiter sind die Weiterentwicklung von Unterrichtsqualität, Teamentwicklung im Kollegium<br />
und Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler wichtige Ziele. Die kontinuierliche Förderung<br />
eines gemeinsamen Verständnisses zu diesen Werten und pädagogischen Grundhaltungen ist<br />
für Lehrkräfte und Schülerschaft noch nicht transparent genug. Auch wird bemängelt, dass der<br />
Schulleiter zu wenig die Arbeit und Leistungen der Kolleginnen und Kollegen würdigt.<br />
Allgemein lässt sich aus den verschiedenen Interviews und Dokumenten ersehen, dass der Schulleiter<br />
sehr viele Dinge in kurzer Zeit angehen möchte. Es ist ihm inzwischen bewusst, dass Prioritäten zu<br />
setzen sind.<br />
Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement (4.2)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
Die Weiterentwicklung des Schulprogramms wird vom Schulleiter zurzeit nicht gefördert. Er sorgt für<br />
den kontinuierlichen Austausch über die Ergebnisse von Schulleistungsuntersuchungen in den Gremien.<br />
Laut Aussage des Schulleiters ist die freiwillige Meldung zur Schulinspektion ein Teilaspekt, der<br />
den Schulentwicklungsprozess unterstützen soll. Ein institutionalisiertes Führungskräftefeedback gibt<br />
es nicht und ist auch von seiner Seite nicht geplant.<br />
Das <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> hat eine ausgebildete Evaluationsberaterin, die bei der Wahrnehmung<br />
ihrer Aufgaben nicht genügend von Schulleitung und Kollegium unterstützt wird. Funktionsstelleninhaberinnen<br />
und -inhaber sind nicht ausreichend informiert über die Schulprogrammarbeit<br />
und konkrete Maßnahmen der interne Evaluation.<br />
Bezüglich der kooperativen Wahrnehmung der Gesamtverantwortung unterstützt der Schulleiter die<br />
Schüler- und Elternvertretung bei der Mitgestaltung von Schule, Unterricht und bei ihrer Interessenwahrnehmung.<br />
Konflikte, die hierbei entstehen, werden nicht immer im Konsens gelöst. Der Schulleiter<br />
delegiert Aufgaben. Die Verantwortlichkeiten sind dabei allerdings nicht eindeutig festgelegt und<br />
abgegrenzt. Die Geschäftsverteilung ist aus einem Organigramm ersichtlich, eine detaillierte Aufgabenbeschreibung<br />
geht daraus nicht hervor. Das neue Modell der Leitungsstruktur ist bei den Kolleginnen<br />
und Kollegen nicht vollständig akzeptiert und angekommen, da es top-down eingeführt wurde<br />
und Elemente wie Weisungsbefugnis und Rechenschaftslegung aufgrund mangelnder Transparenz<br />
zu Irritationen geführt haben.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 24/33
Unterrichtsorganisation (4.4)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
1<br />
Die Unterrichtsorganisation entspricht den rechtlichen Vorgaben. Die der Schule über die Regelausstattung<br />
hinaus zur Verfügung gestellten Stunden werden zweckgebunden und effizient verwendet.<br />
Es besteht ein breiter Konsens im Kollegium hinsichtlich der Vertretungsgrundsätze. Einige Kolleginnen<br />
und Kollegen haben Vertretungsbereitschaft. Der Einsatz der Lehrkräfte wird in den Fachbereichen<br />
vorbereitet. Des Weiteren führt der stellvertretende Schulleiter zur Planung und zum Einsatz der<br />
Lehrkräfte bei Bedarf individuelle Gespräche.<br />
Der Anteil der ausgefallenen Unterrichtsstunden liegt im Verhältnis zur Personalausstattung im<br />
Durchschnitt. Wichtige Schultermine sind auf der Homepage der Schule in einer Jahresübersicht veröffentlicht.<br />
Es gibt festgelegte Zeiträume in denen zentral Klassenfahrten und Wandertage durchgeführt<br />
werden können. Feste Zeiten für Arbeitsgruppensitzungen berücksichtigt die Schul- und Unterrichtsorganisation<br />
nicht.<br />
Qualitätsbereich 5: Lehrerprofessionalität und Personalentwicklung<br />
Zielgerichtete Personalentwicklung (5.1)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
Ein Personalentwicklungskonzept ist am <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> nicht vorhanden. Eine systematische<br />
Förderung der Lehrerprofessionalität im Zusammenhang mit dem Schulprogramm ist nicht erkennbar.<br />
Im Focus stehen Einzelmaßnahmen, wie z. B. die Besetzung von Funktionsstellen, das Deputat<br />
für die Entwicklung von Konzepten und das Hinwirken auf die Veränderung der nicht ausreichenden<br />
räumlichen Verhältnisse. Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräche führt der Schulleiter nicht und<br />
hält sie auch nicht für zwingend notwendig. Diese Aufgabe hat der stellvertretende Schulleiter in<br />
Eigenverantwortung übernommen. Die Reflexion des eigenen professionellen Handelns ist zunehmend<br />
Thema in den Fachbereichen. Dem Kollegium ist bewusst, dass es dort Entwicklungsbedarf gibt.<br />
Zur Unterstützung der Verbesserung der Unterrichts- und Erziehungsarbeit hat der Schulleiter eine<br />
Leitungsstruktur des kooperativen Führungsstils eingeführt. Es gibt weiterhin eine erweiterte Schulleitung,<br />
die aus dem Schulleiter, dem Stellvertreter, der pädagogischen Koordinatorin, einer vom Kollegium<br />
gewählten Kollegin und in Perspektive eines/einer weiteren Kolleg/in besteht/bestehen soll. Diese<br />
erweiterte Schulleitung überträgt Weisungsbefugnis auf die Fachleiterinnen/Fachbereichsleiterinnen<br />
und Fachleiter/Fachbereichsleiter. Diese erhalten damit die Fachaufsicht über die Unterrichtsqualität<br />
und sind dem Schulleiter informations- und rechenschaftspflichtig. Unterrichtsbesuche bei den Kolleginnen<br />
und Kollegen macht der Schulleiter anlassbezogen.<br />
Ein schuleigenes Fortbildungskonzept mit einer zielgerichteten Ermittlung des Fortbildungsbedarfs<br />
gibt es nicht. Die Fortbildungsschwerpunkte werden in den Fachkonferenzen abgestimmt und berücksichtigen<br />
teilweise die relevanten, schulspezifischen, pädagogischen Handlungsfelder der Schule.<br />
Die Fachbereiche dokumentieren die Fortbildungen und die Inhalte werden nach Aussagen der Lehrkräfte<br />
in den Fachbereichskonferenzen an die Kolleginnen und Kollegen weitergegeben. Ein Teil des<br />
Kollegiums wird von der Schulleitung als fortbildungsresistent bezeichnet.<br />
Studientage finden regelmäßig statt und dienen zur schulinternen Fortbildung des Kollegiums oder<br />
zur Weiterarbeit an ausgewählten Schwerpunkten der Schulentwicklung. Beispiele hierfür sind Studientage<br />
zum Schulprogramm, zur Teamarbeit, zum selbstorganisierten Lernen. Der nächste Studientag<br />
im März 2009 beschäftigt sich mit dem Thema „Binnendifferenzierung im Unterricht“.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 25/33
Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium (5.2)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
1<br />
Der Informationsfluss im Kollegium wird durch die Lehrerpostfächer, ein Mitteilungsbuch im Lehrerzimmer,<br />
persönliche Gespräche, einen Newsletter und die Nutzung des lo-net gesichert. Diese Wege<br />
sind allgemein bekannt und werden entsprechend genutzt.<br />
Die Schule hat kein eigenes Konzept zur Teamarbeit. Für das Schuljahr 2008/2009 gibt es eine neue<br />
Konzeptskizze mit ersten Überlegungen zur dauerhaften Verankerung von Teamarbeit im Kollegium.<br />
Es werden zunächst in den 7. und 9. Klassen Klassenteams gebildet, die aus ca. 6 Kolleginnen und<br />
Kollegen bestehen, die in einer Klasse unterrichten. Bei der Teilnahme wird zunächst auf das Prinzip<br />
der Freiwilligkeit gesetzt. Zur gemeinsamen Weiterentwicklung von Unterrichtsqualität und Teamfähigkeit<br />
der Lehrkräfte sollen, wie im Konzept verankert, alle zwei Wochen Teamtreffen stattfinden.<br />
Darüber hinaus arbeitet der Fachbereich Naturwissenschaften in Ansätzen in Teamstrukturen, die sich<br />
in der Hauptsache auf die Unterrichtsvorbereitung beziehen. Eine bedeutsame Anzahl von Lehrkräften<br />
ist nicht in eine Teamstruktur eingebunden<br />
Gegenseitige Hospitationen finden selten statt. Im Lehrerinterview äußerten die Kolleginnen und Kollegen,<br />
dass die Zeit dazu nicht reicht. Grundsätzlich besteht der Wunsch nach gegenseitigen Hospitationen,<br />
allerdings nicht zusätzlich zum Unterricht sondern innerhalb des normalen Stundenplans. Des<br />
Weiteren wurde der Wunsch nach der Möglichkeit des Coachings zur Verbesserung der Kommunikationsstrukturen<br />
für die erweiterte Schulleitung und Fachleiter- und Fachbereichsleiterrunde geäußert.<br />
Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung<br />
Schulprogramm (6.1)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
Eine Steuergruppe unter der Mitwirkung von Schulleitung, Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen und<br />
Schülern hat das Schulprogramm des <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s gemeinsam erarbeitet. Es ist termingerecht<br />
von der Schulkonferenz im August 2006 verabschiedet worden. Eine Weiterentwicklung<br />
des Schulprogramms erfolgt augenblicklich nicht, da es keine kontinuierlich tagende Steuergruppe<br />
gibt. Diese Aufgabe soll von der erweiterten Schulleitung übernommen werden.<br />
Die Zielformulierung der Entwicklungsvorhaben im Schulprogramm nach dem SMART-Prinzip ist nicht<br />
durchgehend verwirklicht. Unterrichtsentwicklung ist kein schwerpunktmäßiger Entwicklungsbereich.<br />
Die Zeit-Maßnahmen-Planung mit Verantwortlichkeiten für die Realisierung der unterschiedlichsten<br />
Entwicklungsvorhaben ist insgesamt zu umfangreich. Es sind viele Einzelmaßnahmen, die zur Unübersichtlichkeit<br />
führen. Es fehlt eine Schwerpunktsetzung mit einer realistischen Anzahl von Maßnahmen.<br />
Schulinterne Evaluation (6.2)<br />
(Bewertung C - eher schwach ausgeprägt)<br />
Der Bereich der schulinternen Evaluation steckt am <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> in den Anfängen. Die<br />
Schule hat erste Vorhaben zur internen Evaluation durchgeführt. Eine Analyse der Ergebnisse mit<br />
konkreten Maßnahmen für die weitere Schulentwicklung ist nicht erfolgt.<br />
Das <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong> hat am Modellvorhaben eigenverantwortliche Schule (MeS) teilgenommen<br />
und in diesem Rahmen erfolgte eine Analyse des Ist-Standes der Schule. Darüber hinaus<br />
gab es eine Befragung von Schülerinnen und Schülern in drei elften Klassen zur „Erlebnissituation im<br />
Schulalltag“ in Zusammenarbeit mit der FU <strong>Berlin</strong> (Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie,<br />
WS 2007/2008), eine Elternbefragung in den 7. Klassen an einem Elternsprechabend im November<br />
2007 und eine Auswertung der Jahrgangsarbeiten Mathematik der 7. Klassen aus dem Schul-<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 26/33
1<br />
jahr 2006/2007. Eine Stärken-Schwächen-Analyse erfolgte auf Fachbereichsebene, allerdings nicht<br />
schulbezogen. Es existiert kein Konzept zur internen Evaluation.<br />
Dokumentation und Umsetzungsplanung (6.4)<br />
(Bewertung A - stark ausgeprägt)<br />
Das Schulprogramm des <strong>Gottfried</strong>-<strong>Keller</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s steht der schulischen Öffentlichkeit auf der<br />
Homepage der Schule zur Verfügung und entspricht weitestgehend den Vorgaben der AV Schulprogramm.<br />
Es liegt ein Genehmigungsschreiben der Schulaufsicht vor mit Vereinbarungen über die Weiterentwicklung<br />
des Schulprogramms, z. B. im Bereich schulinternes Fortbildungskonzept und fächerübergreifende<br />
Organisationsformen. Des Weiteren gibt es Vereinbarungen über die Weiterentwicklung<br />
der internen Evaluation im Bereich Systematisierung und Konkretisierung von Gegenständen, Zielen<br />
und Verfahren. Eine Fortschreibung des Schulprogramms gibt es nicht.<br />
Die Aussagen im Schulporträt sind umfassend und aktuell, es spiegelt den Stand der Schule nachvollziehbar<br />
wieder.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 27/33
6 Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
6.1 Stärken der Schule<br />
• positives Schulklima mit wertschätzender Atmosphäre<br />
• Anstrengungen zur Verbesserung des Schulimages in der Öffentlichkeit<br />
• Arbeit am schulinternen Curriculum<br />
• Förderung fachlicher Kompetenzen im Unterricht<br />
• erfolgreiche Kooperationen mit gesellschaftlichen Partnern<br />
• effektive Unterrichtsorganisation<br />
• Dokumentation der Schulentwicklungsprozesse<br />
6.2 Entwicklungsbedarf der Schule<br />
1<br />
• Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung der inneren Differenzierung, der Sprach- und<br />
Kommunikationsförderung sowie zum selbstständigen und problemorientierten Lernen im Unterricht<br />
• Einbeziehung der Schüler- und Elternschaft in die Schulentwicklung<br />
• zielgerichtete Personalentwicklung und Erstellung eines Fortbildungskonzepts<br />
• Optimierung der Kommunikationskultur und Entwicklung von Teamstrukturen im Kollegium<br />
• Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Weiterentwicklung des Schulprogramms<br />
• Umsetzung ausgewählter Evaluationsvorhaben<br />
____________________ ____________________ ____________________<br />
G. Rehberg H. Heringhaus M. Boekhoff<br />
____________________ ____________________<br />
F. Weimann Prof. Dr. Krahé<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 28/33
7 Anhang<br />
Auswertung des Fragebogens für Lehrkräfte<br />
1<br />
Schulmanagement/Schulkultur N 5 ++ + - -- #<br />
1 In meiner Schule werden besondere Schülerleistungen gewürdigt.<br />
24 38% 46% 17% 0% 0%<br />
In meiner Schule werden Schulleistungsdaten (z. B. Orientierungs- und Vergleichsarbeiten,<br />
Abschlüsse) und Schullaufbahndaten (z. B. Fehlzeiten, Wie-<br />
2<br />
derholerquote) analysiert und ggf. Maßnahmen zu ihrer Verbesserung entwickelt.<br />
24 33% 58% 4% 4% 0%<br />
In meiner Schule finden regelmäßige Treffen der Lehrkräfte und ggf. des<br />
3 sonstigen pädagogischen Personals zur Unterrichtsvorbereitung und -<br />
4<br />
nachbereitung statt. 24 29% 21% 33% 17% 0%<br />
In meiner Schule stimmen sich die Lehrkräfte und ggf. das sonstige pädagogische<br />
Personal regelmäßig über den Einsatz der Lehr- und Lernmaterialien<br />
ab. 24 46% 38% 8% 8% 0%<br />
5 In meiner Schule fühlen sich die Schülerinnen und Schüler wohl.<br />
24 29% 71% 0% 0% 0%<br />
In meiner Schule finden regelmäßig individuelle Gespräche mit allen Schüle-<br />
6<br />
rinnen und Schülern über den Lern- und Leistungsstand statt. 24 21% 50% 29% 0% 0%<br />
In meiner Schule gibt es einen gemeinsamen Katalog von Regeln und Ritua-<br />
7<br />
len. 24 38% 46% 13% 4% 0%<br />
In meiner Schule trägt das Erscheinungsbild des Schulgebäudes, der Klassen-<br />
8<br />
räume und des Schulgeländes zum positiven Arbeitsklima bei. 24 8% 42% 38% 13% 0%<br />
9 In meiner Schule wird gezielt auf Gewaltvorfälle und Vandalismus reagiert.<br />
24 63% 33% 0% 4% 0%<br />
In meiner Schule wird kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Schulpro-<br />
10<br />
gramms gearbeitet. 24 38% 42% 17% 4% 0%<br />
11 In meiner Schule sind Verantwortlichkeiten eindeutig festgelegt.<br />
24 50% 46% 0% 4% 0%<br />
In meiner Schule führt die Schulleitung regelmäßige Mitarbeiter-<br />
12<br />
Vorgesetzten-Gespräche (im Sinne zielgerichteter Personalentwicklung). 24 29% 17% 42% 8% 4%<br />
In meiner Schule repräsentiert die Schulleiterin/der Schulleiter die Schule<br />
13<br />
souverän nach außen. 24 17% 38% 21% 17% 8%<br />
In meiner Schule funktioniert der Informationsfluss zwischen Schulleitung<br />
14<br />
und Kollegium. 24 17% 63% 13% 8% 0%<br />
15 In meiner Schule wird regelmäßig und systematisch in Teams gearbeitet.<br />
24 21% 21% 46% 8% 4%<br />
In meiner Schule ist der Umgang miteinander auf allen Ebenen höflich und<br />
16<br />
wertschätzend 24 29% 54% 8% 8% 0%<br />
In meiner Schule legen wir Wert darauf, dass die Schule sich gepflegt und<br />
17<br />
besucherfreundlich präsentiert. 24 29% 63% 8% 0% 0%<br />
In meiner Schule werden Fortbildungen aufeinander abgestimmt und mitein-<br />
18<br />
ander kommuniziert. 24 13% 33% 46% 8% 0%<br />
19 In meiner Schule fühle ich mich wohl.<br />
24 46% 50% 4% 0% 0%<br />
In meiner Schule wissen die Schülerinnen, Schüler und die Eltern, an wen<br />
20<br />
sie sich bei Problemen wenden können. 24 67% 33% 0% 0% 0%<br />
In meiner Schule werden Beschwerden von Schülerinnen, Schülern und El-<br />
21<br />
tern ernst genommen.<br />
In meiner Schule werden die Ergebnisse von Orientierungs-, Vergleichsarbei-<br />
22 ten und diagnostischen Tests mit den Schülerinnen, Schülern und Eltern be-<br />
24 63% 38% 0% 0% 0%<br />
sprochen. 24 33% 42% 8% 4% 13%<br />
In meiner Schule gehen die Lehrerinnen und Lehrer respektvoll und fair mit<br />
23<br />
den Schülerinnen und Schülern um. 24 42% 58% 0% 0% 0%<br />
5 In dieser Spalte wird angegeben, wie viele Personen die Frage beantwortet haben.<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 29/33
1<br />
Unterrichts- und Erziehungsprozess N ++ + - -- #<br />
In meinem Unterricht können Schülerinnen und Schüler Aufgaben mit unter-<br />
24<br />
schiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen. 24 13% 38% 38% 13% 0%<br />
In meinem Unterricht sammeln Schülerinnen und Schüler selbstständig In-<br />
25<br />
formationen. 24 46% 46% 8% 0% 0%<br />
In meinem Unterricht tauschen sich Schülerinnen und Schüler über ihre Lö-<br />
26<br />
sungswege aus. 24 38% 54% 8% 0% 0%<br />
In meinem Unterricht können Schülerinnen und Schüler zwischen verschie-<br />
27<br />
denen Themen bzw. Aufgaben wählen. 24 13% 46% 38% 4% 0%<br />
In meinem Unterricht reflektieren Schülerinnen und Schüler eigenständig ihre<br />
28<br />
Lernprozesse.<br />
In meinem Unterricht erhalten leistungsstärkere bzw. Schülerinnen und Schü-<br />
29 ler mit besonderen Fähigkeiten oder Begabungen ein entsprechendes Lern-<br />
24 25% 46% 25% 4% 0%<br />
und Übungsangebot. 24 13% 42% 42% 4% 0%<br />
In meinem Unterricht erledigen Schülerinnen und Schüler häufig Arbeitsauf-<br />
30<br />
träge im Team. 24 54% 42% 4% 0% 0%<br />
In meinem Unterricht arbeiten Schülerinnen und Schüler an ergebnisoffenen<br />
31<br />
Aufgabenstellungen. 24 25% 50% 17% 0% 8%<br />
In meinem Unterricht fördere ich leistungsschwächere Schülerinnen und<br />
32<br />
Schüler durch besondere Maßnahmen. 24 17% 50% 25% 8% 0%<br />
In meinem Unterricht entscheiden Schülerinnen und Schüler selbstständig<br />
33<br />
über Hilfsmittel und Methoden. 24 13% 33% 42% 8% 4%<br />
In meinem Unterricht unterstützen sich Schülerinnen und Schüler gegensei-<br />
34<br />
tig. 24 42% 54% 4% 0% 0%<br />
In meinem Unterricht werden Fehleranalysen für den weiteren Unterrichtsver-<br />
35<br />
lauf genutzt. 24 46% 38% 17% 0% 0%<br />
In meinem Unterricht wissen die Schülerinnen und Schüler, wie sie zu ihren<br />
36<br />
Noten kommen. 24 88% 13% 0% 0% 0%<br />
37 In meinem Unterricht achte ich konsequent auf die Einhaltung von Regeln.<br />
24 96% 4% 0% 0% 0%<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 30/33
Auswertung des Fragebogens für Eltern<br />
Es wurden 140 Fragebogen ausgegeben.<br />
1<br />
N ++ + - -- #<br />
1 Besondere Schülerleistungen werden in der Schule gewürdigt. 119 16% 24% 20% 7% 34%<br />
2 Ich würde mein Kind wieder auf diese Schule schicken. 121 31% 24% 19% 18% 7%<br />
3 An der Schule gibt es nur selten Elternbeschwerden. 122 7% 20% 20% 16% 36%<br />
4 Mein Kind geht gern in diese Schule. 120 40% 37% 15% 8% 0%<br />
5 Die Schule ist gepflegt und besucherfreundlich. 119 25% 50% 14% 8% 2%<br />
6<br />
Die Lehrkräfte merken, wenn Schüler/innen besondere Lernprobleme<br />
haben. 122 20% 26% 25% 12% 17%<br />
7<br />
Die Lehrkräfte merken, wenn einzelne Schüler/innen besondere Fähigkeiten<br />
und Begabungen haben. 122 12% 37% 21% 9% 20%<br />
8<br />
Die Lehrkräfte geben kontinuierlich Rückmeldung zu den Leistungen<br />
meines Kindes. 121 11% 24% 36% 21% 8%<br />
9<br />
Die Lehrkräfte gehen respektvoll und fair mit den Schülerinnen und<br />
Schülern um. 121 10% 43% 24% 14% 9%<br />
10 Die Lehrkräfte achten konsequent auf die Einhaltung der Regeln. 120 23% 43% 23% 3% 10%<br />
11 Mit Elternbeschwerden wird angemessen umgegangen. 121 12% 34% 17% 7% 29%<br />
12 Ich weiß, wie die Noten meines Kindes zustande kommen. 119 29% 39% 15% 13% 3%<br />
13<br />
Ich weiß, an wen man sich in der Schule bei Problemen wenden<br />
kann. 122 49% 29% 12% 7% 3%<br />
14<br />
Der mitmenschliche Umgang ist in der Schule auf allen Ebenen höflich<br />
und wertschätzend. 121 17% 40% 19% 7% 17%<br />
15<br />
Das Schulgebäude, die Klassenräume und das Schulgelände sind<br />
sauber und ordentlich. 122 32% 42% 14% 8% 4%<br />
16 Viele Eltern beteiligen sich aktiv am Schulleben. 121 10% 23% 32% 9% 26%<br />
17 Es gibt nur wenige Konflikte an der Schule. 121 7% 39% 18% 9% 27%<br />
18<br />
An der Schule werden mit den Eltern Ergebnisse von Vergleichsarbeiten,<br />
Befragungen und Prüfungen besprochen. 121 12% 26% 26% 17% 20%<br />
19 Die Schule meiner Tochter/meines Sohnes hat ein Schulprogramm. 120 33% 22% 10% 4% 31%<br />
20 Ich weiß, wo Eltern das Schulprogramm lesen können. 121 28% 13% 15% 16% 28%<br />
21<br />
Ich bin damit zufrieden, wie in der Schule an der Verbesserung der<br />
Leistungen gearbeitet wird. 121 18% 30% 23% 16% 13%<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 31/33
Auswertung des Fragebogens für Schülerinnen und Schüler<br />
Es wurden 216 Fragebogen ausgegeben.<br />
1<br />
2<br />
1<br />
N ++ + - -- #<br />
Wenn die Schüler/innen besondere Leistungen zeigen, beispielsweise<br />
bei Schulwettbewerben, werden sie in unserer Schule gelobt.<br />
Ich finde die zusätzlichen Angebote, z. B. Arbeitsgemeinschaften,<br />
206 19% 37% 12% 7% 24%<br />
an meiner Schule interessant. 202 2% 19% 47% 23% 8%<br />
3 Ich gehe gern in meine Schule.<br />
205 13% 42% 28% 14% 3%<br />
4 Meine Schule ist sauber und ordentlich.<br />
203 5% 40% 39% 13% 2%<br />
5<br />
Die Lehrerinnen und Lehrer merken, wenn der Unterricht für manche<br />
zu schwierig ist. 204 4% 19% 47% 24% 6%<br />
6<br />
Wenn die Aufgaben für manche zu leicht sind, bekommen sie von<br />
den Lehrerinnen und Lehrern andere Aufgaben. 204 1% 15% 33% 41% 10%<br />
7<br />
Meine Lehrerinnen und Lehrer geben mir häufig Rückmeldung, sodass<br />
ich meine Stärken und Schwächen kenne. 204 5% 25% 39% 25% 6%<br />
8 Der Unterricht ist meistens abwechslungsreich und interessant.<br />
206 2% 33% 51% 11% 3%<br />
9<br />
Unsere Lehrerinnen und Lehrer gehen respektvoll und fair mit uns<br />
um. 207 7% 43% 34% 13% 2%<br />
10 Wenn Regeln nicht eingehalten werden, hat das Konsequenzen.<br />
206 32% 50% 12% 0% 6%<br />
11<br />
Wenn sich Schülerinnen und Schüler in meiner Schule beschweren,<br />
wird das ernst genommen. 207 9% 27% 41% 11% 12%<br />
12<br />
Die Lehrerinnen und Lehrer erklären uns, wie wir zu unseren Noten<br />
kommen.<br />
An unserer Schule gibt es regelmäßige Gespräche zwischen Schü-<br />
205 29% 38% 24% 7% 2%<br />
13 lerinnen/Schülern und Lehrerinnen/Lehrern, bei denen die Leistungen<br />
der Schülerinnen und Schüler besprochen werden. 206 3% 24% 35% 24% 14%<br />
14<br />
Ich weiß, an wen ich mich in der Schule bei Problemen wenden<br />
kann. 206 38% 35% 14% 7% 6%<br />
15 An unserer Schule gehen alle freundlich miteinander um.<br />
206 7% 44% 32% 12% 5%<br />
16<br />
An unserer Schule werden die Schülerinnen und Schüler in ihrer<br />
Mitverantwortung ernst genommen. 205 7% 43% 30% 5% 16%<br />
17 Mir gefällt es, wie die Schule aussieht.<br />
205 3% 22% 33% 38% 4%<br />
18 An meiner Schule gibt es eine aktive Schülervertretung.<br />
An meiner Schule werden mit den Schülerinnen und Schülern Er-<br />
204 37% 38% 10% 3% 12%<br />
19 gebnisse von Vergleichsarbeiten, Befragungen und Prüfungen besprochen.<br />
205 15% 42% 22% 10% 11%<br />
20<br />
Ich weiß, was an meiner Schule getan wird, um die Ergebnisse von<br />
21<br />
Vergleichsarbeiten und Prüfungen zu verbessern. 206 19% 37% 12% 7% 24%<br />
Ich bin mit dem Fächerangebot (einschließlich Wahlpflichtkurse<br />
usw.) an meiner Schule zufrieden. 202 2% 19% 47% 23% 8%<br />
22 Ich beteilige mich über den Unterricht hinaus am Schulleben.<br />
205 13% 42% 28% 14% 3%<br />
BERICHT ZUR INSPEKTION DES GOTTFRIED-KELLER-GYMNASIUMS Seite 32/33
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