Zur Vorbemerkung - Das Goethezeitportal
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Kommentar<br />
so wüßte er nunmehro, daß sie falsch wären, und er wäre sicher, von ihnen<br />
nicht länger getäuscht zu werden. Er hätte, wenn auch nicht Wahrheit,<br />
doch Befreyung vom Irrthum gewonnen.><br />
S. 12 9–13 14:<br />
Nach einigen nicht recht klaren Sätzen (12 1–8), welche Goethe durch ? ?<br />
markiert, stellt Fichte fest, daß wir auch die gesammte Geometrie, und Geschichte<br />
als eine Wissenschaft betrachten, obwohl doch Beide noch gar<br />
manches andre enthalten, als jene Sätze, – wie und wodurch, fragt Fichte,<br />
werden nun eine Menge an sich höchst verschiedener Sätze zu Einer Wissenschaft,<br />
zu Einem und eben demselben Ganzen? Ohne Zweifel, antwortet<br />
Fichte, dadurch, daß die einzelnen Sätze überhaupt nicht Wissensch[a]ft<br />
wären, sondern daß sie erst im Ganzen, durch ihre Stelle im Ganzen, und<br />
durch ihr Verhältniß zum Ganzen es werden. Da das durch die Verbindung<br />
entstandene Ganze keine Gewißheit hätte, wenn keiner der verbundenen<br />
Sätze Gewißheit hätte, folgt: Es müßte wenigstens Ein Satz gewiß seyn der<br />
etwa den übrigen seine Gewißheit mittheilte.<br />
Der gewisse Satz – Goethe bemerkt am Rande: erste – kann seine Gewißheit<br />
nicht erst durch die Verbindung mit den übrigen erhalten, sondern<br />
muß sie vor derselben vorher haben.<br />
S. 13 15–14 21:<br />
Fichte führt weiterhin aus, daß in einer Wissenschaft nur Ein Satz seyn<br />
kann, der vor der Verbindung vorher gewiß und ausgemacht ist. Gäbe es<br />
mehrere dergleichen Sätze; so wären sie entweder mit dem andern gar nicht<br />
verbunden, und dann gehörten sie nicht zu dem gleichen Ganzen […]; oder<br />
sie wären damit verbunden. […] Ein solcher vor der Verbindung vorher gewisser<br />
Satz heißt ein G rundsatz. Jede Wissenschaft muß einen Grundsatz<br />
haben […] weil sie sonst nicht Eine sondern mehrere Wissenschaften<br />
ausmachen würde.<br />
Eine Wissenschaft enthält außerdem vor der Verbindung vorher gewissen<br />
Satze weitere Sätze, die erst durch die Verbindung mit jenem als gewiss<br />
erkannt werden. […] diese Verbindung heißt die systematische Form des<br />
Ganzen, das aus den einzelnen Theilen entsteht.<br />
S. 14 21–16 5:<br />
Im folgenden Textabschnitt, in welchem Goethe nichts anstreicht, führt<br />
Fichte aus, daß die systematische Form nicht Zweck der Wissenschaft ist,<br />
sondern das Mittel, um ihre Festigkeit, den Hauptzweck der aus mehreren<br />
Sätzen bestehenden Wissenschaft, zu erreichen, welche in der Verbindung der<br />
Sätze unter einander besteht und auf der Gewißheit des Grundsatzes beruht.<br />
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