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Zur Vorbemerkung - Das Goethezeitportal

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Kommentar<br />

S. IV–VII:<br />

Fichte versichert, daß die folgende Untersuchung […] auf keine andere Gültigkeit<br />

[…] als auf eine hypothetische Anspruch erhebe, dennoch nicht auf<br />

unerwiesenen Voraussetzungen beruhe, Resultat eines […] festen Systems<br />

sei und erst nach Jahren […] dem Publikum in einer […] würdigen Gestalt<br />

vorgelegt werden könne.<br />

Drei Absichten verfolge er mit diesen Blättern: Die studierenden Jünglinge<br />

sollten in den Stand gesetzt werden, zu urtheilen, ob sie sich seiner<br />

Führung […] anvertrauen dürfen. Von Gönnern und Freunden wolle er ein<br />

Urtheil […] über sein Unternehmen einholen. An diejenigen, denen sonst<br />

noch die Schrift in die Hände kommen sollte, richtet Fichte folgende Anmerkungen:<br />

Er sei innig überzeugt, gesteht Fichte, daß kein menschlicher Verstand<br />

weiter, als bis zu der Grenze vordringen könne, an der Kant, besonders in<br />

seiner Kritik der Urtheilskraft, gestanden, die er uns aber nie bestimmt, und<br />

als die letzte Grenze des endlichen Wissens angegeben hat – ein Bekenntnis<br />

zum genialischen Geiste Kants, das Goethe durch Unterstreichung wohl billigt.<br />

Fichte findet weiterhin die anerkennendsten Worte für den systematischen<br />

Geist Reinholds und hält es wahrhaftig nicht für persönliches Verdienst<br />

durch einen glücklichen Zufall nach vortreflichen Arbeitern an die<br />

Arbeit gerufen worden zu sein.<br />

Schließlich zitiert Fichte scherzhafte Männer, die den Philosophen warnen,<br />

sich durch die übertriebne Erwartungen von seiner Wissenschaft doch<br />

nicht lächerlich zu machen. Diejenigen, die nur lachen, um dem weltunklugen<br />

Forscher ein Unternehmen zu verleiden, bittet Fichte, das Lachen so<br />

lange zu verhalten, bis das Unternehmen förmlich mißlungen, und aufgegeben<br />

ist.<br />

S. 91–1132: Erster Abschnit.<br />

Ueber den Begriff der Wissenschaftslehre überhaupt.<br />

§. 1. Hypothetisch aufgestellter Begriff<br />

der Wissenschaftslehre<br />

(Philosophie als Wissenschaft hat systematische Form, indem alle Sätze in einem<br />

einzigen Grundsatz zusammenhängen, der vor der Verbindung gewiß ist. Die Frage<br />

nach der Gewißheit des Grundsatzes und nach der Befugnis, aus ihr auf die Gewißheit<br />

anderer Sätze zu folgern, ist das Thema der Wissenschaftslehre, der Wissenschaft<br />

von der Wissenschaft oder Philosophie.)<br />

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