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78 SONDERGÖTTER<br />

stehend dar. Heia und Segetia nennt Pbnius nat. hist. 18, '8<br />

unter den seit Numa verehrten göttern, deren bilder im circus<br />

aufgestellt seien, und als solche gestattet uns Tertulbanus de<br />

spect. 8 noch Mes.'sia und Tutulina hinzuzufügen. Pomona hatte,<br />

wie s. 34 bemerkt wurde, ein heibgthum bei Rom und einen<br />

besonderen flamen. Durch ganz Italien wurde allgemein Epona<br />

verehrt; in aben stallen war am bauptbalken eine nische angebracht,<br />

die das kleine sitzbild der göttin trug'-'; das gleiche<br />

dürfen wir von Bubona annehmen.<br />

Diese merkwürdigen gestalten der römischen götterwelt<br />

haben verschiedenartige beurtheilung erfahren. Grassmann hielt<br />

sie für schwächliche nachgeburten einei- in der entwicklung<br />

gehemmten volksreligion ^^: ' während der ursprüngliche Volksglaube<br />

durch die einbürgerung fremde)' gottheiten und durch<br />

Übertragung fremder Sagenkreise und verehrungsweisen auf die<br />

einheimischen götter manigfach verdunkelt und getrübt wurde,<br />

so schuf sich nun das volksbewusstsein, gleichsam zum ersatze<br />

dafür, eine last unzählbare menge neuer, oft freilich sehr dürftig<br />

ausgestatteter gottheiten . . . ., die meist nicht zeit fanden, im<br />

Volksleben fester zu wurzeln oder sich mit tieferem dichterischen<br />

oder religiösen geiste zu befruchten'. Das klingt ganz<br />

geschichtlich, und ist doch kurzsichtig gedacht. Als das "volksbewusstsein'<br />

diese ersatzgötter schuf, konnte es doch nur demselben<br />

triebe religiösen vorstellens folgen, dem die alten angestammten,<br />

nun durch den fremden cultus gestörten götter<br />

entsprungen waren; die Vorstellungen konnten sich nicht in<br />

anderer richtung bewegen als vorher. Tiefer hat Th. Monnnsen<br />

geblickt. Im unterschied von Griechen und andern verwandten<br />

Völkern erkannte er bei den Italikern eine innige rebgiosität,<br />

die den begriff selbst festhält und es nicht duldet, dass die<br />

form ihn verdunkle", weil ihr 'die heiligen gedanken auch<br />

durch den leichtesten schleier der allegorie sich zu trüben<br />

schienen'; die 'römischen glaubensbilder' halten sich 'auf<br />

einer unglaublich niedrigen stufe des anschauens und des be-<br />

12 s. Preller-Jordan 2, 227.<br />

13 Kuhns ztschr. f. vgl. sprachf. 16, 102 vgl. 107.<br />

14 Mommsen Rom. gesch. (8 aufl.) 1, 27 f. 163 f.

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